Windows 10 Datenschutzfibel

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Windows 10 Datenschutzfibel
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Wolfram Gieseke:

Windows 10

Datenschutzfibel

Daten und Privatsphäre schützen

Alle Privacy-Einstellungen finden und verstehen

Tipps, Tools & Tricks

3. überarbeitete und aktualisierte Neuauflage

Dieses Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten, auch die der Übersetzung, der fotomechanischen Wiedergabe und der Speicherung in elektronischen Medien.

Bei der Erstellung von Texten und Abbildungen wurde mit größter Sorgfalt vorgegangen. Trotzdem sind Fehler nicht völlig auszuschließen. Verlag, Herausgeber und Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Für Anregungen und Hinweise auf Fehler sind Verlag und Autor aber dankbar.

Die Informationen in diesem Werk werden ohne Rücksicht auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Warennamen werden ohne Gewährleistung der freien Verwendbarkeit benutzt. Nahezu alle Hard- und Softwarebezeichnungen sowie weitere Namen und sonstige Angaben, die in diesem Buch wiedergegeben werden, sind als eingetragene Marken geschützt. Da es nicht möglich ist, in allen Fällen zeitnah zu ermitteln, ob ein Markenschutz besteht, wird das ®-Symbol in diesem Buch nicht verwendet.

© 2016 by Wolfram Gieseke

www.gEdition.de

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Hinweis für eBook-Leser

Einige Hinweise, mit denen Sie dieses elektronische Buch optimal nutzen können:

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Interaktive Verweise nutzen

Elektronische Texte bieten die Möglichkeit, verschiedene Textstellen interaktiv miteinander zu verknüpfen. Diese verwende ich, wenn ich in einem Abschnitt auf eine andere Stelle im Buch mit weiterführenden Informationen verweise. Solche Verweise können Sie je nach eBook-Reader einfach antippen oder per Taste auswählen und so zu der verknüpften Stelle gelangen. Mit der „Zurück“-Funktion des eBook-Readers finden Sie anschließend schnell wieder zum Ausgangspunkt zurück. So sind unter anderem Inhaltsverzeichnis und am Anfang und das Stichwortverzeichnis am Ende interaktiv angelegt, so dass Sie von dort aus direkt zu den verschiedenen Abschnitten springen können. Verweise im Text sind in der Regel mit einem vorangestellten -> als solche gekennzeichnet.

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Die im Text enthaltenen Links zu Webseiten und Downloads waren bei Veröffentlichung aktuell, was sich aber in Einzelfällen irgendwann mal ändern kann. Unter gEdition.de finden Sie auf der Detailseite zu diesem Buch eine regelmäßig aktualisierte Liste aller Links.

Inhalt

Vorwort

Microsoft-Konto oder lokale Anmeldung

Microsoft-Konto vs. lokale Anmeldung

Schon bei der Installation ein lokales Konto verwenden

Weitere lokale Konten anlegen

Ein Microsoft-Konto auf lokale Anmeldung umstellen

Microsoft-Konto nur in einzelnen Apps nutzen

Kontrollieren, was bei einem Microsoft-Konto synchronisiert wird

Windows Insider-Programm

Die datenschutzbezogenen Einstellungen von Windows 10

Grundsätzliche Datenschutzoptionen in den Einstellungen

Standortbezogene System- und Appeinstellungen

Hardwarebezogene Datenschutzeinstellungen

Zugriffe auf persönliche Daten wie Konten, Nachrichten, Kontakte und Kalender begrenzen

