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Diana de Lys

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Sechs Wochen waren ungefähr seit der Zeit, wo Maximilian die Gastfreiheit Pauls in Anspruch genommen hatte, verflossen, als der Baron eines Morgens zu Aubry kam.

»Ich wollte Dir danken, sagte er zum Maler, »und Dir das volle Recht an Deiner Wohnung wieder einräumen.«

»Du hast Dich entzweit mit ihr?«

»Nein, ich reise fort, als Attaché der russischen Gesandtschaft. Es ist dies eine Idee meines Vater, der Alles erfahren hat.«

« »Durch wen?«

»Durch Vater Fremy, den alten Verräther.«

»Und wann hat Dein Vater von der Verrätherei meines Portiers Dich in Kenntniß gesetzt?«

»Gestern Abend.«

»Ah! Wirklich!« sagte Aubry.

»Also, lieber Freund, bist Du wieder ausgesöhnt mit Julien, und wünscht sie Abends, zu Dir zu kommen, so kannst Du sie zufrieden stellen, Du bist uns jetzt los.«

»Wir sind immer noch entzweit; jedoch hat sie mir geschrieben, sie langweilt mich aber.«

»Hast Du wieder eine neue Liebschaft?«

»Vielleicht.«

»Nun, ich gratuliere.«

»Was sagt Deine Geliebte zu Deiner Abreise?«

»Sie weiß noch nichts.«

»Wie wird sie diese Nachricht aufnehmen?«

»Die arme Frau!« sagte Maximilian, welcher, obschon er fast vom Gegentheile überzeugt war, seinen Freund glauben machen wollte, daß er angebetet würde. »Die arme Frau! ich weiß wahrhaftig nicht, wie ich ihr diese Nachricht beibringen soll. Du wirst mir wohl mein Vergehen entschuldigen?« fügte der Baron hinzu.

»Ich zürne Dir nur aus Einem Grunde, nämlich deshalb, weil Du fort willst,« sagte Aubry.

Die beiden Freunde umschlangen sich und nahmen Abschied von einander.

Maximilian begab sich hierauf zur Marquise.

Er hatte sich seit langer Zeit nicht bei ihr vorgestellt, aber er wußte, daß der Marquis von Paris abwesend war; und die heutige Nachricht erlaubte ihm diesen Besuch.

Diana war durch Maximilians Abreise empfindlicher getroffen, als er es geglaubt hätte.

Sie weinte. Nun! gestehen wir es, unter den Thränen, welche sie vergoß, mag auch manche für Maximilian geflossen sein. Eine Abreise ist stets ein so trauriges Ereigniß, daß man sich gerührt fühlt, selbst wenn man Fremde fortgehen sieht.

Diese Trennung jedoch führte für die Marquise die Freiheit ihres Herzens herbei, eine Freiheit, wonach sie unwillkürlich ein Bedürfnis fühlte, und unter ihren Thränen, welche, wie sie wohl wußte, nicht lange fließen sollten, blühte eine geheime Freude auf.

Auch Maximilian weinte; sein Kummer war jedoch nicht so groß, als man glauben konnte.

Zum Hohne unserer ärmlichen Menschennatur wollen wir zugestehen, daß Maximilian, welcher zu der Klasse jener unbedeutenden Menschen gehörte, denen man häufig in Gesellschaften begegnet, eine Zeitlang geglaubt hatte daß seine Zerstreuung mit Madame de Lys einen großen Platz in seinem Leben einnehmen würde, und daß er wirklich in die Marquise verliebt war; . . . nachdem der erste Rausch jedoch verflogen war, hatte der Baron, ohne anfangs daran glauben zu wollen, bemerkt, daß, wie klug auch die Marquise sich bisher gezeigt hatte. sie ihm doch nicht mehr Zuneigung einflößte, als andere weniger kluge, anständige und schöne Frauen, welche er geliebt oder zulieben geglaubt hatte.

Nur ein Band hielt die Liebe in dem Herzen des Barons fest, es war die Eitelkeit; aber auch dieses Band wurde aufgelöst In der That, wenn Maximilian von diesem schönen Glücke Jedem hätte erzählen können; wenn er, statt alle Abende Dianen im Atelier Pauls geheimnißvoll zu sehen, sie in ihrer Wohnung gesehen hätte; wenn man in Gesellschaft ihn als ihren Geliebten bezeichnet hätte, vielleicht hätte der Graf von Seiten seines Sohnes mehr Widerstand gefunden. Aber abgesehen davon, daß die Marquise für Maximilian keine große Zuneigung empfand. so zog dieser für seine Eigenliebe keinen Nutzen aus dieser Liebschaft, und für den Baron und Viele seinesgleichen, für welche die Liebe einer Frau, wie der Marquise, das einzige Verdienst in der Welt ist, worin sie leben, war diese Liebe ohne alle Folgen.

