Fight #2 - Gerechtigkeit in deinen Händen

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Aus der Reihe: Keep-Fighting-Reihe #2
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Avery

Fick dich!

Ich war seit einer Stunde im Revier und arbeitete den Papierkram auf, der gestern dank Aidans hirnrissiger Idee, ich könnte seinem verdammten Trainer helfen, liegengeblieben war. Wie hatte Aidan dem Mann das nur antun können? 15 Jahre waren eine lange Zeit und er hätte es ruhen lassen sollen. Ich hatte gesehen, in was für einem Zustand Dog gewesen war, nachdem er die Bilder vor Augen geführt bekommen hatte.

Ich schüttelte den Kopf, als ich an den Abend dachte. Meine Güte, der Kerl war wirklich ungehobelt und doch hatte es mich tief berührt, ihn so zu erleben. Den Gedanken an seinen Körper und sein wirklich großes bestes Stück verbot ich mir dagegen.

Aber wenn Aidan nach all den Jahren seinem Freund, als den er ihn immer wieder bezeichnet hatte, diese Pein antat, dann steckte da sehr viel mehr dahinter, als es den Anschein hatte. Und wenn er dann auch noch mich mit in die Sache hineinzog – ich würde dem kleinen Mistkerl in den Arsch treten, wenn er mir noch einmal begegnen sollte – musste es eine große Sache sein.

Zum Glück hatte ich mit den fertigen Akten einen Grund, ins Archiv zu gehen. Ansonsten hätte ich Bud wieder meine Titten entgegenstrecken müssen, um ohne Unterschrift dort hinein zu kommen. Aber so fiel es nicht auf und ich ließ die Knöpfe meiner Bluse geschlossen.

Der Aufzug öffnete sich mit einem leisen Pling und ich marschierte den nur durch Neonröhren beleuchteten Gang zur Asservatenkammer entlang. Im Keller zu arbeiten wäre für mich nicht vorstellbar. Es engte mich ein, nahm mir die Luft zum Atmen. Meine Schritte hallten von den kahlen Wänden wider und nur das leise Surren der Lampen war zu hören.

Ich betrat den Vorraum zum Archiv und Bud hob murrend seinen Kopf. Als er jedoch mich erblickte, schlich sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht, was sofort wieder zu Staub verfiel, als er bemerkte, dass ich die Akten vor meiner Brust trug. Ich war nicht stolz darauf, aber bei ihm hatte ich meine pralle Oberweite oft genug in Szene gesetzt, um hier unten unbemerkt Kisten zu durchwühlen und bei meiner eigenen Recherchearbeit weiter zu kommen.

»Morgen, Bud«, strahlte ich ihn zur Entschädigung an, was ihn ein wenig milder stimmte.

»Ave«, brummte er. Wortlos drehte er mir das Buch entgegen, in das ich mich einzutragen hatte. Vorher würde er mich auch nicht hineinlassen.

Schnell kritzelte ich meinen Namen in das Buch und das Surren des Türöffners ließ mich zügig eintreten, bevor er mit dem Spiel anfing und diesen losließ, wenn man nicht zackig genug reagierte. Jeder Neue hatte darunter zu leiden und die Beschwerden über Bud prallten bei jedem Vorgesetzten ab. Keiner würde dem Herrscher des Kellers, wie er insgeheim genannt wurde, ans Bein pissen.

Die hohen Regale schienen heute noch ein Stück höher zu sein und ich beeilte mich, die neuen Akten zu verstauen. Dann huschte ich die Reihen entlang und suchte nach dem Datum von vor 15 Jahren. Im Computer hatte ich keinerlei Aufzeichnungen gefunden, was nicht wirklich verwunderlich war, somit rechnete ich fest damit, dass alles in der Kiste hier unten aufbewahrt wurde.

Mit aufmerksamem Blick ging ich den Gang entlang, zog mir die Leiter heran, als ich die Kiste ziemlich weit oben fand – was mich irgendwie nicht wunderte – und kletterte hinauf. Eigentlich hatte ich vorgehabt, sie mit runter zu nehmen, doch ich merkte sofort beim Anheben, dass diese viel zu leicht war. Ein leiser Fluch entfuhr mir, als ich den Deckel anhob und nur gähnende Leere vorfand. Ich schaute in den Kisten daneben nach, aber auch dort war nichts zu finden, wenngleich diese nicht leer waren. Aber es passte nichts zu dem Fall. Es ärgerte mich, dass ich meine Suche abbrechen musste, aber wenn ich mich heute zu lange hier aufhielt, würde es Bud misstrauisch machen.

