Sphärenwechsel – Tagebuch eines inkarnierten Engels

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Sphärenwechsel – Tagebuch eines inkarnierten Engels
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Sphärenwechsel –

Tagebuch eines inkarnierten Engels

Sybilla Seraphina Mewes lebt in Deutschland und ist als Feng Shui Planerin tätig.

Sie hat zahlreiche Objekte und Grundstücke von geopathischen Belastungen entstört.

Sie gibt Seminare für den energetischen Selbstschutz und betreut ehrenamtlich einen Gesprächskreis für hochsensible Menschen.

Des Weiteren organisiert sie interkulturelle Veranstaltungen auf einer wieder begrünten Brachfläche.

Weitere Informationen gibt es unter www.sphärenwechsel.de

Sybilla Seraphina Mewes

SPHÄRENWECHSEL – TAGEBUCH EINES INKARNIERTEN ENGELS

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2013

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar.

Copyright (2013) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

ISBN 9783954888054

www.engelsdorfer-verlag.de

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelseite

Impressum

Prolog

Am Anfang

Seraphina

Jophaniel

Auf der Ebene der Rückschau, Außerhalb der Zeit

Auf der Suche nach Antworten

Teil 1 : Meine irdischen Aufträge

Auftrag 1 und 2: Meine Eltern

Aufträge 3 bis 5: In der Schule

Auftrag 6: der pessimistische Tobias

Auftrag 7: der suizidgefährdete Matthias

Weitere Aufträge: in der Berufsausbildung

Auftrag 11: der wortkarge Thoralf

Teil 2: Aufträge und Schlüssel

Bewusstes Suchen

Erste Erkenntnisse

Biobäcker und Rutengeher

Eine neue Geschäftsidee

Auftrag 12: Der suchende Diethard

Die Einweihung

Ich finde meine Berufung

Eine alte Last löst sich

Wer bin ich wirklich? – Erste Hinweise

Mein Engelsname

Übersinnliche Wahrnehmungen

Enttäuschungen

Auftrag 13: die untätige Valerie

Werkzeuge

Der Schlüssel des Erwachens

Auftrag 15: der erlöste Martin

Jede Menge Schlüssel

Alles ist Eins

Hilferufe

Auftrag 16: die verängstigte Veronika

Alltägliches auf und Ab

Auftrag 17: die verzweifelte Rosemarie

Engelslicht

Die erschlagene Lebensmittelmotte

Die Entdeckung meiner Hochsensibilität

Teil 3: Geschichten aus der Engelwelt

Die erdnahen Sphären

Vorahnungen

Verhinderung eines Brandes

Erlösung von Seelen

Auflösung von negativen Energiestrukturen

Sonderaufträge

Die Wirkung positiver Affirmationen

Reisen durchs Universum

Feen- und Elfenbegegnungen

Offenbarungen über mich

Parallelrealitäten

Künstlerdasein

Die Himmlischen Sphären

Eigene Heilungen, Schulungen, Prüfungen

Die Engelsburg

Treffen mit anderen Engeln

Engelsaufträge

Haben Engel Flügel?

Lehrertätigkeiten

Erinnerungen an die Zukunft

Ausblick

Der Kreis schließt sich

Glossar

Prolog

Am Anfang …

Ich bin ohne Anfang, ohne Ende. Ich bin grenzenlos, unendlich, ewig.

Ich bin in Ruhe ruhelos. Ich trage alles in Mir. Alles kommt aus Mir.

Ich vereine alle Gegensätze. In Mir sind alle Ideen, Gedanken, Gefühle, Konzepte, Formen, Klänge, Farben.

Anziehung – Abstoßung, Licht – Dunkelheit, Erschaffung – Vernichtung, Vergebung – Rache ... Liebe – Hass, das alles ist in Mir – gleichzeitig.

Ich sehe alle Formen, Farben, ich höre alle Klänge, alle Töne.

Ich fühle alle Gefühle, alle Emotionen.

Ich denke alle Gedanken, Ideen, Konzepte.

Ich kenne alle Fragen und alle Antworten. All das ist in Mir.

Gibt es etwas, dass ich nicht kenne? Wer sieht die Farben, die Formen, die Schatten außer Mir?

Wer hört die Töne, die Klänge, die Musik?

Wer fühlt die Liebe?

