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Buch lesen: «Die beiden Dianen», Seite 11

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XVI.
Geliebter oder Bruder

Als Jacinthe Gabriel in das Zimmer von Diana von Castro einführte, das diese als legitimierte Tochter des Königs im Louvre bewohnte, lief Diana in ihrer naiven, keuschen Gefühlsausbruch dem Vielgeliebten entgegen, ohne auf irgend eine Weise ihre Freude zu verbergen. Sie hätte nicht einmal ihre Stirne seinem Kuß entzogen, doch er begnügte sich ihr die Hand zu drücken.

»Endlich seid Ihr da, Gabriel!« sagte sie. »Mit welcher Ungeduld erwartete ich Euch, mein Freund! Längst weiß ich nicht mehr, wohin ich das Uebermaß des Glückes, das ich in mir fühle, überströmen lassen soll. Ich spreche allein, Ich lache allein, ich bin toll! Doch Ihr seid hier, Gabriel, und wir können wenigstens mit einander glücklich sein! Nun! was habt Ihr denn, mein Freund? Ihr seht kalt, ernst, beinahe traurig aus. Mit diesem gezwungenen Gesicht, mit diesen zurückhaltenden Manieren bezeugt Ihr mir Eure Liebe und Gott und meinem Vater Eure Dankbarkeit.«

»Eurem Vater? . . . Ja, sprechen wir von Eurem Vater, Diana. Was den Ernst betrifft, der Euch in Erstaunen setzt, so ist es meine Gewohnheit, mit dieser strengen Miene das Glück zu empfangen, denn ich mißtraue zuerst seinen Geschenken, da ich bis jetzt nicht daran gewöhnt bin und erfahren habe, daß es nur zu oft einen Schmerz unter seiner Gunst verbarg.«

»Ich wußte weder, daß Ihr so sehr Philosoph, noch daß Ihr so unglücklich seid, Gabriel,« erwiderte Diana halb freudig, halb gereizt, »doch laßt hören! Ihr sagtet, Ihr wollet vom König sprechen; das klingt besser: wie edel und gut ist er gewesen, Gabriel!«

»Ja, Diana, er liebt Euch sehr, nicht wahr?«

»Mit unbeschreiblicher Zärtlichkeit, Gabriel.«

»Allerdings,« murmelte der Vicomte d’Ermès, »er kann glauben, sie sei seine Tochter . . . – Ueber Eines wundere ich mich,« sprach er sodann laut, »wie konnte der König, der sicherlich schon die Ahnung der Liebe, die er für Euch hegen würde, im Herzen hatte, nichtsdestoweniger zwölf Jahre lang Euch gar nicht sehen, nicht kennen lernen, und nach Vimoutiers verbannt lassen, wo Ihr unbekannt und verloren bleiben mußtet? Habt Ihr ihn nie nach der Ursache dieser seltsamen Gleichgültigkeit gefragt Diana? Wißt Ihr, ein solches Vergessen ist schwer mit dem Wohlwollen in Einklang zu bringen, das er nun für Euch kundgibt.«

»Oh!« erwiderte Diana, »er, der arme Vater war es nicht, der mich vergaß.«

»Wer denn?«

»Wer? wenn nicht Frau Diana von Poitiers . . . ich ich weiß nicht, ob ich sagen soll, meine Mutter.«

»Und warum fügte sie sich darein, Euch so in der Einsamkeit und fern von sich zu lassen, Diana? Hätte sie sich nicht Eures Daseins freuen und in den Augen des Königs Eurer Geburt, die ihr einen Anspruch mehr auf seine Liebe gab, rühmen müssen? Was hatte sie zu befürchten, ihr Gemahl war todt, ihr Vater todt?«

»Ganz richtig, Gabriel,« erwiderte Diana, »und es wäre mir schwer, um nicht zu sagen unmöglich, diesen seltsamen Stolz rechtzufertigen, dem zu Folge Frau von Valentinois nie einwilligte, mich als ihr Kind anzuerkennen. Ihr wißt also nicht, Freund, daß sie den König Anfangs bewog, meine Geburt zu verbergen, daß sie mich nur auf sein Zudringen, und beinahe auf seinen Befehl zurückrief, und daß sie nicht einmal in meiner Legitimationsurkunde genannt sein wollte? Ich beklage mich nicht darüber, Gabriel, denn ohne diesen seltsamen Stolz hätte ich Euch nicht kennen lernen, und Ihr würdet mich nicht geliebt haben; doch ich habe zuweilen mit Kummer an die Abneigung meiner Mutter und Alles das gedacht, was mich betrifft!«

»Eine Abneigung, welche ganz wohl nichts Anderes als ein Gewissensvorwurf sein könnte,« dachte Gabriel mit Schrecken, »sie wußte, daß sie den König täuschte, und that es nicht ohne Zögern und ohne Furcht . . .«

