Seyringer Satiren

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Seyringer Satiren
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2020 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-99107-094-8

ISBN e-book: 978-3-99107-095-5

Lektorat: Mag. Elisabeth Pfurtscheller

Cover- und Innenabbildungen:

Klaus Potsch

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

www.novumverlag.com

Klaus
Vorwort
Abkürzungen

Die ersten Hundert
Nr. 1 – Camping – 2017-12-12
Das juristische Megaereignis nimmt seinen Lauf. KHG auf der Bank. Kaum vorstellbar vor mehr als zehn Jahren. Damals Finanzminister, heute mittellos: Er besitzt kein Auto, kein Haus. Alles rechtzeitig in Sicherheit gebracht? Zu seiner Fortbewegung: Hat ihn schon jemand in den Öffis gesehen? Ich würde an seiner Stelle dort nicht auftauchen. Und seine Bleibe: Ist er bei seiner Frau zum Wohnen eingeladen? Untermiete kann er sich ja nicht leisten, denn er hat derzeit kein Arbeitsverhältnis. Oder hat ihn jemand am Campingplatz in Kitzbühel in einem Zelt gesehen? In so einem öden Winkel wohnen zu müssen! Er tut mir leid. Daher verstehe ich ihn völlig, dass er sich als Anwalt den Herrn Einöder verpflichtet hat. Der kann wohl seine Situation am besten verstehen. Warum ist KHG arbeitslos? Es muss Masochismus sein. Bei der günstigen politischen Konstellation blau bis türkis-schwarz kann er locker mit einem Jobangebot als Finanzminister rechnen. Schelling will sich ohnehin beruflich neu orientieren. Nachdem Kurz das Kammer-Jammern abgeschwächt hat und sich alle mit einer Reduktion der Mitgliedsbeiträge zufriedengeben, könnte KHG den Verlust querfinanzieren. Know-how hätte er ja.
Nr. 2 – Gesundheit – 2017-12-12
Die Kippen werden nicht gekippt. UKW (unser K.Wastl) ist eingebrochen. Wahrscheinlich hat er eine Nikotinvergiftung von HCS. Frag mich nur, wie viel der Steuerzahler zahlen muss, damit die Regierung in Nichtraucher- und Raucherkammerln separiert werden kann. In den Gaststätten regiert weiter der Mammon. Sie wollen verdienen und nicht die Gesundheitsinitiativen der Regierung unterstützen. Das sollen andere machen. Ich wünsche ihnen nur weniger Gäste ob solcher xenophoben Einstellungen. Hoffentlich finden die Gastronomen genug Servierpersonal, das in den Raucherzimmern bedienen will. Wenn nicht, dann Selfservice!
Die Thinktank-Firmen haben schon längst rauchende Köpfe von nicht rauchenden getrennt.
So nebenbei: Es gehen Gerüchte um, dass unser UHBP vdB Mitglied der FPÖ wird. Er springt vor lauter Freude, dass er auch nach dem Frühjahr seine frisch Angetraute zum ersten Hochzeitstag in ein Restaurant ausführen darf.
Nr. 3 – Geheimtreffen – 2017-12-21
Wie erst jetzt bekannt wurde, haben sich Kern und HCS heimlich getroffen. Zweck dieses Treffens war ein Erfahrungsaustausch und ein Austausch von Handbüchern für Regierungspraxis und Oppositionsrolle. In diesen Manualen sind vor allem Übungen hinsichtlich der Wortwahl enthalten. Letztere ist ja diametral anders für die Regierenden und Oppositionellen. Der Leitfaden ist aber sehr einfach:
Regierung: Wir haben immer recht und sorgen uns um das Wohl der Bürger. Die Opposition stellt unsinnige Forderungen auf, die nicht finanzierbar sind.
Opposition: Die Regierung verspielt die Zukunft unserer Kinder! Wenn die nur auf uns hören würden. Wir wüssten, wie man Probleme lösen könnte!
Nr. 4 – Vögel und andere Flieger – 2017-12-22
Heißt es doch: Ein Vogel peckt einem anderen Vogel kein Auge aus. Aber der Überlebenskampf wird immer härter. Schließlich gibt es da einige starke Vögel, die sehr gut fliegen können. Doch wie kommt man an die heran? Man jagt sie, bis sie nicht mehr können. Dann kann man zupacken oder zupecken. Dann gibt es keine Gegenwehr mehr. Aber Vorsicht! Die anderen Jäger kommen nach. Mal sehen, wie so ein flugunfähiger Vogel gerupft wird. Es tun einem eigentlich auch die Jungen leid. Sie können sich überhaupt noch nicht wehren, noch können sie selbst abheben.
Kommt euch diese Fabel bekannt vor? Es ging um den blechernen Gelsen-Flieger, der anfangs immer nur im Kreis flog.
Nr. 5 – It was the Night Before Christmas – 2017-12-25
Andere Länder, andere Sitten: Football am Heiligen Abend.