Mein Handy klingelte, als ich mich auf dem Weg hinaus befand. Ein Blick auf die Nummer ließ mich grinsen. Ich hatte nicht wirklich mit seinem Anruf gerechnet. Das Lächeln verging mir schneller, als mir lieb war, als er meinte, mich provozieren zu müssen. Hatte ich mit diesem Neandertaler wirklich Mitleid gehabt? Wutentbrannt legte ich auf und stapfte mit schnellen Schritten zum Ausgang. Warte ab Bürschchen! Dem würde ich gleich einiges von Angesicht zu Angesicht sagen.

Ich verabschiedete mich nur kurz von Bud, nahm diesmal die Treppe nach oben und riss meine Jacke vom Stuhl. Vielleicht würde ich es schaffen, mich während der Fahrt ein wenig abzukühlen. Immerhin musste ich einmal quer durch New York. Doch irgendwie konnte ich mich nur ein klein wenig beruhigen. Dieser Mann, den ich eigentlich nicht kannte und nur im Vollsuff erlebt hatte, hatte etwas an sich, was mich auf die Palme brachte.

Diesmal hielt ich vor der Halle, denn ich sah einen Jungen dort hinein verschwinden und ging davon aus, dass gerade ein Training stattfand.

Immer noch mit einem viel zu hohen Wutpegel betrat ich die Halle und musste kurz stehen bleiben. Ich hatte mit allem gerechnet, aber sicher nicht damit, dass er eine Meute von Jungs in unterschiedlichem Alter trainierte. Einige begannen bei meinem Anblick zu johlen und zu pfeifen … Und dann traf Darios Blick auf meinen. Fuck. Ich durfte mir nicht anmerken lassen, wie sehr mir dieser durch den Körper rauschte, direkt zwischen meine Beine. Ich war dezent untervögelt und seine Augen, die mich durchbohrten, machten mir das nur allzu klar.

Als ich Brian unter den Jungs entdeckte, wirbelten die Gedanken durch meinen Kopf. Was machte der Junge hier? Mir fiel Darios fragender Blick auf, doch ich würde meinen Schützling nie verraten. Wenn Dog nichts wusste, würde es dabei bleiben.

Von der Bank aus sah ich dem Training zu und mir gefiel, was ich sah. Die Jungs himmelten den Trainer an und er ging wirklich gut mit ihnen um. Immer wieder glitt mein Blick über seinen Körper, die Muskeln, die unter dem Shirt arbeiteten und ich musste mich stark zusammenreißen, um nicht die Kinder raus zu scheuchen, und mich danach direkt vor ihm auf den Rücken zu werfen. Verdammte Scheiße. Schon lange hatte mich kein Mann auf diese primitive Art angesprochen.

Irgendwann war auch das letzte Kind verschwunden, wobei mir Brian kaum in die Augen schauen konnte, als er ging. Mist, noch ein Problem, was es zu lösen galt. Ich hatte eine Zeit lang nichts von ihm gehört und mir schon Sorgen gemacht. Dass er sich mir gegenüber so unterwürfig verhielt, war kein gutes Zeichen.

Der letzte Junge, ich hatte aufgeschnappt, dass er Jamie hieß, konnte sich dagegen kaum von Dog lösen. Es war nur zu offensichtlich, dass er viel lieber hiergeblieben wäre. Ich konnte es dem Jungen nicht verübeln. Sicher erwartete ihn zuhause, wenn er denn eins hatte, nichts Gutes.

Ich folgte Dario, doch ich merkte schnell, dass er mich am liebsten loswerden wollte. Er war der klassische Fall von Harter Kerl und weiche Schale, was ich ihm aber ganz sicher nicht auf die Nase binden würde.

Und dann machte er einen Fehler. Einen Fehler, den er sehr schnell bereute. Er drückte mich gegen den Kühlschrank und im ersten Moment schrie mein Körper so laut, dass ich schon Angst hatte, es ausgesprochen zu haben: Fick mich … hart!

Zum Glück zerstörte er mit einem einzigen Satz meine aufgewallte Erregung, sonst hätte ich mich nachher noch wie eine läufige Hündin an ihm gerieben. Stattdessen klinkte sich irgendetwas bei mir aus und ich zog mein Knie hoch. Fest! Direkt in seine Weichteile! Ich konnte genau erkennen, wie der Schmerz durch seinen Körper schoss und dann vollends in seinem Gehirn ankam. Er riss die Augen auf und wich mit einem Stöhnen zurück.

