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Jost Müller-Bohn

… denn ihrer ist das Himmelreich

Januar-März

Jost Müller-Bohn

Die Bibelworte sind, wenn sie ohne besonderen Vermerk erscheinen, aus der Lutherübersetzung zitiert. Dem Brunnen Verlag, Gießen, danken wir für die freundlich gewährte Abdruckgenehmigung der Bibelworte, die bei der Bibelstellenangabe den Vermerk „Bruns“ haben. Diese Bibelworte wurden aus der Übersetzung der Bibel von Hans Bruns entnommen.

Alle Bibelworte, die bei der Bibelstellenangabe den Vermerk „GN“ haben, wurden aus „Die Gute Nachricht, Die Bibel in heutigem Deutsch“, zitiert. Wenn die Bibelstellenangaben mit der Bezeichnung „Menge“ versehen sind, wurden die Bibelworte aus der Bibel nach der Übersetzung von Dr. Hermann Menge entnommen. Der Deutschen Bibelgesellschaft, Stuttgart, danken wir für die freundlich erteilte Abdruckgenehmigung. Dem Oncken Verlag, Wuppertal und Kassel, danken wir für die Abdruckgenehmigung etlicher Liedtexte aus „Neues Singvögelein“.

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Jost Müller-Bohn

denn ihrer ist das Himmelreich Andachten für Kinder zu Holzschnitten von Ludwig Richter 1. Vierteljahr

© Lichtzeichen Verlag, Lage

E-Book Erstellung:

LICHTZEICHEN Medien - www.lichtzeichen-medien.com

ISBN: 9783869548739

Bestell-Nr.: 548873


Adrian Ludwig Richter 28.09.1803 - 19.06.1884

Groß denken, im Herzen rein,

halte dich gering und klein,

freue dich in Gott allein!

Wenn wir diese Bilderbücher betrachten, dann müssen wir uns zum Anschauen viel, viel Zeit nehmen, denn auf diesen Bilderseiten sind so viele schöne Sachen zu sehen.

Diese wundervollen Bilder, die wir in diesen Büchern finden, sind von einem Mann gezeichnet, der den Heiland und Herrn Jesus Christus, aber auch die fröhlichen Menschen sehr lieb hatte. Ganz besonders freute er sich über die kleinen Kinder und deren lustige Spielkameraden, die Hunde, Katzen und anderen Tiere. Dieser Kunstmaler hieß:

ADRIAN LUDWIG RICHTER

Wollen wir heute Bilder haben, so nehmen wir einfach einen Fotoapparat und blitzen. Später können wir dann das, was wir fotografiert haben, als schöne Farbbilder sehen: die Geburtstagsfeier, den ersten Schultag, die schönen Ferienerlebnisse, eine Hochzeit, eine Schlittenfahrt, den selbst gebauten Schneemann und natürlich auch das Weihnachtsfest.

Früher aber gab es noch keine Fotoapparate, deshalb haben viele Zeichner und Maler fleißig gearbeitet, um solche hübschen Bilder herzustellen.

Man nennt diese Bilder, die wir hier in diesen Büchern finden, Holzschnitte. Warum wohl? Ich will es euch erklären. Wenn ein Kunstmaler ein Bild gezeichnet hatte, nahm er eine Holzplatte. Mit einem scharfen Messer schnitt er seine Zeichnung noch einmal ins Holz, deshalb nennt man es Holzschnitt. Danach konnten die Buchdrucker solche Bilder in tausende Bücher hineindrucken. Versuch doch einmal, solch ein Bild nachzuzeichnen, dann wirst du merken, wie viel Mühe und Arbeit in diesen Holzschnitten steckt, wie viel Striche und Strichlein dazu gehören, bis ein ganzes Bild fertig ist.

Habt ihr es schon einmal versucht, solch ein Holzschnittbild nachzuzeichnen?

