Revenge - Amys Rache

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Aus der Reihe: White Beach-Reihe #4
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Revenge - Amys Rache
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Über das Buch:

Zwei letzte Morde führen Amy nach White Beach. Nur noch diese zwei Männer stehen auf ihrer Liste, dann hat sie endlich ihre Schwester gerächt. Es könnte so einfach sein, würde da nicht ein anderer Rachefeldzug ihre Pläne durchkreuzen.

Und ehe es sich Amy versieht, steht sie direkt im Fokus der Familie Gold. Mit Chris, einem ehemaligen FBI-Agenten an ihrer Seite, steckt sie schon bald mitten in den Ermittlungen. Dabei muss sie aufpassen, dass niemand erfährt, dass sie eine Mörderin ist und noch mehr, dass sie Chris nicht zu nah an sich heranlässt.



Melanie Weber-Tilse

Deutsche Originalausgabe, 1. Auflage 2018

Ihr findet mich auf https://weber-tilse.com/

https://www.facebook.com/autorin.webertilse

Email Melanie@Weber-Tilse.de

Herausgeber:

Melanie Weber-Tilse

An der Linde 10a, 35274 Kirchhain

© Juni 2018 Melanie Weber-Tilse

Alle Rechte vorbehalten!

Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der offiziellen Erlaubnis durch die Autorin.

Covergestaltung: Alisha Mc Shaw / alishamcshaw.de

Bilder: © shmeljov, © PawelSierak, © pat138241 / depositphotos.com

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Amy

Chris

Amy

Chris

Amy

Chris

Amy

Chris

Amy

Chris

Amy

Chris

Amy

Chris

Amy

Chris

Amy

Chris

Amy

Chris

Amy

Chris

Amy

Epilog

White Beach

Über die Autorin

Prolog

Seine Hand fuhr ihr zwischen die Beine und die Finger drangen ohne Umschweife in sie ein. Stöhnend warf sie den Kopf in den Nacken, streckte ihm ihr Becken entgegen, damit er sie noch tiefer und härter fingern konnte.

»Das gefällt dir«, raunte er an ihrem Ohr und ihr liebliches Keuchen, war ihm Antwort genug.

Er zog sich aus ihr zurück und sie richtete sich langsam wieder auf. Mit einem lasziven Lächeln drängte sie ihn rückwärts zum Bett und als er es erreicht hatte, drückte sie auf seine Brust, was das Zeichen für ihn war, sich fallen zu lassen.

»Komm her du kleines, geiles Ding, reite mich.« Er lachte dreckig.

Sie dagegen grinste nur, zog ihm die Hose herunter und strich kurz über seinen harten Ständer. Ein tiefes Knurren entfuhr ihm und sie schwang sich breitbeinig auf ihn.

Mit kreisendem Becken saß sie auf ihm, hielt ihre Hände hinter dem Rücken und schaute dann auf sein Gesicht hinab.

Die pure Geilheit stand in diesem geschrieben und ihres verzog sich nun zu einer eisigen Maske.

»Fick mich endlich«, keuchte der Mann und drückte seinen Schwanz gegen ihr nacktes Geschlecht.

Mit einem Ruck ließ sie die Hand nach vorne schnellen und stach das Messer tief in seine Brust. Genau zwischen der vierten und fünften Rippe steckte es in seinem Herz. Wieder und wieder hatte sie geübt, um diesen Eintrittspunkt auch zielsicher zu treffen.

Langsam und schon fast genüsslich zog sie das Messer aus seiner Brust und schaute ihn dabei in die Augen, die weit aufgerissen waren. Ja, so schnell ging es, einem das Leben auszuhauchen.

Sie stieg von ihm herunter und strich Nummer fünf von ihrer Liste, die sie sicher in ihrem Kopf aufbewahrt hatte.

Jeden einzelnen von den zwölf Namen darauf, würde sie nach und nach eigenhändig umbringen.

Amy

Amy betrat die Sporthalle und blieb verwundert am Eingang stehen. Mit so einem Empfangsbereich hatte sie nicht wirklich gerechnet. Nur kurz hielt sie inne und trat dann entschlossen an den Tresen.

