Yachtchartern für Einsteiger

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Yachtchartern für Einsteiger
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Yachtchartern für Einsteiger












Von Jürgen Prommersberger





Jürgen Prommersberger: Yachtchartern für Einsteiger

Regenstauf , Februar 2016

Alle Rechte am Werk liegen beim Autor:

Jürgen Prommersberger

Händelstr 17

93128 Regenstauf

Erstauflage

Herstellung: CreateSpace Independent Publishing Platform





Inhalt





Vorwort



allgemeine Vorbereitung



nützliche Versicherungen



Crew Vereinbarung



Alleine skippern oder doch mit einem Profi mitfahren?



Die richtige Yacht?



- wie groß?



- wie alt?



- bei welchem Vercharterer?



Fragen zur Revierauswahl



Fragen zur Crewauswahl



Die Yachtübernahme / allgemein



Die Yachtübernahme / Bord WC



Die Yachtübernahme / Motor allgemein / Kühlung



Die Yachtübernahme / Motor / Zündung



Seemannschaft: Leinen in der Schraube



Motortechnik: Antrieb und Schaltung



Rückwärtsfahren



Segeln unter Motor?



Segeln: Rollgroßanlage



Segeln: Rollfockanlage



Segeln: der Segeltrimm



Segeln: die richtige Segelfläche



Arbeit an Bord: die Winschen als Gefahrenquelle



Unterwegs: der Autopilot



Unterwegs: der Kartenplotter



Unterwegs: Seeventile



Unterwegs: Luken



Wasser- und Dieseltank



Beiboot



Anlegen: Gefahr durch Abhalten der Yacht



Grundberührungen



Bootsschuhe



Alkohol an Bord



Yachtrückgabe





Vorwort





Das hier ist ein Ratgeber für Segeleinsteiger. Für Leute, die gerade ihre Segelprüfung absolviert haben und ihn nun in den Händen halten. IHN…. Das ist der Segelschein….





Ich erinnere mich noch gut an dieses Gefühl. Wir saßen alle zusammen im Cockpit, unsere Yacht war sicher festgemacht und wir hatten auch schon einen Manöverschluck auf die bestandene Prüfung intus… Na ja gut, vielleicht waren es auch zwei oder drei….





Ich schwebte auf Wolke sieben. Alles hatte so gut geklappt. Sogar dieses Boje über Bord Manöver, bei dem ich beim Üben immer mit Karacho vorbeigerauscht war… Alles bestens…. Und jetzt dieses Gefühl…. Ich hatte das zuletzt beim Bestehen des Autoführerscheins (jetzt mal abgesehen von den diversen Diplomprüfungen und so). Aber dann hab ich mich an diesen Spruch des Prüfers erinnert…. „Bilden Sie sich jetzt ja nicht ein, dass Sie jetzt Autofahren können. Das einzige, was Sie geschafft haben, das ist 45 Minuten einigermaßen fehlerfrei gefahren zu sein. Die Herausforderungen kommen noch, wenn Sie dann mal allein am Steuer sitzen“.



Und wenn ich mich dann an meine Anfangszeit beim Autofahren erinnere, dann muss ich sagen, dass der gute Mann recht hatte. Und darum habe ich jetzt diesen Ratgeber geschrieben, der Euch gerade bei der Planung und Durchführung des ersten Töns ein paar Tipps geben soll.












Vorbereitung





Ich habe meinen Segelschein BR und Sportboot Küste im September gemacht. Die Segelsaison war also praktisch schon abgeschlossen. Ich hab es noch genau 1 x geschafft mit meiner Jolle auf dem Steinberger See (das ist so ein aufgelassener Braunkohltagebau) herum zu eiern, dann gab es Mitte Oktober schon einen ersten Kälteeinbruch. Ich hab die Jolle aus dem Wasser gezogen und Game Over war´s mit der Segelei für dieses Jahr. Macht nichts, denn im Folgejahr wollte ich dann mein neuerworbenes Wissen gleich mal austesten.










