Humorvolle leben länger

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Humorvolle leben länger
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Adalbert Ludwig Balling

Humorvolle leben länger

Schmunzelnd

Ja zum Leben sagen


Heiterkeit, Schlagfertigkeit

und Gelassenheit

Herausgegeben

von Studiendirektor

Reinhart Urban

Engelsdorfer Verlag Leipzig

Für alle Leserinnen und Leser

mit dem Wissen, dass Liebe und Güte,

Lachen und Lustig-Sein all denen zugutekommen,

die die Heiterkeit des Herzen pflegen,

für die Humor eine Tugend ist

und echte Gelassenheit ein wichtiger Weg

zum inneren Glück – zu wahrer Freude

und dauerndem Frieden.

Bibliografische Information

durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet

diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie;

detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über

http://www.dnb.de abrufbar

ISBN 978-3-96145-503-4

Copyright 2017

Engelsdorfer Verlag

Schongauer Straße 25, 04328 Leipzig

www.engelsdorfer-verlag.de

Alle Rechte beim Autor Adalbert Ludwig Balling

Hauptstraße 1, 86756 Reimlingen, Tel. 09081-2970-114

All rights reserved

E-Book-Umsetzung:

Zeilenwert GmbH

Titelfoto: Adalbert Ludwig Balling

Charmante Menschen sind überall gern gesehen; haben sie auch Geduld und Humor, dann sind sie reich wie nur wenige. Denn wer schmunzelt, sich ins Fäustchen zu lachen versteht und auch sonst sich selbst nicht zu ernst nimmt – der ist auch tüchtig im Alltag, ist gut zu den Menschen und in williger Bereitschaft, für andere da zu sein. Alle mögen sie, weil sie ein Herz haben für den Nächsten; weil sie gerne lachen, weil sie eins sind mit sich und der Welt. (ALB)

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Impressum

I. »Unser Pater ist ein großes Schlitzohr«

II. Humor hinter Klostermauern

III. Auch Ordensleute schmunzeln gern

IV. Lustige Leute leben länger

V. Aus der Schule der Schlagfertigen und Humorvollen

I
»Unser Pater ist ein großes Schlitzohr«

Humor aus den Missionen

Als Schwester Brigitte es zum ersten Mal sagte, war sich Father John nicht so recht im Klaren darüber, ob sie es schmunzelnd meinte – oder ob sie es auch ein wenig kritisch verstanden wissen wollte. Später, als er die Missionarin etwas besser kannte, wusste er Bescheid: Wenn Schwester Brigitte, vor allem gegenüber Gästen und Besuchern der Missionsstation, anmerkte: »Unser Pater ist ein großes Schlitzohr«, dann klang da immer auch ein wenig Stolz und Freude mit.

Father John war kein Clown, aber er lachte gerne, erzählte gerne lustige Episoden und verstand auch sonst viel Spaß. Freude und Humor waren für ihn wichtige Eigenschaften jedes religiösen Menschen; er nannte sie christliche Tugenden. Als er hochbetagt starb, trauerte die ganze Gemeinde um ihn, aber auch viele Ungetaufte der Region (die man früher »Heiden«) nannte, kamen zu seiner Beerdigung. Noch nach Jahrzehnten erinnerten sich viele Afrikaner an diesen Pater mit seinem unverwüstlichen Humor.

Wie überhaupt fast alle Einheimischen südlich der Sahara viel Spaß und Freude ausstrahlen. Das erinnert mich an eine Gemeinde in Ostafrika, die sich gegenüber ihrem Bischof beklagte: Ihr neuer Gemeindepfarrer sei zu ernst; er lache nur selten! Daher ihr dringender Wunsch, ihnen wieder einen »fröhlichen Pater« zu schicken…

Schon Goethe brachte dieses Thema auf den Punkt, als er schrieb: »Ich liebe mir den heitern Mann am meisten unter meinen Gästen: Wer sich nicht selbst zum Besten haben kann, der ist gewiss nicht von den Besten.«

Und Philipp Neri, ein Schalk unter den Heiligen, war der Meinung: »Heiterer Sinn stärkt das Herz und macht beharrlich im guten Wandel; deshalb soll der Diener Gottes immer wohlgemut sein!«

Das Evangelium ist eben auch ein Stück Froh- und Freuden-Botschaft, und wo Freude vorherrscht, wo Humor zumindest gelegentlich auch den Ton angibt, wo heitere Lebenserfahrung gerne weitererzählt wird – da macht das Leben Spaß, da fällt auch der Glaube leichter.