Nr. 6 – Politische Korrektheit – 2017-12-30
Heuer gingen ein großes Aufatmen und ein Aufschrei von bedrängten Frauen von Hollywood aus. Nix mehr mit Grapschen. Süchtige müssen sich Ersatzobjekte suchen. Davon wissen die Lebensmittelhändler zu berichten. Ihnen zufolge werden rundes Obst und Gemüse vermehrt auf Reife abgetastet. Sie überlegen, die Gemüsegrapscher mit Bild ins Internet zu stellen.
Nr. 7 – Politisches, Kurzmeldungen – 2017-12-30
Im Fernsehen, im Rundfunk, jeder will allen das Jahr 2017 erklären. Da möchte ich nicht nachstehen.
Venezuela: Maduro wird als zweiter Herzog mit den leeren Taschen in die Geschichte eingehen. Es fragt sich nur noch, wann die Inflationsgeschwindigkeit die Lichtgeschwindigkeit übertreffen wird.
Simbabwe: Mugabe hat die Altersgrenze für Regierende übersehen. Wurde weggeputscht.
Spanien/Katalonien: Putschdämon regiert ein nicht existierendes Land vom Ausland aus.
Südafrika: Zuma hat mangels grauen Frischzellennachschubs den notwendigen IQ zum Regieren nicht mehr erreicht.
Nordkorea: Kim, ein Diktator der alten Schule. Er muss nur mit der Faust auf den Tisch hauen und schon hebt eine Ra­-
kete ab.
Deutschland: Die Politiker zieren und die Regierungsverhandlungen ziehen sich. Es ist noch nicht klar, ob Chefköchin Angela weiß, welche Zutaten sie im Regierungsstrudelteigprogramm verwenden will.
Österreich: Im Vergleich zu Deutschland ist die Regierungsbildung kurz und strachig über die Bühne gegangen. Die seit 2000 arbeitslosen österreichischen Demonstranten und ausländische Politboykottierer atmen auf. Endlich können sie wieder aktiv werden. Nur Vorsicht: In Wien sind nicht alle Gackerl im Sackerl.
Tschechien: Dem gewählten Ministerpräsidenten und Milliardär Babič wird Korruption vorgeworfen: In seinem Amt würde er dann Oligarchie, Demokratie und Kleptokratie vereinigen.
Russland: Zar VVPut-in tritt zur Wiederwahl an, er beerbt sich also selbst. Am Horizont zeigt sich ein Mann, ein Phantomzar, der bei der Wahl auf nicht abgegebene Stimmen zählt.
USA: Wer glaubt, dass nur Russland eine Oligarchie ist, der hat sich getäuscht. In den USA haben 51 Senatoren für ihre Tasche, sprich Steuerreform, gestimmt. Zar DDD (Deal Dude Donald) lässt sich als Santa Claus feiern.
Die Umbauten im Weißen Haus waren ein voller Erfolg. Um die Türschnallen nicht abzuwetzen, hat man eine Drehtür von Smith & Wesson eingebaut, die die ausgehenden Personen politisch abschießt.
Das Arbeitszimmer von Donald wurde mit Eierschalenkartons tapeziert, damit sein Poltern in den angrenzenden Räumen nicht so stark vernommen wird.
In sein zweites Arbeitszimmer am Golfplatz in Florida hat sich Donald einen Artillerieoffizier eingeladen. Mit dessen Hilfe möchte er mit einem 10er-Eisen seine Golfbälle Richtung Nordkorea abfeuern. Bislang hat er es nicht einmal bis New Orleans geschafft. Alle Arbeiter auf den Ölplattformen im GOM haben sich stärkere Helme zugelegt.
Im Übrigen läuft seine Kampagne „Me first“ fantastisch.
Nr. 8 – Die österreichische Seele –
– ist da jemand? – 2018-01-02


