Möglichkeit für barrierefreies Morden

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Möglichkeit für barrierefreies Morden
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Martin Cordemann

Möglichkeit für barrierefreies Morden

Eine Krimikomödie für die Bühne

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

Die Personen

AKT 1

AKT 2

AKT 3

Impressum neobooks

Vorwort

Ein Mordfall, in dem alle Verdächtigen eine Behinderung haben. Ich hoffe, dass dies eine schöne Möglichkeit für körperbehinderte Schauspieler wäre. Zwischenzeitlich hatte ich überlegt, ob ich die Rollen geschlechterneutral schreibe, aber da stößt man dann schnell an Grenzen, wenn man jemanden „er hat“ oder „sie kann“ o.ä. sagen lassen will, was sehr unelegant wird, wenn man es irgendwie neutral umschiffen möchte. Deshalb sind den einzelnen Figuren also Geschlechter zugeteilt, aber das ließe sich bei einer Produktion natürlich an die Gegebenheiten anpassen, d.h. wenn eine einarmige Schauspielerin zur Verfügung steht, aber kein einarmiger Mann, dann wäre es natürlich sinnvoll, ihr die entsprechende Rolle zu geben. Bei der stummen Figur und seiner Begleiterin wäre es notwendig, zwei Personen zu besetzen, die tatsächlich die Gebärdensprache beherrschen, nicht allein, weil es dadurch authentischer wird, sondern auch, damit Zuschauer, die diese Sprache ebenfalls verstehen, in dem Stück etwas finden, das quasi nur für sie bestimmt ist. Da ich in dieser Sprachform nicht firm bin, habe ich nicht versucht, die Gespräche der beiden in einer Art zu schreiben, die ich „für Gebärdensprache halte“, die ja wahrscheinlich etwas anders funktioniert als Schrift- oder gesprochene Sprache, sondern in normalen Dialogen, die die entsprechende Schauspieler mit ihrem Wissen dann dieser Sprache anpassen können. Da das Lippenlesen offenbar in seiner hollywoodschen Form eher nicht der Wirklichkeit entspricht, werden die Gespräche zwischen diesen beiden Personen dann meist von beiden Seiten durch Gebärdensprache unterstützt werden müssen.

Beim Schreiben von

Metamordphose“

hat sich ein Ende ergeben, das eine Möglichkeit eröffnet. Und so begab es sich zu jener Zeit, dass dieses Stück auf lose Weise mit dem anderen verknüpft ist und so einen kleinen Bogen aufmacht, in dem alle Stücke lose miteinander verbunden sind. Dies ist somit das zweite Stück, doch das dritte...

PeeWee

Köln

2019

HINWEIS: Der Erwerb dieses E-Books berechtigt nicht zur Aufführung des Theaterstückes! Falls Sie Interesse daran haben, das hier vorliegende Stück auf die Bühne zu bringen, wenden Sie sich bitte an den Autor.

Die Personen

BETTINA SCHOTT, blind

STEFAN HEYNE, Rollstuhl

RITA PUKASS, taub

BORIS KLUCKERT, stumm

TONIO WOLF, einarmig

ANA KRONBERG, Krücken

Dr. D. KELLY, tot

MICHAELA LANGER, Gerichtsmedizinerin

AKT 1

Szene 1

(Behandlungszimmer einer Arztpraxis. Alles ist weiß und steril und irgendwie kalt. Es gibt zwei Türen, eine, die nach draußen führt und eine in den nächsten Behandlungsraum. Zudem gibt es ein hohes Regal. Fast alle sind schon da, hübsch über den Raum verteilt, bis auf SCHOTT, die kommt gleich erst zur Tür herein. Von all dem sehen wir aber noch nix, weil es dunkel ist, pechschwarz, um genau zu sein.)

SCHOTT: (tritt auf) Man hat mir versichert, die Polizei wäre auf dem Weg.

KRONBERG: Na, das wird auch Zeit.

HEYNE: Warum zum Henker ist keiner von denen hier?

SCHOTT: Starker Verkehr, angeblich.

KRONBERG: Das ist doch deren Ausrede für alles.

