Anna und die Schuhgeschwister Lituff und Tuffli

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Anna und die Schuhgeschwister Lituff und Tuffli
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Katha Seyffert

Anna und die Schuhgeschwister Lituff und Tuffli

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Die Geschichte von Anna und den Schuhgeschwister Lituff und Tuffli!

Impressum neobooks

Die Geschichte von Anna und den Schuhgeschwister Lituff und Tuffli!

Annas Augen strahlten vor Freude, als sie ihr letztes Geburtstagspäckchen voller Erwartung auspackte. Und tatsächlich kamen ein Paar hellblaue, knöchelhohe, wunderbar glänzende, lacklederne Schnürschuhe zum Vorschein. „Genau die hab ich mir gewünscht, die gleichen hat Prinzessin Laura in meinem Buch auch. Danke Mammi!“ Fiel sie ihrer Mutter um den Hals. Es war der Morgen an Annas achtem Geburtstag. Ihre Eltern hatten sich leise in Annas Zimmer geschlichen, vorsichtig die Geschenkepäckchen auf ihr Bett gelegt, sich an den Rand des Bettes gesetzt, und Anna mit einem Geburtstagslied geweckt.

„Na wenn es die richtigen sind, dann ist es ja gut,“ brummte Annas Vater. „Danke Papa!“ Anna drückte ihn fest. Schnell schlüpfte sie in ihre neuen Schuhe. „Sie sind soo schön und passen ganz toll.“ flunkerte sie, denn eigentlich waren sie ein gutes Stück zu groß. „Jetzt sehe ich aus wie Prinzessin Laura. Darf ich sie morgen in die Schule anziehen? Bitte, bitte, bitte!“ Ihr Vater warf einen hilflos fragenden Blick zu Annas Mutter hinüber. „Na gut, aber nur morgen, weil sie neu sind, sie sollen doch für besondere Anlässe bleiben! So, nun zieh dich aber schnell an, das Frühstück ist fertig, außerdem wartet unten deine Geburtstagstorte auf dich.“ Die Mutter lächelte und ging mit dem Vater aus dem Zimmer. Anna drapierte ihre Prinzessinnenschuhe, zusammen mit den anderen Päckchen, auf ihrem Geburtstagsgeschenketisch. Dann zog sie sich in Windeseile an und stürmte hinunter zum Frühstück.

Am Nachmittag kamen Annas Freunde und Freundinnen, ihr Geburtstagstisch füllte sich mit Geschenken. Aber das schönste blieben doch die lackledernen, glänzenden, hellblauen Schuhe. Anna hatte sie in der Mitte des Tisches auf den Schuhkarton gestellt, so dass ihre neuen Schuhe über den anderen Geschenken trohnten. Es wurde ein schöner Sommertag, nicht zu heiß und nicht zu kalt, richtiges Geburtstagswetter. Anna tollte gemeinsam mit ihren Gästen den ganzen Tag auf der Wiese hinter dem Haus herum. Solange, bis es dunkel wurde und einer nach dem anderen nach Hause ging oder von den Eltern abgeholt wurde.

Als Anna in ihrem Bett lag, rief sie „Mama liest Du mir noch eine Geschichte vor?“ Ihre Mutter setzte sich an das Bett und fragte. „Welche Geschichte soll es denn sein, meine Große?“ „Prinzessin Laura, Prinzessin Laura!“ jubilierte Anna. „Schon wieder? Die musst Du doch schon auswendig kennen.“ „Ach bitte, Mama. Ich hab doch Geburtstag“ „Na also schön.“ stöhnte Annas Mutter. Sie nahm das Buch, das immer griffbereit auf dem Nachttisch lag und begann zu lesen „Die Abenteuerliche Geschichte der Prinzessin Laura“

Am Ende der Geschichte sprachen Anna und ihre Mutter im Chor „Und wenn Sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute!“ „So, jetzt wird aber geschlafen, denn morgen früh geht es wieder in die Schule.“ Annas Mutter zupfte noch die Bettdecke zu recht und gab ihrer Tochter einen dicken Schmatz auf die Wange. „Mama, das war ein schöner Geburtstag, aber das tollste Geschenk sind meine Prinzessin-Laura-Schuhe.“ Rief Anna ihrer Mutter nach, die das Licht ausgemacht hatte und sich in der Tür stehend noch einmal umdrehte. „Gute Nacht, und träum was Schönes.“ Flüsterte sie und ließ wie immer die Tür einen Spalt offen stehen, so dass etwas Licht aus dem Flur in Annas Zimmer fiel.

