Buch lesen: «Die erotischen Erzählungen des Grafen Bruno von Bötrhoff»
Marcel-Martin Kuhnt
Die erotischen Erzählungen des Grafen Bruno von Bötrhoff
Dagna Nachfolger, aber nur für Erwachsene
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Inhalt
Personen
Prolog
Roderich
Kuno
Der Roderichtrank
Aufklärung durch Dagna
Tach ich bin Roderich
Jutta trifft ein
Die Pieselbande
Susis Aufnahme/Badetag
Was will Jutta hier?
Was Mägde so treiben
Magdas Klagen
Weiterbildung
Meister Schreiner reingelegt
Neue Mitglieder
Dreifelderwirtschaft
Juttas Abschied
Dagnas Kinder
Ausritt mit Morgenstern
Ein Reitunfall
Ein verwundetes Mädchen
Wundersame Heilung
Die Arbeit ruft
Ein Kuss im Stroh
Minchen verlängert ihr Bleiben
Auf zur Pieselbande
Eine Königin
Freundinnen unter sich
Die Forscherin
Wo ist Susi?
Die Gefangene
Lösegeld
Erben müssen her!
So werden Adlige gemacht
Hochzeit der besonderen Art
Susi bleibt sich treu
Munt Zeugen gesucht
Sieglinde von Wichtingen
Geständnis einer Geschändeten
Beistand für Alexandra naht
Alexandras trifft Sieglinde
Alexandras Leid
Kunos Erhebung
Krieg, Krieg!
Wir brauchen Verbündete
Eine Horde Hochzeitsbitter
Die Falle
Johanna, Fürstin von Berlo
Baldur und Johanna
Auf, auf es geht gegen Johann!
Ein Verräter
Reinigung der besonderen Art
Die Schlacht
Noch jemand ohne Weib?
Schande?
Wie kriegen wir Camillo unter die Haube
Im schönsten Kerker der Welt
Ende
Glossar
Impressum neobooks
Inhalt
Die erotischen Erzählungen des
Grafen Bruno v. Börhoff
Ein Märchen Autor: M.-M.-Kuhnt
Personen
Graf Bruno von Börhoff
Gräfin Dagna von Börhoff
Ihre Kinder: Alexander von Börhoff
Alexandra von Börhoff
Camillo von Börhoff
Camilla von Börhoff
Hermine, Minchen von Börhoff
Kuno das Findelkind, war mal ein Elf
Roderich, der Hauself mit Zauberkraft
Paul und Bertha Pflegeeltern des Kuno
Die Pieselbande: Alfred, Sohn vom Wirt
Magda, später Freundin vom Alfred
Wilhelm,
Bodo,
Peter,
Gerd und Susi, Geschwister
Götz von Wichtingen mit Baldur Sohn
Siglinde Tochter
Die Lodowinger, drei Brüder
Fürstin Johanna
Fürst Johann Stiefbruder der Johanna
Sowie eine Jutta, ein Händler, ein Schreiner mit Frau ein Baron mit Amme, ein Hauptmann, und Andere. Sowie der Schreiber der die Geschichte schrieb.
