Buch lesen: «Business Trip To Heaven»

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Irina Meerling

Business Trip To Heaven

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Business Trip To Heaven

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Business Trip To Heaven

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Lektorat: Birgit K.

© Irina Meerling

Cover: Irina Meerling

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Personen und Orte sind frei erfunden.

Diese Geschichte ist reine Fantasie

– AIDS aber nicht.

Safersex rettet Leben!

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Business Trip To Heaven

Irina Meerling

Die Kleidung achtlos über eine Stuhllehne geworfen, ließ Glann sich erschöpft auf das Bett fallen und starrte an die Zimmerdecke. Die letzte Nacht in diesem Hotel. Endlich. Kein unpersönliches, sterilweißes Zimmer mehr, in dem man sich beinahe wie ein Krankenhauspatient vorkam. Keine Schritte in den Korridoren, die einen jede Nacht weckten. Keine Sanitäranlagen, bei denen man sich unwillkürlich fragte, wie viele Leute die schon benutzt hatten. Nichts von all dem – jedenfalls bis zur nächsten Dienstreise. Wohin sie ihn wohl dann trug, um wieder irgendwelchen Technikern ihre Arbeit zu erklären?

Wie Glann diese ganzen Reisen verabscheute. Er war in den verschiedensten Städten unterwegs und sah doch nichts von der Welt. Meistens konnte er nicht einmal feiern gehen, da er völlig erledigt war und am nächsten Tag wieder arbeiten musste. Obendrein quartierte ihn sein Arbeitgeber fast immer in einem langweiligen Vorort ein, da die Zimmer dort günstiger waren als in den belebten Stadtkernen. So war es auch dieses Mal. Zehn Minuten Autofahrt bis zum nächsten Club mochten unter anderen Umständen ein Katzensprung sein, aber nach vierzehn Stunden Montagedienst war selbst dieser Aufwand zu gewaltig, um in Angriff genommen zu werden. Also gammelte Glann in seinem überschaubaren Kämmerchen herum und hoffte, bald einschlafen zu können, obwohl ihm ständig irgendwelche verdammten Straßenlaternen direkt in die Augen schienen, da offenbar kein Hotel des Erdballs Rollläden zu bieten hatte.

Wären seine zwei Arbeitskollegen noch da, die ebenfalls hierher geschickt worden waren, jedoch heute bereits abreisen durften, hätten sie zumindest wie am Tag zuvor wieder in der kleinen Gaststätte drei Straßen weiter etwas trinken gehen können. Das Lokal war nichts Besonderes, vielleicht sogar ein wenig heruntergekommen, aber es war ein ganz entspannter Abend gewesen. Jedenfalls bis einer seiner Kollegen, Carsten, den Kellner erblickt hatte: einen blonden Burschen mit einer Frisur, wie man sie oft bei Engeln zeichnete. Und auch sonst hatte er mit seiner eher zarten Statur, der makellosen Haut und den strahlend blauen Augen wie ein Engel ausgesehen. Es war Glann nicht möglich, sein Alter zu schätzen. Das glatt rasierte Gesicht war nicht einzuordnen gewesen. Dafür aber seine Bewegungen, laut Carsten, der Kerl sei ein typischer Schwuler. Was genau an ihm so typisch schwul sein sollte, wusste Glann nicht, denn er selbst war homosexuell, ohne mit seinen dunklen Augen und Haaren und dem muskulösen Körperbau auch nur annähernd Ähnlichkeit mit dem Kellner zu haben. Gesagt hatte er jedoch nichts, denn er zog es vor, Privates und Geschäftliches zu trennen. Aus diesem Grund hatte er den Engel, der leider für andere Tische verantwortlich gewesen war, auch nur aus der Entfernung beobachten können. Nur wenige Male war er an ihnen vorbeigekommen und Carsten hatte es sich nicht nehmen lassen, jedes dieser Male unverschämte Sprüche rauszuhauen. Glann hatte ihn wiederholt gebeten, damit aufzuhören, doch erst als sie sich zurück auf den Weg ins Hotel gemacht hatten, hatte der hübsche Blonde endlich seine Ruhe. Der Arme. Er schien sogar rote Ohren bekommen zu haben. Ein Anblick, der Glann nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte. Er trieb ihm unwillkürlich ein Schmunzeln auf die Lippen, so wie jetzt auch – genau sechsundzwanzig Stunden später, wie ihm sein Wecker auf dem kleinen Nachttisch verriet.

Ob er wohl auch heute bediente? Mit der roten Schürze, an der er peinlich berührt herumgezupft hatte, wann immer Carsten seine Sprüche klopfte …?

Glanns Beine schwangen sich vom Bett und er schlüpfte in frische Anziehsachen. Ohne dass er darüber nachdachte, trugen sie ihn aus dem Zimmer und eine gerade Treppe hinab. Um diese Uhrzeit war im Foyer kaum ein Mensch anzutreffen. Nur die gut gekleidete Frau an der Rezeption wünschte ihm einen angenehmen Abend.

Draußen herrschte ein ähnliches Bild. Auf seinem Weg begegnete er lediglich einem Teenager, der laute Musik aus seinem Handy spielen ließ. Sonst war alles wie ausgestorben. Es drang nicht einmal Licht aus den Fenstern der umliegenden Wohnhäuser.

Aber Glanns Blick suchte ohnehin nach dem einzigen Licht, das ihn momentan interessierte – und wurde tatsächlich fündig. Der Raum der kleinen Gaststätte war erleuchtet; der Schriftzug, der das Etablissement als geöffnet kennzeichnete, allerdings nicht. Im Inneren waren keine Besucher zu sehen und seine Hoffnung schwand schon dahin, da entdeckte er einen blonden Schopf hinter der Theke. Obwohl ihm nur der Rücken des Kellners zugewandt war, bestand kein Zweifel.

Der kostenlose Auszug ist beendet.

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