Zufällig vegan – International

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Zufällig vegan – International
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MARTA DYMEK ● JADLONOMIA

ZUFÄLLIG VEGAN

INTERNATIONAL

100 INTERNATIONALE REZEPTE MIT REGIONALEM GEMÜSE NICHT NUR FÜR VEGANER

Herausgeber: smarticular Verlag

ISBN: 978-3-946658-46-7

ISBN E-Book mobi: 978-3-946658-47-4

ISBN E-Book epub: 978-3-946658-48-1

smarticular Verlag ist ein Imprint der Business Hub Berlin UG (haftungsbeschränkt)

Copyright der deutschen Übersetzung © 2020 Business Hub Berlin UG (haftungsbeschränkt), Berlin

smarticular® ist eine Marke der Business Hub Berlin UG (haftungsbeschränkt)

2008

© Copyright by Marta Dymek, 2017 – First published under the title „Nowa Jadłonomia“ by Wydawnictwo Marginesy Sp. z o.o. / Übersetzung: Jakob Altmann

Urheberrecht

Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Haftungsausschluss

Alle Rezepte und Tipps in diesem Buch wurden nach bestem Wissen erstellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Rezepte, Anleitungen und Tipps kann jedoch keine Haftung übernommen werden. Des Weiteren wird keine Haftung übernommen für fehlerhafte Zubereitung und Anwendung, auch nicht für Gesundheitsschäden durch unsachgemäße Handhabung. Die Anwendungen und Rezepte in diesem Buch bieten keinen Ersatz für eine therapeutische oder medizinische Behandlung, im Zweifelsfall sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Inhalt

Vorwort

Einleitung

FRÜHSTÜCK

Schoko-Buchweizenbrei

Haferbrei

Rote-Bete-Granola

Hirse-Paprika

Senf-Kürbis-Aufstrich

Birnen-Lauch-Schmalz

Faux Gras

Feigen-Oliven-Tapenade

Weiße-Bohnen-Aufstrich

Vietnamesische Pfannkuchen

Congee

Frühstücks-Linsen-Dal

Apfel-Reisbrei

Avocado mit Kokosnussspeck

Kürbisbutter

Kleiner Hunger

Getrocknete-Tomaten-Tatar

Die Besten Kartoffelpuffer

Auberginenröllchen

Socca

Petersilienwurzel

Grüne Bohnen mit Kokos

Kartoffeln aus Bombay

Sommerrollen

Rote-Bete-Suppe

Thailändischer Kohlrabisalat

Erdnuss-Karotten-Salat

Koreanischer Gurkensalat

Auberginen auf japanische Art

Spargel-Schaschliks

Lauchsalat mit Sesam

Austernpilz-Nuggets

Elote-Spargel

Saubohnenpaste Bobomole

Brokkolistrunk-Salat

Suppen

Ukrainischer Borschtsch

Jüdische Kohlsuppe

Polnische Sauerteigsuppe

Revolutionäre Brühe

Blumenkohl-Kaltsuppe

Ribollita mit Grünkohl

Spanische Kichererbsensuppe

Saubohnen-Cremesuppe

Türkische Linsensuppe

Petersilien-Cremesuppe mit Tahini

Griechische Kichererbsensuppe

Tee-Tomatensuppe

Laksa mit Bohnen

Tom Kha

Pho

Kimchi-Suppe

Süßkartoffel-Cremesuppe

Kalte Avocadosuppe

Mexikanische Maissuppe

Großer Hunger

Schwedische Hackbällchen

Pilzfrikadellen

Bolognese Veganese

Wintergemüse-Caponata

Orecchiette

Sellerie-Lasagne

Pilze Stroganoff

Ungarischer Paprikagulasch

Chakalaka

Malischer Gulasch

Grünes Curry

Massaman-Curry mit Kartoffeln

Mapo Tofu mit Pilzen

Kung-Pao-Sellerie

Pfannkuchen mit Kimchi

Kohl aus Kerala

Rote-Bete-Curry

Falafel auf Indische Art

Curry für ewig Hungrige

Bohnen aus Puerto Rico

Nachtisch

Tomaten-Gugelhupf

Rumkugeln aus Kichererbsen

Earl-Grey-Kürbiskuchen

Ukrainisches Halva

Italienischer Zucchinikuchen

 

