Gewitter im Kopf. Migräne und Kopfschmerz nachhaltig stoppen

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Gewitter im Kopf. Migräne und Kopfschmerz nachhaltig stoppen
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Maria Holl

Gewitter im Kopf

Migräne und Kopfschmerz nachhaltig stoppen

Die Maria-Holl-Methode®

E-Book (epub): ISBN 978-3-86374-498-4

(Druckausgabe: ISBN 978-3-86374-496-0, 1. Auflage 2019)

Mankau Verlag GmbH

D-82418 Murnau a. Staffelsee

Im Netz: www.mankau-verlag.de

Internetforum: www.mankau-verlag.de/forum

Lektorat: Redaktionsbüro Julia Feldbaum, Augsburg

Endkorrektorat: Susanne Langer-Joffroy M. A., Germering

Umschlaggestaltung und Motiv:

Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich

Layout Innenteil: Mankau Verlag GmbH

Satz und Gestaltung: Lydia Kühn, Aix-en-Provence, Frankreich

Energ. Beratung: Gerhard Albustin, Raum & Form, Winhöring

E-Book-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim, www.brocom.de


Fotos Innenteil: © stock.adobe.com Kolumnen: ylivdesign; 8–9: Racle Fotodesign; 18–19: Joern Pohlan; 36–37: Monthira; 64–65: aijiro; 78–79: nenadaksic; 94–95: Wellnhofer Designs; 114–115: Aaron Amat; 126–127: Photoshot.one; 136–137: JuanPablo; 144–145: BillionPhotos.com; Zeichnungen Innenteil: © Grafikstudio Heike Brückner, Regensburg

Wichtiger Hinweis des Verlags:

Die Autorin hat bei der Erstellung dieses Buches Informationen und Ratschläge mit Sorgfalt recherchiert und geprüft, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr; Verlag und Autorin können keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Nachteile übernehmen, die sich aus der praktischen Umsetzung der in diesem Buch dargestellten Inhalte ergeben. Bitte respektieren Sie die Grenzen der Selbsthilfe, und suchen Sie bei Erkrankungen oder auffälligen Verhaltensstörungen einen erfahrenen Arzt oder Therapeuten auf.

Inhalt

Vorwort

Das Wichtigste in Kürze

Anwendung der Methode

Elemente der Maria-Holl-Methode®(MHM)

Lektion 1: Grundlegende Übungen zur Bewältigung von Migräne und Kopfschmerz

Übungen für Übungsmuffel

Achtsamkeitsübung: der Flammenwerfer

Lektion 2: Erweiterte Erdungsübungen

Die Verbindung von Füßen und Becken

Lektion 3: Übungen für die Rückseite des Körpers

Dauerhaftes Lösen von Verspannungen am Rücken

Lektion 4: Übungen für die Lösung des Schultergürtels und des Brustkorbs

Ein freier Oberkörper, verbunden mit Armen und Händen

Lektion 5: Übungen für den Kopf

Andauernde Anspannung spüren und lockern

Lektion 6: Die Vergangenheit beenden und gegenwärtig sein

Abhaken und im Jetzt leben

Lektion 7: Migräne und Psyche

Verborgene Auslöser für die Migräne

Lektion 8: Übungen der Transformation

Unsere Haut ist nur eine imaginäre Grenze

Schlusswort

Die Autorin

Anhang

Register

Vorwort

Seit vielen Jahren unterstütze ich Menschen mit Migräne in meiner Praxis bei der Bewältigung dieses Symptoms. Es ist mir stets eine sehr große Freude zu sehen, wie die Patienten, die oft unter starken Schmerzen leiden, diese Schritt für Schritt verringern, und der Zwang und der Druck, die mit Migräne verbunden sind, weniger werden – und wie sie beginnen, wieder ein unbeschwertes Leben zu führen.

Ich muss in diesem Zusammenhang immer wieder an einen meiner Patienten denken, einen Manager, der fünf Tage in der Woche Migräne hatte. Ich selbst hatte in meinem Leben bisher kaum Schmerzen, und es war mir unbegreiflich, dass ein Mensch mit solchen Schmerzen seinen Alltag bewältigen konnte, arbeitete, seinen Haushalt führte und in einer Beziehung lebte. Was ihm jedoch fehlte, war jegliche Freude und Leichtigkeit.