Wer antwortet Mir?

... Da ist niemand außer Mir ...

Was kann ich noch entdecken, wenn ich schon alles weiß?

Also brauche ich Vergessen und Nichtwissen. Und dafür braucht es jemand anderen außer Mir.

Dieser andere kommt auch aus Mir, ist ein Teil von Mir. Doch dann ist er von Mir getrennt.

 

Und er braucht einen Ort für sich außerhalb von Mir. Einen Ort? Nein, unzählige werde ich für Ihn schaffen. Und er soll Begleiter haben, damit er Gesellschaft hat, so erschaffe ich Ihm Wesen, die Ihn herausfordern. Erst werden sie vergessen – Mich vergessen und dann sich wieder erinnern – an Mich erinnern.

Dieses Erinnern wird meine größte Freude sein, wird meine Liebe für Ihn und sie alle sein.

Was ist dann zwischen Mir und dem Anderen – NICHTS. Dafür brauche ich Vermittler/Boten, die das NICHTS zwischen Mir und dem Anderen überbrücken, die die Verbindung erhalten.

Unendlich viele Äonen vergingen ...

Engel bedeutet ‚Bote‘.

Seraphina

Hallo.

Mein Name ist Seraphina und ich bin ein Engel, ein Engel mit einer ganz bestimmten Funktion.

Und das ist mein Tagebuch.

Aber es ist kein Tagebuch in dem Sinn, wie ihr es auf der Erde kennt oder vielleicht schon selbst geführt habt.

Um das zu verdeutlichen, könnt ihr euch einmal Folgendes vorstellen: wenn für euch auf der Erde ein Tag vergangen ist, dann ist für mich eine meiner Inkarnation vorüber gegangen.

Vielleicht habt ihr in eurem Tagebuch von einem besonderen Tag berichtet, dann sind einige Tage oder Wochen vergangen und dann habt ihr erneut etwas in das Tagebuch geschrieben.

Um nun den Vergleich zu ziehen, gab/gibt es für mich besondere Leben und welche, die nicht so spektakulär oder erkenntnisreich waren/sind. Dazwischen sind manchmal viele Jahre auf der Erde vergangen, mal mehr, mal weniger. In den Zeiten zwischen den Inkarnationen hielt ich mich in den verschiedensten Welten auf. Mal waren es erdnahe, oder mal höher schwingende Dimensionen. In den höher bzw. schneller schwingenden Dimensionen gibt es keine Zeitabläufe, so wie ihr sie auf der Erde kennt, also keine Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft. Alles läuft gleichzeitig ab bzw. ist gleichzeitig vorhanden, d. h. ich kann wählen, in welchem Zeitablauf ich inkarnieren möchte. Und es inkarniert auch nur ein kleinerer Teil meines Engelwesens – es würde mit seiner immensen Strahlkraft, seinem Umfang und seinen kraftvollen, facettenreichen Qualitäten und Funktionen gar nicht vollständig in einen menschlichen Körper hineinpassen, wäre in seinem Ausdruck eingeschränkt, was ja ohnehin durch den stofflichen Körper der Fall ist. Der größere Teil meines Wesens befindet sich immer in der Ursprungsdimension seiner Herkunft und ist mit dieser verbunden, jedoch ist dieses Bewusstsein darüber auf der irdischen Ebene stark reduziert oder zeitweise gar nicht vorhanden.

Meine Funktion besteht darin, mit meinem flammenartigen, goldenen Licht meines „Engelskörpers“, Dimensionen und Lichtwelten permanent im Licht zu halten, Orte auf der Erde von negativen Energien zu reinigen und diese wieder mit reiner göttlicher Schwingung aufzuladen. Weiterhin geleitete ich Seelen nach ihrem irdischen Ableben ins Licht und kümmerte mich um das Wohlergehen der menschlichen Seelen, indem ich ihnen in der Stille Inspirationen der Hoffnung, der Freude oder Warmherzigkeit zukommen ließ.

Es gibt sehr viele Engel mit den verschiedensten Funktionen und Aufgaben: Unzählige Engel wirken unaufhörlich und permanent auf hohen, für die Menschen unsichtbaren Ebenen.

Dabei wirken zahlreiche Engel für die Schöpfung, für die Erde, für unterschiedliche Bereiche oder für die Menschen. Die für die Menschen zuständig sind, können meistens nur helfen, wenn die Menschen sie darum bitten.

