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Diana de Lys

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Hierauf folgte die Unterzeichnung des Huissiers.

»Armer junger Mann!« dachte die Marquise; »die 1000 Franken werden recht gelegen gekommen sein, und er wird diesen Menschen haben bezahlen können.«

Und Diana versuchte das Billet, welches sie eben gelesen hatte« in einem Winkel, zu verbergen. Denn wenn sie es wieder zur Erde hätte fallen lassen, so hätte Paul gewußt, daß sie es gelesen hatte.

»Sie bemerkte einen Rock, welchen der Maler auf einen Stuhl geworfen hatte,, und woraus dieses Billet wahrscheinlich gefallen war.

Sie steckte ihn in die Tasche dieses Rockes; aber während sie dies that, fühlte sie andere Papiere und eine Brieftasche.

Die Marquise lauschte, ob Jemand käme, und als sie nichts hörte, öffnete sie die Brieftasche, welche ungefähr ein Dutzend Briefe und ein Frauenportrait enthielt.

»Das ist wahrscheinlich das Bild seiner Geliebten,« sagte Diana bei sich. »Sie ist schön. Es ist ohne Zweifel eine vornehme Dame; sonst würde er es nicht so sorgfältig aufbewahren. Ah! Herr Paul Aubry scheint mir ein sehr sentimentaler Mensch zu sein. Wenn ich die Briefe lese, so werden sie gewiß von dieser Frau geschrieben sein. Wenn nur Maximilian noch nicht kommt.«

Und Diana nahm auf diese Gefahr hin einen Brief aus dem Pakete und öffnete ihn.

« In dem Augenblicke, wo sie das erste Wort lesen wollte, hörte sie Tritte und ohne die Bedeutung dessen, was sie that, zu kennen, sondern ihrer Neugierde gehorchend, welche die herrschende Seite ihres Charakters war, verbarg sie den Brief in ihrem Busen und steckte eilig die andern und das Portefeuille in die Rocktasche.

Die Marquise war, wegen der Befürchtung, überrascht zu werden, noch sehr bewegt, als der Baron eintrat.

»Sie haben mich geängstigt,« sagte sie.

»Erwarteten Sie mich nicht?«

»Freilich, länger als eine halbe Stunde erwarte ich Sie.«

»Meine Eltern haben mich zurückgehalten. Ich fürchtete schon, daß ich mich nicht würde losmachen können.«

»Es ist mir um so unangenehmer, als ich heut sehr bald wieder zurückkehren muß.«

»Warum?« .

»Weil mein Mann sich über meine häufigen Ausgänge sonst wundern möchte. Dafür werden wir morgen um so länger beisammen sein. Der Marquis vereist.«

»Auf längere Zeit?«

»Er wird mindestens 14 Tage ausbleiben; er hat mir seinen Entschluß heute beim Mittagsessen mitgetheilt.«

Diana nahm ihren Shawl, ihren Hut und verließ das Atelier.«

Ein Umstand, den man sich leicht erklären kann, wenn man des Charakters der Marquise gedenkt, sich sagt, daß das Verlangen, den Brief, dessen sie sich eben bemächtigt hatte, zu lesen, sie alles Andere vergessen läßt.

Arme Marquise! Sie brauchte schon andere Zerstreuungen, da die Zerstreuung, welche sie in der Märtyrerstraße gesucht hatte, sie nicht mehr befriedigte.

Als sie in ihrem Zimmer war, schloß sie sich ein, zog den Brief hervor und öffnete ihn.

»Wenn er nur nicht bemerkt, daß ich diesen Brief an mich genommen habe, sagte sie in diesem Augenblicke, wo sie den Brief vor sich hielt, um ihn zu lesen. »Das, was ich gethan habe, ist sehr unrecht, und was ich thun will, ist noch schlimmer.«

Und sie war auf dem Punkte, das Papier wieder zu verschließen.

»Wer erfährt es?« sagte sie, indem sie den Brief wieder öffnete. »Niemand. Morgen werde ich ihn zu den andern zurücklegen; er wird es nicht bemerken.«

»Vielleicht entdecke ich hin Geheimniß, und wenn ich es weiß, werde ich wohl zu schweigen verstehen! Desto bessert desto besser, wenn es ein Geheimniß ist, das wird mich noch mehr unterhalten.«

Diana näherte sieh hierauf dem Lichte, um besser zu sehen.

Der Brief war mit einer feinen Schrift geschrieben und drei Seiten lang.

Diana betrachtete sogleich die Unterschrift.

»Bertha!« sagte sie, nachdem sie dieselbe gelesen hatte, »er ist von einer Frau.«

Der Brief war datiert vom 15. September 1843.