»Aber an was denkt Ihr denn, mein Freund?« versetzte Diana, »und warum richtet Ihr alle diese Fragen an mich?«

»Aus keinem Grund; ein Zweifel meines unruhigen Herzens. Kümmert Euch nicht darum, Diana; doch wenn Eure Mutter nur Abneigung und beinahe Haß gegen Euch offenbart, Diana, so entschädigt Euch Euer Vater für diese Kälte durch seine Zärtlichkeit; und Ihr Eurerseits, wenn Ihr Euch schüchtern und beklommen bei Frau von Valentinois fühlt, so erweitert sich dagegen Euer Herz in Gegenwart des Königs und erkennt in ihm einen wahren Vater, nicht wahr?«

»O gewiß,« erwiderte Diana, »am ersten Tag wo ich ihn sah, und wo er mit so viel Güte zu mir sprach, fühlte ich mich alsbald zu ihm hingezogen. Nicht aus Politik bin ich zuvorkommend und liebevoll gegen ihn, sondern aus Instinkt: wäre er nicht der König, wäre er nicht mein Wohlthäter und Beschützer, ich würde ihn eben so sehr lieben; es ist mein Vater!«

»Man täuscht sich nicht in solchen Dingen« rief Gabriel entzückt, »meine theure Diana, meine Vielgeliebte! es geziemt sich für Euch, Euren Vater so zu lieben, es geziemt sich, daß Ihr Euch in seiner Gegenwart von Liebe und Dankbarkeit bewegt fühlt. Diese sanfte, kindliche Frömmigkeit gereicht Euch zur Ehre, Diana.«

»Und es geziemt sich auch für Euch, sie zu begreifen und zu billigen, mein Freund,« sprach Diana. »Doch nun, nachdem wir von meinem Vater, von der Zuneigung, die er für mich offenbart und die ich ihm zurückgebe, und von unseren Verbindlichkeiten gegen ihn gesprochen haben, wie wäre es, wenn wir ein wenig von uns und unserer Liebe sprechen würden? Was wollt Ihr? man ist selbstsüchtig,« fügte sie mit der ihr eigenthümlichen reizenden Freimüthigkeit bei. »Wäre übrigens der König da, so würde er es mir zum Vorwurf machen, daß ich gar nicht an mich, an uns denke. Wißt Ihr, Gabriel, was er mir noch so eben wiederholte: »Theures Kind, sei glücklich, glücklich sein, verstehst Du wohl? heißt mich glücklich machen.« Ist also unsere Schuld an die Dankbarkeit abbezahlt, mein Herr, so wollen wir uns selbst nicht zu sehr vergessen.«

»Das ist es,« sprach Gabriel nachdenkend, »überlassen wir uns nun ganz der Zuneigung, die uns mit einander für das Leben verbindet. Schauen wir in unsere Herzen und sehen wir, was darin vorgeht. Erzählen wir uns gegenseitig unsere Seelen.«

»Das gefällt mir,« sagte Diana, »das wird reizend sein!«

»Ja, reizend,« versetzte Gabriel traurig. »Sprecht zuerst Diana; was fühlt Ihr für mich? Liebt Ihr mich nicht weniger als euren Vater?«

»Böser Eifersüchtiger! Wißt vor Allem, daß ich Euch ganz anders liebe. Es ist nicht leicht, Euch das zu erklären! Ist der König da, so bin ich ruhig, und mein Herz schlägt nicht schneller als gewöhnlich; doch wenn ich Euch sehe dann verbreitet sich durch mein ganzes Wesen eine seltsame Unruhe, die mir wehe thut und mich zugleich entzückt. Ich sage meinem Vater vor aller Welt die liebkosenden, süßen Worte, die mir in den Mund kommen, doch mir scheint, ich hätte nie den Muth, zu Euch vor irgend Jemand nur: »Gabriel!« zu sagen, selbst wenn ich Eure Frau wäre. Mit einem Wort, ebenso friedlich als die Freude ist, die ich bei, meinem Vater fühle, ebenso sehr ist das Glück, das Eure Gegenwart mir bringt, unruhig, ich möchte sagen schmerzlich, und dieser Schmerz ist dennoch köstlicher als jene Ruhe.«

»Schweige! oh! schweige!« rief Gabriel ganz verwirrt. »Ja, Du liebst mich! und das erschreckt mich! und das beruhigt mich, will ich sagen; . . . denn Gott hätte am Ende diese Liebe nicht gestattet, wenn Du mich nicht lieben könntest.«

»Was wollt Ihr damit sagen?« fragte Diana erstaunt. »Warum bringt Euch mein Geständniß, das ich Euch wohl zu thun berechtigt bin, da Ihr mein Gatte sein werdet, so sehr außer Euch? Welche Gefahr kann sich in meiner Liebe verbergen?«

