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Die Dame von Monsoreau

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»Sieh doch, Antraguet, sieh doch, Ribeirac, es ist rührend, wie sie hier gruppiert sind, man sollte glauben, es wäre Eurialus und Risus, Damon und Pythias, Castor … doch wo ist Pollux?«

»Pollux verheiratet sich,« erwiderte Antraguet, »und Castor ist folglich getrennt.«

»Was mögen sie da machen?« fragte Bussy sie frech anschauend.

»Wetten wir, dass sie auf irgend ein neues Stärkmehl sinnen,« versetzte Ribeirac.

»Nein, meine Herren,« erwiderte Quélus lächelnd, »wir sprechen von der Jagd.«

»In der Tat, Herr Cupido,« versetzte Bussy, »es ist sehr kalt zum Jagen. Die Haut wird Euch aufspringen.«

»Mein Herr,« entgegnete Maugiron mit derselben Höflichkeit, »wir haben warme Handschuhe und gefütterte Wämmser.«

»Ah! das beruhigt mich,« sagte Bussy, »werdet Ihr bald jagen?«

»Vielleicht noch in dieser Nacht,« antwortete Schomberg.

»Es gibt kein vielleicht; sicherlich in dieser Nacht,« fügte Maugiron bei.

»Ich will den König davon in Kenntnis setzen,« sprach Bussy, »was würde Seine Majestät sagen, wenn sie Morgen bei ihrem Erwachen fände, dass ihre Freunde den Schnupfen haben?«

»Gebt Euch nicht die Mühe, den König zu benachrichtigen, mein Herr,« entgegnete Quélus, »Seine Majestät weiß, dass wir jagen.«

»Eine Lerche?« fragte Bussy mit einer äußerst verletzenden Miene.

»Nein, mein Herr,« antwortete Quélus, »wir jagen den Eber, wir brauchen durchaus einen Schweinskopf.«

»Und das Tier?« fragte Antraguet.

»Ist gestellt,« sagte Schomberg.

»Doch man muss auch wissen, wohin es seinen Gang nimmt,« versetzte Livarot.

»Wir werden bemüht sein, Erkundigungen darüber einzuziehen,« sprach d'O. »Jagt Ihr mit uns, Herr von Bussy?«

»Nein,« antwortete dieser, das Gespräch in derselben Tonart fortsetzend. »Nein, in der Tat, ich bin verhindert. Ich muss morgen bei dem Herzog von Alençon sein, um Herrn von Monsoreau zu empfangen dem Monseigneur, wie Ihr wisst, die Stelle des Oberstjägermeisters verliehen hat.«

»Doch diese Nacht?« fragte Quélus.

»Ah! diese Nacht kann ich noch nicht, ich habe ein Rendezvous in einem Geheimnisvollen Hause des Faubourg Saint-Antoine.«

»Ah! ah!« rief Épernon, »sollte die Königin Margot inkognito in Paris sein, Herr von Bussy, denn es ist uns zu Ohren gekommen, dass Ihr La Mole beerbt habt?«

»Ja, doch seit einiger Zeit habe ich auf die Erbschaft Verzicht geleistet, und es handelt sich um eine andere Person.«

»Und diese Person erwartet Euch in der Rue du Faubourg Saint-Antoine?« fragte d'O.

»Ganz richtig: ich werde Euch sogar um einen Rat bitten, Herr von Quélus.«

»Sprecht. Obgleich ich kein Advokat bin, so tue ich mir doch etwas darauf zu gut, dass ich, besonders meinen Freunden, keinen schlechten Rat gebe.«

»Man sagt, die Straßen seien unsicher; der Faubourg Saint-Antoine ist ein einsames Quartier. Welchen Weg ratet Ihr mir zu wählen?«

»Bei Gott!« erwiderte Quélus, »da der Schiffsmann des Louvre ohne Zweifel die ganze Nacht auf uns wartet, so würde ich an Eurer Stelle, mein Herr, die kleine Fähre des Pré-aux-Clercs nehmen, mich bis zum Turm der Ecke führen lassen, dann dem Quai bis zum Grand-Châtelet folgen und durch die Rue de la Tixeranderie nach dem Faubourg Saint-Antoine gehen. Seid Ihr einmal am Ende der Rue Saint-Antoine und kommt an dem Hotel des Tournelles ohne Unfall vorüber, so werdet Ihr wahrscheinlich unversehrt das Geheimnisvolle Haus erreichen, von dem Ihr so eben spracht.«

»Ich danke für die Reisebeschreibung, Herr von Quélus,« erwiderte Bussy, »Ihr nennt die Fähre des Pré-aux-Clercs, den Turm der Ecke, den Quai bis zum Grand-Châtelet, die Rue de la Tixeranderie und die Rue Saint-Antoine. Seid unbesorgt, man wird keine Linie von dem vorgeschriebenen Wege abgehen.«

Und die fünf Freunde grüßend, entfernte er sich, während er ganz laut zu Balzac d'Entragues sagte:

»Antraguet, lasst uns gehen, es ist mit diesen Leuten offenbar nichts zu machen.«

Livarot und Ribeirac brachen in ein lautes Gelächter aus und folgten Bussy und d'Entragues, welche sich entfernten, jedoch nicht ohne sich wiederholt umzuschauen.