»Es sind schon zwei Jahre her,« sagte Madame de Lys, und. sie begann:

»Mein Freund, sechs Stunden sind dahingeschwunden, ich habe die ganze Nacht hindurch auf Sie gewartet, »Warum sind Sie nicht gekommen? Warum vergessen Sie mich seit einiger Zeit in so hohem Grade, daß Sie acht volle Tage verfließen lassen, ohne daß Sie sich sehen lassen? Vorgestern, als sie mich in Thränen zerfließen sahen, haben Sie mir versprochen, mir nicht mehr einen solchen Verdruß zu bereiten, und trotz Ihres Versprechens fallen Sie bereits heute in dieselbe Gleichgültigkeit gegen mich zurück.

»Was soll ich thun, mein Gott?

»Sie können nicht an meiner Liebe zweifeln, Paul. Ihretwegen habe ich Alles, Familie, Freunde, die Welt verlassen; alle meine Gedanken haben sich auf Sie gerichtet. Ist es die Bestimmung der Frauen, je stärkere Beweise ihrer Liebe sie dein Manne geben, um so weniger, geliebt zu werden?

»Im Namen der Liebe, welche Sie für mich fühlten, lassen Sie mich nicht in dieser Betrübniß.

»Vielleicht langweile ich Sie mit meinen Vorwürfen und meinen Thränen ohne Zweifel empfinden Sie kein Vergnügen mehr, wenn Sie zu mir kommen. Nun, ich schwöre Ihnen zu, meinen Verdruß, den ich in Ihrer Abwesenheit empfinde, so tief zu verbergen, daß Sie ihn nicht bemerken sollen, wenn Sie kommen, aber kommen Sie.

»Sie haben gewünscht, daß ich aus dem Lande wohnen möchte; geschah dies deshalb, um mich von sich zu entfernen?

»Ich bin hier in Saint-Mandé; unter dein Vorwande, daß Ihre Arbeiten Sie in Paris zurückhalten, kommen Sie nicht. Sollten sich Ihre Arbeiten denn nicht eben auch hier vollenden lassen?

»Erinnern Sie sich der Zeit, Freund, wo Sie sich nicht entschließen konnten, mich auch mir eine Stunde zu verlassen, und wo wir und nur unter Thränen trennten. Diese Zeit hat für mich nicht aufgehört Jedes mal, daß Sie sich aus diesem Hause entfernen, blutet mein Herz, eine schreckliche Leere bemächtigt sich meines Gemüths und ich verzweifle an Ihnen.

»Wer hätte geglaubt, daß dies mir je begegnen könnte.

»Sie würden sich hier so wohl befinden.

»Ich hatte für Sie ein schönes Zimmer eingerichtet und herrlich ausmeublirt, wo Sie allein und ungestört würden haben arbeitest können. Ich würde neben Ihnen wie sonst gelesen haben. Die Tage würden schnell wie Sekunden Verflogen sein.

»Sie haben nicht gewollt, warum?« —

»Arme Frau!« murmelte die Marquise. »Dahin also führt die Liebe?«

Und sie fuhr fort:

»Es ist noch Zeit, Paul, kehren Sie zu mir zurück.

Wenn Sie mich getäuscht haben, so verzeihe ich Ihnen.

»Was wünschen Sie! Sie sind die erste und einzige Liebe meines Lebens, und Sie sind kein gewöhnlicher Mensch.

»Ich würde stolz sein auf den Gedanken, daß Sie mir Ihr Talent und Ihren Ruhm zu verdanken haben. Lassen Sie mich der gute Genius Ihrer Arbeit, der Schutzengel Ihrer Zukunft sein. Glauben Sie an mich, und Sie werden glücklich sein.

»Wenn Sie wüßten! gestern hatte mir eine Ahnung gesagt, daß Sie kämen; ich hatte also in unserm kleinen Zimmer ein Essen für uns bereitet. Ich hatte die Weine gewählt, welche Sie vorziehen, und ich hatte mich an das Fenster gesetzt, um Sie von Weitem kommen zu sehen. Der Tag entfloh, und Sie sind nicht gekommen.

»Hieran begab ich mich in mein Zimmer zurück; es war acht Uhr. Ich habe noch lange gewartet, aber endlich erkannt, daß es vergeblich war, Sie zu erwartete.

»Das Kammermädchen trat ein und frug mich, ob sie den Tisch decken solle, denn die Hoffnung, Sie zu sehen, hatte mir Appetit gegeben. und ich hatte mir von dieser Mahlzeit eine festliche Vorstellung gemacht. Ich befahl ihr, Alles was sie serviert hatte wieder wegzutragen, und setzte mich hin, um zu weinen.«

Eine Thräne fiel aus den Augen der Marquise auf das Papier, welches sie las.

Sie trocknete sich die Augen und fuhr in ihrer Lectüre fort.