Sizilianischer weißer Pudding

Magische Mousse au Chocolat

Sticky Rice mit Birne

Maispudding

Birnen mit Thai-Basilikum

Anko

Eis mit Erdnussbutter und Curry

Getränke

Karotten-Kompott

Russischer Brombeer-Punsch

Kaffee auf Isländische Art

Eiskaffee aus Algerien

Arabisches Aprikosen-Getränk

Goldene Milch

Masala Chai

Zitronengrastee

Koreanischer Tee

Horchata

Karibischer Karotten-Punsch

Grundrezepte

Selbst gemachtes Brühpulver

Meine Lieblingsbrühe

Bratensoße mit Pflaumen

Recycelte Bratenpastete

Beste vegane Mayonnaise

Aioli mit gebackenem Knoblauch

Koreanische Mayonnaise

Reis mit Curryblättern

Lieblingsbuchweizengrütze

Kartoffelpüree mit Apfel

Kimchi

Recyceltes Kimchi

Kürbispüree

VORWORT

In allen Kulturen der Welt finden sich rein pflanzliche Gerichte, die uns mit ihren exotischen Aromen verzaubern und dabei oft verblüffend einfach zuzubereiten sind. Meistens sind dafür, abgesehen von Gewürzen, noch nicht einmal besonders exotische Zutaten erforderlich, denn die Hauptzutaten vieler internationaler Gemüserezepte – Linsen, Bohnen, Kichererbsen, Rübchen, Kohl, Zwiebeln & Co. – sind fast alle auch hierzulande aus regionalem Anbau erhältlich.

Der Blick über den Tellerrand lohnt sich, denn wer sich einmal die wichtigsten Gewürze zugelegt hat, kann exotische vegane Gerichte aus fast allen Teilen der Welt mit regionalen Grundzutaten zubereiten. Dass sie weder Fleisch oder Fisch noch Butter, Milch oder Käse enthalten, merkt man den Gerichten überhaupt nicht an – ganz einfach deshalb, weil sie zufällig vegan sind und auch so schon vorzüglich schmecken. Indisches Dal, spanische Kichererbsensuppe, koreanische Spargel-Schaschliks und südafrikanisches Chakalaka sind nur einige Beispiele für einfache und zugleich köstliche vegane Gerichte, die in ihrer Heimat seit jeher und ganz selbstverständlich in einer rein pflanzlichen Version zubereitet werden.

Oftmals lassen sich exotische, weit gereiste Zutaten sogar verblüffend einfach durch regionale Alternativen ersetzen, zum Beispiel bei thailändischem Kohlrabisalat statt Papayasalat oder bei Bobomole, der Guacamole mit Bohnen statt Avocado. Dass die typische Hauptzutat in diesen Rezepten gar nicht enthalten ist, macht sie kein bisschen weniger schmackhaft, sondern lässt im Gegenteil außergewöhnliche neue Aromen entstehen, mit denen man so nicht gerechnet hätte.

2019 haben wir Zufällig vegan veröffentlicht, eine Übersetzung des Kochbuchs Jadłonomia der polnischen Köchin, Autorin und Foodbloggerin Marta Dymek. Wir waren überwältigt von dem Zuspruch, den das Buch erhielt! Deshalb haben wir beschlossen, auch Martas zweites Buch, Nowa Jadłonomia, zu veröffentlichen. In diesem Werk beschreibt Marta ihre ganz persönliche kulinarische Weltreise und ihre liebsten internationalen veganen Rezepte – sie sind ganz einfach Zufällig vegan international.

REGIONALE GEMÜSEKÜCHE MIT HERZ UND VERSTAND – WIR NENNEN DAS ZUFÄLLIG VEGAN!

Die Rezepte in diesem Buch entsprechen unserer Vorstellung von einer gesunden, abwechslungsreichen pflanzlichen Ernährung mit dem gewissen Etwas – pragmatisch, ohne Hype, ohne Verzicht auf Geschmack und ohne sich verbiegen zu müssen. Probiere es doch einfach aus – bestimmt wirst du genauso begeistert sein wie wir.

IMMER AUF DEM NEUESTEN STAND

Jeden Tag lernen wir dazu, und genau das ist es, was uns motiviert, das Ideenportal smarticular.net und unsere Bücher immer weiter zu verbessern. Es liegt aber in der Natur eines gedruckten Buches, dass nicht alle Informationen immer auf dem neuesten Stand sind. Deshalb empfehlen wir, dieses Buch mit den Vorteilen der Website zu kombinieren. Dies sind nur einige Möglichkeiten dafür:

 Auf der Webseite smarticular.net/zufaelligvegan-international findest du aktuelle Informationen zu diesem Buch, kannst Anmerkungen, Lob oder Kritik hinterlassen, Fragen an uns stellen und Verbesserungen zum Buch nachlesen.

