Eine Weihnachtsgeschichte

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Talira Tal

Eine Weihnachtsgeschichte

*** Unvergessliches Weihnachtsfest ***

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Unvergessliches Weihnachtsfest

Impressum neobooks

Unvergessliches Weihnachtsfest

Dicke Schneeflocken tanzten vor meiner Nase. Kurz zuckte meine grau getigerte Tatze nach den Flöckchen. Erinnerungen an früher, als ich ihnen nachjagte, kamen in mir hoch. Irgendwann hatte ich begriffen, dass ich lediglich die Glasscheibe treffen würde und meine Versuche vergebliche Liebesmüh waren.

So blickte ich den immer größer werdenden Flocken nach, wie sie auf die Fensterbank fielen und sich in kleinen Pfützen auflösten. Bei diesem Anblick verspürte ich Durst. Ich sprang von meinem Lieblingsplatz, der die Nachtspeicherheizung war, herunter, um mich mit Wasser und Futter zu stärken. Bah, wieder nur Trockenfraß. Ich seufzte.

Nach meiner kargen Mahlzeit überlegte ich mir, wie ich den Tag, außer nach Schneeflocken zu gucken, verbringen könnte.

Mein Dosenöffner, wie ich die alte Gabriele Hammer liebevoll nannte, musste wie fast jedes Jahr kurz vor Weihnachten täglich länger arbeiten.

Die Stimmen aus dem Radio riefen oft dazu auf, dass man sein Geld für dieses und jenes ausgeben sollte. Alles unnütze Dinge in meinen Augen. Wenn es vielen Menschen so erging wie der Frau, mit der ich mir eine Wohnung teilte, war auch nicht mehr viel Geld vorhanden.

Mein ganzes Leben wohnte ich jetzt schon bei der Dame und ich kann euch sagen, dass es mir nie an etwas mangelte. Okay, das Katzenfutter, genau wie ihre Kleidung, wurde mit den Jahren immer schlechter. Erst schob ich meine Geschmacksveränderung auf mein Alter. Ich hatte die fünfzehn überschritten und dachte, nun geht es bergab mit mir. Mein Dosenöffner tröstete mich und beichtete mir, dass wir seit dem Euro nicht mehr so viel Geld wie früher zur Verfügung hätten. Euro, Teuro - Begriffe, mit denen ich nie besonders viel anfangen konnte. Fakt war: Ich bekam zweitklassige Kost und musste mich wohl oder übel damit abfinden. Einmal hatte ich mich aus Frust gewagt, einen Vogel auf dem Balkon ... ach lassen wir das lieber. An das Donnerwetter von Dosenöffnerlein mochte ich mich nicht so gerne erinnern.

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