HEYNE: Ihnen ist schon bewusst, dass wir hier im Dunkeln sitzen, oder?

SCHOTT: Hm?

HEYNE: Es ist stockduster hier. Sind Sie blind oder was?

SCHOTT: (macht das Licht an)

LICHT

(Jetzt sieht man alle Beteiligten. HEYNE sitzt in einem Rollstuhl, PUKASS und KLUCKERT stehen nicht weit voneinander, WOLF fläzt sich auf den Behandlungsstuhl und KRONBERG hält sich auf zwei Krücken. SCHOTT ist blind.)

KLUCKERT: (übersetzt in Gebärdensprache zu PUKASS, was er während des gesamten Stückes machen wird und somit eine Menge zu tun hat, also fließend in Gebärdensprache sein sollte)

PUKASS: (kann nicht immer alles von den Lippen lesen und muss zwischen KLUCKERT und den Gesprächsteilnehmern hin und her sehen , damit sie auch alles mitbekommt)

SCHOTT: Ja.

HEYNE: Oh.

SCHOTT: Das muss Ihnen nicht peinlich sein.

HEYNE: Ah.

SCHOTT: Anders als Ihre Körperpflege.

HEYNE: Ich muss doch sehr bitten.

SCHOTT: Na, dann tun Sie das mal.

HEYNE: Was?

SCHOTT: Bitten. Aber für was?

HEYNE: Das ist doch nur so ne Redewendung.

SCHOTT: Oh, das war mir natürlich nicht bewusst.

HEYNE: Machen Sie sich über mich lustig?

SCHOTT: Ist das so auffällig?

KLUCKERT: (spricht in Gebärdensprache zu PUKASS) <Ja.>

PUKASS: (zu SCHOTT) Ja, ist es.

SCHOTT: Oh, Verzeihung. Zumal...

HEYNE: Zumal was?

SCHOTT: Zumal... ich mich wahrscheinlich nicht politisch korrekt verhalten habe.

HEYNE: Wie darf ich das denn verstehen?

SCHOTT: (sieht direkt dahin, wo HEYNE sitzt) Naja, Sie erscheinen mir... ein wenig klein. Was ja nichts verwerfliches ist. Aber Sie klingen wie ein erwachsener Mann. Es läge mir also nichts ferner, als einen Kleinwüchsigen zu beleidigen...

WOLF: (lacht)

HEYNE: (schnaubt)

SCHOTT: (blickt verwirrt in die Runde)

WOLF: Er sitzt im Rollstuhl.

SCHOTT: Oh.

WOLF: Macht ihn nicht weniger unsympathisch.

HEYNE: Danke.

WOLF: Gern geschehen!

SCHOTT: Und Sie sitzen...

WOLF: Auf dem Behandlungsstuhl, wenn Ihnen das weiterhilft.

SCHOTT: Da bin ich noch nicht sicher. Aber wenn ich das richtig verstehe, sind wir zu sechst.

HEYNE: Ganz sicher, dass Sie wirklich blind sind?

SCHOTT: Halten Sie ein paar Finger hoch.

HEYNE: (tut es) Wieviele?

SCHOTT: Insgesamt zehn, würde ich meinen. Oder hat er auch ein paar Finger verloren?

WOLF: Hat er nicht. Könnte aber noch kommen.

HEYNE: Willst du einen aufs Maul?

WOLF: (sieht HEYNE mitleidig an) Wirklich? Hast du keine Angst, dass ich dir davonlaufe?

HEYNE: (rollt bedrohlich auf ihn zu) Kannst es ja mal versuchen.

WOLF: Ich passe, Alter. Das mit den Fingern nehm ich zurück.

HEYNE: Ist auch besser so.

KLUCKERT: (spricht in Gebärdensprache zu PUKASS) <Hätten wir das jetzt geklärt?>

PUKASS: Hätten wir das jetzt geklärt?

HEYNE: Hätten wir.

KLUCKERT: (spricht in Gebärdensprache zu PUKASS) <Gut.>

PUKASS: Gut.

HEYNE: Hast du keine eigene Meinung, Baby?

PUKASS: Doch! (zeigt ihm den Mittelfinger) Aber dazu braucht man zu viele Worte.

