Tagebuch der Geschichte der USA des 19. Jahrhunderts

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Tagebuch der Geschichte der USA des 19. Jahrhunderts
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Michael Franzen



Tagebuch der Geschichte der USA des 19. Jahrhunderts



Band 2 1812 - 1824





Dieses ebook wurde erstellt bei






Inhaltsverzeichnis





Titel







Vorwort







1812







1813







1814







1815







1816







1817







1818







1819







1820







1821







1822







1823







1824







Bibliografie







Bereits erschienen







Impressum neobooks







Vorwort




Der

 zweite Band der Geschichte der Vereinigten Staaten beschreibt chronologisch die Zeit von 1812 bis 1824. Durch die gegenseitigen Handelsbeschränkungen, gepaart mit der Verletzung der amerikanischen Neutralität in den napoleonischen Kriegen, kommt es 1812 schließlich zum sogenannten

„Zweiten Unabhängigkeitskrieg“

 zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien. Einhergehend mit dem Niedergang Frankreichs in Europa und das Ende der Herrschaft von Napoleon Bonaparte, festigen die USA ihre Macht sowie den industriellen Aufschwung jenseits des Atlantiks, was in dem Begriff der

„Era of Good Feelings“

 ihren Ausdruck findet. Bedingt durch den zurückliegenden Konflikt in Europa, setzen die USA nun auch weitreichende, außenpolitische Akzente im Bezug auf die Nichteinmischung europäischer Mächte in die Geschicke der süd- und mittelamerikanischen Staaten was insbesondere durch die

„Monroe-Doktrin“

 von 1823 bekräftigt wird.




Neumünster, im Dezember 2017



- der Autor -













1812




Benjamin

Rush (1749-1813) aus Maryland veröffentlicht mit

„Diseasses of the Mind“

 in Philadelphia sein Standartwerk der Psychiatrie.




In

 Philadelphia wird die erste Lebensversicherung der USA sowie die Akademie der Naturwissenschaften


gegründet.




Bei

 der Wahl zum 13. US-Kongress gewinnt die Demokratisch-Republikanische Partei die Mehrheit im Senat und Repräsentantenhaus.




Dr.

 John Colins Warren (1778-1856) veröffentlicht in Boston das

„New England Journal of Medicine.“




Die


City Bank of New York

 wird gegründet.




Das


General Land Office

 wird eine unabhängige Agentur der Bundesregierung.




Die

Ausbildungsakademie für Jugendliche wird in Williamsport, Pennsylvania gegründet.




Die

 älteste Kentucky Bourbon Brennerei, die Oscar Pfeffer Brennerei, jetzt Woodford Reserve Distillery wird am Glenn Creek im Woodford County, Kentucky gegründet.




Das


Princeton Theological Seminary

 wird in New Jersey gegründet.






02. Januar






Der US-Senator aus Iowa (1848-1855), Augustus Caesar Dodge, wird in Sainte Genevieve, heutiges Missouri geboren.






10. Januar






Der US-Senator aus Georgia (1871-1873), Joshua Hill, wird in Abberville, South Carolina geboren.






12. Januar






Die Dampfschifffahrt auf dem Mississippi beginnt mit der Fahrt des Raddampfers

New Orleans

unter dem Kapitän Nicolas Roosevelt (1767-1854).






02. Februar






Russland gründet mit Fort Ross einen Pelzhandelsposten in Kalifornien.






07. Februar






Die letzten vier Beben der Stärke 8+ auf der Richterskala erschüttern erneut das Gebiet um New Madrid im heutigen Missouri.






11. Februar






Der erste und einzige Vizepräsident der Vereinigten Staaten (1862-1865), Alexander Hamilton Stephens, wird in Crawfordville, Georgia geboren.






12. Februar






Freie Schwarze dürfen in die Bürgerwehr eintreten.






15. Februar






Der Gründer von


Tiffany & Co

,

 der Schmuckhersteller, Charles Lewis Tiffany, wird in Killingly, Connecticut geboren.






16. Februar






Der 18. Vizepräsident der USA (1873-1875), Henry Wilson, wird in Farmington, New Hampshire geboren.






22. Februar






Der US-Senator aus Kalifornien (1852-1857), John B. Weller, wird in Montgomery, Ohio geboren.






11. März






Der Generalstaatsanwalt (1864-1866) James Speed wird in Jefferson County, Kentucky geboren.






13. März






Der US-Senator aus Connecticut (1875-1876), James Edward English, wird in New Haven, Connecticut geboren.






