Fake Love

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Fake Love
Nur Freunde!
Jennifer Sucevic


Impressum

Nachdruck, Vervielfältigung und Veröffentlichung - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages!

Im Buch vorkommende Personen und Handlung dieser Geschichte sind frei erfunden und jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt.

Copyright © 2020 dieser Ausgabe Obo e-Books Verlag,

alle Rechte vorbehalten.

OBO e-Books

M. Kluger

Fort Chambray

Apartment 20c

Gozo, Mgarr

GSM 2290

Inhalt

1. Reed

2. Emerson

3. Reed

4. Emerson

5. Reed

6. Emerson

7. Reed

8. Emerson

9. Reed

10. Emerson

11. Reed

12. Emerson

13. Emerson

14. Emerson

15. Reed

16. Emerson

17. Reed

18. Emerson

19. Emerson

20. Reed

21. Emerson

22. Emerson

23. Reed

24. Emerson

25. Reed

26. Emerson

27. Reed

28. Emerson

29. Reed

30. Reed

31. Emerson

32. Reed

33. Emerson

34. Reed

35. Emerson

Epilog

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1

Reed

Mit einem Seufzer lasse ich mich auf die Couch fallen und öffne eine Dose mit kaltem Bier. Dann stürze ich die Hälfte davon mit einem durstigen Schluck hinunter.

Verdammt, das war genau das, was ich gerade brauchte.

Weißt du, was genauso gut wäre?

Ja, das weißt du.

Wir sind in der zweiten Septemberwoche, und Coach Richards lässt uns zwei Mal am Tag auf dem Eis trainieren, Gewichte heben und fünf Meilen für zusätzliches Cardiotraining laufen.

Als ob wir das nötig hätten.

Oh … und er fügte dem diesjährigen Programm Yoga hinzu.

Scheißyoga.

Nicht zu glauben, oder?

Lass es mich ganz klar sagen: Ich stehe nicht darauf, meinen Körper zu einer Brezel zu verbiegen und tief aus dem Bauch heraus zu atmen. Sicher, ich verstehe ihn. Er möchte, dass wir an unserer Flexibilität arbeiten. Und ich mache mit, aber das bedeutet nicht, dass es mir gefallen muss.

Coach R ist ein totaler Masochist.

Oder war es Sadist?

Ich kann die beiden nie auseinanderhalten.

Ist auch egal. Was immer er ist, der Mann genießt es, uns den Arsch aufzureißen. Das einzig Lustige daran ist das Stöhnen und Jammern der neu eingestiegenen Erstsemester über unseren harten Trainingsplan.

Willkommen in der Eishockey-Division I, Jungs. Schnallt euch an, es wird eine holprige Fahrt.

Addiere dazu noch fünfzehn Semesterwochenstunden, und es bleibt kaum Zeit für was anderes.

"Reed, Baby, ich habe die ganze Nacht auf deine Rückkehr gewartet."

Eine kurvenreiche Frau setzt sich mir wie ein vom Himmel fallender Engel auf den Schoß, bevor sie ihre Arme um meinen Hals schlingt und mich zu sich heranzieht.

Ich muss mich korrigieren. Dafür ist immer Zeit.

Verdammt, die Hälfte der Zeit ist es das, was mich aufrecht hält. Sex ist großartig, um Stress abzubauen – lass dir von niemandem was anderes erzählen. Ich bin viel entspannter, nachdem ich meine Ladung verschossen habe. Und wenn ich das Glück habe, es zweimal in einer Nacht zu tun, dann ist es, als wäre ich in ein verdammtes Koma gefallen.

Reine Glückseligkeit, Baby.

Zum Glück für uns hat das Eishockeyteam der Red Devils eine genügend Puckbunnies auf dem Campus, die immer bereit sind, für den dringend benötigten Stressabbau zu sorgen. Gott segne jede einzelne dieser Damen. Sie haben keine Ahnung, wie sehr ihr Teamgeist geschätzt wird.

Dennoch gibt es immer wieder Ausnahmen von der Regel.

Und das Mädchen, das derzeit auf meinem Schoß sitzt, ist die Ausnahme von meiner Regel.