Nr. 9 – Die österreichische Seele –
– 1.1.20xx 10:00 – 2018-01-02


Nr. 10 – Die österreichische Seele –
– St. Hubertus – 2018-01-02


Nr. 11 – Die österreichische Seele –
– Albtraum 2015 – 2018-01-02


Nr. 12 – Die österreichische Seele –
– Suppe der Seligen – 2018-01-02


Nr. 13 – Die österreichische Seele –
– Untergang? – 2018-01-02


Nr. 14 – Die österreichische Seele –
– Gartentor – 2018-01-02


Nr. 15 – Die österreichische Seele –
– Draußen – 2018-01-02


Nr. 16 – Die österreichische Seele –
– Ausgegrenzt – 2018-01-02


Nr. 17 – Die österreichische Seele –
– Perspektiven – 2018-01-02


Nr. 18 – Die österreichische Seele –
– Kein Licht ins Dunkel – 2018-01-02


Nr. 19 – Die österreichische Seele –
– Endlosschleife – 2018-01-02


Nr. 20 – Nachrichten – 2018-01-05
DDD ist es leid, sich über Nachrichten zu ärgern. Daher schritt er zum Gegenangriff und gründete seine eigene Nachrichtenagentur mit dem Namen „Trump Today“. Dort hat er alle Freiheiten, seine Faktenverdrehungen, Meinungsänderungen in die Welt hinauszuposaunen, was laut SN vom heutigen Tag im Schnitt 5,6 x/Tag eintritt.
Angesichts dieser Sachlage lassen sich die Nachrichten objektiverweise in folgende Kategorien einteilen:

1 News: Die kommen von den Reportern aus aller Welt.

 

2 Fake News: Urheber ist Donald. Sie entstehen in Washington DC und in seinem Golfclub in Florida.

3 Fuck News: Ihr Ursprung liegt in Hollywood. Autoren sind mehrere Personen.

Nr. 21 – Zauberlehrling – 2018-01-05
In Goethes Ballade wird der Zauberlehrling die Geister, die er rief, nicht mehr los. So einen hat nun Uncle Sam. Zuerst holte der Zauberlehrling Donald sich einen Mann namens Steve Bannon als Wahlkampfmanager, dann installierte er ihn im Nationalen Sicherheitsrat. Schlussendlich wurde Bannon gefeuert. Doch ein Reporter namens Michael Wolff entzauberte DDD, indem er ein Buch über den POTUS veröffentlichte. Dort wird DDD von seinem Verhalten eingeholt. Was man sät, das erntet man eben auch.
Nr. 22 – Pferde – 2018-01-05
Angeblich prüfe die Stadt Wien die mögliche Einrichtung einer berittenen Polizei. Andere Städte fahren gut damit. Für Häupl sind die berittenen Polizisten keine rasende Unterstützung. Vielmehr setzt er auf den Ausbau der Sprintqualitäten der Polizisten. Usain Bolt soll dem Vernehmen nach die Weiterbildung der Truppe übernehmen. Dabei wäre doch nicht viel Aufwand nötig. Pferde gäbe es bei den Fiakern in der Innenstadt ohnedies, Stallungen in den Vororten ebenfalls. Das Einzige, was man den Polizisten noch beibringen müsste, wäre das Reiten. Dann könnten sie sich im Notfall ein Fiakerpferd ausspannen und es im Einsatz verwenden. Einige Fiaker könnte man ja dann gleich zum Abtransport der Delinquenten verwenden. Gepanzert müssten sie halt sein. Warum nicht?
Nr. 23 – Digitalisierung – 2018-01-14
Na endlich! Wir Österreicher haben nun ein Ministerium, das sich mit Digitalisierung beschäftigen wird. Bekanntermaßen verwendet man auf diesem Gebiet das duale Zahlensystem, das auf Nullen und Einsen aufbaut. Nullen hätten wir ja genug, die Einsen müssen wir aber erst suchen gehen.
Nr. 24 – Toiletten – 2018-01-14
DDD muss noch von einer Reise in Länder wärmeren Klimas traumatisiert sein, weil er sich unlängst über deren sanitären Verhältnisse lustig gemacht hat. Er fühlt sich absolut glücklich, in einem Land zu leben, das Shitholes 3.0 (Keramik und Wasserspülung) besitzt.
Nr. 25 – Umweltschutz – 2018-01-14
Business is business. Wenn es ums Geld geht, dann hört sich der Umweltschutz auf. So auch an der Ostküste der USA. Dort versucht man, wieder in küstennahen Gewässern nach Öl bohren zu können. Sollte die Erlaubnis dazu nicht gegeben werden, dann werden die Ölgiganten eben auf Golfplätze ausweichen. Dort sind ja schon jeweils 18 Löcher vorgebohrt. Das wird aber DDD nicht freuen.
Nr. 26 – Sportarten – 2018-01-23
Es ist zwar noch nicht Frühjahr, die Jahreszeit, in der die Murmeltiere erwachen und ins Grüne streben. Die zwei Pferderennbahnen im Wiener Prater dösen so vor sich hin. Da hatten die Besitzer die glorreiche Idee, weitere Sportarten für die Nutzung zu gewinnen. Die Lösung: Steckenpferde-Rennen. Die Gangart der Steckenpferde ist mehr oder weniger egal. Auf welcher Anlage man startet, hängt nur von der Präferenz der Laufrichtung ab. Hauptsache, es rentiert sich. Es haben sich schon etliche Vereine konstituiert. Im Land der Funktionäre dürfen natürlich Verbände nicht fehlen. Alles ist bereits organisiert. Sogar Sponsoren wurden gefunden. Auch die österreichische Sportförderung wird angepumpt. Damit man möglichst viele Förderungen bekommt, versuchen die Vereinsvorstände, die Förderungsdatenbank zu umgehen. Es ist auch geplant, die Rennen für alle Altersgruppen zu öffnen.
Nr. 27 – Verletzungen – 2018-01-23
Wenn wir schon beim Sport sind: Die Verletzungen im alpinen Sport und auch beim Skispringen nehmen an Zahl und Schwere zu. Wie kann man dem abhelfen? Man muss nur über den Tellerrand schauen und sich bei anderen Industrien Ideen holen. Die Autoindustrie macht es vor: autonom fahrende Autos. Da liegt es doch nahe, die Schier autonom durch die Stangen fahren zu lassen. Die dazugehörigen Athleten und Trainer sitzen im Zielraum in ihren Häuschen. Sollte sich eine Bodenwelle negativ einmischen, dann können die Sportler manuell eingreifen. Es käme dann hauptsächlich auf die Präparation der Sportgeräte an. Protest kommt natürlich von den Sportärzten und den Spitälern, die über Schadenersatzklagen wegen Verdienstentgang nachdenken.
Nr. 28 – Wortschöpfungen – 2018-01-24
Die nächsten Satiren werde ich zeitnah und ortsbald schreiben.
Nachstehend: Besinnung auf die ursprüngliche Bezeichnung der Sportarten.
Nr. 29 – Sportarten, genau genommen – 2018-01-23