Maximilian blieb allein der Trost, einst, wenn Diana andere Liebschaften haben würde, sich sagen zu können:

»Mich hat sie zuerst geliebt.« und die Briefe aufzuweisen, welche er von ihr empfangen hatte.«

Dieser Nachgedanke war unzweifelhaft eine sehr große Unzartheit; aber die Welt gefüllt sich in solchen Unzartheiten.

Wie wir soeben bemerkten, so betrübte diese Abreise Dianen deshalb, weil sie ihr täglich eine oder zwei volle Stunden der lieblichsten Träumereien, woran sie sich schon ziemlich gewöhnt hatte, und welche endlich eine Veränderung in ihrem Ideenkreise hervorbrachten, raubte.

Die Marquise war auch ziemlich betrübt, als Marcelline sie um fünf Uhr besuchte.

»Was fehlt Dir denn?« frug Madame Delaunay ihre Freundin, welche in eine tiefe Melancholie versunken war.

»Maximilian ist abgereist.«

»Auf lange Zeit?«

»Ich weiß es nicht.«

»Das verstimmt Dich? Wer hätte dies je geglaubt?« sagte Marcelline lachend.

»Du,« entgegnete Diana, »bist immer vergnügt?«

»Wie Du siehst.«

»Woher kommst Du?«

»Von Deinem Maler.«

»Und wie steht es mit Deinem Portrait?«

»Es wird bald fertig sein. Willst Du es morgen mit mir ansehen?«

»Begleitet Dich Dein Mann?«

»Nein.«

»Du gehst allein zu diesem jungen Manne?«

»Warum nicht. Ich glaube selbst, daß er mir ein wenig den Hof macht, aber ohne Zweifel um die Zeit des Besuchs schneller verfließen zu lassen.«

»So!« sagte Diana, Marcellinen anblickend; »er macht Dir den Hof?«

»Wie alle Männer den Frauen den Hof machen. Warum siehst Du mich so an?«

»Ich habe keinen Grund dazu,« sagte Madame de Lys heftig. »Es ist nicht zu verwundern, daß Herr Paul Dir den Hof macht, Du bist ziemlich schön dazu.«

»Was hast Du denn? Wie verstimmt Du heute bist.« —

»Ich habe Dir soeben den Grund davon gesagt.«

»Nun, wirst Du morgen mit mir gehen?«

»Nein.«

»Liebe wohl, mein Mann erwartet mich.«

Marcelline ging fort.

Die schlechte Laune der Marquise dauerte fort.

Abends wurden alle Diener nach einander ausgescholten.

Diana schlief schlecht.

Am folgenden Morgen schrieb sie an Marcellinen:

»Ich habe mir Alles überlegt, sage mir, zu welcher Stunde Du zum Maler gehst, ich will Dich begleiten.«

Madame Delaunay antwortete Dianen, daß sie um Ein Uhr kommen möchte.

Die Marquise warf sich in ein liebliches Morgen-Negligée, stieg in ihren Wagen und fuhr zu Marcellinen auf Besuch.

Vater Fremy war sehr stolz darauf, einen mit einem Wappen gezierten Wagen vor seiner Thür halten zu sehen, und er erkannte in der einen der zwei Damen, welche ausstiegen, nicht die verschleierte Dame wieder, der er mehrere Male den Schlüssel Aubry’s zugestellt hatte.

Diana und ihre Freundin durchschritten den Garten, welcher, seiner letzten Blätter beraubt, schmucklos sich zeigte.

Vor der Thür Pauls angekommen, empfand die Marquise ein so heftiges Herzpochen, daß sie in dem Augenblicke, wo Marcelline klingeln wollte, deren Arm zurückhielt.

»Laß mich Athem holen,« sagte sie; »ich bin so schnell gegangen, daß ich ganz erschöpft bin.«

Eine Minute später klingelte Marcelline.

Paul öffnete. Er war wie gewöhnlich nur mit Pantalons und einer Weste begleitet; als sich Marcelline später setzte, war er galanter und zeigte selbst eine gewisse Sorgfalt in seinem Negligée.

Paul hatte schöne. schwarze Haare; einen angenehmen, stolzen Blick und eleganten Bart; kurz, Paul war ein schöner Mann, mit einer tiefen Melancholie im Auge und einer großen Anmuth im Lächeln.

Diana erfaßte diese Einzelheiten mit Einem Blicke und der Maler schien ihr so zu sein, wie sie sich ihn vorgestellt hatte. denn indem sie ihn sah, sagte sie sich gleich:

»Das ist er ganz gewiß!«

Aubry war etwas bestürzt, als er Marcellinen in Begleitung einer Fremden sah und machte den beiden Damen höflich sein Compliment.