Dieses Beispiel macht deutlich, welche Kraft die meisten Migränepatienten doch haben. Nachdem mein Patient mehrere Monate sehr konsequent meine Übungen durchgeführt hatte, hat sich die Migräne auf leichte Kopfschmerzen reduziert, die ein- bis zweimal monatlich auftraten. Nun kehrten auch wieder der Zauber und die Leichtigkeit – und die Freude – in sein Leben zurück.

Das Übungsprogramm, was zu solchen Erfolgen führt, möchte ich Ihnen im vorliegenden Buch nahebringen. Aus Erfahrung weiß ich, dass dieses Programm zur Bewältigung von Migräne mindestens 30 Minuten täglich konzentriertes Üben von Ihnen verlangt. Sie können gern mehr üben, was viele Betroffene auch tun, wenn die Schmerzen sehr stark sind. Falls Sie nicht so viel Zeit investieren möchten oder können, rate ich Ihnen, mit fünfzehn Minuten täglich zu beginnen und die Zeitspanne des Übens kontinuierlich zu erhöhen. Menschen mit Migräne haben in der Regel ein großes Potenzial sowie viel Kreativität. Mit diesem Programm wird Ihre eigene und besondere Power wieder zum Leben erwachen.

Sie werden in diesem Programm lernen, den energetischen Zustand Ihres Körpers in Balance zu bringen. Zudem werden Sie entfähigende Gedanken bemerken, die Ihrer eigenen Entwicklung und Ihrem Wohlbefinden entgegenwirken, und diese verwandeln.

Dieses Übungsprogramm ist sowohl für Erwachsene wie für Jugendliche und Kinder geeignet. Bei Kindern bis zu vierzehn Jahren empfehle ich, die Übungen mit einem Erwachsenen zusammen durchzuführen. Falls Sie die Übungen als Erwachsener mit einem Partner zusammen machen, werden Sie feststellen, dass es gemeinsam viel besser und schneller geht, da man sich gegenseitig stärkt.

Dieses Übungsprogramm ist einfach und überall durchzuführen. Sie brauchen so gut wie keine Hilfsmittel. Nur die Entscheidung, mit dem Üben zu beginnen. Am besten starten Sie innerhalb von zweiundsiebzig Stunden, nachdem Sie das Buch gekauft haben, damit die Kraft der Wahl Sie trägt.

Ihre Maria Holl


Migräne-Know-how

Das Wichtigste in Kürze

Jeder Mensch kennt das: Kopfschmerzen. Und ebenso die Aussage: »Ich habe Migräne.« Doch was heißt das, was ist eigentlich Migräne, und was unterscheidet sie von »normalen« Kopfschmerzen?

Definition von Migräne

Es gibt ganz unterschiedliche Kopfschmerzen – je nachdem, welcher Teil des Kopfes betroffen ist – ob der Hinterkopf oder die Stirn, Augen, Schläfen, Nacken oder nur eine Hälfte des Kopfes (einseitiger Kopfschmerz). Der Schmerz kann dumpf, pochend oder schneidend sein. Dabei sind der Schädel, Hirnhaut, Nerven und Blutgefäße gereizt, das Gehirn selbst ist schmerzunempfindlich.

Inzwischen nennt die Medizin etwa 180 verschiedene Kopfschmerzarten. Die Internationale Kopfschmerzgesellschaft (IHS) unterscheidet zwischen den drei am häufigsten vertretenen Kopfschmerztypen:

 

✴ Wenn der Schmerz sich vom Nacken her ausbreitet und mit dumpfem Schmerz den gesamten Kopf regelrecht einzwängt – als trüge man eine zu enge Mütze – spricht der Arzt von Spannungskopfschmerz, der von einer halben Stunde bis zu einer Woche andauern kann. Hier helfen oft frische Luft und Bewegung.

✴ Bei eher bohrenden oder reißenden Schmerzen, meistens im Bereich der Augen, spricht der Arzt von Clusterkopfschmerzen. Wer darunter leidet, ist unruhig und versucht, sich mit Bewegung zu helfen. Sie schaukeln mit dem Oberkörper oder wandern umher. Die Augen können gerötet sein oder tränen. Die Augenlider können anschwellen, oder eines von beiden hängt herunter. Manchmal ist die Pupille ganz klein, oder die Nase läuft oder ist verstopft. Manche der Betroffenen schwitzen.

