Die Methodenbibel AT - Von Schöpfung bis Josua

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Aus der Reihe: Die Methodenbibel
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Die Methodenbibel AT - Von Schöpfung bis Josua
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In unseren Veröffentlichungen bemühen wir uns, die Inhalte so zu formulieren, dass sie Frauen und Männern gerecht werden, dass sich beide Geschlechter angesprochen fühlen, wo beide gemeint sind, oder dass ein Geschlecht spezifisch genannt wird. Nicht immer gelingt dies auf eine Weise, dass der Text gut lesbar und leicht verständlich bleibt. In diesen Fällen geben wir der Lesbarkeit und Verständlichkeit des Textes den Vorrang. Dies ist ausdrücklich keine Benachteiligung von Frauen oder Männern.

Die im Titel enthaltenen Bibeltexte sind zitiert aus Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Dieser Titel ist in Zusammenarbeit mit dem Bibellesebund Schweiz, www.bibellesebund.ch, und der Deutschen Bibelgesellschaft, www.die-bibel.de, entstanden.


Impressum


© 1. Auflage 2020

buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart 2020

All rights reserved.

buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart

www.ejw-buch.de ISBN Buch 978-3-86687-257-8 ISBN E-Book 978-3-86687-258-5

Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

www.die-bibel.de ISBN Buch 978-3-438-04087-9 ISBN E-Book 978-3-438-07029-6

Lektorat: buch+musik – Marlen Bleiholder, Stuttgart

Umschlaggestaltung: buch+musik – Daniela Buess, Stuttgart

Satzprogrammierung: X1-Publishing, Stuttgart

Satz Downloads: buch+musik – Daniela Buess, Stuttgart

Bildrechte Umschlag und Deckblätter: istock, francescoch und Daniela Buess, Stuttgart