Er schnappte noch nach Luft, als ich schon wieder am Tisch saß und meinen Kaffee trank. Nach außen wirkte ich absolut ruhig, innerlich tobte es in mir. Aidan hatte mir einen Fall aufs Auge gedrückt, der mehr Fragen als Antworten aufwarf. Wie zum Beispiel, warum Brian hier war und ich nichts davon wusste. Außer Aidan hatte gewusst … als mich die Erkenntnis traf, versuchte ich meinen Schock hinter der Tasse Kaffee zu verstecken. Wenn das wirklich so war, dann musste ich an ganz anderer Stelle meine Suche beginnen.

Dog setzte sich vorsichtig mir gegenüber an den Tisch. »Hast ein verdammt hartes Knie«, grummelte er und lenkte mich von meinen Gedanken ab.

Ich zuckte mit den Schultern. Wir hatten natürlich in der Polizeischule gelernt, uns zu verteidigen, aber das meiste hatte ich, wie wohl viele der Kids, auf der Straße gelernt.

»Woher kennst du Brian?« Um den heißen Brei herumzureden, schien nicht sein Ding zu sein.

»Was weißt du von den Jungs, die du trainierst?«, konterte ich mit einer Gegenfrage.

»Das, was die Sozialarbeiter oder sie selbst mir erzählen. Ist ja nicht so, als ob die sich hier mit nem Lebenslauf bewerben würden.«

»Was hat Brian dir erzählt?«

»Nichts. Ist ein Neuer, der meint, es voll drauf zu haben. Ziemlich aufsässig, der Kleine.«

Meine Nackenhaare stellten sich auf. »Der Kleine«, ich betonte das Wort extra, »hat es auch drauf. Vielleicht mehr als manch anderer«, fauchte ich Dog an.

Amüsiert lehnte sich dieser nach hinten in den Stuhl. »Da fährt aber einer die Krallen aus.« Er grinste und ich hätte ihm am liebsten eine reingehauen. »Und was hast du drauf? Oder kannst du nur das Knie hochziehen? Wahrscheinlich kann der Junge nichts dafür, sondern hat sich seine Sprüche bei dir abgeschaut. Nichts draufhaben, aber groß rumtönen.«

Ich war kurz davor, über den Tisch zu gehen, aber ich zwang mich, diesen Impuls zu bekämpfen. Fest drückte ich meine Fingernägel in die Handinnenflächen, bis der Schmerz mich langsam davon herunterholte, Dog seine Eier lang zu ziehen, um sie ihm dann als Ohrenschützer anzutackern.

 

»Ach Doggy«, seufzte ich übertrieben auf und es war mir eine Genugtuung zu sehen, wie er leicht zusammenzuckte. »Bellst du nur oder hast du auch Biss?«

Da hatte ich wohl einen Nerv getroffen, denn er funkelte mich böse an. »Du spielst mit dem Feuer, Kleines.«

Kleines? Hatte er mich gerade Kleines genannt? Ich sprang auf. »Lass das mal meine Sorge sein. Wer sich verbrennen wird, wird sich zeigen. Noch genug Eier in der Hose, um gegen mich anzutreten? Oder«, mein Blick huschte zu seinem Schritt, »ist da nur noch Rührei vorhanden?«

Seine Augen wanderten hingegen langsam über meinen Körper und jede Stelle, die er bedachte, fing an zu kribbeln. Fuck!

»Du willst mit den Klamotten kämpfen?«

Mist, daran hatte ich nicht mehr gedacht. Aber im Einsatz konnte ich auch nicht auf die Schnelle zu Sportklamotten wechseln ...

»Komm mit.«

Moment? Hatte er gerade gegrinst? Was führte dieser Mistkerl im Schilde? Ich folgte ihm in die Halle, weiter zu einem Raum, den er aufschloss und kurze Zeit darin verschwand. Freudestrahlend kam er heraus, was mich die Stirn runzeln ließ.

»Das ist nicht dein Ernst?«, blaffte ich ihn an, als ich sah, was er mir entgegenhielt.

»Seh ich so aus, als ob es das nicht wäre?«

So ein verdammtes Arschloch. Ich riss ihm schnaubend die Klamotten aus der Hand und marschierte stinkwütend zur Umkleidekabine.

