Australien – Queensland – Norden

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

7. Undara Volcanic National Park: Im Inneren eines alten Lavastroms

Bei einem Ausbruch in einer von Vulkanen dominierten Gegend westlich der Atherton Tablelands wurde vor langer Zeit ein Höhlensystem mit einer einzigartigen Flora und Fauna geschaffen, das sich auch heute noch teilweise erkunden lässt. Wem nach der Dunkelheit im Untergrund nach Weite und Sonnenschein ist, der findet außerdem in der näheren Umgebung einige atemberaubende Aussichtspunkte.


Als der Undara-Schildvulkan vor 190.000 Jahren ausbrach, breitete sich seine Lava in einem Umkreis von über 160 Kilometer aus. Jede Sekunde ergossen sich 1.000 Kubikmeter heißen Gesteins über die Landschaft, was in einer Gesamtmenge von unglaublichen 23 Kubikkilometern resultierte. Wie Wasser rann diese Masse in ausgetrocknete Flussbetten, wobei die der Luft ausgesetzte Oberfläche schneller als der Rest abkühlte und zu einer Kruste erstarrte, während der innere Strom gut isoliert weiterlief und leere Höhlen hinterließ. Das so geschaffene Lavaröhrensystem ist das längste Australiens und eines der längsten weltweit.


Eingestürzte Abschnitte der Lavaröhren weisen ein einzigartiges Mikroklima auf.

Im Laufe der Zeit brachen die bis zu 100 Kilometer langen Tunnel teilweise ein und wirken nun wie ein gigantisches Entwässerungssystem bei starkem Regen. Dadurch wurden einzigartige, kleine Lebensräume geschaffen, die viel feuchter und geschützter als die trockene Savannen-Umgebung sind. Sie bieten ideale Bedingungen für trockenen Regenwald und sind Oasen für viele Tiere.

Die Höhlen dürfen nur auf einer geführten Tour besucht werden, da eingestürzte Abschnitte, eine labyrinthgleiche Anordnung und ein in manchen Abschnitten erhöhter Kohlenstoffdioxidanteil gefährlich für Besucher werden können. Zur Auswahl stehen bis zu drei verschiedene Ausflüge, bei denen der Archway Explorer die Standardführung mit interessanten Hintergrundinformationen und komfortablen Wegen bietet. Wer lieber etwas abenteuerlustiger unterwegs ist, für den ist die Active Explorer Tour besser geeignet. Ein ganz besonderes Highlight bietet der Wildlife at Sunset-Ausflug in den Abendstunden. Dabei genießt man bei einem Glas Sekt und Snacks einen legendären Outback-Sonnenuntergang von einem erhöhten Aussichtspunkt aus, bevor man dann den natürlichen Zyklus des „Fressens und Gefressenwerdens“ der Tierwelt beobachtet. Einige der Höhlen hier beherbergen nämlich Abertausende an Fledermäusen, die allabendlich zur Dämmerung auf Insektenfang ausschwärmen. Dabei werden sie allerdings selbst schnell zu Gejagten, da zahlreiche Schlangen in Felsritzen und auf Bäumen ihrerseits auf ihr Abendessen warten. Definitiv ein Spektakel, das man nicht so schnell vergisst.

In der Umgebung finden sich auch einige oberirdische Wanderungen, die man ohne Guide selbst bestreiten darf. Dazu zählen der knapp vier Kilometer lange Atkinsons Lookout Trail, mit seinem wunderbaren Blick über Racecourse Hill, den höchsten Schildvulkankrater im Park. Statt die gleiche Strecke zurückzugehen, können fitte Wanderer ihn mit dem fünfstündigen Rundweg Rosella Plains Lookout Trail kombinieren.


Savannen-untypischer Regenwald in einer der teilweise eingestürzten Lavaröhren

Auf keinen Fall verpassen sollte man außerdem den Kalkani Crater Rim Walk, der zweieinhalb Kilometer auf einen der schönsten Krater der Gegend und entlang seines Randes einmal rund herum führt. Hierbei genießt man grandiose Aussichten auf die Lava Plains sowie weitere Vulkane, und erkennt anhand der dichten Vegetation in den eingestürzten Abschnitten wo die Lavaröhre des Undara Crater verläuft, da sie sich wie ein brüchiges Band durch die trockene Landschaft zieht.