Die Mignons blieben ruhig, sie schienen entschlossen, nichts zu verstehen.

Als Bussy durch den letzten Salon schritt, in welchem sich Frau von Saint-Luc befand, die ihren Gatten nicht aus den Blicken verlor, winkte ihr Saint-Luc mit dem Auge und bezeichnete ihr den Günstling des Herzogs von Anjou, der eben weggehen wollte. Jeanne begriff mit der Scharfsichtigkeit, welche das Vorrecht der Frauen ist, lief auf den Edelmann zu, versperrte ihm den Weg und sagte:

»Oh! Herr von Bussy, es ist nur von einem Sonnet die Rede, das Ihr gemacht haben sollt.«

»Gegen den König, Madame?« fragte Bussy.

»Nein, sondern zu Ehren der Königin. Oh! lasst es mich hören.«

»Gern, Madame,« sagte Bussy, Frau von Saint-Luc den Arm bietend. Und er entfernte sich mit ihr und sprach ihr auf- und abgehend das Gedicht vor.

Während dieser Zeit kehrte Saint-Luc ganz sachte zu den Mignons zurück und hörte Quélus sagen:

»Es wird dem Tiere bei solchen Bruchspuren nicht schwer zu folgen sein; also an der Ecke des Hotel des Tournelles, bei der Porte Saint-Antoine, dem Hotel Saint-Pol gegenüber.«

»Jeder mit einem Lackei?« fragte Épernon.

»Nein, Nogaret, nein,« antwortete Quélus, »wir wollen allein sein, allein unser Geheimnis wissen, und allein unser Geschäft abmachen. Ich hasse ihn, doch ich würde mich schämen, wenn der Stock eines Lackeien ihn berührte; er ist ein zu guter Edelmann.«

»Werden wir alle sechs mit einander von hier weggehen?« fragte Maugiron.

»Alle fünf und nicht alle sechs,« bemerkte Saint-Luc.

»Ah! es ist wahr, wir vergaßen, dass Du eine Frau genommen. Wir behandelten Dich noch als Junggesellen,« sprach Schomberg.

»In der Tat,« versetzte d'O, »es ist das Wenigste, dass der arme Saint-Luc die erste Nacht nach seiner Hochzeit mit seiner Frau zubringt.«

»Ihr habt Unrecht, meine Herren,« entgegnete Saint-Luc, »es ist nicht meine Frau, was mich zurückhält, obgleich sie, wie Ihr zugestehen werdet, einer Aufmerksamkeit wert ist; nein, es ist der König.«

»Wie? der König.«

»Ja, Seine Majestät will, dass ich sie in den Louvre zurückführe.«

Die jungen Leute schauten sich mit einem Lächeln an, das sich Saint-Luc vergebens zu verdolmetschen suchte.

»Was willst Du?« versetzte Quélus, »der König hegt eine so wunderbare Freundschaft für Dich, dass er Deiner gar nicht entbehren kann; überdies brauchen wir Saint-Luc nicht, lassen wir ihn also seinem König und seiner Dame.«

»Ho! das Tier ist plump,« bemerkte Épernon.

»Bah!« versetzte Quélus, »man stelle mich ihm gegenüber, man gebe mir einen Spieß, und ich werde mein Geschäft abmachen.«

In diesem Augenblick hörte man die Stimme des Königs, der Saint-Luc rief.

»Meine Herren,« sagte dieser, »Ihr hört, der König ruft mich, gute Jagd, auf Wiedersehen!«

Und er verließ sie sogleich, doch statt zu dem König zu gehen, schlüpfte er an den noch mit Zuschauern und Tänzern geschmückten Wänden hin und erreichte die Türe, welche bereits Bussy berührte, den die schöne Neuvermählte mit allen Mitteln, die ihr zu Gebot standen, zurückzuhalten suchte.