»Hallo und herzlich willkommen in Barneys Sporthalle«, wurde sie von einem Mädchen begrüßt, welches sicher noch nicht volljährig war. »Möchtest du hier trainieren? Alleine oder brauchst du Hilfe?«

»Jess«, erklang eine männliche Stimme und besagte zuckte kurz zusammen. »Wie oft habe ich dir gesagt, dass du Kunden nicht gleich Duzen sollst.«

Ein älterer Mann kam auf sie zu und Amy war mittlerweile ein wenig genervt. Sie wollte trainieren und nicht Smalltalk halten. Dafür hatte sie keine Zeit. Oder generell einfach keine Lust.

Aber da sie nicht auffallen wollte, hatte sie diese Halle im heruntergekommensten Viertel von White Beach ausgesucht und war überrascht worden.

»Entschuldigen Sie bitte«, wandte sich der ältere Mann an Amy. »Jess vertritt hier im Moment, bis ich eine neue Angestellte gefunden habe. Ich bin Barney und die Halle steht Ihnen natürlich zur Verfügung, egal was Sie machen möchten. Wenn Sie Hilfe brauchen, bin ich natürlich sehr gerne bereit, Ihnen alles zu zeigen.«

Er lächelte sie an und erwartete wohl, dass sie sich nun vorstellte. »Amy«, sagte sie daher. »Sagt Amy zu mir und gegen ein Du habe ich nichts einzuwenden und ich brauche keine Hilfestellung.«

Barney nickte ihr nur zu. »Dann überlasse ich dich mal Jess und verschwinde wieder.«

Jess hielt ihr ein Formular entgegen, welches Amy ausfüllte, dabei aber nicht nur einmal stark von der Wahrheit abwich.

»Du musst da nicht alles angeben. Letztendlich ist das Formular nur eine Farce, es ist aber Vorschrift. Wir haben viele Kinder von der Straße oder auch Kleinkriminelle, die nicht ihren richtigen Namen oder die Herkunft angeben wollen und wenn, ist es meist gelogen. Seit Vicky aber mit den Kindern trainiert und die Sozialbehörde hin und wieder ein Auge hier draufhat, hat Barney hier einiges geändert.«

So wie es aussah, redete Jess gerne. Amy würde aufpassen, was sie in ihrer Gegenwart erzählte, wobei sie generell nicht vorhatte, sich mit den Menschen hier zu unterhalten. Sie wollte trainieren, um fit zu bleiben, brauchte ab und an einen Sparringpartner und das war’s.

Sie würde keine Freundschaften schließen, denn sobald sie ihre Aufgabe hier erfüllt hatte, ging es weiter zum nächsten Ort.

Amy gab das Formular zurück, bezahlte bar für die heutige Benutzung und verschwand in den Umkleidekabinen.

Auch hier war alles hell, freundlich und sauber. Das Bild passte zu einem renommierten Sportlable, aber nicht wirklich zu einer Sporthalle mitten im Armenviertel von White Beach.

Sie zog sich ihre Trainingsklamotten an und betrat dann endlich die Halle. Man sah, dass es einmal eine alte Lagerhalle gewesen war, denn den Charme davon hatte sie nicht eingebüßt. Trotzdem war es sauber und die Geräte, die vorhanden waren, sahen allesamt intakt und ordentlich aus. In der Mitte der Halle war ein Boxring, in dem zwei Männer mit Handschuhen und Gesichtsmaske trainierten.

Anfänger, dachte sie nur und ging zu der Laufbahn, die einmal komplett über die Längsseite der Halle verlief. Bahn um Bahn nahm sie in einem gleichmäßigen Tempo und wärmte ihre Muskeln auf.

Nach Sit-ups, Liegestützen und Strechting, tapte sie sich die Hände zur Stabilisierung und wand sich dem nächsten Boxsack zu. Diesen bearbeitete sie mit gezielten Schlägen und Tritten und auch weiterhin blendete sie den Rest der Trainierenden aus.

