Feuchte Ernte

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Feuchte Ernte
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Tilman Janus

Feuchte Ernte

Zwölf schwule Herbstgeschichten

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Halt dein Rohr rein!

Unverhofft kommt oft

Feuchte Ernte

Die Kunst der Liebe

Harter Sieg

Liebestraum

Die Abenteuer eines Kabinenstewards zur See

Septemberglück

Steinhart

Der Konquistador

Heiß wie Feuer

Taxi zum Glück

Impressum neobooks

Halt dein Rohr rein!

Ich hatte noch nie an Horoskope und den ganzen Astrologie-Quatsch geglaubt. An einem Samstagvormittag im Oktober überflog ich in einer Zeitschrift zufällig die Weissagungen für die zwölf Sternzeichen. Es ist mir etwas peinlich, das zu sagen, aber mein Sternbild ist Jungfrau. Mit meinen einunddreißig Jahren und nach etlichen Dates mit Kerlen bin ich nun wirklich alles andere als eine alte Jungfer.

In dieser Zeitschrift stand also: »Ein Stier wird Ihnen begegnen und Ihr Leben umkrempeln. Wenn zwei Erdezeichen, der genießerische Stier und die analytische Jungfrau, sich verbinden, kann die Jungfrau durch den Stier die Fähigkeit zu körperlichen Genüssen entwickeln, der Stier kann durch die Jungfrau mehr Beweglichkeit erfahren. Dann wird diese Beziehung eine großartige Liebe …«

Ich musste lachen. Alles Blödsinn und Aberglaube, dachte ich, legte das Heft weg und vergaß die ganze Sache. Ich befand mich nämlich im Baumarkt und musste mich darauf konzentrieren, alles Nötige für meine Handwerkerarbeiten zu Hause zusammenzusuchen. Dass ich am Zeitschriftenregal Halt gemacht hatte, war nicht geplant gewesen.

Nun suchte ich also die passenden Dübel und Schrauben, den Akkuschrauber, den Hammer und die Nägel aus den Regalen und legte die Sachen in meinen Einkaufswagen. Jetzt brauchte ich noch eine Schlagbohrmaschine. Sie sollte nicht zu groß und teuer sein, denn ich hatte mich bis dahin noch nicht oft als Heimwerker betätigt. Um die Wahrheit zu sagen: Es war das erste Mal, dass ich überhaupt selbst Hand an meine Wohnung legen würde.

Ich wollte mir eine Bilderwand im Wohnzimmer einrichten. Das hatte ich mal bei einem Kollegen aus dem Büro gesehen, und es hatte mir gefallen. Die ganze Wand sollte dicht an dicht mit kleinen und mittleren und großen Bildern behängt werden. Der Kollege hatte nur Blumenbilder in seiner Wohnung. So was kam für mich natürlich nicht in Frage – wer will schon Blümchensex! Ich würde mir Männer an die Wand hängen, die schönsten und geilsten, die ich finden konnte! Die passten meiner Ansicht nach besser in mein Heim als Blumen.

Die Bilder hatte ich bereits aus meinen schwulen Hochglanzmagazinen herausgenommen. Dazu hatte ich mir ein paar größere Poster und Massen von geilen Postkarten gekauft. Die Rahmen hatte ich auch besorgt. Ich würde den ganzen Samstagnachmittag brauchen, damit alles so werden sollte, wie ich es mir vorstellte, und ich freute mich schon drauf.

Vor den Bohrmaschinen fühlte ich mich ziemlich hilflos. Probierexemplare von rund zehn verschiedenen Modellen staken in Halterungen, betriebsbereit. Ich hatte keine Ahnung, was ich kaufen sollte. Die Maschinen wirkten alle ziemlich wuchtig. Ich nahm eine in die Hand. Sie war ganz schön schwer. Als ich mir vorstellte, mit so einem Ding meine Wohnung anzubohren, hatte ich doch etwas Manschetten. Ich sah mich Hilfe suchend um. Aber wenn man mal einen Fachberater braucht, ist natürlich keiner da.

Ärgerlich suchte ich in den Gängen des riesigen Baumarktes nach einem Verkäufer. Endlich sah ich einen. Ich erkannte ihn an seinem roten Kittel, auf den das Logo des Baumarktes genäht war. Daneben prangte ein Schild mit seinem Namen: Sven Meier. Er räumte gerade Klosettbrillen in die Regale ein. Er sah groß und kräftig aus, ein richtiger Handwerkertyp. Seine kurzen Haare waren blondiert, die Augenbrauen dunkel. Na, mal sehen, ob Herr Meier Ahnung hatte!

