Du bist der Filmemacher

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Impressum


1. Auflage

05/2020

PR-Verlag

Peggy Rockteschel

Schädestraße 1-3 D-14165 Berlin

www.rockteschel.com

ISBN: 978-3-9820145-3-1

Zum Buch:

Geist erschafft Materie! Alles, was Du denkst, fühlst, sagst und tust, hat eine Wirkung. So erfährst Du erfreulich schöne Dinge, machst aber auch äußerst schmerzhafte Erfahrungen - sowohl physisch als auch seelisch. Nichts geschieht rein zufällig!

Die Umstände, in denen Du lebst; Menschen, denen Du begegnest; oder Unfälle und Krankheiten, die einen Wandel fordern, spiegeln Deinen Zustand. Und beim bewussten Hinschauen erkennst Du die Wahrheit. Nicht Deine oder die Meine, sondern EINE, die uns alle verbindet.

Dieses Buch stellt Deine Welt auf den Kopf und wenn Du es zulässt, wirst Du verrückt! Doch nicht im Sinne von krank, sondern vom Leid in die Freude, vom Mangel in die Fülle und von der Angst in die Liebe. Aber vor allem erkennst Du Dich als Macher eines Films!

Jeder Konflikt ist eine Chance, sich aus alten Denkmustern zu befreien. Doch wir halten fest an unserer Wahrnehmung – aus Angst, unsere Komfortzone zu verlassen und zu verlieren, was uns lieb und teuer ist. Dabei sind wir längst verloren und führen ein Leben, das sich nicht mehr gut anfühlt! Welch besseren Grund könnte es also geben, dieses Buch zu lesen?

Herzliebst

Peggy

Der Anfang

Ich ahne, in welcher Situation Du Dich gerade befindest. Lass mich raten: Du fühlst Dich wie ein Hamster im Käfig, bist Dir selbst fremd und gibst anderen Menschen zu viel Macht über Dein Leben!

Jetzt fragst Du Dich sicherlich, woher ich das weiß. Ganz einfach, weil ich es selbst erlebt habe! Außerdem würdest Du dieses Buch niemals in den Händen halten, wenn es nicht so wäre. Dein Wunsch nach Frieden und Freiheit hat Dich hierhergeführt und ich hoffe, Dir dabei helfen zu können. Aber beginnen wir doch einfach mit der alles entscheidenden Frage:

Warum bist Du nicht glücklich, obwohl Du so viel dafür tust? Und die Antwort lautet:

Weil Du es so gelernt hast!

Da brauchst Du Dich nur an die Worte Deiner Eltern erinnern, als sie sagten: „Sei nett und grüß’ schön höflich!“ oder an die erdrückende Schwere im Raum, wenn sie miteinander gestritten haben und Du auf die Frage, ob alles in Ordnung sei, die Antwort erhalten hast: „Natürlich ist alles okay, mein Kind. Wie kommst Du nur darauf? ... Geh in Dein Zimmer und mach Deine Hausaufgaben!“

Und so war es immer, wenn Du Dich unwohl bei einer Sache gefühlt hast, einen Lehrer überhaupt nicht mochtest oder gar Angst vor jemandem hattest. Deine Gefühle wurden einfach weggewischt mit Sätzen wie: „Ach, hab Dich nicht so! Der ist doch nett.“

Nun, vielleicht empfanden Deine Eltern das so, aber für Dich war das schwer. Worte haben nämlich ein großes Gewicht und noch gewichtiger ist die Wahrheit dahinter. Denn unterdrückte Gefühle sind eine starke Energie, die sich negativ auf Dein Leben auswirkt. So lernst Du schon früh, Deiner inneren Stimme nicht mehr zu vertrauen. Und weil Du von Mutter und Vater nicht verstanden wurdest, verstehst Du Dich selbst nicht mehr.

Eine gesunde Wahrnehmung im Umgang mit Menschen ist daher verloren gegangen und weil Du Dich selbst nicht mehr spürst, hast Du auch kein Selbst vertrauen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass Du Personen anziehst, die Dir so gut wie keine Wertschätzung schenken. Stattdessen saugen sie Dich aus, bis Du irgendwann erschöpft zusammenbrichst.