»Keine, theure Diana, keine. Merkt nicht darauf, die Freude berauscht mich, die Freude! Ein so hohes Glück macht den Schwindel. Ihr habt mich jedoch nicht immer mit dieser Unruhe und diesem Schmerz geliebt. Als wir noch mit einander unter dem Schatten der Bäume von Vimoutiers spazieren gingen, hattet Ihr für mich nur eine schwesterliche Liebe.«

»Ich war damals ein Kind,« sagte Diana, »ich hatte nicht sechs Jahre der Einsamkeit von Euch geträumt; meine Liebe war nicht mit mir gewachsen; ich hatte nicht zwei Monate inmitten eines Hofes gelebt, wo die Verdorbenheit der Sprache und der Sitten mich dennoch nicht mehr unsere reine und heilige Leidenschaft lieben machen konnte.«

»Das ist wahr, das ist wahr, Diana.«

»Doch Ihr, Freund,« sprach Diana, »sagt nun Eurerseits, was Ihr an Ergebenheit und Liebesgluth in Euch habt. Oeffnet mir Euer Herz wie ich Euch das meinige entschleierte. Wenn meine Worte Euch wohlgethan haben, so laßt mich auch Eure Stimme sagen hören, wie sehr Ihr mich liebt, und wie Ihr mich liebt?«

»Oh! ich weiß es nicht, ich kann es Euch nicht sagen! fragt mich nicht hierüber; fordert nicht, daß ich mich selbst frage, es ist zu gräßlich!«

»Gabriel!« rief Diana ganz bestürzt, »Eure Worte sind schrecklich, fühlt Ihr das nicht? Wie? Ihr wollt mir nicht einmal sagen, daß Ihr mich liebet!«

»Ob ich Dich liebe, Diana! sie fragt mich, ob ich sie liebe! ja, ich liebe Dich wie ein Wahnsinniger, wie ein Verbrecher vielleicht.«

»Wie ein Verbrecher!« versetzte Frau von Castro erstaunt, »welches Verbrechen kann in unserer Liebe liegen? Sind wir nicht Beide frei? Wird nicht mein Vater zu unserer Verbindung einwilligen? Gott und die Engel freuen sich über eine solche Liebe!«

»Herr, mache, daß sie Dich nicht lästert,« rief Gabriel in seinem Innern, »Wie ich vielleicht vorhin gotteslästerlich war, als ich mit Aloyse sprach.«

»Aber was ist es denn?« fuhr Diana fort. »Mein Freund, Ihr seid doch nicht krank? Woher kommen bei Euch, der Ihr gewöhnlich so fest seid, diese chimärischen Befürchtungen? Oh! ich habe nicht bange an Eurer Seite, ich weiß, daß ich bei Euch eben so sehr in Sicherheit bin, als bei meinem Vater. Hört, um Euch zu Euch selbst, zum Leben, zum Glück zurückzurufen, schließe ich mich ohne Bangen an Eure Brust an, o mein geliebter Gatte! ich lege ohne Bedenken meine Stirne auf Eure Lippen.«

Sie näherte sich ihm lächelnd und reizend, hob ihr leuchtendes Antlitz zu ihm empor, und erfleht mit ihrem engelischen Blick seine keusche Liebkosung.

Doch Gabriel stieß sie voll Schrecken zurück und rief:

»Nein, gehe! laß mich, fliehe!«

»O mein Gott« sagte Diana, indem sie ihre Arme an der Seite herabfallen ließ, »Mein Gott! er stößt mich zurück, er liebt mich nicht.«

»Ich liebe Euch zu sehr!«

»Wenn Ihr mich liebtet, würden Euch meine Liebkosungen Abscheu machen?«

»Machen sie mir wirklich Abscheu?« sagte Gabriel, von einem zweiten Schrecken erfaßt. »Ist es mein Instinkt, der sie zurückstößt, und nicht meine Vernunft? Oh! komm! Diana, damit ich sehe, damit ich fühle, damit ich erfahre. Komm und laß mich in der That meinen Mund auf Deine Stirne drücken, ein Bruderkuß, den ein Bräutigam sich wohl erlauben kann.«

Er zog Diana an sein Herz und drückte einen langen Kuß auf ihre Haare.

»Ah! ich täuschte mich,« sagte er, entzückt bei dieser zarten Berührung, »es ist nicht die Stimme des Blutes, was in mir schreit, es ist die Stimme der Liebe. Ich erkenne sie. Welch ein Glück!«

»Was sagst Du denn, Freund?« versetzte Diana, »Du sagst, Du liebest mich. Das ist Alles, was Ich hören und wissen will.«

»O ja, ich lieb Dich, angebeteter Engel, ich liebe Dich mit innigem Verlangen, mit heißer Leidenschaft, ich liebe Dich wahnsinnig. Ich liebe Dich, und Dein Herz an dem meinigen schlagen fühlen, siehst Du, das ist der Himmel . . . oder es ist die Hölle!« rief plötzlich Gabriel, indem er sich von der Umarmung von Diana losmachte. »Gehe, gehe, laß mich fliehen, ich bin verflucht!«

Und er floh ganz verwirrt aus dem Zimmer, und ließ Diana stumm vor Schrecken und versteinert vor Verzweiflung zurück.