 

Nachdem sie sicher schon eine halbe Stunde das Schlagpolster bearbeitet hatte, merkte sie, wie sich ihr jemand von hinten näherte. Sicherlich hielt derjenige sie für komplett abwesend, aber Amy war immer mit ihren Sinnen voll da. Sie konnte, nein sie durfte sich keinen Fehler erlauben. Nicht bei dem, was sie tat.

Dazu gehörte es immer auf der Hut zu sein, auch beim Training. Oder gerade dort, war es eine gute Übung war, sich auch weiter auf alles andere und nicht nur die Schlagabfolge, zu konzentrieren.

Wenngleich der Geräuschpegel in der Halle hoch war, so hörte sie genau die Schritte des Mannes hinter sich. Obwohl hier auch Frauen trainierten, wusste sie genau, dass es ein Mann war. Das Gangbild, wie die Füße aufgesetzt wurden, wie er sie abrollte, wie weit er die Schritte auseinander setzte, passte einfache nur zu einem Mann.

Sie hatte lange Zeit bei den Shaolin Mönchen gelebt, meditiert und auch deren Kampfkünste erlernt. Selten nahmen sie Frauen auf, aber als sie damals halb tot vor den Klostermauern angekommen war, hatte man sie ohne nachzufragen aufgenommen, gesund gepflegt und nachdem sie ihre Geschichte erfahren hatten, war sie in ihre Künste eingeweiht worden. Wobei der Anfang nur mit meditieren und stupiden – wie sie damals dachte – kleinen, sich immer wiederholenden Übungen, ausgefüllt war. Irgendwann hatte sie den Sinn dahinter verstanden, denn Kämpfen war nicht gleich Kämpfen.

Auch wenn sie auf Rache aus war, so ging sie gezielt, mit viel Planung und Vorarbeit an ihre Aufgaben heran.

Der Mann war in Reichweite und in einer schnellen und geschmeidigen Bewegung drehte sie sich herum, fasste ihn am Oberarm und der Schulter und ließ ihn dann über ihr ausgestrecktes Bein auf den Boden krachen. Eisblaue Augen schauten sie von unten an und bohrten sich in ihren Blick.

Amy musste sich eingestehen, dass sie gerade ein heißes Exemplar von Mann auf die Matte befördert hatte und wären sie allein in der Halle, dann wäre sie auch nicht abgeneigt, sich direkt auf ihn zu setzen.

Augenblicklich ließ sie ihn los und trat einen Schritt zurück.

Mit Schwung sprang er wieder auf die Füße und nun schaute sie nicht mehr zu ihm herab, sondern musste tatsächlich den Kopf in den Nacken legen. Sie war mit ihren 1,60 schon immer relativ klein gewesen, aber der Mann hier, musste an die 1,90 groß sein.

»Ich wollte dir nichts tun«, sprach er mit einer sehr tiefen Stimme und Amy musste sich eingestehen, dass es äußerst schade war, dass die Halle so gut besucht wurde.

»Dann darfst du dich nicht von hinten anschleichen«, gab sie betont gelassen zurück. Egal wie es in ihrem Inneren aussah, sie war zu gut trainiert, um andere ihre Gefühle zu zeigen.

Seine Augen blitzten auf und ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen. »Schade, denn von hinten kann durchaus sehr reizvoll sein.«

Nun musste auch Amy grinsen. Der Mann schien wohl auch nicht abgeneigt, sich mit ihr auf die Matte zu begeben … aber ganz gewiss nicht zum Kämpfen.

»Chris.« Er streckte seine Hand aus und als sie diese ergriff, musste sie feststellen, dass er einen angenehmen starken Händedruck hatte. Der Mann wusste sicher, wie man zufasste. Männer mit seichtem Waschlappendruck fand sie äußerst abstoßend.

»Amy«, antwortete sie genauso kurz und zog dann die Hand zurück.

»Du bist neu hier.« Eine simple Feststellung von Chris. Wahrscheinlich war er öfter hier und kannte die Trainierenden.

Amy nickte nur.

»Brauchst du einen Sparringpartner?« Mit dem Kopf wies er auf den Ring, der soeben freigeworden war.