Du hast gelernt, nur Worten zu vertrauen. Und wenn jemand liebe Dinge in Dein Ohr säuselt, glaubst Du ihm sofort. Aber alle anderen Anzeichen, die Dich alarmieren müssten, übersiehst Du einfach – besser gesagt, die blendest Du aus. Wahrscheinlich erging es Dir wie dem kleinen Mädchen, das eines Morgens Bauchweh hatte und nicht zur Schule gehen konnte. Seine Mutter erlaubte ihr zwar, zuhause zu bleiben, sagte jedoch: „Erzähl es aber nicht Papa!“ Und was hast Du in jenem Moment gefühlt? Genau. Du fühltest, dass Deine Mutter ängstlich war. Aber Du hast auch etwas gelernt – nämlich, dass Du verheimlichen musst, wenn Du Dich krank fühlst und nicht zur Schule gehen kannst. Und warum? Weil es sonst Ärger gibt.

Unter diesen Umständen konntest Du Deine gesunden Grenzen nicht wahrnehmen. Stattdessen hast Du aus Angst gehandelt und versucht, es immer allen recht zu machen. Bis heute! Und so bist Du in eine Beziehung geschlittert, die genau dieses Muster bedient. Und Du führst, ohne es zu bemerken, zwei Leben – ein Inneres, das verdrängt wird, und ein Äußeres, das Du der Welt zeigst… immer gut drauf, alles im Griff und überaus belastbar.

Deine Angst, die Familie, den Partner oder sogar die eigenen Kinder mit Deinen wahren Gefühlen zu konfrontieren, lassen Dich weiter alles runterschlucken. Bis es eines Tages nicht mehr geht und Du psychisch zusammenbrichst oder schwer krank wirst.

Die Wahrheit sucht sich immer einen Weg. Früher oder später will sie gesehen und gelebt werden. Und so machst auch Du Dich nach Jahren der Anpassung auf die Suche nach DIR SELBST. Wo es fast schon zu spät ist – denkst Du!

Doch es ist nie zu spät!

Du kannst zwar nicht alle Dinge auf einmal ändern, aber Du kannst lernen, wie Du Dir selbst mehr Liebe und Aufmerksamkeit schenkst. So holst Du Dir Deinen Selbstwert zurück und mit ihm auch Dein Leben. Womöglich suchst Du Dir Hilfe bei einem Coach oder Therapeuten, trittst einer Sportgruppe bei oder findest ein neues Hobby. Vielleicht beginnst Du auch ein Fernstudium, um endlich Deinen Beruf zu wechseln?

So bekommt Deine persönliche Veränderung Auftrieb und nimmt auch Einfluss auf die Menschen in Deinem Umfeld. Doch nicht jeder wird sich gut dabei fühlen. Es ist keine Seltenheit, dass der Partner oder enge Familienmitglieder schon bei der kleinsten Veränderung nervös werden. Sie sagen dann zwar, dass sie die Entwicklung für gutheißen, aber ein Teil von ihnen wehrt sich dagegen. Das ist ganz normal, denn sobald jemand die gewohnte Tretmühle verlässt, greifen die interaktiven Muster nicht mehr.

In dieser Phase steht jede Beziehung auf dem Prüfstein. Alles ist am Rotieren und niemand weiß so richtig, was er tun soll und wo er hingehört. Besonders schwierig gestalten sich Ablöseprozesse in Beziehungen mit einer Co-Abhängigkeit. Auch Mütter und Väter können ihre Kinder emotional abhängig machen. Und so kommt es zu Vorwürfen wie diesem:

„Wenn Du mich wirklich liebtest, würdest Du nicht so mit mir umgehen!“

Das sind Killersätze, wenn sie Dir in Momenten an den Kopf geworfen werden, wo Du Dich eh schon unsicher fühlst. Doch da Du inzwischen Deinen Selbstbetrug erkannt hast, kannst Du mit Gewissheit sagen: „Ich weiß jetzt, was ich will.“ Und obwohl Du diese Worte ganz liebevoll aussprichst, folgen die Vorwürfe wie aus der Pistole geschossen:

