Der kleine Laborbeagle

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Der kleine Laborbeagle
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Der kleine Laborbeagle
Von Mandy Köhler als Autorin und Astrid Gast als Lektorin
Vorwort

Das Leben der kleinen Lilly, ist nicht so, wie das von gewöhnlichen Hunden. Denn sie ist ein Laborbeagle. Extra für den Bereich Forschung gezüchtet.

In der Regel leben diese Hunde in einer Gruppe von sechs Hunden. Und leisten ihren Dienst an der Menschheit, in den Bereichen Pharmakologie und Toxikologie. Lillys leben begann in Italien auf der Goodhill Ranch. Einer der Weltweit größten Versuchstierzüchter mit Hauptsitz in den USA New York.

Nach dem Sie ca. 6 Jahre in einem Pharmakonzern gelebt und gearbeitet hatte, kam das Schicksal und eine von den Tierpflegern hat sie mit nach Hause genommen.

Viele Hunde können jährlich die Forschungsinstitute verlassen, nur leider ist das Finden von neuen Besitzern sehr schwierig. Viele haben die falsche Vorstellung von solch einem Hund. Es wird gedacht, dass sie verhaltensgestört sind. Das Gegenteil ist der Fall. Sie sind sogar besser sozialisiert als andere Hunde, da sie ein Leben in der Gruppe führen.

Kapitel 1

Mitten in der Nacht in Italien, bekommt eine tragende Hündin gerade ihre Welpen. Es ist nicht ihr erster Wurf. So tragisch es auch ist. Die Hündin ist eine Zuchthündin der Rasse Marshall Beagle, für Versuchstiere. Ihr ganzes Leben verbringt sie in einer großen gefliesten Box mit angrenzendem Auslauf. In der Zeit, wenn sie werfen, werden die Hündinnen einzeln gehalten, damit unter den Tieren keine Rangeleien auftreten und die wertvollen Welpen nicht verletzt oder gar getötet werden. Nach zwei Stunden Wehen sind alle fünf Welpen wohl auf und säugen gierig an den Zitzen ihrer Mutter. Die kleinste von allen ist Lilly, noch recht schwach und verunsichert, immerhin kann sie weder sehen noch hören. Aber dafür kann sie riechen und fühlen. Findet sie schließlich auch die Zitze zum Andocken und freut sich über die leckere Muttermilch.

Die anderen Welpen sind größer und kräftiger. Von daher muss sie sich immer wieder an die Milchbar durchquetschen. Die ersten Tage ihres Lebens ist recht unbeschwert. Am achten Tag fingen ihre Augen und Ohren an sich zu öffnen und nach zehn Tagen konnte sie nun hören und sehen. Der Raum ist weiß gefliest und der Boden grau mit einer nach vorne laufenden Abflussrinne mit einer Abdeckung. Damit kein Welpe reinfallen kann. In dem Raum sind vier Zwinger, zwei jeweils links und rechts. Und aus jedem kommt das Typische quietschen von Welpen die gerade am säugen sind. Auf einmal wird Lilly von hinten angesprungen. Sie erschrak und sprang schreiend in die nächste Ecke. Ihr großer Bruder Leon, wollte mit ihr spielen, sie war allerdings damit beschäftigt gewesen in den gegenüberliegenden Zwinger zu schauen. Nun saß sie da in ihrer eigenen Piesche, den sie hat vor Schreck in die Hose gemacht. Den ersten Schreck auf dieser Erde und dann gleich so heftig. Nun ja, sie ist ja auch gerade erst zwei Wochen alt und ein sensiblchen.

