Buch lesen: «Das Astrologie-Handbuch», Seite 11

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MERKUR IN HAUS 8
Der Käfig der Erkenntnis

Du spielst gern den Verführer, der seine Mitmenschen zu beeinflussen sucht, denn aus dir spricht der himmlische Geist der Erkenntnis, der über dem Abgrund der Hölle schwebt und sich in immer höhere Sphären bewegt, sofern er sein Schwerkraftzentrum im göttlichen Selbst wahrt und den zentrifugalen Kräften des Intellekts widersteht, die ihn an die Dualitäten der Welt binden wollen. Er ist gleichermaßen Sinnbild des Glanzes oder Abbild des Grauens, das den Menschen im Angesicht der Unendlichkeit befällt, denn letztlich ist die Hölle auch ein Verbündeter des allmächtigen Gottes, der die Sünden korrigieren muß, die der Verstand im blinden Voranstürmen auf nichtige Ziele hin begeht. Deshalb bist du hier zunächst einmal der Gefangene deiner eigenen Erkenntnis, und obgleich letztlich eine Befreiung und Wiederbelebung damit verbunden ist, mußt du erst einmal durch diesen Zustand hindurch, denn Merkur in Haus 8 zeigt den verschütteten und verdrängten Bereich der Seele, dem die funktionale Rationalität der alltäglichen Wirklichkeitserfahrung aufgepfropft worden ist. Sein Geheimnis ist die Endlosschleife, die sich kreisend um sich selbst bewegt, denn in dieser Kreisbewegung liegt das archetypische Symbol der Ewigkeit und des Stirb und Werde.


Symptome Sarkasmus, Zynismus, Provokation; Nervenüberreizung, Selbstüberschätzung, Zwangsneurosen (das fixierte Denken)


MERKUR IN HAUS 9
Das Weltumspannungs-Ideal

Hier bist du vom inneren Wunsch beseelt, Harmonie und Frieden durch den Austausch von Informationen herzustellen und aus der Erweiterung des Wissens neue Perspektiven zu gewinnen. Großflächiges Denken, das auch gegenteilige Meinungen erlaubt, ist angesagt; dein inneres Ziel ist die Erweiterung von Geist und Verstand, denn die Widersprüche im Leben wollen durch hinterfragendes Denken gelöst und darin gleichzeitig ein höherer Sinn erkannt werden. Dein Wissensdurst nimmt überhand, denn Merkur trägt – in seiner Rolle als Bote – Erkenntnisse von einem Teil der Psyche zum anderen und offenbart dir wertvolle Informationen, die du zu einer beeindruckenden Synthese verarbeiten kannst, wenn es dir gelingt, sie ins Bewußtsein zu integrieren (in seiner außerordentlichen Ambivalenz scheint er für das ungeheure Spiel gegensätzlicher Kräfte in der Psyche selbst zu stehen). In Haus 9 verkörpert er die intellektuellen Ziele einer weltumspannenden Perspektive, die das Ideal einer ungeheuren Vision von Zukunft aus sich gebärt.


Symptome Ausdrucksschwierigkeiten (man will das Unfaßbare in Dualitäten pressen), Zersplitterung durch übertriebene Objektivität (Disposition zu Nervenstörungen), intellektueller Größenwahn


MERKUR IN HAUS 10
Wissen ist Macht

Merkur repräsentiert das Bedürfnis deines Verstandes, alles zu strukturieren, was du in der Welt vorfindest, um es inhaltlich zu kontrollieren. Dies entspricht dem ordnenden, herrschenden und gefühlsverkrüppelten Aspekt deines verkopften Selbst, das die strukturierende, Sinn spendende und Ziele setzende Welt mit seinem eigenen, von der Umwelt bestätigten Bild in Übereinstimmung bringt. Deine größte Gefahr ist die, daß du als höchstes Vorbild und Verhaltensmodell ein Bild der Intoleranz und Gnadenlosigkeit propagierst, das nur schwer zu rechtfertigen ist. Als Kompensation fehlender seelischer Wärme bleibt dir meistens nur die Freiheit, diesen Mangel an persönlicher Reife durch intellektuelle Dogmen zu übertünchen, die jegliche fruchtbare Spontaneität ausschließen und deinem Leben über die Wahrung materieller Interessen hinaus keinen Sinn zu geben vermögen. Je schlauer du zu sein glaubst, wenn du dich in der Außenwelt maskierst, je unfruchtbarer wird die Art, die du der Gesellschaft präsentierst.