Nun denkt einmal, der Maler muss sich zunächst das Bild, das er zeichnen möchte, in seinem Kopf ausdenken. Zuerst macht er eine Probezeichnung. Wenn es ihm dann nicht recht gefällt, macht er eine weitere Zeichnung und vielleicht noch eine. Manchmal kommt es vor, dass er zehnmal dasselbe zeichnet, ehe es ihm richtig gefällt und er sagen kann: „So, jetzt ist es gut, nun wird es den Kindern und auch den Erwachsenen gefallen, wenn sie es betrachten.“

Um solche schönen Bilder zeichnen zu können, muss man lange, lange üben. Dieser Maler Ludwig Richter hat über 3000 Holzschnitte hergestellt. Das muss ein fleißiger Mann gewesen sein, meint ihr nicht auch? Wenn er für jedes seiner Bilder nur zwei Entwürfe angefertigt hätte, dann wären es schon 6000 Zeichnungen gewesen, aber es waren mit Sicherheit viel mehr.

Er hat auch große Bilder mit Ölfarbe gemalt, die nennt man „Ölgemälde“. Lasst euch mal von euren Eltern welche zeigen. Gewiss hängen in euren Wohnungen auch Ölgemälde an den Wänden als besonderer Schmuck. Am liebsten hat Ludwig Richter aber Bilder für Bücher gezeichnet, und am allerliebsten welche für die Kinder, ist das nicht schön? Für viele Märchenbücher hat er Holzschnitte gemacht und auch für das Buch „Robinson Crusoe“. Das muss ein ganz lieber Mann gewesen sein.

Dieser Maler glaubte an den Herrn Jesus Christus und betete zu ihm. Darum machen uns seine Bilder noch heute so viel Freude. Zu seinen Lebzeiten gab es noch keine Autos, keine Flugzeuge, keine Straßenbahnen und keine Telefone, keine Radios und keine Fernsehapparate. In seiner Zeit war es auf Erden noch viel, viel ruhiger. Die Menschen hatten Zeit, ihren Kindern schöne Geschichten zu erzählen, mit ihnen zu singen und zu spielen. Schallplatten und Kassettenrekorder gab es auch noch nicht, also spielten der Vater oder die Mutter ein Instrument, Flöte, Gitarre oder auch Klavier. Abends saßen die Menschen in der Sommerszeit vor ihren Häusern und beobachteten die Vögel und den Sonnenuntergang. Deshalb finden wir auf den Bildern auch keine Tankstellen oder Polizeiautos, sondern allerlei Tiere. Vor hundert Jahren ging es eben noch sehr ruhig und gelassen im Leben der Menschen zu. Man fuhr mit Postkutschen über Land oder ritt zu Pferde und man wanderte viel.

Weil Ludwig Richter über 3000 Bilder gemacht hat, habe ich für euch, liebe Mädchen und Jungen, 365 Bilder ausgesucht und in diesen Büchern zusammengestellt.

Was meint ihr, warum ich gerade 365 Bilder gewählt habe? Nun, weil ein Jahr 365 Tage hat und ihr jeden Tag Freude an einer solchen Zeichnung haben sollt.

Vielleicht versteht ihr gar nicht, was da alles gezeichnet ist oder ihr überseht viele Kleinigkeiten, die der Maler so liebevoll festgehalten hat. Darum habe ich für jeden Tag eine kleine Geschichte dazu geschrieben, die ihr euch von der Mutti, dem Vati oder den Großeltern vorlesen lassen könnt. Natürlich sollen wir jeden Tag auch einen Vers aus der Bibel hören und zu unserem lieben Heiland beten oder ein schönes Lied singen. Auch daran habe ich gedacht und wünsche euch viel Freude an diesen Bilderbüchern.

1.
Januar

„Die Augen Gottes schauen ständig auf uns herab vom Anfang des Jahres bis zum Ende.“

5. Mose 11,12

Heute ist der erste Tag in diesem neuen Jahr. Wie alt warst du im vergangenen Jahr? - Nun, in diesem neuen Jahr wirst du ein Jahr älter. Vielleicht kommst du dann in die Schule oder, wenn du schon größer bist, wirst du in eine höhere Klasse versetzt.