Sie war sich nicht sicher, ob das eine gute Idee war. So wie er aussah, war er gut. Nicht dass sie Angst gehabt hätte, aber bis sie nicht wusste, wen sie hier vor sich hatte, wollte sie nicht sofort zeigen, was sie drauf hatte. Aber wenn sie sich zügelte, dann war gegen eine kleine Runde nichts einzuwenden.

»Gern.«

Er ging vor und als er die Seile auseinanderzog, um sie durchzulassen, hätte sie fast aufgestöhnt. Warum mussten Männer immer meinen, dass jede Frau Hilfe benötigte? Aber mit einem leichten Nicken und einem Lächeln, welches nicht zeigte, wie angenervt sie von so einem Verhalten war, stieg sie in den Ring.

»Regeln? Schutzkleidung?«

Anscheinend war er nicht der große Redner und beschränkte sich auf das Wesentliche. Das wiederum gefiel ihr.

»Nichts davon«, gab sie knapp zurück und diesmal nickte er ihr zu.

Sobald er sich im Ring aufhielt, beobachtete sie jede seiner Bewegung, machte schnell aus, welches sein Standbein war, wie er die Arme und Schultern hielt und sie musterte. Kurz wirkte er irritiert, weil sie reglos in ihrer Ecke stand, vermeintlich die Arme entspannt an den Seiten herabhängend und so gar nicht auf den Kampf vorbereitet.

Aus dem Augenwinkel und vom Hören her, bekam sie mit, wie sich von den Seiten und hinten neugierige Zuschauer näherten. Sie musste aufpassen, dass sie hier keine Show lieferte, bei denen allen der Mund aufstand, sondern musste sich so gewöhnlich wie möglich geben.

Als er angriff, zog sie daher in Abwehr die Arme vor den Körper, parierte den Schlag nur halbherzig und tat so, als ob er sie überrascht hatte.

Doch am Zucken seiner Augenbraue erkannte sie, dass er ihr das kleine Schauspiel nicht abgenommen hatte. Die Zuschauer gewiss, aber nicht er.

Er schien gut zu sein und so versuchte sie die Zuschauer nicht merken zu lassen, wie gut sie war, ihm aber dagegen mehr zu bieten, dass er nicht misstrauisch wurde.

Nach einigen Angriffen und Attacken, setzte sie gezielt einige Schläge und Tritte, ließ sich dann aber nach einigen weiteren Runden auf den Boden schicken.

Die Zuschauer klatschten und riefen »Chris, Chris, Chris« und jubelten ihm zu.

Er dagegen sah sie mit ausdrucksloser Miene an, hielt ihr die Hand entgegen und zog sie auf die Füße.

»Glückwunsch«, lächelte sie. »Du hast wirklich ne harte Linke.« Sie rieb sich über die Schulter und tat, als ob diese schmerzte.

»Danke«, sagte er nur knapp und verschwand zügig aus dem Ring.

Sie zuckte mit dem Schultern, ließ sich diesmal von einem der glotzenden Männern die Seile auseinanderhalten – immerhin schauten immer noch genug von denen zu – und verschwand anschließend in der Umkleidekabine. Für heute hatte sie genug trainiert.

Chris

Seinen Boss würde er noch einmal umbringen. Wie hatte er ihm diesen Auftrag nur geben können? Personenschützer einer verzogenen, pubertierenden Göre, von irgendeinem reichen Industriellen.

Den ganzen Tag war er mit der 14-jährigen durch diverse Läden gezogen, hatte sie ab mittags dann auch noch mit ihren Freundinnen zusammen ertragen müssen und hatte drei … nein, sogar fünf Kreuze gemacht, als er sie endlich zuhause hatte abliefern können und das dortige Wachpersonal nun für sie zuständig war.

Er musste dringend mit Ryan sprechen, dass er einem anderen diesen Job übertrug. Solange es nicht seine eigene pubertierende Tochter war, wollte er auch mit diesem Alter nichts zu tun haben. Und da er keine Tochter hatte, würde das noch lange so sein.