Bildrechte Fotos: Sara Schmidt, Steffisburg

Bildrechte Illustrationen: Bianca Stegmaier, Ditzingen, © Bibellesebund Schweiz

Bildrechte Fotos von Autorin und Illustratorin: bei Autorin/Illustratorin

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Ein Gedanke vorweg

Einführung

Geschichten

1. Mose 1,1-28: Die Erschaffung der Welt

1. Mose 2,4b-25: Der Mensch im Garten Eden (Das Paradies)

1. Mose 3,1-23: Die Menschen müssen den Garten Eden verlassen

1. Mose 4,1-16: Der Bruder erhebt sich gegen den Bruder

1. Mose 6,9-22: Gott gibt Noach den Befehl zum Bau der Arche

1. Mose 7,7-23: Die Sintflut kommt auf die Erde

1. Mose 9,1-17: Gottes Friedensbund mit den Menschen und Tieren

1. Mose 11,1-9: Der babylonische Turm

1. Mose 12,1-9: Gott beruft Abraham (Abram)

1. Mose 13,1-18: Abraham (Abram) und Lot trennen sich

1. Mose 15,1-7: Gottes Bund mit Abraham (Abram)

1. Mose 18,1-15: Gott kündigt Abraham und Sara einen Sohn an

1. Mose 25,19-34: Esau und Jakob. Verkauf des Erstgeburtsrechts

1. Mose 27,1-29: Rebekkas List. Jakob wird anstelle seines Bruders gesegnet

1. Mose 28,10-22: Jakobs Traum von der „Himmelsleiter“

1. Mose 29,1-30: Jakob kommt zu Laban und heiratet Lea und Rahel

1. Mose 32,23-33: Jakob ringt mit Gott

1. Mose 33,1-20: Das Wiedersehen mit Esau

1. Mose 37,12-36: Die Brüder verkaufen Josef nach Ägypten

1. Mose 39,1-20a: Josef bei Potifar. Konflikt mit dessen Frau

1. Mose 41,14-44: Josef deutet die Träume des Pharaos und wird sein Stellvertreter

1. Mose 42,6-26: Die Brüder erkennen Josef nicht

1. Mose 45,1-15: Josef gibt sich seinen Brüdern zu erkennen

2. Mose 2,1-10: Israels künftiger Retter wird aus dem Wasser gerettet

2. Mose 3,1-15: Gott braucht Mose für seinen Plan und gibt sich zu erkennen

2. Mose 4,27 – 5,19: Mose und Aaron gehen zum Pharao. Die Not wird größer

2. Mose 7,1 – 12,30: Die ägyptischen Plagen

2. Mose 12,31-42: Der Auszug des Volkes Israel aus Ägypten

2. Mose 15,1-21: Das Danklied der Befreiten

2. Mose 16,1-21: Gott sorgt für sein Volk

2. Mose 17,8-16: Erhobene Hände bringen den Sieg

2. Mose 20,1-17: Die Zehn Gebote Gottes für sein Volk

2. Mose 32,1-8: Der selbst gemachte Gott: das Goldene Kalb

4. Mose 13,1-33: Erkundung des Landes Kanaan. Bericht der Kundschafter

Josua 1,1-9: Gott gibt den Befehl zum Einzug in das Land

Josua 4,1-24: Steine als Erinnerungszeichen

Josua 6,1-21: Die Mauern Jerichos fallen

Anhang

Methoden „begegnen“

Methoden „auseinandersetzen“

Methoden „übertragen“

Autorin und Illustratorin


Einführung

Ein Gedanke vorweg

Jedes Kind will wachsen, sich entfalten, sich einbringen und dazugehören. Dieser Wunsch nach dem Selbst-sein-Wollen ist in den Kindern tief verwurzelt. Schon früh treiben sie ihre eigene Entwicklung voran. Der Neurobiologe Gerald Hüther spricht von zwei Haltungen: Neugierde/Entdeckerfreude einerseits und Gestaltungslust andererseits (Hüther, Gerald / Quarch, Christoph: Rettet das Spiel! Weil Leben mehr als funktionieren ist, btb Verlag, München 22018, S. 35 – 40). Eine Sache muss bedeutsam sein und begeistern. Dann wollen Kinder sich auch damit beschäftigen.

Das trifft auf die gesamte Entwicklung im Kindes- und Jugendalter zu, auch und gerade im Bereich des christlichen Glaubens und der Religion. Der Glaube selbst ist ein Geschenk, er ist das Werk Gottes in einem Menschen. Aber dennoch wollen sich Kinder den Glauben zu eigen machen, ihn selbst entdecken und erfahren. In der religionspädagogischen Arbeit in Gemeinde, Schule und Familie geschieht das durch die Schaffung von Erlebnis- und Beziehungsräumen. Hier kann sich das Kind als vollwertiges und gleichberechtigtes Gegenüber erfahren, sich mit biblischen Geschichten ganzheitlich und eigenständig auseinandersetzen und mit anderen Kindern und Erwachsenen Glauben erleben und teilen.

Die Methodenbibel entstand aus der Beobachtung, dass es zwar eine Vielzahl hilfreicher Bücher zum Erzählen biblischer Geschichten gibt, dass aber Methoden, die die Kinder dazu einladen, einem Text zu begegnen, sich mit einer Geschichte vertieft auseinanderzusetzen und sie auf ihr eigenes Leben zu übertragen, weniger verbreitet sind. Solche Methoden galt und gilt es für die Methodenbibel zu entwickeln und aufzunehmen.