Symptome Asthma (Sauerstoffaustausch führt zur Kommunikation, und in seinem Syndrom inkarniert der Asthmatiker seinen unbewußten Wunsch, dies möglichst zu vermeiden), Atembeschwerden, Bronchial- und Lungendispositionen


MERKUR IN HAUS 11
Der Blick ins Licht

Du nimmst gern extreme gedankliche Standpunkte ein, denn Merkur in Haus 11 als Symbol der visionären Erkenntnis (Hirn-Explosion) ist eine miniaturisierte Wiederholung des Urknalles, mit dem die Existenz unseres Geistes begann und hinter dessen universeller Relevanz sich die immer gleiche Frage versteckt: “Wo ist der Sinn?” Er ist jetzt Teil einer Welt geworden, in dem Realität ein Irrtum ist und wahre Freiheit sowieso keine Bindung kennt, denn das ist es, was Ekstase bedeutet: in die Höhe getragen zu werden von etwas Überwältigendem, etwas, das jenseits von uns selbst ist. Es ist das, was durchscheint durch das, was erscheint. Du bist im Begriff, dich aus den normalen gesellschaftlichen Ebenen auszuklinken und dich in entpolarisierte Luftschlösser zurückzuziehen, wo du dich allen Dualitäten enthoben glaubst (selbst deine eigenen Realitätsdefizite scheinen in dieser Architektur harmonisch mit einbezogen). Alles, was die alten Perspektiven aufbricht und neue Horizonte anzeigt, zieht dich magisch an. Kommt zu dieser Disposition mit dem Merkur-Einfluß ein überragender Verstand, dann sprengst du alle überlieferten Traditionen und zwängst neue Sichtweisen zwischen die geplatzten Vorstellungen der alten Ausrichtungen.


Symptome Verwirrung, Zersplitterung, motorische Störungen; Ruhelosigkeit, Reizbarkeit, nervale Hautaffektionen


MERKUR IN HAUS 12
Der Stoff, aus dem Träume sind

Oft scheinst du unfähig zu klaren Gedanken und neigst in einem gefährlichen Maß zu Tagträumen und unrealistischen Sehnsüchten, denn dein Denken wird leicht von Illusionen und Nachtgespenstern durchdrungen und endlose Abfolgen von medialen Botschaften erscheinen dir. Die daraus resultierende Angewohnheit, alles Klare und Eindeutige zu vermeiden, kann deine Umgebung oft in Rage bringen, denn Merkur in Haus 12 erzeugt aus verworrenen und verschwommenen Gedankengängen oft wahnhafte Gesichter und hysterische Verstrickungen. Das kann aber auch eine Eignung für die Fiktionen mathematisch-mystischer oder okkult-utopischer Richtungen anzeigen, in denen weniger das Detail, sondern mehr der Sinn fürs Ganze herausgehoben werden will. Dieser Aspekt ermöglicht es dir, aus der Zeit herauszutreten und einen kurzen Blick hinter die Bewußtseinstüren zu werfen, ins Reich des Unfaßbaren, bevor sich die Ozeane des Vergessens wieder über den Zugriff des polarisierenden Verstandes legen. Durch deine visionäre Einstrahlung kannst du deinen Mitmenschen den Weg zu einem Mythos weisen, der wahr und doch nicht wahr ist, da sein Inhalt, da symbolisch, für alle Zeiten unerschöpflich ist.


