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Der Graf von Bragelonne

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IX.
Ein Jesuit vom elften Jahr

Und um den Leser nicht schmachten zu lassen, beeilen wir uns, die erste Frage zu beantworten.

Der Reisende, der den Mantel bis zur Nase heraufgezogen hatte, war Aramis, der, nachdem er Fouquet verlassen und aus einem Mantelsack eine vollständige Cavalierskleidung genommen, aus dem Schlosse weggegangen war und sich nach dem Gasthof zum Schönen Pfauen begeben hatte, wo er, wie es der Wirth gesagt, durch einen Brief vor sieben Tagen eine Wohnung und ein Zimmer bestellt.

Sobald Malicorne und Manicamp vertrieben waren, näherte sich Aramis dem Franciscaner und fragte ihn, ob er die Wohnung oder das Zimmer vorziehe.

Der Franziscaner erkundigte sich, wo die eine und das andere liege.

Man antwortete ihm, das Zimmer liege im ersten, die Wohnung im zweiten Stock.

»Also das Zimmer,« sagte er.

Aramis drang nicht weiter in ihn und sprach mit völliger Unterwürfigkeit zum Wirth:

»Das Zimmer.«

Dann verbeugte er sich ehrfurchtsvoll und ging in die Wohnung.

Der Franciscaner wurde sogleich in das Zimmer gebracht.

Mußte sie nicht Erstaunen erregen, diese Ehrfurcht eines Prälaten vor einem einfachen Mönch, und zwar vor einem Mönch von einem Bettlerorden, dem man so, ohne daß er es nur verlangte, ein Zimmer gab, um das sich so viele Reisende bewarben.

Wie war sodann die unerwartete Ankunft von Aramis im Gasthaus zum Schönen Pfauen zu erklären, von ihm, der, da er mit Fouquet ins Schloß gekommen, auch mit diesem im Schloß wohnen konnte?

Der Franciscaner ließ sich die Treppe hinauftragen, ohne eine Klage von sich zu geben, obgleich man sah, daß sein Leiden groß war, und daß bei jedem Anstoßen der Tragbahre an die Wand oder an da« Treppengeländer, er durch seinen ganzen Körper eine furchtbare Erschütterung erlitt.

Als er endlich das Zimmer erreicht hatte, sagte er zu den Trägern:

»Helft mir in diesen Lehnstuhl.«

Die Träger stellten die Tragbahre auf den Boden, hoben den Kranken so sanft, als es ihnen möglich war, auf, und legten ihn in den von ihm bezeichneten Lehnstuhl, der oben am Bett stand.

»Nun laßt mir den Wirth heraufkommen,« fügte er mit einer großen Milde der Worte und der Geberde bei.

Sie gehorchten.

Fünf Minuten nachher erschien der Wirth zum Schönen Pfauen auf der Thürschwelle.

»Mein Freund,« sagte der Franciscaner, »ich bitte, entlaßt diese braven Menschen, es sind Lehensleute der Grafschaft Melun. Sie haben mich ohnmächtig vor Hitze auf der Landstraße gefunden und waren so gut, mich, ohne zu fragen, ob ihre Mühe bezahlt würde, hierher zu tragen. Aber ich weiß, was die Armen die Gastfreundschaft kostet, die sie einem Kranken gewähren, und ich habe das Wirthshaus vorgezogen, wo ich überdieß erwartet wurde.«

Der Wirth schaute den Franciscaner ganz erstaunt an.

Der Franciscaner machte mit seinem Daumen auf eine besondere Art das Zeichen des Kreuzes über seiner Brust.

Der Wirth erwiederte dieß dadurch, daß er dasselbe Zeichen auf seiner linken Schulter machte.

»Ja, es ist wahr,« sagte er, »man erwartet Euch, mein Vater; doch wir hofften, Ihr würdet in einem besseren Zustand ankommen.«

Und als die Bauern voll Verwunderung den so stolzen Wirth anschauten, der plötzlich in Gegenwart eines armen Mönches so ehrerbietig geworden, zog der Franciscaner aus seiner langen Tasche ein paar Goldstücke und zeigte sie ihnen.

»Hier,« sagte er, »hier ist etwas für die Pflege, die man mir wird angedeihen lassen. Beruhigt Euch also und seid ohne Furcht, weil ich hier bleibe. Meine Gesellschaft, für die ich reise, will nicht, daß ich bettle; nun, da die Mühe, die Ihr Euch mit mir gegeben, auch eine Belohnung verdient, empfangt diese zwei Louis d’or und entfernt Euch im Frieden.«

Die Bauern wollten nicht annehmen; der Wirth nahm die zwei Louis d’or aus der Hand des Mönches und legte sie in die eines Bauern.

Seine vier Träger entfernten sich, indem sie die Augen weiter als je aufrissen.

