Die 20 lustigsten Filme der Welt

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Die 20 lustigsten Filme der Welt
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Sybille von Goysern

Die 20 lustigsten Filme der Welt

Aus dem Leben eines Kino, TV und Film Fans

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort und Einleitung

Die Kriterien und die Reihenfolge

Das Leben des Brian

Hangover

Verrückt nach Mary

Hot Shots! – Die Mutter aller Filme

The Big Lebowski

Police Academy

Die nackte Kanone

Männertrip

Bruce Allmächtig

Scary Movie

Shaun of the Dead

American Pie

Sehr verdächtig

Dumm und Dümmer

Brautalarm

Borat

Jungfrau 40 männlich sucht

The Green Hornet

Meine Braut, ihr Vater und ich

SuperBad

Rechtliche Hinweise

Impressum neobooks

Vorwort und Einleitung

Wenn man sich einmal unter den eigenen Bekannten umhört welcher Film der lustigste ist den der Befragte je gesehen hat, bekommt man eine Menge veschiedener Antworten.

Danach kann man sich dann mit dem Internet und der Meinung vieler anderer Menschen beschäftigen. Das habe ich getan und bis auf über 150 Nennungen gekommen. Zu meiner Überraschung muss bzw. kann ich sagen, dass ich fast 90% der Filme kannte und die meisten auch selber gesehen habe. Einge davon erst kürzlich, viele andere schon früher und einige ganz wenige schon vor Jahrzehnten.

Im nächsten Schritt ist man sich dann sicher, dass eine Rangliste gar nicht möglich ist. Zu unterschiedlich die Zeit und zu groß der Unterschied der technischen Mittel dir zur Verfügung standen.

Doch dann dachte ich darüber nach wie meine Liste eigentlich genannt werden sollte. Es ging um die lustigsten Filme.

Und der hatte ja nun schliesslich nichts zu tun mit der Technik oder der Zeit in der der Streifen entstanden ist. Allein die Story und besonders die Atmosphäre entscheiden über TOP-Ten Platz und vergessen.

Und so wurde Sie nun doch fertig. Meine Liste

Die Kriterien und die Reihenfolge

Ich habe lange überlegt wie eine Wertung und Gewichtung sinnvoll und "fair" vorgenommen werden könnte. Auf jede Menge Details könnte ich Rücksicht nehmen. Sollte ich Kategorien einführen und diese einzeln bewerten?

Nach langem Hin und Her habe ich mich für eine recht aufwändige aber einfache Methode entschieden: Ich habe Listen gesammelt und gesammelt und gesammelt. Alles was ich in die Finger bekommen konnte und eine vertretbar representativ war habe ich mit in die Wertung genommen.

Diese Liste habe ich alle nach Platz 20 "abgeschnitten" - Platz 1 bekam dann 20 Punkte und der letzte Platz dieser Liste immerhin noch einen Punkt.

Das Ergebnis der 20 Filme mit den meisten Punkten halten sie in den Händen. Ich habe mich dann bewusst gegen eine "echte" Reihenfolge entschieden. Vielmehr freue ich mich, dass eine wirklich tolle Auswahl zustande gekommen ist die Ihnen ein Lachen ins Gesicht zaubern soll.

Das Leben des Brian

Das Leben des Brian (Originaltitel: Monty Python’s Life of Brian) ist eine Komödie der britischen Komikergruppe Monty Python aus dem Jahr 1979. Der naive und unauffällige Brian, zur gleichen Zeit wie Jesus geboren, wird durch Missverständnisse unfreiwillig als Messias verehrt. Weil er sich gegen die römischen Besatzer engagiert, findet er schließlich in einer Massenkreuzigung sein sinnloses Ende.

