Auf geht's – hab Mut!

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Auf geht's – hab Mut!
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Für meine drei Mädels

Antje, Anne und Rieke.

Der dreifachen Liebe meines Lebens.

Jörg Dommershausen

Auf geht's - hab Mut!

Wie Sie nach einem Unfall oder einer schweren Erkrankung neue Kraft schöpfen

Impressum

Copyright © 2016 Jörg Dommershausen

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Daniela Hermann M. A., Lektorat Wortewandel; www.lektorat-wortewandel.de

Buch- und Umschlaggestaltung: Matthias Löcker; arte.fakt – Büro für Kunst & Kommunikation

Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

ISBN: 978-3-7418-0331-4

Printed in Germany

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Der Beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.

Willi Brandt

(*1913 - †1992)

(Bundeskanzler der BRD von 1969-1974)

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Gebrauchsanweisung für dieses Buch

Kapitel I: Inventur ist gleich Struktur 1.1 Werte – Der Richtungsweiser in Ihrem Leben

1.1.1 Jonas Schneidereit weiß nicht weiter:

1.1.2 Einfach machen?

1.1.3 Ellen Kämmerer mistet aus

1.1.4 Manchmal passiert auch nichts – und oft ist es zum Lachen

1.1.5 Nadja Simmersdorfs Mutter verzweifelt

1.1.6 Marianne Mertens ist wütend

1.1.7 Nadja Simmersdorf wechselt die Blickrichtung

1.2 Das Glück finden

1.2.1 Karla Schimkowsky hat Glück

1.2.2 Nadja Simmersdorf startet durch

1.3 Ihre Stärken – Die Sache mit dem Stolz

1.4 Der Faktor Zeit

1.4.1 Christoph Lohmann ist im Stress

1.5 Neue hundert Prozent – jetzt!

Kapitel II: Loslassen

2.1 Jens Fuchs steckt in einer Sackgasse

2.2 Familie Kießling macht eine Kehrtwende

2.3 Marianne Mertens schweigt

Kapitel III: Reha – und andere Ziele

3.1 Entspannung

3.2 Ziele und Ziel-Konflikte

3.3 Ziele formulieren – und erreichen

3.3.1 Die SMART-Methode

3.3.2 Die Disney-Strategie

3.3.3 Das Vision-Board

3.3.4 Die Brainstorming-Methode

3.3.5 Fokussieren

3.3.6 Visualisieren

3.3.7 Zielbaden

3.3.8 Ziele verändern sich

3.4 Scheitern ist gut – Dranbleiben!

3.5 Ihre neuen hundert Prozent

Kapitel IV: Motiviert sein 4.1 Selbst-Beeinflussung und Selbst-Hypnose

4.1.1 Die geheime Macht des Rollenwechsels

4.1.2 Den Anker auswerfen

4.1.3 Vorsicht – Enterhaken!

4.1.4 Ihre kleine Schatzkammer des Glücks

4.1.5 Schweinehunde nehmen immer den kürzesten Weg

4.1.6 Bitte lächeln!

4.1.7 Das Denken hat Pause

4.1.8 Suggestionen

4.2 Glaubens-Sätze und Glaubens-Systeme

4.3 Stolz ist das Salz in der Suppe!

4.4 Motivations-Programme

4.4.1 Hering oder Stier?

4.4.2 Stürmer oder Abwehr?

4.4.3 Regal oder Kiste?

4.4.4 Wald oder Bonsai?

4.4.5 Die Mischung macht's!

Kapitel V: Auf der Zielgeraden – persönliche Freiheit!

Kapitel VI: Ich sage Dankeschön

Literatur

Vorwort

Dieses Buch habe ich für Unfallopfer oder schwer Erkrankte sowie für deren Angehörige geschrieben. Aber auch für Rechtsanwälte und Mitarbeiter von Versicherungen. Im Wesentlichen geht es mir darum, Patienten und deren Familien Tipps zu geben. Sie sollen ihr Leben und ihren Alltag wieder eigenhändig gestalten können. Rechtsanwälte und Versicherer hingegen können hier einen Einblick in das Leben der Betroffenen erhalten.

