Veyron Swift und die Krone der Zwerge

Text
Aus der Reihe: Veyron Swift Shorts #8
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Veyron Swift und die Krone der Zwerge
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Tobias Fischer

Veyron Swift und die Krone der Zwerge

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Die Krone der Zwerge

Mehr von Veyron Swift:

Impressum neobooks

Die Krone der Zwerge

Dr. Laurent Membenga war sicher, dass Talassair das strahlende Zentrum ganz Elderwelts sein musste. Eine Insel von knapp einhundert Kilometern von Nord nach Süd und rund fünfzig Kilometern von West nach Ost, vom Himmel aus gesehen in der Form eines riesigen Tropfens. Talaszh-A-ir war der alte zwergische Name für diese Insel, die Träne des Meeres. In der zwergischen Mythologie ein Ort der Heilung und der Kraft, wo das Zwergenvolk – nach all den Fehlnissen und Grausamkeiten, das ihm zugefügt – eine neue Zukunft finden würde.

Schließlich wurde nach tausend Jahren des Hoffens aus dem Mythos Wirklichkeit. Es war das Jahr 1918, das wusste Membenga aus den Geschichtsbüchern der Insel, als eine Schar abenteuerlustiger Zwerge und verbündeter Menschen, hierherkamen und diese Insel in Besitz nahmen – den Koordinaten folgend, die in den alten Mythen genannt wurden. Einige Zwerge hatten in der Vergangenheit schon versucht, Talassair zu finden; alle waren gescheitert. Erst die Expedition des Abenteurers Julian Ramer, eines Mannes aus Fernwelt, der Millionenmetropole London (die Membenga nur vom Hörensagen kannte), gelangte heil nach Talassair und Menschen und Zwerge begründeten hier ihre erste Kolonie. Seitdem waren fünfundneunzig Jahre vergangen und aus der Kolonie war eine Großstadt geworden, die hunderttausend Einwohner zählte und schlicht den Namen Capital trug, die Hauptstadt, oder auf Zwergisch Zigir-Baltuzh genannt.

Nirgendwo auf Elderwelt gab es mehr Frieden als hier, nirgendwo größere und prächtigere Bauten und nirgendwo in Elderwelt gab es so wenig Armut und so viel Luxus wie hier. Auf Talassair musste niemand hungern, keiner frieren und ein jeder Bürger hatte einen gesetzlichen Anspruch auf ein Eigenheim. Mietszahlungen waren unbekannt und alle Gehälter wurden pünktlich vom königlichen Schatzamt bezahlt und auch alle Gesundheitskosten vom königlichen Versorgungsamt beglichen. Talassair war anders als alle anderen Länder Elderwelts; fortschrittlicher, mitfühlender, gerechter. Membenga hatte gehört, es sei den vergangenen Epochen der Menschenwelt recht ähnlich, ganz genau gesagt dem ausgehenden 19. Jahrhundert Fernwelts, als Zylinderhüte große Mode waren und die ersten schnaufenden Automobile über Kopfsteinpflaster tuckerten. Zugleich galten aber auf Talassair auch noch Mantelröcke mit Schoßaufschlägen und aus Stoffen in allen Farben des Regenbogens gemacht, als modern – ebenso gepuderte Perücken und weit ausladende Kleider für die Damen, deren Röcke so gewaltig waren, dass sie die ganze Breite eines Gehsteigs einnahmen. Auf den Straßen Talassairs war jede Mode erlaubt und gern gesehen.

Es wunderte Dr. Membenga daher nicht im Geringsten, dass nun ein Patient aus Fernwelt hier Ruhe und Erholung suchte.

Veyron Swift kam am frühen Morgen des zwölften Tages des elften Monats des Jahres 95 in der Villa Cadiscott an. Schon von weitem hörte Membenga das Automobil vom Typ Duryea Phaeton heranrattern. Mit seinen beeindruckenden 15 PS Leistung und einer Spitzengeschwindigkeit von sagenhaften 20 km/h konnte dieses Fahrzeug mit den meisten Automobilen der Insel mithalten. Membenga besaß selbst so ein Modell, welches kaum einer Kutsche ohne Pferdegespann glich. Sicherlich kein Vergleich zu den riesigen, panzerartigen Automobilen, in denen sich der König Talassairs chauffieren ließ, dennoch der Stolz eines jeden freien Bürgers.