Nachdem die Thüre wieder geschlossen war und während der Wirth ehrfurchtsvoll an dieser Thüre flehen blieb, sammelte sich der Franciscaner einen Augenblick.

Dann fuhr er über seine gelbe, vom Fieber trockenen Stirne hin, und rieb sich mit seinen gekrümmten Fingern zitternd die gräulichen Locken seines Bartes.

Die große, durch die Krankheit und die Aufregung ausgehöhlten Augen schienen im unbestimmten Raume einen schmerzlichen, unbeugsamen Gedanken zu verfolgen.

»Was für Aerzte habt Ihr in Fontainebleau?« fragte er endlich.

»Wir haben drei, mein Vater.«

»Wie heißen sie?«

»Einmal Liguet.«

»Sodann.«

»Ein Carmeliter-Bruder, genannt Bruder Hubert.«

»Ferner?«

»Ferner ein Weltlicher, Namens Grisart.«

»Ah! Grisart,« murmelte der Mönch. »Ruft mir geschwinde Herrn Grisart.«

Der Wirth machte eine Bewegung eifrigen Gehorsams.

»Oh! sagt, was für Priester sind hier in der Nähe?«

»Was für Priester?«

»Ja, von welchem Orden?«

»Es gibt Jesuiten, Augustiner und Franciscaner; aber, mein Vater, die Jesuiten sind am nächsten von hier. Ich werde also einen Beichtiger von den Jesuiten rufen, nicht wahr?«

»Ja, geht.«

Der Wirth ging ab.

Man erräth, daß an den zwischen ihnen ausgetauschten Grüßen der Wirth und der Kranke sich als Affiliirte der furchtbaren Gesellschaft Jesu erkannt haben.

Sobald der Franciscaner allein war, zog er aus seiner Tasche ein Bündel Papiere, von denen er einige mit ängstlicher Aufmerksamkeit durchging. Die Gewalt des Uebels besiegte indessen seinen Muth; seine Augen verdrehten sich, ein kalter Schweiß floß von seiner Stirne, und er sank, beinahe ohnmächtig, den Kopf zurück, die Arme von beiden Seiten des Lehnstuhles herabhängend, zusammen.

Er war seit fünf Minuten ohne alle Bewegung, als der Wirth in Begleitung des Arztes erschien, dem er kaum Zeit gelassen, sich anzukleiden.

Das Geräusch ihres Eintritts, der Luftstrom, den das Oeffnen der Thüre verursachte, erweckten wieder die Sinne des Kranken. Er ergriff heftig seine zerstreuten Papiere und seine lange fleischlose Hand verbarg sie unter den Polstern des Lehnstuhls.

Der Wirth ging wieder hinaus und ließ den Kranken und den Arzt beisammen.

»Nun,« sprach der Franciscaner zum Doktor, »tretet näher, Herr Grisart, denn es ist keine Zeit zu verlieren; fühlt, untersucht, urtheilt und laßt Euren Spruch hören.«

»Euer Wirth versichert mich, ich habe die Ehre, »einen Affiliirten zu behandeln;« erwiederte der Arzt.

»Einen Affiliirten, ja,« antwortete der Franciscaner. »Sagt mir doch die Wahrheit; ich fühle mich sehr unwohl; mir scheint, ich werde sterben.«

Der Arzt nahm die Hand des Mönche? und befühlte ihm den Puls.

»Ha! ha!« sagte er, »ein gefährliches Fieber.«

»Was nennt Ihr ein gefährliches Fieber?« fragte der Mönch mit einem gebieterischen Blick.

»Einem Affiliirten des ersten oder des zweiten Jahres würde ich sagen, heilbares Fieber,« antwortete der Arzt, indem er den Franziscaner mit den Augen befragte.

»Aber wie?« sagte der Franziscaner.

Der Arzt zögerte.

»Schaut mein graues Haar und meine gedankenschwere Stirne an,« fuhr er fort, »schaut die Runzeln an, nach denen ich meine Prüfungen zähle, ich bin ein Jesuit vom elften Jahr, Herr Grisart.«

Der Arzt bebte.

Ein Jesuit vom elften Jahr war wirklich einer von den in alle Geheimnisse des Ordens eingeweihten Männern, einer von den Männern, für welche die Wissenschaft keine Geheimnisse, die Gesellschaft kein Schwanken, der zeitliche Gehorsam keine Bande mehr hat.

»Ich befinde mich also vor einem Meister?« sprach Grisart, ehrfurchtsvoll sich verbeugend.

»Ja, handelt dem gemäß.«

»Und Ihr wollt wissen . . . «

»Meine wahre Lage.«

»Nun wohl, es ist eine Hirnentzündung, die den höchsten Grad der Intensität erreicht hat.«

»Nicht wahr, es ist also keine Hoffnung mehr?« fragte der Franciscaner mit kurzem Ton.

