Die medial-historische Entwicklung des Damen-Skispringens

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Für den nächsten großen Titel reichte es für Daniela Iraschko-Stolz in Sochi nicht, sie gewinnt dennoch Silber. Coline Mattel holt für Frankreich mit Bronze die erste Olympiamedaille im Skispringen überhaupt.

Zu einer weiteren besondere Gegebenheit kommt es am Saisonende: die Skiflugschanze in Planica wird nicht rechtzeitig für das Saisonfinale fertiggestellt, sodass dieses auf die Großschanze verlegt wird.

Kurzerhand werden auch die Damen dort ins Programm genommen und haben somit in einer Saison gleich zwei Großschanzenspringen, da zwei Wochen zuvor in Oslo gesprungen wurde. Am Wochenende dazwischen sind in Falun zwei Test-Wettkämpfe für die WM im Jahr 2015 angesetzt. Einer fällt dem starken Wind zum Opfer.

Nach dem Olympiasieg wird Carina Vogt bei der WM in Falun auch Weltmeisterin im Einzel und hat somit zeitgleich zwei der drei wichtigen Einzeltitel inne. Den dritten Einzeltitel, nämlich den Gesamtweltcup, gewinnt Daniela Iraschko-Stolz. Damit fehlt der Österreicherin lediglich Olympiagold, um einmal alle veranstalteten Einzelevents zu gewinnen. Vogt ergänzt ihre Titelsammlung gemeinsam mit ihren Teamkollegen Katharina Althaus, Richard Freitag und Severin Freund, der ebenfalls Einzelgold (von der Großschanze gewinnt) um das Mixed-WM-Gold.

In der Saison 2014/2015 folgen zudem noch die sechste Teilnahme an der Universiade (diesmal wieder vor der WM) und die vierte Teilnahme am EYOF.

Der Winter 2015/2016 ist weitestgehend ein weiterer Schritt zur Konsolidierung und weist als einziges Highlight die zweite Austragung der Youth Olympic Winter Games, diesmal in Lillehammer (Norwegen) auf.

Kurz vor Beginn der Saison 2016/2017 wird bekannt, dass die für den 7. und 8. Januar 2017 terminierten Springen in Oberstdorf auf der Großschanze stattfinden werden. Es sind die ersten beiden Großschanzen-Wettbewerbe, die ohne die Top 30-Regel ausgetragen werden. Sara Takanashi gewinnt an beiden Wettkampftagen.

Bei der Nordischen Ski-WM in Lahti ist es wieder Carina Vogt, die die begehrteste Medaille, nämlich Gold, gewinnt. Und nicht nur das, sie gewinnt auch noch beide Goldmedaillen, die eine Skisprungdame gewinnen kann – im Einzel und im Mixed. Sie wiederholt ihren Triumphzug von Falun und ist die erste Springerin, der es gelingt einen oder sogar beide Weltmeisteritel zu verteidigen. Im Mixed steht sie mit ihrer WG-Genossin Svenja Würth und Markus Eisenbichler (Bronze von der Normalschanze) und Andreas Wellinger (Silber auf Normal- und Großschanze auf der höchsten Stufe des Podiums. Severin Freund fiel indes mit einem Kreuzbandriss verletzt aus.

2.3 Wettkämpfe, Veranstaltungsorte, Schanzen, teilnehmende Nationen

Dieses Unterkapitel soll nun einen Überblick darüber geben, welche Art von Wettkämpfen es gibt und wie diese von ihrer Bedeutung und Qualität einzuordnen sind. Des Weiteren werden Veranstaltungsorte und deren Schanzen, sowie die teilnehmenden Nationen thematisiert, um einen Eindruck davon zu vermitteln, wie weit verbreitet das Damen-Skispringen weltweit insgesamt ist.

2.3.1 Wettkämpfe

2.3.1.1 Ranghöchste Wettbewerbe: Weltmeisterschaften (WM), Olympische Winterspiele (OWG), Weltcup (WC) und Sommer Grand-Prix (SGP)

Anders als im Fußball beispielsweise finden die Weltmeisterschaften in den Wintersportarten alle zwei Jahre statt.