Zudem gibt es welche, die einzeln für bestimmte Aufgaben zuständig sind und solche, die von Zeit zu Zeit zu zweit im Universum tätig sein können, nämlich dann, wenn es darum geht, die Polaritäten von plus und minus auszugleichen. Speziell solche Aufgaben erledigte ich zusammen mit Jophaniel. Jophaniel und ich waren mit der Absicht erschaffen worden, in entscheidenden Augenblicken die Schöpfung zu erhalten. Wir waren für die Ewigkeit miteinander verwoben und kannten zunächst nur das und nichts anderes, und das über einen unvorstellbar langen Zeitraum nach irdischem Maßstab gesehen.

Eines Tages fasste ich den Entschluss, mich auf der Erde als Mensch zu verkörpern.

Aber es war nicht nur mein eigener Entschluss, sondern gleichzeitig ein Auftrag des Schöpfers. Denn mein Wille war und ist immer identisch mit dem Willen der Schöpferquelle. So wurde ich zu einem inkarnierten Engel. Dafür hatte ich Jahrhunderte für Jahrhunderte die Erde studiert, ihren Weg durch das Sonnensystem, die wechselnden Jahreszeiten, die Menschen, die auf ihr lebten.

Erzählen werde ich von einem Leben, beginnend im Jahr 1971 irdische Zeit (ird. Z.), welches für mich ein ganz wichtiges Leben darstellt, weil es meinem Körper gelang, sich an den Sinn des Daseins, an die Aufträge auf der Erde zu erinnern, auf seine innere Stimme zu hören (auf mich) und es mir dadurch möglich wurde, mich zu offenbaren. Dieser Mensch mit Namen Sybilla erkannte im Jahr 2007 ird. Z. zum ersten Mal, dass es einen nicht menschlichen Anteil auf einer höheren Ebene in seiner Seele gab, nämlich mich, und nahm mich mit großer Freude, sehr liebevoll und voller Neugier an und räumte mir mehr und mehr Platz ein, so dass es möglich wurde, dieses Tagebuch zu schreiben.

Zudem gab im Jahr 2003 ird. Z. die geistige Welt die Erlaubnis, alles, was nun folgt, aufzuschreiben und für andere Menschen zur Verfügung zu stellen. Bei Sybilla läuft nun alles zusammen, schließt sich der Kreis.

In meinem Tagebuch wird es Sprünge zwischen den verschiedenen Dimensionen sowie zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geben; und einiges läuft parallel in höheren, feinstofflichen Welten zur Hauptinkarnation ab.

Mein Tagebuch richtet sich auch an meine Engelgeschwister in einem menschlichen Körper und an alle diejenigen Menschen mit einem nicht menschlichen Anteil in ihrer Seele, wie zum Beispiel Elfen, Einhörner, Drachen, Kobolde, Zwerge, Nixen usw., auf das sie erkennen mögen, wie wichtig es ist, dass ihre beiden Seelenanteile miteinander kooperieren und vielleicht auch miteinander verschmelzen. Zahlreiche solcher Menschen wurden im Mittelalter für ihr Wissen und ihr Anderssein verbrannt und später wurden sie für verrückt erklärt und weggesperrt. Etwa ab dem Jahr 2000 ird. Z. wurde es etwas besser für uns, weil plötzlich Wissen darüber offenbart wurde.

So findet man solche Wesen wie mich bei den Hochsensiblen, bei den Indigo- und Kristallkindern, bei den Sternenmenschen und einigen hier inkarnierten Außerirdischen. Uns hat es schon immer gegeben, jedoch schien es ab dem Jahr 2000 ird. Z. mehr von uns zu geben, weil mehr Reize und Bedürfnisse auf der Erde auftraten, die signalisierten, dass wir uns verstärkt zeigten und weil weniger von uns verfolgt wurden. Diese Zeit ist ganz speziell und besonders, weil solche Wesen wie ich dringend für die Erde und die suchenden Menschen gebraucht werden. Gebraucht werden das umfassende göttliche Wissen, die endlose Liebe und das Licht solcher Wesen. Möge dieses Buch andere Lichtwesen in einem menschlichen Körper ermutigen, ihren Weg zu gehen, sich zu erkennen um dann anderen Menschen und der Erde für eine bessere Welt helfen zu können.