»Meine Freundin hat gegen mich dies Portrait so sehr gerühmt, mein Herr,« sagte sie zu Paul, »daß ich nicht länger zu warten vermochte und mich entschloß, auf die Gefahr hin, unbesonnen zu handeln, sie heute zu begleiten.«

Paul verneigte sich auf dieses Compliment hin und stellte sich so bescheiden als möglich.

Diana gab sich den Anschein, als sähe sie das Portrait zum ersten Male.

»Es ist sehr schön,« sagte sie zu Paul.

Und weil sie dem Verlangen nicht widerstehen konnte, Aubry zu versichert zu geben, daß er ihr, ohne ihn zu kennen, eine Wohlthat zu verdanken habe, so fügte sie hinzu:

»Und ich freue mich um so mehr, als ich meiner Freundin erst den Rath gegeben hatte, bei Ihnen sich portraitiren zu lassen.«

»Welchem Umstande verdanke ich diese Gunst, Madame?« frug Aubry.

»Ihrem Talente, mein Herr, welches ich kannte; obschon es nicht unser Beruf ist, so beschäftigen wir uns doch etwas mit der Kunst. Ich besitze selbst ein herrliches Gemälde von Ihnen, welches ganz kürzlich gekauft worden ist.«

»Sie, Madame, haben dieses Gemälde?« sagte Aubry und betrachtete die Marquise.

»Ja, mein Herr. Mein Mann ist ein feuriger Verehrer Ihrer Arbeiten, und wenn es Ihnen paßt, so werde ich Ihnen vier große Gemälde für meinen Speisesaal auftragen. Aber vorher müssen Sie mich besuchen und das Maß dazu nehmen, nicht wahr?«

Fast wider ihren Willen sprach die Marquise so freundlich, indem eine stärkere Triebfeder als ihr Wille ihr diese Sprache eingab.

»Ich werde Ihrem Befehle nachkommen, Madame,« antwortete der Maler.

»Morgen wirst Du also nicht hierher kommen,« sagte Diana zu Marcellinen, »und Sie, mein Herr, werden mich besuchen, wenn es Ihnen paßt.«

Aubry setzte sich und arbeitete am Portrait der Madame Delaunay fort.

Obschon er von diesem unerwarteten Besuche Vortheil hatte, so schien er über die Anwesenheit der Marquise doch unzufrieden.

 

Diese beobachtete ihn und sah seinen Blick mit heißerem Verlangen auf Marcellinen ruhend, als sich gewöhnlich der Blick eines Malers auf sein Modell hinwendet.

»Er liebt sie,« dachte sie, konnte sich aber von den Gefühlen, welche bei diesem Gedanken sie aufregten, keine Rechenschaft geben.

Sie machte sich Vorwürfe, daß sie Marcellinen mit einem Auftrage betraut hatte, den sie selbst hätte ausführen können, und sie fühlte sich in manchen Augenblicken geneigt, ihre Freundin zu hassen, bei dem geringsten Zeichen von Einverständniß, welches sie zwischen ihr und Aubry zu finden glaubte.

Offenbar war sie eifersüchtig auf diesen jungen Mann und sah es ungern, daß er nur Marcellinen seine Aufmerksamkeit zu schenken schien.

»Ich werde sie überwachen,« sagte sie zu sich; »wenn sie ihren Mann hintergeht, so handelt sie unrecht.«

Herr Delaunay konnte keinen treueren Spion als die Marquise haben.

Nach einer Weile nahmen die beiden Damen von Paul Abschied, indem Marcelline den nächsten Besuch auf übermorgen festsetzte, Diana aber ihn erinnerte, daß sie ihn morgen um zwei Uhr erwarten würde.

Die Marquise versank im Wagen in so tiefe Träume, daß sie zu Marcellinen bis zu deren Wohnung kein Wort sprach.

Zwei oder drei Male jedoch war sie im Begriff gewesen, ihre Gedanken mitzutheilen; aber diese Gedanken waren fast Geständnisse, und ohne zu wissen warum, wollte Diana ihrer Freundin nichts eingestehen und bereute es sogar schon, sie in die Briefe Maximilians und ihre Liebschaft mit dem Baron eingeweiht zu haben.

Sie ahnte, daß ihr erster Schmerz ihr durch Marcellinen verursacht werden würde.

Etwas leidend kam sie in ihrer Wohnung an.

Sie fühlte Nervenschwäche und aß nichts zu Mittag. Abends weinte sie.

Sie befahl, daß man anspannte, indem sie auszufahren wünschte, während sie ihren Entschluß geändert hatte, als man ihr ankündigte, daß der Wagen bereit stünde.

Langweilige Besuche machten sie noch verdrießlicher.

Diese Nacht schlief Diana eben so unruhig, wie die vorhergehende.