Wie jeden zweiten oder dritten Abend ging er bei Barney zum Trainieren vorbei. Sein Job im Sicherheitsbereich verlangte dass er fit blieb. Früher hatte er eine sehr gute Kampfausbildung genossen und auch diese sollte nicht verkümmern.

Er war gerade dabei sich aufzuwärmen, als ihm die Frau ins Auge fiel, die gekonnt den Sandsack bearbeitete. Ihr Stand war ausgezeichnet, jeder Schlag absolut präzise gesetzt. Jeden Schritt den sie tat, war genau durchdacht. Chris erkannte sofort, dass er es mit einem Profi zu tun hatte. Undercover mutmaßte er, denn er hatte wenige gesehen, die so ein Bild abgaben.

Das ließ sich aber schnell herausfinden, wie gut sie wirklich war. Er näherte sich ihr nicht von der Seite, oder von vorn, sondern direkt von hinten und es hatte den Anschein, dass sie ihn nicht bemerkte.

Bevor er aber auch nur den Gedanken daran verschwenden konnte, ob er ihr weiter zuschaute, oder doch auf die Schulter tippte, hatte sie sich schon blitzschnell herumgedreht und ihn auf den Boden befördert. Er war eigentlich gut, doch sie war in dem Moment eindeutig die Bessere.

Heilige Scheiße, diese Frau sah verboten gut aus. Die grünen Augen blitzten ihn an, die langen schwarzen Haare waren zu einem Zopf gebunden und so konnte er ihr wundervolles Gesicht betrachten. Eine kleine zierliche Nase, volle Lippen und geschwungene Augenbrauen. Diese Frau brauchte definitiv kein Make-up.

Nachdem er wieder stand und sie sich kurz vorgestellt hatten, wollte … oder konnte er sie nicht einfach gehen lassen und die Idee, als Sparringpartner anzutreten, war hirnrissig, aber die Einzige, die er auf die Schnelle hatte.

Im Ring bestätigte sich seine anfängliche Einschätzung. Die Frau war ein Profi, auch wenn sie nur allzu deutlich versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen. Viel zu schnell und auch zu einfach, ließ sie sich nach ein paar Runden auf die Matte legen und Chris war sauer. Amy spielte ihm eindeutig etwas vor. Und doch war es ihm gerade total egal. Denn während des mehr als lächerlichen Kampfes, war er ihr und ihrem Körper so nahe gekommen, dass ihn ihr Geruch fast wahnsinnig gemacht hatte.

So stand er hier jetzt mit einem verdammten Ständer in der Hose und als Amy in der Umkleidekabine verschwand, dachte er nicht weiter nach und folgte ihr nach kurzer Zeit.

Amy

Dieser Chris wäre eine schöne Ablenkung gewesen, aber eigentlich hatte sie für solche Dinge keine Zeit. Immer noch waren zwei auf der Liste übrig und beide befanden sich hier in White Beach.

Achtlos warf sie ihre Klamotten auf die Holzbank, schnappte sich ihr Waschzeug und betrat den Duschraum. Wie sie es sich schon gedacht hatte, war auch hier alles sauber. Eine kleine Mauer direkt hinter der Tür schützte die Frauen vor neugierigen Blicken.

Innen war es zwar wie eine Großraumdusche und doch war jede von ihnen zusätzlich mit einer kleinen Mauer abgetrennt. Außerdem konnte man, wenn man wollte, sich noch einen Duschvorhang vorziehen. Amy war wirklich erstaunt, wie gut diese Halle hier aussah und wie ordentlich es war … und das mitten im schlimmsten Getto von White Beach.

Sie wählte die Dusche, die ganz außen war und stellte das Wasser an. Die lauwarmen Tropfen prasselten auf ihren Körper und sie schloss genüsslich die Augen. Sie liebte Duschen, sie liebte aber auch genauso einen Sommerregen. Als sie noch Kind gewesen war, hatten sie und ihre Schwester oft im Regen gestanden und die Tropfen mit den Zungen aufgefangen.

Die Gedanken daran war unerwartet gekommen und Amy schob sie ganz schnell, ganz weit nach hinten in ihren Kopf zurück.