Die Satire zielt auf den Dogmatismus religiöser und politischer Gruppen. Insbesondere christliche, aber auch jüdische Vereinigungen reagierten mit scharfen Protesten auf die Veröffentlichung. Die folgenden Aufführungsboykotte und -verbote in Ländern wie den USA, Großbritannien oder Norwegen fachten die Kontroverse um Meinungsfreiheit und Blasphemie weiter an. Obwohl der Vorwurf der Blasphemie von praktisch allen Seiten entkräftet wurde, ist die Satire nach wie vor bei strenggläubigen Christen umstritten und gilt aufgrund ihrer rezeptionsgeschichtlichen Bedeutung als Paradebeispiel für die Reibungspunkte zwischen künstlerischer Meinungsfreiheit und Religionstoleranz. Filmkritiker und die Pythons selbst bezeichnen Monty Python’s Life of Brian aufgrund seiner kohärenten Geschichte und intellektuellen Substanz als das reifste Werk der Komikergruppe. Zahlreiche Umfragen bestätigen den anhaltenden Erfolg beim Publikum. Das Abschlusslied Always Look on the Bright Side of Life wurde weit über den Filmkontext hinaus bekannt.

Deutscher Titel: Das Leben des Brian

Originaltitel: Monty Python’s Life of Brian

Produktionsland: Vereinigtes Königreich

Originalsprache: Englisch

Erscheinungsjahr: 1979

Länge: 90 Minuten

Altersfreigabe: FSK 12

Regie: Terry Jones

Drehbuch: Monty Python

Produktion: John Goldstone

Musik: Geoffrey Burgon,

Eric Idle:

Kamera: Peter Biziou

Schnitt: Julián Doyle

Handlung

Brian, das Ergebnis einer außerehelichen Affäre der Jüdin Mandy Cohen mit einem römischen Soldaten, Nixus Minimax, kommt im Stall neben dem von Jesus zur Welt. Von der herrischen Mutter dominiert, wächst er in Judäa zu einem farblosen Mann heran. Er verliebt sich in die idealistische Judith, die sich in der Volksfront von Judäa, einer jüdischen Widerstandsgruppe, gegen die römischen Besatzer engagiert. Brian bemüht sich als stolzer Jude erfolgreich um die Aufnahme in diese Gruppe verbohrter Intellektueller und beteiligt sich an deren Einbruch in den Palast von Pontius Pilatus: Dort wollen die Freiheitskämpfer die Frau des Statthalters entführen und so das römische Imperium in wenigen Tagen zu Fall bringen.

Die Entführung scheitert, weil eine weitere der zahlreichen untereinander zutiefst verfeindeten Widerstands-Splittergruppen, die Kampagne für ein freies Galiläa, zur selben Zeit dasselbe Ziel mit dem gleichen Plan verfolgt. Brian wird im Palast verhaftet und zur Anhörung vor den dekadenten Pontius Pilatus gezerrt. Dank eines Lachanfalls der Palastgarde und eines außerirdischen Raumschiffes, das zufällig vorbeikommt, entkommt Brian der drohenden Verurteilung durch die Flucht aus dem Palast. Um am belebten Marktplatz dem römischen Suchtrupp nicht aufzufallen, muss er in die Rolle eines der zahlreichen Propheten schlüpfen. Sein unbeholfenes Gestotter gibt den wenigen Zuhörern Rätsel auf, die das Interesse an ihm wachsen lassen, und so hat er bald eine große Gefolgschaft hinter sich, die sich von ihm Antworten auf alle Fragen des Lebens erhofft.

Die stetig wachsende Anhängerschar verfolgt den panisch flüchtenden Brian ins karge Umland, streitet um die Symbolkraft einer von Brian verlorenen Sandale und hält Banalitäten wie die Existenz eines Wacholderbusches für von Brian vollbrachte Wunder. Schließlich wird ein vom hysterischen Auflauf genervter Eremit, bei dem sich der überforderte Brian verstecken wollte, als Ketzer vom religiösen Mob zur Hinrichtung abgeführt. Indessen zeigt sich Judith von der charismatischen Ausstrahlung Brians angetan. Mit ihr verbringt er seine erste Liebesnacht.