In meinen jeweiligen Leben werde ich von der Ebene der Menschen aus schreiben. So beginne ich im Jahr 1971 ird. Z.

Nein, Moment mal, eigentlich fängt es an mit dem Tag meiner Zeugung Ende Juli im Jahr 1970 ird. Z.

Auf der Erde wird diese Zeit des Jahres im europäischen Kreis mit einem keltischen Fest in Verbindung gebracht: Lugnasad, die Zeit der ersten Ernte, die Zeit zwischen Blüte und Frucht, zu Ehren des Gottes Lug, was Licht oder Lug, der Helle, der Scheinende bedeutet. Wir Engel haben mit den Keltenfesten insofern eine Verbindung, weil wir aus Licht bestehen und wir an zahlreichen Vorgängen der Natur beteiligt sind, wie der Wandel der Jahreszeiten, der Elemente, Übertritte zwischen verschiedenen Welten und Dimensionen; auf Werden und Vergehen haben wir bedeutenden Einfluss.

Jophaniel

Jophaniel fasste, genau wie ich, den Entschluss, auf die Erde zu gehen, um mir nahe zu sein und beizustehen und mir zu helfen, mich wieder zu erinnern. Das geschah einige Jahrhunderte nachdem ich das erste Mal auf der Erde inkarnierte. So trat er vor Gott und brachte seinen Wunsch zum Ausdruck.

„Ich habe es kommen sehen, was du vorhast“, sprach dieser zu ihm.

„Du hast gesehen und du weißt, was auf dich dort unten zukommt. Willst du das wirklich auf dich nehmen?“ Doch für ihn gab es nur noch diesen einen Gedanken, er wollte zu seiner Seraphina und das so schnell wie möglich.

Als Gott sah, dass er nur noch diesen einen Gedanken hatte und nicht davon abzubringen war, winkte er ihn zu sich heran und flüsterte in sein Ohr:

„Also gut, so geh denn auf die Erde. Zwei Dinge will ich dir mitgeben als Hilfe, dass sie dich erkennt. Erstens: rieche an den Blüten und suche die Elfen.

Zweitens: Sage zu ihr: ‚Wir sind wie ein Engelpaar.‘ Doch für diesen Satz hast du nur ein einziges Mal die Möglichkeit. So bedenke es wohl, wann du ihn anwendest. Du bist der Einzige, außer ihr selbst oder ich durch Selbsterkenntnis, der Seraphina das offenbaren darf. Und du musst es selbst erkennen, wann dafür der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Das ist für dich ein ganz besonderes Privileg, dass du mit auf deinem Weg bekommst.“

So sprach der Schöpfer zu ihm, lenkte eine große Menge des reinsten Lichtes in sein Herz und in seine Augen und der Engel begann seinen Weg zur Erde. Nur hatte Jophaniel nicht so viel Zeit, sich auf die Schwingung der Erde vorzubereiten, wie es bei mir gewesen war.

So geschah es denn, dass er viel mehr Probleme mit dem menschlichen Körper hatte als ich. In vielen Dingen erging es ihm ähnlich wie mir. Auch er vergaß mit der Zeit, woher er kam und dass es Engel gab, ja sogar, dass es noch andere Welten gab. In einigen Leben traf er auf mich und kam auch oft mit mir zusammen, doch nie ergab es sich, diesen Satz, den er in seinem Herzen trug, zu mir zu sagen. Und irgendwann vergaß er auch den Satz. Aber die Suche nach mir lies ihn immer wieder neue Kraft schöpfen und so blieb die Anziehungskraft zwischen uns beiden über die Jahrtausende erhalten. Doch ich erinnerte mich nicht, woher ich kam und erkannte meinen Seelengefährten nicht, ja ich wusste noch nicht einmal mehr, dass es so etwas wie Seelengefährten gab. Und der Engel in dem Menschen wurde immer mutloser und dann glaubte er nicht mehr daran, dass er es jemals schaffen würde, diesen Satz zu mir sagen zu können.

Auf der Ebene der Rückschau, Außerhalb der Zeit

„Seraphina, bist du bereit?“

Die Antwort auf diese Frage war: ... Stille,

da Seraphina, in Gedanken versunken, über ihre letzte vergangene Inkarnation reflektierte, insbesondere bzw. genauer gesagt, über das Ende dieser Inkarnation.