Schispringen


Abfahrer


Riesenslalom


Slalomläufer
Nr. 30 – Sprachmimosen – 2018-01-23
Politische Korrektheit scheinen wir von jenseits des Atlantiks geerbt zu haben. Ich kann mich noch erinnern, wie in den Siebzigerjahren das Wort „Bauer“ ein Schimpfwort war. Aber wie werden Wörter zu Schimpförtern? Offensichtlich sollen Dinge, Tatsachen nicht mehr direkt angesprochen werden. Warum ist das Wort „Neger“ verpönt? Afrikaner fühlen sich verletzt. Man stelle sich nur vor, wie man in Zukunft das Shakespeare-Drama Othello benennen muss: Othello, ein Afro-Autokrat in Venedig.
Nur die Fäkaliensprache wird nicht abgeschwächt. Na, irgendwie muss man doch seine Aggressionen loswerden. Fürs nächste Mal muss ich mich stark konzentrieren, dass ich das Wort „konzentrieren“ nicht verwende, sonst komme ich noch in des Gerichtes Küche. Welch historische Bürde das Wort doch trägt!
Nr. 31 – Grenzen I – 2018-01-23
DDD zieht wieder die Grenzzäune hoch. Importzölle auf Solarpaneele und Waschmaschinen. Man möge doch alles selber herstellen. Die paar Sonnenzellen für Weltraumobjekte werde man wohl schaffen. Und die Waschmaschinen? In den USA brauchen wir keine mehr. Die Drogenszene möge doch ihr Geld woanders waschen.
Nr. 32 – Grenzen II – 2018-01-23
Leider finanziert ihm, dem Breitmaulfrosch, keiner die mexikanische Mauer, sodass DDD nun den Mörtel selber anrühren muss.
Als Gegenaktion wird die WTO die Grenzen weiter abbauen. In Bälde wird die Datumsgrenze abgeschafft. Dann gibt es eine einheitliche Uhrzeit auf dem Erdball. Bringt natürlich für die Fahrpläne diverser Verkehrsmittel Vereinfachungen mit sich. Der einzige Nachteil: Manche Erdenbürger müssen sich damit anfreunden, dass zum Beispiel die Sonne um Mitternacht aufgeht.
Phileas Fock käme dadurch natürlich zu spät nach London zurück und verlöre seine Wette.