Megan schiebt ihre Unterlippe zu einem sexy Schmollmund hervor. "Wie kann es sein, dass wir noch nie was miteinander hatten?"

Die Antwort ist einfach. Ich bemühe mich, sie zu meiden wie eine ansteckende Krankheit.

Megan klimpert mit ihren getuschten Wimpern und neigt ihren Kopf. Ihre Stimme klingt jetzt wie die eines kleinen Mädchens, als sie eine dunkle Locke um den Finger wickelt. "Findest du mich nicht hübsch?"

Hübsch?

Nein, Megan ist hinreißend.

Ihr langes schwarzes Haar glänzt wie ein Krähenflügel und liegt in sanften Wellen um ihre Schultern. Sie hat dunkle Augen, die leicht mandelförmig geformt sind und ihr einen exotischen Touch verleihen. Ihre Haut sieht das ganze Jahr über aus, als wäre sie von der Sonne geküsst. Und als ob das nicht schon reichen würde, um sie zum feuchten Traum eines Kerls zu machen, hat sie quasi schwerkraftlose Titten und einen runden Arsch.

Habe ich mir vorgestellt, sie von hinten zu ficken und ihr ein paar Mal auf den Hintern zu klatschen, bevor ich mein Pulver verschieße?

Darauf kannst du Megans perfekten runden Arsch verwetten. Das Mädchen ist ein wandelnder feuchter Traum.

Und nach dem, was die Jungs im Team so erzählen (weil sie ein Haufen großmäuliger Arschlöcher sind, die gerne prahlen), lutscht sie einen Schwanz wie keine andere. Aber das werde ich wohl nie erleben. Ich halte mich von Megan fern, denn jedes Mal, wenn ich sie anschaue, sehe ich Emerson.

Und sich vorzustellen, dass ich meine beste Freundin nagele, ist definitiv ein No-Go.

Als ich nicht sofort antworte, reibt Megan ihren perfekten Hintern an meinem Schritt. Leider reicht allein der Gedanke an Emerson aus, um wie eine kalte Dusche zu wirken.

Es ist eine verzwickte Situation.

Eine, die Em glücklicherweise nicht kennt. Genau so muss es auch bleiben. Sie darf nicht herausfinden, dass ich scharf auf sie bin. Emerson Shaw ist eine der ersten Freunde, die ich fand, als meine Mutter und ich im Sommer vor dem ersten Jahr an der Highschool nach Lakefield zogen. Und seitdem sind wir fast unzertrennlich.

Ich genieße zwanglose Friends-with-benefits-Beziehungen mit einer Reihe von Mädchen auf dem Campus, aber ich habe nie daran gedacht, mit Em zu schlafen.

Okay, vielleicht habe ich darüber nachgedacht, mit ihr Sex zu haben. Es ist schwer, sich nicht vorzustellen, wie es ist, sie auszuziehen, bei einem Mädchen, das so aussieht wie sie, aber ich habe nie etwas in der Richtung versucht.

Ich habe zu viele Frauen gevögelt, um zu wissen, dass es eine Beziehung verändert. Und ich mag Em viel zu sehr, um das Risiko einzugehen, mit ihr zu schlafen. Sie ist die einzige Person, die immer zu mir gehalten hat. Und seien wir ehrlich, ich kann viel offener ihr gegenüber sein als bei meinen Teamkollegen.

Kannst du dir vorstellen, dass ich diesen Arschlöchern meine Seele offenbare?

Ganz genau. Das würde nie im Leben gut gehen.

 

Meine Freundschaft mit Emerson gibt mir noch dazu Einblicke in die weibliche Psyche, die ich sonst nie bekommen würde. Es ist wie ein Blick hinter den magischen Vorhang. Ich bin nicht bereit, das wegzuwerfen, vor allem da es genügend Puckbunnies gibt, mit denen ich mich austoben kann.

Und die Moral der Geschichte – eine echte Freundschaft ist viel schwerer zu erhalten als ein paar Abschüsse.

"Reed?" Megan nimmt meine Unterlippe zwischen ihre scharfen Zähne, knabbert sanft daran und lässt dann von mir ab.