»Ah! guten Abend,« Herr von Saint-Luc,« sagte der junge Mann. »Aber wie bestürzt seht Ihr aus! Solltet Ihr zufällig bei der großen Jagd sein, welche sich vorbereitet? Das wäre zwar ein Beweis Eures Mutes, aber nicht Eurer Galanterie.«

«Nein, mein Herr, ich sah bestürzt aus, weil ich Euch suchte.«

«Ah! wirklich?«

»… Und weil ich bange hatte, Ihr wäret bereits weggegangen. Liebe Jeanne,« fügte er bei, »sagt Eurem Vater, er möge bemüht sein, den König aufzuhalten; ich muss ein paar Worte unter vier Augen mit Herrn von Bussy sprechen.«

Jeanne ging rasch weg; sie begriff zwar alle diese Notwendigkeiten nicht, aber sie unterwarf sich denselben, weil sie ihre Wichtigkeit fühlte.

»Was wollt Ihr mir sagen, Herr von Saint-Luc?« fragte Bussy.

»Ich wollte Euch sagen, Herr von Bussy, dass Ihr, wenn Ihr diesen Abend ein Rendezvous hättet, wohl daran tun würdet, es auf morgen zu verschieben, in Betracht, dass die Straßen von Paris schlecht sind, und dass es ferner, sollte Euch dieses Rendezvous zufällig in die Gegend der Bastille führen, klug von Euch wäre, das Hotel des Tournelles zu vermeiden, wo eine Vertiefung ist, in der sich mehrere Menschen verbergen können. Das ist es, was ich Euch zu sagen hatte, Herr von Bussy. Gott behüte mich vor dem Gedanken, ein Mann wie Ihr könnte Furcht haben. Doch denkt ein wenig darüber nach.«

In diesem Augenblick hörte man die Stimme von Chicot rufen:

»Saint-Luc, mein kleiner Saint-Luc, verbirg Dich nicht, wie Du dies tust. Du siehst wohl, ich erwarte Dich, um in den Louvre zurückzukehren.«

»Sire, hier bin ich,« antwortete Saint-Luc, in der Richtung der Stimme von Chicot vor stürzend.

Bei dem Narren war Heinrich III., dem bereits ein Page den schweren, mit Hermelin verbrämten Mantel reichte, während ihm ein anderer die dicken, bis an die Ellenbogen gehenden Handschuhe und ein dritter die mit Atlas gefütterte Sammetmaske bot.

»Sire,« sprach Saint-Luc, sich zugleich an die beiden Heinriche wendend, »ich werde die Ehre haben, die Fackel bis zu Euren Sänften zu tragen.«

»Nein, nein,« erwiderte Heinrich, »Chicot geht seines Wegs und ich des meinigen. Meine Freunde sind lauter Taugenichtse, die mich allein in den Louvre zurückkehren lassen, während sie dem Fasching nachlaufen. Ich hatte auf sie gerechnet, und nun fehlen sie mir. Du begreifst aber, dass Du mich nicht so weggehen lassen kannst. Du bist ein ernster, verheirateter Mann, Du musst mich zur Königin zurückführen. Komm, mein Freund, komm. Hollah! ein Pferd für Herrn von Saint-Luc. Nein, es ist unnötig,« fügte er sich besinnend bei, »meine Sänfte ist breit, und es ist Platz darin für zwei Personen.«

 

Jeanne von Brissac hatte keine Silbe von diesem Gespräche verloren, sie wollte reden, ein Wort zu ihrem Gemahl sagen, ihren Vater benachrichtigen, dass der König Saint-Luc entführe; doch Saint-Luc legte einen Finger auf seinen Mund und forderte sie dadurch zum Stillschweigen und zur Behutsamkeit auf.

»Pest!« sagte er ganz leise, »nun, da ich mich mit Franz von Anjou gut zu vertragen gewusst habe, wollen wir uns nicht mit Heinrich von Valois verfeinden. Sire,« fügte er laut bei, »hier bin ich. Ich bin Eurer Majestät so ergeben, dass ich ihr bis an das Ende der Welt folgte, wenn sie es mir befehlen würde.«

Zuerst entstand ein großer Tumult, dann kamen große Kniebeugungen, dann trat ein großes Stillschweigen ein, um die Abschiedsworte des Königs an Fräulein von Brissac und ihren Vater zu hören: sie waren entzückend.

Hierauf vernahm man das Wiehern und Stampfen der Pferde im Hofe, und die Fackeln warfen rötliche Reflexe an die Scheiben. Endlich entflohen halb lachend, halb schnatternd in Schatten und Nebel alle Höflinge des Reiches und alle Hochzeitgäste.