SCHOTT: (macht das Licht aus)

BLACK

KRONBERG: Was ist denn nun-?

SCHOTT: Ich wollte Sie nur kurz daran erinnern, wie ich diese Situation wahrnehme.

KLUCKERT: (macht Geräusche mit dem Mund)

SCHOTT: Hmmm...

KLUCKERT: (zieht PUKASS am Ärmel)

PUKASS: Ich weiß nicht, ich weiß nicht.

SCHOTT: Was wissen Sie nicht?

KLUCKERT: (mehr Ärmelziehen und Geräusche)

SCHOTT: (macht das Licht wieder an)

LICHT

SCHOTT: Dürfte ich fragen, was gerade passiert ist?

KRONBERG: (sieht zu KLUCKERT, schüttelt den Kopf)

SCHOTT: Hallo?

KRONBERG: (winkt zu PUKASS)

PUKASS: (sieht zu KRONBERG)

KRONBERG: Sie hat gefragt, was passiert ist?

PUKASS: (sieht SCHOTT an) Mein Bekannter wollte mich auf etwas aufmerksam machen.

SCHOTT: Und auf was mag das sein?

PUKASS: Dass er eben keine Möglichkeit hatte, sich zu verständigen.

SCHOTT: Grund?

PUKASS: Er ist stumm.

SCHOTT: Oh. Das bedeutet... was bedeutet das?

PUKASS: Dass er sich nur in Gebärdensprache verständigen kann. Er kann zwar hören, aber er kann nicht sprechen.

SCHOTT: Ah. Das heißt...

PUKASS: Als es dunkel war, konnte ich ihn nicht sehen und deshalb nicht übersetzen, was er sagt.

SCHOTT: Verstehe.

KLUCKERT: (spricht in Gebärdensprache zu PUKASS) <Blöde Kuh!>

PUKASS: Er hat eine Botschaft für Sie.

SCHOTT: Ist sie beleidigend?

KLUCKERT: (nickt)

PUKASS: Ja.

SCHOTT: Kann ich verstehen. Und Sie...

PUKASS: Ich bin ganz gut im Lippenlesen. Außer, wenn das Licht aus ist.

SCHOTT: Lippenlesen?

PUKASS: Ja. Ich bin gehörlos.

 

SCHOTT: Und Sie beide verständigen sich miteinander... ja, da ist Dunkelheit natürlich eher kontraproduktiv. Entschuldigung dafür. (denkt nach) Dann fehlt uns noch...

WOLF: Mir fehlt n Arm, wenn Sie das meinen.

HEYNE: Das ist nicht das einzige, was dir fehlt, Jungchen.

WOLF: Hey.

SCHOTT: Ich nehme an, er meint Respekt.

WOLF: Da hätt er recht.

HEYNE: Ich meinte...

KLUCKERT: (gestikuliert laut zu PUKASS)

PUKASS: Das können wir uns alle vorstellen!

HEYNE: Ah. Gut. (grinst)

SCHOTT: (wendet sich in Richtung KRONBERG) Sind Sie die neue Krankenschwester?

KRONBERG: (bewegt sich langsam auf Krücken durch den Raum) Eher nicht.

SCHOTT: Sind das Krücken?

KRONBERG: Ich bevorzuge Gehhilfe... aber eigentlich bevorzuge ich, die Dinger nicht zu benutzen.

WOLF: Macht dich aber sexy.

KRONBERG: Die Dinger haben allerdings einen Vorteil.

WOLF: Und der wäre?

KRONBERG: Sie eignen sich hervorragend als Schlagstöcke!

WOLF: Hier is ne echt aggressive Stimmung.

SCHOTT: Das ist wohl nicht ganz verwunderlich.

WOLF: Ist es nicht?

SCHOTT: Immerhin hat ein Mord stattgefunden, oder?

WOLF: Naja, ja.

SCHOTT: Das Oder war ernst gemeint.

WOLF: Bitte?

SCHOTT: Nun, sind wir sicher, dass es hier einen Mord gegeben hat? Ich bin da, wie Sie verstehen werden, ein wenig auf Ihre Aussagen angewiesen.