Es könnte ja auch sein, dass du gerade heute Geburtstag hast, dann wünsche ich dir Gottes reichsten Segen für das kommende Lebensjahr. In diesem neuen Jahr wollen wir lernen, den Heiland recht lieb zu gewinnen, denn an seinem Segen ist alles gelegen: Er vergibt uns alle Sünden, alle Lügen und bösen Worte, alle schlechten Gedanken und frechen Antworten, wenn wir ihn darum bitten. In diesem neuen Jahr will der Herr Jesus uns behüten und beschützen, wenn wir auf der Straße spielen oder auf dem Weg zum Kindergarten sind, einfach überall, wo es gefährlich ist.

Unser Bibelwort lautet: „Die Augen Gottes schauen auf uns herab…“ Von wo blickt der Herr Jesus wohl auf uns herab?

Natürlich vom Himmel! Er sieht, was wir tun, ob wir lieb zu unseren Eltern sind und ihnen gehorchen, ob wir zum Gottesdienst gehen oder nur zu Hause Dummheiten machen.

Alles sieht und weiß Gott vom Anfang des Jahres bis zum Ende. Deshalb wollen wir lieber etwas Gutes tun und ihn bitten, dass er uns dabei hilft.

Was sehen wir auf unserem Bild?

Oben auf dem Dach sind die Engel, die unser Haus behüten und die alle beschützen wollen, die in der Stube sind: die Mutter mit dem kleinen Baby auf dem Arm, den Vater im Lehnstuhl, die Oma, die gerade den Milchtopf und die Kaffeekanne auf den Tisch stellen will, die Kinder und die Tiere. Was machen denn die beiden Kinder mit dem Papierbogen in der Hand? Sie sagen ein Gedicht auf.

Willkommen, liebes, junges Jahr,

mit deinen Wünschen, frisch und klar,

mit deinem raschen, frohen Schritt!

Sag an, was bringst du Gutes mit?

Vom Himmel her, da kommt dein Gang,

drum ist mir auch vor dir nicht bang;

du bist vom lieben Gott bestellt

und bringest frohen Gruß der Welt.

Kennt ihr auch einen Vers zum Neujahrsmorgen?

Der Briefträger bringt einen Brief. Was steht denn in diesem Brief?

„Herzlichen Glückwunsch zum neuen Jahr und Gottes Segen auf allen Wegen.“

Der kleine Mops will auch gratulieren und das Kätzchen schleckt die gute Milch. Im Zimmer ist es schön warm, aber draußen schneit es. Die Vögel sitzen stumm auf den Zweigen des Baumes, für sie ist jetzt das Futter knapp, aber der liebe Gott ernährt sie doch. Die Glocken läuten zum ersten Gottesdienst in diesem Jahr.

Auch wir wollen unser erstes Gebet sprechen: Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm! Behüte mich auch dieses Jahr vom ersten Tag und immerdar. Amen.


2.
Januar

„Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.

 

“ Offenbarung 21,4

Verschneit liegt rings die ganze Welt,

ich hab nichts, was mich freuet,

verlassen steht ein Baum im Feld,

hat längst sein Laub verstreuet.

Er träumt von künft‘ger Frühlingszeit,

von Grün und Quellenrauschen,

wo er im neuen Blütenkleid

zu Gottes Lob wird rauschen.

Das ist ein kalter Winter. Der Ostwind bläst dem kleinen Helmchen so scharf ins Gesicht, dass es richtig weh tut. Darum weint es auch. Die größere Schwester trocknet die Tränen ab und tröstet das kleine Kind: „Weine nicht, Helmchen, bald sind wir daheim! Dann machen wir im Ofen ein Feuer an und werden ganz schnell wieder warm.“

Die Kinder haben Holz gesammelt, weil es damals noch keine Zentralheizung gab und auch keine elektrischen Heizöfen. Ja, wir können Gott danken, wenn wir eine warme Stube haben und nicht frieren müssen. Als ich ein kleiner Junge war, konnten wir tagelang nicht heizen, weil es keine Kohlen und kein Holz gab. Da haben wir den ganzen Tag im Bett gelegen, damit wir nicht erfroren sind. In der ganzen Wohnung war es so kalt, dass alle Wasserleitungen zugefroren waren. Zu essen hatten wir sehr wenig und an manchen Tagen überhaupt nichts. An einem solchen Tag betete meine Mutti unter Tränen zum Heiland, weil sie ihre Kinder nicht hungern sehen konnte. Noch am selben Tag brachte uns ein ganz fremder Mann Kartoffeln.