»Ich sage das nicht,« antwortete der Doktor; doch in Betracht der Störung des Gehirns, des kurzen Athems, der Hastigkeit des Pulses, und der Gluth des furchtbaren Fiebers, das Euch verzehrt . . . «

»Und das mich dreimal seit diesem Morgen niedergeworfen hat.«

»Ich nenne es auch furchtbar. Warum seid Ihr aber nicht auf dem Wege zurückgeblieben.«

»Ich wurde hier erwartet und mußte ankommen.«

»Und solltet Ihr sterben.«

»Und sollte ich sterben.«

»Wohl! in Betracht aller dieser Symptome, sage ich, daß die Lage beinahe eine verzweifelte ist.«

Der Franciscaner lächelte auf eine seltsame Weise.

»Was Ihr mir da sagt, ist vielleicht genug für das, was man einem Affiliirten schuldig ist, selbst einem vom elften Jahr; für das aber, was man mir schuldig ist, Herr Grisart, ist es zu wenig, und ich habe das Recht, mehr zu verlangen. Seid noch wahrer, seid offenherzig, als handelte es sich darum, zu Gott zu sprechen. Ueberdieß habe ich schon einen Beichtiger rufen lassen.«

Affiliirten. Oh! ich hoffe, doch . . . « stammelte der Arzt.

»Antwortet,« sprach der Kranke, indem er ihm mit einer Geberde voll Würde einen goldenen Ring zeigte, dessen Kasten nach innen gedreht gewesen und auf dem das repräsentative Zeichen der Gesellschaft Jesu eingravirt war.

Grisart stieß einen Schrei aus.

»Der General!« rief er.

»Stille!« sprach der Franciscaner, »Ihr begreift, daß es Eure Ausgabe ist, wahr zu sein.«

»Hoher Herr, ruft den Beichtiger,« murmelte Grisart, »denn in zwei Stunden, bei der ersten Verdoppelung, wird Euch das Delirium erfassen, und Ihr geht zur Krise über.«

»Gut,« sagte der Kranke, dessen Stirne sich einen Augenblick faltete, »ich habe also zwei Stunden.«

»Ja, besonders wenn Ihr den Trank zu Euch nehmt, den ich Euch schicken will.«

 

»Und er wird mir zwei Stunden geben?«

»Zwei Stunden.«

»Ich werde ihn nehmen, und wäre es Gift, denn diese zwei Stunden sind nothwendig nicht allein für mich, sondern für den Ruhm des Ordens.«

»Oh! welcher Verlust!« sagte der Arzt, »welch eine Katastrophe für uns!«

»Es ist der Verlust eines Menschen, nicht mehr,« erwiederte der Franciscaner, »und Gott wird dafür sorgen, daß der arme Mönch, der Euch verläßt, einen würdigen Nachfolger findet. Gott befohlen, Herr Grisart: es ist schon eine Vergünstigung des Herrn, daß ich Euch gefunden. Ein Arzt, der nicht bei unserer heiligen Congregation affiliirt gewesen wäre, hätte mich auch über meinen Zustand in Unwissenheit gelassen, und auf fernere Tage des Daseins hoffend, hätte ich nicht die nothwendigen Maßregeln nehmen können. Ihr seid ein Gelehrter, Herr Grisart, das macht uns allen Ehre: es wäre mir widrig gewesen, einen von den Unserigen in seiner Kunst mittelmäßig zu sehen. Lebet wohl, Meister Grisart und schicket mir bald Euren herzstärkenden Trank.«

»Segnet mich wenigstens, hoher Herr.«

»Mit dem Geist, ja . . . geht . . . mit dem Geist, sage ich Euch, Animo, Meister Grisart, viribus impossibile

Und er sank abermals, beinahe ohnmächtig, in seinen Stuhl zurück.

Meister Grisart schwankte, ob er ihm eine augenblickliche Hilfe leisten, oder weglaufen sollte, um ihm den versprochenen Trank zu bereiten. Ohne Zweifel entschied er sich für den Trank, denn er eilte aus dem Zimmer und verschwand auf der Treppe.

X.
Das Staatsgeheimniß

Einige Augenblicke nach dem Abgang des Doktor Grisart kam der Beichtiger.

Kaum hatte er die Thürschwelle überschritten, als der Franciscaner seinen tiefen Blick auf ihn heftete.

Dann schüttelte er sein bleiches Haupt und murmelte:

»Das ist ein armseliger Geist, und ich hoffe, Gott wird mir verzeihen, wenn ich ohne den Beistand dieser lebendigen Schwachheit sterbe.«

Der Beichtiger schaute seinerseits mit Erstaunen, beinahe mit Angst den Sterbenden an. Nie hatte er so glühende Augen in der Stunde, wo sie sich schließen, so furchtbaren Blick in der Stunde, wo sie verlöschen sollten, gesehen.