Der Wagen hielt am Zugang zur Villa und der Fahrer ließ Veyron Swift aussteigen, einen schlanken, hochgewachsenen Mann mit pechschwarzem Haar, welches ein hageres, blasses Gesicht mit markanter Raubvogelnase, schmalen Lippen und leuchtenden, blauen Augen unter einer hohen Stirn einrahmte. Der totale Gegensatz zu Membengas rundem, dunkelhäutigen Gesicht und graumeliertem Haar. Anders als er, der einen dunkelblauen Gehrock über weißer Hose und weinroter Weste trug, zeigte sich Swift noch immer in den einfallslosen und Zierrat-befreiten Kleidern Fernwelts, ein langweiliges Grau-in-Grau. Membenga kannte ihn ja schon von einigen Abenteuern.

»Herzlich willkommen, Meister Veyron Swift«, rief ihm Membenga zu. Swift schenkte ihm nur ein knappes Nicken, holte seine beiden Koffer von der Sitzbank und schlenderte dann die Hofeinfahrt hinunter. Membenga folgte dem sonderbaren Meisterermittler aus Fernwelt. Swift warf seine Blicke über das weitläufige Grundstück, die vielen kahlen Ahornbäume und Buchen und den dicken Teppich aus gelbem, orangem und rotbraunem Laub am Boden. Es raschelte bei jedem Schritt; ein angenehmes und beruhigendes Geräusch. Das ließ einen den kalten Novemberwind und das Krächzen der vielen Krähen glatt vergessen. Diese schwarzen Vögel saßen überall in den Bäumen; es mussten hunderte sein. In unmittelbarer Nähe zur Villa waren sie recht still, aber in weiterer Ferne hörte man sie pausenlos krächzen; ein schreckliches Konzert, eine Beleidigung für die Ohren, wie Membenga fand.

»Wird hier viel gejagt«, fragte Swift und blieb kurz stehen, wandte sich in die Richtung des Krähenlärms.

»Nicht das ich wüsste. Auf Talassair gibt es nicht besonders viel Wild, geschweige denn größere Raubtiere. Das meiste Getier wurde von den ersten Kolonisten hierhergebracht. Und natürlich von den Piraten, die hier einst lebten«, erklärte Membenga und musste ob des überraschten Gesichtsausdrucks Veyrons glatt lachen.

»Ja, Mister Swift, hier lebten früher Piraten. Die Villa Cadiscott wurde zum Beispiel auf den Ruinen einer alten Piratenburg errichtet.«

Mit neuem Interesse betrachtete Swift nun die große Villa: In der Tat ließen sich in dem massiven Zentralbau und dem hohen Turm an der Ostseite noch in etwa die Ursprünge einer Burg erahnen. Die großen Fenstertüren im Erdgeschoss, die zu den Terrassen und in den Garten führten, sowie die Balkone im ersten und zweiten Stock, zeugten sehr deutlich vom Umbau und dem neuen Zweck der Villa. Membenga erzählte Veyron ein wenig von der Geschichte der Villa, wie sie im Jahre 2 von König Julian errichtet und als erster königlicher Wohnsitz genutzt wurde – bis schließlich sein Palast Nr. 1 in der Hauptstadt fertiggestellt war. Danach ging die Villa in den Besitz der Familie Fröhlich über; Getreuen des Königs, die ein paar Jahre später geadelt und sich seither als Barone von Fröhlich bezeichneten.

»Der Herr des Hauses ist Kartiffelschale von Fröhlich. Ein ungewöhnlicher Name, ich weiß. Aber die von Fröhlichs hatten schon immer einen Hang zum Extravaganten. Der Baron lebt hier als Privatier; zusammen mit seiner jüngeren Schwester, Mediterrane.«

Ein wenig enttäuschte Veyrons kühle Reaktion Membenga. Für gewöhnlich rangen die außergewöhnlichen Namen der von Fröhlichs Besuchern der Villa ein Lächeln ab.