»Hallo!«, sagte ich zu Herrn Meier. »Ich brauche bitte mal Hilfe bei den Schlagbohrmaschinen!«

Er sah mich an, als ob ich ihn gefragt hätte, wie man den Mond am Himmel festnagelt. »Hilfe?«, echote er. »Was woll’n Sie denn da wissen?«

Ich seufzte. »Es gibt so viele, und ich weiß nicht, welche ich nehmen soll.«

Er hob die Schultern vor lauter Überlegenheit. Seine Bizepse spannten die Kittelärmel. Er war außerdem größer als ich. Obwohl ich nicht schlecht aussehe, bin ich kein großartiger Muskelprotz, eben eher ein Büromensch, wie man so schön sagt. Dafür sind meine blonden Haare echt.

»Na ja, das ist ’ne Preisfrage«, erklärte Herr Meier wichtigtuerisch. »Wie viel woll’n Sie denn ausgeben?«

»Also, so wahnsinnig teuer sollte sie nicht sein.«

Er nickte zufrieden, so, als ob er sich schon die ganze Zeit gedacht hatte, dass ich ein williges Opfer seiner Verkaufskünste werden würde. Er lief mit federnden Schritten vor mir her zu den Bohrmaschinen und zog eines der teuersten Modelle von einer Markenfirma aus der Halterung.

»So eine müsste es schon sein. Die billigeren hier … das ist bloß Spielzeug. Sie wollen doch was Vernünftiges, nicht wahr?«

Ich nickte gehorsam. »Und die passenden Bohrer bitte!«

Er suchte eine originalverpackte Maschine heraus und knallte sie in meinen Einkaufswagen. Dann wühlte er zwischen den Bohrern herum und meinte: »Daran soll man nicht sparen. Ein guter Bohrer ist das Wichtigste überhaupt!«

Ich musste grinsen. Ich schätze gute Bohrer sehr, besonders die von der heißen Sorte! War das eine Anmache von ihm? Hoffnungsvoll sah ich ihn an. Er war zwar nicht gerade mein Typ, aber einem kleinen Quickie im Baumarkt war ich nicht abgeneigt.

Er warf die Bohrer in meinen Wagen. »So, bitte schön! Noch einen Wunsch?«

Ich machte gerade den Mund auf, da segelte eine junge, blonde Dame heran. Sie trug eine sehr tief ausgeschnittene Bluse. »Wo finde ich denn die Gardinenröllchen?«, fragte sie meinen Bohrmaschinenmann mit einem süßen Augenaufschlag.

Herr Meier vergaß mich auf der Stelle. Er starrte der Dame ins Dekollete, dass ihm fast die Augen herauskugelten. »Ich zeig’s Ihnen!«, flötete er honigsüß und verschwand mit seiner Angebeteten spurlos zwischen den hohen Regalen.

Tja, wieder mal nichts mit dem Quickie!

*

Eine halbe Stunde später packte ich meine Neuerwerbung zu Hause aus. Die Bohrmaschine war schwer wie Blei. Und eigentlich viel zu teuer für die paar Bilder. Aber vielleicht würde ich ja auf den Geschmack kommen und noch ein großer Heimwerker werden.

Ich markierte mit Bleistift die Stellen an der Wand, wo die Löcher für die größeren Rahmen hin sollten. Für die kleinen Rahmen würden Nägel genügen. Mühsam spannte ich einen Bohrer in das Bohrfutter und brach mir dabei fast die Finger ab.

Endlich war es so weit: Das erste Loch konnte gebohrt werden! Ich hob die Bohrmaschine mit beiden Händen hoch, setzte die Bohrerspitze an, drückte die Maschine gegen die Wand und betätigte den Anlassknopf.

Der Motor jaulte ohrenbetäubend auf. Die Bohrerspitze schlidderte über die Wand und rutschte ins Leere. Ich fiel fast vornüber. Schnell drückte ich den Ausknopf. So ging es also nicht!

Nachdem ich die Gebrauchsanweisung studiert hatte, kam ich darauf, dass ich die Schlagbohreinstellung nicht ausgewählt hatte, sondern nur das normale Bohren. Ich legte also einen kleinen Hebel um und versuchte es noch einmal.

Jetzt jaulte der Motor nicht, sondern ratterte wie ein Traktor. Die Wände schienen zu zittern. Mein ganzer Körper wurde durchgerüttelt. Die Bohrerspitze fraß sich in einem atemberaubenden Tempo in die Wand. Mörtelstaub und Putzkrümel flogen mir ins Gesicht. Ich hielt die Maschine krampfhaft fest. Ans Abschalten dachte ich nicht – wie tief musste so ein Loch eigentlich sein?