 Viele weitere Ideen und unsere liebsten, laufend aktualisierten veganen Rezepte kannst du auch online auf der Webseite a smarticular.net/vegan entdecken.

 Selbstverständlich freuen wir uns, wenn dich andere Themen auf smarticular.net interessieren. Damit du immer auf dem Laufenden bleibst, empfehlen wir dir, unseren Newsletter zu abonnieren und uns in den sozialen Netzwerken zu folgen.

Wir wünschen dir viel Freude beim Ausprobieren und Genießen!

Das Team von smarticular.net


EINLEITUNG

Nach den äußerst herzlichen Reaktionen auf mein erstes Buch wurde ich immer wieder gefragt, wann denn das nächste Buch erscheinen und worum es darin gehen würde. Ich muss zugeben, dass mich diese Fragen sehr gestresst haben und ich deswegen den Beginn der Arbeit so weit wie möglich vor mir hergeschoben habe. Zeitweilig dachte ich sogar, dass ich kein Buch mehr schreiben würde, weil die Erwartungen zu hoch waren – ich wurde ständig von den Lesern, Produzenten meines kulinarischen Programms, Journalisten und sogar von meiner Mutter nach meinen Ideen gefragt.

Um diesen Druck nicht zu nah an mich herankommen zu lassen, bin ich in jeder freien Minute davongelaufen und habe mich meiner zweiten großen Leidenschaft, dem Reisen, gewidmet. Ich habe Vietnam und Thailand bereist, in der Kälte in Korea gestanden, in Indien Currypasten gerieben, den ganzen Balkan durchquert, mir ist auf den Märkten in Marokko heiß geworden, und ich habe in Kalifornien in frischer Avocado geschwelgt. Insgesamt habe ich mehr als fünfzig Länder besucht und die Kultur jedes einzelnen von der Küche aus studiert. Dabei habe ich mir das abgeschaut, was mich am meisten interessiert – und zwar neue Möglichkeiten, mir schon gut bekanntes Gemüse zuzubereiten.

Mich interessierten neue Gewürze, ungewöhnliche Zubereitungsarten, beliebte vegane Gerichte, wenig bekannte regionale Gerichte und schließlich, wie die lokalen Stände und Märkte aussehen. Während jeder Reise probierte ich Hunderte von Dingen aus, verbrachte ganze Tage auf Basaren, knüpfte inspirierende Kontakte und traf mich mit einheimischen Köchen, Köchinnen und Hausfrauen, wobei ich ständig in neuen Rezepten auf der Suche nach Antworten auf die Frage war, worum es in meinem nächsten Buch gehen soll. Und plötzlich, nach Monaten des Reisens und Bangens, wurde mir klar, dass ich einfach über das schreiben muss, was mich am meisten inspiriert. Und das waren und sind pflanzliche Rezepte aus aller Welt.

DANKSAGUNGEN

Dieses Buch ist über einen sehr langen Zeitraum entstanden. Ich hätte es nicht geschafft, wenn da nicht einige Personen gewesen wären, denen ich an dieser Stelle meinen Dank aussprechen will.

Zunächst möchte ich meinem unersetzbaren Lebensgefährten Szymon Boniecki danken, ohne den es dieses Buch jetzt sicherlich nicht gäbe. Er ist es, der mich auf vielen Reisen begleitet und es immer tapfer hingenommen hat, dass ich mich, statt mit ihm spazieren zu gehen, schon wieder in den Restaurants herumtrieb; ich verbrachte meine Tage damit, Fotos von den Gemüseläden zu machen; ich suchte nach versteckten Ständen mit Streetfood und verspreche ihm hiermit, dass dies das letzte Mal war. Er war es, der mich nach meiner Rückkehr nach Polen unsere Wohnung für beinahe ein halbes Jahr in die Produktionsstätte dieses Buchs umfunktionieren ließ, und er hat sich damit abgefunden, dass er regelmäßig aus der Küche hinausgeworfen wird, weil ich dort einfach immer etwas zu tun habe. Und schließlich war er derjenige, der mir in jeder Krise half; er tröstete mich, wenn ich heulte; er war der Glücklichste von allen, wenn ich glücklich war, und ich konnte mich immer auf ihn verlassen. Er ist der Beste, ich liebe ihn mehr als alles andere und möchte mich bei ihm für alles bedanken.

