Taken & Fucked

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Taken & Fucked
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Kitty Stone

Ich habe keine Ahnung wie ich gefesselt und geknebelt in den Kofferraum gekommen bin.

Ich weiß noch nicht einmal wer ich bin.

Allerdings bin ich mir sicher, dass es mir verflucht nochmal nicht gefallen dürfte, was mein Entführer mit mir alles anstellt.

Deutsche Originalausgabe, 1. Auflage 2019

Ihr findet mich auf

weber-tilse.com

Herausgeber:

Melanie Weber-Tilse

Breslauer Str. 11, 35274 Kirchhain

© Mai 2019 Melanie Weber-Tilse

Alle Rechte vorbehalten!

Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der offiziellen Erlaubnis durch die Autorin.

Covergestaltung: Oliviaprodesign / Bilder: depositphotos.com

Inhalt

Erstes Kapitel

Zweites Kapitel

Drittes Kapitel

Viertes Kapitel

Fünftes Kapitel

Epilog

Über die Autorin

Werbung

Erstes Kapitel

Stickig. Dunkel. Ich bin gefesselt.

All das schießt mir durch den Kopf, als ich die Augen aufschlage und versuche, einen tiefen Atemzug zu nehmen. Der Knebel, der einen schrecklichen Geschmack in meinem Mund hinterlässt und mir Übelkeit verursacht, hindert mich allerdings daran, durch den Mund einzuatmen.

Ruhig bleiben und bloß nicht kotzen, ermahne ich mich. Ich atmete flach durch die Nase und schließe die Augen. Die aufsteigende Panik versuche ich zu bekämpfen und konzentriere mich stattdessen darauf, wo ich mich befinde. Ich öffne die Augen und versuche im schummrigen Licht etwas zu erkennen - ohne Erfolg. Es sind das Rumpeln und die Erschütterungen, die mir einen eindeutigen Hinweis liefern, wo ich bin: im Kofferraum eines Autos.

Die Hände auf den Rücken gefesselt, mit einem Knebel im Mund, liege ich in einem Auto. Wie ich hier hineingekommen bin, durch wen und wohin ich gebracht werde, bleibt mir allerdings verschlossen. Egal, wie sehr ich mir den Kopf zermartere, er liefert mir keinerlei Informationen. Meine Gedanken rasen nicht wie sonst, sondern fühlen sich zäh an, als ob sie durch einen dicken Nebel schleichen würden.

Verdammte scheiße!

Ein wenig Licht fällt durch einen winzigen Spalt irgendwo in meinem Rücken, wo sich die Rücksitze befinden müssten. Mein Glück, denn ansonsten würde ich im Stockfinsteren liegen. Ich versuche, mein Hirn auf Touren zu bringen. Was es auch war, das mich ausgeknockt hat, es ist echt hartnäckig und will sich nicht aus dem Kopf schütteln lassen. Tief atme ich ein. Also los.

Ich fang mit etwas Einfachem an: meinem Namen. Doch egal, wie sehr ich mich auch anstrenge, er fällt mir ums Verrecken nicht ein. Keine Chance. Wie alt bin ich und wo komme ich her? Frustriert versuche ich, an meinem Knebel vorbei zu schreien. Es dringt kaum ein Laut nach außen, also lasse ich es bleiben. Immerhin weiß ich sicher, dass ich eine Frau bin. Und dass ich … pinkeln muss.

Gut, wenn die Festplatte im Moment einen Sprung hat, werde ich es noch einfacher angehen.

Ich bin eine Frau – Check.

Ich liege in einem geschlossenen Kofferraum – Check.

Meine Hände sind mir auf dem Rücken zusammengebunden – Check.

Und das verfuckte Seil scheuert an meiner Haut. Immerhin ist mir nicht kalt. Ganz im Gegenteil, es ist ziemlich warm hier drin. Aber Pinkeln muss ich immer noch. Weiter …

Meine Füße sind frei und ich kann sie bewegen – Check.

Ein stinkendes Tuch ist als Knebel verwendet worden – Check.

Wobei ich gar nicht sagen kann, ob der Geruch nicht doch vom Inneren des Kofferraums stammt. Hoffentlich stammt es nicht von mir … Kurz bricht mir der Schweiß aus, während ich mich ein wenig in dem engen Behältnis bewege. Puh, ich scheine mich nicht eingenässt oder - noch schlimmer - eingeschissen zu haben.

Das Auto, in dem ich liege, fährt – Check.