Es klopfte plötzlich an die Tür. Da stand der Fremde und fragte: „Haben Sie Hunger? Mein kleiner Handwagen ist mir vor Ihrer Tür zusammengebrochen. Wollen Sie diese Kartoffeln haben, sonst erfrieren sie, bis ich Hilfe geholt habe.“

Wisst ihr, liebe Kinder, wie viel Geld damals in der Notzeit ein Zentner Kartoffeln kostete? 500 bis 600 Mark! Dass wir die Kartoffeln bekamen, war ein Wunder Gottes und Holz hatten wir dann an dem Abend auch noch bekommen. Später habe ich gebetet: „Lieber Heiland, ich will dir immer danken, wenn ich nur Kartoffeln und Salz habe und ein warmes Zimmer!“ Das kleine Helmchen ist wieder gut nach Hause gekommen und hat schnell seinen Kummer vergessen.

Wenn wir einst im Himmel sein werden, müssen wir nicht mehr hungern und frieren und werden auch niemals mehr weinen.

Helmchen hatte die Hände in einen kleinen Beutel gesteckt. Was ist denn das? Das nannte man Muff. In ihm bekamen die Menschen schnell warme Hände. Siehst du, wie der kleine Hund so traurig zu Helmchen hinaufschaut? Er hat wohl Mitleid mit dem Kind. Hast du auch Mitleid mit anderen Kindern, wenn sie weinen? Wenn es anderen schlecht geht, sollen wir Mitleid haben und zu helfen versuchen, hat uns der Heiland gesagt.

Nun wollen wir beten: Lieber Herr Jesus, wir danken dir, dass du so viel Mitleid mit allen Menschen hast. Wir wollen anderen Menschen helfen und sie trösten, wenn sie weinen. Im Himmel wirst du alle Tränen abwischen und wir dürfen uns nur noch freuen. Amen.


3.
Januar

„Wohlzutun und mitzuteilen vergesset nicht.“

Hebräer 13,16

Im Winter kann man sehr schnell krank werden. Wenn wir frieren, ist es möglich, dass wir bald eine Erkältung mit Husten und Schnupfen bekommen. Ganz schlimm ist es, wenn die Mutti krank wird, wenn sie im Bett bleiben muss und kein Mittagessen kochen kann. Alle Arbeit bleibt dann liegen, keiner heizt den Ofen, keiner putzt die Stube. Selbst das kleine Kätzchen bekommt keine Milch.

Nun hat die Frau von nebenan gehört, dass die Frau Müller krank ist und der kleine Klaus im kalten Zimmer vor Hunger weint.

„Da müssen wir aber gleich etwas tun“, sagt Frau Krause, die Nachbarin. „Komm, Inge, wir packen den Korb mit Brot, Käse, Butter, Eiern und Kuchen voll. Das bringen wir der Frau Müller.“ „Aber was trinken denn Frau Müller und der Klaus?“ fragt Inge.

„Gut, dass du daran gedacht hast, ich werde ihnen eine Flasche Obstsaft mitnehmen. Jetzt wollen wir uns sofort anziehen und die kranke Frau besuchen.“

Schnell gehen die beiden durch den Garten und klopfen bei Frau Müller an die Tür.

„Wer ist da?“ ruft die kranke Frau.

„Ich bin es, Frau Krause! Können wir hereinkommen?“ Jetzt hört man, wie Frau Müller zum Klaus sagt: „Mach schnell die Tür auf, Frau Krause und die Inge sind da.“

„Ach, Klaus, wie siehst du denn aus?“ sagt Frau Krause, als sie den kleinen Jungen sieht, „du bist ja gar nicht richtig angezogen. Komm, Inge, hilf doch, den kleinen Jungen anzuziehen.“ Dann gehen sie in das Zimmer, wo Frau Müller in ihrem Bett liegt. Sie hat ein großes Kopftuch umgebunden, weil sie solche schlimmen Kopfschmerzen hat.

