Brandneue Abenteuer des Traumschiffs USS 1701 XYZ

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Brandneue Abenteuer des Traumschiffs USS 1701 XYZ
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Ulrike Jonack

Brandneue Abenteuer des Traumschiffs USS 1701 XYZ

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Brandneue Abenteuer vom Traumschiff USS 1701 XYZ

Impressum neobooks

Brandneue Abenteuer vom Traumschiff USS 1701 XYZ

Logbucheintrag Captain Gin Tea Girg

Die Enterprise hat heute morgen den Traumhafen auf Albertrum 96 verlassen. Wir nehmen Kurs auf Bar-San, wo einige unserer Passagiere zu einer Agrarkonferenz erwartet werden. Obwohl mich das Thema Alhol-Kohl ebenfalls interessieren würde, sieht der Plan die sofortige Weitereise nach Clown-Town vor. Dort soll der Captain der zweiten Schicht, Captain Jan-Luke Pikkert, einem gewissen Ben Schisko ins Gewissen reden, damit dieser das Kommando über eine obskure Station namens „Pieck-Spaß? Nein!“ übernimmt. Also ich an Schiskos Stelle würde es nicht tun. Wirklich nicht. Ich meine, dann würde der arme Kerl festsitzen und wenn die Klin-Drohnen angreifen, kann er nicht mal abhauen. Ich meine, ich würde natürlich nicht abhauen. Ich würde den Schiffscomputer dieser Klins schnappen und ihn zu Tode diskutieren. Ob Schisko das Zeug dazu hätte, glaub ich allerdings nicht. Deshalb sollte er „Pieck-Spaß“, „Pieck-Spaß“, sein lassen und lieber auf die Fernroute „For Jetscher“, wechseln. Obwohl ich da auch nicht sein möchte. Ich meine, da rennt doch immer dieser eigenartige Nienix rum. Dem seine Späße würden mir doch glatt die Show stehlen. Obwohl Tabs und Puck mir das Leben auf der USS 1701 XYZ auch nicht gerade leicht machen. Das ist vielleicht ein Pärchen! Neulich …“

„Captain?“, wagte eine Stimme die Betrachtungen von Gin Tea Girg zu unterbrechen. Es war eine weibliche Stimme, was den Captain etwas versöhnlicher stimmte.

„Ja Huhula?“, wandte er sich zu der knackigen Kommunikationsoffizierin um.

„Ich empfange einen Rotruf, Captain“, sagte die Schöne.

„Einen was?“, stutzte Girg.

„Einen Rotruf, Sir“, wiederholte Huhula.

„Darf ich dazu etwas anmerken?“, erkundigte sich Mister Puck und nahm seinen Kuckkasten von den Augen.

„Nur zu, Mister Puck!“, lächelte Girg in Erwartung eines staubtrockenen Witzes. Dann fiel ihm ein, dass Tabs – so nannte er den Chefarzt seiner Schicht liebevoll – nicht auf der Brücke war und Puck deshalb ernst bleiben würde. Und ein ernster Mister Puck war nicht sehr amüsant, dachte Girg und wollte den Vollkannier stoppen. Doch Puck hatte schon mit seiner sehr ernsten Bemerkung begonnen: „Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich“, so deklamierte er, „meint Miss Huhula nicht so sehr eine Rotruf, sondern vielmehr einen Notruf.“

„Sind Sie sicher?“, fragte Girg überrascht.

„Zu 99,999 Prozent, Sir“, bestätigte Puck.

Girg überlegte, ob er nach den restlichen 0,001 Prozent fragen sollte. Doch dahinter konnte sich ja noch was Schlimmeres verbergen. Obwohl es noch was Schlimmeres als einen Notruf eigentlich nicht gab. Höchstens den Ruf von Tabs, wenn er beim Picknick zu seinen Bohnen mit Bourbon rief. Aber das Risiko schied ja hier wohl aus. Blieb also noch der Notruf. „Das ist übel“, fasste Girg seine blitzschnellen Überlegungen zusammen.

Puck hob eine Braue.

„Finden Sie das nicht?“, wollte Girg wissen.

„Oh doch! Es ist sehr übel.“

„Warum heben Sie dann Ihre Braue, Mister Puck?“

„Zu viel Kaffee, Sir. Das löst bei Vollkanniern immer dieses nervöse Zucken aus.“

„Aha“, sagte der Captain und grinste. Das war seine nervöse allergische Reaktion auf zu viel Kaffee. Er hatte nur bisher nicht daran gedacht, dass er heute Morgen drei statt anderthalb Tassen getrunken hatte, weshalb das Grinsen auch sehr heftig ausfiel – er hatte ein paar Stunden seit heute morgen nachzuholen. Das war fast wie damals, als Puck …

„Was machen wir denn nun?“, unterbrach eine weibliche Stimme Girgs Gedanken.