Wenn ich mich auf den Untergrund konzentriere, scheint es eine normale Straße zu sein. Es holpert nicht, als ob es ein Feldweg wäre. Vom ruhigen Fahrgeräusch her gehe ich davon aus, dass es auch kein Schotterweg sein kann.

Mein Kopf fühlt sich nicht mehr ganz so schwerfällig an. Trotzdem kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern, wer ich bin und was vor meinem Erwachen passiert ist. Und an sich hilft es mir auch nicht weiter, dass ich weiß, wo ich mich befinde.

Als das Auto langsamer wird und abbiegt, erwachen meine Lebensgeister. Vielleicht schaffe ich es ja, den Kofferraumdeckel aufzutreten. Mühsam aber zügig drehe ich mich so weit auf den Rücken, wie es meine gefesselten Hände zulassen. Shit, ich hab so viel Bewegungsfreiheit, wie in einem verfickten Bleistiftrock. Immerhin scheint mein Gedächtnis dahingehend zu funktionieren, dass ich mich an Klamotten erinnern kann. Nur eben nicht an mein Leben.

Während ich versuche meine Füße hochzubekommen, um gegen den Deckel zu treten, stelle ich fest, dass ich Barfuß bin und nicht mehr als ein dünnes Hemdchen am Leib trage. Innerlich stöhne ich auf. Wie bin ich nur in diese Scheißsituation gekommen?

Mit so viel Schwung, wie ich nur aufbringen kann, trete ich gegen das Metall und stöhne gegen den Knebel, als es mir heiß durch den Zeh schießt. Ich versuche, den pochenden Schmerz zu ignorieren, und trete noch einmal beherzt zu. Dumpf ist der Tritt zu hören, aber der Kofferraumdeckel zuckt noch nicht einmal. Es bewirkt allerdings, dass das Auto abrupt abgebremst wird und ich mir den Kopf stoße. Ich höre, wie eine Tür geöffnet wird und jemand aussteigt. Die Schritte hören direkt vor dem Heck des Fahrzeugs auf und ich wappne mich dafür, dass der Deckel geöffnet wird.

Als es passiert, blendet mich grelles Sonnenlicht im ersten Moment. Mit tränenden Augen kann ich nichts erkennen und so auch nichts tun.

»Endlich bist du wach.« Eine männliche, sehr tiefe Stimme. Sie klingt belustigt und irgendwie treibt sie mir den Puls in die Höhe.

Du blödes Arschloch, würde ich ihm gerne entgegenbrüllen. Ich meine, ich habe sicherlich nicht darum gebeten, betäubt und gefesselt in ein Auto geschmissen zu werden. Nicht, dass ich mich erinnern könnte, aber wer würde sich sowas wünschen wollen?

»Wurde ja auch Zeit«, brummt er und packt mich am Arm.

»Mmh-hm!«, brülle ich dumpf gegen das Tuch in meinem Mund an, weil es ganz schön wehtut, wie er mich aus dem Kofferraum herauszerrt.

»Stell dich nicht so an, Bri«, grunzt er, während er mich aus dem Kofferraum herausbugsiert.

Dann stehe ich vor ihm.

Er kennt meinen Namen!

Er sieht verdammt hot aus.

Er ist ein verdammtes Arschloch.

Grinsend mustert er mich. Und dadurch sieht er leider noch heißer aus. Dunkle Haare, südländisches Aussehen mit einem sauber gestutzten Vollbart.

Er erinnert mich allerdings sehr schnell, dass er auch mein Entführer ist und nicht nur eine heiße Schnitte. »Du siehst sauer aus, Bri.« Er mustert mich nachdenklich. »Ich denke, es ist besser, wenn der Knebel erst einmal bleibt.«

Mehr als ein Brummen bringe ich nicht zustande. Ich finde es nämlich scheiße, dass ich nicht sprechen und ihm meine Meinung sagen kann. Und wenn ich in mich hineinhorche, hätte ich keine Skrupel, im gehörig um die Ohren zu klatschen, was ich von der Situation halte.

»Wenn du dich ruhig verhältst, dann lasse ich dich vorn mitfahren.«

Ich werde ihm ganz gewaltig in die Nüsse treten, sobald sich die Gelegenheit ergibt. Jetzt ist allerdings nicht der richtige Moment, von daher nicke ich heftig. Natürlich will ich nicht mehr in den dunklen und stickigen Kofferraum.

»Hm, aber wenn ich es mir recht überlege …«, er packt mich am Arm und führt mich nicht etwa ums Auto herum, sondern die zwei Schritte wieder zum Heck.

Dieser verdammte Arsch will mich tatsächlich wieder dort hinein verfrachten.