 

Ich danke Bianca Stegmaier dafür, dass sie eine Vielzahl an Methoden so liebevoll und originell umgesetzt hat und damit diesem Buch eine ganz besondere Note gibt. Ohne die zündende Idee zur Methodenbibel von Claudia Siebert und Michael Jahnke wäre das Buch vermutlich so nicht entstanden. Claudia Siebert hat darüber hinaus den Rahmen für das Buch geschaffen und die Methodenbibel auch verlegerisch begleitet. Michael Jahnke hat meine Arbeit fachlich begleitet, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Marlen Bleiholder hat sich als Lektorin nicht nur durch die vielen Seiten gearbeitet, sondern viele wertvolle Anregungen eingebracht. Und nicht zuletzt danke ich Markus Giger, der mich ermutigt und mir den Freiraum gegeben hat, dieses Buch in Angriff zu nehmen und umzusetzen. Euch allen meinen herzlichen Dank!

Sara Schmidt

Einführung
Leitfaden zum Buch

Die Methodenbibel will einen Beitrag dazu leisten, den Anspruch der Vermittlung an und das Recht der Erschließung biblischer Erzählungen durch Kinder zusammenzubringen. Das Buch stellt eine Auswahl an biblischen Geschichten vor und zeigt eine mögliche Umsetzung auf, nicht im Sinne einer Verkündigung, sondern einer vertieften Auseinandersetzung mit den Texten.

Bei der Auswahl der Methoden stellt das Buch die Kinder in die Mitte des Geschehens. Die Kinder werden angeleitet, die Geschichten möglichst eigenständig zu entdecken und zu erforschen. Zugleich werden damit die Erwachsenen herausgefordert, Beziehungs- und Bildungsräume zu eröffnen, die nach den Bedürfnissen von Kindern gestaltet sind und ausreichend Inhalte bieten, mit denen die Kinder sich selbstständig auseinandersetzen können. So kann das, was entdeckt wird, für die Kinder bedeutsam werden.

In heutigen religionspädagogischen Ansätzen ist es Konsens, Kinder als eigenständig zu betrachten und ihnen die Fähigkeit zuzusprechen, ihre persönlichen Erfahrungen und Reflexionen in einen Deutungsprozess einzutragen. Kinder stellen existenzielle Fragen, sie sind in der Lage, biblische Geschichten zu erschließen und Texte im übertragenen Sinn zu verstehen. Sie verknüpfen, stellen einen Bezug zum Alltag her oder ziehen eine „Lehre“ aus einem biblischen Text. Natürlich variiert diese Fähigkeit je nach Alter und Entwicklung.

Wer mit diesem Buch arbeitet, wird sich darum möglicherweise in eher ungewohnten Rollen wiederfinden: als Begleiter, Beobachter, Moderator, Reiseleiter und Arrangeur.

Ein Rezept, wie mit der Methodenbibel gearbeitet werden kann, gibt es nicht. Manche werden sich einzelne Methoden heraussuchen und in ihre Arbeitsweise integrieren, andere werden Methoden genauso ausprobieren wollen, wie sie beschrieben sind, wieder andere werden die Methoden kreativ weiterdenken und etwas ganz Eigenes daraus machen. Alle diese Ansätze haben ihre Berechtigung. Die Methodenbibel soll keine strikte Anweisung für die „richtige“ Vermittlung biblischer Geschichten an Kinder sein, sondern vielmehr als Inspiration und Ideensammlung dienen.

Auswahl der Bibeltexte

Bei der Auswahl der Geschichten wurden solche Bibeltexte ausgewählt, die in der bibeldidaktischen Arbeit verwendet werden und in verschiedenen Plänen aufgeführt sind. Die 37 Geschichten dieses Bandes enthalten Texte von der Schöpfung bis einschließlich zum Josuabuch. Das Buch führt sie chronologisch auf.

Einsatzmöglichkeiten der Methoden

Die Methodenbibel bietet eine Zusammenstellung neuer und bereits bewährter Methoden und konkrete Anregungen zur Umsetzung für Weiterbildung und Praxis für alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der christlichen Arbeit mit Kindern wie auch für Lehrkräfte im Fachbereich Religion. Darüber hinaus richtet sich das Buch selbstverständlich an jede und jeden, die/der Kindern die Möglichkeit eröffnen will, biblischen Geschichten zu begegnen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und sie in ihren Alltag zu übertragen – also auch an Eltern und Großeltern, Tanten und Onkel, Patinnen/Paten und Freundinnen/Freunde.