Mit ihren Frauen allein geblieben, trat Jeanne in ihr Zimmer und kniete vor das Bild einer Heiligen nieder, welche sie ganz besonders verehrte. Dann gab sie ihrer Dienerschaft Befehl, sie zu verlassen und ein leichtes Abendbrot für die Rückkehr ihres Gatten bereit zu halten. Herr von Brissac tat mehr, er schickte sechs Wachen ab, welche den jungen Ehemann an der Pforte des Louvre erwarten und ihn von dort wieder nach Hause geleiten sollten. Doch nachdem sie zwei Stunden gewartet, sandten die Wachen einen von Ihren Kameraden zu dem Marschall, um ihm zu melden, alle Türen des Louvre Wären geschlossen, und ehe man die letzte geschlossen, hätte ihnen der Kapitän der Pforte gesagt:

»Wartet nicht länger, es ist unnötig; Niemand geht mehr in dieser Nacht aus dem Louvre weg. Seine Majestät hat sich zu Bette gelegt und Jedermann schläft.«

Der Marschall überbrachte diese Nachricht seiner Tochter, diese aber erklärte, sie wäre zu unruhig, um sich schlafen zu legen, und würde die ganze Nacht in Erwartung ihres Gemahls wachen.

Zweites Kapitel
Wie nicht immer derjenige, welcher die Türe öffnet, in das Haus eintritt

Die Porte Saint-Antoine war eine Art von steinernem Gewölbe, der Porte Saint-Denis und der Porte Saint-Martin unserer Tage ähnlich. Nur stand sie durch ihre linke Seite mit den anliegenden Gebäuden, mit der Bastille in Verbindung, und gehörte so gleichsam zu der alten Feste.

Der Raum rechts zwischen dem Tore und dem Hotel de Bretagne war groß, düster und schmutzig: doch dieser Raum war bei Tag wenig besucht, und gänzlich verlassen, wenn der Abend kam, denn die nächtlichen Wanderer schienen sich einen Weg näher an der Festung gemacht zu, haben, um sich gewissermaßen in einer Zeit, wo die Straßen höchst unsicher waren und man von einer Nachtwache nichts wusste, unter den Schutz des Turmwächters zu stellen, der sie zwar nicht unterstützen, aber doch wenigstens um Hilfe rufen und durch sein Geschrei, die Bösewichte erschrecken konnte.

Es versteht sich, dass die Winternächte die Wanderer noch vorsichtiger machten, als die Sommernächte. Die Nacht, in der die von uns bereits erzählten und die noch folgenden Ereignisse vorfielen, war so kalt, so schwarz und so von Wolken beladen, dass Niemand hinter den Zinnen der königlichen Feste die glückselige Schildwache bemerkt hätte, welche ihrerseits kaum im Stande gewesen wäre, auf dem Platze die Vorübergehenden zu unterscheiden.

Vor der Porte Saint-Martin auf der inneren Seite der Stadt, erhoben sich keine Häuser, sondern nur hohe Mauern. Diese Mauern waren rechts die der Kirche Saint-Paul, und links die des Hotel des Tournelles. Am Ende dieses Hotel, auf der Seite der Rue Saint-Catherine, bildete die Mauer den eingehenden Winkel, dessen Saint-Luc gegen Bussy erwähnt hatte.

Dann kam das Bollwerk von Häusern, welche zwischen der Rue de Jouy und der großen Rue Saint-Antoine lagen, welche zu jener Zeit sich gegenüber die Rue des Billettes und die Kirche Saint-Catherine hatte.

Keine Laterne beleuchtete den von uns beschriebenen Teil des alten Paris. In den Nächten, wo es der Mond übernahm, die Erde zu erhellen, sah man düster, majestätisch und unbeweglich die riesige Bastille emporragen, welche sich kräftig von dem bestirnten Azur des Himmels abhob. In den düsteren Nächten gewahrte man dagegen da, wo sie war, nur eine verdoppelte Finsternis, die an einzelnen Stellen durch das bleiche Licht einiger Fenster unterbrochen wurde.

Während dieser Nacht, welche mit einer scharfen Kälte begonnen hatte und mit reichlichem Schnee endigen sollte, machte kein Vorübergehender unter seinen Tritten die gesprungene Erde des von der Straße nach der Vorstadt ausmündenden Weges krachen, von dem wir gesagt haben, er sei durch ein kluges Abweichen verspäteter Spaziergänger bereitet worden. Dagegen hätte ein geübtes Auge in der Mauerecke der Tournelles mehrere schwarze Schatten erkannt, die sich hinreichend gebärdeten, um zu beweisen, dass sie armen Teufeln von Menschen angehörten, welche sehr in Verlegenheit waren, wie sie ihre natürliche Wärme bewahren sollten, der sie von Minute zu Minute die Unbeweglichkeit beraubte, zu welcher sie sich freiwillig, in Erwartung irgend eines Ereignisses, verurteilt hatten.

Die Schildwache des Turmes, welche wegen der Dunkelheit nicht auf den Platz sehen konnte, vermochte eben so wenig, mit so leiser Stimme wurde es geführt, das Gespräch der schwarzen Schatten zu hören. Es mangelte jedoch diesem Gespräche nicht an einem gewissen Interesse.