Gabriel wußte nicht, wohin er ging, noch was er that, er stieg maschinenmäßig schwankend, trunken die Treppe hinab. Diese drei Prüfungen waren zu viel für seine Vernunft. Als er in die große Gallerie des Louvre kam, schlossen sich seine Augen unwillkührlich, seine Beine bogen sich, und er sank an der Wand in die Kniee und murmelte:

»Ich sah vorher, daß mich der Engel noch mehr leiden machen würde, als die zwei Teufel!«

Hierauf ward er ohnmächtig. Es war Nacht geworden, und Niemand ging durch die Gallerie.

Erst als er eine kleine Hand über seine Stirne streifen und eine sanfte Stimme zu seiner Seele sprechen hörte, kam er wieder zu sich. Er öffnete die Augen. Die Dauphine-Königin, Maria Stuart war, eine brennende Kerze in der Hand, vor ihm.

»Zum Glück ein anderer Engel,« sagte Gabriel.

»Ihr seid es, Herr d’Ermès?« sprach Maria. »Oh! Ihr habt mir Angst gemacht, ich glaubte, Ihr wäret todt. Was habt Ihr? wie bleich seid Ihr! Fühlt Ihr Euch besser? ich werde rufen, wenn Ihr wollt.«

»Unnöthig, Madame,« sagte Gabriel, indem er aufzustehen suchte. »Eure Stimme hat mich zum Leben zurückgerufen.«

»Wartet, ich helfe Euch,« versetzte Maria Stuart. »Armer junger Mann! seid Ihr entstellt! Ihr waret also ohnmächtig! Im Vorübergehen erblickte ich Euch, und es gebrach mir an Kraft, zu rufen. Und dann beruhigte mich die Ueberlegung ein wenig; ich näherte mich Euch, doch ich brauchte hübsch Muth dazu! ich legte meine Hand auf Eure Stirne, welche ganz eisig war, ich rief Euch, und Ihr kamet wieder zum Bewußtsein. Geht es nun besser?«

»Ja, Madame, seid gesegnet für Eure Güte. Ich entsinne mich nun. Ein furchtbarer Schmerz preßte mir plötzlich die Schläfe wie ein eiserner Schraubstock zusammen, meine Kniee wichen unter mir, und ich fiel an der Wand hin. Doch warum hat mich dieser Schmerz gepackt? Ah! ja, ich erinnere mich nun, ich erinnere mich ganz und gar. Ach! mein Gott! mein Gott! ich erinnere mich.«

»Irgend ein großer Kummer hat sich Eurer bemächtigt, nicht wahr?« Versetzte Maria. »Oh! ja, denn nur bei der Erinnerung an das, was Ihr gelitten habt, seid Ihr jetzt viel bleicher als je. Stützt Euch auf meinen Arm, ich bin stark. Ich will rufen und Euch Leute geben, die Euch nach Hause führen.«

»Ich danke Euch, Madame,« sagte Gabriel, seine Kräfte und seine Energie zusammenraffend »Ich fühle die nothwendige Stärke in mir, um allein nach Hause zu gehen. Seht, ich gehe ohne Hilfe und festen Schrittes. Doch ich danke Euch darum nicht minder, und ich werde mich, so lange ich lebe, Eurer rührenden Güte erinnern, Madame. Ihr seid mir wie ein tröstender Engel in einer Krise meines Schicksals erschienen. Nur der Tod kann das in meinem Herzen verwischen.«

»O mein Gott! was ich gethan habe, ist ganz natürlich, Herr d’Ermès. Ich hätte es für jedes leidende Geschöpf gethan, und um so mehr für Euch, von dem ich weiß, daß Ihr der ergebene Freund meines Oheims von Guise seid. Dankt mir nicht für so wenig.«

»Dieses Wenige, Madame, war Alles in dem verzweifelten Schmerz, in welchem ich zu Boden lag. Ihr wollt nicht, daß man Euch dankt, doch ich, ich will mich erinnern.«

»Gott befohlen, Herr d’Ermès, pflegt Euch gut und sucht Euch zu trösten.«

Sie reichte ihm die Hand, Gabriel küßte sie ehrfurchtsvoll, dann ging sie nach der einen Seite, während er sich in der entgegengesetzten Richtung entfernte.

Als er aus dem Louvre war, folgte er dem Rande des Wassers, und nach einer halben Stunde befand er sich in der Rue des Jardins. Er hatte nicht einen einzigen Gedanken, sondern nur ein großes Leiden in seinem Gehirn.