„Du … Du … Du … Du bist dies und jenes, Du hast dies und jenes getan … Du bist schuld, Du bist unverantwortlich … Du … Du … Du …!“

Worte sind manchmal Waffen und können sehr verletzen. Solltest Du Dich also gerade in so einer Situation befinden, dann bleibe standhaft! Reiche nicht hinaus, sondern lass das Gesagte oder Geschriebene einfach stehen! Geh nicht weiter in die Diskussion und versuche auch nicht, auf Provokationen wie „Ach, Du bist in der Liebe? Ha, ha, ha!“ oder „Hast wohl eine Gehirnwäsche bekommen?“ zu reagieren. Sie fliegen Dir nur um die Ohren, weil Du die Kontrolle über Dein Leben zurückgeholt hast. Und nun werden auch Dein Berater, Dein Coach und die Menschen, die Dir helfen, als Scharlatan, Lügner und Betrüger hingestellt. Mach Dich auf etwas gefasst! Du wirst gleich mit Fragebomben wie „Bist wohl in einer Sekte?“ und „Wer hat Dir denn den Floh ins Ohr gesetzt?“ beworfen.

Doch bei all der Aufregung darfst Du eines nicht vergessen: Dieser Mensch meint es nicht böse! Er oder sie will nur die alte Version von Dir wiederhaben.

Stell Dir das in etwa so vor: In einem Uhrwerk drehen sich Zahnräder unterschiedlichster Größe und sie greifen ineinander. Aber dreht sich plötzlich eins schneller als bisher, kommt es zu Anpassungsschwierigkeiten. Und entweder schaffen es die anderen Räder, sich auf das neue Tempo einzustellen oder aber das System stockt und bricht in sich zusammen.

Menschen, die sich nicht verändern wollen, werden auf stur schalten. Und das bedeutet Konflikt. Es ist eben nicht mehr so einfach mit Dir. Auf einmal bist Du so konsequent und zielstrebig. Ja, vielleicht lässt Du Dich nochmal kurz hinreißen und wirst laut, weil Du bedrängt wirst und Dich hilflos fühlst – hinzukommt, dass Du emotional durchgeschüttelt wirst, weil Du mit schmerzhaften Themem in Berührung kommst, aber das ist alles ganz normal. Es sind typische Begleiterscheinungen des Prozesses. Und das Ausflippen wird wieder passieren, versprochen! Leider ist das immer auch ein herrliches Fressen für diejenigen, denen Du ja beweisen willst, wie gut es Dir geht. Und wieder kracht es und sie sagen:

„Naja, jetzt dreht sie (er) völlig durch! Jetzt können wir sie (ihn) einliefern!“

Im Grunde sind das nur Maßnahmen, die nach Hilfe schreien. Lass Dich bitte von nichts und niemandem irritieren, sondern bleibe bei Dir! Geh am besten in die Natur und setze Dich solchen Begegnungen erst wieder aus, wenn Du Dich stark genug fühlst. Manchmal klärt sich die Situation auch von ganz allein.

Betrachte nun, wie schwer es Dir und den Anderen fällt, Altes loszulassen und wie stark der Versuch ist, Dich festzuhalten. Genauso viel Kraft hast Du jahrelang in die Erhaltung Deiner Rolle gesteckt. Erschreckend, stimmt’s?

 