Blinzelnd kehre ich gedanklich zurück zu dem Mädchen, das sich auf meinem Schoß herumschlängelt. "Ja?"

Sie legt ihre Hände auf meine Schultern. "Du bist so verkrampft."

Verdammt richtig, das bin ich. Alles, woran ich denken kann, ist Emerson, und das ist falsch.

"Lass uns nach oben gehen." Ihre Zunge gleitet heraus, um ihre Lippen zu befeuchten, dann flüstert sie: "Ich weiß genau, was dagegen hilft."

Wenn ein anderes Mädchen das Angebot machen würde, hätte ich sie bereits die Treppe zu meinem Schlafzimmer hinaufgeschleift. Aber das wird bei Megan nicht passieren. Ich kann mich nicht mit jemandem einlassen, der wie ein Doppelgänger von Emerson ist.

Ich kann es einfach nicht. Vielleicht mache ich technisch gesehen nichts falsch, aber es fühlt sich trotzdem an, als würde ich eine Art Freundschaftsregel brechen. Sie weiß vermutlich nicht, dass ich so über sie denke, aber ich weiß es.

Und das ist alles, was zählt.

Ich schätze, ich muss mir ein anderes Mädchen suchen, mit dem ich mich beschäftigen kann. Vorzugsweise eine flachbrüstige Blondine mit großen blauen Augen, die Em nicht ähnelt. Oder vielleicht eine Rothaarige, um die Dinge etwas abwechslungsreicher zu machen.

Megans Augen leuchten, als ich mein Bier abstelle, meine Hände um ihre Taille lege und sie vorsichtig von meinem Schoß schiebe. "Entschuldige, Schatz. Ich muss noch was für morgen fertig machen." Ich nutze eine kleine Notlüge, um die Abfuhr abzumildern. "Vielleicht ein anderes Mal?"

Ihr Lächeln fällt in sich zusammen. "Sicher, kein Problem."

Bevor sie mich auf eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Ort festnageln kann, ziehe ich mich eilig aus dem Wohnzimmer zurück und gehe nach oben. Sobald ich in meinem Zimmer Zuflucht gefunden habe, schreibe ich eine Textnachricht an eines meiner Mädchen.

Eine Viertelstunde später kommt meine Ablenkung für diesen Abend durch die Tür.

Weißt du, was mir an Candace am besten gefällt?

Das Mädchen kommt gleich zur Sache. Sie muss keine Zeit mit Small Talk verschwenden und das ist ganz meine Meinung. Ich bin in der Stimmung zu ficken. Nicht darin, über Weltpolitik oder Klimawandel zu diskutieren.

Die Tür hat sich noch nicht einmal geschlossen, und Candace verliert bereits ihre Kleidung. Da sie sich nicht mit einem BH aufgehalten hat, springen ihre Titten heraus, sobald sie ihr Shirt auszieht. Ihre Nippel versteifen sich, als die kühle Luft auf sie trifft.

Es ist ein schöner Anblick.

Aber …

Südlich der Gürtellinie rührt sich nichts. Nicht so wie vorhin, als ich an eine bestimmte Person gedacht habe, die namenlos bleiben soll. Aber ich mache mir keine Sorgen. Ich muss mich nur fokussieren, mich auf die anstehende Aufgabe konzentrieren. Was meinen Schwanz zum Stehen bringen wird.

Ich ziehe mein T-Shirt aus und werfe es auf den Boden, während Candace den Knopf ihrer winzig kleinen Shorts aufschnippt und dann den Reißverschluss öffnet. Ihren Blick auf mich gerichtet, schlängelt sie sich aus ihnen heraus.

Und weißt du was?

Kein Höschen in Sicht.

Nur eine herrlich nackte Pussy.

Das funktioniert für mich.

Nun, zumindest ist es das, was normalerweise für mich funktioniert.

Im Moment jedoch hat die Schlappschwanzkrankheit eingesetzt.