Am nächsten Morgen sind die Straßen der Stadt mit selbsternannten Jüngern Brians überfüllt, die unter seinem Fenster auf Heilsbotschaften warten. Brian weist erfolglos auf die Unsinnigkeit hin, einem Führer kritiklos zu folgen. Im Hinterhof wird er von den Legionären verhaftet und wieder Pontius Pilatus vorgeführt, der ihn mit über hundert anderen offenbar willkürlich ausgesuchten Delinquenten zum Tode durch Kreuzigung verurteilt. Rettungsversuche schlagen fehl oder werden erst gar nicht erwogen: Sowohl seine Geliebte als auch die Widerstandskämpfer gratulieren Brian am Kreuz zu seinem selbstlosen Martyrium. Seine verhärmte Mutter wirft ihm Selbstsucht vor.

 

Nur ein fröhlicher Mitgekreuzigter fordert den verzweifelten Brian auf, trotz zermürbender Sinnlosigkeit auf die sonnige Seite des Lebens zu schauen. In dessen Lied Always Look on the Bright Side of Life stimmen schließlich alle zum Tode Verdammten beschwingt ein.

Produktionsgeschichte
Drehbuchentwicklung

Die Mitglieder der Komikergruppe Monty Python trafen sich anlässlich einer Werbetour für ihren Film Monty Python and the Holy Grail Anfang 1976 in Amsterdam. In einer Bar machten Eric Idle und Terry Gilliam ausgelassen makabre Scherze über Jesus, der als gelernter Schreiner auf ein Kreuz genagelt wurde. Schon während der Premiere jenes Films in New York hatte Idle eine launige Idee für ein neues Projekt: Jesus Christus – Gier nach Ruhm. Das provokante Thema schien den Pythons, die zu diesem Zeitpunkt bereits ihre Solo-Karrieren vorantrieben, vielversprechend genug, um sich wieder zusammenzufinden. Auch der überraschende kommerzielle Erfolg von Holy Grail wirkte motivierend auf die Gruppe.

Seit der Zusammenarbeit an Monty Python’s Flying Circus hatten sich feste Autorenteams etabliert: Michael Palin entwarf seine Sketche meist mit Terry Jones, John Cleese arbeitete mit Graham Chapman, während Eric Idle und Terry Gilliam die beiden Einzelgänger der Gruppe waren. Bei den ersten Autorentreffen Ende 1976 lasen sich die Pythons willkürlich zum Thema geschriebene Szenen vor, und die Gruppe entschied, was sie mochte und was nicht. Die Pythons entwickelten bald die Idee eines vergessenen, ungeschickten 13. Apostels mit Namen Brian, der zu allen göttlichen Ereignissen zu spät kommt. Doch über Jesus selbst konnten und wollten die Pythons aus Respekt keine Witze machen, was sich für die Arbeit an der Komödie als hinderlich erwies.

Durch ihre intensiven Recherchen stießen sie in Geschichtsbüchern auf die inspirierende Tatsache, „[…] dass damals in Judäa das Messiasfieber grassierte“, wie Michael Palin berichtete. Auf dieser Grundlage kreierten sie eine Figur, die zwar eine zu Jesus parallel verlaufende Lebensgeschichte hatte, aber eindeutig nicht Jesus war. Brian von Nazaret, der fälschlicherweise für einen Messias gehalten wird, etablierte sich als beherrschendes Leitmotiv. Während der weiteren Autorentreffen in kreativer Atmosphäre drängten Gilliam und Jones nach eigener Aussage am meisten darauf, aus den einzelnen Sketchen eine stimmige Geschichte zu machen Als schließlich Michael Palin seinen Sketch über einen Pontius Pilatus mit einem Sprachfehler vorlas, war das entscheidende Element für den Film gefunden.

Auch Jesus selbst tauchte wieder im Skript auf: Die Witze entzündeten sich nicht an ihm, sondern richteten sich gegen die unverständigen Zuhörer seiner Bergpredigt. Um einen komischen Zugang zur Kreuzigung zu finden, mussten sich die Autoren Terry Jones und Michael Palin auf die damalige Alltäglichkeit dieser Hinrichtungsmethode konzentrieren. „Manchmal wurden 500 bis 600 Leute an einem Tag gekreuzigt.