Nachdem im Flur kein Geräusch mehr zu hören war, schlich sich Anna leise aus dem Bett, nahm die Prinzessin-Laura-Schuhe und stellte sie vorsichtig auf ihren Nachttisch. Sie betrachtete zufrieden lächelnd ihre neuen Schuhe, durch das ins Zimmer fallende Flurlicht beleuchtet, umgab sie ein fast magischer Schein. Es dauerte aber nicht lange bis Anna die Augen zufielen.


„Sieh nur, Lituff, sie ist eingeschlafen.“ sagte Tuffli, der linke Schuh zu ihrem Bruder, dem rechten Schuh. „Sie sieht nett aus.“

„Ja, sehr nett. Nun werden wir immer mit ihr zusammen sein. Und mich wird sie lieber anziehen als dich, denn Mädchen halten zusammen.“ Brüstete sich Tuffli. „Gar nicht, mich wird sie lieber anziehen, denn ich kann schneller laufen als du und Fußball spielen kann ich auch!“ „ Pah Fußball, du hast doch gehört, wir sind Prinzessinnen-Laura-Schuhe. Die tanzen und schreiten, das kannst du nicht, außerdem bin ich viel klüger als du!“ Sie wedelte mit den Schnürsenkeln und steckte ihrem Bruder ihre lange Zunge entgegen. „Gar nicht, du Mädchen, mich wird sie lieber anziehen!“ Lituff gab seiner Schwester einen Stups, die ließ sich das nicht gefallen und schubste zurück „Mich hat sie lieber!“ „Nein mich!“ Lituff schubste heftiger. „Hör auf, das tut weh!“ Tuffli knuffte ihren Bruder mit aller Kraft. Da stieß Lituff seine Schwester so stark, dass sie mit einem lauten Poltern vom Nachtisch fiel.

Plötzlich stand Annas Mutter im Zimmer. “Schläfst Du?“ flüsterte sie und trat ans Bett. Anna schlief tief und fest. „Komisch, was war denn das für ein Poltern?“ Da fiel ihr Blick auf Tuffli, sie hob den Schuh vom Fußboden auf, nahm auch den anderen und stellte die beiden auf Annas Geschenketisch. „Aber verwunderlich ist es doch!“ dachte sie und schloss leise die Tür.

„Blöder Lituff!“ Tuffli schluchzte und drehte ihrem Bruder den Rücken zu. „Das hab ich nicht gewollt.“ entschuldigte der sich leise und legte vorsichtig einen Schnürsenkel um seine Schwester. „Tut’s weh?“ „Nee!“ schniefte Tuffli und schnipste Lituffs Schuhband herunter. Der rückte dicht an seine Schwester. „Tut mir leid, ehrlich.“ flüsterte er liebevoll. Doch sie antwortete nicht. Erst nach einer ganzen Weile tastete Tuffli mit ihrem Schnürsenkel nach dem ihres Bruders und umschlang ihn. Grinsend steckte sie Lituff die Zunge heraus. Der steckte seiner Schwester auch die Zunge heraus und lächelte milde. Beide hielten sich fest an den Schuhbändern, so schliefen sie bald ein.

„Guten Morgen die Sonne scheint, die Schule ruft, das Frühstück ist fertig.“ flötete Annas Mutter, als sie schwungvoll die Bettdecke aufschlug. „Mhm, schon aufstehen.“ Brummte Anna. Ihre Mutter öffnete das Fenster und sagte. “Na, Du willst doch nicht zu spät kommen? Das gehört sich aber nicht für Prinzessinen. Hopp, hopp aus dem Bett! Ich nehme deinen Ranzen mit hinunter.“ Sie ging aus dem Zimmer. Anna sprang aus dem Bett und nahm geschwind ihr Lieblingskleid aus dem Schrank. Natürlich, dies sah genau aus wie das von Prinzessin Laura. Sie holte Lituff und Tuffli vom Tisch und rannte die Treppe hinunter. Anna stellte die Schuhgeschwister neben die Eingangstür zu ihrem Ranzen und verschwand im Badezimmer.

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