WOLF: Im Nachbarraum liegt ne Leiche.

SCHOTT: Und das ist ganz sicher?

WOLF: Ja.

KLUCKERT: (spricht in Gebärdensprache zu PUKASS) <Und die Polizei?>

PUKASS: Was ist mit der Polizei?

SCHOTT: Ich war eben draußen zum Telefonieren. Ich habe die Polizei angerufen. Sie haben gesagt, sie schicken jemanden. Ein Kommissar wäre auf dem Weg hierher. Wir sollen alle das Haus nicht verlassen, uns von der Leiche fernhalten und den Tatort nicht verunreinigen.

WOLF: Nichts anfassen.

SCHOTT: Genau das.

KRONBERG: Wann dieser Kommissar hier ist...

SCHOTT: Haben sie nicht gesagt.

KLUCKERT: (spricht in Gebärdensprache zu PUKASS) <Warum kann keiner gehen?>

PUKASS: Warum darf niemand von uns gehen?

SCHOTT: Ich nehme an, weil wir alle potentielle Zeugen sind... oder potentielle Mörder.

KLUCKERT: (spricht in Gebärdensprache zu PUKASS) <Wie darf ich das denn verstehen?>

PUKASS: Wie darf ich das denn verstehen?

SCHOTT: Nun, wir sind alle hier. Ich nehme an, wir waren alle hier, als der Mord geschehen ist?

(Zustimmendes Gemurmel und nicken.)

SCHOTT: Wir hätten also alle den Mord begehen können. Und selbst wenn es keiner von uns war, hat ja vielleicht jemand etwas verdächtiges gesehen.

KRONBERG: Und? Haben Sie was gesehen?

SCHOTT: Ich denke, Sie kennen die Antwort. Hat denn irgendjemand sonst...

WOLF: Was?

SCHOTT: Jemanden im Haus gesehen, der niemand der hier anwesenden war?

WOLF: Häh?

SCHOTT: Keiner von uns.

HEYNE: Sie meinen...

PUKASS: Ein Fremder?!

KRONBERG: Der die Tat begangen haben könnte?!

(Allgemeines Kopfschütteln)

SCHOTT: War das ein einhelliges Nicken?

KRONBERG: Nein, wir haben alle den Kopf geschüttelt.

SCHOTT: Das macht uns alle in einer Beziehung gleich.

HEYNE: Ach ja? In welcher?

SCHOTT: Wir sind alle Verdächtige!

Szene 2

KRONBERG: Ich habe einen guten Anwalt.

SCHOTT: Möchten Sie damit ein Geständnis andeuten?

KRONBERG: Nein, aber eine Klage.

SCHOTT: Gegen was?

KRONBERG: Gegen Sie! Wegen Verleumdung. Weil Sie mich als Mörderin hingestellt haben.

SCHOTT: Ich habe lediglich gesagt, dass Sie verdächtig sind. Wie jeder hier. Und da schließe ich mich nicht aus.

KRONBERG: Wie nobel von Ihnen.

SCHOTT: Ich versuche nur, sachlich an diese Sache heranzugehen.

KRONBERG: Ist das nicht Aufgabe der Polizei?

SCHOTT: Sehen Sie die irgendwo?

KRONBERG: Nein.

SCHOTT: Also warum sollen wir die Zeit nicht sinnvoll nutzen?

KRONBERG: Indem wir uns gegenseitig beschuldigen?

SCHOTT: Indem wir versuchen, herauszufinden, wer der Mörder sein könnte.

KRONBERG: Und wenn uns das gelingt?

SCHOTT: Haben wir ein Erfolgserlebnis.

KLUCKERT: (spricht in Gebärdensprache zu PUKASS) <Und der Mörder bringt uns vielleicht auch um.>

PUKASS: Und der Mörder bringt uns vielleicht auch um.

SCHOTT: Nun, das wäre natürlich sehr unschön.

WOLF: Ach, was solls, warum nicht?

SCHOTT: Irgendwelche Einwände?

KLUCKERT: (spricht in Gebärdensprache zu PUKASS) <Ja.>

PUKASS: Ja.