Vor allem soll dieses Buch Missverständnisse beseitigen. Und die Verständigung zwischen allen Beteiligten erleichtern.

Dieser Ratgeber ist entstanden auf Grund meiner Erfahrungen als Reha-Manager und Reha-Coach. Und auch als selbst Betroffener: Vor einigen Jahren stand ich vor einer Situation, in der nichts mehr ging. Meine Lage erschien mir damals absolut aussichtslos. Die Frage nach einer Lösung wurde deshalb zu meiner Leitfrage. Schließlich habe ich Schritt für Schritt mein Leben umgestellt. Meine Blickweise hat sich seitdem grundlegend geändert. Als ich mich persönlich verändert hatte, wandelte sich zu meinem Erstaunen auch mein Umfeld.

Ich kann ohne Übertreibung behaupten, dass ich heute ein glückliches Leben führe.

Auch in meinem Berufsalltag lerne ich immer wieder Menschen kennen, die von einem auf den anderen Tag aus ihrem bisherigen Leben herausgerissen werden. Dies kann durch einen Unfall geschehen oder durch eine plötzliche Erkrankung, wie zum Beispiel durch einen Schlaganfall. Ich finde dann immer wieder Menschen vor, die überhaupt nicht mehr wissen, wie es weitergehen soll.

In solchen Situationen scheint erst einmal alles zusammenzubrechen. Oft hört man, dass Betroffene jetzt vor allem vor einem Berg an scheinbar nicht lösbaren Problemen stehen: Die Versicherung zahlt nicht wie sie sollte, die Behandlung ist falsch oder gar nicht zu bekommen, die Kur oder der Rollstuhl werden nicht bewilligt – und das sind nur ein paar Beispiele von vielen.

Manchmal sind es ganz simple Hürden: Wie kommt das Rezept zur Apotheke – und die Medizin zu mir? Wer macht mir ein Essen, wenn ich nicht aufstehen darf oder kann? Manchmal sind es auch existenzielle Fragen: Kann ich irgendwann wieder an meinen Arbeitsplatz zurück? Werde ich je wieder laufen können? Und die Betroffenen haben natürlich jetzt ganz andere Dinge im Kopf, als sich mit Versicherungen oder gar Anwälten herumzustreiten. Oft sind sie völlig verzweifelt oder zutiefst deprimiert. Das Ergebnis: Nichts geht mehr.

 

Immer wieder bekomme ich mit, dass Klienten Probleme mit den Versicherungen haben. Die Versicherungen bieten zuerst einmal Gespräche an, in denen die Klienten ihren Fall vorstellen können. Doch dann wird die erhoffte Hilfe nicht selten abgelehnt. Gleichzeitig drängen die Versicherungen auf eine schnelle Wiedereingliederung in den Beruf. Die Klienten gewinnen dann den Eindruck, dass es hier nicht um ihr Wohl geht, sondern darum, möglichst viel Geld zu sparen. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass die Klienten sich oft gar nicht trauen, ihre Wünsche und Vorstellungen klar zu formulieren. Auf dieses Dilemma wird später noch genauer eingegangen.

Die Betroffenen können sich oft auch gar nicht vorstellen, wie sie jemals wieder arbeiten sollen. Für sie ist gerade eine Welt zusammengebrochen. Und dann kommt da jemand, der sagt, sie sollen möglichst schnell wieder funktionieren. Das passt hinten und vorne nicht zusammen.

Manchmal ist es offensichtlich, dass tatsächlich Vieles nicht mehr geht und auch nie wieder gehen wird. Damit muss ein Betroffener erst einmal klarkommen. Da reicht es bei Weitem nicht, wenn in der Wohnung ein paar Griffe angeschraubt werden oder ein Rollstuhl bereitgestellt wird. Da braucht es eine intensive Beratung und vielleicht auch eine psychologische Betreuung, um wieder Mut zu schöpfen und neue Lebenswege zu finden.