Prolog
Der Graf lag auf seinem Bett, Doktor Varius maulierte: „Den ganzen Tag hockt der Schreiber bei euch, ihr solltet der Ruhe pflegen!“ „Der Ruhe pflegen!“ röchelte der Graf
„Was ich an einem Tag erlebt habe, habt ihr in euren ganzen Leben nicht erlebt! All das muss doch der Nachwelt erhalten werden! Also Schreiber, spitzt die Ohren und schreibt, manches habe ich selbst erlebt, anderes wurde mir erzählt! Glaubt mir auch Feen und Elfen gibt es! Ach meine Dagna, wo bist du nur? Seit Wochen ist sie unterwegs, zu eine ihrer Schwestern, sagte sie jedenfalls. Zur Isolde, wollte sie, Medizin holen. Unser Freund der Roderich besucht mich jede Nacht und verschafft mir Linderung. Das ist ein Elf!“ „Ja, ja ein Elf, es ist meine Medizin die wirkt!“ sagte der Doktor. „Eure Medizin, dass ich nicht lache, die landet im Nachtgeschirr! Ach ich spüre da so einen Druck, ich möchte mich erleichtern ruft den Bediensteten!“ Schon huschte eine junge Frau, im Gewand der Kammerjungfern herein. Als sie den Begehr erfuhr, errötete sie. Oje, der Kammerherr Thomas, der mit derartigen Aufgaben beauftragt war, nicht da. „Ich hole das Geschirr!“ war zu hören. ‚Ich soll dem Herrn beim Erleichtern behilflich sein, wie mach ich das nur, bin so schamhaft! ’ dachte sie beim Wiedereintritt in das Zimmer. Graf Bruno hat sich auf die Seite gedreht und schien sich auf die nun folgende Prozedur mit der jungen Kammerzofe zu freuen. Man sah es am Blitzen, des sonst müden Auges. Der Graf war sogar behilflich, beim Heben der Decke. Alle anderen Anwesenden drehten sich beiseite und sprachen über belanglose Dinge. Die Jungfer zog recht umständlich, das Nachtgewand des Grafen hoch. Der Graf strahlte sie an: „Nur zu, dass die Erleichterung nicht im Bette landet!“ Widerwillig wollte sie das Nachtgeschirr platzieren, da trat der Thomas ein. Die Freude darüber war der jungen Frau ins Gesicht geschrieben. „Gott sei Dank, hier kommt der Herr Thomas, der für derartige Tätigkeiten bestens geeignet ist, ich bitte untertänigst die Aufgabe weiterreichen zu dürfen.“ sagte die Jungfer und wollte das Nachtgeschirr dem Herrn Thomas übergeben. „Nein“, sprach der Angesprochene „ihr müsst die Sache auch lernen, stellt euch nicht so an, das Geschirr an die rechte Stelle halten!“ Die Kammerjungfer, errötete sowie eine Tomate im reifsten Stadium. Am leichten zittern der Hände erriet man ihre Unsicherheit. Mit einer Bewegung schloss der Graf die Bettdecke. „Nicht doch Jungferchen, wie werdet ihr gerufen?“ Als der Graf ein leises „Jutta.“ hörte tat er einen Lacher das alle Anwesenden erstaunt aufschauten. „Schon gut mein Kind, ihr seid von der Aufgabe entbunden, ihr dürft euch entfernen!“ Sichtlich erleichtert, drückte sie dem Thomas das Nachtgeschirr in die Hand, um dann mit vielen Verbeugungen den Raum geschwind zu verlassen. Nach dem der Thomas die angestrebte Erleichterung ermöglicht hatte erklärte der Graf: „Ich kannte da eine Jutta, die war von einem ganz anderen Schlag! Das war eine Person, ha, ha! Aber diese Jutta hier, wird es auch noch lernen, ha, ha!“ Das letzte „ha“ war dann wohl mehr ein röcheln als Lachen.
„Nun Schreiber, wie weit waren wir?“ „Eure Hoheit, berichteten von einem Elf Namens Roderich.“ „Ich werde die Geschichte wie ein Beobachter erzählen und ihr macht mir eine schöne Geschichte draus! Aus allem was ich erzähle, macht ihr eine Geschichte!“ befahl der Graf und so sind folgende Geschichten entstanden.
Roderich
Roderich ist ein Elf, ein Hauself. Diese Elfen leben nicht im Wald oder auf der Wiese, sondern haben sich den Menschen angeschlossen. Natürlich ohne diese um Erlaubnis zu fragen. Die Menschen merken es ja auch gar nicht. Die guten Taten der Hauselfen bleiben meist im Verborgenen. Es wird als selbstverständlich angesehen, dass das Feuer die Ofentür nicht verlässt! Wie oft aber hat sich ein Hauself fast die Finger, verbrannt um die Glutstücke die herausgefallen waren, wieder in den Ofen zu bekommen! So manches Unglück haben sie verhindert! Das Dach schnell gelöscht nach dem Blitzschlag! Keiner hat`s bemerkt! Und heute grollte der Himmel auch mal wieder. „Wir haben aber hoffentlich Glück, bei uns schlägt der Blitz nicht ein, ist das Gewitter auch noch so doll!“ sagt der kleine Kuno zu seiner, so glaubte er, Mutter!