Nur….. Eine weitere kleine Überraschung hat noch auf mich gewartet…. Die Segelschule hat mir nämlich so nebenbei mitgeteilt, dass man für eine Yachtcharter auch den Funkerschein benötigt. Sonst ist´s Essig mit der Buchung. Zufällig wurde gerade ein neuer Kurs zum Erwerb des Funkerscheins gestartet… Nachdem ich mich zunächst ein bisserl geärgert hatte (das hätte mir die Segelschule auch gleich sagen können das man den Schein auch noch braucht), hab ich mir gedacht…. Ok, wer A sagt muss auch B sagen und hab diesen Schein auch noch gemacht. Im Frühjahr war ich dann soweit. Ich hatte beide notwendigen Scheine in der Tasche. Den Funkerschein und den Segelschein. Und jetzt ist die erste grundlegende Entscheidung notwendig.





Soll ich selber skippern oder zumindest am Anfang zusammen mit einem erfahrenen Skipper segeln. Ganz klar….. Beides hat Vor- und Nachteile:












Beim selber Skippern bist Du natürlich auf Dich allein gestellt. Nur auf DICH…..



Du bist verantwortlich für die Crew und für die Yacht. Wenn was schiefgeht, dann bist Du derjenige, an den sich Unfallgegner, Vercharterer und auch geschädigte Crewmitglieder halten werden…. Also eigentlich eine eher ungemütliche Situation. Denkt Euch jetzt bitte nicht: was ist das für ein bescheuerter Ratgeber? Der erzählt mir gleich auf Seite 3 was da alles passieren kann. Wie heißt es so schon im Versicherungsdeutsch: Segeln ist ein gefahrgeneigter Sport. Klar… Aber geh mal in Italien über einen Zebrastreifen ohne auf die Autos zu achten. Dann merkst Du erst wie gefahrgeneigt ein Italienurlaub sein kann. Hier geht es zunächst mal darum, was Du für Vorsorge treffen kannst, dass ein Urlaubstraum kein Alptraum wird. Hier also ein paar Tipps, die Dir das Leben erleichtern und Dir helfen Deinen Segeltraum zu verwirklichen.





Nützliche Versicherungen





Es gibt diverse Versicherungen, die Dir das Risiko (teilweise) abnehmen.












Ich stelle sie im Folgenden auch vor und gebe auch ein paar Links zu den Anbietern. Ein paar dieser Versicherungen sind ganz nützlich, ein paar sind meiner Meinung nach überflüssig aber eine ist absolut wichtig. Das ist die Versicherung gegen die Dummheit des Skippers. Im Versicherungsdeutsch heißt die natürlich anders. Nämlich die Skipperhaftpflichtversicherung. Es ist nämlich so….. Natürlich ist die Yacht selber auch versichert. Sagen wir mal vergleichbar mit einer Teilkasko bei Auto. Aber was ist, wenn Du selber Mist baust. Gerade als Anfänger kann das schon schnell mal passieren. Dass das Schiff beschädigt wird, weil Du eine Sandbank übersiehst…. Oder Dein Anker nicht hält und Du am nächsten Morgen unsanft am Strand gelandet bist. Oder Du einem anderen Segler die Vorfahrt genommen hast….. Für diese Fälle, wo es wirklich ans Eingemachte geht und es für Dich auch richtig teuer werden kann. Für diesen Fall brauchst Du die Skipperhaftpflichtversicherung. Das ist also eine Art Vollkaskoversicherung. Wichtig ist hier, dass die grobe Fahrlässigkeit mitversichert ist. Wenn ich skippere, dann nie ohne. Und die Kosten lege ich auf die Crew um und gut ist´s. Das ist dann kleines Geld für einen ruhigen Törn.