Nr. 33 – Grenzen III – 2018-01-23
In den USA spricht jeder von den Dreamern. Wer sind die eigentlich? Sprachforscher der Universität South Texas in El Paso sind nach einschlägiger Analyse zu dem Schluss gekommen, dass dieser Begriff drei Inhalte umfasst:

 Die Dreamer, die mit ihren Eltern unfreiwillig in die USA gekommen sind.

 Die Dreamer, die jetzt noch immer glauben, dass sie in die USA kommen können und dann froh sind, wenn sie es geschafft haben.

 Die Dreamer, die glauben, dass sie dies durch eine Mauer verhindern können.

Nr. 34 – Netzwerke – 2018-01-25
Spinnen schaffen es, kunstvolle Netze zu weben, und Menschen versuchen das auch. Aber die Fäden sind oft nicht stark genug. Wir Österreicher, als Land der Kletterer, wissen wie oft Kraxler abstürzen. Viele dieser Netze haben jedoch die Zeiten überdauert.
Angefangen hat das im Mittelalter, als die Steinwerker auch ohne Seile in luftige Höhen geklettert sind und geistliche Monumente errichtet haben. Das hat sie zusammengeschweißt. Auch hinter anderen dicken Mauern in verschiedenen Kammern haben sich so manche Gemeinschaften von Gleichgesinnten zusammengetan.
Oft liest man, dass Kongresse „Netzwerken“ anbieten. Zuerst habe ich geglaubt, dass das Werbung für einen Strick-, Häkel- oder Klöppelverein sei. Denkste, dort spinnen die Teilnehmer Kontaktfäden, an denen sie später ziehen können, um etwas zu bekommen oder erreichen.
Heutzutage bemerken wir, dass sich bei einem Regierungswechsel die Netzwerkfarben ändern. So einfach lässt sich aber kein Netzwerk umfärben oder ersetzen. Wie bei den Spinnennetzen sind die Fäden recht stark. Da muss man schon mit ministeriellen Generalsekretären als Aus- und Einfädler arbeiten.
Nr. 35 – Buchstaben gesucht – 2018-01-25
Eichenlaub (Vorsicht, das ist ein historisch belastetes Wort) war in der kürzeren Vergangenheit hoch im Kurs als Inbild der Stärke. So gesehen hat der erste neuzeitliche Eich, unser Arnold, soeben unseren UHBP besucht und ihm den Gedanken des Umweltschutzes nähergebracht. Darauf hat HBP sofort mit dem Rauchen aufgehört. Ähnliches hat Arnold mit HCS vor. Der raucht Ersatztabak aus Eichenlaub, das sich noch in diversen Eichenschaftsbuden gefunden hat. Arnold meint, dass die daraus gefertigten Glimmstängel oder Kotzbalken braunen, unverträglichen und abscheulichen Rauch produzieren. Speziell die Bude einer Eilschaft hat eine Ermania abbekommen, nicht länger Material von der Dritten Eich zu verpuffen.
Nr. 36 – Landtagswahl – 2018-01-26
Am Sonntag wird gewählt. Die hiesige Drei-Pfeile-Bewegung hat sich ein Beispiel an ihrer Schwesterpartei (hiesige ist ja eher nicht Protest-Partei) in Italien, dem Movimento Cinque Stelle von Peppe Grillo, genommen. Wer kennt nicht das mit den Fingern gemachte V-Zeichen (V für Vogel und nicht Churchills Victory-Zeichen), das Kinder bei einem Foto hinter dem Kopf einer anderen Person machen, um diese zu verulken? So gesehen bei einem Wahlplakat der SPÖ, auf dem Martin Peterl und Franz Schnabl zu sehen sind. Einer macht das V-Zeichen. Jetzt wird es auch in NÖ lustig oder täusche ich mich?
Liest man Wikipedia, dann könnte man auf den Gedanken kommen, dass das „V“ vom Begründer (Peppe Grillo) der Protestinitiative „V-Day“ (Vaffanculo-Day – zu Deutsch in etwa „Haut-ab-ihr-Ärsche-Tag“) kommt. Hat Winston Churchill diesen Fingerzeig auch seinem Gegenüber AdHi deutlich gemacht? Mal sehen, welchen Erfolg das „V“ in Niederösterreich hat. Da kann man nur sagen: „Götz von Berlichingen: ‚wirf einen Blick herunter‘ oder auf Wienerisch: Götz v.B. ‚schau oba‘“.
Nr. 37 – Sackerl – 2018-01-26