»Ich habe mich entschieden, Paul. Schreiben Sie mir frei, was Sie zu thun gedenken. Ich habe mich Ihnen nicht hingegeben, ohne zu wissen, welchem Loose ich mich aussetzen könnte. Wenn Sie mich nicht mehr lieben, gestehen Sie es. Mein Entschluß ist gefaßt.

»Ich werde dann von hier fortgehen, und eine unübersteigliche Schranke zwischen die Welt und mich setzen.

»Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, daß ich Ihnen verzeihen und in der Verborgenheit meines Aufenthalts – Gott für Sie bitten werde.« —

Hier war der Brief zu Ende.

»Was ist aus dieser Unglücklichen geworden? Wenn ich denke,« fuhr die Marquise fort, »daß ich jemals so etwas schreiben müßte!«

Sie brach den Brief Bertha’s wieder zusammen und sagte:

»Morgen muß ich die Fortsetzung dieser Geschichte hören. Wenn ich nur das Paket an demselben Orte finde. Aber wie soll ich es machen, damit ich nicht durch Maximilian gestört werde? Die Sache ist leicht, ich brauche ihm nur zu schreiben, daß er um neun Uhr kommen soll, und ich werde um acht gehen.«

Den folgenden Morgen schrieb die Marquise an Maximilian, daß er erst um neun Uhr in die Märtyrerstraße kommen möchte.

Der Marquis verreiste an dem Tage, wie Diana Abends dem Baron verkündigt hatte, und den Abend um 7 ¾ Uhr begab sich die Marquise zu Paul.

Sie konnte eine gewisse Aufregung nicht unterdrücken, als sie sich dem Hause des Malers näherte; denn sie fürchtete, daß er ihre Neugierde entdeckt hätte, und sie glaubte alle Schubkästen und alle Thüren verschlossen zu finden.

Alles war jedoch in dem Zustande, wie am vorigen Abende.

Der erste Blick Dianas fiel aus den Stuhl, wo sie den Rock gefunden hatte.

Jedoch der Rock lag nicht mehr da.

»Er wird diesen Rock aufgehängt,« dachte sie, »und die Briefe weggelegt haben.«

Sie ging geradewegs in das Toilettenkabinet des jungen Mannes und durchsuchte Alles. Sie erkannte den Rock wieder, denn sie fand darin das Gerichtsschreiben; aber die Brieftasche war nicht mehr darin.

 

Die Marquise war hierdurch in der That bestürzt; sie hatte nicht allein das Ende der Correspondenz Bertha’s lesen wollen, sondern sie wollte auch Paul den Brief wieder zustellen, welchen sie an sich genommen hatte, denn er schien auf diese Sammlung zu halten, und wenn sie das Paket nicht wieder fand, so wußte sie nicht, wie sie es anfangen sollte, daß er nichts bemerkte.

Aber Madame de Lys war nicht die Frau, welche sogleich den Muth verlor; sie suchte überall umher, bis sie endlich die Brieftasche wiederfand, welche Paul sorgfältig in seiner Kommode unter der Wäsche verborgen hatte.

Wie wir schon erwähnten, war Paul ohne Mißtrauen; kein Wunder also, daß er den Schlüssel an dem Meubel stecken ließ, welches die Brieftasche verwahrte.

Die Marquise prüfte das Briefpaket, um zu sehen, ob es seit dem letzten Abende etwa untersucht worden wäre; offenbar war aber die Brieftasche dorthin geworfen worden, ohne geöffnet worden zu sein.

Hierauf musterte sie die Briefe, indem sie nach denen suchte, welche ein späteres Datum als den 15. September 1843 trugen.

Sie fand auch einen Brief datiert vom 25. desselben Monats, welcher folgende Zeilen enthielt:

»Ich danke, mein Freund, für das Opfer, welches Sie sich auferlegt haben; aber, ich sehe es wohl, es übersteigt Ihre Kräfte. Die Liebe einer Frau muß sich, damit sie ein schönes Andenken in dem Herzen Desjenigen, den sie geliebt hat, zurückläßt, durch die Entsagung vervollständigen.

»Sie sind gekommen, um geht Tage bei mir zu verweilen; das ist Alles was Sie haben thun können.

»Sie sind wieder abgereist.– Wer weiß, wann Sie wiederkommen?

»Ich selber brauche Ihnen nicht zu verzeihen, ich verstehe Sie.

»Ihr Künstlerleben fordert gleicherweise die Ruhe und die Zerstreuung; ich bin nicht vermögend, Ihnen diese zu gewähren. Ich kann mit Ihnen nur von meiner Liebe sprechen, und ich spreche schon so lange mit Ihnen davon, daß es Sie jetzt langweilt.

»Ich habe wohl gesehen, daß Sie mit meinem Schmerze Mitleid haben, aber mein Herz kann sich nicht mehr mit dem Mitleid begnügen.