Plötzlich schoss mir ein scharfer Wasserstrahl aus der Wand direkt ins Auge. Das Wasser ließ die Bohrmaschine fast explodieren. Ein Knall sagte mir, dass die Sicherung herausgeflogen war. Auf einmal war es still um mich. Fast still. Das Plätschern des Wassers war das einzige Geräusch. Während ich hilflos auf den Wasserstrahl starrte, fiel mir ein, dass sich hinter dieser Zimmerwand das Bad befand.

Ich lief ins Badezimmer und suchte den Abstellhahn für sämtliche Bad-Wasserrohre. Nur mühsam ließ er sich drehen. Dann hatte ich es geschafft. Als ich ins Zimmer zurückkam, war der Wasserstrahl aus der Wand versiegt. Jetzt nahm ich erst das Chaos war: durchweichte Tapete, Bilder und Teppiche. Mörtelstaub hatte sich mit Wasser zu Schlamm gemischt. Es roch nach nassem Putz.

 

Ich beschloss, dass ich kein großer Heimwerker werden wollte. Seufzend warf ich meinen Computer an, der zum Glück trocken geblieben war, und suchte unter »Handwerkernotdienste«. Ich fand einen Klempnerbetrieb in meiner Nähe, der auch am Wochenende seine Monteure auf Tour jagte, und rief dort an.

Eine Dame war am Telefon. Damen schienen mich an dem Tag zu verfolgen. »Unser Herr Doberer kann vorbeikommen«, säuselte sie. »In einer halben Stunde ist er bei ihnen.«

Ich hatte also eine halbe Stunde Zeit, mich von Mörtel und Schlamm zu befreien. Ich wollte rasch duschen. Ach – es gab ja kein Wasser im Bad! Wütend streifte ich meine feuchten Klamotten ab und warf sie in die trockene Badewanne. Hoffentlich war der angekündigte Monteur geschickter als ich. Wie sagt man doch immer über die Klempner: Gas, Wasser, Scheiße! Nicht gerade schmeichelhaft! Nackt lief ich in die Küche und wusch mich, so gut es ging, von Kopf bis Fuß.

Gerade wollte ich ins Schlafzimmer, um mir frische Sachen zum Anziehen zu holen, da läutete es. Der Klempner konnte es noch nicht sein, denn es waren erst fünfzehn Minuten seit meinem Telefonat vergangen. Wahrscheinlich wieder einer von den Reklamezettelverteilern, dachte ich, und drückte auf den Türöffnerknopf für die Haustür unten.

Meine Wohnung liegt im ersten Stock. Ich war gerade erneut auf dem Weg zum Schlafzimmer, als es direkt an meiner Wohnungstür klingelte. Ich raffte nur schnell ein Handtuch auf, wickelte es mir um die Hüften und öffnete.

Ein großer, ausgesprochen gut aussehender Kerl stand vor mir. »Hallo! Kolja Doberer von der Firma ‚Rohrfrei’«, sagte er mit einer sehr maskulinen Stimme. Er war vielleicht vier oder fünf Jahre älter als ich, hatte schwarze, kurze Haare und tiefblaue Augen. Er trug ein knappes T-Shirt, durch das jeder seiner imponierenden Muskeln zu sehen war, und dazu eine blaue Latzhose. In der Hand hielt er einen großen Werkzeugkasten. Auf sein Shirt war das Motto seiner Firma aufgedruckt: »Halt dein Rohr rein!«

»Gut, dass sie kommen! Entschuldigen Sie meinen Aufzug, aber ich war gerade beim Umziehen«, sagte ich verlegen und hielt mein Handtuch fest. Der Anblick dieses knackigen Klempners ließ mir nämlich das Blut in ein gewisses Körperteil schießen. Ich war aber immerhin froh, dass keine Dame mit ausgeschnittener Bluse in der Nähe war, denn sonst wäre Herr Doberer bestimmt gleich wieder weg gewesen.

»Wo ist denn Ihr Rohr verstopft?«, fragte er.

Etwas verwirrt gab ich zurück: »Verstopft ist nichts, es läuft eher was raus.« Ich führte ihn ins Wohnzimmer und zeigte ihm die Bescherung.

Er kratzte sich am Kopf, als er das Chaos und die hingeworfene Bohrmaschine sah. »Tja … da müssen wir leider die Wand ein Stück aufklopfen«, meinte er und sah mich mit seinen blauen Augen treuherzig an.