Diesen Turnus der sogenannten Nordischen Ski-Weltmeisterschaften, zu denen das Skispringen gehört, gibt es jedoch auch erst seit 1948, als die ersten Weltmeisterschaften nach dem Zweiten Weltkrieg ausgetragen wurden.

Bis zu jenem geschichtsträchtigen Ereignis gab es, beginnend mit 1924, jährlich eine Weltmeisterschaft. Alle vier Jahre kam es bis 1984106 zu der Gegebenheit, dass die WMs im Rahmen der Olympischen Winterspiele ausgetragen wurden und die Olympiasieger automatisch Weltmeister wurden.

Seit 1985 schließlich, finden die Nordischen-Skiweltmeisterschaften immer in den ungeraden Jahren statt und es kommt somit zu keinen Termin-Kollisionen mit den Olympischen Winterspielen.

Die Frauen sind im Skispringen erst seit 2009 startberechtigt. Mit Ausnahme des Landes der Titelverteidigerin (fünf) darf jede Nation maximal vier Athletinnen an den Start bringen. In Liberec wurde zum allerersten Mal die Skisprung-Weltmeisterin gekürt. Sie hieß Lindsey Van und kam aus den USA, Silber gewann die Deutsche Ulrike Gräßler, Bronze holte die Norwegerin Anette Sagen.

Seit 2013 werden auch Mixed-Team-Springen bei der Nordischen Ski-WM ausgetragen. Wie die Einzelspringen der Damen auch, werden diese auf Normalschanzen durchgeführt. Beim Mixed-Team bestehen die Mannschaften aus je zwei Damen und Herren, welche abwechselnd (Dame, Herr, Dame, Herr) springen. Bis heute gab es drei Austragungen dieser Wettbewerbe.

Die erste 2013 im italienischen Val di Fiemme gewann das Team aus Japan, 2015 gewann im schwedischen Falun die deutsche Mannschaft mit Carina Vogt, Richard Freitag, Katharina Althaus und Severin Freund. 2017 gewann ebenfalls Team Deutschland, vom Weltmeister-Quartett 2015 blieb jedoch lediglich Carina Vogt übrig.

Nachfolgend ist eine Auflistung der Einzel-Weltmeisterinnen und der Mixed-Team-Weltmeistermannschaften im Skispringen aufgeführt.


Gold (Einzel): Lindsey Van (USA) – 89,0 / 97,5 Meter (243,0 Punkte)
Silber (Einzel): Ulrike Gräßler (Deutschland) – 93,5 / 93,0 Meter (239,0 Punkte)
Bronze (Einzel): Anette Sagen (Norwegen) – 93,0 / 94,0 Meter (238,5 Punkte)

Tabelle 3: Einzelergebnis des Weltmeisterschaftswettkampfs 2009. Selbsterstellte Tabelle.


Gold (Einzel): Daniela Iraschko (Österreich) – 97,0 / 97,0 Meter (231,7 Punkte)
Silber (Einzel): Elena Runggaldier (Italien) – 97,5 / 93,5 Meter (218,9 Punkte)
Bronze (Einzel): Coline Mattel (Frankreich) – 92,0 / 97,0 Meter (211,5 Punkte)

Tabelle 4: Einzelergebnis des Weltmeisterschaftswettkampfs 2011. Selbsterstellte Tabelle.


Gold (Einzel): Sarah Hendrickson (USA) – 106,0 / 103,0 Meter (253,7 Punkte)
Silber (Einzel): Sara Takanashi (Japan) – 104,5 / 103,0 Meter (251,0 Punkte)
Bronze (Einzel): Jacqueline Seifriedsberger (Österreich) – 104 / 98,5m (237,2 Punkte)
Erstmalige Austragung des Mixed-Team-Springens bei einer Weltmeisterschaft
Gold: Japan (Yuki Itō, Daiki Itō, Sara Takanashi, Taku Takeuchi) – 1011 Punkte
Silber: Österreich (Chiara Hölzl, Thomas Morgenstern, Jacqueline Seifriedsberger, Gregor Schlierenzauer) – 986,7 Punkte
Bronze: Deutschland (Ulrike Gräßler, Richard Freitag, Carina Vogt, Severin Freund) – 984,9 Punkte

Tabelle 5: Ergebnisse der Weltmeisterschaften 2013. Selbsterstellte Tabelle.