Info

Lage: 25 km östlich von Mount Surprise und 80 südwestlich von Mount Garnet

Anfahrt: Von Mount Garnet bzw. Mount Surprise aus fährt man auf dem National Highway 1 (alias Gulf Developmental Road) 84 km nach Westen bzw. 38 km nach Osten bevor man auf die Undara Road abbiegt. Nach 5,5 km kommt man an eine Straßengabelung, deren rechte Abzweigung einen nach weiteren 8 km zur Undara Experience bringt, während einen die linke, ungeteerte Yaramulla Road (für normale Autos geeignet) nach 6 km zur Kalkani Day-Use Area führt.

Öffnungszeiten / Eintritt / Aktivitäten: Wandern, Höhlenerkundung, Tierbeobachtungen

Undara Experience: 2-stündige Touren mit unterschiedlichem Fokus; Archway Explorer: Standardtour durch die Lavaröhren, täglich um 8:30, 10:30, 13 und 15:30 Uhr, 58,50/29,25 AUD Erwachsener/Kind; Active Explorer: führt von April–September auch abseits von beplankten Gehwegen durch das Höhlensystem, täglich um 8, 10:30, 13 und 15:30 Uhr, 58,50/29,25 AUD Erwachsener/Kind; Wildlife at Sunset: beginnt täglich zw. 17 und 18 Uhr mit einem traumhaften Sonnenuntergang mit Käse und Sekt und endet mit einem Fledermausfestmahl für Schlangen, 60/30 AUD Erwachsener/Kind (am besten in der Green Season von November–März); Undara Road, Undara Volcanic National Park; www.undara.com.au; Tel.: +61 7 4097 1900

Unterkünfte:

Undara Experience: familiengeführtes Resort, das als Eingangstor zu den Höhlen fungiert; Camping 16/8,50 AUD Erwachsener/Kind, Safarizelt 78 AUD, Zugwaggon 180 AUD und Hütte 190 AUD; Undara Road, Undara Volcanic National Park; www.undara.com.au; Tel.: +61 7 4097 1900

8. Cobbold Gorge: Schluchtenschönheit in der Savanne

Mitten in der oft öden Savannenlandschaft des Gulf Country findet sich etwas ab vom Schuss eine der schönsten Schluchten Queenslands. Doch die Anreise ist es wert, denn dieses kleine Juwel mit kunstvoll geformten Felswänden und eigener Süßwasserkrokodil-Population kann man sowohl von Land als auch vom Wasser aus bewundern.

Jahrzehntelang wurden auf dem fruchtbaren Weideland der Robin Hood Station Rinder gezüchtet und das felsige, leicht erhöhte sandstone escarpment im Südwesten ignoriert. Zwar war der Mündungsbereich des daraus fließenden Cobbold Creek, wo er in den Robertson River läuft, wohl bekannt (man nutzte ihn aufgrund des ganzjährig klaren Wassers als Viehtränke), doch niemand schien dem Wasserlauf je weiter zu folgen – bis Anfang der 1990er-Jahre der Besitzer Simon Terry mit zwei Freunden ein kleines Boot nahm und auf Erkundungstour ging. Dabei fand er eine kleine geologische Sensation, und zusammen mit seiner Frau Gaye ließ er seine Entdeckung und ihre Umgebung als nature reserve registrieren.


Das sandstone escarpment bietet beeindruckende Überhänge und skurrile geologische Formen

Um die von Süßwasserquellen gespeiste Cobbold Gorge und ihre Bewohner zu schützen, darf man sie nur auf geführten Touren mit erfahrenden Guides erkunden. Der Klassiker ist die dreistündige Gorge Tour, bei der einem zuerst die geologische Vergangenheit der Gegend erklärt wird und man anschließend das sandstone escarpment erklimmt, von wo aus man auf die Schlucht herab sehen kann. Danach geht es in ein speziell angefertigtes, kleines Elektro­boot, mit dem man fast lautlos durch die magisch anmutende Cobbold Gorge gleitet. Bis zu zehn Meter hohe, vom Wasser in unzähligen Jahren kunstvoll geschliffene Felswände lassen kaum Sonnenstrahlen in die Schlucht, die teilweise so eng ist, dass man fast beide Seiten gleichzeitig berühren kann. Und wer die Augen aufhält, hat gute Chancen, einige Vertreter der großen, hier ansässigen Süßwasserkrokodil-Population zu entdecken.