So gesehen ist der Wunsch zu verstehen, dass auch weiterhin von diesem oder jenem Missionar schmunzelnd gesagt werde, er sei ein »großes Schlitzohr«; ein Original des Schöpfers; ein guter Mensch; von Leid und Schmerz zwar geprägt, aber doch voller Freude am Leben, voller Mut und Zuversicht.

Liebe Leserinnen, liebe Leser, dieses Buch bringt allerlei zum Schmunzeln und Lachen; zum Amüsieren und Aufheitern – zunächst aus Missionsstationen in der Dritten Welt sowie aus Klöstern und Pfarrhäusern in aller Welt; es ist gewissermaßen ein humorvolles Potpourri rund um den Kirchturm.

In den weiteren Kapiteln befinden sich auch hintergründige Anekdoten und Episoden von zahlreichen Prominenten. Es sind keine »lauten Lacher«, eher amüsante und nachdenklich stimmende Kurztexte innerer Heiterkeit, aber auch der Freude am Leben und des Schmunzelns über eigene Fehler beziehungsweise über die Torheit anderer. Aber auch der leisen Meditation über das Leben schlechthin, das ohne Humor nur schwer zu bewältigen und zu ertragen wäre. In den Anekdoten und Episoden werden viele erwähnt, die uns auf ihre je anders humorvolle Weise in guter Erinnerung bleiben.

Adalbert Ludwig Balling

Beides in den Klingelbeutel

Pater Elmar ist Missionar in Ostafrika; seinen ersten Urlaub seit zehn Jahren verbringt er in seiner Heimatgemeinde in Oberbayern. Das Thema seiner Predigt: Die Wichtigkeit, die Frohbotschaft Jesu aller Welt zu künden. Den Zweck der Kollekte wickelt er in ein paar humorvolle Worte ein. Jeder möge seinen Anteil beisteuern: Wer rauche, gebe das Geld für 50 Zigaretten; wer trinke, gebe den Kaufpreis für eine Flasche Schnaps; wer fluche, gebe eine Mark (einen Euro) für jedes böse Wort, und wer weder rauche, noch trinke, noch fluche, der möge seinem Antrag auf einen Heiligen-schein zehn Mark (Euro) beilegen und dann beides in den Klingelbeutel werfen.

Ansichten eines greisen Insulaners

Ein alter Kannibale sitzt auf einer einsamen Südseeinsel. Kommt ein amerikanischer Tourist vorbei und fragt: Was fehlt dir denn, guter Mann, du siehst so traurig aus!? – Der ergraute Menschenfresser antwortet klar und deutlich: Nein, krank bin ich eigentlich nicht; ich hab nur die Menschen so richtig satt!

Ein schlagfertiger Küster

Weltmissions-Sonntag: Die Kollekte während des Gottesdienstes geht in diesem Jahr an eine Missionsstation in der Südsee. Ein älterer Herr entrüstet sich vehement und sagt es auch halblaut, als der Klingelbeutel rumgereicht wird: Für die Menschenfresser da unten in der Südsee gebe ich keinen Pfennig! – Der Küster kontert schlagfertig: Da, nehmen Sie etwas raus aus dem Körbchen; es ist nämlich für die Heiden bestimmt…

Der altkluge Hinterbänkler

Pater Michael tritt vor die Klasse. Religionsunterricht in der Fastenzeit. Große Kulleraugen gucken ihn an; 40 farbige Kinder lauschen seinen Worten. Der Missionar erläutert das Leiden Christi. Da fängt einer der Buben zu weinen an. Warum er denn weine, fragt der Pater. – Schluchzend antwortet der Bub: Weil der Heiland so viel hat leiden müssen! – Jetzt meldet sich ein drei Jahre älterer Junge in der letzten Bank: Wissen Sie, Herr Pater, der meint, das sei alles wahr, was Sie uns soeben erzählt haben!