Symptome Verworrenheit, Phantasterei, geistige Betäubung; Reaktionsschwäche, Denkmüdigkeit, Lügenhaftigkeit



VENUS
DIE LUST DER HINGABE – DIE WEIBLICHE SEXUALITÄT

Aphrodite (römisch Venus) ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Liebe, des Friedens und des Glücks. Sie wird als das höchste Ideal weiblicher Schönheit gepriesen. Als Venus-Urania verkörpert sie die reine, himmlische und idealisierende Liebe. Man nennt sie auch “die aus dem Schaume Geborene” oder “die aus dem Meer Aufsteigende”. Die Legende weiß zu berichten, daß Venus der Verbindung des gestürzten Himmelsgottes Uranos und seiner Gattin Gaia, der Erde, entsprang. Uranos, der seine Kinder verschlang, wurde von Saturn, seinem Sohn, mit einer Sichel entmannt. Aus dem abgeschlagenen Glied des Vaters, von Saturn ins Meer geschleudert, floß weißer Schaum, dem Venus an den Gestaden der Insel Kythera entstieg. In ihrer Manifestation als Venus-Pandemos hingegen regiert sie über die irdischen Triebe, denn sie ist genauso die Fürstin der Schönheit und der Kultur wie die Dämonin des Verfalls und der Genußsüchtigkeit. Venus verkörpert die Flammen der Sehnsucht nach der sexuellen Vereinigung zwischen Mann und Frau und symbolisiert damit den paradiesischen Vorhof des körperlichen Verlangens: die verschlingende Hingabe, die zum Numinosum wird, indem sie das verlorene Gefühl der Ganzheit durch das Empfinden der Vereinigung wieder zu erreichen verspricht. Wenn der Mond für die Befruchtung steht, dann ist Venus der Kuß: die erste, vorsichtige Öffnung dem anderen gegenüber, gleichsam als seelische Eintrittskarte in das Körperinnere, aber auch die höllischen Zungenküße, jene Elixiere des Teufels, die in den uterinen Höhlen und tiefen Wassertümpeln gründeln und ihre Opfer porentief einsaugen.

Venus drückt die Anziehung der Gegensätze aus, die Sehnsucht zwischen Mann und Frau, die verlorene Einheit wiederherzustellen, den Zustand vor der Vertreibung aus dem Paradies. Mit dem Sündenfall zerbrach die Einheit zwischen Gott und Schöpfung, Mensch und Natur, und seither stehen sie sich als Polaritäten unversöhnlich gegenüber. Aufgrund ihrer inneren, wesenhaften Zusammengehörigkeit ziehen sich alle Gegensätze jedoch wiederum unwiderstehlich an. Jedes Wesen ist ein Teil des Ganzen und versucht deshalb immer wieder, mit dem Ganzen zu verschmelzen. Im ewigen Schöpfungsplan, der die Vorgänge in der Natur steuert und auch für die Erhaltung der Arten sorgt, liegt der Drang nach Einswerdung in der Sexualität. In der alltäglichen Beziehungsrealität bedeutet dies oft nichts anderes, als daß du den anderen dazu benutzt, deine eigene innere Leere mit einer intensiven Erfahrung zu füllen, ohne jedoch dabei – und dies ist das Entscheidende – den anderen Menschen in seinem eigenen Wesen auch wirklich annehmen zu können. Was wir im Grunde erfahren wollen, ist die Erfüllung unserer eigenen Sehnsucht nach Liebe. Sie leben wir in unserem Inneren aus, und dazu benötigen wir oft mehr das Bild des Partners in uns als diesen selbst. In solchen Momenten scheint er uns all das, was wir bei uns vermissen, zurückzugeben, damit wir in uns diese Empfindung von Vollständigkeit, derer wir allein nicht fähig sind, erfahren können.