„Ach, Frau Müller, ich habe Ihnen einen schönen Kuchen und eine Flasche Obstsaft mitgebracht.“ „Schönen Dank, Frau Krause, das ist sehr lieb von Ihnen, aber mir schmeckt der beste Kuchen nicht, ich fühle mich so furchtbar elend.“

„Etwas essen müssen Sie schon, Frau Müller, sonst werden Sie doch so schwach.“

Inge zieht dem Klaus die Kleider an, er guckt der Inge dabei ganz lieb ins Gesicht. - Seht ihr das? „Wissen Sie, Frau Müller, wenn Sie so krank sind, dann sollten wir immer zu Gott beten, denn er kann Sie wieder gesundmachen“, sagt Frau Krause.

Dann beten sie: „Lieber Gott im Himmel, du bist unser Helfer und Arzt, mach doch bitte Frau Müller bald wieder gesund!“

Und was denkt ihr - ein paar Tage später war Frau Müller wieder richtig gesund.

Betet ihr auch, wenn ihr krank seid? - Der Heiland freut sich, wenn wir die Kranken besuchen und ihnen helfen. Wir können ja morgen auch schon krank sein und dann freuen wir uns, wenn einer kommt und mit uns betet und uns hilft.

Wir wollen jetzt auch beten: Lieber Heiland, mache alle kranken Menschen gesund und zeige uns, wem wir helfen können. Amen.


4.
Januar

„Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?“

Matthäus 6,26

Was sehen wir denn heute auf unserem Bild? Die Mutti weint, weil ihr kleines Baby keine Milch trinken will. Wahrscheinlich ist es krank. Jetzt ist die Mutti ganz, ganz traurig. Sie hat nämlich Angst, dass das kleine Baby ins Krankenhaus muss und vielleicht gar nicht mehr gesund wird.

Aber da sitzt ja auch der Vati mit einem Buch in der Hand. Habt ihr schon gesehen, der Vati und die Mutti haben sich ganz warm angezogen. Der Vati hat eine Pelzmütze auf und einen dicken Mantel an. Die Mutti hat ein großes Kopftuch und ein Halstuch umgebunden. Vielleicht ist der Ofen kalt oder sie wollen gleich zum Doktor gehen.

Was hält denn der Vati für ein Buch in der Hand? Na, wer weiß das von euch? - Natürlich, die Bibel. Er liest das Wort Gottes: „Warum macht ihr euch so viele Sorgen, der Vater im Himmel sorgt für die großen und kleinen Vögel, für die Rehe und die anderen Tiere im Sommer und im Winter.“ Seht ihr den Engel, wie er die Tiere füttert?

Der Herr Jesus hat einmal zu den Menschen gesagt: „Habt doch keine Angst, dass ihr verhungert, wenn der liebe Gott die Vögel füttern lässt, dann wird er auch euch helfen.“ Ihr seid doch viel mehr wert als die Krähen und der kleine Spatz, der von dem kleinen Mädchen mit einem Löffel gefüttert wird. Der Spatz hat einen kleinen Rucksack auf dem Rücken. Wahrscheinlich sucht er gerade eine neue Wohnung. Das Mädchen hält einen Topf in der Hand und gibt dem Vögelchen Körner.

„In meinem Stübchen ist‘s bequem, ist‘s herrlich, hübsch und angenehm, doch manche Mutter, Gott erbarm! nimmt‘s Kindlein nackend auf den Arm. Sie hat kein Hemd, hört‘s kläglich schrei‘n und wickelt‘s in die Schürze ein. Sie hat kein Holz, sie hat kein Brot und klagt dem lieben Gott die Not. Geh hin und bring der armen Seel‘ ein weißes Hemd, ein Säcklein Mehl, ein Bündel Holz und sag ihr dann, dass sie zu uns auch kommen kann, ein Brot zu holen, immer frisch, und dann deck auch für uns den Tisch.“

Wenn wir im Winter die Tiere füttern, dann machen wir es wie der Engel, wir helfen den Tieren in der Notzeit. Die Tiere sind auch von Gott geschaffen und deshalb sollen wir sie lieb haben. Wir helfen Gott, die kleinen Vögel zu erhalten. Wenn es wieder Sommer wird, singen sie uns dafür sehr schöne Lieder. Sie singen den ganzen Tag - die Drosseln, die Meisen und der Kuckuck. Manche Kinder haben ja auch einen Vogel im Vogelkäfig in ihrem Zimmer stehen. Der singt doch auch so schön. Denkt einmal, das alles hat Gott für uns gemacht. Wie traurig wäre es, wenn keine Vögel mehr singen würden. Dann hörten wir nur noch die Autos rattern und die Bremsen quietschen. Darum wollen wir nicht vergessen, Gott für all das Schöne zu danken.