✴ Eine Migräne ist sehr viel mehr als Kopfschmerzen, die schon unangenehm genug sind. Bei Migräne kommen noch Übelkeit und/oder Erbrechen sowie Empfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und Gerüchen hinzu. Während bei Kopfschmerzen Bewegung manchmal die Schmerzen lindert, verschlimmert sich die Migräne dadurch. Betroffene legen sich in ein abgedunkeltes Zimmer und hoffen, dass die Schmerzen bald vorübergehen – was innerhalb von vier Stunden passieren, aber auch bis zwei Tage dauern kann. Manche Betroffene berichten vor der eigentlichen Migräneattacke von Lichtblitzen, sich ausbreitenden Kreisen oder Vierecken oder Zickzacklinien – unabhängig davon, ob die Augen offen oder geschlossen sind. Das Gesichtsfeld kann eingeschränkt sein. Einige Betroffene erzählen auch von vorübergehenden Lähmungserscheinungen oder Kribbeln in Händen, Armen oder im Gesicht, manche sogar von Sprachstörungen. Es handelt sich dabei um eine Migräne mit Aura. Da diese Symptome aber auch bei einem Schlaganfall auftreten, ist es wichtig, umgehend einen Arzt zu informieren. Im Gespräch mit dem Facharzt kann eine Migräne in der Regel aufgrund der Krankheitsanzeichen eindeutig erkannt und diese Gefahr ausgeschlossen werden.

Wann sollten Sie zum Arzt gehen?

Kopfschmerzen können – ja nach Häufigkeit und Schwere – den Alltag durcheinanderbringen, aber meistens gehen sie von selbst wieder weg. Dennoch gilt: Wenn Sie zum ersten Mal schwere Kopfschmerzen haben, kann ein Arztbesuch sinnvoll sein. Denn manchmal stecken hinter Kopfschmerzen, die vorher nicht da waren oder mit einem Mal sehr viel stärker sind, andere Erkrankungen. Seh- oder Sprachstörungen, Krämpfe, Taubheitsgefühl oder Lähmung können auf Epilepsie, eine Entzündung oder Gehirnblutung hinweisen. Auch ein Unfall, Gefäßkrankheiten, Zahnschäden oder Arzneimittel können die Ursache für Kopfschmerzen sein. Da diese Krankheiten unterschiedlich behandelt werden, ist es wichtig, sich von einem Mediziner beraten zu lassen. Erst wenn andere Ursachen sicher ausgeschlossen werden können, haben Sie primären Kopfschmerz. Das heißt: Der Kopfschmerz ist nicht der Hinweis auf eine andere Erkrankung, sondern selbst das Problem. Die schlechte Nachricht: Bis heute ist nicht sicher geklärt, was Kopfschmerzen wirklich auslöst.

Vorkommen von Migräne und Kopfschmerzen

Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Nach Rückenschmerzen ist es die häufigste Krankheitsform überhaupt. In Deutschland leiden insgesamt ca. 54 Millionen Menschen unter Kopfschmerzen, d.h. sieben von zehn Menschen in Deutschland haben immer wieder Beschwerden, jeder vierte regelmäßig. Häufiger betroffen sind Frauen und Bewohner von Städten mit über 50.000 Einwohnern. Spannungskopfschmerz ist die häufigste Form, etwa 54 Prozent der Befragten leiden unter dieser Beeinträchtigung, während 38 Prozent Migräne haben – das sind etwa zehn Prozent aller Deutschen. Während Frauen jedoch häufiger unter Migräne leiden (etwa dreimal so häufig wie Männer), haben Männer eher Clusterkopfschmerzen. Statistisch gesehen leider Menschen über 45 Jahren seltener daran. Jedes fünfte Kind zwischen sechs und elf Jahren klagt bereits über Kopfschmerzen – und jeder dritte Jugendliche. Wenn die Schmerzen von ein- bis zweimal pro Jahr bis zu vierzehn Tagen monatlich auftreten, spricht man von episodischen Kopfschmerzen oder episodischer Migräne, ab fünfzehn Tagen monatlich von der chronischen Form.

Migräne in der Schulmedizin

Aus Sicht der Schulmedizin ist Migräne eine neurobiologische Erkrankung. Migräne lässt sich nur schwer mit den klassischen bildgebenden Verfahren nachweisen und galt lange Zeit als rein psychische Erkrankung. Mittlerweile haben Forscher im Gehirn ein sogenanntes Migränezentrum gefunden. Galt mangelnde Durchblutung vor der Entdeckung dieses Areals als Ursache der Migräne, so wurde mittlerweile nachgewiesen, dass das Migränezentrum des Gehirns nicht unterversorgt, sondern im Gegenteil besonders aktiviert, also durchblutet wird. Diese besonders starke Durchblutung verursacht, dass sich an dieser Stelle im Gehirn entzündungsauslösende Stoffe ansammeln.