Aloyse erwartete ihn voll Angst.

»Nun?« fragte sie ihn.

Gabriel bewältigte eine Blendung, die abermals sein Gesicht verschleierte. Er hätte gern geweint, doch er konnte nicht. Mit bebender Stimme»antwortete er:

»Ich weiß nichts, Aloyse! Alles ist stumm gewesen, diese Frauen und mein Herz; ich weiß nichts, wenn nicht, daß meine Stirne eisig ist, und daß ich dennoch brenne. Mein Gott! mein Gott!«

»Muth, gnädiger Herr!« sprach Aloyse.

»Muth,« erwiderte Gabriel, »ich habe Muth. Gott sei Dank, ich sterbe.«

Und er fiel abermals rücklings auf den Boden, doch diesmal kam er nicht zu sich.

XVII.
Das Horoskop

»Der Kranke wird leben, Frau Aloyse. Die Gefahr war groß, und die Wiederherstellung wird lange dauern. Alle diese Aderlässe haben den armen jungen Mann geschwächt, doch er wird leben, zweifelt durchaus nicht daran, und dankt Gott, daß die Vernichtung des Körpers den Schlag geschwächt hat, den seine Seele empfing; denn solche Wunden heilen wir nicht, und die seinige hätte können tödtlich sein, und kann es vielleicht noch sein.«

Der Doktor, welcher so sprach, war ein Mann von hoher Gestalt, mit großer gewölbter Stirne und durchdringendem tiefen Augen. Das Volk nannte ihn Meister Nostredame; er unterzeichnete für die Gelehrten Nostradamus. Er schien nicht über vierzig Jahre alt zu sein.

»Aber, Jesus! seht ihn doch an, mein Herr,« erwiderte Frau Aloyse, »so liegt er hier seit dem siebenten Juni Abends, wir haben heute den zweiten Juli und während dieser ganzen Zeit sprach er kein Wort, schien er mich weder zu sehen, noch zu kennen. Ach! er ist schon wie todt. Ihr berührt seine Hand, und er bemerkt es nicht einmal!«

»Desto besser, ich wiederhole es, Frau Aloyse, möchte er so spät als möglich zum Gefühle seiner Leiden zurückkehren; kann er, wie ich hoffe, noch einen ganzen Monat in dieser Lähmung ohne Bewußtsein und ohne Gedanken verharren, so ist er gänzlich gerettet.«

»Gerettet!« sprach Aloyse, indem sie die Augen zum Himmel aufschlug, als wollte sie Gott danken.

»Er ist es jetzt schon, wenn nicht ein Rückfall eintritt, und Ihr könnt es der hübschen Zofe sagen, welche sich zweimal täglich nach ihm erkundigt; unter dem Allem steckt eine Leidenschaft einer vornehmen Dame, nicht wahr? Das ist zuweilen reizend, zuweilen unselig.«

»Oh! hier ist es unselig, Ihr habt Recht, Meister Nostredame,« sprach seufzend Aloyse.

»Gott wolle, daß er sich aus der Leidenschaft wie aus der Krankheit herausreiße, Frau Aloyse, wenn nicht Krankheit und Leidenschaft dieselben Wirkungen und dieselben Ursachen haben. Ich würde für die eine stehen und nicht für die andere.«

Nostradamus öffnete die weiche, träge Hand, die er in der seinigen hielt, und betrachtete mit einer träumerischen Aufmerksamkeit die innere Fläche dieser Hand. Er spannte sogar die Haut über dem Zeigefinger und dem Mittelfinger aus; er schien nicht ohne eine gewisse Anstrengung in seinem Gedächtnis eine Erinnerung zu suchen.

»Das ist sonderbar,« sagte er halblaut und wie zu sich selbst, »ich studire wiederholt diese Hand, und es ist mir, als hätte ich sie schon zu einer andern Zeit untersucht. Doch welche Zeichen waren mir damals aufgefallen? Die Mensallinie ist günstig, die mittlere ist zweifelhaft, doch die Lebenslinie ist vollkommen. Im Uebrigen nichts als Gewöhnliches. Die vorherrschende Eigenschaft dieses jungen Mannes muß ein fester, strenger Wille sein, ein Wille, so unversöhnlich als der von einer sichern Hand abgeschossene Pfeil. Das ist es nicht, was mich einst in Erstaunen setzte. Und dann sind meine Erinnerungen zu verworren, um nicht einer älteren Zeit anzugehören, und Euer Herr, Frau Aloyse, ist wohl noch nicht fünfundzwanzig Jahre alt.«