Systemdiagnose und Benutzerfeedback begrenzen

Datenschutzlücken in der Oberfläche schließen

Datenschutz bei WLAN-Verbindungen

Datenschutzoptionen im Edge-Browser

Mit Edge ganz vertraulich und sicher surfen

Datenschützers Alptraum: Cortana

Datenschutzeinstellungen per Programm steuern: O&O ShutUp10

Tools für Datenschutzeinstellungen: Vor- und Nachteile

O&O ShutUp10 installieren

Wichtig: Systemwiederherstellungspunkt anlegen

Einzelne Einstellungen individuell vornehmen

Windows automatisch auf optimalen Datenschutz trimmen

Werksreset - Zurück zu den Grundeinstellungen

Zum Abschluss…

Eine Bitte in eigener Sache

Vorwort

Spätestens seit Markteinführung von Windows 10 geriet das Thema Datenschutz in den Fokus der Öffentlichkeit. Das ist auch nicht erstaunlich. Schon bei den Vorgängern war der Trend, das Betriebssystem immer stärker mit Onlineressourcen in der „Cloud“ zu vernetzen deutlich sichtbar. Ebenso eine Zunahme von Funktionen, die allgemein gerne mit dem Begriff „nach Hause telefonieren“ umschrieben werden.

Windows 10 treibt diese Entwicklung auf die – vorläufige? – Spitze und enthält eine Vielzahl solcher Funktionen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich zwar fast alle diese Funktionen über eigene Einstellungen durch den Anwender beeinflussen lassen. Aber Microsoft hat diese Optionen wenig benutzerfreundlich wie mit einer Gießkanne quer durch die Systemdialoge verstreut. Einen globalen „Aus“-Schalter sucht man vergebens, ebenso wie einen roten Faden oder einen Assistenten, der einen durch alle Schritte begleitet.

In diesem Buch möchte ich diese Aufgabe übernehmen und Sie zu den Windows-Einstellungen führen, die für Datenschutz und Privatsphäre (oder neudeutsch „Privacy“) wichtig sind. Ich zeige Ihnen, wo Sie diese Optionen finden, was sie bedeuten und welche Einstellungen empfehlenswert sind – soweit eine allgemeine Empfehlung sinnvoll ist.

Denn bei allem berechtigten Interesse an einem verschwiegenen, vertrauenswürdigen Windows sollte man sich auch klar machen: Nicht jede Datenübermittlung an Microsoft ist grundsätzlich falsch oder überflüssig. Einige Funktionen lassen sich dadurch besser oder überhaupt erst sinnvoll nutzen. Und auch das möchte ich mit diesem Ratgeber erreichen: Sie in die Lage zu versetzen, in diesen Fragen eine informierte und Ihren individuellen Bedürfnissen entsprechende Entscheidung zu treffen.

Diese 3. überarbeitete und aktualisierte Neuauflage berücksichtigt Neuerungen durch das Anniversary-Update vom August 2016, mit dem Microsoft den Datenschutz wieder etwas schwieriger gemacht hat. So ist Cortana nun standardmäßig aktiviert. Wer Suchen auf den lokalen PC beschränken will, muss nun Umwege durch Gruppenrichtlinien oder die Registry in Kauf nehmen, die in dieser Auflage selbstverständlich beschrieben sind.

Wolfram Gieseke

Microsoft-Konto oder lokale Anmeldung

Eine ganz grundlegende Entscheidung mit großen Auswirkungen auf den Datenschutz ist die Frage, wie Sie sich bei Ihrem Windows anmelden. Standardmäßig wünscht sich Windows 10 eine Verbindung zu einem Microsoft-Konto. Das beginnt schon bei der Installation, wo üblicherweise das meistgenutzte Benutzerkonto eingerichtet wird. Hier tut Windows so, als ob es nur eine Anmeldung per Microsoft-Konto gäbe. Die Alternative – nämlich das Anmelden mit einem lokalen Konto ohne jegliche Verbindung zu irgendwelchen Onlinediensten – ist gut versteckt und nur über Umwege möglich.