»Leben Sie wohl, mein Freund« Sie werden mich nicht wiedersehen. Machen Sie sich keine Gewissensbisse. Das Glück, welches ich gehabt habe, verdanke ich Ihnen; das Uebel kommt durch mich selbst und von den großen Ansprüchen meines Herzens.

»Sie werden eine andere Frau finden, welche Sie lieben wird, denn Sie sind jung, edel und gut.

»Vermeiden Sie es, sie das leiden zu lassen, was ich leide, und wenn Sie ihr einen Verdruß bereitet haben, lesen Sie meine Briefe, sie werden Ihnen das Mittel an die Hand geben, ihn wieder gut zu machen.

»Wer sie auch sein mag, diese Frau, die Sie lieben wird, ohne zu wissen, wie Sie schon geliebt worden sind, ich segne sie im Voraus für das Glück, welches Sie ihr verdanken.

»Zum letzten Male, leben Sie wohl, mein Freund.«

Die Marquise fiel in eine ungewohnte Träumerei, nachdem sie das letzte Wort dieses Briefes gelesen hatte.

»Diese Frau hat gelitten,« sagte sie zu sich, »aber sie ist glücklich gewesen; ist ein solcher Schmerz nicht bei Weitem der Leere des Herzens vorzuziehen?«

»Eins folgt aus allem Diesem als gewiß,« fuhr Diana fort,« indem sie die Brieftasche wieder einschloß und die Briefe wieder in die Ordnung legte, in welcher sie dieselben gefunden, »nämlich daß Herr Paul,Aubry in seinem Leben eine große Leidenschaft genährt hat. Er ist also ein sehr außergewöhnlicher Mensch, dieser Herr Paul Aubry, und ich laufe vielleicht durch die Besuche bei ihm Gefahr,« sagte die Marquise lachend.

Madame de Lys stand auf, sah nach der Uhr und bemerkte, daß sie noch eine ganze halbe Stunde zu warten hatte.

Hierauf war sie neugierig, zu wissen, wie viel der Maler Geld übrig behalten habe.

Sie öffnete das Bureau, in welchem sie am vorigen Abende 15 Louisd’or gefunden hatte, es waren nur drei übrig.

Daneben fand sich ein zusammengebrochenes Papier.

Es war die Notification der über ihn verhangenen Auspfändung zu Folge deren die gerichtliche Auszeichnung bereits diesen Morgen stattgefunden hatte.

Der Marquise waren solche Dinge gänzlich fremd, sie hatte also viele Mühe, den Inhalt des Gerichtsschreibens zu entziffern, und als sie an die Stelle gekommen war:

»Diese Meubels werden Sonnabends den 18. dieses auf dem Börsenplatze in der Mittagsstunde in Nr. 18 verkauft und gegen baare Zahlung an den Meistbietenden überliefert werden;«

so sagte sie zu sich selbst: Er hat also sein Geld nicht seinem Gläubiger gegeben? Aber was soll er anfangen? Es bleiben ihm 60 Franken, und 500 hat er zu bezahlen. Wir haben den 9., es sind nur 9 Tage übrig, um dies Geld herbeizuschaffen und wenn er es nicht hat, wird man ihm seine Meubels, das Portrait seines Vaters und seiner Mutter verkaufen! Und er wendet sich nicht an seinen Freund! Es ist ein edles Herz. Glücklicher Weise bin ich noch da!

»Aber er muß toll sein; wem hat er dies Geld gegeben?«

»Einer Frau« welche ihn nicht liebt!

»Bor Allem muß man ihm aus dieser Lage heraushelfen.

»Ich werde Marcellinen schreiben, daß sie morgen früh zu mir kommt. Sie wird sich gern mit einem Auftrage dieser Art befassen.«

Hierauf suchte die Marquise nach Papier und Feder; aber sie fand lange Zeit nicht was sie suchte, da Maler nur selten auf Federn und Papier halten.

Doch endlich entdeckte sie etwas weißes Papier und einen Brief, dessen Unterschrift sie betrachtete.

Der Brief war signiert: Paul Aubry.

»Ah! ich erfahre hier noch etwas,« sagte Diana.

Mit jener entsetzlichen Neugierde welche sie niemals verließ, las sie: . -

»Meine gute Mutter!

»Ich habe gestern den Brief meiner Schwester erhalten, welche mir schreibt, daß Du Dich besser befindest. Ich habe nicht nöthig, meine Freude zu schildern, welche mir diese Nachricht verursacht.