Fünf Minuten später hatte ich mich in die Sachen gezwängt und überlegte, ob ich Dog nicht einfach mit meiner Dienstwaffe erschießen sollte.

Ich straffte meine Schultern, was ich sofort wieder ließ, denn sonst würde ich wohl das verdammte Shirt auseinandersprengen. Als ich die Tür der Umkleidekabine öffnete, drehte sich Dario langsam mit einem richtig breiten Grinsen im Gesicht zu mir herum.

Boah, mir egal, ob es das Shirt auseinanderriss, und meine Titten wie Bälle hervorschnellten, denn sein Grinsen wurde immer weniger und weniger. Dafür stahl sich ein gehässiges Lachen auf meine Lippen. Ich würde den Kampf haushoch gewinnen, weil sein gesamtes Blut nach unten sacken würde. Oh ja, dafür würde ich jetzt sorgen.

Ich hielt ihm meine Hände entgegen. »Wärst du so freundlich?«

Er starrte auf sie herab, und seine Augen wurden größer. Er sollte sie mir tapen, aber ich hatte sie ihm hingehalten, als ob er mich verhaften sollte. Ich sah, wie er hektisch schluckte und ich wusste genau, woran er gerade dachte. Mich in Handschellen zu legen, gegen die nächste Wand zu drücken und mich rücksichtlos zu ficken. Als mir klar wurde, dass mich der Gedanke genauso erregte, zog ich meine Hände wieder zurück.

Ich hatte nicht bedacht, dass er dieselbe Wirkung auf mich hatte, wie ich auf ihn. Schnell verband ich mir die Hände selbst, dehnte mich, nur um immer wieder einen unauffälligen Blick zu ihm zu werfen. Hoffentlich würde sich sein Ständer während des Kampfes wieder vom Acker machen, denn wenn ich den einmal an meinem Körper spüren würde, wusste ich nicht, ob ich mich noch zurückhalten konnte.

Die Stimmung im Ring war geladen. Wir umkreisten einander, unsere Augen glitten immer wieder über den Körper des anderen, und wenn das so weiterging, würden wir nicht kämpfen, sondern gleich hier wie wilde Tiere übereinander herfallen.

Anscheinend hatte er doch noch genug Blut im Kopf, denn sein Angriff kam für mich unerwartet. Zum Glück zog ich meine Deckung schnell genug nach oben, sodass sein Schlag dort landete. Aber verdammt, der hatte einen ganz schönen Wumms dahinter. Zimperlich ging er nicht mit mir um. Aber wenn er das wollte, dann konnte er das bekommen. Von einer Sekunde auf die andere griff ich ihn an und er konterte mit einem gut gesetzten Schlag. Scheiße, er war wirklich gut. Ich fing an, auf Tempo zu gehen, und er parierte jeden Schlag, nur um direkt mir nachzusetzen und … nein, nicht mehr zu schlagen, sondern zu berühren.

Ich biss die Zähne fest aufeinander, denn die harten Schläge hatten mir nicht einmal die Hälfte von dem zugesetzt, was er jetzt machte. Immer wieder strich er über meine Arme, meine Hüften, meinen Hintern und sogar an meine Brüste kam der verdammte Bastard ran.

Dass er jetzt sicherlich meine harten Brustwarzen zu Gesicht bekam, schien ihn nur noch mehr anzuspornen, diesen ungerechten Kampf weiter zu führen. Es schien ihm Spaß zu machen und meine Wut ließ mich immer mehr Fehler machen, bis mich einer davon direkt auf die Matte beförderte. Sofort war er über mir und hockte sich auf mich. Meine Arme klemmte er sich locker zwischen die Beine und ich lag dort wie in einem Schraubstock eingefasst.

»Lass mich los«, fauchte ich ihn an, was einfach an ihm abprallte.

»Nur, wenn du etwas sagst.«

»Was? Fick dich?« Ich schäumte vor Wut, weil ich mich so verdammt hilflos fühlte.

»Wenn, dann fick ich dich, Baby. Aber nein, das war es nicht.«

Er blickte mir fest in die Augen. Natürlich wusste ich, was er hören wollte, doch vorher würde ich mir die Zunge abbeißen.

»Ach komm, Kleines, so schwer ist das nicht. Spucks aus und du bist sofort frei.«

Ich schwieg beharrlich und seine Augen wurden größer.