Die meisten meiner Klienten fühlen sich in solchen Situationen vollkommen ausgeliefert. Sie erleben sich als Opfer. Sie können sich nicht selbst helfen und finden auch niemanden, der dies kann. Und natürlich mögen sie Andere nicht belasten. Das ‚alte Leben‘ ist futsch – und ein neues ist nicht in Sicht. Wie denn auch? Möglicherweise kann man den erlernten Beruf nicht mehr ausüben, muss seine geliebten Hobbys aufgeben, kann seine Freunde nicht mehr wie gewohnt treffen. Es wird wohl jeder verstehen, dass manche Menschen in solchen Zeiten den Lebensmut verlieren.

Ziel dieses Buches ist, es zu zeigen, dass das nicht sein muss!

Es gibt viele Möglichkeiten, was Sie tun können, auch wenn die Situation zunächst vollkommen aussichtslos erscheint. Es existieren eine Menge Strategien, wie Sie mit Hindernissen erfolgreich umgehen können. Neben den ‚normalen‘ Reha-Management-Angeboten biete ich deswegen meinen Klienten weitere Maßnahmen an. Solche, die auch mir weitergeholfen haben. Und inzwischen vielen meiner Klienten. Für jedes Problem gibt es einen Weg, wie Sie damit umgehen können. Auch wenn der vielleicht anders aussieht, als Sie sich das zunächst vorstellen.

Es gibt erstaunlich viele Menschen, die schlimme oder sogar lebensbedrohliche Situationen erfolgreich bewältigt haben und die heute ein glückliches Leben führen. Auch wenn dieses Leben dann vielleicht nicht das ist, das sie früher (vor dem Unfall oder der Erkrankung) einmal geplant hatten. Von solchen Menschen wird in diesem Buch unter anderem berichtet. Denn Erfolgsbeispiele machen Mut. Man kann sich anschauen, wie diese Menschen aus der Krise herausgefunden haben – und wie sie sogar glücklich wurden. Und man kann davon lernen.

Es gibt viele Beispiele aus der Welt der Promis. Etwa das des Wetten Dass-Kandidaten Samuel Koch, der sich bei einem misslungenen Sprung über ein Auto die Wirbelsäule verletzte und fortan querschnittsgelähmt war. Ab und zu kann man ihn in den Medien sehen. Und da sieht man dann einen jungen Mann mit einer Menge Lebenslust und vielen Plänen.

Ein weiteres Beispiel ist der ehemalige Leistungssportler Felix Bernhard, der nach einem Motorradunfall im Rollstuhl sitzt. Er hat seitdem den Jakobsweg mit dem Rollstuhl bewältigt und zwei Bücher veröffentlicht.1

Oder Marcel Bergmann, der zusammen mit seinem Vater im Auto verunglückte und nun ebenfalls querschnittsgelähmt ist. Er lag sogar zwei Monate im Koma. Er arbeitete danach als Sportredakteur beim ZDF und hat schon mehrere Dutzend Länder mit dem Rollstuhl bereist. Über seine China-Reise schrieb er ein Buch, das zum Bestseller wurde.2

Weitere Beispiele sind der Politiker Wolfgang Schäuble, der seit einer Messerattacke im Rollstuhl sitzt und trotzdem erfolgreich Finanzminister ist. Und sogar mehrfach als Bundeskanzler im Gespräch war. Oder Boris Grundl, der nach einen Sturz von einer Klippe gelähmt ist, und der jetzt als Erfolgstrainer arbeitet. In den 1990ern wurde er außerdem Deutscher Vizemeister im Rollstuhl-Rugby und Deutscher Klassenmeister im Rollstuhl-Tennis. Auch er hat mehrere Bücher veröffentlicht.3 Oder Kirsten Bruhn, die bei den Paralympics mehrere Medaillen als Schwimmerin geholt hat und einen Bambi in der Kategorie Sport verliehen bekam.