Nachdem Candace sich komplett ausgezogen hat, stolziert sie sexy wie die Hölle zum Bett, wo ich es mir bequem gemacht habe. Ihre Augenlider senken sich, während ein wissendes Lächeln ihre roten, vollen Lippen umspielt. Ich betrachte ihren wunderschönen Körper.

Das Mädchen ist absolut perfekt.

"Du hast mir gefehlt." Sie krabbelt vom Ende des Bettes zu mir hoch, bis ihre Hände auf meiner nackten Brust ruhen. "Ich bin froh, dass du mir eine SMS geschrieben hast."

Das sagt sie jetzt, aber sie wird ihre Meinung ändern, wenn sie mein Ding in die Hände bekommt. Ich warte nämlich immer noch darauf, dass mein Schwanz die Gelegenheit wahrnimmt, aber er rührt sich nicht.

Was zum Teufel stimmt nicht mit mir?

Ich dachte, so etwas passiert nur älteren Menschen. Ich bin viel zu jung für Viagra. Außerdem weiß ich, wie dieser Mist einen fertigmachen kann.

Nein, vielen Dank auch.

Letztes Jahr hat einer der Esel in meinem Team aus Jux und Tollerei ein paar dieser kleinen blauen Pillen in die Hände bekommen und sie einem der Neulinge zugesteckt. Der arme Kerl ist tagelang mit einem Ständer rumgerannt. Und dann musste er auch noch in die Notaufnahme. Als Coach R über die Situation informiert wurde, hat er uns den Arsch aufgerissen und damit gedroht, die gesamte Mannschaft für die Saison auf die Bank zu setzen. Danach hat er uns übers Eis gejagt, bis uns praktisch die Beine abfielen.

Candy zieht ihre lilafarbenen Fingernägel an meiner Brust entlang, drückt mich in die Matratze und beugt sich über meinen Oberkörper. Dann leckt sie eine nasse Spur an meinem Körper hinunter, bis sie zum Bund meiner Sporthose.

Diese Begegnung wird sehr schnell einen Sturzflug hinlegen, wenn ich ihn nicht in Rekordtempo zum Stehen kriege. Da ich nicht weiß, was ich tun soll, drücke ich meine Augenlider fest zusammen, ein Bild von Emerson schießt mir durch den Kopf.

Dunkles Haar, üppige Kurven, strahlendes Lächeln.

Candace kichert, als sie meine Boxershorts über meine harte Länge hinabzieht, als sähe sie ein lang ersehntes Weihnachtsgeschenk. "Da ist ja mein großer Junge!"

Ich stöhne.

Ich bin so am Arsch.

2

Emerson

"Denk dran, dass du heute Abend mitkommen wolltest", sagt Brinley auf dem Weg zu unserer letzten Vorlesung heute.

Oder besser gesagt: Zur letzten Vorlesung dieser Woche.

Thank god it’s friday, Baby!

Ich unterdrücke ein Stöhnen. Ich werde es Brin gegenüber nicht zugeben, aber ich würde viel lieber zu Hause bleiben. Das Semester hat vor weniger als einem Monat begonnen und es war eine lange Woche. Ich stecke schon jetzt knietief in Hausaufgaben. In einem Moment der Schwäche habe ich Brinley versprochen, dass ich mit ihr zur Alpha-Delta-Phi-Party gehen und ein wenig dringend benötigte Zeit mit meiner besten Freundin verbringen werde. Unsere Stundenpläne sind so verdammt voll, dass wir manchmal wie Schiffe sind, die in der Nacht aneinander vorbeifahren.

Brinley hat Rechtswissenschaften mit Kunst als Nebenfach belegt. Es ist eine seltsame Kombination, aber es funktioniert für sie. Kunst ist ihr kreatives Ventil, während sie Politik und Geschichte studiert. Sie hat bereits den Law School Admission Test gemacht und ist dabei, eine Liste von juristischen Fakultäten zusammenzustellen, bei denen sie sich bewerben will. Dies ist unser viertes und letztes gemeinsames Jahr, und ich bin traurig, dass es zu Ende geht. Wer weiß, wo wir nächstes Jahr landen werden. Mit ziemlicher Sicherheit in verschiedenen Städten.