Geschäftstüchtiger Dorfschuster

Der schwarze Dorfschuster Salomon Nkosi kommt zu Pater Erwin auf die Missionsstation, um zu beichten. Nach der Ermahnung fragt der Missionar vorsichtig: Salomon, sind das alle deine Sünden? – Nein, Baba, nur die eine Hälfte. Die andre Hälfte beichte ich bei Pater Gregory; der lässt nämlich seine Schuhe auch bei mir besohlen!

Es war sooo schön, Schwester!

Schwester Barbara ist aufgebracht. Mit Recht. Wieder haben ihr die schwarzen Buben in der Volksschule einen Streich gespielt. Sie weiß, sich ärgern hilft nicht weiter. Aber hin und wieder muss man sich Luft machen. Irgendwie. Also beginnt sie zu schimpfen, und sie tut es in ihrer Muttersprache – auf Schwäbisch. – Die kleinen Schulbuben verstehen natürlich kein Wort. Aber die »Predigt« der Schwester scheint ihre Wirkung nicht zu verfehlen. Faszinierende Stille im Klassenzimmer. Die Kleinen hängen an ihren Lippen. Nach ein paar Minuten ist alles vorbei. – Das hat toll gewirkt, denkt Schwester Barbara beinahe vergnügt – bis sich der siebenjährige Elima meldet. – Ja, Elima, was willst du sagen? – Bitte, Sista, mach’s nochmal; es war sooo schön!

 

Der frechen Melonendiebe

Ein schwarzer Farmer stellte eines Tages verärgert fest, dass man von seinen Feldern immer wieder Wassermelonen klaut. Die Diebe kamen vor allem nachts. Da überlegt der Farmer, wie er den Dieben Einhalt gebieten könne, und kommt auf folgende Idee: Er nimmt einen Pappdeckel und schreibt drauf: Vorsicht, ich habe eine Melone vergiftet! Dann nagelt er ihn an einen benachbarten Baum. Am nächsten Morgen fehlen erneut ein paar Dutzend Melonen. Die frechen Diebe, ebenfalls Schwarze, hatten des Bauern Pappdeckel umgedreht und dazugeschrieben: Guten Appetit, Bauer! Wir haben weitere fünf Melonen vergiftet!

Ein Hunderter für Schwester Christiane

Die Ordensschwester, seit vielen Jahren Missionarin im Erzbistum Lusaka (Hauptstadt von Sambia, südliches Zentralafrika) sammelt während ihres Heimaturlaubs für ihr Buschkrankenhaus. Ein gut betuchter Mann, Kavalier alter Schule, zückt seine Brieftasche und zeigt der Nonne einen Hundert-Euroschein: Den kriegen Sie, Schwester, wenn Sie mich, sollte ich zufällig mal in ihr Hospital kommen, dann bevorzugt behandeln! – Schwester Christiane greift rasch zu und steckt den Hunderter weg. Dann sagt sie: Aber sicher, Sie werden bei uns ein First Class-Zimmer bekommen; sie zögert einen kurzen Moment, dann fügt sie hinzu: Wissen Sie, guter Mann, ich arbeite nämlich auf der Ent-bindungsstation für schwarze Mütter!

Wie vor einer alten Reliquie

Die Priorin eines italienischen Klosters durfte nach alter Ordenstradition Ring und Brustkreuz tragen – wie sonst nur Bischöfe! Und an bestimmten Festen küssten die Nonnen den – Ring ihrer Oberin. Der Klostergeistliche, ein ehemaliger Chinamissionar, hielt nicht viel von diesem Brauch. Trotz wiederholtem Bemühen brachte ihn die Priorin nicht dazu, ihren Ring zu küssen. – Da schrieb sie an die Religiosen-Kongregation im Vatikan, erläuterte ihr Anliegen und bat die kirchliche Behörde, ihren Pater zurechtzuweisen.

Die Antwort des Vatikan ließ lange auf sich warten; sie war kurz gefasst: Der Pater sei nicht verpflichtet, den Ring der Oberin zu küssen, aber – ein Gegenvorschlag wäre, wenn er vor der Priorin eine kleine Verbeugung mache, wie man dies früher vor einer alten Reliquie gemacht habe…

Da hilft kein Beten!