Aber auch in meiner täglichen Arbeit als Reha-Manager und Reha-Coach begegne ich immer wieder Menschen, die sich nach einem Schicksalsschlag tatkräftig einen neuen Weg suchen. Dies braucht Kraft und Lebensmut, und die liegen bekanntlich nicht auf der Straße. Das ist der Punkt, an dem ich als Berater ansetze.

Nicht alle Betroffenen haben Freunde und/oder Familienangehörige, die ihnen zur Seite stehen. Oder gute Berater. Ein solcher Ratgeber möchte dieses Buch sein. Es will zeigen, dass die Lage niemals verloren ist, egal wie hoffnungslos sie gerade erscheinen mag. Es will Mut machen und dazu ganz alltagspraktische Tipps geben, wie man sich selbst helfen kann. Wie man sich selbst verändern kann, um so auch die Situation zu ändern. Wie man Motivation schöpft und seine Ressourcen aktiviert.

Das Buch berichtet außerdem von Menschen, die es geschafft haben. Nicht von Promis, sondern von ganz normalen Klienten aus meinem Arbeitsalltag. Nicht selten sind es die allerschwersten Fälle, die die erstaunlichsten Erfolge erzielt haben. Das bedeutet: Auch Sie können es schaffen!

Fakt ist, dass Ihre Erkrankung oder Ihr Unfall Sie verändert haben. Wenn Sie kein Opfer sein wollen, müssen Sie dieSache umkehren: Verändern Sie sich selbst! Das ist gar nicht so schwer …

Manche der Tipps und Methoden, die ich hier vorstelle, mögen ungewöhnlich sein oder zumindest erst einmal seltsam erscheinen. Und nicht jede Methode passt zu jeder Person. Ich kann sie deshalb nur anbieten. Ob Sie sie annehmen oder ablehnen, müssen Sie selbst entscheiden. In diesem Buch finden Sie eine Vielzahl solcher Angebote. Manches hat auch mich selbst zuerst nicht überzeugt. Bis ich es ausprobiert habe. Manche Methoden machen sogar richtig Spaß oder bringen die Menschen zum Lachen. Was will man mehr!

In diesem Buch geht es vor allem um effektive Hilfe zur Selbsthilfe und um praktische Strategien, wie Sie Tiefs bewältigen können. Hierfür werden auch Aufgaben angeboten, mit deren Hilfe Sie Ihre Situation besser einordnen können. Und Sie bekommen eine Menge Praxis-Tipps, mit denen Sie sich den Alltag erleichtern können. Und den Weg zum Ziel. Denn auch darum geht es hier: Dass und wie Sie Ihre Ziele erreichen. Möglichst leicht und trotzdem effektiv.

1 Felix Bernhard: Dem eigenen Leben auf der Spur. Als Pilger auf dem Jakobsweg. Fischer Taschenbuch; ebd.: Weglaufen ist nicht. Eine andere Perspektive aufs Leben. adeo Verlag, Gerth Medien GmbH/Verlagsgruppe Random House, Asslar 2010.

2 Marcel Bergmann: Trotzdem China – Im Rollstuhl von Shanghai nach Peking. Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 2008.

3 Boris Grundl: Steh auf! Bekenntnisse eines Optimisten. ECON Verlag, Berlin 2008; ebd.: Diktatur der Gutmenschen – Was Sie sich nicht gefallen lassen dürfen, wenn Sie etwas bewegen wollen. ECON, Berlin; ebd.: Die Zeit der Macher ist vorbei – Warum wir neue Vorbilder brauchen. ECON, Berlin; ebd.: Mach mich glücklich: Wie Sie das bekommen, was jeder haben will. Econ Berlin; ebd.& Bodo Schäfer: Leading Simple – Führen kann so einfach sein. GABAL Verlag Offenbach.