Die Ursachen für das entzündliche Gehirnareal sind jedoch immer noch nicht geklärt. Heilbar ist Migräne bis heute nicht, daher spielt in der Medizin die Vorbeugung eine wichtige Rolle. Über sogenannte Schmerztagebücher wird versucht, die Ursachen der Migräne individuell zu bestimmen.

Migräne ist eine Krankheit, die bei jedem Patienten andere Ursachen haben kann, wie beispielsweise Veränderungen im Biorhythmus, übermäßige körperliche oder psychische Belastungen oder unregelmäßige Ernährung. Wer seine individuellen Auslöser kennt, lernt, diese zu vermeiden und damit die Häufigkeit der Migräneanfälle zu minimieren.

Medikamente und andere »Hilfsmittel«

Medikamente: Im Falle einer akuten Migräne kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz. Neben Mitteln, die Begleitsymptome wie Übelkeit verringern sollen, sind dies vor allem unterschiedliche Schmerzmittel – über frei verkäufliche Mittel u.a. auf Basis von Acetylsalicylsäure bis zu den sogenannten Triptanen. Triptane wirken auf die Botenstoffe, die das Gehirn durchbluten. Kaum ein anderes Mittel wirkt so schnell und effektiv gegen die Schmerzen. Allerdings tritt nach kurzer Zeit ein Gewöhnungseffekt ein, d.h. der Körper gewöhnt sich an die Zuführung blutverengender Substanzen und verlernt schnell, diese selbst zu bilden. Die Gefäße ziehen sich also bei längerer Einnahme dieser Schmerzmittel im gesamten Körper immer weniger von selbst zusammen, die Migräneanfälligkeit steigt – ein Kreislauf aus häufigen Anfällen und Medikamentenmissbrauch droht, mit Nebenwirkungen auf alle Blutgefäße des Körpers.

Kaffee: Das im Kaffee enthaltene Koffein wirkt gefäßerweiternd. Wenn Ihre Kopfschmerzen durch Verspannungen hervorgerufen werden, kann schon eine Tasse Espresso helfen. Studien haben belegt, dass Koffein einerseits ein Hormon freisetzt, das Schmerzen lindert – nämlich Noradrenalin –, andererseits bremst Koffein die Produktion von Hormonen, die Schmerzen hervorrufen, die sogenannten Prostaglandine. Auch die Acetylsalicylsäure, die in den häufigsten Schmerzmedikamenten enthalten ist, wirkt ähnlich. Daher kann eine Kombination von Schmerzmitteln und Kaffee sogar empfehlenswert sein.

Wärme: Wenn die Kopfschmerzen durch Verspannungen hervorgerufen werden, kann ein Vollbad oder Wärmekissen helfen.

Ingwertee: Ingwer ist ein bewährtes Mittel bei Übelkeit und Schmerzen.

Allergien als Migräneauslöser

Amerikanische Forscher haben Migränepatienten befragt und festgestellt, dass zwischen Allergien und Migräne ein eindeutiger Zusammenhang besteht. Zwei Drittel aller Befragten litten unter Allergien und Migräne. Diese Befragten haben ein höheres Schmerzempfinden und leiden auch häufiger unter Migräneattacken. Als mögliche Auslöser gelten Inhalationsallergien. Zu diesen zählen alle Allergene, die über die Atemluft in den Körper gelangen, wie Pollen, Tierhaare und Hausstaub. Hier kann ein Migränetagebuch helfen, einen möglichen Auslöser festzustellen und durch medizinische Tests aufzuspüren. Dann ist es leichter, diese Auslöser zu vermeiden.

Auch Lebensmittelunverträglichkeiten gehören zu den oft genannten Auslösern für Migräne. So galt lange Zeit Tyramin, ein Bestandteil bestimmter Käsesorten, als möglicher Auslöser von Migräne. Diese Annahme wurde mittlerweile durch die Forschung widerlegt. Nüsse, Schokolade und Rotwein wurden ebenso im Rahmen einer Migränediät aus der Ernährung ausgeschlossen. Einzig bei Rotwein gilt heute noch als gesichert, dass er Migräne auslösen kann. Da Nahrungsmittelallergien individuell verschieden sind, hilft Betroffenen nur das Ausschlussverfahren.

Bewegung und Migräne

Das A und O bei Migräne und generell in Ihrem Alltag ist ein täglicher Spaziergang von mindestens 30 Minuten, vorzugsweise durch den Wald.