Gold (Einzel): Carina Vogt (Deutschland) – 91,5 / 92,0 Meter (236,9 Punkte)
Silber (Einzel): Yuki Itō (Japan) – 89,0 / 93,0 Meter (235,1 Punkte)
Bronze (Einzel): Daniela Iraschko-Stolz (Österreich) – 195,5 / 89,0 Meter (237,2 Punkte)
Gold (Mixed): Deutschland (Carina Vogt, Richard Freitag, Katharina Althaus, Severin Freund) – 917,9 Punkte
Silber (Mixed): Norwegen (Line Jahr, Anders Bardal, Maren Lundby, Rune Velta) – 915,6 Punkte
Bronze (Mixed): Österreich (Daniela Iraschko-Stolz, Michael Hayböck, Jacqueline Seifriedsberger, Stefan Kraft) – 869,5 Punkte

Tabelle 6: Ergebnisse der Weltmeisterschaften 2015. Selbsterstellte Tabelle.

 

Gold (Einzel): Carina Vogt (Deutschland) – 98,5 / 96,5 Meter (254,6 Punkte)
Silber (Einzel): Yuki Itō (Japan) – 97,0 / 96,5 Meter (252,6 Punkte)
Bronze (Einzel): Sara Takanashi (Japan) – 98,0 / 95,0 Meter (251,5 Punkte)
Gold (Mixed): Deutschland (Carina Vogt, Markus Eisenbichler, Svenja Würth, Andreas Wellinger) – 1035,5 Punkte
Silber (Mixed): Österreich (Daniela Iraschko-Stolz, Michael Hayböck, Jacqueline Seifriedsberger, Stefan Kraft) – 999,3 Punkte
Bronze (Mixed): Japan (Yuki Itō, Taku Takeuchi, Sara Takanashi, Daiki Itō) – 979,7 Punkte

Tabelle 7: Ergebnisse der Weltmeisterschaften 2017. Selbsterstellte Tabelle.

Neben dem Gewinn der Olympischen Goldmedaille ist der Weltmeistertitel der höchste zu erreichende Titel für die Skispringerinnen. Eine disziplin-spezifische Weltmeisterschaft wie bei den Herren die Skiflug-Weltmeisterschaft, gibt es für die Damen bislang noch nicht.

Die Olympischen Spiele werden im Vierjahreszyklus (Olympiade), ebenfalls seit 1924, ausgetragen. Die Damen sind dort jedoch erst seit dem Jahre 2014 wettkampfberechtigt. Das Internationale Olympische Komitee schreibt dazu jedoch vor, dass lediglich die besten 30 Athletinnen der Weltrangliste plus etwaige Nachrückerinnen startberechtigt sind. Eine Qualifikation wie im Weltcup oder bei den Weltmeisterschaften gibt es dort nicht. Die Größe des Starterfeldes beträgt stets 30 Springerinnen, ebenfalls maximal vier pro Nation mit Ausnahme des Landes der Olympiasiegerin.

Bislang gab es also einen Olympischen Wettkampf bei den Damen, den die Deutsche Carina Vogt in Sochi gewann. Somit ist die derzeit 25-Jährige seit der Nordischen Ski-WM 2015 in Falun Inhaberin der drei wichtigsten Titel (Weltmeisterin im Einzel und im Mixed und Olympiatitel), die nicht jährlich vergeben werden. Silber gewann in Sochi die Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz, Bronze die Französin Coline Mattel115.