Ich hab da mal in Punat (auf der Insel Krk in Kroatien) was erlebt. Bei der Yachtrückgabe lagen wir neben einer stolzen 46iger…. Ein super Teil mit Doppelruder und so…. Und die Jungs von nebenan saßen alle ein bisserl betröppelt am Pier und hatten ganz lange Gesichter. Die hatten ein Problem mit dem Ruder…. Es gibt da nämlich auf der Insel Silba eine ganz bescheuerte Kaianlage. In 99,5 % aller Häfen in Kroatien musst / sollst Du mit dem Heck voraus ran an die Pier (ich weiß, in der Ostsee ist das wieder anderes, aber mein Hauptrevier ist halt Kroatien, weil´s da wärmer ist). Also zurück nach Silba. Da musst Du mit dem Bug voraus hin, weil hier unter Wasser der Betonsockel vorspringt. Das steht auch in jedem Hafenhandbuch so drin als Warnhinweis. Die sind aber wie gewohnt mit dem Heck voraus an die Pier und da war´s auch schon passiert. Sowas kann einem den Törn ganz schön versauen….. Denn eine Reparatur von einer Doppelsteuerungsanlage ist nicht so billig…..












Und da ist´s gut, wenn man eine Versicherung in der Hinterhand hat. Es gibt da auch verschiedene Varianten mit Eigenbehalt und so. Dass muss man mit seiner Crew abmachen, wie viel Eigenbehalt es sein soll. Aber eines ist ganz klar. Wenn Eigenbehalt, dann macht irgendwas aus, wie etwaige Kosten aufgeteilt werden, die nicht durch eine Versicherung abgedeckt sind (eventuell in einer Crewvereinbarung). Denn beim Geld hört ja die Freundschaft auf und der geschädigte Verscharterer wird sich zunächst an Dich als Skipper halten.





Noch ein wichtiges Wort zur groben Fahrlässigkeit bei der Skipperhaftpflichtversicherung. Für das Segeln gelten die gleichen Alkoholregeln wie beim Autofahren (also z.B. in Deutschland 0,5 Promille). Das ist eben bei Versicherungen so: wenn Du diverse Manöverschlucke intus hast und dann auf Grund läufst, dann wird Dich auch die beste Versicherung nicht retten. Dazu aber noch mehr weiter hinten unter dem Thema „Alkohol an Bord“.

 





Das war also die Versicherung gegen Dummheit des Skippers….. Hier noch ein paar andere wichtige und weniger wichtige Versicherungen. Das Beste ist, Du sprichst das Ganze mit Deiner Crew ab. Ich gebe hier für die verschiedenen Versicherungen eine Bewertung ab mit den bekannten Schulnoten 1 – 6. Also 1 heißt super klasse und dann absteigend weiter….





Auslandsreisekrankenversicherung



Die sollte grundsätzlich jeder haben, der im Ausland Urlaub macht. Die gibt´s schon für +/- 10 € und das ist ja wirklich nicht die große Ausgabe. Denn es kann ja auch unabhängig vom Segeln mal was passieren.



Wertung Note 1












Bootshaftpflichtversicherung / Bootskaskoversicherung



Das betrifft das eigene Schiff. Wenn Du charterst, dann hat Dein Vercharterer diese Versicherungen schon für Dich abgeschlossen. Im Zweifelsfall danach fragen bzw. im Kleingedruckten des Chartervertrages nachlesen. Wenn also zum Beispiel jemand während des Landgangs ins Schiff einbricht (vorausgesetzt es war ordnungsgemäß verschlossen) dann seid Ihr mit dieser Versicherung abgesichert.



Wertung Note 6 (als Charterer braucht Ihr Euch um das NICHT zu kümmern. Das muss der Vercharterer anbieten)





Charterausfallversicherung/Charterfolge-schadenversicherung



Schützt die Chartercrew vor Forderungen seitens des Vercharterers, wenn das gecharterte Schiff auf dem Törn beschädigt wird und somit einer nachfolgenden Crew nicht oder nicht rechtzeitig zur Verfügung steht. Bei der Versicherung bin ich mir immer ein

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