Gebrauchsanweisung für dieses Buch

Einfache Sprache

Für Menschen, die viel lesen, mag es ungewohnt sein, wenn sie hier Texte vorfinden, die in einfacher Sprache geschrieben sind. Da mit diesem Buch aber auch Menschen angesprochen werden, die nicht so gut lesen können, ist es so verständlich wie möglich formuliert. Ich denke hier zum Beispiel an Menschen, die wegen eines Unfalls, etwa nach einer Kopfverletzung, Probleme mit dem Lesen haben. Oder solche, die noch nie gut lesen konnten. Und natürlich Menschen, die unsere Sprache nicht so gut beherrschen.

Alle sind gemeint

Natürlich werden mit diesem Buch alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen. Ich schreibe hier jedoch in der männlichen Form, da die Texte besser zu lesen sind, wenn man nicht immer alle aufzählt. Es sind jedoch grundsätzlich alle Geschlechterformen gemeint.

Rechtliche Hinweise zum Buch

Das gesamte Werk ist im Rahmen des Urheberrechts geschützt. Jede vom Verlag nicht genehmigte Verwertung ist unzulässig. Dies gilt auch für die Verbreitung durch Tonträger jeglicher Art, per elektronischer Medien, per Internet, als fotomechanische und digitalisierte Wiedergabe sowie durch Film, Funk, Fernsehen, einschließlich (auch auszugsweiser) Nachdruck und Übersetzungen. Anfragen für Genehmigungen im obigen Sinn sind zu richten an den Verlag – unter Angabe des gewünschten Materials, des vorgeschlagenen Mediums, gegebenenfalls der Anzahl der Kopien und des Zwecks, für den das Material gewünscht wird.

Dieses Buch dient keinem rechtlichen, medizinischen oder sonstigen berufsorientierenden Zweck. Die hier gegebenen Informationen ersetzen keine fachspezifische Beratung oder Behandlung. Wer rechtlichen, medizinischen oder sonstigen speziellen Rat oder Hilfe sucht, sollte sich an einen geeigneten Spezialisten wenden. Autor und Verlag übernehmen keine Haftung für vermeintliche oder tatsächliche Schäden irgendeiner Art, die in Verbindung mit dem Gebrauch oder dem Vertrauen auf irgendwelche im Buch enthaltenen Informationen auftreten können.

Datenschutz

In diesem Buch wird von einigen meiner Klienten berichtet. Die Geschichten sind direkt aus dem Leben gegriffen. Zum Schutz der Klienten habe ich Namen und Orte und einige Einzelheiten geändert.

Was Sie in diesem Buch nicht finden:

Sie werden in diesem Buch keine Antworten auf rechtliche Fragen finden. Für solche Fragen gibt es verschiedene Experten. Zum Beispiel gibt es Service-Stellen für die Sozialversicherung (Sozialversicherungen sind die gesetzlichen Krankenkassen, die gesetzlichen Rentenversicherungen, die gesetzlichen Unfallversicherungen wie z. B. Berufsgenossenschaften und Unfallkassen, die Agentur für Arbeit und die gesetzlichen Pflegeversicherungen). Außerdem gibt es noch Sozialverbände und Rechtsanwälte. Vieles finden Sie auch im Internet. Vereine wie subvenio e. V.4 unterstützen Unfallopfer bei ersten Fragen.

4 http://www.subvenio-ev.de/unfallopfer.html

Kapitel I: Inventur ist gleich Struktur

„Einen großen Vorsprung im Leben hat,

wer da schon handelt, wo die anderen noch reden.“

John F. Kennedy (1917-1963)5

In diesem Kapitel geht es um Inventur. Den Begriff ‚Inventur‘ kennen Sie vielleicht aus dem Geschäftsleben. Das ist ein Termin, an dem kontrolliert wird, was im Warenbestand fehlt. Auch im privaten Leben können Sie natürlich feststellen, was alles nicht mehr geht. Viel sinnvoller ist es allerdings, zu schauen, was alles noch geht. Und was Sie daraus alles machen können. Das ist nur eine kleine Veränderung der Blickrichtung. Aber sie kann große Veränderungen nach sich ziehen.