Diese Folgen hatte ihr erster Besuch.

Wir wollen nun sehen, welchen Eindruck er auf Aubry machte.

»Meine gute Cäcilie, Gott schützt uns; sei nur recht besorgt um meine Mutter, die Vorsehung verläßt uns nicht.

»Heute besuchte mich eine vornehme, sogar eine sehr vornehme Dante, zu welcher ich morgen kommen soll und welche mir eine große Arbeit aufgetragen hat.

»Sage meiner Mutter, daß, wenn es so fort geht, sie in einigen Monaten das kleine Haus, wonach sie so großes Verlangen hat, besitzen wird.

»Ich umarmt und küsse Euch Beide im Geiste.«

Den folgenden Tag um zwei Uhr stand Paul an der Thür Dianas.

»Wäre doch ihre Freundin da!« dachte er und klingelte.

Seit früh war Diana mit dem Besuche Pauls beschäftigt.

Der Zustand, in welchem sie sich seit einiger Zeit befand, war für sie so ungewöhnlich, sie war sich so wenig dieser Träumereien, dieser schlaflosen Nächte, dieser Gedanken, dieser immerwährenden Beschäftigung, deren Ursache ein Fremder und sogar ein Unbekannter war, bewußt, daß es Augenblicke gab, wo sie sich für närrisch hielt. —

Sie hatte diesen Mann zu sehen gewünscht, mit welchem sich ihre Gedanken unaufhörlich beschäftigten. Sie hatte ihn gesehen, und fand sich in ihren Erwartungen nicht getäuscht; deshalb aber verwünschte sie bei dem Gedanken, daß Paul sie lieben könnte, ihre Freundin, frug, eine Schönheit ohne Gleichen, fortwährend ihren Spiegel, und fand sich nicht schön genug für den erwarteten Besuch.

Uebrigens war der Entschluß Dianas gefaßt, sie hatte sich entschlossen, sich von der Unruhe, welche sie quälte, zu befreien, durch welches Mittel dies auch geschähe.

Aubry war weit entfernt zu ahnen, was in der Seele Diana’s vorging.

Er blickte schnell um sich,I bemerkte aber die Person nicht, welche er suchte.

Die Marquise begrüßte den Maler anmuthig und sagte zu ihm:

»Ich bin Ihnen, mein Herr, wegen Ihrer Pünktlichkeit sehr verbunden.«

Paul verneigte sich und Diana bat ihn, Platz zu nehmen.

Madame de Lys gehörte zu den Frauen, welche, unfähig der Langeweile zu widerstehen, außer Stande sind, einem Verlangen Trotz zu bieten. Je mehr sie Paul betrachtete, desto mehr schien es ihr, daß ihr Glück von diesem Menschen abhing, und mit der Ungeduld, welche den Frauen bei Befriedigung ihrer geringsten Launen eigen ist, hätte sie fast gewünscht, daß er sich zu ihren Füßen warf und ihr sofort seine Liebe gestand, woran der Maler nicht im Mindesten dachte.

Die Marquise jedoch hatte Aubry nicht kommen lassen, um mit ihm wegen der Gemälde für ihren Speisesaal zu sprechen und ihn dann zu verabschiedete; auch sprach sie selbst von der Arbeit, welche sie ihm am vorigen Abende aufgetragen hatte, gar nicht. Sie fühlte sich glücklich, diesen Mann sprechen zu hören und sich von seinem Geiste, seiner Beredsamkeit und seinem Talente überzeugen zu können.

Im Anfange der Unterredung hatte sie gefürchtet, daß Paul sich. lächerlich oder ängstlich zeigen würde. Sie wußte nicht, daß der Künstler ein Weltmann war, und sie hätte sich ernstlich bekümmert gefühlt, wenn der Maler ihre Erwartungen auf irgend eine Weise nicht befriedigt hätte.

Aber Paul sprach mit der Marquise über alle Gegenstände nicht allein mit Sachkenntniß, sondern auch mit einer zierlichen Ausdrucksweise.

Nachdem diese Prüfung überstanden und Paul von Dianen als ein Mann von Geist und Geschmack erkannt worden war, handelte es sich darum, in sein Geheimniß einzudringen und jene ewige Angelegenheit des Herzens zu berühren, was stets der Fall ist, wenn ein junger Mann und eine junge Dante eine Stunde lang zusammen sich unterhalten.«

»Sie arbeiten also fleißig?« sagte die Marquise.