»Wenn es nicht anders geht, dann muss es eben sein«, sagte ich. An meinen staubempfindlichen Computer und die teure Stereoanlage, die im Zimmer standen, wollte ich jetzt nicht denken. Ich dachte lieber an Kolja Doberer, wie er wohl nackt aussehen würde.

Herr Doberer nahm Hammer und Stemmeisen und schlug den Putz von der Wand. Ich schaute ihm fasziniert zu, bewunderte seine Muskeln, seine starken, geschickten Hände und seine vollen Lippen, die er gespannt spitzte. Nicht nur sein Shirt, auch sein Blaumann saß ziemlich knapp. Ich sah genau, wie sich unter dem Stoff seine muskulösen Arschbacken anspannten, wenn er zuschlug. Für diesen Anblick opferte ich gerne meine ganze Einrichtung!

Er sägte das angebohrte Rohrstück heraus, als das Loch in der Wand groß genug war. »Gib mir doch mal die Kluppe aus meinem Werkzeugkasten«, sagte er, ohne sich umzudrehen. Aha, im Eifer der Arbeit duzte er mich. Was aber war eine Kluppe? Ich fragte ihn.

»Na Mann, der Gewindeschneider!«

Ich guckte zur Seite in den Werkzeugkasten, war jedoch nicht bei der Sache. Der knackige Arsch ging mir nicht aus dem Kopf.

Plötzlich merkte ich, dass es ganz still war, kein Klopfen, kein Sägen mehr. Ich sah zu meinem Klempner hin.

Er starrte mich an. Genauer gesagt, er starrte auf meine Schrittgegend. Da merkte ich erst, dass mein gieriger Schwanz sich unbemerkt aus dem Handtuch geschoben hatte und nackt und hart genau auf Kolja zeigte. Nun stieg mir das Blut noch zusätzlich ins Gesicht!

Kolja legte die Metallsäge hin und drehte sich ganz um. Die Beule in seiner Latzhose war um einiges dicker geworden als vorher. Ich fühlte mein geiles Klopfen. Was ich mich nicht getraut hätte zu sagen, machte meine mächtige Latte einfach sichtbar – meine Sehnsucht nach genau so einem Mann wie Kolja.

Jetzt wanderte Koljas Blick nach oben bis zu meinen Augen. Das Blau seiner Iris schien sich noch zu vertiefen. Wir sahen uns an wie zwei Freunde, die lange getrennt gewesen waren und sich endlich wiedertrafen. Es gab kein Fragen und keine Zweifel. Jeder von uns beiden wusste, was der andere wollte.

Kolja streifte seine Latzhose und die Schuhe ab. Er trug einen knappen, hellblauen Slip, aus dem sich bereits sein kapitales Rohr drängte. Kolja wischte mit der Hose den Mörtelstaub von Gesicht und Armen. Dann zog er das T-Shirt über den Kopf. Nur eine Sekunde lang war der Blickkontakt unterbrochen, dann sah er mich wieder an.

Sein Körper wirkte vollkommen, stark und schön zugleich. Seine kräftige Brust war mit feinen, schwarzen Härchen geschmückt, genau mit der richtigen Menge, nicht zu viele und nicht zu wenige. Die hellbraunen Nippel standen hart hervor.

Ich löste den Knoten des Handtuches und ließ es zu Boden fallen. Nackt und voller heißer Lust zeigte ich mich meinem Handwerker.

Jetzt schob er langsam den hellblauen Slip tiefer. Sein Hammer wippte mir verlockend entgegen. Kolja streifte die Unterhose ganz ab. Er kam auf mich zu. Ich zitterte vor Geilheit und – ja, vor Verliebtheit! Noch nie hatte ich beides zusammen so deutlich empfunden.

Kolja stand nun dicht vor mir. Ich roch seinen frischen Schweiß und spürte die Wärme seines Körpers. Ich ließ meine Finger über seine warme Haut gleiten und spielte mit seinem heißen Prügel. Seine feuchte Kuppe tippte auf meinen flachen Bauch. Er schloss mich in seine starken Arme ein. Ich fühlte mich vollkommen geborgen. Unsere Ständer drückten sich fest aneinander. Langsam gingen wir eng umschlungen zu meinem breiten Sofa.