Kuno
Ach ja Kuno! Er war ein Elfenschüler, der sehr unvorsichtig war und von Menschen gesehen wurde. Diese Elfen verlieren ihre Flügel und vergessen alle Zaubersprüche! Jetzt ist er ein Mensch und das kam so.
Er hatte sich in den Sessel vom Kutscher Martin gesetzt und war eingeschlafen. Martin wollte sich in seinen Sessel setzen, aber da saß ja jemand! Er hatte sich draufgesetzt! Sprang hoch, sah aber niemand. Da Martin ein mutiger Mensch war, fasste er dahin, wo er gesessen hatte. So wie man im Feuerschein jemand sieht, flackernd saß da jemand! Er konnte es spüren! Plötzlich, ein kleiner Junge! Hatte zunächst noch ein Schimmerhemdchen an. Aber das verschwand. „Wo kommst du Nacktfröschlein her?“ Der Junge wimmerte aber nur und sagte nichts. Martin griff sich den Morgenmantel und wickelte das Häufchen Unglück darin ein. Nahm sich das Bündel und lief schnurstracks zu seinem Herrn dem Grafen Bruno von Börhoff.
„Herr Bruno, seht was ich in meinen Sessel gefunden hab!“ „Haha, ihr hattet wohl eine geheime Liebschaft die euch…“ Weiter konnte Bruno nicht fabulieren, da seine Gemahlin eingetreten war. Gräfin Dagna trat sofort auf Martin zu. Sie nahm ihm behutsam das Kindlein ab. Ganz vorsichtig, erst ein wenig, hauchte sie das Bündel an. Dann aber pustete sie den Jungen mit aller Kraft an. „Schade, zu spät.“ Sprach sie mit einer sehr traurigen Stimme. Gebannt hat Martin das Tun verfolgt. Graf und Gräfin steckten die Köpfe zusammen und tuschelten. Dann erhob die Gräfin ihre Stimme und fragte: „Martin, hast doch letztlich von dem Ehepaar, Martha und Paul, berichtet die sich schon seit langem ein Kind wünschen, wo sind die zwei?“ „Kann sie sofort holen, sind beide da, haben Korn an uns geliefert.“ „Schaff sie schnell herbei!“ sagte Graf Bruno.
Paul und Martha traten mit vielen Verbeugungen vor ihre Herrschaft. „Schon gut, ihr seid Bauern?“ fragte Bruno „Ja, Herr!“ sprach Bertha mit freundlicher, selbstbewusster Stimme, „Mein Mann und ich arbeiten für den Herrn Rothold, leider noch als Tagelöhner, da wir das Geld für eigenes Land noch nicht zusammen haben, aber bald haben wir es geschafft!“ „Habt ihr Kinder?“ fragte Dagna.
„Leider nein, wir geben uns alle Mühe, aber so ein Glück, wie das eure, wurde uns nicht zuteil!“ Vier Kinderchen hatten Dagna und Bruno. An Dagnas Leib konnte man erkennen, dass sie schon wieder in gesegneten Umständen war. Gräfin Dagna winkte die zwei näher heran und sprach: „Wir machen euch ein Angebot, dass ihr nicht ausschlagen solltet, also. Wir haben hier ein Waisenkind das dringend Eltern sucht. Wie ihr wisst, gehört uns das Haus an der Brennesselwiese. Bis vor drei Jahren haben wir selbst dort gewohnt. Da sich aber unsere Familie so vergrößert hat, sind wir hierher, in das ehemalige Anwesen meiner Schwiegereltern, gezogen. Wir übereignen euch die Brennesselwiese, das Haus sowie die drei dazugehörigen Äcker. Diesen Jungen, Kuno heißt er, macht ihr dafür zu einem tüchtigen Menschen. Zu seinem einundzwanzigsten Geburtstag, soll er in den Stand erhoben werden, den er sich bis dahin verdient hat. Ich selbst will seine Patin sein. Ihr bekommt von mir ein Handgeld zum Start. Was sagt ihr?“ Zuerst wollte Bertha fragen, wie hoch denn das Handgeld wäre. Besann sich aber und fragte stattdessen: „Wo ist denn das Kind?“ Köchin Irene die sich inzwischen um den Kleinen gekümmert und ausgestattet hat, wurde hereingerufen. „Was für ein hübsches Kind!“ rief Berta in echter Begeisterung. Sie stupste Paul an: „Oh ja, machen wir! Das Kindlein soll es gut bei uns haben, nicht Paul?“ „Ja, sicher doch, gerne!“ stimmte Paul zu. Bruno sprach: „Gut so soll es sein, Martin“, der war auch anwesend, hatte sich aber im Hintergrund gehalten „du wirst auch Pate des Kindes sein. Schau ab und zu mal nach Kuno!“ „Jawohl, mach ich gern!“
So kam es, dass wieder Leben in das Haus an der Brennesselwiese einzog. Am nächsten Tag zogen Bertha, Paul und Kuno ein.