Im Anschluss an die jährliche Fronleichnamsprozession führte Pater Sebastian eine Flursegnung ein. Die Gläubigen zogen gemeinsam betend und singend über die Feldwege und Weidegründe. Jedes Jahr kamen sie auch am Acker des alten Gustl vorbei: er war stets guter Dinge, aber die Leute hielten ihn für ziemlich arbeitsscheu, und doch mochten sie ihn alle. – Als Gustl dieses Jahr die Wallfahrer kommen sah, kniete er nieder und bettelte beim Pater um einen Extra-Segen für seinen Acker. Doch Pater Sebastian schüttelte den Kopf und sagte: Ach, Gustl, glaub es mir, da hilft kein Beten; da musst du Stallmist unterackern!

Etwas für Lateiner

Bruder Stanislaus hatte ein paar Jahre Gymnasium gemacht, ehe er sich entschloss, das Studium aufzugeben und den Beruf des Schneiders zu erlernen. Nach der Lehre schloss er sich einer Missionsgemeinschaft an. Zeitlebens bewahrte er sich eine gewisse Vorliebe zum Kirchenlatein. – So witzelte er gerne über das Verhalten mancher seiner Mitbrüder nach dem Aufstehen: Wenn sie es nicht besonders eilig haben, dann machen sie »Lavabo« (sie waschen sich); wenn sie relativ knapp an der Zeit sind, bitten sie: »Aspergers me!« (Besprenge mich – mit Wasser!)Und wenn sie schon viel zu spät dran sind, dann murmeln sie im Vorbeigehen nur noch: »vidi aquam!« (Ich hab’s Wasser gesehen!)

Gürtel enger schnallen

Ein Telegramm aus Äthiopien an den Pfarrgemeinderat einer bayerischen Kleinstadt: Große Hungersnot. Schickt Weizen sobald wie möglich! – Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats antwortet, ebenfalls knapp und präzise: Können keinen Weizen schicken. Müsst Gürtel enger schnallen! – Rückantwort aus Äthiopien: Schickt Gürtel!

Ein Elefant beim Zahnarzt?

Ein Missionar beim Elfenbeinhändler: Du Gauner! Du hast mir neulich eine aus Elfenbein geschnitzte Figur verkauft – und hast mich übel betrogen; es ist gar kein echtes Elfenbein. Ich werde dich anzeigen! – Der eingeborene Händler erwidert schlitzohrig: Baba, das kann ich mir nur so erklären, dass der Elefant einen künstlichen Stoßzahn gehabt haben muss!

Jonas und der Walfisch

Schwester Blandina erzählt den brasilianischen Kindern im Religionsunterricht die Geschichte von Jonas und dem Walfisch. Die Klasse hört gut zu. Die Schwester will die Wirkung ein wenig verstärken und fragt deshalb, ob sich jemand ein noch größeres und herrlicheres Wunder vorstellen könne. – Da meldet sich der kleine Alberto: Jawohl, Schwester, zum Beispiel wenn es umgekehrt gewesen wäre – wenn Jonas den Wal verschluckt hätte!

Haushälterin gesucht

Nach über 30 Jahren in der Westafrika-Mission kehrte Pater Friedrich in seine Südtiroler Heimat zurück. In einer kleinen Dorf-Pfarre betreute er jetzt ein paar Hundert Seelen. Als seine Haushälterin starb, fuhr er zum Bischof und bat ihn, ihm eine neue Köchin zur Verfügung zu stellen. – Der Bischof beguckte sich den alten Afrikahasen von oben bis unten und meinte dann: Ich hätte schon eine Frau für Sie, Herr Pater, aber sie ist das, was man im Volksmund einen Drachen nennt! – Da winkte Pater Friedrich schmunzelnd und sagte: Macht nichts, Exzellenz, ich bin ja Pfarrer von Sankt Georg, dem Drachentöter!