Nun wollen wir beten: Lieber Heiland, wir danken dir, dass du die Mutti tröstest, die so weint. Du machst auch das kleine Baby wieder gesund. Wenn du an die vielen, vielen Vögel denkst, vergisst du uns auch nicht. Wir danken dir für das Bibelwort und wollen es gleich noch einmal lesen, damit wir es nicht vergessen. Amen.


5.
Januar

„Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, dass ihr‘s empfangt, so wird‘s euch werden.“

Markus 11,24

„Solang mein Jesus lebt und seine Kraft mich hebt, muss Furcht und Sorge von mir fliehn, mein Herz in Lieb erglühn.

Drum blick ich nur auf ihn, o seliger Gewinn!

Mein Jesus liebt mich ganz gewiss, das ist mein Paradies!“ Gestern weinte die Mutti noch so bitterlich, weil das Baby keine Milch getrunken hat. Aber der Vati las in der Bibel, dass sie sich keine Sorgen machen sollen. Gott denkt ja auch an die vielen, vielen Vögel und anderen Tiere, die draußen im Wald wohnen, wo es so schrecklich kalt ist, und weil so viel Schnee liegt, finden sie auch kein Futter. Wir haben gestern alle zum Heiland gebetet, dass er das Baby wieder gesund machen soll. Nun seht doch, wie der Herr Jesus Christus unser Gebet erhört hat. Das Baby hat schon Milch getrunken und ist ganz frisch und munter. Eben wurde es gebadet. Ist das nicht schön?

Manchmal hört Jesus ganz schnell auf unser Gebet und wir werden gleich gesund, aber manchmal müssen wir auch länger beten - zwei Tage oder drei oder vielleicht mehrere Tage. Wenn wir beten, sollen wir auch richtig beten und ganz, ganz fest glauben, dass der Herr im Himmel unser Gebet hört. Wenn wir glaubensvoll beten, kann er alles wieder gutmachen. Vielleicht ist heute dein Schwesterlein oder dein großer Bruder krank. Bete doch auch zum Heiland, damit er ihnen hilft. Seht, Kinder, im Zimmer ist es nicht mehr kalt. Wie können wir das wissen? - Na? Das kleine Schwesterlein, das gestern so lieb den Vogel gefüttert hat, steht ganz nackend an der Waschwanne. Damals hatte man noch nicht solche schönen Badewannen wie heute. Die Menschen haben in einer Holzwanne gebadet, wie wir sie auf dem Bild sehen.

Badest du auch gern? Ja, sauber müssen wir sein, sonst werden wir krank. Ach, wie schön, wenn alle gesund sind, die Mutti, die große Schwester, die heute eher aus der Schule gekommen ist und das weiche Badetuch aufhält, damit das kleine Kind von der Tür her keinen Zug bekommt. Das Baby und das kleine Mädchen freuen sich sehr. Selbst der Hund ist fröhlich darüber, er ist ja der kleine Spielkamerad der Kinder.

Wenn wir nun gesund geworden sind, dann wollen wir nicht vergessen, dem lieben Gott dafür zu danken. Manchmal vergessen die Menschen, für all das Gute zu danken, und dann ist Gott sehr traurig.

Wir wollen beten: Lieber Vater im Himmel!

Wir danken dir, dass du das Baby wieder gesund gemacht hast.

Wir danken dir, dass die Mutti sich wieder freut.

Wir danken dir, dass es im Zimmer wieder warm ist.

Wir danken dir, dass alle gesund sind, auch der Vati.

Wir danken dir, dass in der Ofenröhre schon warmes Essen steht.

Wir danken dir, Herr Jesus, dass du uns heute beschützt. Amen.