04. April






Präsident Madison verabschiedet ein 90-Tage-Embargo gegen den Handel mit Großbritannien.






10. April






Präsident Madison wird ermächtigt 100.000 Milizsoldaten für eine sechsmonatige Dienstzeit einzuberufen. Da die

Order of Council

 nach wie vor nicht aufgehoben werden, ist Madison nun von einer unnachgiebigen Haltung Großbritanniens gegenüber der USA überzeugt.






20. April






Der Vizepräsident der USA, George Clinton, stirbt in Washington D. C. im Amt.






30. April






Louisiana wird als 18. Staat in die Union aufgenommen; Hauptstadt wird Baton Rouge.






04. Mai






Der US-Senator aus Kentucky (1871-1877), John White Stevenson, wird in Richmond, Virginia geboren.






14. Mai






James Monroe beauftragt den Gesandten der USA in Caracas, Alexander Scott, der Regierung von Venezuela, welches gerade unabhängig geworden war, die guten Dienste der USA anzubieten. Zugleich lässt er den Gesandten der USA in Paris, London und Petersburg die Nachricht zukommen, dass die Vereinigten Staaten an der Unabhängigkeit der spanischen Provinzen ein Interesse haben und dass diese Mitteilungen den jeweiligen Regierungen mitgeteilt werden sollen.






19. Mai






Der Brigadegeneral der Konföderierten im Amerikanischen Bürgerkrieg, Felix Kirk Zollicoffer, wird in Maury City, Tennessee geboren.






30. Mai






Der Rechtsanwalt und Unionsgeneral im Amerikanischen Bürgerkrieg, John Alexander McClernand, wird in Breckinridge County, Kentucky geboren.






01. Juni






Präsident Madison übermittelt dem Kongress eine vertrauliche Botschaft, in der er eine Übersicht über das Verhalten von Großbritannien gegen die USA liefert und dabei feststellt, dass Großbritannien de facto bereits Krieg gegen die USA führt.






04. Juni






Das Louisiana-Territorium wird in

Territory of Missouri

 umbenannt; Gründung des Missouri-Territoriums.




Henry Clay lässt im Repräsentantenhaus darüber abstimmen, ob die USA Großbritannien den Krieg erklären soll. Das Haus stimmt mit 79 zu 49 Stimmen für den Krieg. Am 18. Juni stimmt schließlich auch der Senat mit 19 zu 13 Stimmen zu. Währenddessen ist die britische Regierung angesichts der ansteigenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten, am 16. Juni nunmehr bereit, den Standpunkt der USA nachzugeben. Dann jedoch verzögert sich die Aufhebung der

Order of Council

durch die Ermordung des britischen Premierministers Spencer Perceval am 11. Mai 1812. Beginn des Krieges gegen Großbritannien.






21. Juni






Commodore John Rodgers verlässt mit seinem Geschwader, bestehend aus den Fregatten

USS United States

 unter dem Kommando von Stephen Decatur, der

USS Congress

 unter dem Kommando von John Smith (1780-1815), der

USS President,

 auf der Rodgers selbst das Kommando führt, sowie dem Kanonenboot

Hornet

 und der Brigg

Argus,

Sandy Hook in New Jersey, um eine Flotte von 100 britischen Handelsschiffen abzufangen, die angeblich von Jamaika nach England segelt.






23. Juni






Die

USS President

 kann 55 Meilen östlich von New York die englische

HMS Belvidera

 stellen und es kommt zum ersten Seegefecht des Krieges. Am frühen Abend kappen die Briten ihren Anker, werfen ihre Boote sowie fast die gesamten Nahrungsmittel- und Wasservorräte über Bord und segeln mit dem so reduzierten Gewicht der

President

 davon. Sie erreicht drei Tage später den Hafen von Halifax. Rodgers selber bricht sich ein Bein, als er bedingt durch die Explosion eines eigenen Geschützes in die Luft geschleudert wird, bevor er auf das Deck zurückfällt. 16 Amerikaner kommen bei dem Unglück ums Leben.

 






06. Juli






Der Kongress schafft die Möglichkeit, verdienten Offizieren für besondere Leistungen zu ihrem regulären Rang einen Brevet-Rang zu verleihen. Der Brevet-Rang hebt vor allem im Amerikanischen Bürgerkrieg junge talentierte Männer, wie z.B. George Armstrong Custer, in höchste Kommandopositionen, überträgt ihnen eine hohe Verantwortung für große Truppenteile, ohne ihnen jedoch mehr Sold zahlen zu müssen.