Streitbare Eheleute

Pater Waldemar betreute einen kleinen Marienwallfahrtsort in Bayern, nachdem er zuvor viele Jahre im südlichen Afrika verbracht hatte. Viele junge Paare ließen sich von ihm trauen; seine originellen Predigten waren bekannt, und wer immer zum heiligen Berg hinaufstieg,wollte ein wenig mit ihm plaudern. Eines Tages kam ein älteres Ehepaar; ihr Anliegen, der Pater möge ihnen einen Weg weisen, wie sie, die oft miteinander im Streit lagen, künftig besser und harmonischer zusammen leben könnten. – Well, sagte Pater Waldemar, betrachtet halt die friedlichen Tiere auf eurem Hof; die kommen doch auch miteinander aus; sogar Katze und Hund… – Da schüttelte der Ehemann schelmisch den Kopf: Wissen’S, Herr Pater, das ist ja alles recht und schön; aber binden Sie die beiden Tiere mal fest aneinander – für immer, dann werden Sie schnell sehen,was dabei herauskommt!

Freches Mädchen – weißes Schaf

Missionsschwester Regina trifft den alten Ndlovu im Hinterland von Simbabwe. Sie unterhalten sich über seine Kinder und Enkelkinder. Da meint die Missionarin: Deine Enkeltochter Ludwina ist aber ein freches Stück. Die macht Dummheiten über Dummheiten! – Weiß ich, antwortete der greise Afrikaner; sie war von jeher das weiße Schaf in der Familie.

Auf Afrika-Safari

Herr Müller besucht seinen alten Onkel Josef in Ostafrika; der ist seit Jahrzehnten Missionar in der Nähe des Kilimandscharo. Als Müller vier Wochen später in die Oberpfalz zurückkehrt, wird er im Wirtshaus von seinen Kollegen gebeten, ein paar Erlebnisse zu erzählen. Müller beginnt mit einer Safari zu den Massai-Nomaden sowie in ein Großwild-Reservat: Sie hätten meistens in einfachen Zelten übernachtet und da sei Folgendes passiert: Als er die Vorhangtür des Nachbarzeltes zur Seite schob, sei ein ausgewachsenes Löwenmännchen vor ihm gestanden. – Schrecklich! kreischte eine der älteren Damen, die sehr interessiert Herrn Müllers Abenteuer mitverfolgt hatte: Beim Anblick eines wilden Löwen wäre ich vor Schrecken gestorben! – Nicht doch, entgegnete Safari-Tourist Müller, beim ersten Mal vielleicht, nachher gewöhnt man sich daran!

Auf Pilgerfahrt in Lourdes

Ein afrikanischer Politiker kommt erstmals nach Lourdes; tief ergriffen verlässt er die Kathedrale. Wenig später ruft er: Mein Gott, jetzt kann ich wieder laufen! – Sofort stürzen andere Pilger auf ihn zu und fragen voller Neugier: Ein Wunder? – Der Schwarze schüttelt den Kopf: Ach was; man hat mir meinen Mercedes geklaut!

Kennen Sie den Unterschied…

… zwischen einem Entwicklungshelfer und einer Kartoffel? – Antwort: Es gibt keinen. Beiden gehen die Augen auf, wenn sie im Dreck stecken!

Drüben auf der Fensterbank

Damals, als man noch des Bischofs Ring zu küssen pflegte, wollte ein amerikanischer Tourist seinen Landsmann, Bischof Andrew, besuchen, der bei den Indios am Amazonas missionierte. Als er die Missionsstation erreicht, ist alles wie ausgestorben. Schließlich hört er in der Autogarage jemand hämmern; er folgt dem Geräusch und findet einen älteren Mann unter einem Auto liegen; offensichtlich bei einer schwierigen Reparatur. Der Tourist fragt: Wissen Sie vielleicht, ob der hochwürdigste Herr Bischof zu Hause ist? – Der Mann unter dem Wagen: Der Bischof bin ich, aber wenn Sie meinen Ring küssen wollen, der liegt drüben auf der Fensterbank!

Bitte, keine Einzelheiten!

Ein nordamerikanischer Missionar ist bekannt für sein Schaffens-Tempo sowie für sein Talent als vifer Manager. – Auf einer Reise rings um den Erdball kündigt die Stewardess gerade an, sie überflögen jetzt das spanische Hochland, dann komme Portugal und dann… – Der Jet-Set-Missionar winkte ab: Mädchen, sparen Sie sich die Einzelheiten; nennen sie mir nur jeweils den betreffenden Erdteil!