Doch je bewusster und liebvoller Du jetzt mit Dir selbst umgehst, umso mehr wird sich auch Dein Umfeld zum Positiven wandeln. Ein klares und liebevolles Nein zu anderen, ist ein Ja zu Dir selbst! Ja, es wackelt noch eine Weile und der Weg bleibt ungewiss. Womöglich fällt ein lautes Wort, die Tür knallt zu und wieder ist für eine Weile Funkstille. Das kann sich noch über Monate, sogar Jahre hinziehen. Doch eines Tages kommt der Moment, wo Du eine noch nie dagewesene Leichtigkeit spürst. Dann hast Du den ganzen Seelenballast endlich abgeworfen und bemerkst plötzlich, wie wundervolle Dinge in Deinem Leben erscheinen – Dinge, die Dich mit der Sonne verbinden und hell leuchten lassen; Partner und Kollegen, mit denen die Geschäfte gut funktionieren und Aufträge strukturiert abgearbeitet werden; ein Umfeld, von dem Du anerkennende Worte, liebevolle Gesten und Aufmerksamkeit erhältst; wo Du nette Telefonate führst; wo unterstützende Projekte ins Leben gerufen werden; wo Du gehört und gesehen wirst; wo Du andere Menschen inspirieren darfst und inspiriert wirst; wo Du wieder Bewegung spürst und Dein Körper wie Dein Geist flexibel sind; Du am Leben teilnimmst, Dich verströmst, verschenkst, hingibst und empfängst.

All das wartet auf Dich! Du wirst im wahrsten Sinne des Wortes auf eine neue Stufe gehoben. Dein Sein erstrahlt in einem neuen Licht und das goldene Leben beginnt. Auch dann wirst Du noch auf schwierige Menschen treffen und weitere Hürden überwinden müssen, doch Du wirst klar, besonnen und im Vertrauen alles meistern. Nichts wird Dich mehr aus der Fassung bringen. All jene Dinge wie das Ansammeln von Ärger, Schulden und unnützen Sachen wird es nicht mehr geben. Du wirst die Kraft und das nötige Geld haben, um jedes Problem zu lösen!

Vertraue!

Wo auch immer Du gerade stehst, gehe mutig voran – auch wenn alles um Dich herum wackelt, Du strauchelst und noch unsicher bist.

Vertraue!

Denn das Gefühl, was Dich auf die Suche nach DIR SELBST geschickt hat, wird Dich DORT auch ankommen lassen!

Bist Du bereit?

Nur weil ich die Autorin dieses Buches bin, verfüge ich deshalb nicht über mehr Wissen als Du, sondern taste mich voran – von einer Erfahrung zur nächsten. Lass’ dies vorweg erwähnt sein. Die Wahrheit ist: Ich weiß gar nichts! Und doch fühle ich mich dazu veranlasst, diese Zeilen zu schreiben und sie mit Dir zu teilen. Denn nur über das Teilen haben meine Worte eine Bedeutung. Es liegt also an Dir, ob und wie weit Du Dich öffnest und ihre Botschaft empfängst.

Bereits in jungen Jahren haben mich Menschen häufig um einen Rat gebeten. Doch ihnen gefiel nicht immer, was ich sagte, und sie wurden ärgerlich. Mit harschem Ton rechtfertigten sie dann ihr Verhalten und gaben mir noch das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben. Ich spürte den Drang, mich verteidigen zu müssen, und war nicht immer stark genug, ihm standzuhalten. So kam es zu vielen Diskussionen – besonders in der Familie, und ich habe erkannt, dass mein gut gemeinter Rat nie wirklich gewollt war. Vielmehr ging es um ihr Bedürfnis, das eigene Denken bestätigt zu wissen und sich nicht schuldig fühlen zu müssen. Meine Einschätzung der Situation hatte jedoch niemanden wirklich interessiert. Man wollte nur das Gefühl haben, richtig zu liegen. Doch was war schon richtig und was falsch?

Heute weiß ich, dass es richtig oder falsch nicht gibt! Stattdessen ist immer alles gut – auch wenn wir das nicht wahrhaben wollen. Schließlich haben wir ja so viel Zeit und Kraft in unsere Probleme gesteckt.

„Alles ist gut!“ Dieser Gedanke ist wahr und er entstand nicht aus einer guten Laune heraus. Wenn Du diesen Satz in Dein Herz fallen lässt und wie etwas Lebendiges behandelst, wirst Du seine heilende Wirkung erfahren.

Jedes Problem ist ein Ort, an dem wir feststecken, das bezweifelt sicherlich niemand, und um was es sich im Kern genau handelt, dafür haben wir unzählige Erklärungen. Doch es sind unsere Gedanken, die eine Lösung verhindern, weil wir aus Angst vor einer neuen Erfahrung an unserer subjektiven Sicht festhalten.