12. Juli






Amerikanische Truppen unter General William Hull (1753-1825) dringen nach Windsor in Ontario, Kanada vor.






14. Juli






Der Miami-Häuptling Little Turtle (*1752) stirbt in Fort Wayne, im heutigen Indiana.






15. Juli






Die amerikanische Brigg

Nautilus

wird von einem britischen Geschwaderverband aufgebracht.






17. Juli






Die Briten erobern das strategisch wichtige Fort Mackinac (Mackinac Island) zwischen dem Michigan- und Huronsee.






19. Juli






Die Amerikaner schlagen bei Sackets Harbor, Lake Ontario, einen britischen Angriff zurück.






05. August






In der Schlacht von Brownstown, Michigan-Territorium erringen 200 Amerikaner unter Major Thomas B. Van Horne (1782-1841) einen taktischen Sieg gegen die indianische Föderation unter Tecumseh.






09. August






In der Schlacht von Maguaga, in der Nähe der heutigen Stadt Trenton, Michigan treffen Briten, kanadische Milizen unter Major Adam Charles Muir (1170-1829) und Tecumsehs Indianer auf eine Streitmacht der Amerikaner unter Leutnant Colonel James Miller (1776-1851). Die Briten schießen dabei aus Versehen aufeinander, doch Miller kann diesen Umstand nicht in einem Sieg ummünzen. Das Ergebnis des Gefechtes ist am Ende nicht schlüssig. Sechs Briten werden getötet, 21 verwundet. Auf amerikanischer Seite fallen 18 Soldaten, 64 werden verwundet.






13. August






Die amerikanische Fregatte

USS Essex

unter Commodore David Porter (1780-1843) erobert die britische Sloop

Alert.






15. August






Bei Fort Dearborn, Illinois-Territorium kommt es zu einer kurzen Schlacht zwischen rund 500 Potawatomie unter Häuptling Blackbird und 93 Amerikanern unter Captain Nathan Heald (1775-1832). Die Indianer siegen, wobei 52 Amerikaner Männer, Frauen und Kinder massakriert und 41 gefangen genommen werden. Fort Dearborn wird danach niedergebrannt. Dieses führt später zu amerikanischen Angriffen auf Dörfer der Miamis, die daraufhin an der Seite der Briten in den Krieg eintreten.






16. August






In völliger Verkennung der Stärke der Briten und ihrer indianischen Verbündeten, übergibt der amerikanische Brigadegeneral William Hull die Stadt und Festung Detroit de facto kampflos an die Briten unter Generalmajor Isaac Brock (1769-1812). Sieben Amerikaner werden getötet, 2.493 gefangen genommen. Die Gegenseite beklagt lediglich zwei Verwundete. Hull wird später vor ein Kriegsgericht gestellt, dort zum Tode verurteilt, jedoch von Präsident Madison am Ende begnadigt.






19. August






Vor der Küste von Nova Scotia kommt es zu einem Seegefecht zwischen der

USS Constitution

 und der englischen Fregatte

Guerriere

. In weniger als 30 Minuten ist die

Guerriere

 in Fetzen geschossen und muss die Flagge streichen. Sie wird von der Besatzung selber in die Luft gesprengt, bevor die Männer von der

Constitution

 an Bord genommen werden. Die Verluste der Amerikaner unter Kapitän Isaac Hull (1773-1843) betragen sieben Tote und sieben Verwundete, die der Engländer betragen 101 Tote und Verwundete.






20. August bis 08. September






Ein Waffenstillstand zwischen dem englischen Gouverneur George Prevost (1767-1816) und General Henry Dearborn (1751-1829) verschafft den Amerikanern die nötige Zeit, sich wieder zu sammeln.






29. August






John Rodgers Geschwader läuft in den Hafen von Boston ein. Den Jamaika-Konvoi der Briten konnte Rodgers nicht stellen. Auf dem Heimweg war es ihm aber gelungen, acht kleine englische Handelsschiffe aufzubringen.






30. August






Die

Constitution

 läuft in den Hafen von Boston ein und die Versenkung der

Guerriere

ist das Hauptgesprächsthema der Stadt. Kirchenglocken werden geläutet und die Menschen feiern Isaac Hull und seine Männer wie Helden. Da Hull sich nunmehr seiner Familie widmen will, wird er von William Bainbridge (1774-1833) ersetzt, der das Kommando über die

Constitution

 erhält.