»Cäcilie sagt mir, daß Du Dich, meine gute Mutter, immer wegen meiner Lage beunruhigst und daß Du glaubst, ich lege mir für Euch beide Opfer auf. Du täuschest Dich, ich habe nur einen Kummer, nämlich den, daß ich nicht einige Tage bei Dir zubringen kann, aber ich bin mit Arbeit überhäuft Dein Brief hat mir Glück gebracht. Kaum hatte ich ihn empfangen, als ein Gemäldehändler zu mir kam und ein kleines Gemälde von mir kaufte, welches er zwei Stunden nachher mir mit 700 Franken bezahlte.«

»Siebenhundert Franken,« sagte die Marquise, »warum belügt er seine Mutter? Das ist unrecht.«

Sie las weiter:

»Dieser Mann hat mir Hoffnung gemacht, daß ich noch andere Verkäufe machen würde.«

»Wir können also hoffen, daß wir endlich glücklicher sein werden, gute Mutter, und daß ich einst alle die Opfer werde vergelten können, welche Du mir gebracht hast.«

»Sage Cäcilien, daß sie durch ihre Sorge um Dich mir große Freude bereitet, und daß ich fortwährend für sie sorgen werde. Ich habe soeben 400 Franken auf die Post gegeben, welche Du empfangen haben wirst, wenn dieser Brief ankommt.

»Schone Dich ja recht, liebe Mutter, und wenn Du etwas nöthig hast, so schreibe mir sogleich.

»Ich gehe aus, und wenn ich zurück komme, werde ich diesen Brief zusiegeln. Ich will Cäcilien einige Kleinigkeiten kaufen, um welche sie mich gebeten hat.

»Ich umarme Dich im Geiste herzlich.

»Dein Sohn«

»Paul Aubry.«

Während der Lektüre dieses Briefes traten der Marquise die Thränen in die Augen und sie sagte bei sich:

»Es ist unmöglich, daß dieser Mensch seine Mutter belügt. Er hat nur 700 Franken empfangen und der Gemäldehändler hat das Uebrige für sich behalten.«

»Aber ich werde es erfahren; ich werde Marcellinen schreiben, daß ich sie zu sehen wünsche. Ich bin überzeugt, daß sie keinen Vortheil aus den Aufträgen zieht, welche ich ihr gebe, und daß das Geld, welches ich ihr einhändige, seine Bestimmung wirklich erreicht.«

Diana begann zu schreiben; aber als sie einige Worte aufgezeichnet hatte, überlegte sie, daß es besser wäre, Abends selbst zu Madame Delaunay zu gehen, weil sie frei war, sie zerriß den angefangenen Brief und beeilte sich, das Atelier zu verlassen.

»Doch was wird Maximilian sagen, wenn er kommt,« dachte sie. »Nun! desto besser, er wird mich nicht finden. Was wird er davon denken? Was mich betrifft, so habe ich kein Verlangen, ihn heute zu sehen. Dieser Mensch ist ein Egoist, er spricht von Liebe bei seinem Freunde, dessen Meublement man verkaufen will, er ersucht ihn um einen Dienst, und hat selbst nicht, so viel Einsicht, zu errathen, daß er ihm seinerseits einen solchen erzeigen kann.«

Hier verließ sie das Zimmer, verschloß die Thür und durchschritt den Garten.

Als sie vor der Lage des Beter Fremy vorbeiging, warf sie ihm den Schlüssel zu und verschwand.

Ein leerer Wagen fuhr vorbei; die Marquise hieß ihn halten, und ließ sich zu dem Gemäldehändler fahren.

»Haben Sie das Gemälde, um dessen Besorgung ich Sie ersucht habe?« sagte sie.

»Nein, Frau Marquise, noch nicht.«

»Drängen Sie den Maler, daß er es vollende.

»Er hat es mir für morgen versprochen.«

»Haben Sie ihm die 1000 Franken zugestellt?«

»Ja, Madame.«

»Hat er Ihnen eine Quittung gegeben?«

Diese Frage war so außergewöhnlich bei der Marquise, und der Gemäldehändler erwartete sie so wenig, daß er mit der Antwort zögerte.

»Hat er Ihnen eine Quittung gegeben?« wiederholte Diana in befehlendem Tone.

»Nein, Madame.«

»Nun, Sie werden ihn um ein solche bitten.«

»Das ist gegen die Gewohnheit der Künstler.«

»Möglich, aber ich halte auf diese Quittung; ich will sie morgen Mittag haben.«

Als die Marquise fort war, sah der Bilderhändler seine Frau an.

»Nun, wie willst Du es machen?« sagte diese.

»Sei ruhig, ich werde Alles ordnen.«

Diana ließ sich zu Madame Delaunay fahren, welche allein zu Hause war.