Er drückte mich liebevoll auf das Sofa. Ich lag auf dem Bauch, wandte ihm den Rücken zu. Ich fühlte, wie er meine Hinterbacken massierte. Mein Arsch schien ihm zu gefallen. Er beugte sich vor. Ich spürte seine heiße Zunge, die meine Rosette fest und nass beglückte. Ich stöhnte und presste mich fest auf das Sofapolster. Koljas Spucke lief durch meine Spalte. Ich genoss es. Mein Gehirn schwamm auf einer rosa Wolke, aber ich dachte gerade noch daran, Kolja die Gelflasche in die Hand zu drücken, die ich immer in einer Stofftasche der Sofaarmlehne aufbewahre.

Dann kam er zu mir. Stark und heiß drängte sich seine Eichel zu mir hinein, langsam und sanft zuerst. Ich kam ihm entgegen. Er stöhnte leise über mir. Die eisenharte Kluppe spaltete mich auf und schob sich tief in meinen Kanal. Zuerst fickte er mich sehr sacht, damit ich mich an sein Format gewöhnen konnte. Dann wurde er wilder und härter. Kolja war neu für mich, erregend neu, und zugleich vertraut. Wir waren eins geworden, und wir blieben eins, lange und lustvoll bis zur vollkommenen Verschmelzung. Unter rauem Keuchen pumpte mich Kolja mit seinem Milchsaft voll bis zum Stehkragen. Ich brauchte mich nur kurz anzuwichsen, da spritzte mir das Sperma schon aus der Pissritze und durchweichte den Polsterstoff meines Sofas.

Kolja grunzte zufrieden. Er zog sein langes Teil heraus, seine nasse Eichel wischte über meinen Schenkel. Er nahm mich fest in die Arme, und so hat er es noch oft gemacht, denn wir wurden Freunde für immer. Und irgendwann erfuhr ich, dass er im Mai geboren, also Stier ist.

* * *

Unverhofft kommt oft

Andi saß alleine im Clubraum seines Rudervereins. Es war Sonntag, es regnete in Strömen, und die Temperatur war auch nicht gerade so, wie man es sich für eine Bootsfahrt erhofft. Der lange Renn-Achter, der Stolz der Clubmitglieder, lag draußen umgedreht auf Böcken, denn eigentlich hatten sie heute trainieren wollen. Der Lack des schlanken Bootsrumpfes glänzte nass. Im Schuppen lagen die beiden kürzeren Regattaboote, der Vierer und der Zweier. Drei Ruderboote, mehr war nicht drin für ihren Kleinstadtverein – aber immerhin. Andi kam gerne in das winzige Clubhaus direkt am Flussufer. Er fühlte sich hier auch bei schlechtem Wetter wohl, denn es gab richtige Männer zu sehen.

Nach Hause ging Andi nur ungern. Seine Eltern stritten sich andauernd, oder sie hackten gemeinsam auf ihm herum. Alles wurde Andi verboten, obwohl er schon achtzehn war. Dabei kam er sich schrecklich brav vor, denn er rauchte nicht und trank nur Cola, er hatte noch nie gekifft und noch nie ein Mädchen gehabt. Auf Mädchen hatte er allerdings auch keine Lust. Benno – ja, auf den hätte er Lust gehabt!

Benno war ihr Trainer, der Gründer und der beste Steuermann des Rudervereins, sechsundzwanzig Jahre alt, ein fantastischer Sportsmann und toller Kamerad. Wenn Benno nur hereinkam, klopfte Andis Herz viel stärker als vorher. Benno kannte jeden von seinen zehn Leuten ganz genau, jedem gab er die richtigen Ratschläge und Tipps. Und er sah aus wie Marlon Brando in seinen schönsten Jahren: schwarzhaarig, durchtrainiert und unglaublich maskulin. Alle fanden Benno einfach Klasse. Andi fand noch viel mehr an ihm.

Wenn Benno seine Trainingsjacke und das T-Shirt auszog, sah Andi das Spiel der Muskeln unter der glatten, gebräunten Haut. Kleine, dunkle Nippel schmückten den perfekten Oberkörper. Im Hochsommer schwammen sie alle oft gemeinsam im Fluss. In Bennos Badehose steckte ein Riesenpaket, und wenn die Badehose auch noch nass war, markierte sich unter dem dünnen Stoff alles, wirklich alles. Andi durfte Benno kaum ansehen – wie hätte er den anderen dann seinen Ständer erklären sollen?