04. bis 15. September






Bei der Belagerung von Fort Harrison im Indiana-Territorium erringen die Amerikaner unter Captain Zachary Taylor (1784-1850) dem späteren US-Präsidenten, einen Sieg gegen eine indianische Konföderation von 600 Miami, Potawatomie, Kickapoo und Winnebago unter den Häuptlingen Stone Eater und Joseph Lenar.






05. bis 12. September






Eine Allianz aus Miami und Potawatomie unter den Häuptlingen Winamac und Five Medals belagern erfolglos das Fort Wayne im Indiana-Territorium. Amerikanische Truppen unter William Henry Harrison können das belagerte Fort am 12. September befreien.






21. September






Erfolgreicher amerikanischer Überfall auf den englischen Versorgungsstützpunkt Gananoque am St. Lawrence River.






29. September






Der Gründer des Werkzeugherstellers

EG Stearns & Company

, George Noble Stearns wird in Lanesboro, Berkshire County, Massachusetts geboren.






Oktober






Harrisburg wird die neue Hauptstadt von Pennsylvania und löst damit Lancaster ab.






01. Oktober






Der zweite Gouverneur von Iowa (1850-1854), Stephen P. Hempstead, wird in New London, Connecticut geboren.






06. Oktober






Der US-Senator aus Kentucky (1859-1865), Lazarus Whitehead Powell, wird in Henderson County, Kentucky geboren.






09. Oktober






Der erste Sekretär und Schatzmeister der Mormonen im Utah-Territorium, Almon Whiting Babbitt, wird in Cheshire, Massachusetts geboren.




Eine amerikanische Flottille unter Leutnant Jesse Duncan Elliott (1782-1845) erobert vor Fort Erie die englischen Briggs

Caledonia

 und

Detroit.






13. Oktober






In der Nähe der Stadt Queenston am Niagara River, Ontario, Kanada kommt es zur Schlacht von Queenston Hights zwischen 1.600 Briten unter Sir Issac Brock und Sir Roger Hale Sheaffle (1763-1851) sowie 6.000 Amerikanern unter Stephen Van Rensselaer (1764-1839) Die amerikanischen Truppen sind schlecht ausgebildet und unerfahren, doch Präsident Madison benötigt unbedingt einen Sieg, um die Moral der Amerikanern nach dem Hull-Disaster wieder zu steigern. Widerwillig führt Rensselaer die Armee ins Feld und obwohl es ihm gelingt, einen Brückenkopf auf der anderen Seite des Niagara zu bilden, wird der sicher geglaubte Sieg zu einem Debakel, als es den Briten unter Brock und, als dieser im Kampf gefallen ist, unter Sheaffle, gelingt, den Brückenkopf zu zerschlagen. Die Briten beklagen 14 Tote und 77 Verwundete, auf Seiten der Amerikaner fallen 100 Soldaten, 300 werden verwundet und 925 geraten in Gefangenschaft.






18. Oktober






Zwischen der

USS Wasp

und der englischen

Frolic

 kommt es zu einer einstündigen Seeschlacht, wobei sich beide Schiffe zu Wracks schießen. Beide Sloops werden nur wenige Stunden später von dem englischen Linienschiff

Poictiers

 aufgebracht.






25. Oktober






In der Sargassosee, etwa 450 Seemeilen westlich der Karibischen Inseln, kommt es zu einem Seegefecht zwischen der

USS United States

 unter Stephen Decatur und der englischen Fregatte

Macedonian

 unter Kapitän John Carden. Das Geschützfeuer der

United States

 ist vernichtend. Mehr als 100 Kanonenkugeln dringen in den Rumpf der

Macedonian

 ein und fast alle ihre Kanonen sind zum Schweigen gebracht worden. Gegen Mittag gibt Carden schließlich den Befehl, die Flagge zu streichen. Mehr als 100 englische Seeleute sind tot oder verwundet. Mit einer Nottakelage bestückt nehmen beide Fregatten dann Kurs in Richtung der USA und erreichen im Dezember New London in Connecticut.






November






Die englische Flotte beginnt mit der Blockade von South Carolina und Georgia.






9. bis 10. November






Das größte britische Schiff auf dem Ontariosee, die Sloop

Royal George,

 entkommt nur knapp einen Angriff eines amerikanischen Geschwaders unter Commodore Isaac Chauncey (1772-1840) und flüchtet sich in den Hafen von Kingston. Am nächsten Tag