»Höre, sagte ihr ihre Freundin beim Eintreten, »Du mußt mir einen Dienst erzeigen.«

»Welchen?«

»Du weißt, daß ich Maximilian bei einem seiner Freunde sehe.«

»Bei Herrn Paul Aubry.«

»Märtyrerstraße, Nr. 67.«

»Nun?«

»Dieser junge Mann hat sogleich Geld nöthig.«

»Wer hat es Dir gesagt?«

»Ich weiß es, ich habe in seinen Briefen gesucht, und man will seine Meubles verkaufen.«

»Nun?«

»Nun! Du mußt Dich portraitiren lassen und bezahlst ihm dafür 1000 Franken.«

»Bist Du von Sinnen!«

»Nun, Du wirst morgen früh zu mir kommen, von mir die 1000 Franken erhalten und sie im Voraus bezahlen. Es ist ein Geschenk, welches ich Dir machen will«

»Welches Interesse hast Du dabei?«

»Ich habe dabei das Interesse, daß man die Meubles dieses armen Menschen nicht verkauft.«

»Du kennst ihn also?«

»Ich habe ihn nie gesehen.«

»Warum läßt Du Dich nicht selber portraitiren, dies wäre weit einfacher?«

»Und wenn er erführe, daß ich die Frau wäre, den er Abends sein Zimmer leiht, ich würde mich ihm nicht mehr zu zeigen wagen.«

»Das ist richtig.«

»Und dann . . .«

Die Marquise zögerte.«

»Und dann?« sagte Marcelline.

»Und dann sehe ich auch diesen jungen Mann nicht gern.«

»Warum?«

»Aus vielen Gründen.. Also abgemacht.«

»Wenn mein Mann einwilligt.«

»Dein Mann wird einwilligen, er will Alles was Du willst. Uebrigens kannst Du ihm sagen, daß es eine meiner persönlichen Launen ist.«

»Aber wie wollen wir uns bei dem Maler vorstellen?«

»Du wirst ihm sagen, daß man Dir ihn empfohlen habe,«I und sogleich bemerken, daß Du nur 1000 Franken an dieses Portrait wenden willst, damit er sogleich den Preis weiß, welchen er fordern kann; denn er würde nicht wagen, so viel zu verlangen.«

»Morgen Mittag werde ich bei Dir sein.«

»Die arme Mutter würde sich sehe gekümmert haben,« sagte Diana bei sich. »wenn sie gewußt hätte, daß man die Meubles ihres Sohnes verkaufen will.«

Wie man sieht, war die Marquise aller Liebeswerke fähig.

Diana hatte eben das Haus Pauls verlassen, als Maximilian kam.

»War die Dame hier?« fragte er den Portier.

»Ja, mein Herr, sie ist aber vor 5 Minuten fortgegangen.«

»Hat sie mir nichts zurückgelassen?«

»Nichts.«

»Es wird sich wohl oben etwas finden, dachte der Baron.

Er suchte überall und fand nichts.

»Sie wird zurückkommen,« sagte er bei sich.

Und er wartete.

Eine Stunde verging, die Marquise kam nicht.

 

Was soll das bedeuten?« frug sich Maximilian.

Als es 10 Uhr schlug, verließ er Pauls Haus.

Einige Augenblicke später erschien ein kleiner, schmächtiger, mit Ehrenzeichen geschmückter Mann bei Vater Fremy.

»Verließ nicht so eben ein junger Mensch dieses Haus?« frug er den Portier.

»Ja, mein-Herr.«

»Wer ist dieser junge Mensch?«

»Ich kenne ihn nicht,« antwortete der verschwiegene Hausverwalter.

»Aber Sie wissen wen er besucht?«

»Er besucht Herrn Paul Aubry.«

»Was treibt dieser Herr Paul Aubry?«

»Es ist ein Maler.«

»Ist er jetzt zu Hause?«

»Nein, mein Herr.«

»Nun, wie kommt es, daß dieser junge Mensch eine Stunde in dem Hause geblieben ist?«

Diese Logik verwirrte den Vater Fremy, welcher in der Logik nicht stark war.

»Ich weiß nicht,« begnügte er sich zu antworten.

»Sie haben ihm also den Schlüssel des Herrn Aubry zugestellt?«

»Ja, er hat mich um denselben gebeten.«

»Sonach geben Sie den Schlüssel Ihrer Miethsleute der ersten besten Person, welche Sie darum ersucht?«

»Nein, mein Herr.«

»Nun, wie kommt es, daß Sie diesen Schlüssel gegeben haben?«

»Es .ist ein Uebereinkommen, mein Herr.«

»Dieser junge Mann kommt also oft hierher?«

»Bisweilen.«

»Antworten Sie frei, ich bitte Sie. Sie werden durch Freimüthigkeit gewinnen. und Sie können sich nur schaden, wenn Sie mich täuschen wollen. Es handelt sich um eine sehr wichtige Angelegenheit, wodurch Sie bloßgestellt werden könnten.«

Der Portier zitterte, so ernsthaft war der Ton dieser Worte.