Scheiße, scheiße, scheiße!

Wenn mir nicht schnell etwas einfällt … Vor Aufregung fängt meine Blase an zu nerven … Das ist es! Ich fange an zu zappeln, gebe ihm zu verstehen, dass ich dringend pinkeln muss.

»Du musst mal?«, fragt er mit hochgezogener Augenbraue nach.

Wieder nicke ich heftig. Ich meine … es stimmt sogar.

Kurz blickt er mir tief in die Augen und meine blöden Knie werden schwach. Das muss noch eine Nachwirkung des Mittels sein, mit dem er mich betäubt hat. »Also gut, komm mit.«

 

Er führt mich von der Straße weg und erst jetzt nehme ich die Umgebung wahr. Es mag zwar eine befestigte Straße sein, aber so wie es aussieht, sind wir mitten in der Pampa. Wiesen und Felder um uns herum. Einige wenige Bäume und Büsche. Wenn ich dem Straßenverlauf mit den Augen folge, dann scheint es zum Gebirge zu gehen, das in weiter Ferne zu erkennen ist. Keine Häuser oder irgendwelche Bauten sind zu sehen. Keine anderen Autos in der Ferne. Noch nicht einmal scheiß Tiere stehen auf den Wiesen. Hier ist weit und breit nichts. Und doch werde ich meinen Plan – wenn man ihn denn als solchen bezeichnen kann – in die Tat umsetzen. Wenn er mich pinkeln lässt und mir den Rücken zudreht, werde ich rennen. Was soll ich denn sonst anderes tun? Bei ihm bleiben? Das leicht flaue Gefühl, dass ich ihm mit auf den Rücken gebundenen Händen und barfuß kaum davonrennen kann, schiebe ich auch auf das Betäubungsmittel.

»Das reicht.«

Ich sehe ihn entsetzt an. Wir sind gerade erst ein paar Schritte vom Auto entfernt. Hier ist zwar Wiese, aber es ist viel zu nah am Wagen und an der Straße.

»Hock dich hin.«

Ich schüttle leicht panisch den Kopf. Zum einen steht er noch neben mir und ich habe ja auch noch die Unterhose an.

»Was?«, herrscht er mich ungeduldig an.

»Mhm-mhm.« Mehr kommt mit dem blöden Knebel nicht hervor. Ich versuche, mit meinem Kopf auf ihn und auch nach unten zu deuten.

Er fängt an zu grinsen. »Du hast recht, ein nasses Unterhöschen ist schon unangenehm. Aber nass an sich …«

Boah Scheiße, der soll seine Klappe bloß halten! Meine Augen weiten sich, als er näher tritt, mir das dünne Hemdchen, das sich als Negligé entpuppt, hochhält und mit der anderen Hand an meinen Slip greift.

»Herrgott noch mal, bleib stehen«, fährt er mich an, als ich einen Schritt zurückweiche. »Seit wann zierst du dich so?«

Seit wann? Seit jetzt! Wobei mir der Satz den Schweiß ausbrechen lässt. Er scheint mich wirklich mehr zu kennen, als gedacht. Ich halte besser still und denke vor allem lieber nicht darüber nach, was uns miteinander verbindet.

»Los, raus da.«

Na prima. Hände auf dem Rücken gefesselt, Barfuß, nur mit einem Negligé bekleidet … und jetzt auch noch ohne Höschen, ergänze ich.

»Und jetzt pinkle gefälligst.« Er sieht nicht gerade erfreut auf seine Uhr.

»Mmh-mmh«, mach ich noch einmal und deute auf das Auto.

»Meine Fresse, Bri«, schnauft er. »Eine Minute, dann fahren wir weiter.«

Er geht tatsächlich zum Auto und ich hocke mich schnell hin, als er einen Blick über die Schulter wirft. Hmpf, in der Stellung kann ich kaum einhalten. Ich atme tief ein und lasse es dann laufen. Fuck, tut das gut. Meine Blase ist berstend voll und ich könnte vor Wonne stöhnen, als das Völlegefühl abnimmt. In Gedanken zähle ich mit und ich habe sie nach zwanzig Sekunden geleert. Der Typ dreht mir den Rücken zu, hat sich mit den Ellbogen auf dem Dach abgestützt und starrt auf sein Handy. Wenn es nicht so eine beschissene Situation wäre, könnte ich weiter den Anblick seiner Muskeln unter dem Shirt und seinen knackigen Arsch bewundern.

Sie haben die kostenlose Leseprobe beendet. Möchten Sie mehr lesen?