Seraphina befand sich auf der ‚Ebene der Rückschau‘ und schaute sich noch einmal die letzten Tage ihres vergangenen Lebens auf der Erde an, welches gerade mal fünf Erdenjahre zurücklag. Die ‚Ebene der Rückschau‘ zeigte sich immer in der für die jeweilige Seele, die sich hier aufhielt, angenehmsten Umgebung, und trug somit automatisch dazu bei, dass das Reflektieren über beendete Leben leichter vonstatten ging. Daher umflossen Seraphina sich ständig verändernde Felder aus Licht, brillant schillernd in den leuchtendsten Farben, vom glitzernden gold angefangen, über silber, weiß, gelb, orange, grün, türkis, bis hin zu den verschiedensten Blau- und Violettönen. Manchmal bildeten sich zusätzlich zahlreiche Regenbögen in diesen Lichtfeldern, welche permanent ihre Position wechselten. Und so manches Mal regnete es sanft glitzernde Farbtropfen.

Gleichzeitig hörte Seraphina die Sphärenmusik, die sie so sehr liebte.

Die Sphärenmusik hörte sie als einen durchgängigen Ton ohne jegliche Unterbrechung, einen Ton, der ihr gesamtes Sein durchdrang, der sie an ihre ursprüngliche Herkunft erinnerte, der wie ein Hauch aus weiter Ferne oder wie aus anderen Welten zu ihr strömte. Es war der Ton der Schöpfung.

Manchmal konnte sie auch einen Chor singen hören, wie aus tausenden Engelsstimmen getönt, manchmal mit Worten oder einer Sprache durchsetzt, die sogleich wieder davon wehte. In solchen Momenten erinnerte sich Seraphina an ihre Existenz und ihr Wirken, bevor es auf der Erde Leben gegeben hatte. Sie trug in sich die Erinnerung, wie sich das Licht von der Dunkelheit getrennt hatte und somit die Polaritäten entstanden waren, weil das Licht sich als Licht erfahren wollte. Und dafür musste es Dunkelheit geben, als Hintergrund, als Umgebung oder als Gegenströmung. Über unzählige Zeiten hinweg erlebte Seraphina, wie sich das Licht weiter verdichtete, wie Moleküle zueinander hingezogen wurden, sich miteinander verbanden und nach und nach zu Materie, sprich zu Sonnen und Planeten wurden, wie sich das Chaos ordnete und wie sich das Licht in die Materie ergoss. Das Licht gab sich dabei völlig hin, in bedingungsloser Liebe und diese Liebe ist die Liebe der Schöpfung an ihre entstehenden Formen. Es ist wie ein wohliges Seufzen, wenn das Licht bzw. die Energie der Schöpfung in die Materie eintaucht, mit ihr verschmilzt oder die Materie erst entstehen lässt durch Verdichtung und Abkühlung von Energie und Licht. Das bringt die Sphärenmusik hervor, welche ohne Unterlass ihre Melodie ertönen lässt.

 

„Seraphina, es wird langsam Zeit für dich.“

Ein Engel – es handelte sich um den Engel der Rückschau – hatte sich Seraphina genährt. Seine leuchtende Gestalt strahlte permanent unendliche Liebe, Zuversicht und Güte aus. Er hob seine Hand aus Licht und ließ einen feinen Lichtstrahl zu Seraphina fließen, wie, um sie an ihr bevorstehendes Gespräch zu erinnern.

„Ah, du hast dir noch mal dein letztes Erdenleben angesehen. Hast du etwas für dich daraus entnehmen können, so als Erkenntnis?“, tönte seine sanft klingende Stimme.

Seraphina wandte sich ihm zu.

„Oh ja, das konnte ich“, und schaute wieder auf ein flimmerndes Fenster vor ihr, auf dem immer wieder die letzten Szenen dieses Lebens abliefen.

„Das Ende kam so plötzlich, so dass ich mich auf den Tod nicht vorbereiten konnte.

Da war auf einmal die absolute Trennung von allem und dann nur noch Dunkelheit um mich, und Vergessen“, sinnierte sie weiter.