Jetzt muss man sich ja bald genieren, wenn man zum Einkauf ein Plastiksackerl nimmt. Die Umweltbewahrer wollen das so. Hab aber kürzlich gelesen, dass die Herstellung von Papiersackerl sooo viel Wasser verbraucht. Also auch pfui. Was bleibt mir also übrig? Damit mich nicht alle blöd anschauen und ich den gestrengen Kontrollblicken der Umweltpolizei entgehe, nehme ich die hohle Hand zum Einkaufen. Auf das Gackerl-Sackerl möchte ich aber noch nicht verzichten.
Nr. 38 – Syrien – 2018-02-13
Am Boden hat es in Syrien verdächtig nach Chlorgas gerochen. Assads Pressesprecher versicherte ausländischen Korrespondenten, dass die Versprechen im Zusammenhang mit Assad, der leidgeprüften Bevölkerung Schwimmbäder zu bauen, umgesetzt werden. Diesbezüglich müssten die ausgesuchten Örtlichkeiten von Abfällen gesäubert und mit Chlor desinfiziert werden.
(Bezug: vermutete Giftgaseinsätze in Syrien).
Nr. 39 – Olympiatraum – 2018-02-13
Wer die Eröffnungszeremonie in Pyeongchang gesehen hat, mag sich vielleicht gewundert haben, welch exotische Nationen da mitmachen. Einige wollten, aber konnten nicht. Sie waren im Nahen Osten beschäftigt. Für sie gab es externe Ersatzbewerbe. Nicht den Tanz über die Buckelpiste, sondern den Lauf über die Kugelpiste. Sieger ist der, der am schnellsten und unversehrt auf der anderen Seite des Gefechtsfeldes ankommt.
Nr. 40 – Firewall – 2018-02-13
In Zeiten der globalen Erwärmung stehen viele Industriezweige vor einer harten Entscheidung. Sie wollen ihre IT-Einrichtungen mit einer Firewall vor Hackern schützen. Nur produziert die Firewall Wärme und CO2. Sie können es sich aber nicht leisten, keine Firewall hochzuziehen. Also bleibt ihnen nichts anderes übrig, als CO2-Steuer zu zahlen.
Nr. 41 – Ballsaison – 2018-02-13
Die Wiener Ballsaison ist weltweit bekannt und der Opernball wird von einigen Stars besucht (solange der Lugner noch in die Tasche greifen will und kann). Bei den Nichtballbesuchern ist der Akademikerball besonders beliebt, weil man da wieder einmal demonstrieren kann. Es soll sogar Bustransfers, vom Ausland kommend, geben.
Dem Vernehmen nach soll ab nächstem Jahr ein Parallelball stattfinden: der Arbeiterball. Das freut natürlich alle Rothemden, die damit auch ihr Fest ohne Frack oder Smoking feiern können. Der rechte Flügel der Gesellschaft jubelt ebenfalls, weil auch er einen Grund zum Demonstrieren bekommt. Es wird nur danach zu trachten sein, dass die Termine so gelegt werden, dass beide Demonstrantengruppen auch an ihrem Ball teilnehmen können und die Polizei sich erholen kann.
Nr. 42 – SC Rapid – 2018-02-13
Die Fans von Rapid haben kürzlich wieder ihre Visitenkarte abgegeben. Beim traditionellen Derby gab es aufgrund von Zwischenfällen Spielunterbrechungen. Der Fußballverband sieht sich gezwungen, zusätzliche Schiedsrichter zu entsenden, die dann zwischen Zuschauern und Spielern pfeifen. Weil die Rapid-Fans mit Feuerzeugen geworfen haben, werden sich die Austria-Spieler auch mit Feuerzeugen bewaffnen. Schade, das Spiel mit dem Ball sollte eigentlich im Mittelpunkt stehen und nicht der Kampf alle gegen alles.
(Bezug: Randale im Rapid-Stadion)
Nr. 43 – Künstliche Intelligenz (KI) – 2018-02-13
Weil die Bevölkerung bequem wird, ersinnen KI-Spezialisten Roboter, die uns die niederen Arbeiten abnehmen. Doch von wegen „nieder“: Die Roboter sind schon ganz schön gebildet, reden mit einem etc. Diese Situation stellt natürlich die involvierten, zuständigen (wer eigentlich?) Minister (Margarete Schramböck für Digitalisierung und Wirtschaft und Heinz Faßmann für Bildung, Wissenschaft und Forschung) vor organisatorische Probleme. Sie betreten hier völliges Neuland. Zuerst ist der Minister für Bildung gefragt. Er bastelt bereits an einem dritten Bildungsweg, der ausschließlich für Roboter gedacht ist. Denn sie müssen sich ja auch weiterbilden. Fragen, wer die Roboter unterrichten wird, welche Studienrichtungen es geben wird, Zugangsquoten für ausländische Roboter usw. sind noch nicht gelöst.