Überall diese Schwarzen!

Eine Lufthansamaschine kehrt aus Südafrika nach Frankfurt zurück. In der Halle werden die Touristen von einigen Journalisten interviewt: Wie es denn war, am Kap der Guten Hoffnung, wo vor kurzem noch demonstriert und gestreikt wurde. – Die meisten antworten, davon hätten sie kaum etwas mitbekommen; im übrigen sei es ein fantastisch schönes Land! – Nur ein älterer, etwas behäbiger Herr zeigt sich kritisch: Zwei Dinge hätten ihn gestört: Erstens, diese schrecklichen Rassenschranken und, zweitens, wissen’S, überall diese Schwarzen!

Auf Zehenspitzen von der Kanzel

Pater Hilarius pflegte seinen Kaplänen stets ein paar lebenskluge Tipps zu geben. Einem, der gerade seine erste Predigt gehalten und dabei keineswegs Tore geschossen hatte, wie der Missionar zu witzeln pflegte, empfahl er, die Kanzel auf Zehenspitzen wieder zu verlassen. – Wieso auf Zehenspitzen, hakte der Kaplan nach, ein wenig verdattert. Pater Hilarius: Damit du die Kirchgänger nicht aufweckst!

Ein schwarzes Baby adoptiert

Ein kinderloses Ehepaar aus dem Schwarzwald hatte ein afrikanisches Baby adoptiert. Am folgenden Tag ging die Frau in eine Buchhandlung und fragte nach einer Zulu-Grammatik. Die Verkäuferin schüttelte den Kopf: Leider führen wir keine Bücher in dieser Sprache; aber vielleicht kann ich Ihnen sonst wie weiterhelfen: Warum soll es unbedingt etwas in Zulu sein? – Die Kundin: Schauen Sie, Fräulein, wie haben gestern ein acht Wochen altes afrikanisches Baby adoptiert, und jetzt möchten wir uns schnell darauf vorbereiten, damit wir es auch verstehen, wenn es zu sprechen anfängt!

Da staunten die Zöllner

Schwester Radegunde kommt nach zehn Jahren in der Ostasienmission erstmals wieder in ihre Heimat. Auf dem Köln-Bonner Flughafen fragt ein Zollbeamter routinemäßig: Zigaretten, Zigarren, Whisky, Kognak…? – Die Nonne lehnt dankend ab, fügt aber, gar nicht schüchtern, hinzu: Aber vielleicht haben Sie ein Glas Orangensaft für mich?

Bibel-schlagfertiger Bischof

Ein Missionsbischof besucht das Priesterseminar; er tut es zweimal im Jahr. Während eines solchen Besuches der jungen Theologen versucht der Bischof, das theologische Wissen seiner Seminaristen zu testen. Es geht ganz gemütlich zu, aber der Bischof merkt nicht, dass während ihrer Unterhaltung die Gläser trocken werden. Da schreibt einer der Jungtheologen etwas auf einen Zettel und schiebt ihn unauffällig dem Bischof zu. Darauf stand ein Bibelzitat: Herr, sie haben keinen Wein mehr! – Der Bischof schmunzelt, holt seinen Kuli hervor und kritzelt auf die Kehrseite des Zettels: Geht und füllt die Krüge mit Wasser!

 

Schwester Paulines Nichte

Die kleine Claudia sagt zu ihrer Tante Pauline, eine Missionarin in Indonesien, doch jetzt auf Heimaturlaub in Oberbayern: Tante, kannst du aber froh sein, dass sich der heilige Paulus noch rechtzeitig bekehrt hat! – Die Schwester, leicht verdutzt: Warum denn? Was meinst du damit, Claudia? – Die Kleine, selbstsicher und mutig: Weil du sonst nicht Pauline, sondern Sauline heißen würdest!

Auf Ostafrika-Safari

Auf einer Safari in Kenia erreicht eine deutsche Touristengruppe einen Fluss. Der schwarze Guide macht auf die Tiere des Wassers aufmerksam. Als sie zu den Krokodilen kommen, sagt er: Diese Ungeheuer sind gar nicht geheuer; passen Sie gut auf und gehen Sie bitte nicht zu nah ran. Ein Krokodil verschlingt pro Mahlzeit einen ganzen Ochsen! – Da ruft die ziemlich rund geratene Frau Müller ihrem nicht weniger beleibten Mann zu: Bitte, Julius, geh ja nicht zu nah ran. Das Ungeheuer verzehrt einen ganzen Ochsen auf einmal!