»Ach, du stehst drauf? Wenn ich jetzt nach hinten zwischen deine Beine greife, und du nichts dagegen …«

»Verdammte Scheiße«, brüllte ich. »Ja, du hast es drauf. Du hast Biss und bist der große Dog.«

»Ich weiß nicht, irgendwie hört sich das nicht ernst gemeint an.«

Ich riss die Augen auf und keuchte, als seine Hand über meinen Oberschenkel strich. Die enge Sporthose lag wie eine zweite Haut an und ich konnte jeden einzelnen seiner Finger spüren.

»Runter von mir!«, knurrte ich und das meinte ich verdammt ernst.

Sofort stoppte seine Hand und er sah mir ein paar Sekunden in die Augen. Ich hielt seinem Blick stand, denn auch wenn mich diese Situation total erregte, so wollte ich verdammt sein, wenn ich zuließ, dass er mich hier auf dem Boden des Kampfringes nahm.

Dog

Nichts ist so hart … (wie das Leben)

Der letzte Rest an Blut, der sich noch in meinem Gehirn befunden hatte, war spätestens in dem Moment in meinen Schwanz gerutscht, als Avery mit den Klamotten aus der Umkleide trat und erkennbar war, dass ihr alles mindestens zwei Nummern zu klein war. Ihre Brüste sprengten förmlich das Shirt, und der Hintern, auf den ich schon mehr als einen Blick erhascht hatte, kam jetzt noch besser zur Geltung als in der Jeans, die sie zuvor getragen hatte.

Der Kampf, den wir uns lieferten, hatte den Namen eigentlich überhaupt nicht verdient, denn wir glichen eher zwei umeinander herschleichenden Raubkatzen, die nur auf den geeigneten Zeitpunkt warteten, um anzugreifen. Immerhin wurde mir schnell klar, dass nicht nur ich an der Situation zu knabbern hatte, auch Avery wurde immer unaufmerksamer.

Und so saß ich jetzt auf ihrem Körper und klemmte mit meinen Beinen ihre Arme fest, sodass sie mir hilflos ausgeliefert war. Ich ließ meine Hand ihren Oberschenkel entlanggleiten und vernahm zufrieden, wie ihr Atem schwerer wurde. »Runter von mir!«, knurrte sie, aber ich dachte gar nicht daran. Wenn man es ganz genau nahm, dachte ich schon eine Zeit lang nicht mehr, zumindest nicht mit dem Kopf.

Dennoch stoppte ich meine Bewegung und sah ihr ein paar Sekunden lang prüfend in die Augen. Sie hielt meinem Blick stand, wenngleich sich ihre Brust noch immer hastig hob und senkte. Verdammt, damit hatte ich mir selbst ein Schnippchen geschlagen, denn wenn ich nicht aufpasste, würde ich sie hier auf der Stelle flachlegen. Mit letzter Selbstbeherrschung erhob ich mich und streckte ihr die Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Misstrauisch starrte sie mich an, ehe sie schließlich grummelnd und ohne meine Hilfe aufstand.

Mit einem Blick, der vermutlich normalerweise töten konnte, ging Avery hocherhobenen Hauptes an mir vorbei. »Ich gehe duschen«, zischte sie. Ich konnte nicht verhindern, dass mein Grinsen immer breiter wurde. Ob ich ihr jetzt schon sagen sollte, dass meine Boxhalle nur eine Dusche besaß? Nein, ich beschloss, es ihr zu zeigen, immerhin musste auch ich duschen, bevor ich gleich in den Trailer zurückkehrte.

Aus dem Schrank im Aufenthaltsraum schnappte ich mir zwei Handtücher, Duschgel und marschierte in die Umkleidekabine, wo ich die verschwitzten Klamotten auszog. Das Rauschen des Wassers verriet mir, das sie bereits in der Dusche war. Ich legte die Tücher auf der Bank ab und ging mit dem Duschgel in der Hand durch die Tür, welche die Umkleide vom Duschbereich trennte. Dampfschwaden stiegen mir entgegen.

Avery stand mit dem Rücken zu mir unter der Brause und ließ das heiße Wasser über ihren Körper laufen. Ich konnte nicht anders, als sie anzustarren. Ihr Körper sah schon mit Klamotten heiß aus, aber sie jetzt nackt zu sehen, ließ mir das Blut vollends in meinen Schwanz schießen und ich bereute die Entscheidung, sie in der Dusche aufzusuchen, auf der Stelle. »Heilige Scheiße!«, entfuhr es mir und Avery fuhr herum.

Ihre Hände vor die Brust gepresst starrte sie mich an. »Was willst du hier?«, fauchte sie.