Der Franciscaner machte mit der Hand ein rasches, gebieterisches Zeichen und sprach:

»Setzt Euch hierher, mein Vater, und höret mich an.«

Der Jesuit-Beichtiger, ein guter Priester, ein unschuldiger Eingeweihter, der von den Geheimnissen des Ordens nichts gesehen hatte, als gerade die Einweihung, gehorchte der höheren Würde des Bußfertigen.

»Es sind in diesem Gasthause mehrere Personen,« fuhr der Franciscaner fort.

»Aber ich glaubte einer Beichte wegen gekommen zu sein,« entgegnete der Jesuit. »Ist es eine Beichte, was Ihr mir da macht?«

»Warum diese Frage?«

»Um zu wissen, ob ich Eure Worte geheim halten soll?«

»Meine Worte sind Ausdrücke der Beichte; ich vertraue sie Eurer Pflicht als Beichtiger.«

»Sehr gut,« sagte der Priester, indem er sich in den Lehnstuhl setzte, den der Franciscaner mit großer Mühe verlassen hatte, um sich auf dem Bett auszustrecken.

Der Franciscaner fuhr fort:

»Es befinden sich, wie ich Euch sagte, mehrere Personen in diesem Gasthaus.«

»Ich habe davon gehört.«

»Diese Personen sind acht der Zahl nach.«

Der Jesuit machte ein Zeichen, daß er verstehe.

»Die erste, mit der ich sprechen will, ist ein Deutscher aus Wien und heißt Baron von Wostpur. Ihr werdet mir das Vergnügen machen, ihn aufzusuchen und ihm zu sagen, derjenige, welchen er erwartet, sei angekommen.«

Der Beichtiger schaute den Franciscaner ganz erstaunt an; die Beichte kam ihm sonderbar vor.

»Gehorcht,« sprach der Franciscaner mit dem unwiderstehlichen Ton des Befehls.

Völlig unterjocht, stand der gute Jesuit auf und verließ das Zimmer.

Sobald der Jesuit weggegangen war, nahm der Franziskaner die Papiere wieder, die eine Fieberkrise ihn schon einmal wegzulegen genöthigt hatte.

»Der Baron von Wostpur! Gut!I« sagte er: »ehrgeizig, einfältig, beschränkt.«

Er faltete die Papiere wieder zusammen und legte sie unter sein Kopfkissen.

Rasche Schritte wurden am Ende der Hausflur hörbar.

Der Beichtiger kehrte zurück, gefolgt vom Baron von Wostpur, welcher den Kopf so hoch einherschritt, als handelte es sich darum, die Stubendecke mit seiner Hutfeder zu durchbohren.

Beim Anblick des Franciscaners mit dem düsteren Blick und dieser Einfachheit des Zimmers fragte der Deutsche auch:

»Wer ruft mich?«

»Ich,« antwortete der Franciscaner.

Dann wandte er sich an den Beichtiger und sprach:

»Guter Vater, laßt uns einen Augenblick allein; wenn dieser Herr weggeht, kommt zurück.«

Der Jesuit entfernte sich und benützte ohne Zweifel diese momentane Verbannung aus dem Zimmer seines Sterbenden, um von dem Wirth einige Aufklärung über diesen seltsamen Beichtenden zu verlangen, der seinen Beichtiger behandelt, wie man seinen Kammerdiener behandelt.

Der Baron näherte sich dem Bett und wollte sprechen, aber der Franciscaner hieß ihn mit einem Zeichen der Hand schweigen.

»Die Augenblicke sind kostbar,« sagte hastig der Mönch. »Nicht wahr, Ihr seid zu Bewerbung hierher gekommen?«

»Ja, mein Vater.«

»Ihr hofft, zum General gewählt zu werden?«

»Ich hoffe es.«

»Ihr wißt, unter welchen Bedingungen allein man zu diesem hohen Grad gelangen kann, der einen Menschen zum Herrn der Könige und den Fürsten gleich macht?«

»Wer seid Ihr, daß Ihr mich diesem Verhör unterwerft?« fragte der Baron.

»Ich bin derjenige, welchen Ihr erwartet.«

»Der Generalwähler?«

»Ich bin der Erwählte.«

»Ihr seid . . . «

»Der Franciscaner ließ ihm nicht Zeit, zu vollenden; er streckte seine abgemagerte Hand aus; an dieser Hand glänzte der Ring des Generalats.

Der Baron wich vor Erstaunen zurück; dann aber verbeugte er sich bald mit tiefer Ehrfurcht.