Andi spürte, wie sein Schwanz in den Jeans größer wurde, während er an den letzten Sommer dachte. Da saß er nun, starrte durchs Fenster in den Herbstregen hinaus und träumte davon, dass Benno ihn in die Arme schließen würde. Es war ja nicht nur Bennos traumhaftes Aussehen. Andi war verliebt, schon seit vielen Monaten, von Anfang an, richtig tief und heiß verliebt in diesen schönen, knackigen, männlichen Mann. Doch er verschloss diese Liebe vor der ganzen Welt, denn über nichts anderes spotteten die Sportkameraden so bissig und gemein wie übers Schwulsein.

»Hey, Andi!«

Andi zuckte zusammen, denn Maik hieb ihm von hinten freundschaftlich auf die Schulter. Andi hatte ihn gar nicht kommen gehört. »Hi!«, murmelte er.

Maik war ein passabler Typ in Andis Alter, aber absolut nicht seine Kragenweite, deshalb konnte Andi ohne Herzklopfen mit ihm zusammenhocken.

»Was machste denn hier schon so früh?«, fragte Maik.

»Nichts … nur so«, gab Andi zurück.

Maik kam mit dem Mund nahe an Andis Ohr heran, Andi spürte den warmen Atem und wünschte sich, dass es Bennos Lippen wären. »Du, ich weiß was! Ich hab was rausgekriegt!« Maik machte eine bedeutsame Pause, um sein Geheimnis noch wichtiger erscheinen zu lassen.

»Hm?«, grunzte Andi bloß.

Maik holte tief Luft. »Der Benno, du, stell dir vor – der ist schwul!«, platzte er heraus.

Der Satz traf Andi wie ein Schuss. Er glaubte, blutrot zu werden und schnappte hilflos nach Luft. Endlich konnte er sich ein »Ach – ja?« abringen.

Maik schien Andis Verlegenheit gar nicht zu bemerken. »Damit können wir ihn mal richtig anmachen!«, sagte er eifrig. Maik fand Benno zwar auch klasse, aber er hatte noch eine kleine Rechnung mit ihm zu begleichen, weil er, Maik, einmal beim Rudern ins Wasser gefallen war und Benno ziemlich laut gelacht hatte. Es hatte damals auch sehr komisch ausgesehen, wie Maik mit dem Hinterteil zuerst wieder aufgetaucht war.

»Bist du denn sicher? Woher weißt du das?«, würgte Andi mühsam hervor.

»Weil ich ihn gesehen hab! Gestern Abend! Er ging mit einem Kerl in sein Haus!«

»Na und? Darf er keinen Besuch haben?«

»Er hat mit dem Typen geknutscht!«, ergänzte Maik triumphierend.

Andi wurde es kochend heiß und eiskalt zugleich. Benno! Sein geliebter Benno – wirklich und wahrhaftig schwul – und knutscht einen anderen! Am liebsten hätte Andi sich in eine Höhle verkrochen und geheult. »Wie willst du ihn denn anmachen?«, fragte er tonlos.

 

»Na, ich sag ihm eben, das er schwul ist – wenn alle dabei sind.«

»Das ist gemein!«, schrie Andi viel lauter, als er eigentlich wollte.

Maik lachte prustend. »Outing ist doch jetzt voll angesagt! Und ich oute ihn eben. Und du machst mit! Oder biste feige?«

»Ich bin nicht feige!«, knurrte Andi. Er stieß wütend mit dem Fuß nach den langen Riemen des Achters, die immer im Clubraum lagen, damit niemand sie draußen klaute. Und dabei fühlte er sich so feige wie nie vorher. Warum sagte er nicht einfach: Okay, Benno ist schwul, na und, toll, ich bin’s auch?

»Also«, gab Maik Anweisung, »wenn jetzt alle gleich reinkommen, dann gehen wir auf ihn zu und sagen’s ihm!«

»Bisschen blöd!«, murmelte Andi.

»Ist doch voll gut!«

»Okay«, sagte Andi zum Schein. Aber was sollte er wirklich tun?

Da wurde die Tür aufgestoßen und alle strömten herein, pudelnass vom Regen, redeten durcheinander und lachten. Voran Eberhard, der beste Ruderer von allen, Atze und Bernd, die faulsten Kerle überhaupt, Ken, der rothaarige Witzbold, Patty, der immer aus dem Takt kam, und die anderen drei Clubkameraden. In ihrer Mitte Benno, strahlend, muskulös, mit federndem Schritt.

»Jetzt!«, zischte Maik und ging auf die jungen Männer zu.