Ihnen ist es nicht möglich, täglich spazieren zu gehen? Versuchen Sie, auf andere Weise in Bewegung zu bleiben! Inzwischen empfehle ich älteren Patienten und Menschen mit einem übervollen Alltag, morgens drei Minuten im Bett liegend Fahrrad zu fahren. Sie beginnen mit zehn bis 30 Sekunden und hören immer dann auf, wenn sich Ihr Körper erschöpft fühlt. In wenigen Tagen bis Wochen ist eine Minute Fahrradfahren nicht mehr belastend. Weitere Wochen Übung werden Ihnen beim Fahrradfahren im Bett ein leichtes Gefühl bescheren. Drei Minuten sind auf Dauer »Pflicht«, nehmen Sie sich eine Uhr dazu, bis Sie die Zeitspanne im Gefühl haben.

Das Gehirn wird bei Bewegung mit frischem Sauerstoff versorgt, Sie beschäftigen sich mit Ihrem Körper, und durch die mäßige Beanspruchung der Muskeln lösen sich Verspannungen. Konzentrieren Sie sich dabei auf Ihren Körper und Ihre Atmung. Denken Sie beim Gehen oder Fahrradfahren nicht über Probleme nach. Bleiben Sie in der Wahrnehmung bei Ihren Atemzügen und in Ihrem Becken, was man auch als »Hauptreservoir« der Lebensenergie bezeichnen kann. Sie werden durch beständiges Üben ein neues Bewusstsein für Ihr Becken erlangen. Beim Spazierengehen nehmen Sie Ihre Umwelt wahr, erfahren sie mit allen Sinnen.


Die Maria-Holl-Methode®

Anwendung der Methode

Die Maria-Holl-Methode® ist eine Synthese von westlichen und östlichen Entspannungs- und Therapieverfahren. Es handelt sich um eine körperorientierte Kombination von Achtsamkeitstraining, angewandter chinesischer Gesundheitslehre, Selbstmassage und bioenergetischer Analyse.

Sie haben sich sicher schon länger mit Ihrer Migräne beschäftigt. Sie wissen, dass Bewegung und Entspannungsübungen hilfreich sind. Jedoch haben Sie den durchschlagenden Erfolg, dass Ihre Migräne ausbleibt, noch nicht erreicht?

Die Maria-Holl-Methode® (MHM) mit ihren speziellen Übungen unterstützt Sie, wenn Sie konsequent, zuerst an Tagen, an denen Sie keine Migräne haben, üben. In meiner Praxis habe ich jedoch auch Menschen zu einem migränefreien Leben verholfen, die fünf- bis sechsmal in der Woche Migräne hatten. Falls Sie so schwer betroffen sind, üben Sie bitte auch zu den Zeiten, an denen die Migräne Ihr Leben bestimmt. Falls Sie ein Mensch mit schwerster Migräne sind, haben Sie schon Techniken entwickelt, mit denen Sie auch im Alltag mit Migräne funktionieren, Ihr Leben in die Hand nehmen und Ihre Arbeit verrichten. Bei so schwerer Migräne bleibt neben den Pflichten in der Regel keine Zeit mehr für Freizeit und Kontakte.


Entscheiden Sie sich jetzt, mit den Übungen zu beginnen!

Die MHM hilft Ihnen auf jeden Fall, die Symptome zu senken, und wird Ihre Kraft und Ihr Selbstbewusstsein so stärken, dass Sie in der Lage sind, weitere sinnvolle Maßnahmen zur Stabilisierung Ihrer Gesundheit in Angriff zu nehmen.

Das Üben

Wie im Vorwort erwähnt, empfehle ich Ihnen, jeden Tag mindestens 30 Minuten zu üben. Üben Sie jeden Tag so lange, bis Sie eine deutliche Verbesserung der Symptome haben und die Migräne maximal noch zu zehn Prozent vorhanden ist. Danach sollten Sie mindestens vier- bis fünfmal pro Woche weitertrainieren, damit die erarbeitete Schmerzfreiheit erhalten bleibt.

Falls die Migräne sehr gravierend ist, rate ich Ihnen, mit 30 Minuten Übungszeit täglich zu beginnen und im Laufe einiger Wochen die Übungszeit auf eine Stunde täglich und auf lange Sicht auf zwei Stunden täglichen Übens zu erweitern. Auf Dauer finden Sie Ihre persönliche Übungsdauer und -häufigkeit selbst heraus, da Ihre Selbstwahrnehmung zunimmt und Sie mehr und mehr spüren, was für ein echtes Wohlbefinden wichtig ist.