Der Roderichtrank
Einige Jahre waren vergangen und des Abends zog ein Gewitter auf. „Krieche doch unter den Tisch!“ sagte grinsend Paul zu Kuno „Aber nein, geh in den Keller dort bist du sicher!“ Bertha schüttelte tadelnd den Kopf und sagte: „Der Kuno ist ein wenig ängstlich, aber vorsichtige Leute fallen nicht in die Kartoffelgrube so wie du!“ „Bin doch nicht hineingefallen, sondern wollte nur sehen wie tief die Grube ist!“ „Aha! Hattest nur die Lampe vergessen!“ spottete die Bäuerin.
Natürlich hat Roderich, der Hauself, sofort mitbekommen, dass der kleine Kuno nicht schon immer ein Mensch war. Mit dem könnte ich vielleicht Kontakt aufnehmen! Dieser Gedanke spukte Roderich schon lang im Kopf herum. Hätte ich endlich wieder jemand zum Reden!
Ob ich mal Dagna frage? Dagna ist zwar jetzt ein Mensch hat aber noch Zauberkräfte, da sie eine Jotanafee war. Aber die ist bestimmt sehr beschäftigt, mit regieren und so!
Heute hatte Roderich wieder mal einen Zaubertrank hergestellt. Natürlich muss vorher gekostet werden ob er schädlich ist. Der Ziegenbock, die Kuh, die Hühner, alle mussten schon Roderichs Tränke kosten. Erst dann, hat er Kuno, ein Schlückchen untergejubelt. Mal im Tee, mal im Wasser. Bis jetzt hat aber kein Trank irgendwelche Wirkungen, außer einmal. Plötzlich legte eins der Hühner blaue Eier! Zum Glück war es gerade Ostern und keiner hat`s gemerkt. Auch aus diesem Grund, wollte Roderich, den neuen Trank, erst mal an den Hühnern ausprobieren.
Da das Gewitter heftig grummelte, war die Hühnerschar auch im Stall versammelt. „Wer möchte mal wer hat noch nicht?“ mit diesen Worten betrat Roderich den Stall. Tiere und Elfen verstehen sich an und für sich gut! „Na was hast du denn heute für meine Prinzessinnen mitgebracht?“ fragte der Hahn. Einen Namen hat der Hahn nicht. Alle sagten nur, das ist der Hahn. Es gab auch keinen anderen Hahn weit und breit. „Dieses Mal“, schmeichelte Roderich, „werden die Federn glänzender, das Auge klar und die…“ „Das sollte schon beim letzten Mal passieren!“ maulierte Emma, die dicke braune Glucke. „Ja, ja, und feste Zehennägel!“ warf Elke, ein sehr helles Brahmahuhn, ein.
„Und“, sagte Roderich machte eine theatralische Geste, so mit Finger leicht nach vorn, „glänzt dein Federkleid denn nicht hervorragend, dank meiner exzellenten Tinkturen?“ „Oh, ja“, antwortete die Geschmeichelte „Ich frage ja nur…“ „Natürlich muss niemand die Tinktur kosten, man lebt ja auch wenn man nicht beachtet wird, wie ein Perlhuhn ohne Perlen, ein Seidenhuhn ohne Seide,“ „Oder eine Glucke ohne Eier!“ warf der Hahn ein. „Waaas! Meinst du mich, du alter Gockel! Als du noch jung warst …. aber heute! Was ist los mit dir! Roderich hast du nicht so ein Elixier für den Hahn!“ krähte die Glucke los. „Ja, Ja“ rief es von allen Seiten „der soll uns erfreuen, kann sich aber selbst kaum noch auf den Beinen halten!“ „In Ordnung, heute darf unser verehrter Hahn kosten.“ sagte darauf Roderich. Ein allgemeines, zustimmendes Gegacker setzte ein. Ganz schüchtern gab der Hahn zu bedenken: „Wenn ich nun auch dann blaue Eier...“ Weiter kam der Hahn nicht. Ein fürchterliches Spektakel setzte ein. Man hätte denken können, der Fuchs wäre zu einem Kurzbesuch erschienen!