Ich nicke. Plötzlich legt mir jemand seinen Arm um die Schultern und zieht mich an sich. Ich nehme den sauberen, holzigen Duft wahr, der ganz und gar männlich ist. Reed drückt mir einen Kuss auf die Stirn, wie er es immer tut, wenn wir uns sehen.

"Hey, gut siehst du aus", begrüßt er mich, bevor er Brin zunickt.

"Das Gleiche gilt für dich", antworte ich mit einem Lächeln.

"Wir sprachen gerade über die Alpha-Delta-Phi-Party heute Abend", sagt Brinley. "Ich nehme an, dass du auch da bist?"

"Ich hatte es vor", antwortet Reed, während wir drei über den Campus gehen. "Das wird eine coole Party." Er wirft Brin ein verschmitztes Lächeln zu. "Ich bin sicher, Colton wird auch da sein."

Brinleys Gesichtsausdruck ist vollkommen neutral, als sie ihn kurz von der Seite her ansieht. "Und das sagst du mir, weil…3?"

"Nur so." Ein breites Grinsen gleitet über Reeds Gesicht, dann zuckt er mit den Achseln. "Ich dachte nur, dass es dich interessieren könnte."

Sie schnaubt und blickt konzentriert geradeaus. "Nun, da hast du dich geirrt."

"Das ist zu schade", fährt Reed fort. "Ich glaube, er steht auf dich."

"Er und jeder andere Typ auf diesem Campus", schießt sie mit einem Schnauben zurück.

Das mag eingebildet klingen, aber es stimmt. Brinley ist wunderschön mit langen blonden Haaren, leuchtend grünen Augen und einer kurvenreichen Figur. Die Jungs sind hinter ihr her, seit ich sie im ersten Studienjahr kennengelernt habe. Und sie hat absolut kein Problem damit, sie wie Kaugummistangen zu vernaschen.

Ich habe eine Weile gebraucht, um herauszufinden, dass Brinley wie ein Kerl denkt. Sie interessiert sich nicht für Beziehungen. Und ich habe sie noch nie herumsitzen und wegen eines Mannes weinen sehen. Sie schläft, mit wem sie will, und schaut nicht zurück, wenn sie morgens verschwindet.

Brinley hat zwei Regeln, wenn es um die männliche Spezies geht. Sie schläft mit niemandem mehr als einmal. Zweimal, wenn es wirklich gut ist. Und sie klammert nicht. Wenn das nicht nach der Denkweise eines Mannes klingt, weiß ich nicht, was sonst. Ich kann nicht sagen, dass es bei ihr nicht funktioniert. Sie scheint vollkommen glücklich zu sein. Wie ich konzentriert sie sich auf ihre Zukunft.

Ich vermute, dass Reed recht hat, wenn er sagt, dass sein Freund auf sie steht, aber Brinley weigert sich, Colton zu beachten. Ich bin mir nicht sicher, warum. Er sieht gut aus, auf eine geschniegelte Art und Weise, mit dunklen Haaren und braunen Augen. Obwohl er in der Eishockeymannschaft ist, ist er supernett. Viele der Jungs hier sind Player, doch Colton ist keiner von ihnen.

Reed lacht. "Ist es schwer, so ein massives Ego mit sich herumzutragen?"

Brinley klimpert mit den Wimpern. "Keine Ahnung, sag du es mir."

"Ha! Touché."

Jetzt, nachdem Reed zu uns gestoßen ist, drehen sich viele Köpfe in unsere Richtung. Ich schaue mich um und bemerke all die Blicke, die auf uns gerichtet sind. Es ist irgendwie komisch. Mit Reed an unserer Seite werden wir plötzlich wahrgenommen. Was diese Mädchen nicht verstehen, ist, dass ich keine Konkurrenz bin. Die meisten Leute nehmen an, dass ich eins von Reeds Betthäschen bin. Aber nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.

Diese Art von weiblicher Aufmerksamkeit ist nicht ungewöhnlich. Reed war schon immer ein Favorit, wenn es um die Damen geht. Sie werden von ihm angezogen wie Bienen vom Honig.