»Nun, mein Herr,er fuhr er fort, ohne zu warten, bis der Fremde ihn fragte, »der Herr Baron kommt seit einiger Zeit alle Abende hierher.«

»Allein?«

»Allein.«

»Immer?«

»Immer.«

Der Portier hatte schon einige 20 Frankenstücke durch seine Verschwiegenheit gewonnen, er sah noch nicht, was er gewinnen würde, wenn er nicht mehr verschwiegen war; er zögerte, die Wahrheit offen zu gestehen.

Der Fremde bemerkte ohne Zweifel diesen inneren Kampf, denn er brachte ein 20 Frankenstück aus seiner Tasche.«

»Ist Herr Aubry hier, wenn der Baron kommt?«

Der Portier betrachtete den Louisd’or.

»Nein, mein Herr,« sagte er.

»Niemals!«

Der Unbekannte machte Miene, den Louisd’or auf den Tisch zu legen.

»Niemals!« antwortete Vater Fremy.

»Nun, was thut der Baron hier?«

»Ich weiß es nicht.«

Das Goldstück nahm wieder den Weg nach dem Geldbeutel.

»Ich weiß es nicht, sagte zum zweiten Male der Portier mit einer verdrießlichen Miene. »Fragen Sie mich nach etwas, was ich wissen kann, aber nicht darnach, was der Herr Baron in einem Zimmer thut, wo ich nicht bin.«

»Es ist recht. Trifft er dort Jemand?«

»Ja, mein Herr.«

»Einen Mann?«

Der Portier schüttelte den Kopf.

»Kennen Sie diese Frau?«

»Sie ist immer verschleiert.«

»Schon gut.«

Der Fremde warf das Gold auf den Tisch und verschwand.

Als Abends Paul zurückkam, hütete sich der Portier wohl, ihm von dem Besuche zu erzählen, den er empfangen hatte.

Am folgenden Morgen setzte sich der Maler eben an seine Arbeit, als der Gemäldehändler ankam.

»Sie sehen,« sagte Paul zu ihm, »ich arbeite für Sie; in einigen Stunden werde ich fertig sein.«

»Ich komme deswegen nicht allein, entgegnete der Gemäldehändler.

»Wollen Sie mir einen anderweiten Auftrag geben?«

»Vielleicht; Sie wissen, daß dieses kleine Gemälde nicht für mich ist, mein Herr.«

»Ich weiß es.«

»Die Person, welche es kauft, ist vermögend genug, nur 700 Franken daran zu wendete; aber wir Gemäldehändler, wir leiden zu oft Verluste, und können nicht eben so gut bezahlen.«

»Sie haben Recht.«

»Ich will bei Ihnen.anfragen, ob Sie unter Ihren schon fertigen Sachen ein anderes kleines Gemälde mir zu verkaufen haben. Ich habe reicht nöthig, Ihnen zu sagen, daß ein Maler, der sich bekannt machen will, mit sich handeln lassen muß. Die Zeiten sind schlecht.«

»Sehen Sie,« sagte Paul, »indem er auf die an der Wand hängenden Entwürfe zeigte, ob Sie darunter etwas finden, was Ihnen gefällt.«

»Nichts davon ist fertig; es ist Schade!« antwortete der Kunsthändler verdrießlich; »denn hier ist ein Gemälde. welches mir wohl gefallen hätte.«

»Das thut nichts, ich werde es beendigen; wie viel geben Sie mir dafür?«

»Ich habe Ihnen gesagt, der Handel geht in diesem Augenblicke nicht gut.«

»Ich weiß das Alles.«

»Werden Sie es mir bald lieferte können?«

»Gleich nach diesem hier.«

»Nun. ich biete Ihnen 300 Franken.«

»Das Gemälde gehört Ihnen.«

»Hier sind die 300 Franken.«

»Sie zahlen voraus! Sie befremden mich, Herr Leopold.«

»Sie wissen, daß, wenn ich ein wenig Geld habe, ich mich nicht sehr dartun bitten lasse.«

»Morgen Abend, oder übermorgen werden Sie Ihr Gemälde haben.«

»Jetzt muß ich Sie noch tun etwas bitten.«

»Nun?«

»Ich habe einen Associé. und damit die Geschäfte leicht zu regulieren sind, bin ich genöthigt, über das ausgegebene Geld Quittungen zu verlangen.«

»Das ist natürlich.«

Und Paul nahm ein Stück Papier und schriebt

»Von Herrn Leopold die Summe von 300 Franken empfangen.«

»Nein! nein! Setzen Sie 1000,« sagte der Kunsthändler. »Es macht mit dem, was ich vorgestern Ihnen gegeben habt, 1000.«

»Aber,« wandte Paul ein, »die 700 Franken von vorgestern gehen ja nicht auf Ihre Rechnung.«

»Ich habe sie aber vorausbezahlt, und werde sie nicht eher zurück erhalten, bis ich Ihr Gemälde habe. Die Käufer sind so abscheulich, und ich habe Ihnen die Stimme nur vorausbezahlt, weil ich weiß, daß die Künstler oft Geld nöthig haben.«

»Nun, ich will Ihnen zwei Quittungen ausstellen, das wird noch vorsichtiger sein.«

»Nein, stellen Sie nur eine aus, das ist einfacher.«

Paul stellte nun gutmüthig eine Quittung über 1000 Franken aus.