Ohne Besinnung sprang Andi hinterher, stürzte sich wie ein Raubtier auf den viel kräftigeren Maik und hieb ihm die Fäuste in den Leib. Maik schlug zurück, Blut lief Andi aus einer geplatzten Braue ins Auge. Sie fielen zu Boden und wälzten sich übereinander. Maik wollte etwas rufen, doch Andi saß über ihm und hielt ihm mit beiden Händen den Mund zu. Maik wehrte sich wie verrückt, aber Andi hatte plötzlich Riesenkräfte. Die älteren Kameraden umringten sie, feuerten beide an.

Da trat Benno vor und zerrte sie auseinander. »Seid ihr nicht gescheit?«, ranzte er sie an. »Wir sind doch nicht im Boxverein!«

»Ich wollte bloß sagen –«, krähte Maik.

Andi hieb ihm in den Magen. »Halt’s Maul!«, fauchte er. »Noch ein Wort, und ich … ich … « Er kam ins Stottern.

»Schluss jetzt!«, befahl Benno streng. »Ihr geht beide nach Hause für heute! Zum Abkühlen! Na, dich muss ich wohl mit dem Auto fahren, Andi, du siehst ja kaum noch was, so geschwollen ist dein Auge.«

Zwei Minuten später saß Andi neben Benno in dessen Wagen. Es hatte inzwischen aufgehört zu regnen.

»Was war bloß in euch gefahren?«, erkundigte sich Benno, während er die Uferstraße entlangfuhr Richtung Stadt.

Andi konnte nicht antworten. Nur ein einziger Gedanke rotierte in seinem Hirn und tötete alle anderen Gedanken ab. Andi musste einfach fragen! »Ist das wahr«, flüsterte er, »dass du … dass du …«

Benno bog in die unbelebte Hauptstraße ein und sah Andi verwundert an. »Was meinst du?«

»Hast du … einen fremden … Mann … geküsst?« Andi hörte sich selbst kaum, so leise flüsterte er.

Plötzlich fuhr Benno in einen Seitenweg, hielt an und machte den Motor aus. »Ja«, sagte er einfach. »Warum fragst du?«

»Maik hat dich gesehen … und wollte es allen sagen … und ich … ich …«, Andi schloss die blutverklebten Augen, »ich liebe dich doch!«, hauchte er. Er zitterte vor Kälte und Angst.

Sanft legten sich heiße Lippen auf seinen Mund. Benno küsste ihn – ihn! Da waren sie wirklich, die Lippen und der warme Atem von Benno. »Für mich hast du dich geprügelt? Andi! Wusstest du, dass ich dich auch liebe? Schon lange!«

Fest umschlang Andi Bennos Nacken. »Ich will nicht nach Hause!«, flüsterte er.

»Brauchst du auch nicht. Wir stehen schon vor meiner Wohnung!«, erwiderte Benno zärtlich.

Langsam gingen sie durch den verwilderten Garten in das kleine, windschiefe Landhaus hinein. Benno führte Andi über die Schwelle, als hätten sie sich eben das Jawort gegeben.

Sacht drückte Benno Andi auf die breite Schlafcouch. Das Bettzeug lag noch vom Morgen unaufgeräumt verstreut. Tief atmete Andi ein und sog den Duft von Benno auf wie ein kostbares Parfüm.

Benno wischte mit einem kühlen, nassen Tuch Andis Gesicht sauber und klebte ein Pflaster über die aufgeplatzte, geschwollene Braue. Andi genoss jede Berührung. Dass er so unverhofft auf Bennos Bett saß – er konnte es immer noch nicht fassen. Sein junger Schwanz war hart wie Stein, und wenn die Skaterjeans nicht so locker gesessen hätten, wäre er aus allen Nähten geplatzt. Andi wollte ihn endlich haben, seinen geliebten Benno!

»Tut es sehr weh?«, wisperte Andi.

»Was meinst du?«, erkundigte sich Benno behutsam.

»Ich meine … wenn du mich …« Andi kam ins Stocken.

Benno nahm ihn in die Arme. »Willst du es denn?«, fragte er ihn leise ins Ohr.

»Ja! Ich will! Ich hab’s mir schon so oft vorgestellt. Aber ich … ich hab Angst!«

»Ich werde ganz vorsichtig sein! Und wenn du nicht mehr magst, höre ich sofort auf. Aber es wird schön sein für dich, ich … ach, du!« Plötzlich presste sich Benno leidenschaftlich auf Andis Körper. Andi spürte dieses riesige Paket fest an seinen Ständer gedrückt, es war unglaublich dick und prall.