Wir spielten mit der Idee, dass es Unfälle gibt und Sachen falsch laufen“ Die Suche nach einem befriedigenden Schlusspunkt gestaltete sich besonders schwierig. Eric Idles Idee, den Film mit einer leichtfüßigen, musikalischen Gesangseinlage am Kreuz zu beenden, wurde schließlich auch vom skeptischen Terry Jones akzeptiert. Basierend auf dem bisherigen Material entstand jene Szene, in der Brian am Fenster seinen Anhängern zuruft, sie sollen für sich selbst denken. Jones: „In ihr liefen sozusagen die Fäden der Geschichte zusammen.“ Als Titel des neuen Films setzte sich neben den Alternativen Brian of Nazareth und Monty Python’s Brian der Vorschlag Monty Python’s Life of Brian durch.

Im Januar 1978 verbrachten die sechs Autoren, deren Termine sonst schwer zu koordinieren waren, zwei Wochen in einem luxuriösen Strandhaus in Barbados, um das Drehbuch zu beenden. Auch die Besetzung wurde fixiert. Jahre später erinnerte sich Michael Palin: „Das Leben des Brian war die letzte gute Gruppenerfahrung, was das Texten betrifft.“ Weil allen bewusst war, sich auf sensiblem Terrain zu bewegen, brachte Graham Chapman das fertige Drehbuch zu einem ihm bekannten Kanoniker der Königin. Befriedigt nahmen die Pythons zur Kenntnis, dass er es mit Vergnügen und ohne Einwände gelesen hatte.

Vorproduktion
Finanzierungsschwierigkeiten

Die Mitglieder von Monty Python hatten großes Vertrauen in ihre Popularität und arbeiteten am Skript, ohne die Finanzierung geregelt zu haben. Tatsächlich begann sich Barry Spikings, Mitarbeiter von EMI, für das Projekt zu interessieren, als er in Barbados zufällig auf Eric Idle traf. Wenig später sicherte er John Goldstone, der von den Pythons als ihr Produzent gewählt wurde, die nötigen Geldmittel zu. Doch zwei Tage vor dem geplanten Abflug zu den Dreharbeiten in Tunesien erteilte EMI-Vorstand Bernard Delfont dem Projekt eine Absage: Er hatte das Drehbuch gelesen und empfand es als anstößig.

Zum Zeitpunkt der Absage war der genaue Produktionsvertrag noch nicht unterzeichnet; Gelder in der Höhe des Budgets von Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft waren aber bereits investiert. Monty Python musste nun einerseits seine Ansprüche auf die bisherigen Ausgaben vor Gericht durchsetzen, die der Gruppe schließlich auch zugestanden wurden. Die Suche nach einem neuen Produzenten stellte sich als schwierig heraus – wohl weil der Stoff potentiellen Produzenten zu brisant erschien.

Eric Idle berichtete seinem Freund George Harrison, dem früheren Gitarristen von The Beatles, von den Schwierigkeiten, die benötigten rund vier Millionen Dollar aufzutreiben. Zu Idles Überraschung stellte Harrison daraufhin das Geld aus eigenen Mitteln zur Verfügung: Er gründete mit seinem Geschäftsführer Denis O’Brian HandMade Films, um den Film zu produzieren – „offenbar nur deshalb, weil er den Film sehen wollte.“

Besetzung und Regie

Auf die Besetzung einigten sich die Pythons während der letzten Schreibphase. Oft spielten die Autoren ihr eigenes Material, es sei denn, es sprach etwas dagegen. „Wir waren zu 80 Prozent Autoren und zu 20 Prozent Schauspieler, und als Autoren war uns sehr wichtig, dass das Casting stimmte. Unsere Egos als Schauspieler interessierten uns weniger“, sagte John Cleese über den meist unkomplizierten Besetzungsvorgang.