»Duschen«, bemühte ich mich, trocken zu klingen. »Gibt nur eine.«

Ihr Blick glitt von meinem Gesicht weg über meinen Körper und im Angesicht ihrer Brüste, die durch ihre Hände kaum verdeckt, aber deutlich nach oben gepresst wurden, konnte mein Schwanz gar nicht anders, als heftig zu zucken. Jetzt schienen ihre Augen genau da angekommen zu sein, wo es am deutlichsten nach ihr schrie, denn ihr Atem stockte für einen Moment und ihre Augen wurden groß.

Ich hoffte, dass es lässig wirkte, als ich nun das Duschgel öffnete und mir etwas davon in die Handkuhle schüttete. Noch bevor sie protestieren konnte, hatte ich mich ihr genähert und fing damit an, die schaumige Flüssigkeit auf ihren Schultern zu verteilen. Augenblicklich versteifte sich Avery. »Keine Sorge«, raunte ich dicht an ihrem Ohr, »mir ist gerade nicht nach beißen!«, obwohl mein Schwanz sich so deutlich an ihren Hintern drückte, dass sie es unmöglich nicht spüren konnte. Dass meine Worte ihre Wirkung mehr als verfehlten, konnte ich mit einem Blick über ihre Schulter deutlich sehen, denn ihre Brustwarzen richteten sich auf.

»Hast du eigentlich nur dumme Sprüche drauf?«, wollte sie wissen und ich konnte den provozierenden Unterton deutlich hören. Schlagartig war mein Vorhaben, sie nicht flachzulegen, vergessen. Ich ließ das Duschgel zu Boden fallen und presste sie gegen die Wand der Dusche. So würde sie mir zumindest nicht sofort in die Eier treten können, sollte sie das jetzt noch vorhaben.

»Ich lasse nur zu gern meinen Worten Taten folgen, Lady«, zischte ich und fixierte ihre Arme mit einer Hand an der Wand über ihr. Mit der anderen griff ich ihr in die Haare und ließ ihr keine andere Möglichkeit, als den Kopf nach hinten zu legen. Kaum war ihr Gesicht für mich erreichbar, küsste ich sie hungrig. Fast sofort öffnete sich ihr Mund mit einem kehligen Stöhnen und unsere Zungen begannen ein wildes Spiel miteinander.

Ich wollte verdammt sein, wenn sie mich nicht mindestens genauso sehr wollte, wie ich sie. Ich drängte mein Bein zwischen ihre und zwang sie, diese weiter auseinanderzustellen. Ich ließ ihre Haare los und fuhr mit der Hand direkt zu ihrer Mitte. Meine Finger glitten, nein, rutschten direkt in sie hinein. Sie war sowas von bereit, dass ich kaum noch an mich halten konnte. Der letzte Rest an Selbstbeherrschung verließ mich, ich zog die Hand weg und tauschte den Platz mit meinem Schwanz. In einer einzigen Bewegung trieb ich ihn in sie hinein und ihr Keuchen raubte mir fast die Sinne.

Ich spießte sie förmlich auf und rammte mich tief und rücksichtslos in ihren Körper, während ich meine Hand vom Bauch zu ihrer Scham führte und die Schamlippen teilte. Hart rieb ich über ihre Perle und war längst über den Punkt hinaus, an dem ich mich noch hätte zurückhalten können.

Ihr Stöhnen verriet mir, dass es ihr nicht anders ging. Sie passte sich meinen harten Stößen so perfekt an, dass es nur eine Frage von Sekunden sein würde, bis ich kam. Immer wieder glitt ich vor und zurück und als sich ihre Muskulatur urplötzlich fest um meinen Schwanz zusammenzog, war es vorbei. »Verdammt!«, brüllte ich auf, da schoss es auch schon pulsierend aus mir heraus, und keine Sekunde später folgte Avery mir mit einem kehligen Aufschrei.

Als ich endlich dazu in der Lage war, mich von und aus ihr zurückzuziehen, entwich ihr ein lauter Fluch. »Scheiße!«

 

»Baby, diese Scheiße habe ich vor, noch ein paar Mal mit dir zu wiederholen«, grinste ich und sah zu ihr.

Doch Avery grinste nicht, sie starrte mich wütend an. War sie jetzt etwa sauer auf mich, weil ich ihr gerade den Orgasmus ihres Lebens beschert hatte? »Du Held«, fauchte sie und funkelte mich an. »Das Scheiße bezog sich darauf, dass du nicht mal ein Kondom verwendet hast!«

Da sich der Großteil meines Blutes noch immer nicht in meinem Kopf befand, dauerte es eine Weile, bis ich die Information korrekt verarbeitet hatte. »Fuck, ich dachte, du nimmst die Pille!«, fluchte ich.