»Wie!« rief er, »Ihr hier, hoher Herr, Ihr in dieser dürftigen Stube, Ihr auf diesem elenden Bett, Ihr sucht und wählt den zukünftigen General, das heißt Euern Nachfolger?«

»Kümmert Euch nicht um das, mein Herr, erfüllt geschwinde die Hauptbedingung, die Bedingung, dem Orden ein Geheimniß von solcher Wichtigkeit zu liefern, daß einer der größten Höfe Europas durch Eure Vermittelung dem Orden auf immer lehenbar wird. Nun! habt Ihr dieses Geheimniß, wie Ihr es in Eurem an den großen Rath gerichteten Gesuch zu haben versprochen?«

»Hoher Herr . . . «

»Gehen wir der Ordnung nach zu Werke, Ihr seid wohl der Baron von Wostpur?«

»Ja, hoher Herr.«

»Dieser Brief ist von Euch.«

Der Jesuitengeneral zog ein Papier aus seinem Bündel und reichte es dem Baron.

Der Baron warf einen Blick darauf und antwortete mit einem bejahenden Zeichen:

»Ja, hoher Herr, dieser Brief ist von mir.«

»Und Ihr könnt mir die von dem Geheimschreiber des großen Raths gegebene Antwort zeigen.«

»Hier ist sie, hoher Herr.«

Der Baron reichte dem Franziskaner einen Brief mit der einfachen Adresse:

»An Seine Ercellenz, den Baron von Wostpur.«

Und nur folgenden Satz enthaltend:

»Vom 15. bis zum 22. Mai in Fontaineblou im Gasthaus zum schönen Pfauen.«

A. M. D. G. 6

»Gut,« sagte der Franziskaner, »das ist in Ordnung . . . sprecht nun.«

»Ich habe ein Armeecorps von fünfzig tausend Mann; alle Offiziere sind gewonnen. Ich lagere an der Donau und kann in vier Tagen den Kaiser, der, wie Ihr wißt, den Fortschritten unseres Ordens entgegen ist, vom Throne stürzen und denjenigen von den Prinzen seiner Familie an seine Stelle setzen, welchen der Orden immer bezeichnen wird.«

Der Franciscaner hörte, ohne ein Lebenszeichen von sich zu geben.

»Das ist Alles?« fragte er.

»Es liegt eine europäische Revolution in meinem Plan,« sagte der Baron.

»Es ist gut, Herr von Wostpur, Ihr werdet die Antwort erhalten; kehrt in Eure Wohnung zurück und seid in einer Viertelstunde abgereist.«

Der Baron entfernte sich rückwärts gehend und so unterwürfig, als ob er von dem Kaiser Abschied genommen, den er verrathen wollte.

»Das ist kein Geheimniß,« murmelte der Franciscaner,« das ist ein Komplott.«

»Ueberdieß,« fügte er, nachdem er einen Augenblick nachgedacht, bei, »überdieß hängt die Zukunft Europas heute nicht mehr von dem Hause Oesterreich ab.«

Und mit einem Rothstift, den er in der Hand hielt, strich er den Namen des Baron von Wostpur von der Liste.

»Nun zum Cardinal,« sagte er, »von Seiten Spaniens müssen wir etwas Wichtigeres bekommen.«

Hierauf schlug er die Augen auf und erblickte den Beichtiger, der, botmäßig wie ein Schüler, auf seine Befehle wartete.

»Ah! ah!« sagte er, als er diese Botmäßigkeit wahrnahm, »Ihr habt mit dem Wirth gesprochen.«

»Ja, hoher Herr, und mit dem Arzt.«

»Mit Grisart?«

»Ja.«

»Er ist also hier.«

»Er wartet mit dem versprochenen Trank.«

»Gut! wenn ich seiner bedarf, werde ich ihn rufen; nicht wahr, Ihr begreift nun, wie wichtig meine Beichte ist?«

»Ja, hoher Herr.«

»So holt mir den spanischen Cardinal Herebia. Beeilt Euch; nun werdet Ihr dießmal, da Ihr wißt, um was es sich handelt, bei mir bleiben, denn ich fühle Schwächen.«

»Soll ich den Arzt rufen?«

»Noch nicht, noch nicht . . . nur den spanischen Cardinal . . . geht.«

Fünf Minuten nachher trat der Cardinal, bleich und unruhig, in das kleine Zimmer ein.

»Ich erfahre, hoher Herr . . . « stammelte er.

»Zur Sache,« sprach der Franciscaner mit einer matten Stimme.

Und er zeigte dem Cardinal einen Brief, den dieser an den großen Rath geschrieben.

»Ist das Eure Schrift?« fragte er.

»Ja, aber . . . «

»Und Eure Berufung.«

Der Cardinal zögerte zu antworten. Sein Purpur empörte sich gegen den ungeschlachten Ton des armen Franciscaners.

Der Sterbende streckte seine Hand aus und zeigte den Ring.