»Der Vater von Baron Kartiffelschale hat die Villa schließlich in ein Sanatorium umgewandelt?«

Membenga seufzte und nickte. »Allerdings. Die Villa hat enorm viel Platz und die von Fröhlichs bewohnen ausschließlich den zweiten Stock. Sie waren schon immer sehr sparsame Leute. Auch mit dem Platz. Der Baron wollte seinen edlen Landsitz der Allgemeinheit zur Verfügung stellen und seither kommen jedes Jahr mehrere Patienten hierher, Zwerge und Menschen gleichermaßen. Die Hauptstadt ist weit weg und auf vielen Meilen wohnt niemand. Wenn man ins nächste Dorf will, braucht man schon ein Automobil oder wenigstens eine Kutsche. Die Villa Cadiscott ist ein Haus in der Einsamkeit, ein Hort von Ruhe und Frieden.«

Für einen Moment blieb Swift stehen, legte den Kopf in den Nacken und sog die Luft tief ein.

»Beste Voraussetzungen also, hier für ein paar Tage Ruhe und Frieden zu finden. In den letzten Wochen waren Tom und ich reichlich mit Arbeit eingedeckt. Ich gebe es nur ungern zu, doch ich fühle mich müde und ausgelaugt. Ruhe, Dr. Membenga; mein Körper verlangt zwingend nach Ruhe. Mein Verstand sträubt sich jedoch noch dagegen, sucht pausenlos Probleme und Rätsel. Vielleicht kann ich hier, unerreichbar für alle Menschen Fernwelts und ihre zahllosen belanglosen Angelegenheiten, beides wieder in Einklang bringen.«

* * *

Das Hausmädchen von Cadiscott, eine junge Zwergin, die auf den Namen Rilke hörte, wies Veyron Swift ein Zimmer im Turm zu, von dem aus man nach Osten auf das Meer blicken konnte. Erst jetzt schien Veyron aufzufallen, dass die Villa am Rand einer steilen Klippe gebaut war, hundert Meter über einem schmalen Streifen weißen Strandes. Membenga erinnerte ihn wieder an die Piraten und erzählte ihm von dem Geheimgang, den es angeblich in der Villa gab. Nach Westen blickte man dagegen über die Wälder hinweg und am Horizont zeichneten sich die drei spitzen Gipfel der Berge Talassairs ab – des Wahrzeichens der Insel: Der Adon-Kerr, der Khazul-Chod und der Weiße Berg, auf Zwergisch Zachor-Har; auf den Meter genau fünftausend Meter hoch und damit der größte der drei Gipfel. Ein drittes Fenster zeigte nach Süden, wo es jedoch nur Wald zu sehen gab. Swift blickte hinaus und beobachtete die kahlen Äste, die im scharfen Küstenwind schwankten. Er öffnete das Fenster und lauschte eine Weile dem Spiel der Lüfte.

 

»Keine Krähen auf dieser Seite«, bemerkte er sachlich und schloss das Fenster. Er zuckte mit den Schultern und lächelte kurz. »Eine Feststellung, Doktor. Vielleicht ist sie uns später von Nutzen.«

»Für was genau?«

Die Frage kam nicht von Membenga. Überrascht drehte er sich um. Im Türrahmen stand ein Mann mittleren Alters, hochgewachsen wie Veyron, das graue Haar zurückgewichen, einen vergoldeten Zwicker mit verspiegelten Gläsern auf der Nase. Seine Hände hatte er in die Taschen eines schweren Morgenmantels gestopft, dessen Knöpfe mit funkelenden Edelsteinen besetzt waren.