Wenn wir mit etwas oder jemanden in Konflikt geraten, haben wir ein unangenehmes Gefühl. Und warum? Weil wir nicht über unser Denken hinausgehen wollen und uns deshalb gegen die Situation wehren. Anstatt also unser Leben zu erweitern, schränken wir uns ein.

Indem wir sagen „Das ist schlecht!“, haben wir bereits geurteilt und erkennen nicht die Chance auf Befreiung durch das, was uns widerfährt. Leider haben wir nicht gelernt, unsere Konfl auf diese Art zu betrachten, denn viel zu bedrohlich erscheint uns die Welt. Aber was wäre, wenn diese Welt, so wie wir sie sehen, gar nicht wirklich existiert, sondern nur eine Spiegelung unseres Geistes ist? Lassen wir diese Idee doch einfach mal zu! Dann stellt sich hier auch die Frage, woran es ihm mangelt, wenn er überall nur Schrecken und Elend sieht.

Und sollte es tatsächlich so sein, dass unsere eigene Wahrnehmung der Grund für all das Übel auf diesem Planeten ist, was ist dann nötig, um über die Illusion hinauszusehen?

Unser Denksystem beruht auf der Annahme, Opfer von äußeren Umständen zu sein. Und ich sage bewusst „Annahme“, weil ich aufgrund meiner persönlichen Erfahrung davon ausgehe, dass es nicht die ganze Wahrheit ist.

Aufgrund einer familiären und gesellschaftlichen Prägung reagiert jeder anders auf eine bestimmte Situation. Darüber hinaus machen wir im Laufe unseres Lebens auch Erfahrungen, die schmerzhaft sind. Und um diesen Schmerz zukünftig zu vermeiden, entwickeln wir Denk-, Verhaltens- und Gefühlsmuster, die uns davor schützen sollen. Doch leider ist das nicht so einfach, denn je mehr wir versuchen, eine bestimmte Sache zu umgehen, umso stärker ziehen wir sie an.

Ja, wir sind mehr als nur unser Denken. Vielmehr sind wir Gewahrsein, doch nicht mal das trifft wirklich zu, denn unangenehme Gefühle werden so weit verdrängt, dass wir uns ihrer nicht mehr erinnern. Aber deshalb sind sie noch lange nicht verschwunden, im Gegenteil. Sie sind immer noch vorhanden und ohne uns dessen bewusst zu sein, steuern sie unser Leben und erschaffen das, was wir eigentlich nicht möchten.

Das im Außen als getrennt von uns Wahrgenommene ist der Spiegel unseres inneren Zustandes. So betrachtet gibt es gar kein Außen, sondern alles, was wir sehen, sind nur Projektionen unseres Selbst. Sich diesen Gedanken zu erlauben, setzt mit einem Mal alles ins rechte Licht. Zwar steht plötzlich die ganze Welt auf dem Kopf, doch beim genauen Hinschauen erkennen wir, wie sich die Wahrheit Teilchen für Teilchen zusammensetzt.

Dieser Perspektivenwechsel könnte auch Dein Leben für immer verändern. Bist Du sicher, dass Du das wirklich willst? Oder hältst Du lieber fest an dem, was Du kennst?

Es ist okay, wenn Du glaubst, Dein Glück auf die vertraute Art und Weise zu finden, doch bedenke: Dein Denken und Handeln haben Dich in diese Situation gebracht! Macht es daher Sinn, mit dem fortzufahren, was offensichtlich nicht funktioniert?

Nur wenn Du Dein Leben wirklich satt hast und Dir nichts sehnlicher wünschst als Freiheit, Glück und Fülle, bist Du reif für einen Wandel. Und dieser findet nicht irgendwo da draußen statt, sondern in Dir!

Spüre jetzt in Dich hinein und beantworte folgende Frage:

Bist Du bereit, alles loszulassen, was Du zu wissen glaubst?

