Leif Robbins - Shackleton

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Aus der Reihe: Leif Robbins #3
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Leif Robbins - Shackleton
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Rüdiger Renkus

Leif Robbins - Shackleton

2. Auflage

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Die wichtigsten Personen

Die Mondstation "Tobias Maier"

Die Raumfähre

Über dem Mond

Ankunft auf Shackleton

Ein seltsames Picknick

Die Entdeckung

Auf der Flucht

Veränderungen

Glossar

Impressum neobooks

Die wichtigsten Personen

Leif Robbins:

Leif ist elf Jahre alt. Er ist als einziges Kind zwischen Astronauten und Wissenschaftlern auf der Mondstation „Tobias Mayer“ aufgewachsen. Seinen Vater und die anderen Astronauten begleitet Leif regelmäßig bei ihrer Arbeit und Ausflügen im Raumanzug.

Lien Chen:

Lien ist dreizehn Jahre alt und die Tochter des neuen Geologen auf der Mayer-Station. Leif und Lien lernen sich auf der Mayer-Station kennen und nach einigen Turbulenzen werden sie gute Freunde.

Dr. Margaret Robbins (Mama):

Wissenschaftsastronautin Doktor Margaret Robbins ist die leitende Biologin der Mayer-Station und Leifs Mutter. Sie ist für die Farmen der Station zuständig und leitet dort die Forschungen. Sie ist immer etwas besorgt wenn Papa mit Leif Ausflüge im Raumanzug unternimmt.

Dr. Jules Cousteau:

Wissenschaftsastronaut Doktor Jules Cousteau ist der Leiter der Mayer-Station. Obwohl er viel beschäftigt ist, findet er immer Zeit um mit Leif ein paar freundliche Worte zu wechseln.

Die Mondstation "Tobias Maier"

Die Mondstation „Tobias Mayer“ liegt an den Nordhängen des Gebirgszugs „Montes Carpatus“ (der Mondkarpaten) und südlich des „Mare Imbrium“ (des Regenmeers). Sie ist nach dem Krater „Tobias Mayer E“ benannt, der unmittelbar hinter der Station liegt.


Die neueren Teile der Mayer-Station sind direkt in das Felsmassiv der Montes Carpatus hineingebaut. Hier sind sie gut geschützt gegen die Strahlung des Weltraums und gegen einschlagende Meteoriten.


Leif reist zur Shackleton-Station am Südpol des Mondes. Die Shackleton-Station befindet sich noch im Aufbau. Sie ist aber jetzt bereits um einiges größer als die Mayer-Station. Hier entsteht die erste richtige Mond-Stadt.


Leif und seine Begleiter starten mit der Raumfähre in den Montes Carpatus und fliegen in südlicher Richtung über den großen Copernicus-Krater hinweg. Dann passieren sie nacheinander das Mare Cognitum, das „bekannte Meer“ und das Mare Nubium, das „Wolkenmeer“. In der Ferne können sie noch das Mare Humorum, das „Meer der Feuchtigkeit“, erkennen, dann erreichen sie die große Kraterlandschaft, die den südlichen Teil des Mondes prägt. Kurz bevor sie den Landeanflug aus „Shackleton“ beginnen überfliegen sie noch den berühmten Tycho-Krater.

Die Raumfähre

„Ich kann es nicht fassen, dass du echt noch nie geflogen bist?“ sagt Lien. Sie kann ihre Überraschung kaum verbergen.

„Na und?“, entgegnet Leif ein wenig trotzig.

Leifs Nase klebt an der Scheibe während hinaus auf den Mond blickt. Der Rover fährt gerade die Rampe hinauf und der Transferwagen, in dem die Kinder sitzen, hinterher. Auf der Rampe wartet die Mondfähre auf sie – hell erleuchtet und zum Start bereit.

„Du bist hier auf dem Mond geboren worden, aber noch nie aus der Station heraus gekommen!“ Lien bohrt weiter.

„Klar bin ich das! Ich war schon ganz oft draußen.“, antwortet Leif. Jetzt klingt er fast ein wenig ärgerlich.

„Das meine ich nicht." Lien sieht Leif mitleidig an.

„Ich meine weg von hier", ergänzt sie. "Nicht nur im Raumanzug auf dem Mond spazieren gehen. Weg halt, woanders hin.“

„Nein, bin ich nicht“, antwortet Leif trotzig. „Und ich weiß auch nicht, warum ich jetzt weg soll.“

Es stimmt, Leif wurde auf dem Mond geboren und zwar hier auf der Mayer-Station. Jetzt ist er elf und bis vor kurzem ist er sogar das einzige Kind auf dem Mond gewesen. Bis Lien zusammen mit ihrem Vater auf die Station gezogen ist. Lien ist dreizehn und mittlerweile für Leif so etwas wie eine große Schwester. Gemeinsam haben sie schon echte Abenteuer erlebt!