KLUCKERT: (spricht in Gebärdensprache zu PUKASS) <Andererseits... Wir haben ja sonst nichts besseres zu tun.>

PUKASS: Aber wir haben ja sonst nichts besseres zu tun.

SCHOTT: Das ist die richtige Einstellung.

KRONBERG: Die richtige Einstellung wäre es, auf die Polizei zu warten... aber ich habe eine Abneigung gegen Langeweile, also warum nicht?

HEYNE: Wo wollen wir anfangen?

SCHOTT: Das ist eine hervorragende Frage. Beginnen wir mit dem Opfer.

WOLF: Dr. Kelly?

SCHOTT: Ja, Dr. Kelly. Wir sind sicher, dass er tot ist?

WOLF: Japp.

SCHOTT: Und wir sind sicher, dass er ermordet wurde?

WOLF: Auch das.

SCHOTT: Was uns zu einer ganz einfachen Frage bringt: Warum sind wir da sicher?

WOLF: Hängt n bisschen mit der Art zusammen, wie er gestorben ist.

SCHOTT: Sie machen mich neugierig.

KRONBERG: Na, Sie müssen sich nur die Leiche ansehen... okay, mein Fehler.

SCHOTT: Vielleicht hätte dann jemand die Güte, mir den Tatort zu beschreiben?

KRONBERG: (humpelt zur Tür zum nächsten Behandlungsraum, öffnet sie, sieht hinein, wendet sich ab, schüttelt den Kopf) Nein, auf keinen Fall!

SCHOTT: Sonst jemand?

KLUCKERT: (spricht in Gebärdensprache zu PUKASS) <Lieber nicht.>

PUKASS: Lieber nicht. Da schließe ich mich an.

SCHOTT: Also...

WOLF: Ich mach das schon, ihr müder Haufen. (geht zur Tür)

SCHOTT: Sie haben es alle gesehen? Also die Leiche? Das gilt besonders für Sie beide? (sieht in Richtung KLUCKERT und PUKASS) Sie haben sie gesehen?

KLUCKERT: (spricht in Gebärdensprache zu PUKASS) <Oh ja, ich habe die Leiche gesehen. Ich habe sowas noch nie gesehen... und ich möchte sowas niemals wieder sehen. Ein furchtbarer Anblick.>

PUKASS: Ja.

SCHOTT: (überrascht) Ah.

PUKASS: Und ich würde es gerne vergessen. Also ich.

SCHOTT: Dann stört es Sie hoffentlich nicht, wenn wir das Licht ausschalten.

PUKASS: Nein. Warum?

SCHOTT: Damit die anderen ein Gefühl dafür bekommen, wie ich die Welt wahrnehme. Junger Mann, sind Sie soweit?

WOLF: (steht in der offenen Tür) Japp, wir können loslegen.

SCHOTT: Na dann. (macht das Licht aus)

BLACK

(Durch die offene Tür fällt nur ein hauchdünner Schimmer, aber es sollte ansonsten ziemlich duster sein.)

WOLF: Dr. Kelly sitzt auf dem Boden.

SCHOTT: Sitzt?

WOLF: Naja, irgendwie schon. Mit dem Rücken zum Regal. Also er lehnt da irgendwie dran. Obwohl... sein Körper ist ein wenig verdreht. Gesund sieht das nich aus.

KRONBERG: Er ist tot!

WOLF: Ja, das ist ma sicher.

SCHOTT: Hmm.

WOLF: Frage?

SCHOTT: Ja. Hat er schon gesessen, als man ihn... wurde er im Sitzen ermordet?

WOLF: Oh, das ist unwahrscheinlich. Er sitzt nicht auf dem Behandlungsstuhl oder dem Sessel oder sowas. Er sitzt auf dem Boden. Und seine Beine liegen hoch. Also, eins zumindest.

SCHOTT: Ich verstehe kein Wort. Wie wurde er ermordet?

WOLF: Nun, das ist... ein wenig bizarr.

SCHOTT: Inwiefern?

WOLF: Er hat einen Fernseher auf dem Kopf.

SCHOTT: Bitte?

WOLF: Man hat ihm einen Fernseher auf den Kopf geschlagen und daran wird er wohl gestorben sein.

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