 

Bevor Sie beginnen, lesen Sie bitte alle Lektionen durch. Es ist nicht wichtig, die Erklärungen zu Migräne und was es sonst noch an Therapien für Migräne gibt, zu kennen. Das Kernstück des Buches sind die Übungen. Schon durch ein- oder mehrmaliges Lesen der Übungen wird der Körper angeregt, die Lebensenergie neu zu ordnen.

Um Ihnen den Einstieg in die Maria-Holl-Methode® und das Üben damit zu erleichtern, habe ich hier, kurz zusammengefasst, die wichtigsten Punkte aufgelistet.

Geben Sie sich Zeit!

Zum Erlernen einer Lektion benötigen Sie ein bis zwei Stunden, zum Erarbeiten einer Lektion durchschnittlich einen Monat. Zum Verstehen der Maria-Holl-Methode® mehrere Jahre.

Die MHM wirkt vordergründig sehr einfach und leicht. Es ist ihr Vorteil, dass die Übungen am Anfang einfach umzusetzen sind. Um die Methode komplett zu verstehen, habe selbst ich nach der Entwicklung meiner Selbsthilfeprogramme mehrere Jahre gebraucht, die Tiefe des Programms zu erkennen. Ich war sehr erstaunt darüber, dass ich als Gründerin die Wirkweise und Tiefe der Methode erarbeiten musste wie jeder andere auch.

Kein Hinterfragen

Behandeln Sie die Übungen wie ein chemisches Mittel, z.B. ein Schmerzmittel, das Ihnen der Arzt verordnet. Da ein Mediziner die Autorität hat, Ihnen das richtige wirksame Mittel zu verschreiben, stellen Sie normalerweise nicht infrage, ob das Schmerzmittel wirken wird.

Verzichten Sie auch bei den Übungen weitestgehend auf Zweifel, diese würden Sie blockieren und den Erfolg verhindern. Die Übungen sind vier- bis fünftausend Jahre erprobt und immer wieder dem sich wandelnden Menschen angepasst worden. Ich habe die Übungen, die ich in Schulungen bei Hetty Draayer und Meister Li gelernt habe, so abgewandelt, dass sie für den europäischen Menschen im postindustriellen Zeitalter, also heute, angemessen verständlich und leicht durchführbar sind.

Die Übungen wirken in Sekundenschnelle. Wenn Sie sie, ohne zu hinterfragen (was eine Höchstleistung für unseren modernen, analytischen Geist ist), durchführen, werden Sie extrem schnelle Erfolge haben. Falls der kritische Geist nicht abzuschalten ist – der immer wieder die Wirkweise aufhebt, da das Qi (die Lebensenergie) auf Gedanken reagiert –, wird das Üben, wenn Sie es konsequent durchführen, einige Monate dauern, bis Sie einen Erfolg wahrnehmen.

Die beste Übungszeit

Legen Sie eine Übungszeit fest, die Ihnen angenehm ist. Die Tageszeit können Sie selbst bestimmen. Manchen liegt der Morgen mehr, anderen der Abend oder etwa die Mittagspause. Jeder muss selbst den besten Zeitpunkt für seine Übungen finden. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass Menschen mit einem sehr vollen Alltag fast ausschließlich üben können, bevor der Tag beginnt. D.h. wenn Sie erst abends um 20.00 oder 21.00 Uhr nach Hause kommen, stehen Sie morgens eine Stunde früher auf und üben täglich zu dieser Zeit. Falls Ihre Zeit es erlaubt, üben Sie zweimal pro Tag.

Es ist gut, wenn Sie sich die Termine zum Erarbeiten der neuen Lektion schriftlich festlegen oder die Zeiten, die Sie sich sich dafür freihalten wollen, in Handy oder PC eingeben. Stellen Sie sicher, dass Ihre schriftlichen oder elektronischen Notizen Sie auch wirklich erinnern.

Der beste Ort für die Übungen

Neue Übungen erarbeiten Sie generell am besten in Ruhe zu Hause. Bei Migräne empfehle ich, die Übungen daheim oder an einem Ort, an dem Sie ungestört sind, durchzuführen. Mit einer Ausnahme:

Bei einigen Lektionen in meinem Buch stehen am Ende Übungen, die ich »Alltagsrituale« nenne. Diese Übungen können Sie überall machen. Sie können sie im Wohnzimmer, im Auto, im Bett, unter der Dusche oder im Schwimmbad durchführen. Ich übe gern beim Warten an der Supermarktkasse, beim Gehen (zum Auto oder zu einem Termin) oder bei allen Wartezeiten.

