Fürstenkrone 150 – Adelsroman
Über das Buch
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt «diese» Wirklichkeit.
Wie schön das war, wie wunderschön! Prinzessin Melanie konnte sich nicht satt sehen an dem herrlichen, farbenprächtigen Bild. Da tanzten junge Menschen, Hunderte waren es wohl, in ihrer malerischen Landestracht, sie boten altüberlieferte Volkstänze. Prinzessin Melanie fiel es schwer stillzuhalten. In ihren Füßen kribbelte es, und am liebsten wäre sie hinuntergelaufen, hätte sich unter die Tanzenden gemischt und mitgemacht. Aber das ging natürlich nicht. Prinzessin Melanie wußte es nur zu gut. Sie seufzte ganz leicht, aber nur so, das es keiner merkte. Sie wollte ja nicht unhöflich sein, und unhöflich wäre es wohl, wenn sie, die Prinzessin Melanie von Ebernay, bei einer solchen Gelegenheit seufzte. Denn ihnen zu Ehren tanzten die jungen Menschen ja dort unten. Prinzessin Melanie stand mit ihren Eltern, dem Fürsten Richard und der Fürstin Theresa von Ebernay, hoch oben auf der Ehrentribüne, umringt von den Gastgebern und dem zahlreichen Gefolge. Oft störte sich die Prinzessin an der passiven Rolle, die sie spielen mußte. Wie unter einem unerklärlichen Zwang wandte die Prinzessin den Kopf. Sie blickte geradewegs in zwei dunkle Männeraugen. Melanie hatte diesen Blick wohl gespürt, der sie von hinten umfing, der ihre schönen schulterlangen blonden Locken und ihre zart biegsame Gestalt gewissermaßen streichelte. Da leuchtete es auch in Melanies blauen Augen auf. Das glückliche rückhaltslose Strahlen galt dem Mann, der so bewundernd zu ihr hingesehen hatte. Als er ihren Blick auffing, erschrak er unwillkürlich. Es war Tasso Graf von Coronte, der Adjutant und persönliche Sekretär des Fürsten von Ebernay. Er gehörte zum Gefolge, wie bei allen Reisen des Fürsten.