Der Ring brachte seine Wirkung hervor. »Geschwinde, geschwinde, das Geheimniß!« sagte der Franciscaner, der sich auf seinen Beichtiger stützte.

»Coram, isti?« fragte der Cardinal unruhig.

»Sprecht Spanisch,« erwiederte der Franciscaner, mit der größten Aufmerksamkeit horchend.

»Ihr wißt,« sagte der Cardinal, der die Unterredung in castilianischer Sprache fortsetzte: »Ihr wißt, daß die Bedingung der Heirath der Infantin mit dem König von Frankreich eine völlige Verzichtleistung auf die Rechte der genannten Infantin ist, wie auch vom König Ludwig auf jede Apanage der Krone Spanien.«

Der Franciscaner machte ein bejahendes Zeichen.

»Hieraus geht hervor,« fuhr der Cardinal fort, daß der Frieden und die Allianz zwischen den zwei Königreichen von der Beobachtung dieser Klausel des Vertrags abhängen.«

Dasselbe Zeichen des Franciscaners.

»Nicht nur Spanien und Frankreich, sondern auch ganz Europa würden durch die Treulosigkeit von einer der Parteien erschüttert,« sagte der Cardinal.

Neue Kopfbewegung des Kranken.

»Daraus folgt,« sprach der Redner, »daß derjenige, welcher die Ereignisse vorhersehen und als gewiß das geben könnte, was immer nur eine Wolke im Geist des Menschen ist, nämlich die Idee des zukünftigen Guten oder Bösen, die Welt vor einer ungeheuern Katastrophe bewahren oder zum Nutzen des Ordens das im Gehirn desjenigen, welcher es vorbereitet, errathene Geheimniß wenden würde.«

»Pronto! pronto!« murmelte der Franciscaner, der erbleichte und sich auf den Beichtiger neigte.

Der Cardinal näherte sich dem Ohr des Franciscaners und sprach:

»Nun denn, hoher Herr, ich weiß, daß der König von Frankreich beschlossen hat, daß beim ersten Vorwand, einem Tod, zum Beispiel, sei es der des Königs von Spanien, sei es der eines Bruders der Infantin, Frankreich, mit den Waffen in der Hand, die Erbschaft in Anspruch nehmen soll und ich habe völlig vorbereitet den für diese Gelegenheit von Ludwig XIV. festgestellten Plan.«

»Der Plan?« fragte der Franciscaner.

»Hier ist er.«

»Von welcher Hand ist er geschrieben?«

»Von der meinigen.«

»Habt Ihr mir nichts mehr zu sagen?«

»Ich glaube viel gesagt zu haben, hoher Herr,« antwortete der Cardinal.

»Es ist wahr, Ihr habt dem Orden einen großen Dienst geleistet. Doch wie habt Ihr Euch die Einzelheiten verschafft, mit deren Hilfe Ihr diesen Plan aufgebaut?«

 

»Ich habe in meinem Sold niedrige Diener des Königs von Frankreich, und von diesen erhalte ich alle vom Kamin verschonte Papiere, von denen man einen unangenehmen Gebrauch machen könnte.«

»Das ist geistreich;« murmelte der Franciscaner, indem er zu lächeln suchte; »Herr Cardinal, Ihr werdet in einer Viertelstunde aus diesem Gasthof abreisen; die Antwort soll Euch zukommen, geht.«

Der Cardinal entfernte sich.

»Ruft mir Grisart, und holt den Venetianer Marini,« sagte der Kranke.

Während der Beichtiger gehorchte, machte der Franciscaner, statt den Namen des Cardinals zu durchstreichen, wie er es mit dem des Barons gethan hatte, ein Kreuz neben diesen Namen.

Dann fiel er, erschöpft durch die Anstrengung, auf sein Bett zurück und murmelte den Namen von Grisart.

Als er wieder zu sich kam, hatte er die Hälfte von einem Trank getrunken, dessen Rest in einem Glase blieb, und er wurde vom Arzt unterstützt, während der Venetianer und der Beichtiger an der Thüre standen.

Der Venetianer hatte dieselben Förmlichkeiten durchzumachen, wie seine beiden Mitbewerber; er zögerte wie sie beim Anblick der zwei Fremden und enthüllte, beruhigt durch den Befehl des Cardinals, daß der Papst, erschrocken, über die Macht des Ordens auf eine allgemeine Vertreibung der Jesuiten bedacht sei, und die Höfe Europas bearbeite, um ihre Hilfe zu erlangen. Er bezeichnete die Beihelfer des Papstes, seine Thätigkeitsmittel, und nannte den Ort im Archipel, wohin durch einen Handstreich zwei Cardinäle, Adepten vom elften Jahre und folglich hohe Häupter, mit zweiunddreißig von den Hauptaffiliirten von Rom deportirt werden sollten.