„Du hast noch nie ein Ei gelegt!“ „Du Jammerlappen!“ das war noch Milde gegen über den anderen Schimpfworten die der Hahn zu hören bekam!
„Ruuuhe!“ verschaffte sich Roderich Gehör! „Alle Damen auf die Stangen!“ krähte plötzlich der Hahn. „Ich werde euch zeigen, wer hier Herr im Haus ist! Her mit dem Gesöff!“ Bevor Roderich etwas sagen konnte nippte der Hahn an der Tasse mit dem Elixier! Hühner trinken immer nur Schluckweise. Schnabel ins Getränk, Kopf hoch und dann den Schluck runter laufen lassen. Das genügte auch schon. Plumps, da saß der Hahn auf allen vier Buchstaben! Verdrehte die Augen und fing an zu wachsen! Fast so, wie man einen Luftballon aufbläst! Immer mehr! Aber dann weniger! Viele Farben! Orkanartige Drehungen! Dann – stand da plötzlich ein wunderschöner Italiener Hahn! Schönen Hahnenkamm, mächtige Sporen, breite Brust. „Na, Kinder was sagt Ihr nun?“ sagte der Hahn „habe ich mir so gewünscht, ist das so in Ordnung? Mein Lieben?“ Von allen Hühnerstangen, nur ein „Ohh, jaaaa!“ Roderich schnappte sich die Tasse mit dem Elixier und schnell raus aus dem Hühnerstall!
Roderich saß immer noch mit dem Trank in seiner Klause. Er hatte sich ein Buch herbei geholt um alles aufzuschreiben, wie die wundersame Verwandlung des Hahnes von Statten ging. Dabei stieß er, aus Versehen, den Trank um, so dass sich dieser auf das Buch ergoss. Das Buch begann plötzlich zu leuchten und zu schimmern! Seltsame Zeichen entstanden im Buch. Die Zeichen kannte Roderich, alles Zauberformeln, das ganze Buch voll! Natürlich begann er sofort mit dem Studium dieses Buches! Kein bisschen nass oder so! Also lernen was steht da alles drin!
Er las das Zauberbuch und half in der freien Zeit im Haus wie es Hauselfenart ist. Niemand bemerkte etwas. Niemand?
Aufklärung durch Dagna
Kuno hatte eines Tages ein Loch im Stiefel. Neue kaufen? Nein so reich waren sie nun nicht. Werde morgen einen Flicken drauf nähen, dachte sich Kuno und ging zu Bett. Als er des Morgens aufstand, sapperlot! Der Stiefel war wieder heil! Zunächst zweifelte Kuno an sich selbst. Als tags drauf, sich die kaputte Hose selbst genäht hat, wusste Kuno, hier stimmt was nicht! Am gleichen Tag hatte er beim Truchsess Fechtunterricht. Anwesen war auch eine interessierte Zuschauerin, Dagna die Gräfin selbst.