Vom Wasser rund geschliffene Schluchtenwände

Wird man lieber gerne selbst aktiv, so kann man die Cobbold Gorge auch mit einem Stand-up-Paddleboard erkunden – ganz ohne störenden Wind und Wellen. Wie auch bei der Bootstour, darf man hier die ersten 500 Meter der circa sechs Kilometer langen Schlucht mit Guide befahren – der Rest ist leider durch Felsstürze und Vegetation nicht zugänglich.

Möchte man mehr von der Umgebung sehen, sollte man The Ultimate Outback Adventure & Cobbold Gorge Cruise machen, welche einen einen ganzen Tag lang noch intensiver das sandstone escarpment mit seinen Felsbögen erleben, nach Achaten suchen und mehr über die Geschichte dieser Gegend erfahren lässt, bevor es dann zu guter Letzt auch noch mit dem Boot in die Schlucht geht.

Ein ganz besonderes Erlebnis bietet außerdem der Multi Day Bridle Track Guided Walk, der wanderfreudige Besucher entlang des alten Bridle Track zwei Tage über das Land der Robin Hood Station führt. Dieser Pfad wurde vor dem Einsatz von Helikoptern von den Viehhirten als Abkürzung von der Farm über das sandstone escarpment ins Right Hand Branch Valley zur Viehmusterung benutzt. Die erste und letzte Nacht verbringt man dabei in einer bequemen Unterkunft in Cobbold Village und die zwei Nächte dazwischen wird gecampt. Am dritten Tag macht man die Bootstour durch die Cobbold Gorge und sieht anschließend bei einem 30-minütigen Helikopterflug die Station aus der Luft.

 

Blick auf die Cobbold Gorge von oben

Neben all dem kann man sich im Infinity Pool mit Bar des Cobbold Village erholen, mit Kanus auf dem kleinen Stausee herumpaddeln, fischen und Wassergolf spielen oder die darum herum führenden, besonders für Vogelfreunde interessanten Pfade erkunden.

Info

Lage: 60 km südlich von Georgetown

Anfahrt: In Georgetown biegt man vom National Highway 1 (alias Gulf Developmental Road) nach Süden auf die St. George Street ab, welche nach kurzer Zeit zur Forsayth Road wird. Kurz vor Forsayth nimmt man die North Head Road und hält sich an der Gabelung nach 10 km nach rechts. 15 km später biegt man nach links auf die Cobb Road ab und folgt dieser für 12 km. An der nächsten Weggabelung nimmt man die rechte Möglichkeit und erreicht nach 7 km ungeteerter, aber für normale Autos geeigneter Straße Cobbold Village.

Achtung: Um sicherzustellen, dass die letzten 43 km ab Forsayth passierbar sind, sollte man vorab bei Cobbold Village anrufen.

Öffnungszeiten: von April–Oktober täglich von 9–17 Uhr (sonntags bis 17:30 Uhr)

Eintritt / Aktivitäten: Wandern, Bootsfahrt, Stand-up-Paddeln, Achat-suche, Helikopterflug, Fischen, Tierbeobachtungen

Cobbold Gorge Tours: verschiedenste Touren durch die Schlucht und das Umland; 3-stündige Gorge Tour 92/46 AUD Erwachsener/Kind 5–15 J., täglich um 10 Uhr und zusätzlich um 13:30 Uhr an Ostern und von Juni–August; 1 h Stand-up-Paddeln 52/26 AUD Erwachsener/Kind 13–15 J. im April, Mai, September und Oktober; Kombo der beiden vorherigen Touren für 118/59 AUD Erwachsener/Kind 5-15 J.; The Ultimate Outback Adventure + Gorge Cruise 170/85 AUD Erwachsener/Kind 5–15 J.; Helikopterflug ab 149 AUD p. P. (mind. 2 Pers.); Multi Day Bridle Track Guided Walk mit 4 Übernachtungen ab 1.225 AUD p. P. (einmal monatl. von Mai–August, Termine s. Webseite, eigener Schlafsack benötigt, max. 6 Pers.); Cobb Road, Forsayth; www.cobboldgorge.com.au; Tel.: +61 7 4062 5470