»Der wütende Bussy hatte Recht,« sagte einer von den Schatten; das ist in der Tat eine Nacht, wie wir sie in Warschau hatten, als König Heinrich König von Polen war, und wenn das so fortgeht, so wird uns, wie er es prophezeit, die Haut springen.«

»Stille, Maugiron, Du klagst wie ein Weib,« entgegnete ein anderer Schatten. »Es ist allerdings nicht warm; doch ziehe Deinen Mantel über die Augen, stecke Deine Hände in die Taschen, und Du wirst die Kälte nicht mehr fühlen.«

»Wahrhaftig, Schomberg,« versetzte ein dritter Schatten, »Du sprichst ganz nach Deinem Behagen, und man sieht wohl, dass Du ein Deutscher bist. Mir, was mich betrifft, bluten die Lippen, und mein Schnurrbart ist starr vor Eis.«

»Die Hände sind es hauptsächlich,« sagte eine vierte Stimme. »Bei meiner Ehre, ich wollte wetten, ich hätte gar keine mehr.«

»Warum hast Du nicht den Muff Deiner Mama genommen, armer Quélus,« entgegnete Schomberg, »die gute Frau würde ihn Dir geliehen haben, besonders wenn Du ihr erzählt hättest, es wäre, um sie von ihrem teuren Bussy zu befreien, den sie ungefähr liebt wie die Pest.«

»Ei, mein Gott! habt doch Geduld,« sprach eine fünfte Stimme. »Ich bin überzeugt, Ihr werdet Euch bald über zu viel Wärme beklagen.«

»Gott höre Dich, Épernon,« sagte Maugiron, die Füße schüttelnd. »Ich habe nicht gesprochen, sondern d'O,« versetzte Épernon. »Ich schweige aus Furcht, meine Worte könnten einfrieren.«

»Was sagtest Du?« fragte Quélus Maugiron.

»D'O sagte,« sprach Maugiron, »wir werden sogleich zu warm haben, und ich antwortete ihm: Gott höre Dich!«

»Ich glaube, er hat Dich gehört, denn ich sehe dort etwas durch die Rue Saint-Paul kommen.«

»Irrtum. Er kann es nicht sein.«

»Warum nicht?«

»Weil er eine andere Marschroute angegeben hat.«

»Als ob das zum Erstaunen wäre, wenn er etwas vermutet und einen andern Weg eingeschlagen hätte.«

»Ihr kennt Bussy nicht; wo er gesagt hat, dass er vorübergehen würde, geht er auch, selbst wenn er wüsste, der Teufel erwarte ihn auf der Straße, um ihm den Weg zu versperren.«

»Mittlerweile kommen hier zwei Menschen,« sagte Quélus.

»Meiner Treue, ja,« wiederholten ein paar Stimmen, die Wahrheit der Bemerkung erkennend.

»Dann lasst uns angreifen,« sprach Schomberg.

»Einen Augenblick,« sagte Épernon, »wir wollen nicht gute Bürger oder ehrliche Hebammen umbringen: halt, sie bleiben stehen.«

Am Ende der Rue Saint-Paul, die nach der Rue Saint-Antoine ging, blieben die zwei Personen, welche die Aufmerksamkeit unserer fünf Gefährten erregt hatten, wirklich wie unentschlossen stehen:

»Oh! oh!« sagte Quélus, »haben sie uns vielleicht gesehen?«

»Vorwärts, wenn wir nur sie gesehen.«

»Du hast Recht,« versetzte Quélus. »Halt! sie drehen sich links, sie bleiben vor einem Hause stehen; sie suchen.«

»Meiner Treue, ja.«

»Es ist, als wollten sie hinein,« sprach Schomberg, »sollte er uns entkommen?«

»Er ist es nicht, da er sich nach dem Faubourg Saint-Antoine begeben soll, während diese, nachdem sie durch die Rue Saint-Paul ausgemündet, die Straße hinabgegangen sind.«

»Ei!« versetzte Schomberg, »wer sagt Euch, dass Euch der schlaue Bursche nicht aus Zufall oder Nachlässigkeit, aus Bosheit oder Überlegung eine falsche Fährte angegeben hat?«

»Das könnte in der Tat wohl sein,« sprach Quélus.

Diese Vermutung machte wie eine hungrige Meute die ganze Truppe der Edelleute aufspringen. Sie verließen ihren Schlupfwinkel und stürzten, den Degen hoch, gegen die zwei vor der Türe stehenden Männer los.

Der eine von diesen zwei Männern hatte gerade den Schlüssel in das Schloß gesteckt; die Türe gab nach und fing an sich zu öffnen, als das Geräusch der Angreifenden die zwei Geheimnisvollen Nachtwandler aufzuschauen veranlasste.