„Na, jetzt verstehe ich, warum Du so aufgeregt bist" Lien kann allerdings auch ganz schön nervig sein.

Leif blickt verstohlen zu seiner Mutter hinüber. Mama sitzt zusammen mit Dr. Cousteau, dem Leiter der Maier-Station, in der anderen Ecke der kleinen Kabine. Die beiden Erwachsenen unterhalten sich. Das Gespräch der Kinder scheint sie gar nicht zu interessieren.

„Ich bin nicht aufgeregt“, grummelt Leif in seinen nicht vorhandenen Bart. Doch das ist eine Lüge. Sein Herz schlägt ihm bis zum Hals.

Die Mondfähre im Fenster wird größer. Leif hat die Fähre bestimmt schon tausendmal starten und landen sehen. Oft hat er sich vorgestellt, wie es wäre mit zufliegen. Jetzt ist es endlich soweit. Leif wird zur Shackleton-Station fliegen.

Die Shackleton-Station liegt am Südpol des Mondes. Sie ist die neueste und größte Siedlung auf dem Mond. Die Erwachsenen sprechen bereits von einer echten Mondstadt. Tausende von Menschen sollen da bald leben, auch Kinder mit ihren Familien. Die ersten sind gerade von der Erde angekommen.

Das ist der Grund für Liens und Leifs Reise. Auf Shackleton öffnet die erste Mondschule - naja, erst einmal ist es nur eine Klasse.

Bis jetzt besuchen Leif und Lien den Schulkanal. Das ist eine Online-Schule für Kinder, die weit weg von echten Schulen wohnten. Die meisten ihrer Klassenkameraden leben aber auf der Erde. Leifs bester Freund Lionel beispielsweise wohnt auf einer Forschungsstation im ewigen Eis der Antarktis. Den Unterricht verfolgen alle Kinder über Bildschirme.

Das wird auch für Lien und Leif so bleiben. Sie werden von der Mayer-Station aus am Shackleton-Unterricht teilnehmen. Allerdings werden sie dann nicht mehr vier Sekunden auf eine Antwort warten müssen. So lange brauchen nämlich sonst die Funksignale vom Mond zur Erde und wieder zurück.

Leifs und Liens Reise ist also eine Stippvisite. Sie sollen dabei ihre neuen Lehrer und Mitschüler kennen lernen.

Der Transferwagen hält mit einem kleinen Ruck an. Dann rollt er rückwärts auf die Mondfähre zu und bleibt schließlich direkt vor der Luftschleuse stehen.

Dr. Cousteau löst seinen Gurt und steht auf.

„Nehmt Euer Gepäck, Kinder!“ sagt er.

Auch Leif löst den Sicherheitsgurt um seinen Bauch und drückt sich vom Sitz nach oben. Seine Tasche liegt auf dem Sitz neben ihm. Sie ist grau, länglich und rund wie eine übergroße Wurst - und auf ihrer Seite prangt das Emblem des Astronautenkorps.

Eigentlich ist es Papas Tasche. Für Leif ist sie viel zu groß – und im Moment auch zu schwer.

„Soll ich Dir die Tasche abnehmen?“, fragt Mama.

„Nein, geht schon", antwortet Leif und schüttelt den Kopf. Er hängte sich die Tasche um die Schultern.

„Bist Du sicher?“ Mama sieht ihn eindringlich an.

Leif hängt sich den langen Tragriemen um. Dann stapft er mit der Tasche auf dem Rücken in Richtung Luftschleuse und an Mama vorbei. Dabei ist es doch Mamas Schuld, dass die Tasche so schwer war. Sie sollen nur eine Woche wegbleiben, aber Mama hat ihm drei Overalls eingepackt! Vielleicht hat sie jetzt wenigstens ein schlechtes Gewissen.

„Soll ich Dir vielleicht helfen?“, fragt Lien und grinste Leif an. Sie zieht ihren pinken Koffer auf Rollen hinter sich her.

„Nein!“, Leif stapft auch an ihr vorbei. Mamas Gewissen und Liens Erdenmuskeln sind ihm jetzt egal – seine Tasche wird er selber tragen!

„Raumfähre ‚Falke’ – der Transferwagen ist in Position.“ sagt Dr. Cousteau.