»Ja. Madame,« antwortete Paul, »und ich habe sogar bemerkt, daß die tägliche Arbeit, anstatt langweilig zu werden und Zerstreuungen zu fordern, im Gegentheile eine fortwährende Zerstreuung für jede Langeweile ist, die matt empfinden kann.«

»Diese Zerstreuungen jedoch, welche Sie zu verabscheuen scheinen, versagen Sie sich gewiß nicht ganz und gar. Haben Sie Freunde?«

»Nein.«

»Aber um weniger Egoist zu sein, hat jeder Mensch ein Herz nöthig, in welches er das seinige ein wenig ausschütten kann.«

»Ich habe meine Mutter,« sagte Paul mit einem gewichtigem Tone:«

»Wohnt sie bei Ihnen?« frug die Marquise.

»Nein, Madame, sie wohnt auf dem Lande, wo mein Vater gestorben ist. Ich schreibe ihr oft, und sollte ich auch kindisch erscheinen, so gestehe ich, daß ich nur an den Tagen Freude finde, wo ich Briefe von ihr erhalte.«

»Es zeigt ein edles Herz,« sagte die Marquise, wider ihren Willen durch den Ton gerührt, mit welchem Aubry von seiner Mutter sprach; »diese kindlichen Eigenschaften,« fuhr sie lächelnd fort, »so sehr sie sich auch geltend machen mögen, schließen die übrigen Forderungen des Herzens nicht aus. Man kann seine Mutter lieben, und dennoch immer noch Liebe empfinden Besonders wenn man Künstler ist.«

.»Sie glauben also, Madame,« entgegnete Paul lächelnd, »daß die Künstler von den andern Männern verschieden sind?«

»Man sagt es.«

»Offenbar mit Unrecht. Abgesehen von dem Vermögen, welches sie in einem geringen Maße besitzen, und der Phantasie, welcher sie sich in desto höherem Grade erfreuen, so versichere ich Sie, daß sie sehr den Männern gleichen, welche Sie, Madame, in Ihren Salons sehen.«

»Und Sie scheinen diese sehr zu verachten, wenn ich die verächtliche Miene, mit der Sie von ihnen sprechen, richtig verstehe.«

»Ich verachte sie nicht, Madame.«

»Sie würden damit dennoch kein Unrecht thun. Die Künstler sind dem zu Folge also Puritaner?«

»Ich will das nicht behaupten.«

»Sie empfinden seit Raphael und Fornarina keine Liebe mehr?«

»Ich gestehe, daß das Resultat dieser Liebe vielleicht zur Ueberlegung künftig hätte auffordern können; aber da ich kein Raphael bin, so liegt in dieser Geschichte keine Lehre für mich. Ich weiß zwar nicht, wie es bei Andern ist, aber ich weiß, daß ich nur Eine Art von Liebe kenne.«

»Und welche ist das?«

»Die ernste Liebe.«

»Ich billige es vollkommen.«

»Doch, fuhr die Marquise fort, welche sich der Pantoffeln Julia’s erinnerte, »Sie haben gewiß auch schon andere Liebe, als die ernste empfunden?«

»Ja; aber diese Liebe fühlte ich in Ermangelung sittlicher Eigenschaften für physische Schönheit; und was diese Liebe suchte, war der Künstler und nicht der Mann, das Auge und nicht das Herz.«

»Sie entschlugen sich derselben also ohne Bekümmerniß?«

»Ohne Schmerz.«

»Wenn diese Liebe aber aufrichtig erwiedert wurde? Mußte nicht der Gegenstand Ihrer Liebe darunter leiden?«

»Ich halte im Allgemeinen nicht viel von der Liebe der Frauen, und glaube überhaupt nicht an die Liebe derjenigen, von denen wir sprechen.«

»Warum schenken Sie der Liebe der Frauen keinen Glauben?«

»Weil ich noch keine Frau einen-Mann so habe lieben sehen, wie er geliebt werden muß. Die Frauen handeln in ihrer Liebe stets egoistisch. Alles, was sich nicht auf sie bezieht, ist ein Raub, den man an ihnen begeht, Sie sind auf Alles eifersüchtig, aus die Idee, welche wir haben, auf die Zeit, welche wir ihnen nicht widmen, auf das Werk, welches wir vollenden: Anstatt den Künstler seinen Gedanken nachgehen zu lassen und ihm, die Hand bietend, den Weg, welcher ihn in’s wirkliche Leben zurückführen soll, süß und angenehm zu machen, veranlassen sie ihn fast immer, in seiner Arbeit Zerstreuung für seine Liebe zu suchen, statt in der Liebe Erholung von seiner Arbeit zu finden. Die Frau ist ein erhabenes Wesen, sie ist die Urne in welcher Gott dies reinsten Gefühle der Seligkeit vereinigt hat, sie ist der wunderbare Complex aller Schönheit und aller in der Natur sich offenbarenden Phantasie; aber unzweifelhaft mangelt den Frauen, welche lieben, die Einsicht. Man könnte sagen, daß ihr Herz, zu enge um das Uebermaß der Liebe in sich zu fassen, sich der Organe des Verstandes bemächtigt. Die Frauen lieben, aber verstehen es nicht.«

»Auf diese Art müssen Sie geliebt worden sein, um die Theorieen kennen zu lernen, welche Sie mir eben auseinandersetzen,« sagte Diana, welche Paul Veranlassung geben wollte, von Bertha zu sprechen.