»Was ist das?« fragte sich umdrehend der Kleinere von Beiden seinen Gefährten, »sollte man zufällig an uns wollen, Aurilly?«

»Ah! Monseigneur,« erwiderte derjenige, welcher die Türe geöffnet hatte, »das sieht mir gerade so aus. Werdet Ihr Euch nennen, oder das Inkognito beobachten?«

»Bewaffnete Leute! ein Hinterhalt!«

»Eifersüchtige, die uns belauern. Wahrhaftiger Gott! Monseigneur, ich habe es Euch gesagt, die Dame ist zu schön, als dass man ihr nicht den Hof machen sollte.«

«Gehen wir rasch hinein, Aurilly. Man hält eine Belagerung besser innerhalb, als außerhalb der Türe aus.«

»Ja, Monseigneur, wenn es keine Feinde im Platze selbst gibt. Doch wer sagt Euch? …«

Er hatte nicht Zeit, zu vollenden. Die jungen Leute durchmaßen den Raum von etwa hundert Schritten mit Blitzessschnelligkeit. Quélus und Maugiron, die an der Mauer hingelaufen waren, warfen sich zwischen die Türe und diejenigen, welche eintreten wollten, um ihnen den Rückzug abzuschneiden, während Schomberg, d'O und Épernon sie von vorn anzugreifen im Begriffe waren.

»Schlagt ihn tot!« rief Quélus, stets der Heftigste von Allen.

Doch plötzlich wandte sich derjenige, welchen sein Gefährte Monseigneur genannt und gefragt hatte, ob er sein Inkognito behaupten wolle, gegen Quélus um, machte einen Schritt, kreuzte auf eine anmaßende Weise die Arme und sprach mit einer düsteren Stimme:

»Ich glaube, Ihr habt gesagt, schlagt ihn todt, während Ihr von einem Sohne von Frankreich spracht, Herr von Quélus.«

Quélus wich, die Augen starr, die Knie wankend, die Hände träg, zurück und rief:

»Monseigneur der Herzog von Anjou!«

»Monseigneur der Herzog von Anjou!« wiederholten die Andern.

»Nun, meine edle Herren, rufen wir immer noch: ›Schlagt ihn tot!‹

»Monseigneur,« stammelte Épernon, »es war ein Scherz; verzeiht uns.«

»Monseigneur,« sagte d'O, »wir vermuteten nicht, wir würden Eure Hoheit am Ende von Paris und in diesem öden Quartiere finden.«

«Ein Scherz!« entgegnete Franz, ohne d'O der Ehre einer Antwort zu würdigen. »Ihr habt eine besondere Manier zu scherzen, Herr von Épernon. Doch sprecht, da es nicht auf mich abgesehen war, wen bedrohte Euer Scherz?«

»Monseigneur,« antwortete Schomberg ehrfurchtsvoll, »wir sahen Saint-Luc das Hotel Montmorency verlassen und einen Weg in dieser Richtung einschlagen. Das kam uns seltsam vor und wir wollten wissen, in welcher Absicht ein Mann in der Hochzeitnacht von seiner Frau wegginge.«

Die Entschuldigung hatte viel für sich, denn der Herzog von Anjou würde aller Wahrscheinlichkeit noch am andern Tage erfahren, Saint-Luc hätte nicht in dem Hotel Montmorency geschlafen, und diese Nachricht würde sodann mit dem, was Schomberg gesagt, übereinstimmen.

»Herr von Saint-Luc? Ihr habt mich für Herrn von Saint-Luc gehalten, meine Herren?«

»Ja, Monseigneur,« antworteten im Chor die fünf Gefährten.

»Und seit wann kann man sich so in uns Beiden täuschen?« fragte der Herzog von Anjou.

»Das ist wahr, Monseigneur,« erwiderte Quélus, »doch er ist gerade gewachsen wie Herr Aurilly, der Euch zu begleiten die Ehre hat.«

«Auch ist die Nacht so finster, Monseigneur,« fügte Maugiron bei.

»Und dann, als wir einen Menschen einen Schlüssel in das Schloss stecken sahen, hielten wir ihn für den Vornehmsten unter Euch,« murmelte d'O.

 

»Monseigneur kann auch nicht voraussetzen, wir hätten in Beziehung auf ihn nur den Schatten eines schlechten Gedanken, und wäre es auch nur, seine Vergnügungen zu stören,« sagte Quélus.

Unter diesem Gespräche und indes er die mehr oder minder logischen Antworten hörte, die das Erstaunen und die Furcht ihm zu geben gestatteten, hatte Franz durch ein geschicktes strategisches Manoeuvre die Schwelle der Türe verlassen, und befand sich, Schritt für Schritt von Aurilly, seinem Lautenschläger und gewöhnlichen Gefährten bei seinen nächtlichen Gängen, gefolgt, bereits in hinreichend großer Entfernung von dieser Türe, dass sie, mit den andern vermengt, nicht mehr erkannt werden konnte.