Die beste Übungsdauer

Machen Sie die Übungen mindestens 30 Minuten täglich. Es ist schon sehr gut, wenn Sie zweimal am Tag üben. Sie werden sich auf Dauer viel besser fühlen, und das ist eine große Motivation, das Üben zu intensivieren. Ich habe jedoch auch Menschen in der Praxis erlebt, die die Übungen täglich viermal eine Stunde lang durchführten (dazu haben aber in der Regel die wenigsten Menschen Zeit). Fühlen Sie sich frei, Ihre Übungszeit zu wählen. Vier Stunden am Tag zu üben kann die Menge sein, die Sie bei gravierenden Körpersymptomen benötigen. Wenn Sie so viel täglich üben, geschehen Wunder. Wunder können Sie nicht bestellen, Wunder passieren einfach. Wenn die Lebensenergie Qi wieder frei fließen kann, gelangt es auch dorthin, wo Heilung notwendig ist. Qi ist äußerst intelligent. Qi ist lebenserhaltend und -verlängernd. Das Leben will leben.

Auf einen Blick

✴ Bevor Sie mit dem Üben beginnen, lesen Sie alle Lektionen einmal oder mehrere Male durch.

✴ Erarbeiten Sie durchschnittlich eine Lektion pro Monat.

✴ Üben Sie jeden Tag mindestens 30 Minuten.

✴ Bewegen Sie sich jeden Tag. Ich kannte einmal einen sehr guten Heilpraktiker, der nur Menschen behandelte, die täglich 30 Minuten zu Fuß gingen.

✴ Haben Sie Geduld: Heilung braucht Zeit!

Eine neue Körperwahrnehmung

Die Übungen der Maria-Holl-Methode® erhöhen Ihre Lebenskraft und sorgen gleichzeitig schrittweise dafür, dass das Qi in Ihrem Körper wieder frei fließen und zirkulieren kann. Von Säugling und Kleinkind an verspannt sich jeder Mensch, wenn etwas geschieht, was ihm nicht gefällt oder ihm Beschwerden bereitet. Oft schauen wir uns auch einen Teil dieser Verspannungen von unserer Umwelt ab. Das ist aber keine Vererbung, sondern eine Form des Kopierens. Menschen sitzen dann in meiner Praxis und sagen: »Mein Vater/meine Großmutter/ meine Tante hatte schon Migräne.«

Wenn die Übungen wirken und der Körper sich lockert, beginnt die Lebenskraft wieder vermehrt zu fließen. Ein gesteigerter Qi-Fluss erzeugt unterschiedliche Wahrnehmungen. Zuerst wird der Körper besser wahrgenommen. Es kann sein, dass Sie plötzlich mehr Kälte fühlen, mehr Wärme, mehr Verspannungen. Es kann auch sein, dass Sie plötzlich Rückenbeschwerden bemerken, die Sie »noch nie in Ihrem Leben hatten«. Wir nennen diese Wahrnehmungserhöhung auch Heilreaktion.

Stellen Sie sich einen Kanal vor, der jahrzehntelang blockiert war und sich nun öffnet. Dann sind die hinter der neuen Öffnung liegenden Stellen vermehrtem Qi (Kraft) ausgesetzt. Das Qi fließt nun auch an verspannte Stellen. Eine verspannte Stelle konnte immer nur so weit heilen, wie Lebenskraft dort hingelangen konnte. Wenn die Lebenskraft zum Beschwerdezeitpunkt bei 60 Prozent war, sind 60 Prozent geheilt, z.B. von einem verstauchten Fuß. Durch die Übungen steigt die Lebenskraft auf 80 Prozent, der verstauchte Fuß wird wieder spürbar und heilt weiter.

Wenn Sie diese Übungen konsequent durchführen, lösen sich schrittweise, oft in wenigen Tagen, die Beschwerden, die während einer solchen »Heilreaktion« auftreten können.

Auf Dauer wird Ihr Körper durch die Übungen leichter, wärmer, entspannter. Ihre Konzentrationsfähigkeit wird wieder besser, und Sie erlangen ein besseres Körpergefühl und spüren Ihre Grenzen eher. Sie nehmen Ihre Körperbedürfnisse wahr und lernen, darauf zu reagieren und für sich zu sorgen. Genauso bekommen Sie eine verschärfte Wahrnehmung dafür, welche Tätigkeiten und Menschen für Sie fördernd und inspirierend sind.