Sie hörte ihn, bevor sie ihn sah oder fühlte. Ihre Sinne waren, trotz, dass das Wasser auf sie prasselte, voll da. Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht und ohne sich umzudrehen, entgegnete sie. »Du hast dir aber Zeit gelassen.«

Sein tiefes Lachen kribbelte in ihrem Bauch und als sich ein Arm um sie schlang, schmiegte sie sich an seinen festen Körper. Mit der anderen Hand schob er ihr die Haare aus dem Nacken und dann spürte sie seine heißen Lippen darauf. Schauer jagten ihr über den Rücken, als er zarte Küsse von ihrer Schulter über ihren Hals verteilte. Sein harter Schwanz drückte in ihren Rücken und auch sie war erregt. Ihr Kitzler pochte und die Schamlippen schwollen an. In dem Moment wünschte sie sich nichts sehnlichster, als seinen Ständer in ihrer Höhle, zumindest aber, dass er seine Finger in sie gleiten ließ.

Aber Chris schien nicht daran zu denken, immer noch presste er ihren Körper an sich, verteilte seine Küsse, während die Hand vor ihrem Körper zu ihrer Brust gewandert war. Als er diese sanft drückte und ihren Nippel zwischen den Fingern leicht rieb, konnte sie das Stöhnen nicht mehr zurückhalten.

Trotz ihrer Vergangenheit genoss sie den Akt mit einem Mann, wenn dieser es verstand, sie in Flammen zu setzen. Und Chris war eindeutig ein Meister darin. Alleine durch diese Liebkosungen fing es dermaßen zwischen den Beinen an zu Kribbeln, das sie nicht anders konnte und ihre Schenkel aneinander rieb. Ihre Hände wanderten nach hinten und als sie diese zwischen ihre Körper gleiten lassen wollte, zog er sie nur noch enger an sich.

»Hör auf und genieß es einfach«, knurrte er an ihrem Ohr und sie keuchte auf, als er ihre Brustwarze ein klein wenig fester drückte.

 

Der Mann verstand es wirklich, sie in den Wahnsinn zu treiben. Immer noch hielt er sich von ihrem Zentrum zwischen den Beinen fern und widmete sich ihrer anderen Brust und ließ seine Lippen über den Rücken wandern.

Als er langsam herabsank und der Halt in ihrem Rücken verschwand, musste sie sich mit den Händen an der Wand abstützen. Sie war weit davon entfernt unerfahren zu sein, aber ein Mann, der seine Lust hinten anstellte und gerade bei der ersten Begegnung nur auf sie einging, war ihr noch nicht untergekommen.

Er war mit seinen Lippen an ihrem Gesäß angekommen und ein heiseres Stöhnen verließ ihre Kehle, nachdem er sich diesem ausgiebig widmete. Seine Hände kneteten ihre Hüften und sie drückte ihren Unterleib fester an sein Gesicht. Und doch ließ er ihre pochende Spalte immer noch links liegen. Sie war sich sicher, dass sie mittlerweile auslief und eine Berührung an ihrer empfindlichen Stelle, würde sie gewiss sofort zum Orgasmus bringen.

Während seine Hände ihren Hintern leicht auseinanderzogen, ließ er seine Zunge sanft über ihren Anus gleiten und ihr entfuhr ein leiser Schrei. Diese Gefühle, die sich zwischen ihren Beinen abspielten, konnte Amy nicht beschreiben und alles an ihr verzehrte sich danach ihn endlich in ihr zu spüren. Stattdessen leckte er immer wieder über ihren empfindlichen hinteren Eingang und stimulierte sie aufs Äußerste.

Sie konnte nicht anders, als ihren Unterleib rhythmisch zu bewegen und wenn er und sie so weitermachten, dann würde … abrupt hielt er inne.

»Nicht aufhören«, keuchte sie. Sie war so kurz davor gewesen.

