Umfang 9 Seiten
Über das Buch
Es geht um Hiltrud, es geht, um das Gefühl alles sagen zu wollen, aber nicht die Worte zu finden. Es ist die innere Spannung, die nicht entweichen kann, eine Explosion, die ein Trümmerfeld aus Performanz, Semantik und dem Einsehen der Hilflosigkeit hinterlässt – der Hilflosigkeit, das Innere dem Anderen so zu zeigen, dass es verstanden wird, dass wir uns verstehen.
Die Texte dieses Bandes entstehen genau in dieser Spannung: zwischen Ausdruck und Entzug, zwischen Mitteilung und Verstummen. Sie sind keine lyrischen Konstruktionen im klassischen Sinn, sondern dokumentieren den Versuch, etwas aufrechtzuerhalten, das immer wieder zerfällt – Sinn, Selbst, Sprache.
Hiltrud ist dabei weniger Figur als Zustand, weniger Subjekt als Aggregatzustand. Sie frisst Stahlschrauben, um sich zu spüren, sie tastet durch Bedeutungsräume, deren Koordinaten instabil sind.
Was bleibt, sind Sprachpartikel, Bruchstücke eines inneren Protokolls, das nicht zu einem Ganzen führen will. Wer hier liest, liest Spuren – tastend, scharfkantig, manchmal schmerzhaft, nie versöhnlich.
Ein Band über das Sprechen als Versuch, das Missverstehen als Normalzustand und die radikale Möglichkeit, dass auch das Fragment genügt.