»Er ist vierundzwanzig.«

»Also ist er im Jahr 1533 geboren; wißt Ihr an welchem Tage, Frau Aloyse?«

»Am 6. März.«

»Doch Ihr wißt nicht, ob am Morgen oder am Abend?«

»Verzeiht, ich war bei seiner Mutter, der ich bei ihren Geburtswehen beistand. Der gnädige Herr Gabriel ist auf den Schlag halb sieben Uhr Morgens geboren.«

Nostradamus schrieb sich das auf und sagte dann:

»Ich werde sehen, wie an diesem Tag und zu dieser Stunde der Stand des Himmels war. Doch wenn der Vicomte d’Ermès zwanzig Jahre älter wäre, so würde ich schwören, daß ich seine Hand schon in der meinigen gehalten. Uebrigens ist wenig daran gelegen! nicht der Zauberer wie mich das Volk zuweilen nennt, hat hier zu thun, sondern der Arzt, und ich wiederhole Euch, Frau Aloyse, der Arzt steht nun für den Kranken.«

»Verzeiht, Meister,« sprach Aloyse traurig, »Ihr habt gesagt, Ihr stündet für die Krankheit, doch Ihr stündet nicht für die Leidenschaft.«

»Die Leidenschaft!« murmelte Nostradamus lächelnd, »ei! mir däucht, der Umstand, daß die kleine Zofe täglich zweimal hier erscheint, beweist, daß sie keine verzweifelte ist.«

»Im Gegentheil, Meister, im Gegentheil,« rief Aloyse voll Schrecken.

»Geht doch, Dame Aloyse! reich, brav, jung und schön wie der Vicomte d’Ermès, wird man nicht lange von den Damen in einer Zeit, wie die unsrige ist, zurückgestoßen; man wird höchstens zuweilen vertagt.«

»Nehmt jedoch an, es sei dem nicht so, Meister. Nehmt an, wenn der gnädige Herr wieder zum Leben und zur Vernunft zurückkehrt, sei der erste, der einzige Gedanke, der diese wiedererweckte Vernunft berührt, der: »Die Frau welche ich liebe, ist unwiderruflich für mich verloren.« Was wird dann geschehen?«

»Oh! hoffen wir, daß Eure Voraussetzung nicht gegründet ist, Dame Aloyse, das wäre schrecklich. Dieser mächtige Schmerz in dem so schwachen Gehirn wäre gräßlich! So weit man einen Menschen nach den Zügen seines Gesichtes und dem Blicke seiner Augen beurtheilen kann, ist Euer Herr, Aloyse, kein oberflächlicher Mensch und hier wäre sein energischer, mächtiger Wille nur eine Gefahr mehr und es könnte an dem Unmöglichen gebrochen, das Leben mit ihm brechen.«

»Jesus! mein Kind würde sterben!« rief Aloyse.

»Es wäre wenigstens Gefahr vorhanden, daß wieder eine Hirnentzündung einträte,« sprach Nostradamus. »Doch es gibt immer Mittel, vor seinen Augen einen Schimmer der Hoffnung glänzen zu lassen. Er würde nach der entferntesten, nach der flüchtigsten Möglichkeit greifen und wäre gerettet.«

»Dann wird er gerettet,« sprach Aloyse mit düsterer Miene, »ich werde meineidig, doch er wird gerettet sein. Herr Nostradamus, ich danke Euch.«

Es verging eine Woche und Gabriel schien seinen Geist, wenn nicht zu finden, doch wenigstens zu suchen. Seine noch irren und ausdruckslosen Augen befragten die Gesichter und die Gegenstände; dann fing er an die Bewegungen zu unterstützen, die zu denen man ihm helfen wollte, sich allein aufzurichten, und den Trank zu nehmen, den ihm Nostradamus reichte.

Aloyse stand unermüdlich zu seinen Häupten und wartete.

Nach Verlauf einer weiteren Woche konnte Gabriel sprechen. Es war noch nicht völlig Licht in dem Chaos seines Verstandes; er sprach nur unzusammenhängende Worte ohne Folge, welche jedoch Bezug auf Thatsachen seines vergangenen Lebens hatten. Mehr noch, Aloyse zitterte, wenn der Arzt da war, er könnte eines von seinen Geheimnissen erraten.

Sie täuschte sich nicht gänzlich in ihren Befürchtungen, und eines Tags rief Gabriel in seinem fieberhaften Schlafe in Gegenwart von Nostradamus:

»Sie glauben, ich heiße Vicomte d’Ermès. Nein, nein, nehmt Euch in Acht! Ich bin der Graf von Montgommery.«

»Der Graf von Montgommery!« sprach Nostradamus von einer Erinnerung berührt.

»Stille!« sagte Aloyse, indem sie einen Finger an ihre Lippen legte.

Doch Nostradamus ging weg, ohne daß Gabriel ein Wort beigefügt hatte, und da am andern Tag und an den folgenden Tagen der Arzt nicht mehr von den dem Kranken entschlüpften Worten sprach, so befürchtete Aloyse, darauf zurückkehrend, seine Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was Gabriel zu verbergen ein Interesse haben konnte. Dieser Vorfall schien daher für Beide vergessen.