Fehlen in der Liste der ranghöchsten Wettbewerbe noch die beiden wichtigsten Serien im Skispringen: der Weltcup und der Sommer Grand-Prix. Die Weltcupregeln wurden ebenso wie die Weltcupgesamtsiegerinnen und die Siegernationen des Nationen Cups bereits im Kapitel 2.1.2 beschrieben, deshalb soll es hier nur um ein paar weitere Einzelheiten des Weltcups gehen. Das erste Weltcupspringen überhaupt fand am 27. Dezember 1979 in Cortina d’Ampezzo (Italien) statt und wurde vom Österreicher Anton „Toni“ Innauer gewonnen116. Seitdem ist der Weltcup die den Winter bestimmende Serie im Skispringen. Die vormalig wichtigste Wertung, die Vierschanzentournee, wurde in den Weltcup-Kalender integriert und ist auch weiterhin fester Bestandteil des Weltcups.

Bei den Herren umfasst die Serie mittlerweile rund 30 Springen plus ein halbes Dutzend Mannschaftsspringen.

Bei den Damen sind es rund 15 Springen, also knapp die Hälfte. Bislang haben sechs Weltcup-Saisons für die Damen stattgefunden, die Erste begann Ende 2011. Wiederum ein halbes Jahr später, im Sommer 2012 gab es zum ersten Mal den Sommer Grand-Prix für die Damen. Dank Plastikmatten und künstlicher Anlaufspuren sind viele Skisprungschanzen ganzjährig nutzbar und somit finden auch Sommerskispringen mittlerweile seit Längerem statt.

Seit 1994 gibt es den Sommer Grand-Prix, der nicht ganz so großformatig wie der Weltcup ist. Überlegungen den Sommer mit ähnlich vielen A-Wettkämpfen zu gestalten und aus dem Weltcup eine Ganzjahresserie zu machen, gab es dann und wann, sie wurden aber nie umgesetzt.

Für die Damen gibt es diese Serie seit 2012, also nachdem bereits eine Weltcupsaison stattgefunden hatte. Die drei Besten der Sommer Grand-Prix‘ sind nun folgend aufgelistet.


Sara Takanashi (JPN) 312 Punkte Alexandra Pretorius (CAN) 249 Punkte Daniela Iraschko (AUT) 180 Punkte
2013 118 Sara Takanashi (JPN) 525 Punkte Coline Mattel (FRA) 334 Punkte Katja Požun (SLO) 286 Punkte
2014 119 Sara Takanashi (JPN) 200 Punkte Katharina Althaus (GER) 125 Punkte Irina Avvakumova (RUS) 112 Punkte
2015 120 Sara Takanashi (JPN) 500 Punkte Yuki Itō (JPN) 350 Punkte Nita Englund (USA) 209 Punkte
2016 121 Sara Takanashi (JPN) 300 Punkte Carina Vogt (GER) 160 Punkte Irina Avvakumova (RUS) 155 Punkte
2017 122 Sara Takanashi (JPN) 380 Punkte Irina Avvakumova (RUS) 290 Punkte Maren Lundby (NOR) 276 Punkte

Tabelle 8: Die drei Podestplatzierten jedes FIS Sommer Grand-Prix. Selbsterstellte Tabelle.

Ebenso wie im Weltcup gibt es auch im Sommer Grand-Prix eine Nationenwertung, diese wurde bislang immer vom japanischen Team gewonnen123.

2.3.1.2 Continental Cup (COC), FIS-Cup und OPA Alpen Cup

Der Continental Cup ist die in der Rangordnung zweitwichtigste Serie im Skispringen.

Er wurde für die Damen im Jahr 2004 als damalig wichtigste Serie eingeführt, für die Herren gibt es den Continental Cup seit 1999124. Ähnlich wie der Weltcup anno 2016 umfasste die Serie bis zur Einführung dessen 20 Springen und mehr. Heute ist er als Unterbau des Weltcups nur noch in sehr ausgedünnter Form vorhanden.

Im Folgenden sind alle Gesamtsiegerinnen, -zweiten und -dritten jeder COC-Saison tabellarisch aufgelistet.