Nimm Dir Zeit, darüber nachzudenken, denn es ist nicht so einfach, wie es klingt. Auch ich habe mich lange vor der Beantwortung dieser Frage, die eigentlich eine Entscheidung ist, gedrückt. Natürlich träumte ich von einem schöneren Leben, aber ich wollte nichts dafür hergeben. Der Preis erschien mir zu hoch. Außerdem fürchtete ich zu scheitern und vielleicht erkennen zu müssen, dass ich gar nichts kann und nichts mehr habe.

Angesicht dieser im Grunde recht einfachen Frage wurde mir schlagartig das Ausmaß meiner Angst bewusst. Ich hatte zu viel zu verlieren, dachte ich. Alles, was mich ausmachte – meine Idee von Leben, Liebe und Glück, all das sollte ich über Bord werfen mit dem Risiko, am Ende nichts zu finden außer Leid und Verlust. Doch woher kam diese Angst? Schließlich hatte doch meine gewohnte Vorgehensweise auch nicht zur Erfüllung meiner Träume geführt.

Mein Leben war immer nur Kampf. Die schönen Momente konnte ich an einer Hand abzählen. Also wovor hatte ich wirklich Angst?

Etwas in mir vertraute einfach nicht. Und eigentlich vertraute ich niemandem, nicht mal meinem Partner. Tief im Innern war ich überzeugt davon, irgendwann auch ihn zu verlieren, und glaubte, das Glück nicht zu verdienen. Ich war darauf programmiert, um Liebe zu kämpfen, hart zu arbeiten und immer mehr zu geben als zu bekommen. Es war eine Endlosschleife des Elends, die ich nie wirklich hinterfragt habe – zumindest nicht bewusst. Heute weiß ich, dass ich die Antwort nur nicht „wissen“ wollte.

Ich glaubte, mein ganzes Sein würde in tausend Teile zerfallen, wenn ich mich selbst in Frage stelle und vielleicht erkennen muss, dass ich mich in mir selbst und dem Leben geirrt habe. Aber es war auch nicht von der Hand zu weisen, dass ich mich verändert hatte und nichts mehr so wie früher funktionierte. Meine Jobs fühlten sich sinnlos an, es kriselte in der Beziehung und gesundheitlich ging es mir schlecht. Ich strampelte mich mit viel Aufwand für wenig Geld durch den Alltag und suchte verzweifelt nach einer Lösung. Nur bemerkte ich nicht, dass ich sie immer noch dort suchte, wo sie nun mal nicht war – nämlich in meinen Gedanken. Denn wäre sie dort gewesen, hätte ich sie auch gefunden.

Ich musste also wohl oder übel einsehen, dass ich nicht in der Lage war, meine Probleme selbst und vor allem auf Dauer zu lösen. Es gelang mir vielleicht vorübergehend, doch schon bald wiederholte sich das Drama. Ratlos und an meinem Verstand zweifelnd lief ich zu Psychologen, Heilern und Gelehrten aller Art in der Hoffnung, von meiner Verwirrung befreit zu werden. Einige konnten mir zwar kurzzeitig helfen, doch teilweise hatte ich das Gefühl, dass alles sogar noch schlimmer wurde. Jeder erzählte etwas anderes und je mehr ich nach Antworten suchte, umso weniger fand ich sie. Es war eine Jagd nach einem Ziel, das immer weiter in die Ferne rückte, und aus mir eine rastlose Seele machte. Dabei wollte ich doch nur zur Ruhe kommen.

Desillusioniert kehrte ich daher mein Bestreben nach innerer Zufriedenheit in die entgegensetzte Richtung. Ich zog mich in mir selbst zurück und lief täglich zwei bis drei Stunden mit dem Hund durch den Wald. Natürlich häuften sich auch die Diskussionen mit Freunden und Familie, denn jeder glaubte zu wissen, was mir fehlte. Bis ich eines Tages die Fassung verlor und ihnen noch mehr Anlass zur Sorge bot.

Das war nun über viele Jahre mein Zustand – ein nicht enden wollender Kampf in meinem Kopf. Doch eines Tages dämmerte es mir. Ich begriff, wie sinnlos meine Suche doch war, denn längst ging es nur noch um das Suchen und nicht mehr wirklich um das Ziel. Wie sollte ich da etwas finden? Und was genau suchte ich wirklich?