»Mit dem Denken hast du es nicht so!« Ich blitzte sie wütend an, und sie machte einen Schritt nach hinten. »Keine Panik, ich kann trotzdem nicht schwanger werden. Aber wer weiß, wo du dein Ding schon überall reingesteckt hast und von welcher Schlampe ich jetzt …«

Ehe sie weiterreden konnte, hatte ich sie erneut gegen die Wand gepresst. Und noch bevor mein Schwanz ihren Arsch berührte, stand er auch schon wieder wie eine Eins. Ich würde ihr zeigen, was ich alles in ihr versenken konnte und schob meine Hand zwischen ihre Beine. Ich begann, mit meinen Fingern an und in ihr zu spielen und entlockte ihrem Mund ein Stöhnen nach dem anderen. Ich stieß mit meiner Hand fest in sie und während mein Daumen hart über ihre Perle rieb und ihr Keuchen vom nächsten, sich nähernden Orgasmus kündete, grollte ich in ihr Ohr; »Die einzige Schlampe, bei der ich kein Kondom benutze, steckt gerade ganz tief in dir, Lady!«

Nachdem ich sie nur mit den Händen noch zweimal zum Schreien gebracht hatte, flehte Avery um Gnade und ich ließ von ihr ab. Wir nutzten die Dusche für das, wofür sie eigentlich vorgesehen war und wuschen uns den Schweiß vom Leib. Allein, dabei zuzusehen, wie sie mit den Händen das Duschgel auf ihrem Körper verteilte, ließ meinen Vorsatz, sie für heute in Ruhe zu lassen, kurz ins Schwanken geraten. Aber eins stand für mich fest, heute war vielleicht das Erste, aber unter Garantie nicht das letzte Mal, dass ich sie gefickt hatte.

Während ich mich abtrocknete, sah ich dabei zu, wie sie in ihre Straßenkleidung schlüpfte. Sie bewegte sich etwas langsamer als vor unserem ... Kampf und tief in mir drin verspürte ich eine gewisse Zufriedenheit darüber, dass sie offensichtlich nicht oft die Beine für jemanden breitmachte, denn ihrem Gang nach hatte sie ein gewisses Maß an Schmerzen.

»Wie bist du eigentlich dazu gekommen, Straßenkids zu trainieren?«, wollte sie von mir wissen, während sie die Jeans zuknöpfte und ich wandte meinen Blick von ihr ab, um nicht doch noch mal auf dumme Gedanken zu kommen. Ich schlang mir das Handtuch um die Hüfte und setzte mich.

»Boxen ist das Einzige, was ich kann. Und wenn ich mit dem Trainieren der Kids erreiche, das wenigstens einer von ihnen seine kriminelle Laufbahn nicht weiterverfolgt, dann ist das viel wert. Oder?«, erklärte ich. Sie hatte ein Thema angesprochen, das mir sehr wichtig war.

»Ja«, kam es leise von ihr. »Ich glaube, Aidan erwähnte so etwas. Dein Name ist häufig gefallen! Ich schätze, er hat dich sehr bewundert.«

Meine Stirn legte sich in Falten. Sie hatte mit Aidan über mich gesprochen? Wieso überhaupt hatte sie mit Aidan gesprochen? »Hast du mit ihm gevögelt?« Ich hatte die Frage gestellt, ohne nachzudenken.

»Ich wüsste nicht, was dich das angeht ...«, fauchte sie mir entgegen.

»Also ja.«

Schritte waren zu hören, und schon stand Avery vor mir und funkelte mich an. »Weißt du was, Dog? Fick dich.«

Ich richtete mich auf und sah nun meinerseits von oben auf sie herab. »Schon wieder?«, grinste ich und machte einen Schritt auf sie zu. Sie starrte mich schweigend an, aber als sie ihr linkes Knie anhob, wich ich ganz von allein wieder zurück und streckte meine Handflächen nach oben aus. »Schon gut, schon gut. War nur ein Scherz!« Ich ging an ihr vorbei an meinen Spind. »Vorerst.« In meinem Rücken schnaufte es hörbar und ich lachte leise.