Unterkünfte:

Cobbold Village: familiengeführter Campingplatz mit Pool und Restaurant; Camping ab 15,50/7 AUD Erwachsener/Kind, Zimmer ab 129 AUD und Hütte ab 155 AUD; Cobb Road, Forsayth; www.cobboldgorge.com.au; Tel.: +61 7 4062 5470

9. Porcupine Gorge National Park: Queenslands kleiner Grand Canyon

Inmitten der flachen Savannenlandschaft voll Gras- und Buschland findet sich nördlich von Hughenden ein kilometerlanger, bis zu 120 Meter tiefer Riss in der Ebene. Über Millionen von Jahren hat der Porcupine Creek hier eine malerische Schlucht aus dem Sandstein gewaschen, die Einheimische liebevoll „kleiner Grand Canyon“ nennen und deren Erkundung eine willkommene Abwechslung zur Straße bietet.

Wenn auch nicht ganz so imposant wie der große Bruder in den USA, so ist die Porcupine Gorge doch ideal, um sich auf einer langen Überlandreise entweder kurz die Beine zu vertreten oder eine ganztägige Erkundungstour zu machen. Am besten verschafft man sich einen ersten Eindruck von ihrer Schönheit vom offiziellen Gorge Lookout aus, welchen man über einen eineinhalb Kilometer langen Abstecher von der Kennedy Developmental Road aus erreicht. Beeindruckend liegt einem von hier aus die Schlucht zu Füßen, mit ihren steilen Wänden, geschützter Vegetation entlang der Seiten und – je nach Jahreszeit – einem reißenden Porcupine Creek oder seinen friedlichen Wasserbecken.


Aussichtsplattform an der Porcupine Gorge

Um zu einer zweiten Aussichtsplattform und in die Schlucht selbst zu gelangen, muss man weitere elf Kilometer auf der Hauptstraße Richtung Norden und sieben Kilometer auf Zubringerstraßen fahren. Von der day use area und dem Campingplatz aus führt ein gut ein Kilometer langer Wanderweg bis zum Boden der Schlucht. Hier ist es merklich kühler als oben auf dem Plateau, weshalb man vor allem im Winter wärmere Kleidung mitnehmen sollte. Im Sommer kann es sein, dass man hier unten tosende Wassermassen vorfindet, während im restlichen Jahr wunderbare Felsenbecken an heißen Tagen zum Baden einladen..

Die offizielle Wanderung führt zwar nur bis hierher, doch eigentlich ist dies erst der Beginn des Abenteuers, denn die Schlucht kann theoretisch in ihrer vollen Länge erkundet werden. Geht man flussabwärts, so wird sie breiter und man erreicht nach kurzer Zeit The Pyramid, eine imposante Felsenformation, zu deren Füßen sich ein Wasserloch mit Sandstrand findet. Wandert man in die Gegenrichtung, wird die Schlucht enger und wilder, und es gibt weniger Möglichkeiten, den Fluss zu überqueren.


Egal, welchen Teil man erkundet, man wird beeindruckt sein von den von Wind und Wasser bizarr geformten Felsen, geriffelten Kanälen, Felsbrocken in allen Größen, kunstvollen Strudellöchern und flachen Höhlen. Von den steilen Schluchtwänden hallen exotische Vogelgesänge wider, die Wasserlöcher beheimaten kleine Schildkröten, und Kängurus sowie verschiedenste Papageien und Raubvögel fühlen sich hier wohl.

Besonders in der Trockenzeit lohnt es sich, Ausschau nach der einzigartigen australischen Tierwelt zu halten, da dann viele Vertreter in der Porcupine Gorge Zuflucht vor der sengenden Hitze der Umgebung suchen. Wer dabei kein Glück hat, sollte einfach auf dem Nationalpark-Campingplatz über Nacht bleiben – hier kommen nämlich allabendlich rote Rattenkängurus (die kleinste Känguruart Australiens) aus ihrem Unterschlupf und leisten den Campern Gesellschaft.


