Bezaubernde Jeanny

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Bezaubernde Jeanny
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Bezaubernde Jeanny

Von Jürgen Prommersberger

Händelstr 17

93128 Regenstauf

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Juli 2018

Sailor180863@t-online.de


Ibrahim Hadin, ein 21 Jahre alter arabischer Einwanderersohn aus dem Irak, kam wieder mal zu spät zur Arbeit. Seit er in dem Gebrauchtwarenladen, oder sollte man besser Ramschladen sagen, arbeitete, (er war jung und brauchte das Geld) war er schon sechsmalzu spät gekommen und jedes Mal gab es ordentlich Ärger mit dem Besitzer, Mr.Meyers. Nun war es kurz vor 10 Uhr morgens und mit seinem Rad fuhr Ibrahim durch die engen Gassen des Ghettoviertels von Queens. Als er am Laden ankam, wartete Meyers schon auf ihn. Die Flüche und übelsten Beschimpfungen gingen in Ibrahims einem Ohr hinein und aus dem anderen wieder heraus, aber die übliche Drohung seinen Job zu verlieren, ließ Ibrahim klein beigeben und sich zu entschuldigen.


Als Dank für seinen unrühmlichen Auftritt durfte er den ganzen Tag das Lager des Ladens ausmisten. Das bedeutete im Dreck und Schrott rumwühlen, und guten Ramsch vom schlechten zu trennen und zu reinigen, sodass er das Teil für ein paar Dollar an einen mittellosen Verlierer, der noch kurzfristig ein Geschenk oder sonst was brauchte, für überzogenen Preise verscheuern konnte. Er selbst war so ein Verlierer, aber nicht ganz so bescheuert. Ibrahim war den ganzen Vormittag damit beschäftigt, Sachen wegzuschmeißen. Es war heiß und er hatte absolut keine Lust mehr, aber da musste er jetzt durch. Er war gerade dabei eine kleine Pause zu machen, als sein Blick über die Kartons voll nutzlosem Schrott schweifte und er ein kleines, orientalisch anmutendes Gefäß entdeckte. Es sah aus wie eine Art Öllampe und schien, wenn auch furchtbar dreckig, sehr schön auszusehen. Aber was noch wichtiger war, sie schien alt, somit antik und daher wertvoll zu sein. Meyers würde einen sehr guten Preis machen können und Ibrahim wäre aus dem Schneider. Vielleicht würde er sie sogar selbst auf einem Flohmarkt verscheuern und so ein schönes Zubrot verdienen. Sofort machte sich Ibrahim daran die Lampe vom Dreck und Rost zu befreien. Er nahm einen Lappen und wischte über die Lampe. Der Dreck saß sehr fest. Er fing an mit dem Lappen an der Lampe zu rubbeln, immer stärker und plötzlich ...

*PENG* Ein lauter Knall, eine Art leichte Druckwelle. Ibrahim konnte sich nicht halten und setzte sich rückwärts auf den Hosenboden. Es erschien viel Rauch, zu viel Rauch aus so einer kleinen Lampe. Ibrahim

konnte absolut nichts mehr erkennen, der Raum war vernebelt. Aber es roch komisch, nein, es roch sehr angenehm. Ein süßlicher Duft, der in Ibrahim wunderbare Erinnerungen weckte. Für einen Moment vergaß er wo er war und fiel in Gedanken. Komisch, er musste an seine letzte Freundin denken. Sie hatte ihn abserviert als sie bemerkte, dass sie leicht einen besseren und schöneren Kerl kriegen konnte, der zudem auch noch mehr Geld hatte. Er war halt ein Verlierer und sie eine blöde Ziege, aber die Zeit mit ihr war toll. Mann, und erst der Sex! Irre, er vermisste den Sex, sie war wild gewesen und hatte ihm neue Dinge beigebracht. Jetzt hatte er schon seit ein paar Monaten wieder gute Beziehung zu seiner rechten Hand aufgenommen. Als sich der Rauch gelegt hatte und Ibrahim zu sich kam, fiel ihm der Unterkiefer bis auf den Boden. Da stand sie.

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