Microsoft-Konto vs. lokale Anmeldung

Ein Microsoft-Konto können Sie bei einem der verschiedenen von Microsoft betriebenen aktuellen oder ehemaligen Onlinedienste wie outlook.com, live.com. hotmail.com usw. haben. Die Namen und die zugrundeliegenden Webdienste unterscheiden sich, aber letztlich läuft es immer auf dasselbe hinaus. Eine solche Anmeldung mit einem Microsoft-Konto hat durchaus Vorteile, unter anderem:

 Das Konto wird automatisch in allen installierten Microsoft-Apps verwendet, also beispielsweise im Store, für Mail, Kalender, Musik usw. Verwenden Sie beispielsweise die E-Mail-Adresse dieses Kontos, können Sie nach der Anmeldung direkt auf neue Nachrichten zugreifen. Haben Sie schon mal Musik mit diesem Konto gekauft, steht Ihnen diese automatisch zur Verfügung usw.

 Eine recht praktische Funktion ist das Synchronisieren des Kontos, auch Roaming genannt. Wenn Sie dasselbe Konto auf mehreren PCs verwenden, werden die Einstellungen zwischen diesen PCs automatisch abgeglichen. Beispiel: Sie wählen auf dem einen PC ein neues Hintergrundbild aus und beim nächsten Anmelden am anderen PC zeigt dieser dasselbe Hintergrundbild an. Das gilt für viele andere Einstellungen ebenso, etwa eingerichtete WLAN-Zugänge, den Browserverlauf oder die Leseliste mit vorgemerkten Webartikeln.

 Über die Sprachassistentin Cortana lassen sich Informationen über Gerätegrenzen hinweg nutzen. So können Sie sich mit Cortana gefundene Informationen wie etwa Routen direkt auf Ihr Smartphone senden lassen und dort nutzen. Allerdings werden eben auch alle Eingaben in Cortana nicht lokal sondern von leistungsfähigen Microsoft-Servern analysiert. Dadurch landen automatisch alle Ihre Suchen und sonstigen Cortana-bezogenen Eingaben bei Microsoft, auch wenn Sie eigentlich nur lokal in Ihren eigenen Dokumenten suchen wollten.

Der Nachteil eines Microsoft-Kontos insbesondere im Hinblick auf den Datenschutz liegt wohl auf der Hand. Durch dieses Konto lassen sich alle Daten, die von Windows an Microsoft übermittelt werden, personalisieren, also einer ganz bestimmten Person – nämlich Ihnen – zuordnen. Außerdem sind mit einem Microsoft-Konto unter Umständen ganz konkrete persönliche Angaben verbunden, etwa wenn Sie mit diesem Konto schon mal etwas eingekauft haben, Zahlungsinformationen für den Windows Store hinterlegt haben usw.

 

Wer auf die Funktionen eines Microsoft-Kontos verzichten kann bzw. bereit ist, kleine Komforteinschränkungen hinzunehmen, kann Windows genauso gut mit einem lokalen Konto benutzen. Funktionelle Einschränkungen (über das hier beschriebene hinaus) gibt es dadurch nicht. Dadurch bringt man zwar nicht automatische alle „Schnüffelfunktionen“ von Windows zum Schweigen, aber man sorgt zumindest dafür, dass diese Funktionen nur noch anonyme Daten an Microsoft liefern. Auch diese Anonymität ist relativ, da der Softwarehersteller immer noch alle Daten von einem bestimmten Gerät einander zuordnen kann. Aber diese Zuordnung bezieht sich dann eben erstmal nur auf ein Gerät und nicht auf eine Person und deren Aktivitäten ggf. an mehreren Geräten.

Schon bei der Installation ein lokales Konto verwenden

Das erste Benutzerkonto wird direkt bei der Installation angelegt. Hier bemüht sich der Assistent redlich, den Anwender zu einem Microsoft-Konto zu verlocken. Denn eine andere Möglichkeit scheint es auf den ersten Blick nicht zu geben. Dabei ist nur ein kleiner Umweg nötig:

1 Wenn der Assistent Sie nach der Adresse Ihres Microsoft-Kontos fragt, klicken Sie unten auf Diesen Schritt überspringen.