Nr. 44 – Grippeurlaub – 2018-02-13
Es gab kürzlich Beschwerden, dass speziell während der Semesterferien ein Mangel an Ärzten in Wien herrscht. Die Ärztekammer nahm sofort Kontakt mit der Grippegewerkschaft auf. Sie schlug vor, dass die Grippeviren mit den Ärzten gemeinsam auf Urlaub gehen sollten.
Nr. 45 – Neue Medaille – 2018-02-13
Vor einiger Zeit kam ein Fehlverhalten von Toni Sailer ans Tageslicht. Nachgelegt hat die Süddeutsche Zeitung mit gleichlautenden Anschuldigungen gegenüber Charly Kahr.
Was nun zu hinterfragen ist, ist der Zeitpunkt letzterer Attacke. Ist das Schmutzkübel Journalismus à la USA? Schwappt diese Art von Recherche nun auf Europa über?
Die zu vergebene Goldene Kuhflade geht jedenfalls entweder an die SD-Zeitung für die psychologische Kriegsführung oder an den ÖSV für das Nichtstun und Ignorieren.
Nr. 46 – Pyeongchang – 2018-02-13
Nachdem, was kürzlich über Trainer und deren Testosteronlevel zu vernehmen war, fragt man sich, ob jemand daraus Lehren gezogen hat. Diese Frage erweist sich als berechtigt, wenn man sich eine kleine Randnotiz in einer Tageszeitung in Erinnerung ruft, die meldet, dass Kondome in den Toiletten bei den olympischen Spielen zur freien Entnahme aufliegen.
Nr. 47 – Nachbar – 2018-02-13
Deutschland führt schon sehr früh den Medaillenspiegel an. Zu den bereits erreichten Medaillen kann man auch die zählen, die Martin Schulz gewonnen hat: olympisches Gold im Meinungsabfahrtslauf. Noch nie hat sich ein Politiker von unglaublichen 100 % innerhalb eines Jahres auf 63 % oder weniger hinabgestürzt.
Mutti kann höchstwahrscheinlich weiter bemuttern. Die Verhandler haben einen wirklich guten Kompromiss erreicht. Woran man das erkennt? Keiner ist mit dem Ergebnis zufrieden. Das will halt speziell eine Basis nicht (SPD).
Die ÖVP ist ja bekannt für das Absägen von Obmännern. Von Zeit zu Zeit hört man die Fichtenmopeds in diversen Parteiräumen. Wie jetzt bekannt wurde, gibt es im Nachbarland auch eine Triebtäterin auf diesem Gebiet: Andrea Nahles. Sie verhinderte oder brachte zu Fall: 1995 – Rudolf Scharping, 2005 – Franz Müntefering, 2018 – Martin Schulz als Parteivorsitzender, 2018 – Martin Schulz als Außenminister. Es wird befürchtet, dass ihr das Fichtenmoped einmal aus der Hand fallen könnte und sie ihren Sessel selber absägt. Na ja, 25 Jahre Holzfällerjob ziehen halt nicht spurlos vorüber.
(Bezug: Nahles wird Parteichefin, die Ämter werden ohne Basis verteilt.)
Nr. 48 – Bewaffnung – 2018-02-23
In Florida gab es wieder einmal ein Blutbad in einer Schule. Psychologen haben herausgefunden, dass generell Amokläufe von Leuten durchgeführt werden, die unzufrieden, gekränkt oder abgewiesen worden sind. DDD hat in seiner nicht allzu langen Amtszeit schon einiges an Personal geschasst. Vor diesen Leuten hat er nun Angst und sich dementsprechend bewaffnet. Die NRA (National Riffle Association) jubelt. Endlich einer, der ihnen als Aushängeschild dient. Sie hoffen auch, dass DDDs Vorschlag umgesetzt wird, einen Teil der Lehrer zu bewaffnen. Was ist das Ziel dieser Aktion: die Kinder zu sichern oder mehr Waffen verkaufen? „Schulsheriffs in allen Schulen! Klingt gut!“, meint DDD.
Nr. 49 – Gedankenlesen – 2018-02-23
Die Causa „Don’t smoke“ wurde durch blauen Dunst torpediert und daher ist keine objektive Analyse der Situation möglich. Daher erfolgt dieser Versuch, zu ergründen, was sich so unlängst in diversen Köpfen abgespielt haben mag:
Dr. Hellmut Samonigg (Initiator): „Jetzt haben Rot-Schwarz endlich was Vernünftiges zusammengebracht. Nur dem Dauerqualmer HCS passt das nicht! Na, dem werden wir’s zeigen!“
HCS: „Na, des Nichtrauchergesetz wird ma kippen. I werd mir doch net meine Besuche in Beisln und Restaurants vergällen lassen! Sollen nur alle fleißig unterschreiben. Des is ma wurscht. Die direkte Demokratie führen wir erst dann ein, wenn wir alle unsere unpopulären Maßnahmen durchhaben. Bis dahin müss‘ ma halt a bissl Wortakrobatik betreiben.“
UKW: „Nur net zu Wort melden. Des könnt dem Image schaden und der HCS wär dann bös auf mich. Des kann ich mir net leisten. Den Blitzableiter für die Volkswut soll der HCS abgeben. Eigentlich wär ich als Nichtraucher eh für ein generelles Rauchverbot, aber leider wars ein Fehler, die Koalitionsbedingung der Blauen zu akzeptieren. Wir müssen den Koalitionspakt einhalten, koste es, was es wolle, damit die Regierung über die Runden kommt. Was das Volk will, ist mir auch egal. Sicherheitshalber werden wir uns in der Regierung bei Schulz erkundigen, wie sich so eine Popularitätsabfahrt anfühlt.“
Seither gilt die FPÖ als „Blaue Dunst Partei“.
Nr. 50 – Farben – 2018-02-23
Früher waren Hassbriefe anonym. Heutzutage werden sie ganz offen unterschrieben. Das Gleiche gilt für die politische Farbenlehre und Umfärbungen nach jeder Wahl. Einfluss ist alles und den muss man demonstrieren. Im Gegensatz zu früher werden Parteigänger, Sympathisanten und vielleicht sogar Freunde in diverse einflussreiche Positionen gehievt. Das geschah auf offener Bühne bei den ÖBB. Die bekommen nun blaue Loks. Ich warte nur, bis die Logos von AUA und ORF in Blau erscheinen. Die Flagge werden sie hoffentlich nicht umfärben.
Nr. 51 – Travnicek – 2018-02-23
Es gab wieder Wirbel um die erdfarbenen Flecken der Burschenschaften. Wozu gibt’s die eigentlich? Im Sport heißen die „Fanclubs“. Sie in der Politik auch so zu benennen, wäre ehrlicher. Das Wichtigste dort ist die Sportbetätigung. Dauernd wird vom Säbelrasseln geredet, obwohl das wichtigste Gerät das Karrieretrampolin ist. Da sind schon einige bei zu starkem Absprung an der Decke angekommen und mussten ihre Mitgliedschaft ruhend stellen oder ganz aufgeben.
Eigentlich soll sich diese Einrichtung schon seit langer Zeit bewährt haben. Herr Travnicek war mit seinen Freunden überall in Europa. Der hat auch gewusst, wie man sich als Herr Karl anpasst. Das Burschenschaftliche kam auf der Reise nach Moskau ans Licht: „Gsoffn hob ma und so san ma a bliebn, die ganze Reise. Lauter so Burschn wia i …“
Nr. 52 – China? – 2018-03-06
In China hatte sich seinerzeit Unmut über die lange Regierungszeit von Mao aufgestaut. Dieser scheint nun total vergessen. Ob des Wohlstandes glaubt China, sich einen neuen Langzeitherrscher – Xi Jinping – leisten zu können. Wie seinerzeit die römischen Kaiser, wird er mit wenigen Ämtern (Regierungschef und Leiter der Korruptionskommission) regieren. DDD träumt auch schon davon. Das wäre eine Fortsetzung der Serie „Nonstop Nonsens“. Didi Hallervorden könnte sich endlich zur Ruhe setzen.
Nr. 53 – Staatsstreichagentur – 2018-03-06
Diese wenig bekannte Agentur wird häufig von Afrikanern aufgesucht. Auch andere nicht genannte, für Diktatur anfällige Länder zählen zu den Kunden. Die Agentur verdient sehr gut. Was bieten sie an?
Afrika-Modell:

 Bereitstellung von militärischer Ausrüstung.

 

 Entzug der ärztlichen Betreuung des alternden Herrschers.

 Liste aller zu besetzenden Gebäuden, speziell von Rundfunk und Fernsehen.

 Liste aller zu beseitigenden Personen.

 Errichtung von Internierungslagern. Wie man das Land dann regiert, wird aber nicht verraten, sonst verlöre man Kunden. Der nächste Putsch kommt bestimmt.