Bei Gabriel ging es immer besser; er erkannte Aloyse und Martin-Guerre; er verlangte nach dem, was er brauchte, er sprach mit einer traurigen Weichheit, welche glauben ließ, er habe seine Vernunft endlich wieder erlangt.

Eines Morgens, an dem Tag, wo er zum ersten Male aufstand, sprach er zu Aloyse:

»Amme, der Krieg?«

»Welcher Krieg?«

»Der Krieg gegen Spanien und England?«

»Oh! gnädiger Herr, man hört nur klägliche Erzählungen davon. Durch zwölftausend Mann Engländer verstärkt sind die Spanier, wie man sagt, in der Picardie eingefallen. Man schlägt sich auf der ganzen Grenze.«

»Desto besser,« versetzte Gabriel.

Aloyse schrieb diese Antwort einem Rest vom Delirium zu. Am andern Tag aber sprach Gabriel mit vollkommener Geistesgegenwart:

»Ich habe Dich gestern nicht gefragt, ob Herr von Guise aus Italien zurückgekommen ist?«

»Er ist unter Weges, gnädiger Herr,« antworte Aloyse erstaunt.

»Das ist gut. Welchen Tag des Monats haben wir heute?«

»Dienstag den vierten August, gnädiger Herr.«

»Am siebenten ist es also zwei Monate, daß ich mich auf mein Schmerzensbette niedergelegt habe.«

»Oh! wie erinnert sich der gnädige Herr dessen?« rief Aloyse zitternd.

»Ja, ich erinnere mich, Aloyse, ich erinnere mich; aber,« fügte er traurig bei, »wenn ich nichts vergessen habe, so scheint es mir dagegen, daß man mich vergessen hat; Niemand ist gekommen, um sich nach mir zu erkundigen, Aloyse?«

»Doch, gnädiger Herr,« erwiderte mit zitternder Stimme Aloyse, welche ängstlich auf dem Gesichte ihres jungen Gebieters die Wirkung ihrer Worte verfolgte, »eine Zofe Namens Jacinthe kam zweimal jeden Tag, um sich nach Eurem Befinden zu erkundigen. Aber seit vierzehn Tagen, seitdem sich eine merkliche Besserung erklärt hat, kommt sie nicht mehr.«

»Sie kommt nicht mehr! . . . und weißt Du warum, Amme?«

»Ja, gnädiger Herr. Ihre Gebieterin hat, wie mir Jacinthe das letzte Mal sagte, vom König die Erlaubniß erhalten, sich wenigstens bis zum Ende des Krieges in ein Kloster zurückzuziehen.«

»Wahrhaftig!« sagte Gabriel mit einem sanften, schwermüthigen Lächeln.

Und während eine Thräne, die erste, die er seit zwei Monaten vergoß, langsam über seine Wange floß, fügte er bei:

»Theure Diana!«

»Oh! gnädiger Herr,« rief Aloyse außer sich vor Freude, »Ihr habt diesen Namen ausgesprochen, ohne eine Erschütterung, ohne darüber ohnmächtig zu werden. Meister Nostradmus hat sich getäuscht. Der gnädige Herr ist gerettet, der gnädige Herr wird leben, und ich brauche meinen Schwur nicht zu brechen.«

Man sieht, daß die arme Amme vor Freude verrückt war, aber Gabriel verstand zum Glück nur ihre letzten Worte. Mit einem bittern Lächeln erwiderte er:

»Ja, ich bin gerettet, und dennoch, meine gute Aloyse, werde ich nicht leben.«

»Wie so, gnädiger Herr?« fragte Aloyse, an allen Gliedern zitternd.

»Der Körper hat muthig Widerstand geleistet,« antwortete Gabriel, »doch die Seele, Aloyse, glaubst Du, die Seele sei nicht tödtlich verletzt? Es ist wahr, ich werde mich von dieser langen Krankheit erholen, und ich lasse mich heilen, wie Du siehst. Doch zum Glück schlägt man sich auf der Grenze, ich bin Kapitän der Garden, und mein Platz ist da, wo man sich schlägt. Sobald ich zu Pferde steigen kann gehe ich dahin, wo mein Platz ist . . . Und in der ersten Schlacht, die ich mitmache, Aloyse, werde ich es so einrichten, daß ich nicht mehr zurückzukommen brauche.«

»Heilige Jungfrau! Ihr werdet Euch tödten lassen! Und warum dies, gnädiger Herr, warum dies?«