Billige Trostworte

Schwester Ontaria verabschiedet sich vom Personal des Missionskrankenhauses; sie ist 75 geworden und nicht mehr gesund. Viele Angestellte weinen. Die Missionarin versucht, sie zu trösten: Sie werden bald sehen, meine Nachfolgerin wird es noch besser machen als ich! – Da meldet sich der grauhaarige Tschitschi, der über Jahrzehnte Hausmeisterdienste am Hospital versehen hatte: Das ist nicht sicher, Sista Ontaria: Sie wollen uns nur beruhigen! Als Ihre Vorgängerin uns verlassen hat, hat sie das auch gesagt!

Christus – ein Linkshänder?

Schwester Adelinde überrascht die Schulkinder, wie sie sich gerade streiten. Pedro behauptet, Christus sei, wie er, ein ausgewiesener Linkshänder gewesen. Wie er denn darauf komme, fragt ihn die Schwester. Selber neugierig, ist sie sehr gespannt auf dessen Antwort: Ganz einfach, Schwester! Christus hat doch selber gesagt: Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt… – Also hat er selber zuerst mit der Linken zugeschlagen!

Christliche Begrüßung

Die Mutter schickt die siebenjährige Elena zum Ortspfarrer, um ihm eine Nachricht zu bringen. Die Kleine nickt, fragt aber vorsichtshalber nach: Den Pfarrer begrüßt man doch mit: »Gelobt sei Jesus Christus!« Oder? – Richtig, antwortet die Mutter und schickt die Kleine auf den Weg. – Als Elena zurückkommt, fragt die Mutter: Na, wie war’s? Hat alles geklappt? – Elena: An sich schon; aber weil die Schwester, die wo aus Afrika auf Urlaub ist, aufgemacht hat, hab ich sie anders begrüßt. – Wie denn? Will die Mutter wissen. – Elena: Ich hab einfach gesagt: »Gegrüßt seist du, Maria!«

Firmung gespielt!

In einer mexikanischen Volksschule imitieren die Kinder das Personal der Pfarrei; sie spielen den Pfarrer nach, den Kaplan, die Schwestern – und gelegentlich auch den Bischof. Während des Religionsunterrichts beginnt plötzlich der kleine Antonio fürchterlich zu schreien. Der Kaplan rennt zu ihm hin und fragt,was denn los sei. Schluchzend bekennt der Kleine: Wir, der Angelo und ich, haben Bischof gespielt – und da hat der Angelo mich zu stark gefirmt!

Wo ist es am trockensten?

Frau Schmitz erzählt ihrer Nachbarin von ihrem Bruder, der in der Sahara tätig sei. Da wächst nix; nur große Sanddünen! –

Da wird sie von Frau Müller unterbrochen: Stimmt! Da regnet es nur alle sieben Jahre! – Schmitz: Ja, doch zurzeit ist es besonders schlimm, denn die Briefmarke auf seinem letzten Schreiben war mit einer Sicherheitsnadel befestigt!

Große oder kleine Glocke?

Queenie und Jimmy hatten Brautunterricht bei Pater Roland. Ehe sie gehen, wollen sie wissen, mit welcher Glocke bei der feierlichen Trauung geläutet werde. – Der Pater: Wir läuten immer die große Glocke, wenn die Braut noch Jungfrau ist, die kleine in allen anderen Fällen… – Da Jimmy mit der Antwort zögert, zischt ihm seine Verlobte ins Ohr: Mit der großen! – Der Bräutigam zum Pater: Mit der ganz großen natürlich! – Als Pater Roland das Pärchen verabschiedet, dreht sich Jimmy rasch zum Pater hin um und sagt flüsternd: Vielleicht machen wir’s so: Erst die große Glocke, dann bimmeln Sie mit der kleinen ein bisschen hinterher!

Gespräch zwischen zwei Spinnen

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