Bei Life of Brian kam es dennoch zu größeren Besetzungsdiskussionen. Eine schwierige Frage war die adäquate Besetzung der Jesus-Figur. Schließlich einigte man sich auf Kenneth Colley und schlug etwa den von John Cleese vorgeschlagenen George Lazenby aus. Cleese sorgte für weitere Diskussionen, als er die Hauptrolle übernehmen wollte. Er begründete dies mit seinem Interesse, „eine Figur von Anfang bis zum Ende eines Films durchzuhalten“. Michael Palin vermutete, Cleese habe sich „opfern“ und so verhindern wollen, dass Graham Chapman die Titelrolle übernahm. Bereits seit Jahren litt die Zusammenarbeit mit Chapman an dessen Alkoholismus. Doch besonders Terry Jones favorisierte Chapman: In der vorangegangen Produktion war ihm seine glaubwürdige Ausstrahlung in der Rolle des Artus aufgefallen. „Das war für mich in der Comedy enorm wichtig – wichtiger, als dass der Hauptdarsteller witzig war.“ Graham Chapman beschloss seinerseits, sich seinem Suchtproblem zu stellen, und stand die harte Zeit des Entzugs durch. Nicht nur seine nun konzentrierte Arbeitsweise als Schauspieler wirkte sich positiv auf die Dreharbeiten aus: Der studierte Mediziner kümmerte sich nach Drehschluss um die Gesundheit der Kollegen am Set. Eric Idle fasste zusammen: „Graham wurde geradezu ein Heiliger.“

In der vorangegangenen Produktion Monty Python and the Holy Grail hatte sich die Gruppe entschieden, Terry Jones und Terry Gilliam gemeinsam Regie führen zu lassen. Unüberbrückbare künstlerische Differenzen zwischen den beiden hatten das Arbeitsklima jedoch nachhaltig belastet. Daher einigten sich die Pythons diesmal auf Jones als alleinigen Regisseur. Der visuell versierte Gilliam, der stets für die Animationen verantwortlich gewesen war, übernahm das Produktionsdesign. Gilliam, der bei Jabberwocky mit „echten Schauspielern“ gearbeitet und seine Karriere als Spielfilm-Regisseur begonnen hatte, zeigte sich mit dieser Lösung sehr zufrieden. Auch Terry Jones sprach später von einer idealen Kombination, unter der er jederzeit wieder arbeiten würde.

Produktionsdesign

Von Anfang an verfolgten die Pythons mit Life of Brian ambitionierte Ziele. Michael Palin: „[Wir wollten] bei Das Leben des Brian nicht nur ein paar Späße vor bemalten Kulissen in den Shepperton Studios filmen, sondern uns um Statisten bemühen, die wirklich wie Juden oder Araber aussahen, und um echte Hitze, damit es authentischer würde. Es gab so viele Bibelschinken, die aussahen, als hätte man sie in Nordengland gedreht.“ Jones und Gilliam entschieden sich für Tunesien als Drehort. Dort konnten sie von Franco Zeffirellis Mehrteiler Jesus of Nazareth (1978) profitieren, der ebenfalls im tunesischen Monastir entstanden war: Für die Dreharbeiten stand ein Großteil von Zeffirellis Kulissen sowie der Kostüme und Requisiten zur Verfügung. Weitere Römerkostüme und Requisiten für Life of Brian stammten aus dem Fundus des Kostümverleihs Tirelli und der Cinecittà in Rom. Als Kostümbildner fungierten Charles Knode und Hazel Pethig, die bereits bei Monty Python’s Flying Circus in dieser Funktion tätig waren. Maggie Weston, die Frau von Terry Gilliam, war als Maskenbildnerin Teil des Produktionsteams.

Die unter der Leitung Gilliams neu erstellten Bauten waren im Wesentlichen ein Hypokaustum, durch das die Widerstandskämpfer in Pilatus’ Palast einbrechen sollten, einige Statuen, die wie die Steine für den Steinigungs-Sketch aus Styropor geformt wurden, und einige Zubauten, etwa bei der Ruine eines Amphitheaters, die als Kolosseum benutzt wurde. Besonders stolz schien Gilliam auf die Gestaltung von Pilatus’ Audienzsaal: „[…] sie zeigten, wie die römische Ordnung das jüdische Chaos zu besiegen versuchte.“ Zu Gilliams Verbitterung konnte man die aufwendige und teure Kulisse im fertigen Film kaum sehen, was zu neuerlichen Verstimmungen zwischen ihm und Terry Jones führte.