Wie bei der Liebesgöttin Venus, so strömt auch deine Hingabe aus der unergründlichen Tiefe, die im Zauber der Liebe zwar die Gegensätze verbindet, ohne sich aber persönlich zu öffnen und sich den Menschen hinzugeben. Du glaubst, dich deinen inneren Sehnsüchten hingeben zu können, ohne selbst durch die Höhen und Tiefen menschlicher Leidenschaft zu gehen, denn die Venus-Qualität entspricht dem urinstinktiv-weiblichen Verlangen nach dem Spiel von Zu- und Abneigung, dem Reiz von Ablehnung und Gewährung, und nicht nur der drallen Lust einfältiger Hingabe. Als Frau klingt in dir der Venus-Dämon an, nämlich den Mann zu einem Besitz deiner eigenen Vorstellung zu machen, denn nur, wer unerreichbar scheint, ist es wert, besessen zu werden. Was sich halten läßt, wird schal und nur, was sich nicht halten läßt, ist es wert, von dir erobert und einverleibt zu werden. Umgekehrt kann das bei dir als Mann zu einer Abhängigkeit von deinen inneren Projektionen führen, wenn die jahrtausendealten Konfliktherde in den Tiefen des kollektiven Unterbewußtseins aufbrechen: Ist es die Erinnerung an die Höllenpriesterin und Urhexe, die dir die Einheit von Liebe und Leidenschaft mit der Peitsche einbleute, ist es die Kühle der Wasserfee, welche dich durch ihre Unberührtheit zur siedenden Lust antrieb, oder mit wem suchst du notdürftig den Riß zu kitten, der sich durch deine Seele zieht, um die seelische Hypothek abzutragen, unter deren Last die gebrandmarkten Jünglinge im Feuerofen stöhnen? So verbinden sich Realität und Wahn in Venus’ Liebe zur Vorstellung, der geformte Teil einer universellen formenden Kraft zu sein und an einem kosmischen Hintergrundgeschehen teilzuhaben, das dir als göttlich erscheint. In Wirklichkeit ist es aber nur der Stoff, aus dem deine Sehnsüchte gewoben sind.

Venus in den Zeichen
VENUS IN WIDDER
Luft/Feuer: Der Libidinist


Thema Sinnlichkeit, Begierde, Liebeskraft
Ziel Erotik, Leidenschaft

Venus in Widder zeigt die kribbelnden Anfänge emotionaler Abenteuer, die sich zu neuen sexuellen Erfahrungen entwickeln können, denn Amor stößt den funkelnden Speer seiner Begierde tief in die Leiber der von ihm Verführten. Du genießt das Unbehagen deiner Opfer, wenn du sie in ihrer Hingabe provozierst, denn diese Konstellation deutet auf dein Karma hin, dich aus Augenblicken spontaner Lust heraus mit anderen sexuell zu manifestieren. Dabei bist du leidenschaftlich, direkt und ehrlich und läßt dir die Initiative nur ganz selten entreißen, weil es nichts Unangenehmeres für dich gibt, als wenn du nicht selbst über dich verfügen kannst. Tief in den Flammen deines inneren Feuers begegnest du der animalischen Wut schmerzender Liebesglut, und weil dich jeder Widerstand noch mehr antreibt, forderst du deine Mitmenschen bis zur Erschöpfung heraus. Denn auf der analogen Ebene ist für dich jede Berührung eine sexuelle Herausforderung.

VENUS IN STIER
Erde/Erde: Die nackte Eva


Thema Anziehung, Genuß und wucherndes Verlangen
Ziel die verschlingende Sinnlichkeit

In der sexuellen Flora dieses Gestirns ereignen sich die Orgasmen nicht im Gehirn, sondern entspringen der immerwährenden Befreiung übermäßiger Fleischeslust. Die venusische Energie, die auf äußerst emphatische Weise auch die naive Liebe einschließt, stellt eine der wesentlichen Bahnen dar, durch die unsere natürliche Lebensfreude strömen kann. Auch der Stier verkörpert eine sinnliche Komponente, die von wucherndem Verlangen nur so strotzt. Du bist in jeder Hinsicht eine starke Persönlichkeit – stark, was deine Schöpferkraft angeht. Das bedeutet nicht, daß du keine schlechte Seite hast – du kennst die Gier und leidest oft unter ihr, statt sie zu kultivieren –, sondern daß du voll intensiven Lebens und zur Entwicklung fähig bist.

VENUS IN ZWILLINGE
Luft/Luft: Der Hermaphrodit


Thema Hingabe und Vereinigung der Gegensätze
Ziel Androgynität (Bisexualität)

