Umfang 170 seiten
Psyche & psychische Gesundheit (Telepolis)
Über das Buch
Warum werden immer mehr psychische Störungen diagnostiziert? Inzwischen erhält jährlich fast jeder sechste Deutsche die Diagnose «Depressionen». Und das ist gerade einmal eine von mehreren hundert psychischen/psychiatrischen Störungen, die Fachleute heute unterscheiden. Ein Ende der Fahnenstange scheint nicht in Sicht.
Was sind überhaupt psychische Störungen? Inwiefern legen sich Experten die Kategorien so zurecht, wie es ihnen nützlich erscheint? Oder werden wirklich die Erfahrungen der Betroffenen ernst genommen? Dieses Buch wirft diese und viele andere Fragen nicht nur auf, sondern bietet auch Antworten gestandener Fachleute aus Philosophie, Psychologie und Psychiatrie. Hier wird nicht Altbekanntes wiedergekäut, sondern es werden innovative Ideen vorgestellt.
Da mit den Diagnosen häufig Medikamentenverschreibungen einhergehen, bekommt auch dieses Thema viel Raum: Wie werden Substanzen überhaupt in Genussmittel, Drogen und Medikamente unterschieden? Welche Interessen spielen hier eine Rolle? Und was hat sich im Laufe der Zeit verändert? Die inzwischen immer häufiger verschriebenen Antidepressiva und Medikamente zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) erhalten besonders viel Raum.
Es geht auch um Hintergründe von Depressionen, ADHS und Schizophrenie, einige der am häufigsten und schwersten psychischen Störungen. Der Dialogstil des Buches sorgt dafür, dass theoretische Ideen leichter nachzuvollziehen sind, Professoren können «zum Greifen nah» erlebt werden.
Am Ende geht das Buch über das bloße Thema von Psyche und psychischer Gesundheit hinaus. Die größeren Bedürfnisse des Menschen nach Sinngebung und vielleicht sogar Spiritualität wurden bewusst miteinbezogen. Auch neuere wissenschaftliche Forschung belegt, dass Gesundheit mehr ist als nur das körperliche Funktionieren.
Stephan Schleim ist Assoziierter Professor für Theoretische Psychologie an der Universität Groningen in den Niederlanden. Vorher war er Universitätsprofessor für Neurophilosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Schleim schreibt seit rund 15 Jahren auch für ein breites Publikum und einige seiner Essays wurden inzwischen in mehrere Sprachen übersetzt. In den hier vorliegenden Gesprächen macht er Gedanken von Fachleuten aus dem deutsch- und niederländischsprachigen Raum zugänglich, die es sonst nicht so leicht in die Öffentlichkeit schaffen.
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