Oben war bereits die Rede von den Versicherungen. Versicherungen sind Unternehmen, die auf dem Markt bestehen wollen. Natürlich geht es dabei um Geld. Das Wohl der Klienten kommt also (naturgemäß) nicht an erster Stelle. Auch wenn die Werbung Anderes verspricht.

Werte wie ‚Glück‘, ‚Freizeit‘, ‚Gesundheit‘ oder ‚Arbeit‘ spielen für die Versicherer keine Rolle. Umso wichtiger ist es für die Betroffenen, sich über solche Werte klar zu werden. Sie sollten feststellen, welche Werte Ihnen wichtig sind. Und dafür sorgen, dass sie nicht missachtet werden und verloren gehen. Auch nicht im Streit mit Versicherungen und anderen Behörden oder Rechtsvertretern. Kapitel 1.1 (Werte – Die Richtungsweiser in Ihrem Leben) hilft Ihnen, Ihre Werte zu erkennen und damit Erfolg versprechend umzugehen.

 

Das Ziel von Kapitel 1.2 (Das Glück finden) ist sozusagen eine Inventur zum Thema ‚Glück‘. Glück ist nämlich kein Zufall, sondern Sie können es sich erarbeiten. Glück ist auch eine Lebenseinstellung. Sie können sich bewusst dafür entscheiden. Das glauben Sie nicht? Dann lesen Sie weiter …

Kapitel 1.3 (Ihre Stärken- Die Sache mit dem Stolz) beschäftigt sich mit Ihren Stärken. Die werden Sie brauchen. Und ganz sicher haben Sie eine Menge davon. Also macht es Sinn, sie zu erkennen und zu wissen, was Sie mit ihnen anstellen können. Und wenn Sie sie kennen, können Sie ruhig auch mal stolz auf sie sein.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Zeit. Wie wir mit Zeit umgehen, ist auch wichtig für den Umgang mit Krisen. Alles braucht seine Zeit, sagt man. Aber Sie können sich Ihre Zeit bewusst einteilen. Was das mit Ihrer Situation zu tun hat? Die Antwort finden Sie in Kapitel 1.4 (Der Faktor Zeit).

In Kapitel 1.5 (Hundert Prozent – jetzt!) geht es um ‚hundert Prozent‘. Vielleicht fragen Sie sich jetzt: Wie soll ich denn jemals wieder auf hundert Prozent kommen? In meiner Lage! Eigentlich ist es ganz einfach: Was hundert Prozent sind, bestimmen Sie selbst. Und somit können Sie auch jederzeit ‚neue‘ hundert Prozent festlegen. Das klingt zu einfach? Es ist auch ziemlich einfach. Man muss sich nur darauf einlassen.

Ein ganz wichtiger Punkt ist folgender: Manchmal können Sie eine Situation nicht verändern. Was Sie aber jederzeit ändern können, ist die eigene Person. Oder die eigenen Ansichten, Ideen und Glaubenssätze. Und wenn Sie dies tun, werden Sie irgendwann feststellen, dass sich auch die festgefahrenste Situation eben doch wandelt, sobald Sie selbst es tun. Das ist wie bei einem Domino-Spiel: Wenn Sie den einen, ersten Stein anstoßen, dann bewegen sich alle anderen mit. Sie können gar nicht anders.

Ein altes chinesisches Sprichwort lautet: „Selbst der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt“6. Und den kann nur jeder selbst machen. Selbst dann, wenn er nicht laufen kann. Man kann Schritte auch im Kopf machen.