»Ja Wahrheit, Madame ich habe einmal eine Frau gefunden, welche mir alle Eigenschaften in sieh zu vereinigen schien, die bei Frauen nur zu finden sind.

»Sie war jung, sie war schön, sie war ein Muster von weiblicher Anmuth. So oft ich einen Typus jungfräulicher Glorie oder reiner Liebe nöthig hatte, stellten sich ihre Züge meinem Geiste dar und wider meinen Willen zeichnete ich die Formen, welche in meinem Gedächtnisse sich verkörperten. Kurz, ich liebte diese Frau und sie liebte mich. Meinetwegen verließ sie Alles, sie verließ ihren Gatten, sie brach mit ihrer Familie. Dennoch hat mich diese Frau eben so unglücklich gemacht, wie eine Frau, welche mich gehaßt, und sich es zum Vorsatze gemacht hätte, mich schmachten zu lassen.

»Ewig mißtrauisch, war sie ewig traurig. Sie sah nicht ein, was ich eben sagte, daß es nämlich Momente giebt, wo der Künstler, so heftige Liebe er auch empfindet und wie geliebt er auch ist, mit seinen Gedanken allein sein muß, welche eifersüchtiger als alles Andere sind und unbarmherzig wieder entschwinden, wenn man sie bei ihrem Erscheinen unbeachtet und unbenutzt läßt.

»Wenn ich zu dieser Frau eine Viertelstunde später, als festgesetzt war kam, fand ich sie in Thränen sich badend; sie trocknete in Eile ihre Augen und machte mir keinen Vorwurf, aber ihre Augen waren unruhig und unter ihrer scheinbaren Fröhlichkeit verbarg sich düsterer Unmuth oder Argwohn Ihr Gesicht war der reine Spiegel der Empfindungen ihrer Seele.

»Die Zeit, welche ich mit ihr verlebte, verursachte anfangs Anstrengung, dann Langeweile, zuletzt Qual; ich arbeitete nicht mehr; endlich, so sehr ich sie auch liebte, so sehr ich auch davon überzeugt war. daß das Glück meines Lebens von ihr abhinge, nahm ich doch das Opfer an, welches sie mir brachte. Sie verließ Frankreich, selbst Europa, um zwischen ihre Liebe und mich die größtmöglichste Entfernung zu setzen; ich hielt sie nicht zurück.«

»Sie lieben diese Frau nun nicht mehr?«

»Nein, Frau Marquise, nur Freundschaft, glaube ich, hege ich noch. Das ist das letzte Herzensbündniß, welches ich eingehen wollte.«

Diana sah Paul an; er hatte ihr seine Seele enthüllt, als wenn er das geheime Verlangen der Marquise verstanden hatte.

»Und doch,« entgegnete diese, »scheint es mir leicht zu sein. den Mann glücklich zu machen, den man liebt, besonders wenn dieser Mann erhobener Natur ist und man fühlt, daß nicht nur die Liebe, sondern das Genie und die schöpferische Kraft ihm durch den Gegenstand seiner Liebe verliehen werden.«

 

»Ja, Madame, es ist dies sehr leicht und doch so selten.« —

»Sie haben also,« entgegnete Diana, »nur einmal Liebe empfunden?«

»Ja.«

»Und später?«

»Später habe ich auch geliebt, aber nur so, wie man es thut, wenn man eine gehorsame Dienerin seiner Leidenschaft und Begierde haben will, welche dem ersten Rufe Folge leistet, der an sie gerichtet wird.«

»Ich muß Ihnen sehr indiscret scheinen, nicht wahr?« fügte Diana hinzu; »aber diese Einweihung in ein Leben, das nicht das unsrige ist, interessiert mich bis zum Schluß.

»Obgleich ich, noch jung und fast ohne meine Zustimmung verheirathet, bis auf diesen Augenblick alle Vergnügungen genossen habe, die des Herzens ausgenommen, so giebt es doch Tage, wo ich arm, aber frei geboren sein und eine Wahl nach der Neigung meines Herzens getroffen haben möchte, und es scheint mir. daß ich den Mann glücklich gemacht hätte, welcher mich geliebt hätte.«

»Oh! wünschen Sie nicht mehr, als Sie besitzen, Frau Marquise,« entgegnete der Maler lächelnd, »um so mehr als Sie alles Das, was Sie wünschen, haben können, ohne deshalb arm oder frei zu sein.«

»Gewiß?« sagte die Marquise.