Das Buch ist vorrangig für die Altersgruppe 6 – 12 Jahre konzipiert, die meisten Methoden lassen sich aber auch für jüngere oder ältere Kinder und Jugendliche anpassen.

Art der Methoden

Das Buch bietet 111 Methoden, die Kinder befähigen, Geschichten und Texte aus der Bibel möglichst selbstständig und gemeinsam mit anderen zu entdecken.

Die Methoden laden dazu ein,

 dem Text zu begegnen: seinen Inhalt wahrzunehmen und zu erfassen.

 sich mit dem Text auseinanderzusetzen: seine Bedeutung zu erschließen und zu erarbeiten.

 den Text zu übertragen: ihn ins Leben zu übersetzen und im Alltag umzusetzen.

Für alle 37 Geschichten dieses Bandes gibt es jeweils eine Methode aus den Bereichen „begegnen“, „auseinandersetzen“ und „übertragen“. Die Methoden knüpfen an den Inhalt und die Thematik der jeweiligen biblischen Geschichte an und bereiten sie so auf, dass die Kinder den Inhalt des biblischen Textes verstehen und ihn für sich anwenden lernen.

Der Dreiklang der Methoden dient der Unterteilung, er sortiert die Methoden und skizziert einen möglichen Weg von der Begegnung mit dem Text hin zu seiner Übertragung in die eigene Lebenswelt.

So kann eine Geschichte anhand der gewählten Methoden fertig ausgearbeitet und in dieser Form ausprobiert werden. Eigentlich liegt es jedoch nicht in der Absicht des Buches, Entwürfe zu präsentieren, die genau in der vorgegebenen Form umgesetzt werden sollen. Vielmehr braucht es bei vielen Methoden eine gewisse Routine im Umgang mit der Methode selbst, damit die Kinder sich tatsächlich auf die Geschichte und ihren Inhalt konzentrieren können. Deshalb kann eine Kombination zwischen neuen Methoden und solchen, die den Kindern schon vertraut sind, hilfreich sein. Auch der häufigere Einsatz einer Methode bei verschiedenen Geschichten erleichtert den Umgang.

Beispiel: Bei einem ersten Bibellese-Einsatz mit den „Denk-mal-Karten“ wird die eigentliche Auseinandersetzung mit dem Text wahrscheinlich noch gering ausfallen. Die Kinder müssen zuerst die acht verschiedenen Symbole und ihre Bedeutung kennenlernen, bevor sie in einem späteren Schritt diese Symbole als Gesprächs-, Meinungs- und Bewertungshilfen selbstständig einsetzen können. Darum sind die Symbole als Karten verfügbar. So können sie nach und nach eingeführt werden und an vielen Stellen zum Einsatz kommen.

Viele Methoden lassen sich innerhalb des Methoden-Dreiklangs recht eindeutig zuordnen und man kann davon ausgehen, dass sie mit einer anderen Geschichte in ähnlicher Weise eingesetzt werden können. Andere Methoden sind offener. Hier entscheidet die Art der Umsetzung darüber, wo sie im Verlauf einer Stundenplanung zum Einsatz kommen.

Beispiel: Das „Erzähltheater“ kann Kinder dazu einladen, einer Geschichte zu begegnen. Erzählen die Kinder selbst mit dem Theater, dann wäre dieselbe Methode eher dem Bereich der Auseinandersetzung mit der Geschichte zuzuordnen. Damit würde sie auch andere Kompetenzen der Kinder fördern und fordern.

Die hier vorgenommene Einteilung ist also nur als eine grobe Sortierhilfe zu verstehen.

