Rosa Luxemburg: Briefe aus dem Gefängnis
Über das Buch
Rosa Luxemburg war eine einflussreiche Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus, Antimilitarismus und «proletarischen Internationalismus». Luise Kautsky veröffentlichte 1920 eine Auswahl ihrer Briefe aus dem Gefängnis an sie selbst, Karl Kautsky, Mathilde Jacob, Sonja Liebknecht und andere. Die Briefe zeigten eine bis dahin kaum bekannte persönliche Seite Rosa Luxemburgs und wurden oft nachgedruckt. Richard Lewinsohn lobte Rosa Luxemburg 1921 in der Weltbühne als größte Revolutionärin, die es in Deutschland je gegeben habe. Aus dem Buch: «Es ist heute eine drückende feuchte Hitze, wie meist in Leipzig – ich vertrage so schlecht die Luft hier. Ich saß vormittag 2 Stunden in den Anlagen am Teich und las im „Reichen Mann“. Die Sache ist brillant. Ein altes Mütterchen setzte sich neben mich, tat einen Blick auf das Titelblatt und lächelte: „Das muß ein feines Buch sein. Ich lese auch gern Bücher“. Bevor ich mich zum Lesen hinsetzte, prüfte ich natürlich die Anlagen auf Bäume und Sträucher hin – alles bekannte Gestalten, was ich mit Befriedigung feststellte. Die Berührung mit Menschen befriedigt mich dagegen immer weniger; ich glaube, ich werde mich doch bald ins Anachoretentum zurückziehen, wie der hl. Antonius, aber – sans tentations mehr. Seien Sie heiter und ruhig.»