»Warum? weil Frau von Poitiers geschwiegen hat, Aloyse, weil Diana vielleicht meine Schwester ist, und weil ich Diana liebe; weil der König vielleicht meinen Vater hat ermorden lassen, und weil ich den König nicht ohne eine Gewißheit bestrafen kann. Da ich nun weder meinen Vater rächen, noch meine Schwester heirathen kann, so weiß ich nicht, was ich auf der Welt zu thun hätte. Deshalb will ich sie verlassen.«

»Nein, Ihr werdet sie nicht verlassen,« sprach Aloyse mit dumpfem Tone und düsterer Miene. »Ihr werdet sie nicht verlassen, gerade weil Ihr viel zu thun habt, weil Euch ein schreckliches Geschäft obliegt, dafür stehe ich Euch. Doch hiervon werde ich mit Euch erst an dem Tag sprechen, wo Ihr völlig wiederhergestellt seid, und wo mir Meister Nostradamus die Versicherung gibt, daß Ihr mich hören könnt, und daß Ihr Kraft dazu habt.«

Dieser Tag kam am Dienstag der darauf folgenden Woche. Gabriel ging seit drei Tagen aus, um sein Feldgeräth in Ordnung bringen zu lassen und Vorbereitungen zu seiner Abreise zu treffen, und Nostradamus hatte gesagt, er würde noch einmal am Tage seinen Wiedergenesenden besuchen, doch dies wäre das letzte Mal.

In einem Augenblick, wo Aloyse sich mit Gabriel allein fand, sprach sie:

»Habt Ihr über den äußersten Entschluß, den Ihr gefaßt, nachgedacht, und beharrt Ihr bei diesem Entschluß?«

»Ich beharre dabei.«

»Ihr wollt Euch also tödten?«

»Ich will mich tödten lassen.«

»Weil Ihr kein Mittel mehr habt, um zu erfahren, ob Frau von Castro Eure Schwester ist oder nicht ist, sterbt Ihr?«

»Aus diesem Grunde.«

»Was sagte ich Euch, um Euch auf die Spur dieses furchtbaren Geheimnisses zubringen? Erinnert Ihr Euch?«

»Gewiß! Gott in der andern Welt und zwei Personen in dieser wären allein in dieses Geheimniß eingeweiht gewesen. Die zwei menschlichen Geschöpfe wären Diana von Poitiers und der Graf von Montgommery mein Vater. Ich habe Frau von Valentinois gebeten, beschworen, bedroht, doch ich bin unsicherer und trostloser als je von ihr weggegangen.«

»Aber Ihr fügtet bei, gnädiger Herr: müßtet Ihr in das Grab Eures Vaters hinabsteigen, um ihm das Geheimniß zu entreißen, Ihr würdet hinabsteigen, ohne zu erbleichen.«

»Oh! ich weiß nicht einmal, wo dieses Grab ist.«

»Ich auch nicht, doch man sucht es, gnädiger Herr.«

»Und wenn ich es auch gefunden hättet« rief Gabriel, »würde Gott für mich ein Wunder thun? Die Todten sprechen nicht, Aloyse.«

»Die Todten, nein; die Lebenden, ja.«

»Großer Gott! was willst Du damit sagen?« rief Gabriel erbleichend.

»Daß Ihr nicht, wie Ihr in Eurem Delirium wiederholtet, der Graf von Montgommery sondern nur der Vicomte von Montgommery seid, weil Euer Vater, der Graf von Montgommery noch leben muß.«

»Himmel und Erde! Du weißt, daß er, daß mein Vater noch lebt?«

»Ich weiß es nicht, gnädiger Herr, doch ich vermuthe und hoffe es, denn es war eine starke, muthige Natur, wie die Eurige, die sich mächtig gegen das Leiden und das Unglück anstemmte. Wenn er noch lebt, wird er nicht, wie Frau Diana, den Aufschluß über das Geheimniß verweigern, von dem Euer Glück abhängt!«

»Doch wo ihn finden? von wem ihn verlangen? Aloyse, im Namen des Himmels, sprich!«

»Das ist eine schreckliche Geschichte, gnädiger Herr, und ich hatte, auf den Befehl Eures Vaters, meinem Mann geschworen, sie Euch nie zu enthüllen; denn sobald Ihr sie wißt, werdet Ihr Euch in furchtbare Gefahren stürzen, gnädiger Herr, Ihr werdet Feinden, welche hundertmal stärker sind, als Ihr, den Krieg erklären. Doch die verzweifeltste Gefahr ist immer noch besser, als ein gewisser Tod. Ihr waret entschlossen zu sterben, und ich weiß, daß Ihr in Eurem Entschluß nicht gewankt hättet. Ich will Euch lieber den Wechselfällen des verwegenen Kampfes preisgeben, den Euer Vater für Euch fürchtete. Euer Tod ist so minder sicher und wird immerhin etwas verzögert werden. Ich will Euch also Alles sagen, gnädiger Herr, und Gott wird mir vielleicht meinen Eidbruch vergeben.«