Der Leiter der Mayer-Station steht neben dem Kommunikationsterminal. Auf dem Bildschirm erscheint das Gesicht von Al, dem Piloten der Mondfähre. Er fliegt oft die Mayer-Station an und die Kinder kennen ihn gut. Eigentlich heißt er Alan, aber alle nennen ihn 'Al'.

 

„Verstanden, ich fahre die Luftschleuse ran.“, sagt Al.

Im hinteren Teil der Kabine hat der Transferwagen eine große Tür durch die man ein- und aussteigen kann. Von außen bewegt sich jetzt die Luftschleuse der Mondfähre darauf zu. Ein leises Zischen ertönt, wird lauter und verstummt schließlich.

„Falke, Druckausgleich ist hergestellt“, sagt. Dr. Cousteau und betätigt einen Knopf neben der Tür. „Wir steigen jetzt über.“

Die Tür des Transferwagens gleitet zur Seite und am hinteren Ende der Luftschleuse öffnet sich die Außentür der Mondfähre.

Die kleine Gruppe geht los.

„Willkommen an Bord!“, begrüßt sie Al.

Der Pilot verstaut das Gepäck seiner Passagiere im hinteren Teil der Kabine. Dann winkt er die kleine Gruppe an sich vorbei in das Innere der Raumfähre. Die Kabine ist geräumig. Leif staunt. Von innen wirkt alles viel größer. Die Außenwände sind dünn und offenbar ganz leicht gebaut. Sie sind von einem Muster aus sechseckigen Trägern überzogen und es sieht in der Fähre fast so aus wie in einem Bienenstock.

In der Kabine gibt es sechs Sitze, vier in einer hinteren Reihe und zwei weitere im vorderen Teil. Die vorderen Sitze sind für die Piloten da. Sie haben jeweils eine Bedienkonsole vor sich und einen kleinen Joystick an der Seite. Al schwingt sich in den linken Pilotensitz. Heute wird er die Fähre alleine fliegen. Für einen so kurzen Flug über den Mond braucht man nur einen Piloten.

Leif will sich gerade in einen der hinteren Sitze setzen, als Alan sich umdreht.

„Kommen her, Leif!“ Al lächelt ihn an und weißt auf den noch freien Pilotensitz. "Astronauten sitzen vorne.“

Leif spürt wie er rot wird. Mit der rechten Hand streicht er verlegen über das Astronautenabzeichen auf seinem Overall. Es stimmt, Leif ist ein echter Astronaut – ein Missionsspezialist! Die Leiterin des Astronautenkorps selber hat ihn zum Astronauten ehrenhalber ernannt. Als Anerkennung dafür, dass er durch die Mayer-Station nach einem schweren Meteoriteneinschlag gerettet hat.

„Na los, Leif!“ Dr. Cousteau klopft ihm auf die Schulter.

Leif tritt in den vorderen Teil der Kabine und lässt sich in den rechten Pilotensitz gleiten. Ein Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus.

„Du hast ein Glück – und das bei Deinem ersten Flug.“, kommentiert Lien das Geschehen spöttisch. Aber ihr Lächeln verrät, dass sie sich für Leif freut.

Alan beugt sich zu Leif herüber und hilft ihm dabei die Gurte über Brust und Bauch zu schließen.

„So, Copilot“, sagt Al dann. „Dann wollen wir mal starten. Headset!“

Leif greift nach den Kopfhörern und setzt sie auf. Dann drückt Al den Knopf der Sprechverbindung.

„Mayer hier Falke – Wir sind bereit und erbitten Startfreigabe“, meldet er.

Leif blickt durch die großen Fenster vor ihm hinaus auf die Startrampe. Der Transferwagen ist schon zurück auf dem Weg zur Mayer-Station.

Die Station ist in ein Felsmassiv hinein gebaut. Aus den vielen Fenstern funkeln Lichter und in der Mitte kann man die große verglaste Front der Lounge sehen.

„Verstanden Al – Startfreigabe erteilt." Es ist Papas Stimme, die jetzt in Leifs Kopfhörern ertönt. Papa ist der Chefingenieur der Mayer-Station. Aber Papa ist auch ein Astronaut und heute hat er Dienst in der Flugkontrolle.

"Danke, Raik", erwidert Al - und dann ergänzt er: "Noch eine kleine Änderung im Flugplan, als Copilot ist gerade Missionsspezialist Leif Robbins eingesprungen."

"Verstanden!", antwortet Papa. "Wird im Flugplan vermerkt!"

Leif platzt fast vor stolz. Vorsichtig blickt er sich um. Dr. Cousteau sitzt auf einem der mittleren Sitze und lächelte in an. Lien reckt den Kopf zu einem der kleinen runden Fenster an der Kabinenwand und blickt hinaus.

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