»Darf ich vorstellen: Meister Veyron Swift aus Fernwelt. Das ist unser Gastgeber, Baron Kartiffelschale von Fröhlich, der Herr der Villa Cadiscott«, sagte Membenga und deutete eine kurze Verbeugung an. Der Baron grunzte nur desinteressiert, Veyron hob die Augenbrauen. Zwischen den beiden Männern herrschte sofort klirrende Kälte.

»Mir ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken, dass Menschen aus der anderen Welt hierher nach Elderwelt kommen. Wir sind keine Touristenhochburg! Wäre die Bitte des Königs nicht gewesen, wärt Ihr nicht hier, Mister Swift. Ich hätte es bestimmt nicht gestattet«, grollte Baron Kartiffelschale.

Membenga spürte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss. Als weitgereister und gefahrerprobter Arzt in den Diensten des Königs, fühlte er sofort Scham als auch Wut. So eine Unverschämtheit! Er wollte eben etwas erwidern, doch Swift berührte ihn an der Schulter und lächelte sanft.

»Baron, ich danke Ihnen dennoch, dass Ihr der Bitte Eures Lehnsherrn entsprecht und mich – als völlig Fremden – so großzügig in Eurem Sanatorium aufnehmt.« Veyron deutete nun ebenfalls eine Verbeugung an, etwas, dass Membenga als ausgesucht höflich empfand. Die Unfreundlichkeit Katriffelschales hätte seiner Meinung nach keine solche Ehrbezeugung verdient.

»Pah!« schnaubte der Baron. »Mir dünkt vielmehr, dass Ihr Eure eigenen undurchschaubaren Absichten verfolgt. Sinister mögen sie sein, doch ich warne Euch ausdrücklich: In dieser Villa gibt es nichts zu finden! Keine Piratenschätze und auch sonst keine Reichtümer!«

»Selbstverständlich«, meinte Veyron. »Vor allem in Hinblick auf die Tatsache, dass vom Reichtum Eures Hauses allein ein alter, ungebrochener Stolz geblieben ist. Nun, diesen kann Euch kaum einer stehlen. Daher ärgert es Euch, dass der König Eure Schwester um diesen Gefallen – meine Unterbringung nämlich – gebeten hat. Finanziell für Euch uninteressant. Darum hofft Ihr auch, mein Aufenthalt möge kurz sein, so dass dieses Zimmer rasch für zahlungskräftigere Patienten frei wird. Darum seid versichert, dass ich Eure Gastfreundschaft kaum länger als zwei Wochen in Anspruch zu nehmen gedenke.«

Für einen kurzen Augenblick schien Kartiffelschale nicht zu wissen, was er erwidern sollte. Sein Gesicht wechselte von glutrot zu kreidebleich und zurück zu rot. Schließlich wirbelte er auf seinen Filzpantoffeln herum und eilte davon. Veyron schien eindeutig seinen wunden Punkt getroffen zu haben. Membenga fand das beeindruckend.

»Woher wissen Sie es?« wollte er wissen. »Ich meine, dass der Baron im Prinzip pleite ist. Sie haben ihn nie zuvor getroffen und bestimmt hat Ihnen der König auch nicht viel erzählt.«

Veyron lachte kurz und rieb sich vergnügt die Hände. »Eine ganz simple Analyse der vorhandenen Fakten, Doktor. Sie waren einfach zu offensichtlich. Nehmen Sie seinen Morgenmantel: Alt und abgetragen, mit zerschlissenen Ärmelkanten und losen Fäden hier und da. Kaum ein Mantel, den sich ein reicher Mann umlegen würde. Ebenso sein Zwicker. Er mag vergoldet erscheinen, ist tatsächlich jedoch aus billigem Metall mit goldfarbener Lackierung. An den abgestoßenen Kanten war deutlich zu erkennen, wo die Farbe absplitterte. Die Kratzer an der Einfassung beweisen zum Beispiel, dass die Gläser schon mehrfach ausgetauscht wurden. Sicher wäre es für ihn einfacher gewesen, einen neuen Zwicker zu kaufen. Warum tat er es nicht? Kaum der Sentimentalität wegen, sondern schlichtweg aus Mangel an finanziellen Mitteln. Das er überhaupt einen goldeingefärbten Zwicker trägt, ist auf seinen Stolz zurückzuführen. Nach außen möchte er weiterhin den Eindruck von Wohlhabenheit und Größe vermitteln, in Wahrheit reichen die Einkünfte aus dem Sanatorium gerade für den täglichen Bedarf. Daher dürfte die Vereinbarung mit dem König auf die Schwester zurückzuführen sein, die meiner Unterbringung allein schon aus Prestigegründen zugestimmt hat. Wäre es Kartiffelschale gewesen, würde er sicherlich ein gastfreundlicheres Verhalten an den Tag legen und seinen Groll für sich behalten. Der König hätte mich wohl kaum hierherfahren lassen, wäre er nicht überzeugt, ich sei hier willkommen.«