Dreharbeiten

Nach den Proben begannen am 16. September 1978 die fünfwöchigen Dreharbeiten in Tunesien. Entscheidungen während der Arbeit an einem Monty-Python-Film traf die Gruppe meist nach gemeinsamen Diskussionen. Pythons, die nicht vor der Kamera standen, gaben als Zuschauer hilfreiche Kritik. Dass die Schauspieler die Autoren ihrer Texte waren, half bei den Dreharbeiten. Eric Idle: „Man muss nichts lernen, weil man es andauernd gelesen hat.“

Als erste Szene wurde der Steinigungs-Sketch disponiert, der an den Festungsmauern des Ribats in Monastir und damit an derselben Stelle gefilmt wurde, wo auch Zeffirelli die Steinigungsszene für Jesus of Nazareth inszenierte. John Cleese erinnerte sich später gern an die schon zu Beginn effiziente Arbeitsatmosphäre: „Besucher des Sets hätten glauben können, wir wären in der fünften Drehwoche.“ Die intensive Vorbereitung von Terry Jones rang den kritischen Pythons Respekt ab, auch wenn Jones, der wie alle mehrere Rollen spielte, mitunter in Frauenkleidern oder splitternackt Regieanweisungen geben musste. Michael Palin rückblickend: „Man nimmt [Regieanweisungen] dann nicht sehr ernst.“

Kameratechnisch verliefen die Arbeiten sehr unkompliziert. Laut Terry Jones wurden 50 bis 60 Prozent des Films mit einer 35-mm-Handkamera gefilmt, um sich aufwendige Auf- und Abbauten des Stativs zu ersparen. Als einzige schwer zu realisierende Einstellung entpuppte sich die Szene mit Michael Palin als Ex-Leprakranker, der Brian ein Almosen entlocken möchte, obwohl Jesus seine Krankheit durch ein Wunder längst geheilt hat. Er verfolgt Brian von der Stadtmauer bis zu dessen Wohnung – ein Weg durch das Gewühl des Marktplatzes, den Kameramann John Stanier bei sengender Hitze mit einer schweren Kamera in der Hand im Rückwärtsgang filmen musste.

Nach intensiver Arbeit am Drehbuch fanden während des Drehs kaum Dialogänderungen oder Improvisationen statt. Eine der Ausnahmen war jene Szene, in der sich die Revolutionäre vor den Legionären während der Hausdurchsuchung verstecken sollten. Eric Idle und Terry Gilliam als sprachgestörte Gefängniswärter, die Michael Palin als geduldigen, liebenswerten Centurio bedrängen, nahmen sich in ihrer Szene ebenfalls Raum für ausgedehnte Improvisation.

 

Eine große Überraschung bereitete den Pythons das Auftauchen von Spike Milligan. Der altgediente Komiker (The Goon Show) stieg zufällig im selben Hotel ab, um erstmals nach Kriegsende die Schlachtfelder zu besuchen, auf denen er im Zweiten Weltkrieg gekämpft hatte. Die Pythons boten ihrem Vorbild, mit dem sie zum ersten Mal näher zu tun hatten, eine kleine Rolle im Film an. In der Szene, in der die Anhängerschaft Brians um die Bedeutung der verlorenen Sandale streitet, gab Milligan den zur Besonnenheit mahnenden Alten, an dem die besessene Gruppe achtlos vorbeizieht. Milligan selbst verließ zum Erstaunen der Pythons in der Mittagspause eigenmächtig den Drehort, um seinen Urlaub fortzusetzen, obwohl weitere Aufnahmen geplant waren. Auch George Harrison übernahm eine kleine Rolle, als er das Team besuchte und sich bislang gefilmtes Material ansah: John Cleese stellt ihn im Film als den Mann vor, der Brian „am Sonnabend seinen Berg für ’ne Predigt zur Verfügung“ stellt.