»Meine Vergnügungen,« sagte er mit spitzigem Tone, »was kann Euch glauben machen, ich suche hier meine Vergnügungen?«

»Ah! Monseigneur, in jedem Falle seid Ihr aus irgend einem Grunde hierher gekommen,« sprach Quélus, »verzeiht, wir entfernen uns.«

»Es ist gut, Gott befohlen, meine Herren.«

»Monseigneur,« fügte Épernon bei, »unsere Euch wohlbekannte Verschwiegenheit …«

Der Herzog von Anjou hatte bereits einen Schritt gemacht, um sich zurückzuziehen, aber er blieb wieder stehen, faltete die Stirne und fragte:

»Verschwiegenheit, Herr von Nogaret? ich bitte, wer verlangt sie von Euch?«

»Monseigneur, wir glaubten, allein zu dieser Stunde, und nur gefolgt von ihrem Vertrauten, hätte Eure Hoheit …«

»Ihr täuschtet Euch, das ist es, was Ihr glauben sollt.«

Die fünf Edelleute hörten in tiefstem und ehrfurchtsvollstem Stillschweigen.

»Ich war im Begriff,« sprach der Herzog von Anjou langsam und als wollte er jedes Wort dem Gedächtnis seiner Zuhörer einprägen, »ich war im Begriff, den Juden Manasse, der im Glas und im Kaffeesatze zu lesen versteht, um Rat zu fragen. Er wohnt, wie Ihr wisst, in der Rue de la Tournelle. Im Vorübergehen bemerkte Euch Aurilly und hielt Euch für Bogenschützen, welche die Runde machten. Als Menschen, die sich bei Zauberern Rats erholen, wie wir, streiften wir an den Mauern hin, und verschwanden an den Türen, um uns wo möglich Euren furchtbaren Blicken zu entziehen,« fügte er mit einer Heiterkeit bei, die etwas Erschreckendes für diejenigen hatte, welche den Charakter des Prinzen kannten.

Während er so sprach, hatte der Prinz unmerklich die Rue Saint-Paul, und eine Stelle erreicht, wo er von den Schildwachen der Bastille gehört werden konnte, falls ihn ein Angriff bedrohte, vor dem ihn, wie er wohl wusste, bei dem dumpfen und eingefleischten Hasse seines Bruders gegen ihn die Entschuldigungen und Ehrfurchtsbezeigungen der Mignons von Heinrich III. nur in geringem Maße schützten.

»Und nun, da Ihr wisst, was Ihr glauben, und besonders, was Ihr sagen sollt, Gott befohlen, meine Herren!« rief der Prinz.

Alle verbeugten sich und nahmen Abschied von dem Prinzen, der sich wiederholt umwandte, um ihnen mit den Augen zu folgen, während er selbst einige Schritte in entgegengesetzter Richtung machte.

»Monseigneur,« sagte Aurilly, »ich schwöre Euch, die Menschen, mit denen wir zu tun hatten, hegten schlimme Absichten. Es ist bald Mitternacht; wir sind, wie sie sagten, in einem öden Quartiere; kehren wir rasch in das Hotel zurück, Monseigneur.«

»Nein,« versetzte der Prinz ihn aufhaltend, »benützen wir im Gegenteil ihren Abgang.«

»Eure Hoheit täuscht sich; sie sind durchaus nicht weggegangen, sie haben sich nur, wie Monseigneur selbst sehen kann, in den Schlupfwinkel zurückgezogen, in welchem sie verborgen waren; schaut dort, Monseigneur, dort an der Ecke des Hotel des Tournelles.«

Franz schaute. Aurilly hatte nur strenge Wahrheit gesprochen. Die fünf Edelleute hatten in der Tat ihre Stellung wieder eingenommen und sannen offenbar auf Ausführung eines durch die Ankunft des Prinzen unterbrochenen Vorhabens; vielleicht verfügten sie sich nur an diesen Ort, um den Prinzen und seinen Gefährten zu bespähen und sich zu versichern, ob sie wirklich zu dem Juden Manasse gingen.