Letztens kam ein viel beschäftigter Arzt zu mir in die Sprechstunde. Er führe nun seit vier Monaten konsequent jeden Tag die Übungen der Maria-Holl-Methode® durch. Sein Optiker hätte ihn gefragt, ob er die Praxis aufgegeben hätte und nun in Rente sei, da seine Hornhautverkrümmung weitgehend verschwunden wäre. Der Optiker erklärte ihm dann, dass er seit Jahren feststelle, dass, wenn seine Kunden aus dem Arbeitsleben ausgeschieden waren, die Hornhautverkrümmungen zurückgingen. Ich habe das erste Mal gehört, dass unsere Übungen bei Hornhautverkrümmungen helfen und dass die Krankheit mit durch Stress verursacht wird.

Anstieg der Körperflüssigkeiten

Weiter werden alle Körperflüssigkeiten durch einen vermehrten Qi-Fluss aktiviert. D.h. Ihre Nase beginnt zu tropfen, Sie haben mehr Spucke im Mund, und die Augen tränen. Wenn die Augen tränen, sind das nicht die Tränen der Trauer, sondern Tränen der Entspannung und Reinigung.

Ferner kann es vorkommen, dass Sie, wenn Sie dauerhaft üben, mehr an den Händen und Füßen schwitzen. Dieses Schwitzen hört nach einer Weile des Übens auf, d.h. Sie haben wieder trockene Hände und Füße.

Der vermehrte Fluss der Körperflüssigkeiten hat neben einer Auswirkung auf die Migräne eine Auswirkung auf Ihr Verdauungssystem. Meine Patienten mit Magen- und Darmproblemen berichten oft, dass nach einiger Zeit, in der sie die Übungen der Migräne wegen durchgeführt haben, ihre sämtlichen Verdauungsprobleme bewältigt waren. Immer wieder kommt es vor, dass Migräne und Allergien miteinander in Verbindung stehen. Wenn Sie also die Übungen ausdauernd durchführen, können auch Ihre Allergien verschwinden.


Ihre Lebenskraft, das Qi, hat eine außergewöhnliche Eigenschaft: Es ist ausgesprochen intelligent und fließt, wenn die Blockierung sich löst, in Ihrem Körper dorthin, wo Heilung notwendig ist. Qi und Heilungskraft brauchen Sie nicht willentlich zu lenken. Sie brauchen die Heilung nur zuzulassen.

Tagebuch und Vertrag

Kaufen Sie sich für Ihr Übungsprogramm ein schönes Tagebuch. Aufgrund meiner Erfahrungen lege ich Ihnen die Führung eines solchen Buches sehr ans Herz, denn schriftlich festgehaltene Erfolge können Sie leichter wahrnehmen. Schmerzen und häufige Migräne sind in Ihrem Gesichtsausdruck zu sehen. Machen Sie ein Selfie von sich, oder lassen Sie sich fotografieren, wenn Sie sich entschieden haben, das Programm zu beginnen. Schreiben Sie in Ihr Übungsbuch monatlich einen Termin, an dem Sie sich wieder fotografieren. Sie werden nach einigen Monaten ein neues Gesicht sehen! Der Schmerz löst sich schrittweise aus Ihren Gesichtszügen.

Nun schließen Sie einen Vertrag mit sich selbst ab. Vereinbaren Sie mit sich, jeden Tag eine bestimmte Anzahl von Minuten zu üben. Jeden Tag heißt wirklich »jeden Tag«, vor allem in der Anfangsphase. Schreiben Sie diesen Vertrag auf die ersten Seiten Ihres Tagebuchs oder auf ein schönes Blatt Papier, das Sie an einer Stelle aufhängen, auf die Ihr Blick häufiger fällt.

Der Motivationscoach

Entscheiden Sie sich für einen Motivationscoach. Das könnte ein Arzt, Therapeut oder ein Coach, jedoch auch eine Freundin, ein Verwandter oder ein Kollege sein. Wir bieten von der Praxis auch Skype- oder Telefonsitzungen an, durch die wir Sie beim Üben unterstützen, falls Sie in Ihrem Umfeld niemanden haben. Wenn Sie sehr gut in der Selbstorganisation sind, können Sie auf den Coach verzichten – seien Sie an dieser Stelle ehrlich mit sich.

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