„Ja, und das stellt für einen Engel, wie du es bist, liebe Seraphina, den größten Schmerz dar – nämlich Vergessen, Dunkelheit und den spürbaren Verlust deines umfassenden, facettenreichen Wesens und deines Wissensschatzes zu erleben.“

Während dieser Worte, die telepathisch, aber dennoch hörbar, zwischen den beiden Engeln hin und her flossen, schenkte der Engel der Rückschau Seraphina weitere Wellen unendlicher Liebe und Trost, was eben seine Aufgabe als Engel der Rückschau war. Aber es gab noch einen anderen Grund, warum er Seraphina so wohlwollend Unterstützung spendete. Insgeheim bewunderte er sie für ihren Mut, dass sie sich als Engel freiwillig in einem menschlichen Körper inkarniert hatte, dass sie sich so sehr auf die Polarität der Materie eingelassen hatte.

Ihre zwischenzeitlichen Aufenthalte bei den erdnahen Engeln in den ‚Tempeln des goldenen Lichtes‘ oder bei den Naturwesen als Elfe und später als Kobold, konnte er noch in gewisser Weise nachvollziehen, aber in einem menschlichen Körper, der so dicht und eher schwer war, das war für ihn ein Rätsel. Er selbst kannte diese Erfahrung mit einem grobstofflichen Körper nicht. Nur durch Seraphinas Aufenthalte hier, zwischen ihren irdischen Leben, wusste er davon, da sie jedes Mal das Gefühl und die Erfahrung des gerade beendeten Lebens mitbrachte und er dies mit ihr in den Rückschauen auswertete.

Sanft flossen weitere Sätze in Form von strahlendem Licht zu Seraphina hin.

„Dein nächstes Leben wird mit diesem Vergessen beginnen, mit dem Vergessen, wer du wirklich bist, weil das vorige Leben so geendet hat.

Doch hast du in dem vor dir legenden Leben jederzeit, in jedem einzelnen Augenblick, die Möglichkeit, dich wieder zu erinnern, wer du wirklich bist und dass es uns Engel und all die unzähligen Welten und Wesen gibt, was deine Aufgabe als Engel war (und ist) und was deine Aufträge als Engel auf der Erde sind. Die folgende Zeit auf der Erde wird besonders günstig sein, da zahlreiches, vielfältiges Wissen darüber wieder verfügbar sein wird. Und mehr und mehr Menschen werden ähnliches erleben und es auch offenbaren.

Das stellt für dich eine ganz besondere Chance dar; wenn du eben auf dein Herz hörst, findest du dort die Wahrheit über dich selbst heraus. Nur dort kannst du Wahrheit und Erkenntnisse finden, und das führt dich wieder zu deinem wahren Wesen und zu deinem großartigen Potential zurück.“

Der Engel der Rückschau hielt inne und er und Seraphina schauten sich eine ganze Weile an, während pure Güte und Gnade zwischen ihnen hin und her floss. Hier auf der „Ebene der Rückschau“ war das möglich, da sie beide Engel waren, doch wenn Seraphina wieder auf der Erde sein würde, würde sie sich zunächst kaum mehr an diese Begegnung erinnern.

„Liebe Seraphina, sieh her, sehr bald beginnt dein nächstes Erdenleben.“

Mit diesen Worten bewegte der Engel der Rückschau seine Hände, schloss das Fenster des vergangenen Lebens und öffnete ein neues Fenster, welches einen Ausschnitt auf der Erde zeigte. Seraphina trat etwas näher an das Fenster heran und blickte hindurch. Über diesem Fenster waren leuchtende Zahlen zu sehen. Dort stand:

31.07./01.08.1970 ird. Z.

Sie erkannte eine Frau und einen Mann, die sogleich beginnen würden, ein Kind zu zeugen.

„Diese beiden Menschen möchten mit einem Kind ihre Ehe wieder ins Lot bringen. Du kennst sie beide aus einem früheren Leben.“

Die Frau wartete noch auf den Mann, der, noch etwas unschlüssig, vor dem Zelt auf und ab lief und hin und her überlegte, ob denn jetzt wirklich ein Kind hilfreich in der momentanen Situation wäre. Jedoch dann gab er sich einen Ruck, trat in das Zelt und legte sich zu der Frau.

Seraphina sah ihnen beim Liebesspiel zu und wurde von einer seltsamen Unruhe erfasst, die sie Richtung Erde zog. Ihr wurde nun bewusst, dass das ihre zukünftigen Eltern waren.