Am Ende der Stunde fragte Dagna den Truchsess: „Wie ich sehe macht sich euer Schüler recht ordentlich, was sagt ihr zu seinem Können?“ „Ach meine Teuerste, “ fing der Truchsess an zu jammern „dieser Schüler, ich kann ihm nichts mehr beibringen, schon so manche Blessur hat er mir zugefügt, bitte erlöst mich und bestimmt einen anderen Lehrer!“ „Dann bestimmt doch den Hauptmann der Wachen...“schlug Dagna vor „Nein, der weigert sich energisch. Habe das schon probiert, aber der Kuno ist ihm der Art in die Parade gefahren, dass ihm hören und sehen vergangen ist. Nicht eine Minute will er mit Kuno üben, keiner am Hofe mag es mit Kuno aufnehmen.“ „Na gut, dann seid ihr entbunden!“ „Danke, alleruntertänigster Dank, ich werde zum Bader eilen, dass er mir mein Auge kühlt!“ Da der Truchsess jetzt den Kopf wandte, konnte man sehen, dass das linke Auge in allen Farben leuchtete, vor allem Blau! Ein herrliche ‚Blaues Auge’! Dagna sah Kuno von oben bis unten an, schüttelte leicht den Kopf und fragte: „Geht man so mit seinem Lehrer um?“ „Entschuldigt, sehr geehrte Frau Gräfin, aber in der Hitze des Gefechts…“ Dagna unterbrach ihn: „Schon gut, es freut mich, wenn ich, als deine Patin sehe welch großartige Fortschritte du machst.“ Kuno senkte den Blick und mit leicht zittriger Stimme: „Es hört sich vielleicht etwas sonderbar an, aber ich, ich weiß nicht wie ich es sagen soll?“ „Nur heraus damit, dafür sind ja Paten da, dass sie das beantworten, was ihrem Mündel auf der Seele brennt!“ „Bei mir zu Haus, “ stotterte Kuno los „so zu Hause eben, passieren Sachen, ich habe es meiner Mutter…“ „Deiner Mutter?“ unterbrach ihn Dagna „na Mutter, ich weiß nicht, ob sie meine richtige Mutter ist, sie und Paul sind immer gut zu mir. Ich habe Bertha gesagt, dass da eben Sachen passieren, die ich mir nicht erklären kann. Mal sind kaputte Stiefel wieder ganz, der Schweinetrog ist schon sauber, obwohl ich noch keinen Handschlag gemacht habe! Sie glaubt mir kein Wort!“ Dagna muss herzhaft lachen, fast prustet sie los, hat sich aber schnell wieder in der Gewalt. „Brave Leute!“ sagt sie.
„Komm Kuno wir setzen uns auf die Bank dort hinten, ich muss dir allerhand erzählen, aber dazu solltest du besser sitzen.“ Kuno ging, wie es sich geziemt, einen Schritt hinter der Gräfin zur Bank, blieb aber stehen. Ein Bauernsohn mit einer Gräfin auf einer Bank, das hat die Welt noch nicht gesehen, das darf wohl nicht sein, dachte Kuno. „Setz dich!“ kurz und knapp sprach Dagna „Wir sind ein bisschen verwandt!“
Ein Glück das Kuno schon saß, sonst hätte es ihn umgehauen! „Der dir da immer hilft, das ist Roderich, ein Elf. Und du bist als Elf geboren!“ „Ich bin doch ein Junge! Wie...“ Dagna sprach, trotz der Unterbrechung, in einem sehr ruhigen Ton weiter: „Es gibt auch männliche Elfen, aber das tut nichts zur Sache, Elfen die von Menschen erkannt werden, sich so wie du, entdecken lassen, müssen dann als Menschen weiterleben. Der Kutscher Martin hat dich gefunden, als du in seinen Sessel, eingeschlafen, warst. So ein kleiner Elf, wie du damals warst, kann das schon passieren. Ein Geheimnis will ich dir noch verraten, aber zu niemand ein Wort, hörst du!“ „Ja, kein Wort!“ stammelte Kuno dem schon sämtliche Farbe aus dem Gesicht gewichen war. „Ich war auch, oder bin noch, ein bisschen, eine Fee. Ich bin eine Jotanafee. Was das ist, wirst du noch zeitig genug erfahren. Das sollst du noch wissen, der Roderich möchte mit dir Kontakt aufnehmen. Dieses Wissen, was du heute erlangt hast, wirst du, zum Teil wieder, vergessen. Es wird dir aber Gewahr werden, wenn du es brauchst!“ „Schau mich an!“ forderte Dagna Kuno auf. Kuno schaute Dagna in die Augen und die Sinne schwanden ihm. Als er nach kurzer Zeit erwachte, brummte ihm der Kopf, Feen, Elfen, Jotanafee, zunächst konnte er sich keinen Reim draufmachen. War ich eingeschlafen, hier auf der Bank? Erst mal nach Haus!