The Pyramid


Blick in die Schlucht

Info

Lage: 55 km nordöstlich von Hughenden

Anfahrt: Von Hughenden aus fährt man die Kennedy Developmental Road 60 km nach Norden, um über einen 1,5 km langen Abstecher zum Gorge Lookout zu gelangen. Bleibt man weitere 11 km auf der Hauptstraße, erreicht man die Abzweigung zum Campingplatz und zur Schlucht. 4,5 km auf der Mount Emu Plains Road und 2,5 km auf der Pyramids Access Road bringen einen zur day use area und zum Campingplatz. Aus dem Norden von der Lynd Junction kommend, ist aufgrund der nur teilweise geteerten Straßenoberfläche (die v. a. nach Regen unpassierbar werden kann) ein Geländewagen angebracht.

Öffnungszeiten: immer

Eintritt: nichts

Aktivitäten: Wandern, Tierbeobachtungen, Baden

Unterkunft:

•QPWS Campingplatz Pyramid: Standardplatz im Park auf dem Plateau über der Schlucht ohne Strom, aber mit Toiletten und teilweise privaten Picknicktischen; 6,55 AUD p. P. (ab 5 J.); Onlinebuchung: www.qld.gov.au/camping ⇨ camping

Achtung: Mitgebrachter Müll muss wieder mitgenommen werden.


Kängurus im Cape Hillsborough National Park

Whitsunday Coast und Hinterland

10.Eungella National Park: Auf Schnabeltiersuche im Regenwald

11.Cape Hillsborough National Park: Frühstück mit Kängurus

12.Conway National Park: Regenwaldidyll auf dem Sprung zu den Whitsundays

13.Ngaro Sea Trail (Whitsunday Islands): Auf den Spuren der Ngaro-Aborigines zu Land und zu Wasser


10. Eungella National Park: Auf Schnabeltiersuche im Regenwald

Der Eungella National Park beheimatet den längsten, durchgehenden Streifen an subtropischem Regenwald in Australien, mit einer unglaublichen Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Er ist jedoch vor allem dafür bekannt, dass man fast garantiert Schnabeltiere zu Gesicht bekommt – ein zusätzlicher Bonus zu den zahlreichen Wanderwegen und Badestellen mitten im Dschungel.


Urwald in der Finch Hatton Gorge

Der Park lässt sich grob in zwei Segmente aufteilen: eines erstreckt sich nordöstlich der Hauptstraße und beinhaltet die beliebte Finch Hatton

Gorge, das andere liegt südwestlich davon und umfasst die Clarke

Range und Broken River.

Als erster Stopp bietet sich die traumhafte Finch Hatton Gorge an, die zwei Wanderungen zu bezaubernden Wasserfällen bietet. Die kürzere führt einen nach eineinhalb Kilometern zu den Araluen Cascades, in deren natürlichem Felsenbecken man ein erfrischendes Bad nehmen kann. Wenige hundert Meter entlang des Rückwegs hat man dann noch die Chance ungefähr einen Kilometer weiter flussaufwärts zu wandern. Dabei geht es insgesamt 300 Stufen bergauf, und das Callistemon Crossing beim Finch Hatton Creek bietet einen idyllischen Rastplatz auf rund geschliffenen Felsen unter Palmen mit Blick über die Schlucht. Ist die Strömung nicht zu stark, kann man bis zum Wheel of Fire-Wasserfall weiter gehen, der dem vorherigen in seiner Schönheit in nichts nachsteht und dessen Badeplatz meist deutlich weniger besucht ist.

Auch wenn man mit etwas Glück am Finch Hatton Creek Schnabeltiere entdecken kann, so sind sie doch am einfachsten am Broken River zu sehen, welchen man erreicht, indem man auf der Hauptstraße weiter nach Westen fährt. Dabei sollte man jedoch vor lauter Ungeduld und Vorfreude nicht die zahlreichen Wanderwege zwischen der Ortschaft Eungella und der day use area mit ihrer Plattform zum Schnabeltierbeobachten verpassen. Der erste davon ist der eineinhalb Kilometer lange Pine Grove Circuit, der durch den Regenwald führt und immer wieder den Blick auf das Pioneer Valley unter einem freigibt. Anschließend kann man entlang der Eungella Dam Road zum Sky Window weiterfahren und den Ausblick von dort genießen, doch viel schöner ist es, auf dem Cedar Grove Track durch eine Würgefeige hindurch und über kleine Bäche sowie unter Palmen dorthin zu spazieren.