»Wer sollte Sie nicht lieben können, Madame?«

»Derselbe vielleicht, den ich lieben würde. Wir wollen nicht von mir reden,« sagte Diana heftig, »sondern von Ihnen, denn, ich weiß nicht warum, ich interessire mich für Ihr Glück. Sie haben also die ernsten Liebschaften ausgegeben?«

»Das habe ich nicht gesagt.«

»Sie würden fähig sein, noch zu lieben, ungeachtet dieses ersten Versuchs?«

»Ich befürchte es.«

»Das Herz kann also zwei Male ernsthaft lieben?«

»Warum sollte nach einer Täuschung das Herz nicht wieder aufblühen, wie die Natur nach dem Winter?«

»Sie haben Recht. Ihre Wahl ist wohl schon getroffen?«

Paul antwortete nichts.

»Gestehen Sie mir,« sagte die Marquise mit einer gewissen Aufregung, »offen die Wahrheit; ich bin Frau, ich kenne das weibliche Herz, vielleicht würde ich Ihnen einen guten Rath geben können.«

»Nein, Madame,« erwiderte Paul, »ich liebe noch Niemand.«

»Sie verstellen sich,« sagte Diana lächelnd, »Ihr soeben beobachtetes Stillschweigen straft Ihre Versicherung Lügen.« —

»Niemand, wahrhaftig nicht.«

»Nun, ich wette,« sagte Diana mit zitternder Stimme, »daß Sie nicht allein heftig lieben, sondern daß ich sogar weiß, in wen Sie verliebt sind.«

»Sie sind besser unterrichtet als ich.«

»Und ich habe nicht viel Zeit dazu gebraucht, da ich Sie erst seit gestern kenne. Gehen Sie die Wette ein?«

»Nein, ich fürchte, Frau Marquise, daß Sie das gesehen haben, was ich zu sehen fürchte, und wenn Sie es« gesehen hätten, so könnte ich nicht mehr zweifeln. Ich liebe mehr den Zweifel als die Gewißheit.«

Die Marquise empfand für einen Augenblick Groll gegen Paul.

»Glauben Sie, daß sie Liebe gegen Sie hegt?« erwiderte sie ganz laut.«

»Oh! nein, sie liebt mich nicht, Madame; deshalb ziehe ich mir den Zweifel vor. Uebrigens, fuhr Paul fort, »ich wiederhole es, ich bin mir selbst des Gefühles nicht recht bewußt, das sie mir einflößt. Seit zwei Jahren ist es die erste Frau, welche mich an diejenige erinnert hat. von welcher ich vor einem Augenblicke zu Ihnen sprach. Dieselbe Anmuth in dem Gesicht, dieselbe Herzensgüte, und gegen seinen Willen läßt sich das Herz stets durch den Ernst des Gesichts fesseln.«

»Aber wie wollen Sie sie sehen,« frag Diana »wenn ihr Portrait vollendet ist.«

Paul zitterte, als er diese Worte hörte.

»Ich werde sie nie mehr sehen« Madame,« sagte er.

»Aber,« fügte die Marquise hinzu, »es scheint mir, daß Sie ihr einen Besuch machen könnten.«

»Ich weiß weder ihren Namen, noch ihre Adresse, und das ist vielleicht auch besser.«

»Sie hat dies Ihnen nicht gesagt?«

»Nein, Madame.«

»Es ist eine Vergessenheit ihrerseits,« sagte Diana, welche nur schwer zu athmen schien, so gerührt war sie. »Nicht wahr, Sie möchten diese Adresse und diesen Namen gern wissen? Gestehen Sie es.«

Paul zögerte.

»Nun?« wiederholte Diana, indem sie sich anstrengte, um zu lächeln.

»Nun, ich gestehe es.«

Die Marquise erbleichte.

»Dieser Mann ist ein Narr,« dachte sie auf einen Augenblick.

Paul richtete seine Augen auf sie, wie der Verbrecher auf den Richter, der seine Arretur anordnen will.

»Nur, Ihre verschwiegene Freundin heißt Marcelline Delaunay, und wohnt auf der Straße Vaugirard, Nr.3,« sagte Diana, den Maler betrachtend.

»Meinen schönsten Dank, Madame,« konnte sich dieser nicht enthalten zu äußern.

Nach diesen Worten stand die Marquise auf und sagte mit einer zitternden Stimme:

»Da Sie hier nichts erfahren konnten, was Ihnen angenehmer wäre als das, was ich Ihnen eben sagte, so will ich Sie nicht länger zurückhalten.«

Paul stand seinerseits auch auf.

»Ich war jedoch deswegen nicht gekommen, Madame,« sagte er.

»Ganz recht,.sagte die Marquise, »um die Gewölbe für den Speisesaal zu besorgen. Ich hatte es ganz vergessen.«

Und die Marquise verließ ihr Putzzimmer und trat in den Speisesaal ein.