Der Franciscaner dankte dem Signor Marini, Die Anzeige des päpstlichen Planes war kein kleiner Dienst, der Gesellschaft geleistet.

Wonach der Venetianer den Befehl erhielt, in einer Viertelstunde abzureisen. Und er ging strahlend weg, als hätte er schon den Ring, die Insignien des Oberbefehls der Gesellschaft.

Während er sich aber entfernte, murmelte der Franciscaner auf seinem Bett:

»Alle diese Leute sind Spionen oder Sbirren, nicht einer ist General; alle haben ein Complott entdeckt, nicht einer ein Geheimniß. Nicht mit dem Ruin, mit dem Krieg, mit der Gewalt, muß die Gesellschaft Jesu herrschen, sondern mit dem geheimnißvollen Einfluß, den eine moralische Ueberlegenheit verleiht. Nein, der Mann ist nicht gefunden, und zum größten Unglück schlägt mich Gott und ich sterbe. Oh! soll die Gesellschaft mit mir in Ermangelung einer Stütze fallen? soll der Tod, den ich erwarte, mit mir die Zukunft des Ordens verschlingen? Diese Zukunft, welche zehn Jahre meines Lebens verewigt hätte, denn sie öffnet sich strahlend und glänzend, diese Zukunft, mit der Regierung des neuen Königs.«

Diese Worte halb gedacht, halb ausgesprochen, hörte der gute Jesuit mit Schrecken, wie man die ausschweifenden Reden eines Fieberkranken hört, während Grisart, ein erhabener Geist, sie wie Offenbarungen einer unbekannten Welt verschlang, zu der sein Blick sich tauchte, ohne daß sie seine Hand erreichen konnte.

Plötzlich erhob sich der Franciscaner und sprach:

»Machen wir ein Ende . . . der Tod erfaßt mich. Oh! vorhin starb ich ruhig . . . ich hoffte . . . nun falle ich in Verzweiflung, wenn nicht in denjenigen, welche noch übrig sind . . . Grisart, Grisart, macht, daß ich noch eine Stunde lebe!«

Grisart näherte sich dem Kranken und ließ ihn einige Tropfen schlucken, nicht von dem Trank, der im Glase war, sondern vom Inhalt eines Fläschchens, das er bei sich trug.

»Ruft den Schotten!« sagte der Franciscaner; »ruft den Kaufmann aus Bremen! Ruft! ruft! Jesus! ich sterbe! Jesus! ich ersticke!«

Der Beichtiger eilte weg, um Hilfe zu holen, als hätte es eine Macht gegeben, welche die Hand des Todes, die sich auf den Sterbenden niederlegte, aufzuheben im Stande gewesen wäre; doch auf der Thürschwelle traf er Aramis, der einen Finger auf den Lippen, wie die Statue von Harpokrates, dem Gott des Schweigens, ihn mit dem Blick bis in den Hintergrund des Zimmers zurückwies.

Der Arzt und der Beichtiger thaten jedoch, nachdem sie sich mit den Augen berathen, einen Schritt, um Aramis zu entfernen. Doch mit zwei Kreuzeszeichen, die er jedes auf eine andere Art machte, fesselte Aramis Beide an ihren Platz.

»Ein Haupt,« murmelten Beide,

Aramis schritt langsam in dem Zimmer vor, wo der Sterbende gegen die ersten Angriffe des Todes kämpfte.

Der Franciscaner aber, brachte nun das Elixir seine Wirkung hervor, oder verlieh ihm die Erscheinung von Aramis Kräfte, machte eine Bewegung und richtete sich, das Auge glühend, den Mund halb geöffnet, die Haare feucht vom Schweiß, in seinem Bette auf.

Aramis fühlte, daß die Luft in diesem Zimmer erstickend war; alle Fenster waren geschlossen; Feuer brannte im Kamin; zwei Kerzen von gelbem Wachs verbreiteten sich schmelzend auf messignen Leuchtern und erwärmten noch mehr die Athmosphäre mit ihrem dicken Dunst,

Aramis öffnete das Fenster, heftete auf den Sterbenden einen Blick voll Verstand und Ehrfurcht, und sprach:

»Hoher Herr, ich bitte Euch um Verzeihung, daß ich so komme, ohne daß Ihr mich gerufen habt, doch Euer Zustand erschreckt mich, und ich dachte, Ihr könntet todt sein, ehe Ihr mich gesehen, denn ich komme erst als der Sechste auf Eurer Liste.«

Der Sterbende bebte und schaute seine Liste an.