Hier begegnen wir einer der komplexeren und vielschichtigeren Stellungen, denn Venus in Zwillinge drängt dich nach außen hin zur (verbalen) Öffnung und läßt dich die Verbindung zu anderen Menschen suchen, weil du nur über die Verschmelzung mit anderen die tiefere Bedeutung deiner sexuellen Prägung erfahren kannst. Es ist aber nicht nur das erklärte Ziel von Venus, deine eigene Geschlechtlichkeit im anderen Geschlecht zu ergänzen, sondern es ist ihr genauso wichtig, deine eigene Gegengeschlechtlichkeit in dir selber zu erkennen, in vollkommener Hingabe an die Liebe innerlich zu schmelzen und Einheit und Vereinigung in dir selbst zu finden. Als Mann erfährst du in der Frau dich selbst in deinem weiblichen Aspekt (Anima), als Frau erfährst du dich selbst in deinem männlichen Aspekt (Animus). Höhepunkt dieser Vereinigung ist die Vision des inneren Hermaphroditen, denn in einem analogen Sinn verbinden sich in dir die Polaritäten der Geschlechter zu einer einzigen Gestalt, und das entspricht auf der geistigen Ebene dem Transzendieren der Gegensätze der Erscheinungswelt, auf der körperlichen oft auch der Gleichgeschlechtlichkeit.

VENUS IN KREBS
Erde/Wasser: Die Hexe oder die Drachenbinderin


Thema Vereinigungssehnsucht, Liebesverlangen
Ziel die dominierende Hingabe, das verzehrende Verlangen nach Geborgenheit und Harmonie

Als Frau bist du ein Symbol weiblicher Kraft, das für die Quelle des Lebens steht – nicht das opferbereite Weibchen, das sich den Gelüsten des Mannes unterwirft, oder das träumende Dornröschen, das auf den Kuß des mutigen Prinzen wartet, sondern die wilde Hexe, die auf dem Phallus des Mannes zum Gipfel der Lust reitet. Als Mann kannst du darüber nachdenken, wie du die verschlingenden Seiten deiner besitzergreifenden Gefühle im Tempel der Harmonie zur Kommunion mit der Liebe bewegen kannst, ohne daß der Motor deiner überschäumenden Lebenslust ins Stottern kommt. Verheddere dich nicht in den Tiefenschichten irritierender Anziehungs- und Abstoßungskräfte, und liefere dich nicht deinen perversen inneren Erscheinungen aus, denn als Mann erlebst du deine Sexualität auch oft in einem Rahmen, der sich zwischen Hingabe und Verweigerung bewegt. Manchmal zeigt sich auch das verschlingende Streben nach Harmonie, wenn die molochartigen Sehnsüchte in der Vampir-Gruft noch kalzinieren müssen, bis sie in die Herzen der Auserwählten eindringen und deren Energien aussaugen können.

VENUS IN LÖWE
Luft/Feuer: Aphrodite und die feurige Liebesglut


Thema Ästhetisierung des eigenen Egos, schöpferische Entfaltung, expressive Demonstration oder Übertragung der inneren Weiblichkeit, sexuelle Selbstdarstellung
Ziel Liebe als höchster Akt schöpferischen Gelingens

Hier klingt der psychologische Hintergrund des Mythos vom Sündenfall mit an: Als sich Eva, durch die Schlange versucht, ihrer eigenen Lust ergab, verwandelte sich die kosmische Schwingung göttlicher Harmonie in die trennende Lüsternheit sexuellen Feuers. Die Löwe-Venus, wild wie Attila und scharf wie Paprika, hat absolut nichts dagegen, wenn ihr Lust und Leidenschaft untergeschoben wird. In diesem Sinn ist sie eine körperliche Übertragung der göttlichen Aphrodite, die aus einer Mischung kosmischer Verschmelzung und sexueller Selbstdarstellung heraus handelt. In der Beziehungsrealität bedeutet dies oft nichts anderes, als daß du den anderen benutzt, um dein inneres Feuer zu entzünden, oder – wenn du es bist, der die Flammen entfacht – dir deine materiellen Ansprüche durch die finanzielle Präsenz deiner Umgebung abzusichern. Das entspricht der venusischen Bindung an das glanzvolle und prunksüchtige Selbstdarstellungsprinzip, denn der eine muß durch sichtbaren Glanz, Schönheit und guten Geschmack all das kompensieren, was der andere an Geld, Einfluß und äußerem Auftreten zu bieten hat.

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Altersbeschränkung:
0+
Veröffentlichungsdatum auf Litres:
22 Dezember 2023
Umfang:
1173 S. 172 Illustrationen
ISBN:
9783905372427
Verleger:
Rechteinhaber:
Автор
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