Und wer kann ihnen verübeln, dass sie interessiert sind?

Reed Philips ist ein Hingucker mit seinen langen, dunkelblonden Haaren, die den Kragen seines Hemdes streifen, und strahlend blaugrünen Augen. Als ob das nicht reichen würde, um bei der weiblichen Bevölkerung für feuchte Höschen zu sorgen, ist er ein einsneunzig großer, reiner Muskelprotz und der Star-Verteidiger der Southern Red Devils.

Seit dem Moment, als Reed im ersten Studienjahr auf dem Campus ankam, ist er hoch im Kurs. Viele Jungs kommen hierher, um Eishockey zu spielen, und können dann dem Druck nicht standhalten. Sie geraten schnell in Vergessenheit. Das war bei Reed nicht der Fall. Wenn überhaupt, dann haben sich sein Talent und seine Berühmtheit nur vervielfacht. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass er im Frühjahr in der NHL spielen wird.

Reed drückt meinen Arm und wechselt das Thema. "Hey, ich dachte, wir wollten uns gestern den neuen Horrorfilm auf Netflix ansehen. Hast du das etwa vergessen?"

Ich blinzle und kehre zurück in die Gegenwart.

Filmnacht … richtig.

"Stella rief kurz vorher an und fragte, ob ich arbeiten könnte. Zoey hat die Grippe oder so etwas, sodass ich sie für ein paar Stunden vertreten musste." Da ich das Geld gut brauchen kann, bin ich immer bereit, eine oder zwei zusätzliche Schichten im Diner zu übernehmen, wo ich als Teilzeit-Kellnerin jobbe. Ich hasse es, meine Eltern um Geld zu bitten, da sie schon für mein Schulgeld und meinen Lebensunterhalt bezahlen.

 

"Um wie viel wetten wir, dass es die Schnapsgrippe war, an der sie erkrankt ist?" Brinley schnauft.

Ich zucke die Achseln. Alles ist möglich, Zoey feiert gern.

"Vielleicht können wir ihn uns am Wochenende ansehen?", schlage ich vor, während ich im Kopf meinen Terminplan durchgehe.

Horrorfilme zu sehen, ist irgendwie unser Ding. Wir machen das seit der Highschool.

"Klingt nach einem Plan", stimmt er locker zu.

"Bin ich die Einzige, die es komisch findet, dass du mehr Zeit mit ihm verbringst", Brin deutet mit dem Daumen auf Reed, "als mit Tyler?" Sie wartet einen Moment, bevor sie hinzufügt: "Du weißt schon, der Typ, mit dem du tatsächlich zusammen bist?"

Hm, vielleicht?

Reed und ich haben uns immer nahegestanden. Ich bin sicher, dass dies einer der Gründe ist, warum einige meiner Beziehungen zerbrochen sind. Wenn sich ein Mann mit mir verabreden will, muss er akzeptieren, dass Reed und ich Zeit miteinander verbringen.

Viel Zeit.

Hier ist meine Einstellung zu dem Thema: Lebe damit oder verschwinde.

Viele von ihnen entscheiden sich dafür, weiterzuziehen.

Es ist ihr Verlust. Nicht meiner.

Tyler versteht das und hat kein Problem damit.

Ich habe nicht viel Zeit, um eine Beziehung aufzubauen. Ich konzentriere mich darauf, mein Buchhaltungsstudium abzuschließen. Das College war schon immer meine oberste Priorität. Jungen stehen, sehr zu Brins Erstaunen, auf einem weit entfernten, zweiten Rang.

Meine Eltern haben viel geopfert, damit ich eine erstklassige Ausbildung an der Southern University erhalte. Wir waren nie die Art von Familie, die Urlaub macht oder sich einen nagelneuen SUV leistet, so wie es bei einigen meiner Freunde normal war. Meine Mutter ist Lehrerin an der Grundschule und mein Vater arbeitet für die Polizei von Lakefield.

Der Plan ist, mein Studium in diesem Jahr abzuschließen und mir eine Einstiegsposition bei einer großen Buchhaltungsfirma zu sichern, wo ich in der Unternehmensleiter aufsteigen kann. Ich bin die Erste, die zugibt, dass so was nicht sonderlich aufregend oder glamourös klingt, aber ich war schon immer gut mit Zahlen.