Die Methoden im Buch sind größtenteils erarbeitende und verarbeitende Methoden. Sie sind handlungsorientiert, mit ihnen kann erfragt, entdeckt, gestaltet, erforscht, erspielt, inszeniert, ausgetauscht, dokumentiert, präsentiert und reflektiert werden.

Die Methoden kommen aus dem Bibeltext. Es sind also die Geschichten, die die Methoden vorgeben. Das erklärt, warum in diesem Band viele interaktionale Methoden mit aufgenommen wurden: Die großen Familiengeschichten beispielsweise wollen auf Lebenskonflikte hinweisen. Deshalb sollten die Kinder die Geschichten und Konflikte nicht nur hören, sondern auch – teilweise sogar körperlich – erleben und mitempfinden und anschließend besprechen können. Wo Menschen sich beispielsweise auf eine Reise begeben, da lädt das förmlich dazu ein, es ihnen gleich zu tun. Es kann also der inhaltliche Schwerpunkt einer Geschichte sein, der eine Methode im Buch vorgibt, aber auch die Dynamiken der Geschichten selbst.

Beispiel: Gerade das Spielen ermöglicht intensive Erfahrungen und entspricht kindlichen Bedürfnissen. Beim „Emotionstheater“ können Kinder beispielsweise in andere Rollen schlüpfen, ihrer emotionalen Betroffenheit Ausdruck verleihen und Verhaltensweisen kennenlernen. Viele Methoden im Buch haben spielerischen Charakter, es geht um das Erleben, das Sich-Bewegen, um das Anfassen, Schmecken, Rätseln, Bauen oder Sich-Ausprobieren. Auf diese Weise erobern Kinder nicht nur ihre Umwelt, sondern setzen sich auch lustvoll mit einer Geschichte auseinander.

Was Dreiklang und Methoden nicht sind

Die Methodenbibel will nicht als didaktisches Konzept für die Arbeit mit Kindern in Gemeinde und Religionsunterricht verstanden werden. Es handelt sich um eine Methodensammlung, nicht um eine Sammlung fertiger Stundenentwürfe. Einführungsprozesse wie Vorerfahrungen und Kontexte aus der Welt der Kinder sind nicht abgebildet. Jede/jeder ist selbst gefragt, die Methoden in die eigene Arbeitsweise und konkrete Stundenplanung zu integrieren.

Das Buch enthält keine ausgeschriebenen Beispieltexte, da das den Rahmen einer Methodensammlung übersteigen würde. Auf den ersten Blick mag das frustrierend sein, gerade wenn man hochmotiviert etwas ausprobieren will. Es kann aber auch eine Hilfe sein, denn es fordert dazu heraus, alle nötigen Schritte der Vorbereitung selbst zu gehen. Dabei fällt oft schnell auf, welche Schwerpunktsetzung in der eigenen Gruppe sinnvoll ist und wo besondere Aufmerksamkeit benötigt wird.

Die Methoden stellen keine Erfolgsrezepte dar. Sie zeigen lediglich Wege der Vermittlung und Möglichkeiten der Aneignung auf. Wenn Kinder zehn Jahre später beispielsweise über den Kindergottesdienst erzählen, werden sie nicht von Methoden und Techniken schwärmen. Vielleicht werden sie erwähnen, ob es dort langweilig oder spannend war und wie der Kindergottesdienst ihr Leben geprägt hat. Es wird einzelne Angebote geben, die hängen geblieben sind. Aber vor allem werden es die Menschen sein, an die die Kinder sich erinnern – und ob sie sich in der Gruppe angenommen und wertgeschätzt gefühlt haben.

Die Kompetenzen

Am Ende jeder Methode werden die Kompetenzen genannt, die die jeweilige Methode bei den Kindern fördert und fordert. Sie sind weder umfassend aufgeführt noch messbar ausdifferenziert, wie das in curricularen Bildungsplänen der Fall ist. Das ist für die Funktion, die sie in diesem Buch erfüllen, nicht notwendig.