Ich danke auch meinen lieben Eltern, dass sie mich stets mental unterstützt haben. Ich danke Emilia Obrzut dafür, dass sie wie immer nur gute Absichten hatte und sozusagen zur Patin dieses Buchs geworden ist. Auch danke ich Adrianna dafür, dass sie mich wachgerüttelt und ein bisschen an den Ohren gezogen hat. Außerdem möchte ich mich bei all denjenigen bedanken, die an diesem Buch mitgearbeitet haben: Ewa Fligiel, die viele Male ihre eigenen Grenzen hat überschreiten müssen und dies für mich und dieses Buch getan hat; Dagmara Stępień, deren Engagement und Emotionen für mehrere Menschen gleichzeitig reichen würden; Hanna Grudzińska, auf die immer Verlass ist und die immer ihr Wort hält; Anna Pol, die mit ihrem Feingefühl, ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten helfen und manche Situation retten konnte, und schließlich Zuzanna Rogatty, die dieses wunderschöne Buch geschaffen hat, eine Engelsgeduld mit mir hatte und das Bonmot „und ihr alle werdet noch Veganer, ihr werdet sehen“ geprägt hat. Das denke ich auch und hoffe, dass dieses Buch dazu einen Beitrag leistet.

Zuallerletzt widme ich dieses Buch auch meinem guten Freund Mateusz Wiśniarz. Denn sollte dieses Buch tatsächlich ein gelungener Beitrag dazu sein, aus Leserinnen und Lesern begeisterte Veganer zu machen, ist wirklich alles möglich.



PFLANZLICHE WELTREISE

Die pflanzliche Küche kommt weder aus einem konkreten Land noch Kontinent – es gibt sie überall, genauso, wie es überall Straßenbuden und Gemüsemärkte gibt. Seit Jahrhunderten sind pflanzliche Gerichte auf allen Breitengraden zu finden, unabhängig von Temperatur, Klima und Höhenlage. Schließlich kommen in jeder Nationalküche sowohl pflanzliche als auch fleischhaltige Gerichte vor.

 

Zufällig vegan sind sowohl mexikanische Guacamole, selbst gemachte polnische Rote-Bete-Suppe mit Ravioli, malischer Gulasch aus Erdnussbutter als auch Rübencurry mit Zimt. Solange man weiß, wo man suchen muss, kann man in jedem Land leicht auf eine Vielzahl von Gemüserezepten stoßen, die einem die Augen für noch nie dagewesene Kombinationen öffnen und es ermöglichen, bekannte Gemüse wiederzuentdecken. Sellerie auf chinesische Art zu essen, hat meine kulinarische Vorstellungskraft ungemein erweitert.

All die Reisen entlang der Straßenbuden aus aller Welt haben mir gezeigt, dass selbst das Gemüse, dem wir normalerweise aus dem Weg gehen, köstlich sein kann, wenn man ihm nur eine Chance gibt und es anders als gewöhnlich würzt. Es reicht, den aus Kindergartenzeiten berüchtigten Karottensalat mit Erdnüssen und Koriandersamen zu würzen; den langweiligen Gurkensalat mit Sesamöl und Chili aufzupeppen; traditionelle Frühkartoffeln auf Indisch mit Kreuzkümmel und Senf zu servieren und Zucchini in einen köstlichen Zitronenkuchen zu verwandeln.

In jedem Winkel der Erde wird das gleiche Gemüse auf völlig unterschiedliche Weise gewürzt, und wenn man dieses Wissen nutzt, wird es in der pflanzlichen Küche nie langweilig. Und wenn wir die ganze Welt durchreisen, stoßen wir nicht nur auf viele verschiedene Gewürze, sondern auch auf viele verschiedene Techniken. In manchen Ländern wird Blumenkohl ausschließlich in Wasser gekocht, in anderen wird er immer im Ofen gebacken, und wieder in anderen wird er roh gegessen.

Während vielerorts der Brokkolistrunk entsorgt wird, wird er anderswo zu knusprigen Salaten verarbeitet. Mancherorts werden die Kircherbsensamen gekocht und zu einem breiartigen Hummus verarbeitet, andernorts werden sie zu Mehl verarbeitet, aus dem anschließend blitzschnell Pfann- oder Reibekuchen zubereitet werden kann. Mit jedem neuen Breitengrad ändert sich komplett der Umgang mit jeder Knolle, Wurzel, jeder Hülse, jedem Stiel und dem Grün eines jeden Gemüses.