Er sah zu Huhula. „Machen?“

„Wegen des Rufes, Sir. Des Notrufes, Sir. Soll ich antworten?“

„Was wollen Sie denn sagen?“

„Äh …“ Sie grübelte. „Hallo?“

Girg sah zu Puck. „Was halten Sie davon?“

„Das wäre akzeptabel“, fand Puck.

„Gut“, freute sich Girg. „Dann geben Sie das durch, Huhula! Inzwischen könnten wir einen Abfangkurs berechnen, oder Mister Puck?“

„Sie haben wie immer die brillantesten Ideen“, bestätigte Puck, woraufhin Girg erneut von seinem Kaffee-Grinsen befallen wurde. Er wollte seinem Steuermann gerade den Kurs-Berechnen-Befehl geben, als Chefarzt Doktor Meinhardt Loy auf der Brücke auftauchte.

„Was is’n?“, fragte Girg alarmiert.

„Was soll’n sein?“, fragte der Arzt mit Spitznamen Tablettchen – oder eben ganz kurz: Tabs – zurück. „Darf ich nicht mal auf der Brücke vorbeikommen?“

„Darf er das?“, fragte Girg Puck.

Puck grübelte. „Es gibt kein ausdrückliches Verbot, doch ich glaube mich zu erinnern, dass ein Arzt sich üblicherweise in der Krankenstation beschäftigt und nur in Notfällen auf die Brücke kommt.“

„Siehst’e!“, triumphierte Girg in Tabs’ Richtung. „Es gibt also doch sowas wie einen Notfall!“

„Ja?“, staunte Tabs. Dann hieb er sich vor die Stirn. Das war keine allergische Reaktion auf zu viel Kaffee, denn Tabs konnte Kaffee in Unmengen trinken, ohne dass es irgendwas bei ihm bewirkte. „Ich weiß wieder!“, rief Tablettchen aus. „Leutnant Castillo sagte mir gerade, wir sollen uns an das Boot ranhängen.“

„Von was für einem Boot sprechen Sie?“, erkundigte sich Puck.

Tabs starrte Puck giftig an. Das konnte er gut, denn das hatte er schon oft geübt.

„Von was für einem Boot sprichst du da?“, erkundigte sich nun auch Girg.

Ihn starrte Tabs nicht giftig an. „Castillo sagt, Sunny hätte einen Anruf gekriegt, dass das Boot uns in eine Falle locken will. Es wird uns mit einem Rotruf ködern.“

„Mit einem was?“, fragte Girg.

„Mit einem Rotruf“, wiederholte Tabs.

„Darf ich dazu etwas anmerken?“, mischte sich Puck ein. Er mischte sich ja immer ein. „Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit meint der Doktor nicht so sehr einen Rotruf, sondern vielmehr einen Notruf.“

„Sind Sie sicher?“, fragte Girg überrascht.

„Zu 99,999 Prozent, Sir.“

Girg überlegte, ob er nach den restlichen 0,001 Prozent fragen sollte. Doch dahinter konnte sich etwas noch Schlimmeres verbergen. Was allerdings konnte schlimmer sein als ein Notruf? Zweimal den gleichen blöden Dialog zu führen! „Haben wir diesen Dialog nicht schon einmal geführt?“, fragte er deshalb seinen Ersten Offizier.

„Nicht gänzlich, aber in etwa.“

„Und zu welchem Ergebnis sind wir vorhin gekommen?“

„Huhula sollte Hallo sagen.“

„Und hat sie das getan?“

„Darüber habe ich keinerlei Informationen, Sir“, gestand Puck zerknirscht ein. „Wünschen Sie, dass ich diese Information einhole, Sir?“

Tabs zupfte an Girgs Jacke. Der Captain reagierte nicht. Er war damit beschäftigt, das Kommunikationslogbuch durchzusehen, ob Miss Huhula vor kurzem irgendwem Hallo gesagt hatte. Dadurch blockierte er das gesamte Kommunikationspult und Miss Huhula drehte sich genervt um. „Sind Sie bald fertig, Captain? Ich muss noch den Notruf beantworten!“

„Das hat natürlich Vorrang!“, entschied der Captain entscheidungsfreudig. Und weil er gerade dabei, entschied er noch: „Wenn Sie denen Hallo gesagt haben, will ich einen kompletten Bericht über all Ihre Hallo-Rufe der letzen Woche.“

„Aye, Sir“, antwortete Huhula und nahm endlich Kontakt zum Boot auf.

Tabs zupfte erneut an Girgs Jacke. Jetzt reagierte Gin. „Was is’n?“

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