„Gleich ist es soweit für den Moment, wo du dein neues Erdenleben beginnen kannst. Doch vorher gebe ich dir noch etwas vom Strahl des Vergessens, der dich vor einem schockartigen Aufwachen in der Materie bewahrt, da die Schwingungsunterschiede zwischen dieser Ebene und der Erdebene zu groß sind. Du kennst das ja schon von den vorigen Erdenleben.“

Der Engel der Rückschau entfernte sich nun etwas von Seraphina und überwachte genau, dass alles richtig ablief.

Von dem Liebespaar im Zelt ging jetzt ein immer stärker werdendes rhythmisches Pulsieren aus, welches sich in Wellen durch alle Dimensionen fortsetzte, bis es bei Seraphina angelangt war. Seraphina verspürte einen Sog zur Erde und zu diesem Menschenpaar hin, der ständig zunahm. In ihr pulsierte es nun auch und dann pulsierten das Menschenpaar und sie im Gleichklang.

Eine Grundvoraussetzung für eine neue Inkarnation war nämlich, dass Menschen und Seelen im Gleichklang schwangen. In einigen Fällen kam es jedoch vor, dass sich dieser Gleichklang zum Zeitpunkt der Zeugung nicht einstellte und dann suchten diese Seelen zusammen mit den Engeln der Rückschau nach anderen möglichen Eltern, die in den Seelenplan hineinpassten.

Da Seraphina nun im Gleichklang mit ihren künftigen Eltern schwang, bildete sich vor ihr ein Energiewirbel, der sich wie ein Auge öffnete, nach innen zu rotieren begann und sich dann zu einem Lichttunnel formte. Der Sog, der von diesem Tunnel ausging, wurde jetzt so stark, dass Seraphina davon erfasst wurde. Unzählige Lichtfäden schossen knisternd und zischend aus dem Lichttunnel heraus, liefen über ihre Lichtgestalt hinweg und schufen in Bruchteilen von Sekunden auf den energetischen Ebenen das Chakrensystem, das Meridiansystem sowie alle Schichten der Aura, die für einen menschlichen Körper auf der Erde wichtig waren. Ein Zittern lief durch Seraphinas Lichtgestalt, sie passte sich der Form des Lichttunnels an, wurde in den Tunnel hineingezogen und sauste Richtung Erde direkt auf ihre zukünftigen Eltern zu.

Ihre Gestalt verkleinerte, verdichtete und verlangsamte sich in der Schwingung mehr und mehr, um sich den irdischen Gegebenheiten anzupassen.

Die ersten Stunden umfloss Seraphina diese beiden Menschen einige Male, aber zuerst nur zaghaft. Und dann kam der große Augenblick der Befruchtung der Eizelle. Eine immens starke Energiewelle wurde dabei freigesetzt (pure Schöpfungskraft), von der Seraphinas Seele erfasst wurde, die sich mit ihrem Herzchakra verband und sie dann blitzschnell in die Eizelle hineinzog. Das bedeutete für Seraphina nochmals eine extreme Verdichtung, doch mit zunehmenden Wachsens dieses Körpers, des Geistes und der Erfahrungen würde sie sich wieder ausdehnen und mehr Raum einnehmen.

Der Engel der Rückschau hatte das alles durch das Fenster beobachtet.

Seine Aufgabe war vorerst beendet, was Seraphina betraf.

Dennoch war in ihm ein leiser Gedanke, ein Wunsch aufgestiegen, der da lautete:

‚Ach vielleicht könnte ich doch auch mal in einem materiellen Körper inkarnieren, entweder auf der Erde oder auf einem anderen Planeten.‘

Er erinnerte sich daran, dass einige Engels-, Feen-, Elfen- oder Drachenseelen schon bei ihm auf seiner Ebene gewesen waren, die sich dann als Mensch inkarniert hatten. Und in den letzten tausend Jahren hatte dies enorm zugenommen, mit steigender Tendenz seit dem 20. Jahrhundert. Dies war möglich, weil in diesem Universum das Prinzip des freien Willens an erster Stelle stand, welches eben auch den Wesen ermöglichte, ihre Verkörperungen frei zu wählen, soweit das mit einem gewissen Bewusstseinsstand realisierbar war.