Die ausgewählten Kompetenzen sollen nochmals sichtbar machen, dass das Konzept des Buches sich nicht an zu vermittelnden Lernzielen orientiert. Vielmehr sollen Art und Auswahl der Methoden dabei helfen, einen offenen Erkenntnisprozess vonseiten der Kinder anzuregen und die Kinder und ihre Deutungen einer Geschichte ernst zu nehmen.

Beispiel: Nicht immer können und wollen Kinder ihre Deutungen in Worte fassen. Einige Methoden wie die „Handabdruck-Collage“ oder das „Bilddiktat“ bieten daher kreative Zugänge an. Hier können Kinder ihre eigenen Bilder und Gefühle wahrnehmen und durch das Malen und Gestalten tief in eine Geschichte eintauchen. So drücken sie ebenfalls aus, was für sie von Bedeutung ist.

In der Arbeit mit dem Buch können die aufgeführten Kompetenzen helfen, die Methoden an sich besser einzuordnen: Welche Kompetenzen ermöglicht eine Methode? Wofür eignet sie sich? Was kann sie leisten und was nicht? Das hilft bei der Auswahl einer Methode und bewahrt auch davor, eine Methode zu überfrachten.

Beispiel: Eine Gesprächsmethode, in der Kinder eingeladen werden, ihre Meinung zu sagen, hat genau darin ihren Gewinn, dass Kinder sich in einem sicheren Rahmen frei äußern können. Die Kinder hören dabei auch auf andere, lernen zuzuhören, müssen andere Meinungen aushalten lernen. Aber die Methode darf in dieser Freiheit stehen bleiben, am Ende muss keine Erwachsene / kein Erwachsener eine letztgültige Beurteilung vornehmen. Sie unterscheidet sich demnach von einer Reflexionsmethode, bei der es darum gehen kann, Inhalte zu deuten und am Ende zu einer Bewertung zu kommen.

 

Der Erwerb religiöser Kompetenzen ist vielschichtig und geschieht immer mehrdimensional. Damit Kinder nicht nur Kenntnisse, sondern auch Fertigkeiten und Haltungen gewinnen können, sind in die Methodenbibel folgende Kompetenzebenen eingeflossen:

 Wahrnehmen: Religiöse Phänomene als solche wahrnehmen. Sensibel dafür werden, staunen und das beschreiben, was im Inneren bewegt.

 Verstehen: Sich Wissen aneignen, Bibelverständnis entwickeln. Fragen stellen, Neues aufnehmen, entdecken, forschen. Grundbegriffe und religiöse Symbole kennen und benennen können.

 Sprechen: Mit anderen in einen Austausch treten. Sich mitteilen, die eigene Meinung vertreten, anderen zuhören, mitfühlen. Aber auch religiöse Sprache verstehen und verwenden.

 Handeln: Meint hier gestalten, darstellen, schöpferisch tätig sein. Verschiedene Techniken wie „Standbild“ und „Erzähltheater“ methodisch anwenden können. Christliche Praxis ausprobieren.

 Reflektieren: Selbst eine Position finden und die Perspektive anderer einbeziehen. Vergleichen, unterscheiden, eine Geschichte deuten, einordnen und bewerten.

Aufbau der Geschichten

Bibeltext

Der Bibeltext ist in der neu überarbeiteten Fassung der Gute Nachricht Bibel 2018 abgedruckt. Sofern dies möglich war, wurde der Text vollständig übernommen. Vereinzelt mussten aus Platzgründen Kürzungen vorgenommen werden, die jedoch durch „[...]“ kenntlich gemacht sind. So kann man bei Interesse die eigene Bibel heranziehen, den vollständigen Text nachlesen und ggf. die gekürzten Stellen beim Vorlesen ergänzen.

