Er hatte mich gebrochen

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Er hatte mich gebrochen

Mein Leben mit einem indischen Flüchtling

von Lara B.

Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Dateien sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Impressum:

© by Lara B.

(wahrer Name ist der Redaktion bekannt)

Herausgeber: ©red scorpion books

Serie: True Story - Wahre Geschichte Nr. 36

© Redaktion: www.evelyne-kern.de

ISBN: EPUB 9783959249409 – MobiPocket 9783959249416

© Die wahren Geschichten sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Genehmigung weder kopiert noch anderweitig veröffentlich werden. Genehmigungen ausschließlich über das Redaktionsbüro Kern

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Impressum

Textbeginn

Vor einigen Jahren kam ich mit meinen 25 Jahren aus Russland nach Deutschland. Meine Eltern hatten vor, nach Deutschland auszuwandern und warteten auf die Genehmigung. Ich bekam sie früher und bin eingereist um den Papierkram für meine Eltern und mich zu erledigen. Eigentlich hatte ich gar nicht vor zu bleiben, habe auch deshalb meinen Job in Russland nicht gekündigt. Ich wollte nur ein unbefristetes Visum holen um später jederzeit bei meinen Eltern (sie sind schon Rentner) sein zu können, wenn es nötig wäre. So bin ich ohne deutsche Sprachkenntnisse (nur Englisch), ohne Verwandte und Freunde in einer kleinen Stadt in Sachsen gelandet und teilte ein Zimmer mit einem weißrussischen Mädchen, das mit einem Pakistaner zusammen war.

So habe ich auch seinen Freund, einen jungen indischen Flüchtling namens Prakash (Namen geändert) kennengelernt. Wir alle wohnten in dem gleichen Wohnheim. Von Anfang an suchte Prakash immer meine Nähe. Er war sehr attraktiv, aber gar nicht mein Typ und auch hatte ich kein gutes Gefühl dabei und ging ihm deshalb aus dem Weg. Von Anfang an habe ich ihm auch klar gesagt, dass es nichts mit uns werden könne.

Dann war mein Geburtstag und er kam mit einem Geschenk - einem einfachen Ring - zu mir und hat so vehement darauf bestanden, dass ich ihn anprobiere und annehme, dass ich irgendwann aufgegeben habe und angenommen habe. Dabei hat er über seine "Liebe auf den ersten Blick" zu mir erzählt. Es schmeichelte mir, bettelte, ihn zu erhören, aber trotzdem habe ich wieder mit "nein" geantwortet. Aber komisch, nachdem ich diesen Ring angenommen habe, hat sich plötzlich etwas in mir abgeschaltet. Er sagte, dass ich ihn nie abnehmen darf.

In dieser Nacht wachte ich plötzlich auf. Den Ring hatte ich auf einen Tisch neben dem Bett gelegt. Und der sah auf einmal sehr verkrümmt aus, so dass ich richtig Angst bekommen habe. Als ich den Ring meiner Nachbarin gezeigt habe, meinte sie, es sei vielleicht irgendeine indische Liebesmagie im Spiel. Das wollte ich aber nicht glauben. Doch kurz darauf kam ich mit ihm doch zusammen und ich weiß bis heute nicht, wie es dazu gekommen ist. Ich war doch weder verliebt noch an ihm interessiert. Dennoch fühlte ich mich von diesem Moment an seltsam mit ihm verbunden.

Es gab Verständigungsschwierigkeiten (mein Englisch war nicht gut genug für ein richtiges Gespräch und seines grammatisch verkehrt), ich bin eher ein intellektueller Typ, mit ihm wäre es aber unmöglich über Bücher oder Philosophie zu reden. Dazu kam, dass ich nach Russland zurück wollte, sobald der leidige Papierkram erledigt war. Trotzdem kamen wir zusammen und ich blieb länger als geplant in Deutschland.

Die erste Zeit mit Prakash war wirklich schön. Er wich mir nicht von der Seite, hat für mich gekocht, überall geholfen, vor allem für mich übersetzt und mir bei den Ämtern geholfen. Das brauchte ich sehr.

Das intime Leben war auch wunderschön. Jeden Tag hat er auf mich gewartet (ich besuchte damals einen Sprachkurs), dann verbrachten wir die ganze Zeit zusammen. Ich fühlte mich sehr einsam und umso mehr freute ich mich, dass jetzt jemand an meiner Seite war, der alles für mich tat, zuhörte und mich so liebte. Er sagte die ganze Zeit, ich sei die Liebe seines Lebens. Schon nach einer Woche Beziehung wollte er heiraten und sprach über seinen Kinderwunsch.

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