»Hier sollen die vier Gemälde ihren Platz finden,« sagte sie, indem sie mit der Hand gegen die vier Wände zeigte. —

Paul folgte dieser Bewegung; aber statt die Wände zu betrachten, richtete er seinen Blick auf Diana’s Hand.

Er schien an einem der Finger der Marquise den Ring wieder zu erkennen, welchen er eines Abends bei sich gefunden hatte, welcher Ursache seines Bruches mit Julien geworden war. und welchen Maximilian am folgenden Tage als seiner Geliebten angehörig wieder zurückverlangt hatte.—

»Ich weiß, was Sie wollen, Madame,« sagte mechanisch der Maler, »aber diese Gemälde werden sehr groß, ich kann nicht selbst das Maaß dazu nehmen. Ich möchte Sie also um die Erlaubniß bitten, dasselbe durch den Lieferanten des Stoffes nehmen zu lassen.«

Während er dies sagte, betrachtete er immer die Hand Diana#s. welche diese wieder hatte sinken lassen.

»Ich weiß. was Sie wünschen, Frau Marquise,« wiederholte Paul, »es giebt ähnliche Stoffe bei dem Vater eines meiner Freunde, des Baron Maximilian 2C. …«

Bei dem Namen Maximilian machte die Marquise eine unwillkürliche Bewegung und blickte auf Paul, indem sie sich selig, ob er sie wohl wiedererkannt und ihren Geliebten absichtlich genannt hätte.

»Sie ist es,« sagte bei sich Aubry; nahm aber eine gleichgültige Miene an und Diana glaubte, daß nur der Zufall ihn diesen Namen in ihrer Gegenwart hatte nennen lassen.

Als Paul fort war. klingelte sie ihrer Kammerjungfer.

»Wer öffnet die Thür, wenn man klingelt?« sagte sie.

»Dominique, Madame.«

»Nun, sagen Sie ihm, daß er mich gegen den Herrn, welcher eben fortgeht, stets verleugnen soll, wenn er mich sprechen will. Kommt Madame Delaunay, so sagen Sie ihr, daß ich ausgegangen bin. Kurz, ich bin für Niemand zu sprechen,« fügte Diana hinzu, »gehen Sie.«

Die Marquise gehörte zu den Menschen, welche ihre ganze Energie aufbieten, um einen großen Entschluß zu fassen und denen es dann an der Kraft gebricht, ihn auszuführen. —

Als sie ihre Kammerjungfer verabschiedet hatte, ohne zu versuchen, sich von ihren Empfindungen Rechenschaft zu geben, dennoch aber fühlend, daß diesen neuen Eindrücken durch eine schnelle Wendung zu begegnen wäre, schrieb sie an ihren Mann, daß sie zu ihm reisen wolle, und nachdem sie den Brief auf die Post gegeben hatte, befahl sie, daß man das Reisegepäck besorgen solle.

Als sie hierauf keine Befehle mehr zu ertheilen hatte und doch auch nicht sogleich abreisen konnte, kurz zu einer Unthätigkeit auf einige Zeit verdammt war, that sie, was ihr allein übrig blieb, sie überlegte das eben Vorgefallene.

»Mir zugestehen also, daß er in Marcelline verliebt ist. Von mir ihren Namen und ihre Adresse zu erfahren. Damit also stehe ich Herrn Paul Aubry zu Diensten!« murmelte Diana. »Er ist jetzt glücklich; er wird unzweifelhaft sie besuchen. Vielleicht war es so zwischen ihnen abgemacht. Er hat nun weiter nichts nöthig, als mir zu danken. —

»Glücklicherweise aber werde ich niemals zu treffen sein. Warum habe ich ihm auch die Adresse und den Namen Marcelline’s gegeben? Es ist meine Schuld.«

Und eine Thräne des Zornes erglänzte in den Augen Diana’s.

Etwas verzeihen Frauen niemals Andern, nämlich die Unbesonnenheit, mit welcher sie gehandelt haben.

»Warum,« sagte die Marquise, mit großen Schritten in ihrem Zimmer auf- und abgehend, »warum sollte ich ihm diesen Namen und diese Adresse nicht gegeben haben? Was kümmert es mich, ob Herr Paul Aubry in Madame Marcelline Delaunay verliebt ist oder nicht? Inwiefern geht dies mich an? Bin ich der Geliebte des Einen oder der Gatte der Andern? Es geht blos Herrn Delaunay und Demoiselle Julie an. Meine Rolle dabei ist allein, von Herrn Paul Gemälde zu kaufen, ihn etwas verdienen zu lassen und ihm das möglichste Gute zu thun. Was kann ich mehr verlangen? Es ist schon genug. Aber ich werde mich rächen!«