2 So gelangen Sie im nächsten Schritt zu einem Dialog, in dem Sie ganz klassisch einen Namen für Ihr Benutzerkonto angeben können. Außerdem tippen Sie hier das Kennwort (zweimal) und einen persönlichen Hinweis auf dieses Kennwort ein.

3 Anschließend geht es mit dem Setupvorgang ganz normal weiter.

Weitere lokale Konten anlegen

Auch beim Anlegen weitere Benutzerkonten etwa für Familienmitglieder führt Windows Sie zielsicher zu einem Microsoft-Konto. Wozu man sagen sollte, dass es durchaus Vorteile haben kann, etwa für Kinder Microsoft-Konten anzulegen. Nur so lassen sich für diese Konten spezielle Funktionen etwa zum Kinder- und Jugendschutz nutzen. Wer aber auf Datenschutz Wert legt, den wird das wohl nicht überzeugen, insbesondere weil sich solche Schutzfunktionen auch auf anderen Wegen, etwa durch Zusatzsoftware realisieren lassen.

1 Öffnen Sie die Windows-Einstellungen (nicht die Systemsteuerung!) und wechseln Sie dort in die Kategorie Konten und dann in die Untergruppe Familie und weitere Kontakte.

2 Nun wäre es vermutlich intuitiv, ein Familienmitglied hinzufügen zu lassen. Genau das würde ich aber nicht tun. Denn dies geht nur über das Anlegen eines weiteren Microsoft-Kontos. Wählen Sie stattdessen unter Andere Personen die Funktion Diesem PC eine andere Person hinzufügen.

3 Um ein lokales Benutzerkonto anzulegen, klicken Sie dann erst unten auf Ich kenne die Anmeldedaten dieser Person nicht und dann im nächsten Schritt Benutzer ohne Microsoft-Konto hinzufügen.

4 Im nächsten Schritt geben Sie wie gewohnt Name, Kennwort und Kennworthinweis für den neuen Benutzer an. Tippen Sie dann unten auf Weiter. Anschließend gelangen Sie zurück in die Kontenübersicht, in der das neue Benutzerkonto schon direkt aufgeführt wird.

Ein Microsoft-Konto auf lokale Anmeldung umstellen

Nun nützen Anleitungen, wie Sie ein lokales Konto für die Windows-Anmeldung einrichten, zugegebenermaßen nicht viel, wenn Sie sich bereits von Windows zu einem Microsoft-Konto haben verleiten lassen. Das ist aber auch kein großes Problem. Erfreulicherweise erlaubt Windows es, diese Entscheidung rückgängig zu machen und die Anmeldung auf lokale Zugangsdaten umzustellen. Ihre Dateien und Einstellungen werden dadurch nicht beeinträchtigt. Lediglich Apps, die bislang von der zentralen Anmeldung profitiert haben, funktionieren nun ggf. nicht mehr, was ja aber vielleicht sogar gewollt ist. In den einzelnen Apps, die Sie nutzen möchten, können Sie das Microsoft-Konto anschließend wieder nur für die jeweilige App aktivieren.

1 Öffnen Sie die Einstellungen Ihres Windows-PCs und rufen Sie dort die Kategorie Konten/Ihre Infos auf.

2 Hier finden Sie rechts Ihr eigenes Microsoft-Konto. Klicken Sie darunter auf den Link Stattdessen mit einem lokalen Konto anmelden.

3 Geben Sie anschließend das Kennwort Ihres Microsoft-Kontos zur Authentifizierung ein.

4 Nun können Sie wiederum ein lokales Konto mit Benutzername, Kennwort und Kennworthinweis erstellen.

5 Klicken Sie dann auf Weiter und anschließend auf Abmelden und fertig stellen (wenn alle eventuell geöffneten Dokumente gespeichert sind).

Windows meldet Sie dann ab. Anschließend können Sie sich mit dem lokalen Konto anmelden.

Microsoft-Konto nur in einzelnen Apps nutzen

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