Membenga musste lachen. »So wie Ihr das sagt, Meister Swift, klingt das tatsächlich nach kindisch einfachen Schlussfolgerungen. Dennoch könnte alles ganz anders sein und Ihr ratet nur!«

Swift zuckte mit den Schultern. »Möglich, jedoch hochgradig unwahrscheinlich. König Floyd ist an meinem Wohlergehen interessiert und wünscht den angenehmsten Aufenthalt für mich. Deswegen hat er auch Euch mit der Aufgabe betraut, mich in diesen vierzehn Tagen medizinisch zu begleiten, einen seiner fähigsten Ärzte.« Lächelnd rieb er sich die Hände. »Wahrhaftig: Baron Kartiffelschale ist ein interessanter Charakter. Ich bin jetzt tatsächlich gespannt seine Schwester kennenzulernen und selbstverständlich auch die anderen Patienten dieses Sanatoriums.«

* * *

Die Gelegenheit, die anderen Hausbewohner kennenzulernen, ergab sich beim Abendessen, dass traditionell in der großen Halle eingenommen wurde, einem holzvertäfelten Saal im Erdgeschoss, gekrönt von einer opulent verzierten Decke mit Kristallkronleuchter.

Membenga stellte Veyron der Hausherrin vor, Miss Mediterrane von Fröhlich, die jüngere Schwester des Barons; in Membengas Augen eine Augenweide, mit langer, blonder Mähne, die ein feines, blasses Gesicht einrahmte, auf dessen Wangen sich ein paar Sommersprossen niedergelassen hatten. Anders als ihr Bruder wurde Mediterrane dem Ruf ihrer Familie gerecht. Sie war eine wahrhafte Dame, freundlich und selbstbewusst. Sofort fragte sie nach Veyrons Befinden und ob auch alles zu seiner Zufriedenheit eingerichtet wäre. Danach stellte sie verschiedene Fragen zu Fernwelt und den Gebräuchen dort. Veyron, seinerseits die ausgesuchte Höflichkeit, beantwortete alles so gut er konnte und empfand seine Unterbringung als fürstlich und bedankte sich ausdrücklich noch einmal für die Gastfreundschaft.

»Ich habe Sviur angewiesen, Euch jeden Wunsch zu erfüllen, sofern es machbar ist«, ließ sie Veyron wissen und winkte dann einem zwergischen Diener, der neben der Tür der Halle wartete. Sviur galt als der gute Geist des Hauses, ein Zwerg von hohem Alter, der schon dem allerersten Baron von Fröhlich diente. Artig marschierte Sviur heran, seinen grauen Bart feinsäuberlich gepflegt und das dünne Haar hinter seinen runden Ohren auf recht alberne Art und Weise über seine Glatze gekämmt, so dass es ihm in alle Richtungen abstand. Er verbeugte sich derart tief vor Veyron und Lady Mediterrane, das seine knollige Nase fast den Boden berührte.

»Stets zu Diensten«, brummte er halblaut.

Mediterrane musste lachen. »Lass gut sein, Sviur. Meister Swift ist ja nicht der König! Hast du schon wieder vorab vom Wein gekostet?»

Sie haben die kostenlose Leseprobe beendet. Möchten Sie mehr lesen?