»Ihr seid also derjenige, welchen man früher Aramis und sodann den Chevalier d’Herblay nannte. Ihr seid also der Bischof von Vannes?«

»Ja, hoher Herr.«

»Ich kenne Euch, ich habe Euch gesehen.«

»Beim letzten Jubiläum haben wir uns beim heiligen Vater zusammengefunden.«

»Oh! ja, es ist wahr, ich erinnere mich; und Ihr stellt Euch in die Reihe?«

»Hoher Herr, ich habe sagen hören, es sei für den Orden Bedürfniß, in den Besitz eines großen Staatsgeheimnisses zu gelangen, und da ich weiß, daß Ihr aus Bescheidenheit zum Voraus auf Eure Funktionen zu Gunsten desjenigen verzichtet habt, der dieses Geheimniß bringen würde, so schrieb ich, ich sei bereit zu concurriren, da ich allein ein Geheimnis, besitze, das ich für wichtig halte.«

»Sprecht,« erwiederte der Franciscaner, »ich bin bereit, Euch zuzuhören, und die Wichtigkeit dieses Geheimnisses zu beurtheilen.«

»Hoher Herr, ein Geheimnis; von dem Werth desjenigen, welches ich Euch anzuvertrauen die Ehre haben werde, spricht sich nicht mit dem Wort aus. Jeder Gedanke, der einmal über den Rand des Geistes gegangen ist und sich durch irgend eine Kundgebung verbreitet hat, gehört nicht einmal mehr demjenigen, der ihn erzeugt. Das Wort kann von einem aufmerksamen und feindseligen Ohr aufgefaßt werden; man darf es also nicht auf den Zufall ausstreuen, denn sonst heißt das Geheimniß kein Geheimniß mehr.«

»Wie gedenkt Ihr mir denn Euer Geheimniß mitzutheilen?« fragte der Franciscaner.

Aramis hieß mit einem Zeichen einer Hand den Arzt und den Beichtiger sich entfernen, und reichte mit der andern dem Franciscaner ein Papier, das ein doppelter Umschlag bedeckte.

»Und die Schrift?« fragte der Franciscaner, »sprecht, ist sie nicht noch gefährlicher, als das Wort?«

»Nein, hoher Herr,« antwortete Aramis, »denn Ihr findet in diesem Umschlag Charaktere, die Ihr und ich allein verstehen können.«

Der Franciscaner schaute Aramis mit immer mehr wachsendem Erstaunen an.

»Es ist die Chiffre,« fuhr Aramis fort, »die Ihr im Jahr 5665 hattet, und die Euer Schreiber allein, Juan Jujan, wenn er wieder auf die Welt käme, zu dechiffriren vermöchte.«

»Ihr kanntet also diese Chiffre?«

»Ich hatte sie ihm gegeben.«

Und mit einer Grazie voll Ehrfurcht sich verbeugend, schritt Aramis auf die Thüre zu, als ob er hinausgehen wollte.

Doch eine Geberde des Franciscaners, begleitet von einem Ruf, hielt ihn zurück.

»Jesus!« sagte er, »ecce homo

Dann, nachdem er das Papier noch einmal gelesen, rief er:

»Kommt, geschwinde, kommt!«

Aramis näherte sich dem Franciscaner mit dem selben ruhigen Gesicht und derselben ehrfurchtsvollen Miene.

Der Franciscaner verbrannte mit ausgestrecktem Arm an einer Kerze das Papier, das ihm Aramis zugestellt hatte.

Dann nahm er Aramis bei der Hand, zog ihn zu sich und fragte:

»Wie und durch wen habt Ihr ein solches Geheinmiß erfahren können?«

»Durch Frau von Chevreuse, die intime Freundin, die Vertraute der Königin.«

»Und Frau von Chevreuse . . . «

»Sie ist todt.«

»Und Andere, Andere wußten . . . «

»Nur ein Mann und eine Frau aus dem Volk.«

»Wer waren diese?"

»Diejenigen, welche ihn aufgezogen.«

»Was ist aus ihnen geworden?«

»Auch todt . . . dieses Geheimniß brennt wie das Feuer.«

»Und Ihr seid am Leben geblieben?«

»Kein Mensch weiß, daß ich es kenne . . . «

»Seit wie lange seid Ihr im Besitz dieses Geheimnisses?«

»Seit fünfzehn Jahren.«

»Und Ihr habt es bewahrt?«

»Ich wollte leben.«

»Und ihr gebt es dem Orden ohne ehrgeiziges Trachten, ohne Gegendienst.«

»Ich gebe es dem Orden in ehrgeiziger Absicht, kein Gegendienst,« sprach Aramis, »denn wenn Ihr am Leben bleibt, hoher Herr, werdet Ihr nun, da Ihr mich kennt, aus mir machen, was ich sein kann, was ich sein muß.«

»Und da ich sterbe,« rief der Franciscaner, »so mache ich aus Die meinen Nachfolger . . . Nimm . . . «

6Ad majorem Gei gloriam.