Wieder sein Lachen, welches das Kribbeln in ihrem Bauch erneut anregte. »Noch nicht, kleine Kämpferin.«

Er ließ seine Hände über ihre Oberschenkelaußenseiten zu ihren Knöcheln wandern, umfasste sie, massierte und fuhr an den Innenseiten wieder hinauf. Während der ganzen Zeit küsste und knabberte er an ihrem Gesäß und mittlerweile meinte sie, vergehen zu müssen.

Seine Hände waren ganz nah an ihrer Mitte und doch berührte er sie immer noch nicht. Stattdessen fuhr er mit seinen Händen und auch dem Mund, den Rücken hinauf und sie konnte seinen harten Schwanz an ihrem Hintern spüren. Fest drückte sie sich gegen ihn, rieb sich an ihm und sie hörte, wie er scharf die Luft einsog.

Sie seufzte frustriert auf, als er sich von ihr löste. Er schob sich aber unter einem ihrer Arme hindurch. Sie hob den Kopf und schaute ihn gierig an. Auch sein Blick spiegelte ihren eigenen Erregungszustand wieder und doch schien der Mann eine bessere Selbstbeherrschung zu besitzen, als sie.

Normalerweise küsste sie keinen der Männer, mit denen sie schlief, doch seine warmen Lippen auf ihren wollte sie auf keinen Fall abweisen. Seine Zunge suchte die ihre und die Hand in ihrem Nacken ließ sie in seinen Mund stöhnen, so perfekt beherrschte er das sinnliche Spiel.

Viel zu schnell löste er sich von ihrem Mund, wandere an ihrem Körper nach unten und stülpte seinen über ihre Brustwarze. Während er sanft daran saugte, massierte er mit der Hand ihre andere Brust. Ihre Arme, mit denen sie sich immer noch an der Wand abstützte, fingen an zu zittern.

Endlich ließ er sich vor sie auf die Knie nieder und während ihr das warme Wasser den Rücken hinablief, spürte sie seinen heißen Atem auf ihrer Scham. Mit einem Knurren fasste er fest ihr Gesäß und drückte sie gegen sein Gesicht. Sie stöhnte laut auf. Endlich! Seine Lippen berührten ihre harte Knospe und instinktiv stellte sie ihre Beine weiter auseinander. Als seine Zunge über ihren Kitzler zu ihren Schamlippen strich, ruckte ihr Becken nach vorn und die Sehnsucht, sie in ihrem Inneren zu spüren wurde fast übermächtig. Viel zu lange ließ er sie schon zappeln.

Sie wimmerte, als seine Zunge ihre Lippen teilte und sich langsam in sie schob. Wie gerne würde sie endlich seinen prallen Ständer in sich haben. Immer wieder stieß seine Zunge in sie, um sich dann kurz zurückzuziehen und genüsslich ihre Perle einzusaugen und wenn er jetzt weitermachte, dann würde sie innerhalb von einigen Sekunden kommen.

Seine Finger, die zuvor auf ihrem Hintern gelegen hatten, schoben sich zu ihrem Anus und als er einen Finger in sie gleiten, ließ, ihren Kitzler fest ansaugte, rauschten die Gefühle über sie hinweg. Sie keuchte, wimmerte und krallte sich mittlerweile in seine Haare fest, während ihr Geschlecht auf seinem Gesicht zuckte. Verdammt, so heftig war sie schon lange … nein, noch nie gekommen.

Langsam zog er sich aus ihrem Hintern zurück, ließ ihre Perle frei und schob sich an ihrem Körper nach oben. Seine Arme legten sich um sie, sie schmiegte sich höchst befriedigt an ihn und ließ sich halten. Seine Hände streichelten behutsam ihren Rücken und nachdem sie wieder zu Atem gekommen war, löste sich Chris von ihr, gab ihr einen Kuss auf den Scheitel und wollte die Dusche verlassen.

»Aber … was ist mir dir?«, stotterte sie und als er sich zu ihr umwandte, sah sie seine steil aufgerichtete Erektion.

»Vielleicht ein anderes Mal.« Ein Grinsen, ein Zwinkern und er verschwand aus der Dusche und ließ sie irritiert zurück.