Schließlich kann man sich auf Reisen durch die Küchen der Welt davon überzeugen, wie vielfältig und geschmacksintensiv die fleischlose Küche ist. Schaut man sich Rezepte aus aller Welt an, wird das Potenzial von Gemüse ersichtlich, und man lernt es so noch mehr zu schätzen. Man lernt, wie man das Gemüse würzt, um seine Süße hervorzubringen; wie man es zubereitet, um seine Struktur zu unterstreichen; wie man davon satt wird und wie man daraus ganz einfach einzigartige Frühstücks-, Mittags- und Abendessenrezepte und sogar Desserts zaubert. Ehe du dich versiehst, wirst du feststellen, dass pflanzliche Gerichte mindestens so lecker und abwechslungsreich sind wie Fleischgerichte.

Um sich auf eine pflanzliche Weltreise zu begeben, braucht man weder exotisches Gemüse noch Obst zu kaufen. Auch raffinierte Geräte oder andere Utensilien sind überflüssig. Geh einfach auf den nächstgelegenen Markt und kaufe saisonales, regionales Gemüse und verwende dann ungewöhnliche Gewürze und Techniken, die du aus anderen Küchen kennst.

Serviere im Winter Austernpilze mit thailändischem Nuss-Curry, bereite im Frühjahr koreanische Spieße aus Spargel zu, koche im Sommer ungarischen Eintopf aus verschiedenen Paprikasorten und bereite im Herbst mexikanische Suppe aus Maiskolben zu. Und plötzlich wirst du feststellen, dass dich das aus der Kindheit bekannte Grünzeug positiv überraschen kann. Um sich das alltägliche Kochen mit pflanzlichen Zutaten schmackhafter zu machen, lohnt es sich, jede Art von Reise anzutreten – die echte, die mit dem Finger auf der Karte und die durch die Seiten von Zufällig vegan – International.





SPEISEKAMMER

Du hast wahrscheinlich schon gehört, wie wichtig es ist, in der Küche auf saisonales und regionales Gemüse und Obst zu setzen, denn exotisch bedeutet hohe Preise und schlechte Qualität. Exotisches Gemüse und Obst werden nämlich aufwendig behandelt und müssen einiges aushalten, damit sie die lange Reise überstehen. Bekannterweise lohnt es sich nicht, Papaya zu kaufen, und Tomaten haben im Januar einen nicht allzu guten Geschmack. In diesem Buch werde ich dir zeigen, wie man aus leicht zugänglichem, saisonalem Gemüse völlig neue Gerichte zubereiten kann. Wenn wir uns von den Küchen der Welt inspirieren lassen, geht es schließlich nicht darum, durch die Läden auf der Suche nach Gemüse vom anderen Ende der Welt zu jagen, wenn auf dem Stand vor dem Haus wunderbares saisonales Gemüse liegt. Es geht vielmehr darum, die Schätze zu entdecken, die direkt vor unserer Nase sind, und sie auf völlig neue Art und Weise zuzubereiten.

Zunächst empfiehlt es sich, die heimische Speisekammer mit neuen Gewürzen und trockenen Zutaten aufzufüllen. Ein gut gefülltes Regal mit Gewürzen ist eine große Hilfe in der Küche – so können selbst uninteressante Reste aus dem Kühlschrank schnell zu einem echten Festmahl werden. Verschrumpelte Äpfel kann man mit Garam Masala kochen, vergessene Möhren in süßes Kompott verwandeln, den verwelkten Kohl mit Gochugaru-Chilipulver einreiben und daraus scharfe Kimchi machen. Durch die entsprechenden Gewürze wird das tägliche Kochen schneller, interessanter, und es verderben deutlich weniger Lebensmittel.

Um die Arbeit zu erleichtern, habe ich eine Liste der weniger bekannten Zutaten erstellt. Lass dich nicht entmutigen, wenn dir einige von ihnen exotisch erscheinen, du musst keine langen Reisen unternehmen, sie sind alle regional erhältlich – man kann sie online bestellen oder in orientalischen Geschäften und in Bioläden mit einer großen Auswahl an gesunden Lebensmitteln bekommen. Es ist nicht notwendig, alle Gewürze sofort vorrätig zu haben. Es reicht, wenn du mit der Zeit die ansammelst, die dir am interessantesten erscheinen. Gewürze sind keine große Investition, sie kosten in der Regel nicht viel und reichen dann für viele Monate intensiven Kochens. Sobald du dich mit ihnen eindeckst, wirst du jederzeit kurz zum nächstgelegenen Gemüseladen gehen, irgendein Gemüse mit dem Kleingeld, was du gerade noch übrig hast, kaufen und es dank der angesammelten Gewürze in etwas Außergewöhnliches verwandeln können.