Einer der Gründe, warum Tyler im Moment in mein Leben passt, ist, dass er nicht viel Zeit oder Aufmerksamkeit von mir verlangt. Er ist der Präsident seiner Bruderschaft, daher ist sein Terminkalender vollgepackt mit all den Aktivitäten, die das Verbindungsleben mit sich bringt. Er sitzt mir nicht ständig im Nacken und will Zeit mit mir verbringen. Und das gefällt mir.

Ich bin keine Sportstudentin wie Reed oder an einer Verbindung beteiligt wie Tyler, aber ich bin dennoch beschäftigt. Zwischen dem Studium und meinem Teilzeitjob als Kellnerin bei Stella habe ich kaum Zeit für etwas anderes.

Als ich weiterhin schweige, zuckt Reed als Antwort die Achseln. Keiner von uns scheint übermäßig begierig darauf zu sein, diese Frage zu beantworten. Was wahrscheinlich das Beste ist. Die meisten Menschen verstehen unsere Beziehung nicht.

Einschließlich Brinley.

Wie kann man mit jemandem befreundet sein, der so heiß ist?

Ganz einfach. Auch heiße Typen brauchen Freunde. Es ist so was wie eine humanitäre Leistung meinerseits.

Brin sieht uns aus zusammengekniffenen Augen an, ihr Blick ist voller Spekulationen, als sie zwischen uns hin und her sieht. "Nun, ich sage euch, es ist seltsam."

Reed öffnet den Mund, gerade als das Sportzentrum in Sicht kommt. Anstatt zu reagieren, bläst er erleichtert die Luft aus. "Ich würde gern bei euch bleiben, aber ich muss zum Training. Der letzte Mann auf dem Eis muss die Trikots waschen." Er gibt mir einen weiteren Kuss auf die Stirn, bevor er mich loslässt.

Jetzt, da sein warmer Körper nicht mehr an meinen gepresst ist, erfüllt mich ein Gefühl des Verlusts. Aber das schiebe ich beiseite und ignoriere es.

Reed geht ein paar Schritte auf Abstand, bevor er sich umdreht und rückwärts joggt. "Wir sehen uns heute Abend!"

"Ja, bis dann." Ich winke ihm zu.

Er schenkt mir sein Markenzeichen, ein Grinsen, das mir direkt in den Bauch fährt, wo es beim Aufprall explodiert. Ich wehre schnell die Anziehungskraft ab, die in meinem Inneren aufflammen will.

Brinley schüttelt den Kopf und seufzt. Ihr Blick bleibt weiterhin auf Reed gerichtet, während er den Weg zur Eishalle hinunter joggt. "Verdammt, der Typ hat einen tollen Arsch. Es widerspricht jeder Logik, dass ihr beide noch nie nackt und verschwitzt zusammen wart." Bevor ich antworten kann, winkt sie mit der Hand in seine Richtung. "Lass mich das kurz zusammenfassen. Er ist heiß. Du bist heiß. Und die Chemie zwischen euch beiden ist unglaublich. Ich hatte fast einen Mini-Orgasmus, als ihr miteinander geflirtet habt."

Ich breche in Gelächter aus. "O mein Gott, du übertreibst total!"

Flirten! Ich glaube es nicht. Reed und ich flirten nicht. Es ist nichts weiter als freundschaftliches Geplänkel.

"Ich mache keine Witze." Sie fügt mit einem Schmunzeln hinzu: "Mein Höschen ist total durchnässt."

"Brinley! Too much information!"

"Ja, ich weiß. Aber das sind die besten Infos." Sie stupst meine Schulter mit ihrer an, während wir weitergehen. "Ich kann dir alles sagen."

"Nur weil du es kannst, heißt das nicht unbedingt, dass du es auch solltest", erinnere ich sie.

Sie kichert.

Brin mag frech sein, aber ich würde sie um nichts in der Welt ändern.

Genau wie Reed ist sie mein Leben.