Ja, ich suchte Glück, Liebe und meine wahre Berufung, doch das glaubte ich nur. In Wahrheit suchte ich Mangel, weil er das einzige war, was ich kannte. Und während ich nur auf mein Leid schaute, verlor ich meine Träume aus den Augen. Ich suchte immer nur nach Mitteln, um den Schmerz zu vermeiden, anstatt das Schöne zu genießen. Daher entschied ich, nur noch auf das Positive zu achten und mich am Leben zu erfreuen.

Leider führte diese Art zu denken auch zu keinem nennenswerten Fortschritt. Zwar fühlte ich mich etwas besser, doch Geldnot und Streit gab es weiterhin.

Wenn also weder das negative noch das positive Denken wirklich zu einer entscheidenden Veränderung führen, dachte ich, muss das Problem also ganz woanders liegen. Womöglich spielt es keine Rolle, was ich denke, sondern wie ich denke. Und wie genau dachte ich?

Ich dachte in Bezug auf mein Umfeld. Meine Gedanken waren die Reaktion auf das, was ich im Außen an Dingen, Menschen und Situationen wahrnahm. Aber was ist, wenn es sich genau umgekehrt verhält und ich mein Umfeld erdenke? Was ist, wenn genau hier die Ursache all meiner Probleme liegt? Diese Fragen lösten eine Welle an Emotionen in mir aus. Etwas Wahres hielt sich hinter diesem Gedanken versteckt. Ich spürte, dass ich auf etwas Wichtiges gestoßen war, ohne zu wissen, worum es sich genau handelte.

Mein Verstand schlug Purzelbäume und gab mir zu verstehen, dass ich mich auf ein Gebiet vorwagte, wo es gefährlich wird. Alles drehte sich – oben war unten, innen war außen … und ich … ich sah plötzlich einen schwarzen Vogel.

 

… Er saß auf einem Ast. Was sage ich? Ich selbst saß auf diesem Ast. Und während ich ihn als mich selbst wahrnahm, stieß ich meine Füße kraftvoll ab und erhob mich in die Luft. So schwebte ich getragen vom Wind. Meine Augen folgten ihm und ich spürte, wie sich meine Flügel im Takt bewegten. Es gab keine Trennung mehr zwischen mir und dem Vogel. Ich war die Zuschauerin, der Fliegende und das Fliegen selbst.

Was war geschehen?

Für eine Sekunde berührte ich die Ewigkeit. Regungslos stand ich da und sah an meinem Körper hinunter. Ich wusste, dass ich eine Grenze überschritten und einen Ort betreten hatte, der mit Denken nicht zu erreichen war. Deshalb ist es mir auch nicht gegönnt, ihn annähernd zu beschreiben.

Sicherlich fragst Du Dich, was Du mit dieser verrückten Geschichte anfangen sollst. Darauf habe ich zwar keine Antwort, aber ich kann Dir sagen, was sie mich gelehrt hat.

Dieser heilige Moment – so nenne ich ihn – war da, wo ich war und ich musste weder etwas tun, noch irgendetwas verstehen. Er war einfach da, unerwartet und ohne Absicht dahinter. Ich wollte ihn weder haben, noch hatte ich je eine Ahnung, dass es ihn gibt. Er war außerhalb von Zeit und Raum – die absolute Ruhe und doch lebendig; leer und voll zugleich! Und ich, ich weiß im Nachhinein nur eins:

Dort, wo Gedanken sind, kann er nicht eintreten!

Und solange ich über ein Problem nachdenke und nach einer Lösung suche, bleibt es bestehen. Aber wenn ich die Idee, überhaupt einer Lösung fähig zu sein, loslasse, finde ich nicht sie, sondern sie mich.

Solltest Du jetzt etwas nervös werden, gereizt sein oder gar Ablehnung empfinden, dann ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass Du auf die erste Blockade gestoßen bist. Doch bedenke:

Sie steht und fällt mit Deiner Wahrnehmung!