Einführung

Zu jedem Bibeltext gibt es eine kurze Einführung mit Begriffserklärungen. Neben Informationen, die das Verständnis des Textes erleichtern, soll die Einführung auch größere Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Texten aufzeigen. So zieht sich beispielsweise das Thema Verheißung und Erfüllung wie ein roter Faden durch alle Geschichten über die Erzeltern und kann mithilfe der jeweiligen Einleitungen leichter nachvollzogen werden. Jede/jeder ist eingeladen, selbst weiter zu forschen, die Geschichte für sich persönlich zu deuten und die angegebenen Begriffe mit einem Bibel-Lexikon zu vertiefen.

Methoden

Farbig: blau = begegnen, rot = auseinandersetzen, grün = übertragen. Anhand der Farbe, in der der Name, die Symbole und die Kurzbeschreibung jeder Methode gedruckt sind, kann die Methode einem der drei Bereiche „begegnen“, „auseinandersetzen“ und „übertragen“ zugeordnet werden. Zu jeder Geschichte ist jeweils eine Methode aus jedem der drei Bereiche aufgeführt.

Symbole:


Geschätzte Zeit für die Durchführung: kurz, mittel oder lang


Altersangaben: von 6 Jahren an aufwärts


Sozialform: Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit


Aufwand: wenig, mittel oder hoch

Schwarz: Die praktische Umsetzung der Methode. Die Beschreibung enthält alles benötigte Material, ggf. in Klammern einen Hinweis auf Vorlagen zum Download, die allgemeine Beschreibung der Methode mit den einzelnen Schritten und den Bezug der Methode zum Bibeltext. In den Fällen, wo auf Bastelvorlagen zum Download verwiesen wird, ist das benötigte Bastelmaterial im entsprechenden Download aufgelistet. In der Materialliste zur Methode selbst steht dann nur der Hinweis auf den Download und „entsprechendes Material“. Bei vielen Methoden kann es zur Vorbereitung hilfreich sein, sich mit der Google-Bildersuche Inspirationen anzeigen zu lassen.

Grau: Zusätzliche Informationen. Dazu gehören die Kompetenzen, deren Funktion oben näher beschrieben ist, und der Querverweis auf andere Methoden aus dem Buch.

•• Die Vorschläge, die als Querverweise angegeben sind, können auf zweierlei Weise gelesen werden: Oft ist es möglich, die obere Methode durch eine der im Querverweis genannten Methoden auszutauschen. Wenn das nicht passt, bilden die unteren Querverweise einen neuen Methoden-Dreiklang.

Website und Downloads


Zu den Methoden stehen auf www.diemethodenbibel.net zahlreiche zusätzliche Materialien in digitaler Form zum Download zur Verfügung. Der Kauf des Buches berechtigt zum Downloaden, Ausdrucken, Kopieren und Verwenden dieser Daten, sofern sie zur Vorbereitung und Durchführung der Inhalte dieses Buches verwendet werden. Eine Vervielfältigung, Verwendung oder Weitergabe darüber hinaus ist ohne Erlaubnis ausdrücklich nicht gestattet. Die meisten Vorlagen können auf geeignetem Papier ausgedruckt werden. Für einen wiederholten Einsatz und eine bessere Haltbarkeit bietet es sich an, die Vorlagen vor dem Ausschneiden zu laminieren.

Methodenverzeichnisse

Am Ende des Buches befinden sich drei Methodenverzeichnisse, in denen die verschiedenen Methoden nach den Bereichen „begegnen“, „auseinandersetzen“ und „übertragen“ gegliedert aufgelistet sind. Die Methoden sind jeweils alphabetisch sortiert und neben dem Namen der Methode gibt es auch eine Kurzbeschreibung und eine Angabe, für welche Altersgruppe sich die Methode am besten eignet.

Zusätzlich zu den Querverweisen am Ende jeder Methode wird auch in der Beschreibung einzelner Methoden auf andere Methoden verwiesen. Dies wird immer durch Anführungszeichen gekennzeichnet.