»Nun, Monseigneur,« fragte Aurilly, »was beschließen wir? Ich werde tun, was Eure Hoheit befiehlt, doch ich halte es nicht für klug, länger hier zu verweilen.«

»Gottes Tod!« versetzte der Prinz, »es ist jedoch ärgerlich die Partie aufzugeben.«

»Ich weiß es wohl, Monseigneur, doch die Partie lässt sich wiederholen. Ich habe bereits die Ehre gehabt, Eurer Hoheit zu sagen, ich hätte mich erkundigt. Das Haus ist für ein Jahr gemietet. Wir wissen, dass die Dame im ersten Stocke wohnt; wir stehen im Einverständnis mit ihrer Kammerfrau und haben einen Schlüssel, der ihre Türe öffnet. Mit allen diesen Vorteilen können wir warten.«

»Du bist sicher, dass die Türe nachgegeben hat?«

»Ich bin dessen sicher: mit dem dritten Schlüssel, den ich versuchte.«

»Doch hast Du wieder geschlossen?«

»Die Türe?«

»Ja.«

»Allerdings, Monseigneur.«

Mit welchem Tone der Wahrheit Aurilly auch diese Behauptung aussprach, so müssen wir doch bemerken, dass er weniger sicher, war, die Türe wieder geschlossen, als sie geöffnet zu haben. Seine Bestimmtheit ließ indessen dem Prinzen ebenso wenig Zweifel über die zweite Aussage, als über die erste.

»Doch, es wäre mir gar nicht unangenehm gewesen,« sprach der Prinz,«wenn ich erfahren hätte …«

»Was sie hier machen, Monseigneur? Ich kann es Euch ohne Furcht vor einer Täuschung sagen: sie haben sich zu einem Hinterhalt versammelt. Gehen wir. Eure Hoheit hat Feinde; wer weiß, was man gegen sie zu unternehmen wagen dürfte?«

»Wohl! gehen wir, ich willige ein, doch um wiederzukommen.«

»Wenigstens nicht in dieser Nacht, Monseigneur. Eure Hoheit wolle meine Befürchtungen würdigen: ich sehe überall Hinterhalte, und eine solche Angst ist mir sicherlich erlaubt, wenn ich den ersten Prinzen von Geblüt, den Erben der Krone begleite, bei welchem so viele Leute ein Interesse haben, ihn nicht erben zu sehen.«

Diese letzten Worte machten einen solchen Eindruck auf Franz, dass er sich augenblicklich zum Rückzug entschloss; es geschah indessen nicht, ohne dass er gegen das missliche Zusammentreffen murrte und in seinem Innern sich gelobte, diesen fünf Edelleuten zu geeigneter Zeit und geeigneten Ortes die Unannehmlichkeit, die sie ihm bereitet, zurückzugeben.

»Es sei,« sagte er, »gehen wir wieder in das Hotel, wir finden dort Bussy, der von der verfluchten Hochzeit zurückgekommen sein muss; er wird einen guten Streit angesponnen und einige von diesen Mignons getötet haben oder er wird sie wenigstens morgen früh töten, und das tröstet mich.«

»Wohl, Monseigneur, hoffen wir auf Bussy,« sagte Aurilly, »das ist mir ganz lieb, und ich habe in dieser Hinsicht, wie Eure Hoheit, das größte Zutrauen zu ihm.«

Und sie gingen weg.

Sie hatten sich noch nicht um die Ecke der Rue de Jouy gewendet, als unsere fünf Gefährten auf der Höhe der Rue Tison einen in einen großen Mantel gehüllten Reiter erblickten. Der hohle, harte Tritt des Pferdes erscholl auf der beinahe versteinerten Erde, und gegen die dichte Nacht kämpfend, versilberte ein schwacher Mondstrahl, der einen letzten Versuch wagte, um den wolkigen Himmel und die von Schnee beschwerte Atmosphäre zu durchdringen, die weiße Feder seines Baretts. Er hielt das Ross, das er lenkte, fest und vorsichtig im Zügel, während der Druck, der dasselbe im Schritte zu gehen nötigte, das edle Tier, trotz der Kälte, schäumen machte.

»Diesmal,« sagte Quélus, »diesmal ist er es.«

»Unmöglich,« sprach Maugiron.

»Warum?«

»Weil er allein ist, und wir ihn mit Livarot, Ribeirac und d'Entraques verließen, die ihn ohne Zweifel nicht allein der Gefahr bloßstellten.«

»Er ist es dennoch,« versetzte Épernon. »Erkennst Du sein schallendes hum! und seine freche Weise den Kopf zu tragen? Er ist ganz allein.«

»Dann ist es eine Falle,« bemerkte d'O.

»Mag es sein, wie es will, Falle oder nicht Falle,« sprach Schomberg, »er ist es, und da er es ist: Zu den Degen, zu den Degen!«

Es war wirklich Bussy, der sorglos durch die Rue Saint-Antoine ritt und pünktlich dem ihm von Quélus bezeichneten Wege folgte; er hatte, wie wir gesehen, den Rat von Saint-Luc erhalten, und trotz des sehr natürlichen Bebens, das derselbe bei ihm veranlasst, sowie trotz der dringenden Bitten seiner drei Freunde diese an der Türe des Hotel Montmorency verabschiedet.