Die Araluen Falls


Das Sky Window

Vom Sky Window aus kann man dann theoretisch acht Kilometer entlang des Clarke Range Track weiter zur Broken River Visitor Area wandern, doch da man dort dann ohne Auto stehen würde, ist es besser, man wandert nur die Hälfte der Strecke und erkundet die andere Hälfte von der anderen Seite aus. Wert ist es dieser Pfad allemal, da er durch dichten Regenwald und unter Palmen hindurch führt und einen vor allem früh am Morgen oder während leichten Regens den Dschungel richtig spüren lässt.

Weiter entlang der Straße erreicht man schließlich den beliebtesten Teil des Parks bei Broken River. Von der Brücke über den Fluss aus kann man dann entweder auf dem nach Westen führenden River Walk entlang des Ufers nach Schnabeltieren suchen oder man folgt einer Hälfte des in den tiefen Dschungel führenden Rainforest Circuit und des Granite Bend Circuit entlang des Flusses. Die besten Chancen die Tiere zu sehen, hat man dabei am späten Nachmittag, am frühen Morgen sowie an bedeckten Tagen.

Wer gerne länger wandert, der kann anschließend den einfach acht Kilometer langen Crediton Creek Walk gehen, welcher am Ende auf den Wishing Pool Circuit trifft. Oder man nimmt das Auto hierher und genießt diesen Badeplatz am Broken River ohne schweißtreibende Anreise.

 

Broken River

Info

Lage: 60 km westlich von Mackay

Anfahrt: In Mackay biegt man vom Bruce Highway Richtung Eungella ab, folgt der Peak Downs Road 6,5 km und nimmt dann die Mackay Eungella Road. Zur Finch Hatton Gorge gelangt man, wenn man nach 50 km auf die Owens Creek Loop Road fährt, diese nach 500 m nach links auf die Gorge Road verlässt und dieser 8,5 km folgt. Die Broken River Section erreicht man, indem man auf der Mackay Eungella Road bleibt, bis man nach fast 20 km in Eungella die Eungella Dam Road nimmt, die einen nach 5 km zum Parkeingang bringt. Der versteckte Eingang zum Wishing Pool Circuit beginnt ggü. dem Parkplatz in der scharfen Kurve entlang der östlichen Crediton Loop Road, welche anfängt, wo die Eungella Dam Road nicht mehr geteert ist.

Achtung: Die letzten 9 km bis Broken River sind teilweise sehr kurvig und steil, weshalb man besonders vorsichtig sein muss, wenn man mit einem Wohnanhänger unterwegs ist. Die Straße zur Finch Hatton Gorge ist teilweise ungeteert und führt über drei kleine Wasserläufe, die meist auch von normalen Autos überquert werden können.

Öffnungszeiten: immer

Eintritt: nichts

Aktivitäten: Wandern, Baden, Tauchen

Rainforest Scuba: Tauchen in einem von Schnabeltieren, Schildkröten und zahlreichen Fischen bewohnten, bis zu 4 m tiefen Abschnitt des Finch Hatton Creek; täglich 3 h Touren (1 h Schnabeltierinfos + Tauchen so lange die Luft reicht) um 14 Uhr oder nach Vereinbarung; 115/160 AUD zertifizierter Taucher/Neuling; 55 Anzac Parade, Finch Hatton; www.rainforestscuba.com; Tel.: +61 4 3445 5040

Unterkünfte:

•QPWS Campingplatz Broken River Bush Camp: Standardplatz am Fluss ohne Strom, aber mit Toiletten; 6,55 AUD p. P. (ab 5 J.); Onlinebuchung: www.qld.gov.au/camping ⇨ camping

Broken River Mountain Resort: am Eingang zur Broken River Section; Zimmer ab 140 AUD und Hütte ab 200 AUD; Eungella Dam Road, Eungella; www.brokenrivermr.com.au; Tel.: +61 7 4958 4000

Eungella Mountain Edge Escape: 3 Hütten mit Blick über das Pioneer Valley; Hütte ab 120 AUD; North Street, Eungella; www.mountainedgeescape.com.au; Tel.: +61 7 4958 4590

Sie haben die kostenlose Leseprobe beendet. Möchten Sie mehr lesen?