Weil sie die letzte aus diesem Wurf ist, ist sie kleiner als die anderen und das schwächste Glied diese Gruppe. Aber dennoch wichtig für jedes einzelne Geschwistertier. Ihre Mutter kam, nahm sie im Nacken und brachte sie zurück ins Körbchen um sie sauber zu lecken. Ihre Geschwister guckten sie nur unglaubwürdig an. Warum spielt sie nicht mit uns? Aber die kleine Lilly, war viel zu zurückhaltend. Jeden Morgen kommen die Tierpfleger um sauber zu machen und um die Mütter zu füttern. Eines Tages stellten die Tierpfleger eine Schüssel mit warmer Milch und kleinen braunen Stückchen in die Box. Lilly stapfte darauf zu, während ihre Geschwister, die an ihr vorbeiliefen und sie fast umwarfen. Alle fünf stürzten sich über die Schüssel her und hatten hinterher dicke pralle Bäuche. Das zurück Laufen ins Körbchen könnte man auch eher als rollen bezeichnen. Die vier Geschwister von Lilly hatten wenige Schwierigkeiten ins Körbchen zu kriechen, aber sie selber. Sie war schon mit den Vorderbeinen drinnen aber der dicke Bauch, er hing am Rand fest. Nun strampelte sie wie wild mit den Hinterbeinen und fing an zu jaulen. Da entschloss sich ihre Mutter sie mit einem Nasenstupser ins Körbchen zu katapultieren. So fiel sie Kopfüber in ihr Nest zurück. Ihre Mutter legt sich auch wieder mit hinzu und fing an einzuschlafen. Das Licht ging aus und der Tag ging zu Ende.

Am nächsten Morgen kamen die Tierpfleger mit einem fahrbaren Tisch, einer Waage und einer großen Kiste. Zuerst nahmen sie die Welpen aus der Box vorne gegenüber heraus. Die Hündin schien dies zu kennen und machte wenig Rabats. Während die Welpen sich sichtlich darüber freuten Abwechslung zu bekommen.

Die Hunde wurden gewogen, vermessen und begutachtet ob alles in Ordnung sei. Dies passierte am heutigen Tage mit allen Welpen. Lilly war etwas skeptisch und setzte sich in eine Ecke und starrte den Menschen nur an, der plötzlich vor ihr stand. Dieser packte sie im Nacken und hob sie hoch um sie auf den Tisch zu setzten. Lilly war vor Angst gelähmt, nicht mal schreien konnte sie, obwohl dies für sie Typisch war.

Die Tierpfleger fingen an sie von oben bis unten anzuschauen und abzutasten. Danach wurde sie gewogen um sie anschließend in Narkose zu legen. Die Narkose wurde gemacht um ihr ihre individuelle Tattoo Nummer zu geben. Da das alles nicht schlimm, sondernd eher angenehm ist, ließ Lilly sich alles gefallen und schien sogar aufzublühen, immerhin bekam sie recht nette Zuwendung. Aber als sie die Spritze mit dem Narkosemittel in den Hintern bekam, da gab es ein riesen Geschrei. Der Tierpfleger legte sie zurück ins Körbchen, wo schon zwei ihrer Geschwister lagen und fertig mit tätowieren waren. Nun dauerte es nicht lange bis sie müde wurde. Die Augen wurden immer schwerer und sie konnte sich nicht mehr zurückhalten und schlief ein. Der Tierpfleger holte sie wieder heraus und legte sie auf die linke Seite, damit er das rechte Ohr freirasieren konnte. Sein Kollege holte die Zange, setzte die Nummer für Lilly ein und tauchte diese in Tinte. Dann setzte er an und drückte einmal Kräftig zu. Blut lief aus Lilly ihren Ohrlappen, aber sie bekam von all dem nichts mit. Anschließend gibt es noch eine Impfung und ein Schmerzmittel. Dann wurde sie zu ihren Geschwistern wieder ins Körbchen gelegt. Der eine Tierpfleger hängte noch eine Rotlichtlampe über das Körbchen, damit die kleinen während der Narkose nicht auskühlten.

Als Lilly am nächsten Morgen aufwachte, hatte sie ein wenig Kopfschmerzen. Ihren Geschwistern schien es nicht anders zu ergehen. Ihre Mutter machte sich über jeden einzelnen her und legte sich über Kopf und Ohren um sie von ihren Schmerzen abzulenken. An diesem Tag gab es keine Kloppereien, wer als erstes, und den besten Platz an der Futterschüssel hatte.

Eine Woche später wurden wieder alle Welpen herausgeholt und gewogen. Lilly war nun sechs Wochen alt. Es wird nicht mehr lange dauern und sie werden von der Mutter getrennt. Eine schmerzliche Erfahrung für jeden.

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