Sie küssten sich und zogen sich dabei gegenseitig aus. Andis Hand zitterte, als er zum ersten Mal den starken Riemen von Benno in die Hand nahm, nackt, schwer und heiß. Benno stöhnte laut auf. Er stieß in Andis Hand. Honigfarbener Saft perlte aus seiner Kuppe. Andi sah es und dachte, er müsste gleich kommen, so geil war der Anblick. Kein Wüstenwanderer konnte so gierig nach Wasser sein wie er nach Bennos Schwanz. Sein ganzer Leib vibrierte vor Hunger nach Liebe.

Benno schien es nicht anders zu gehen. Er verschlang Andi mit den Augen. »Du bist so ganz nackt noch viel hübscher, als ich es mir vorgestellt habe!«, murmelte er. Dabei streichelte er Andis Steifen, der prall vor dem flachen Bauch stand, und glitt mit der Hand weiter nach hinten. Andi spürte die Finger über seine straff verpackten Bälle gleiten und dann über seinen glühenden Lusteingang reiben. Irgendwoher hatte Benno etwas Gleitmittel genommen, Andi hatte es in seiner Erregung gar nicht richtig gemerkt. Benno setzte sich auf die Kante der Schlafcouch und zog Andi auf seinen Schoß. Andi verstand. Mit weit gespreizten Schenkeln stand er über Bennos hartem Ruder und legte dem Mann seiner Träume die Arme um den Nacken. Langsam ließ er sich nieder. Er fühlte den sanften Druck von Bennos praller Eichel. Benno, dieser Supermann, bat zart bei Andi um Einlass!

»Ja!«, ächzte Andi. Die nasse, warme Kuppe drängte sich weiter. Andi ging noch etwas tiefer in die Knie. Auf einmal rutschte Bennos hartes Teil in ihn hinein. Andi schrie auf. Es tat ein bisschen weh, aber nur ganz kurz. Benno glitt sehr langsam weiter in Andis Innerstes. Andi vertraute ihm, er gab sich ganz hin. Etwas Lebendiges war in Andis Körper, ein Teil von Benno! Wie eine Flutwelle überrollte ihn ein vollkommen neues Glücksgefühl. Warm und ganz plötzlich spritzte sein Samen über Bennos Brust und Bauch, ohne dass er es verhindern konnte.

Bennos Kolben schien in Andis Liebeskanal noch härter anzuschwellen. »Du süßer Junge!«, keuchte er. »Ist das schön für dich?«

»Ja! Mach weiter!« Jetzt spürte Andi ihn erst einmal richtig. Ihm war, als hätte dieses Teil schon immer gefehlt in seinem Leib. »Hör nicht auf!« Andis Schwanz wurde nur ganz kurz weicher. Während Benno ihn von unten fickte, wuchs Andis Schwengel wieder genauso an wie vorher, seine Erregung wurde eher noch größer. Benno blieb sanft, ging ganz auf Andi ein. So tief wie möglich schob er seinen Riemen in Andis Innerstes hinein, verharrte, ließ ihn aufzucken, zog sich wieder etwas zurück und stieß erneut vor. Immer wieder, lange.

Andi atmete schneller. Er spürte, dass sich zum zweiten Mal in seinem Unterbauch alles zusammenzog, langsamer als beim ersten Mal, aber umso intensiver. Noch einmal sprudelte seine Samenmilch über.

»Ich komme auch!«, ächzte Benno. Nur noch ein paar Stöße, und er grub sich tief in Andi herein. Andi fühlte deutlich das kräftige Pulsieren und wusste, dass Benno ihn mit seinem Sperma füllte, dass sie zu einem Wesen verschmolzen.

Etwas später lagen sie eng umschlungen auf der Couch. Benno hatte das Laken fürsorglich um ihn geschlungen, damit er nicht frieren sollte. Andi fühlte sich wie in rosa Glückswatte gepackt. »Es war so schön!«, flüsterte er.

Benno konnte kaum aufhören, ihn zu küssen und zu streicheln. »Du warst so süß und lieb!«, sagte er begeistert zwischen den Küssen. »War das wirklich dein erstes Mal?«

»Klar war es mein erstes Mal!« Andi sah ihn vorwurfsvoll an.

»Ich weiß ja! Aber du warst so unglaublich wundervoll! So etwas habe ich noch nie erlebt!«

Es schien Andi, als würde die Glückswatte sich auflösen und verschwinden. Gleich würde er gehen müssen. Morgen würde Benno wieder einen andern Kerl haben – und übermorgen wieder einen neuen.

»Die werden im Clubhaus auf dich warten«, sagte Andi leise und traurig.

»Ja, wahrscheinlich.« Benno atmete tief durch. »Ich … werde es ihnen sagen!«

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