Umfang 400 seiten
Wandelzeiten
Über das Buch
Zwei oberbayerische Gemeinden, Hubenstein und Moosen, geraten in den Fokus der Bayerischen Staatsregierung. Die beiden 'Zwerggemeinden' sollen per Regierungsbeschluss zusammengelegt werden. Die Staatskasse ist nach dem 1. Weltkrieg klamm. Die kommunale Selbstverwaltung soll reformiert werden. Dagegen regt sich erbitterter Widerstand, der seit Generationen zerstrittenen Nachbargemeinden. Alte Wunden brechen auf. Argwohn, Misstrauen und handgreifliche Auseinandersetzungen greifen um sich. Plötzlich verschwindet ein Bürger spurlos. War es Mord? Der Flusslauf im Vilstal wird für die nachkriegsgeplagte Bevölkerung zur natürlichen Konfliktlinie. Trotz der Uneinigkeit wird ein Vertreter des Bezirksamts Erding bei einer Versammlung aus Moosen gemeinsam verjagt. Ein Handeln in Eintracht gegen die Obrigkeit bleibt allerdings schwierig. Nur dem Geschick der beiden Bürgermeister ist es zu verdanken, dass ein Gerichtsverfahren gegen die Bayerische Regierung erfolgen kann. Die Bürgermeister der rivalisierenden Gemeinden haben einen Balanceakt zwischen einer feindseligen Gegenwart und einer hoffnungs-vollen Zukunft zu meistern. Der hiesige Pfarrer und christliche Hirte sieht mit Sorge auf seine Schäfchen und hat dabei eigene Kriegstraumata zu bewältigen. Der neue junge Schullehrer am Ort ist nicht nur für die Schüler eine Bereicherung. Seine Leidenschaft ist die regionale Geschichte: ein vergangenes mittelalterliches Schloss und ein Abenteuer liebender Ritter animieren sein Interesse. Und die Entdeckung eines Tunnels erweckt die Legende über einen im verborgen gebliebenen unterirdischen Wehrgang von neuem. Jedoch sehen den Lehrer nicht alle ohne Vorbehalt und so sieht er sich mit dem aufkeimenden Nationalsozialismus und Antisemitismus der frühen 1920er Jahre konfrontiert. Es ist eine Zeit des dramatischen Wandels, für mache sogar wie eine politische und gesellschaftliche Abrisskante. Aber die Welt drehte sich weiter!