Kurz nachdem er sie verlassen hatte, stellte sie das Wasser aus und ging in die Umkleidekabine. So etwas war ihr allerdings wirklich noch nie passiert. Immer hatte sie die Männer danach verlassen. Nicht immer waren sie noch am Leben, aber das spielte keine Rolle. Es ging einzig und alleine darum, dass bisher noch kein Mann sie nach dem Sex einfach stehen hatte lassen. Schon gar nicht, wenn dieser nicht seinen Spaß gehabt hatte. Und den hatte Chris definitiv nicht gehabt.

Während des Abtrocknens musste sie ständig an das eben passierte denken. Verdammt, dieser Mann war wirklich heiß und wusste genau, was er zu tun hatte, damit es einer Frau gefiel. Kurz zog es in ihrem Bauch, weil sie definitiv nie einen Mann haben würde, der auf sie einging und alles für sie tun würde.

Sie zog sich an, stopfte ihre Sachen in die Tasche und verließ die Kabine. In der Halle wurde noch schwer trainiert und doch konnte sie von hieraus den großen und gutgebauten Chris nicht ausmachen.

Seufzend wandte sie sich zum Ausgang, verabschiedete sich von Jessy, die hoffte, dass Amy wiederkommen würde, und trat auf die Straße.

Ein paar Kids hingen noch ab, hauptsächlich eine Gruppe Mädchen und Amy reagierte instinktiv, als das Auto mit quietschenden Reifen um die Ecke gerast kam und das Fenster hinabfuhr.

»Runter«, brüllte sie, schubste im Rennen direkt ein paar von den Teenys um und schmiss dann gezielt ihre Tasche in Richtung des Schützens.

Die für die Gruppe geplanten Schüsse, gingen allesamt in die Luft und Amy sprintete ein kleines Stück hintern den Wagen her und merkte sich … nein, nicht das Nummernschild, das war sicher gefaked, sondern Automarke und Besonderheiten.

Während ihrer Ausbildung hatte sie wochenlang nur das Merken von Besonderheiten und Kleinigkeiten in extremen Situationen geübt. Immer und immer wieder, manchmal Stunde um Stunde. Mitten auf der Straße blieb sie stehen und drehte sich dann herum.

Vor der Halle hatten sich viele der Trainierenden eingefunden, halfen den Kids auf, beruhigten sie und waren am Diskutieren.

Christ stand ein wenig abseits und musterte sie aufmerksam. Diesen Blick kannte sie. Scheiße, dieser Mann war ganz sicher kein Krimineller. FBI, CIA oder eine sonstige Bundesregierung.

Er stieß sich von der Wand ab, schlenderte zu ihr herüber und hob dabei ihre Tasche, die auf der Straße lag, auf.

Stumm überreichte er sie ihr und wartete ab.

Ein leises Seufzen verließ ihre Lippen. »Schwarzer SUV Lincoln Navigator, Baujahr 2013. Über dem rechten Rücklicht eine kleine Beule, ich tippe auf eine Schranke, die in der Höhe war. Kratzer am Blech direkt über dem Schloss zum Kofferraum. Zwei Personen im Auto. Fahrer, weiß, Amerikaner, männlich ungefähr 30 Jahre alt. Beifahrer und Schütze, männlich, mexikanischer Herkunft, nicht älter als 20. Hat versucht mit einer MP5 die Kids niederzuschießen.«

In der Ferne waren Sirenen zu hören und sie wandte sich ab. Als er sie am Arm festhielt, schaute sie auf seine Hand, dann in sein Gesicht. Auf keinen Fall wollte sie ihn jetzt hier aufs Kreuz legen, aber wenn es sein musste, würde sie das tun … musste sie es tun. Sie konnte sich keiner Befragung durch die Polizei stellen. Er ließ sie los und nickte kaum merklich. »Verschwinde. Und Amy?« Sie blieb noch einmal stehen. »Danke.«

Sie tippte sich an die Stirn und verschwand dann mit schnellen Schritten in der nächsten Seitenstraße.

Das war jetzt gehörig in die Hose gegangen. Viel zu viele Zeugen hatten gesehen, was sie getan hatte und konnten sie beschreiben.