Anette Sagen (NOR) Lindsey Van (USA) Daniela Iraschko (AUT)
Saison 2005/2006 126 Anette Sagen (NOR) Lindsey Van (USA) Jessica Jerome (USA)
Saison 2006/2007 127 Anette Sagen (NOR) Ulrike Gräßler (GER) Lindsey Van (USA)
Saison 2007/2008 128 Anette Sagen (NOR) Daniela Iraschko (AUT) Jacqueline Seifriedsberger (AUT)
Saison 2008/2009 129 Anette Sagen (NOR) Daniela Iraschko (AUT) Ulrike Gräßler (GER)
Saison 2009/2010 130 Daniela Iraschko (AUT) Ulrike Gräßler (GER) Anette Sagen (NOR)
Saison 2010/2011 131 Daniela Iraschko (AUT) Coline Mattel (FRA) Eva Logar (SLO)
Saison 2011/2012 132 Daniela Iraschko (AUT) Sarah Hendrickson (USA) Maja Vtič (SLO)
Saison 2012/2013 133 Irina Avvakumova (RUS) Julia Kykkänen (FIN) Ramona Straub (GER)
Saison 2013/2014 134 Nina Lussi (USA) Susanna Forsström (FIN) Juliane Seyfarth (GER)
Saison 2014/2015 135 Anette Sagen (NOR) Daniela Iraschko-Stolz (AUT) / Taylor Henrich (CAN) -
Saison 2015/2016 136 Sabrina Windmüller (SUI) Julia Huber (AUT) Anna Odine Strøm (NOR)
Saison 2016/2017 137 Josephine Pagnier (FRA) Luisa Görlich (GER) Pauline Heßler (GER)

Tabelle 9: Die Podestplatzierten jeder Continental Cup-Saison. Selbsterstellte Tabelle.

Der FIS-Cup wird ebenfalls vom Internationalen Skiverband FIS ausgerichtet und deckt mehr Veranstalterländer ab. Das bedeutet, dass auch für asiatische oder amerikanische Athleten internationale Wettkämpfe geografisch nicht unerreichbar sind.

Im Sommer ist der FIS-Cup eine Ergänzung zum Grand-Prix, im Winter ist er das Sprungbrett für Nachwuchsathleten.

Wer bei einem FIS-Cup einmal unter den besten 30 war und damit FIS-Punkte sammelte, ist automatisch für den Continental Cup startberechtigt. Holt man dort COC-Punkte, erhält man die Zulassung zum Weltcup.

In dieser Hinsicht gibt es eine Hierarchie innerhalb dieser drei Serien, für die Wettkampfqualität ist diese Ordnung jedoch nicht zwingend aussagekräftig.


Sofya Tikhonova (RUS) Daniela Vasilica Haralambie (ROU) Ema Klinec (SLO)
2013/2014 139 Urša Bogataj (SLO) Ema Klinec (SLO) Michaela Doleželová (CZE)
2014/2015 140 Gianina Ernst (GER) Daniela Vasilica Haralambie (ROU) Svenja Würth (GER)
2015/2016 141 Kinga Rajda (POL) Daniela Vasilica Haralambie (ROU) Urša Bogataj (SLO)
2016/2017 142 Daniela Vasilica Haralambie (ROU) Kinga Rajda (POL) Andreea Diana Trâmbițaș (ROU)

Tabelle 10: Die Podestplatzierten jeder FIS-Cup-Saison. Selbsterstellte Tabelle.

 

Die letzte der in diesem Unterkapitel thematisierten Wettkampfserien ist der Alpen Cup. Er wird von der Organisation der Alpenländer-Skiverbände (OPA) ausgerichtet und hat als einzige Ganzjahresserie eine Altersbeschränkung (20 Jahre). Obwohl der Name Alpen Cup eine geografische Beschränkung für die Teilnahme der Athleten indiziert, sind sämtliche der FIS angehörige Nationen startberechtigt143.