Ich hatte mir gerade meine Bikerstiefel angezogen, als es laut und vernehmlich an der Eingangstür klopfte. Verwundert sah ich auf die Uhr, ich erwartete keinen Besuch. Als ich die Tür jedoch öffnete, wünschte ich mir im ersten Moment, es nicht getan zu haben.

»Doggy-Boy«, surrte mir die Stimme von Veronica, der Mutter eines ehemaligen Kids von mir, entgegen und sie marschierte an mir vorbei, nicht ohne mit der Hand meinen Schritt zu streifen. »Ich habe die ganze Nacht auf dich gewartet!«, schnurrte sie. »Wo warst du?« Sie sah zu mir und zog einen Schmollmund. Scheiße, in meinem Alkoholwahn hatte ich vollkommen vergessen, dass ich gestern Abend mit ihr verabredet war.

Veronica trat auf mich zu und schob eine Hand unter mein T-Shirt, während die andere sich an meiner Hose zu schaffen machte. Ungehalten schnappte ich nach ihr und schob sie ein Stück von mir weg. »Lass das!«, knurrte ich leise.

»Aber Baby, warum denn so ungehalten?«, zwitscherte sie und musterte mich verwundert. »Ich wollte dir nur geben, was wir gestern versäumt haben!«

»Du meinst, du wolltest dir das holen, was DU gestern versäumt hast!« Fuck, ich musste Veronica so schnell wie möglich loswerden, ehe Avery aus der Umkleide trat.

»Wie dem auch sei ... wir könnten ja damit beginnen, das ich dir einen blase, Dog und dann verschwinden wir im Trailer und ...«, sie kicherte. Wieder musste ich einen Angriff auf meine Hose abwehren und verfluchte mich innerlich dafür, die Tür geöffnet zu haben.

»Blasen kann ich auch, allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass es dir viel mehr wehtun wird als mir, Schätzchen!«, ertönte in dem Moment die kalte Stimme Averys hinter mir und ich fuhr herum. Die kleine Polizistin hatte sich ebenfalls fertig angezogen und stand nun in der Tür. In ihrer rechten Hand hielt sie eine Schusswaffe, die sie drehte und wendete. Ich schloss aufstöhnend meine Augen, das hatte mir gerade noch gefehlt. Leider war ich mir rein gar nicht sicher, wen sie mit ihrer Drohung gemeint hatte. Ich vermutete allerdings, dass ich es war und war sicher, dass mir die Art des Blasens sehr missfallen würde.

»Oh, ich sehe schon«, kicherte Veronica da. »Sie hat nasse Haare, du hast nasse Haare ... Doggy hat heute schon, was?«

»Okay, das reicht! Raus!«, knurrte ich sie an und öffnete die Augen. Avery war inzwischen nähergekommen und wirkte nicht weniger bedrohlich als eben, obwohl sie ihre Waffe mittlerweile in den Hosenbund gesteckt hatte.

»Keine Sorge, ich will bei deinen«, sie hob beide Finger an und markierte Anführungszeichen, »Geschäften nicht stören. Schönen Abend noch!«, fauchte sie und rauschte an mir vorbei. Dann blieb sie noch einmal stehen und drehte sich zu mir um. Unsere Blicke trafen sich, ehe sie mit süffisantem Grinsen sagte: »Ach, und ... Dog? Besorg es ihr ein bisschen besser als mir!«

Mein Mund klappte auf, während Veronica anfing, laut zu lachen. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ich ging langsam auf Avery zu. »Das würde ich nicht tun!«, lächelte sie und zog ihre Waffe.

»Du wirst sowieso nicht schießen«, knurrte ich und ging weiter auf sie zu.

»Lass es ruhig drauf ankommen, Doggy!« Sie entsicherte die Waffe. »Ich geb dir einen guten Rat, dreh dich um, geh zu deiner Schlampe und vögel sie, denn das einzige Loch, das du von mir heute noch bekommen würdest, ist das in deinem Knie, wenn du jetzt nicht stehenbleibst!«

Scheiße, mir wurde bewusst, dass die Kleine es offensichtlich todernst meinte und ich verlangsamte meinen Schritt. »Weißt du, Avery ... mir will einfach nicht einfallen, zu welchem Zeitpunkt ich gesagt habe, dass ich vor dir kein Leben hatte und auch nicht, dass ich noch nie eine andere Frau gefickt hätte!« Ihre Augen weiteten sich, ehe sie schnaufte und sie wieder verengte. »Solche Dinge sage ich nämlich schon seit 15 Jahren nicht mehr!«