Der Kunsthändler steckte sie zu sich, empfahl dem Maler an, sein Versprechen nicht zu vergessen, und ging, entzückt durch dieses Mittel, Paul und die Marquise hintergangen zu haben, fort.

Zu Mittag war er bei Dianen, welcher er die Quittung zustellte.

In dem Augenblick, wo er das Haus der Straße Voltaire verließ, trat Marcelline dort ein.

»Ehe ich zu Herrn Aubry ging, wollte ich zu Dir kommen,« sagte sie, »und Dir einen Brief Maximilians zu geben.«

Die Mai-greife öffnete diesen Brief, in welchem der Baron von ihr darüber Aufklärung forderte, was sich am vorigen Abend ereignet hatte und sie ersuchte, heute Abend sich ja einzufinden.

»Gehst Du?« frug Marcelline.

»Ich gehe.«

Diana gab Marcellinen die 1000 Franken, wie es am vorigen Abend ausgemacht worden war, und Madame Delaunay nahm ihren Weg nach der Märtyrerstraße, mit ihrem Manne, der sie unten erwartete.

»Höre,« sagte unterwegs Delaunay zu Marcellinen im Gehen, »für die Zukunft nimm weder die Geschenke noch die Aufträge, welche Dir die Marquise geben wird, an; denn die Marquise ist eine Närrin welche Dir einmal große Unannehmlichkeit verursachen wird.«

»Das was wir heute thun, ist die einfachste Sache von der Welt. Sie-will einem armen Menschen« helfen, und zugleich schenkt sie mir mein Portrait. Welchen Schaden kann dies bringen?«

»Bei Deiner Freundin ist Nichts einfach. Versprich mir also, daß es das letzte Mal ist, wo Du Aufträge besorgst, welche die Marquise selber nicht, besorgen mag oder kann.

»Ich verspreche es, mein Freund.«

Zwei Stunden nachher war Marcelline wieder bei Madame de Lys.

»Hast Du meinen Schützling gesehen?« frug diese.

»Ja.«

»Wie sieht er aus?«

»Er ist groß, hat blondes Haar, eine sehr geistreiche Miene, und scheint sehr interessant.«

»War er zufrieden?«

»Sehr zufrieden; nur wollte er das Geld nicht vorausnehmen.«

»Aber Der hast es ihm zugestellt?«

»Mein Mann hat es besorgt.«

»Und wann wird er das Portrait anfangen.«

»Morgen.«

»Seht schön! Wenn Du wüßtest, wie sehr es dieser junge Mensch verdient, daß man sich für ihn interessiert. Wetter Du den lieben Brief sähest den er an seine Mutter schrieb.«

»Mit welchem Enthusiasmus Du sprichst!«

»Die Täuschung überrascht mich! Ich hatte immer gehört, daß die Künstler Menschen ohne Herz und Gefühl wären.«

»Wer hat Dir gesagt, daß er Gefühl hat?«

»Jedenfalls ist das Herz edel, und das ist.genug. Du mußt nämlich wissen, daß er eine sehr heftige Leidenschaft gehegt hat. Ich habe die Briefe seiner Geliebten gelesen, und auch ihr Portrait gesehen.«

»Wo?«

»Bei ihm.«

»Wie ist dies zugegangen?«

»Ich habe in seinem Sekretair gesucht; ich habe Dir schon davon erzählt.«

»Und wenn er es weiß?«

»Er weiß es nicht.«

»Bist Du davon überzeugt?«

»Vollkommen.«

»Und was ist aus der Frau geworden.«

»Ich weiß nicht, aber ich werde es erfahren.«

»Wie denn?«

»Ich werde weiter suchen.«

»Damit vertreibst Du Dir die Zeit bei ihm?«

»Ja.«

»Nun! Und der Baron!«

»Oh! der Baron!«

»Wie Du sprichst!«

»Nun, dieser junge Mensch steht bei mir in einem großen Ansehen.«

»Was thut er denn? welche Stellung nimmt er ein? Mit was bringt er seine Zeit hin?«

»Oh, was hast Du deute heute?«

»Ich nenne einen Menschen von 20 Jahren einen Taugenichts, dessen ganzes Verdienst darin besteht, seine Cravatte richtig legen und auf’s Pferd steigen zu können.«