Das Äquivalent für Osteuropa ist der Karparten-Cup, der nach identischem Regelwerk und ebenfalls ohne Qualifikationsbeschränkungen ausgetragen wird.

Im Gegensatz zum Alpen Cup ist er jedoch weniger eine Serie, sondern besteht aus einzelnen Springen, weshalb es (noch) keine Gesamtwertung gibt.

Für den Alpen Cup gibt es hier die obligatorische Auflistung der besten Drei in der Gesamtwertung nach Ablauf der jeweiligen Saisons.


Ema Klinec (SLO) Ramona Straub (GER) Chiara Hölzl (AUT)
2013/2014 145 Elisabeth Raudaschl (AUT) Melanie Häckert (GER) Anna Rupprecht (GER)
2014/2015 146 Agnes Reisch (GER) Elisabeth Raudaschl (AUT) Luisa Görlich (GER)
2015/2016 147 Agnes Reisch (GER) Lara Malsiner (ITA) Julia Huber (AUT)
2016/2017 148 Selina Freitag (GER) Jerneja Brecl (SLO) Katra Komar (SLO)

Tabelle 11: Die Podestplatzierten jeder Alpen Cup-Saison. Selbsterstellte Tabelle.

2.3.1.3 Junioren-Weltmeisterschaften (JWM)

Die Junioren-Weltmeisterschaften sind die internationalen Titelkämpfe für die weltbesten Junioren. In der Sportart Skispringen befinden sich die Athletinnen und Athleten bis zum einschließlich 20. Lebensjahr im Junioren-Alter. Für die Herren gibt es die Junioren-Weltmeisterschaften bereits seit 1979. Somit gab es im Jahr 2016 schon die 35. Ausgabe der Junioren-Weltmeisterschaften.

Deutlich jünger sind dagegen die Wettbewerbe für die Damen: 2006 gab es die erste Einzelkonkurrenz. Der Teamwettkampf ist bis dato der einzige Team-Wettbewerb für die Damen überhaupt und wird seit 2011 jährlich ausgetragen.

Wie bei möglichen Weltcup-Teamspringen auch, sind mindestens acht Mannschaften vonnöten, um ein solches Teamspringen stattfinden zu lassen. Auch hier gibt es als Kurz-Überblick die tabellarische Auflistung der Medaillengewinner der jeweiligen Junioren-Weltmeisterschaften.


Juliane Seyfarth (GER) Atsuko Tanaka (CAN) Elena Runggaldier (ITA)
2007 150 Lisa Demetz (ITA) Katie Willis (CAN) Maja Vtič (SLO)
2008 151 Jacqueline Seifriedsberger (AUT) Elena Runggaldier (ITA) Katja Požun (SLO)
2009 152 Magdalena Schnurr (GER) Anna Häfele (GER) Coline Mattel (FRA)
2010 153 Elena Runggaldier (ITA) Coline Mattel (FRA) Sarah Hendrickson (USA)
2011 154 Coline Mattel (FRA) Špela Rogelj (SLO) Yuki Itō (JPN)
2012 155 Sara Takanashi (JPN) Sarah Hendrickson (USA) Carina Vogt (GER)
2013 156 Sara Takanashi (JPN) Evelyn Insam (ITA) Katja Požun (SLO)
2014 157 Sara Takanashi (JPN) Coline Mattel (FRA) Maren Lundby (NOR)
2015 158 Sofya Tikhonova (RUS) Elisabeth Raudaschl (AUT) Chiara Hölzl (AUT)
2016 159 Chiara Hölzl (AUT) Katharina Althaus (GER) Sofya Tikhonova (RUS)
2017 160 Manuela Malsiner (ITA) Ema Klinec (SLO) Nika Križnar (SLO)

Tabelle 12: Die Podestplatzierten jeder Junioren-WM. Selbsterstellte Tabelle.

Wie bereits erwähnt, wurde bereits 2011 ein Teamspringen angesetzt, dieses entfiel jedoch. Aus diesem Grund beginnt die tabellarische Auflistung mit dem Jahr 2012.


Gold: Japan (Yuki Itō, Yurina Yamada, Kaori Iwabuchi, Sara Takanashi)
Silber: Deutschland (Ramona Straub, Svenja Würth, Katharina Althaus, Carina Vogt)
Bronze: Slowenien (Urša Bogataj, Ema Klinec, Špela Rogelj, Katja Požun)

Tabelle 13: Ergebnis Teamspringen bei der Junioren-WM 2012. Selbsterstellte Tabelle.


Gold: Slowenien (Urša Bogataj, Ema Klinec, Špela Rogelj, Katja Požun)
Silber: Frankreich (Léa Lémare, Océane Avocat Gros, Julia Clair, Coline Mattel)
Bronze: Deutschland (Ramona Straub, Pauline Heßler, Svenja Würth, Katharina Althaus)

Tabelle 14: Ergebnis Teamspringen bei der Junioren-WM 2013. Selbsterstellte Tabelle.


Gold: Japan (Yuki Itō, Haruka Iwasa, Yurina Yamada, Sara Takanashi)
Silber: Slowenien (Urša Bogataj, Barbara Klinec, Anja Javoršek, Špela Rogelj)
Bronze: Frankreich (Léa Lémare, Marie Hoyau, Julia Clair, Coline Mattel)

Tabelle 15: Ergebnis Teamspringen bei der Junioren-WM 2014. Selbsterstellte Tabelle.


Gold: Deutschland (Henriette Kraus, Pauline Heßler, Anna Rupprecht, Katharina Althaus)
Silber: Russland (Daria Grushina, Alexandra Kustova, Mariia Iakovleva, Sofya Tikhonova)
Bronze: Japan (Nozomi Maruyama, Yurina Yamada, Shihori Oi, Yuka Setō)

Tabelle 16: Ergebnis Teamspringen bei der Junioren-WM 2015. Selbsterstellte Tabelle.

Bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2016 gab es anstatt eines reinen Damen-Teamspringens ein Mixed-Teamspringen.


Gold: Slowenien (Nika Križnar, Bor Pavločič, Ema Klinec, Domen Prevc)
Silber: Österreich (Claudia Purker, Maximilian Steiner, Chiara Hölzl, Janni Reisenauer)
Bronze: Deutschland (Katharina Althaus, Tim Fuchs, Anna Rupprecht, David Siegel)

Tabelle 17: Ergebnis Teamspringen bei der Junioren-WM 2016. Selbsterstellte Tabelle.

2017 fanden erstmalig sowohl ein Damen-Team- als auch ein Mixed-Team-Springen im Rahmen der Junioren-Weltmeisterschaft statt.


Gold: Deutschland (Agnes Reisch, Luisa Görlich, Pauline Heßler, Gianina Ernst)
Silber: Slowenien (Jerneja Brecl, Katra Komar, Nika Križnar, Ema Klinec)
Bronze: Österreich (Claudia Purker, Sophie Mair, Elisabeth Raudaschl, Julia Huber)
Mixed-Team, HS 100 167
Gold: Slowenien (Nika Križnar, Tilen Bartol, Ema Klinec, Žiga Jelar)
Silber: Deutschland (Agnes Reisch, Martin Hamann, Gianina Ernst, Constantin Schmid)
Bronze: Japan (Minami Watanabe, Masamitsu Ito, Fumika Segawa, Yuken Iwasa)

Tabelle 18: Ergebnis Teamspringen Damen und Mixed-Team-Springen bei der Junioren-WM 2016. Selbsterstellte Tabelle.

2.3.1.4 European Olympic Festival (EYOF) und Youth Olympic Games (YOG)

Seit 1991 findet das vom Europäischen Olympischen Komitee (EOC) organisierte European Youth Olympic Festival statt. Wie die Weltmeisterschaften der Senioren auch, finden sie im Zweijahresrhythmus in Winter und Sommer statt. Teilnahmeberechtigt sind Athleten zwischen 13 und 17 Jahren