Deinen Schlägen ergeben | Erotische Geschichten

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Deinen Schlägen ergeben | Erotische Geschichten

von Holly Rose

Ihr Name mag an eine »heilige Rose« erinnern, doch das entspricht absolut nicht Hollys Naturell. Sie ist mit ihren 24 Jahren sehr an Sexualität und sämtlichen Spielarten, die es in diesem Bereich gibt, interessiert. Entdeckt hat Holly ihre Lust bereits im zarten Alter von 13. Allerdings konnte sie zu diesem Zeitpunkt ihr Begehren noch nicht voll ausleben, da die Jungs in ihrem Alter in dieser Hinsicht nichts mit ihr anzufangen wussten. Mit 16 Jahren kam sie mit einem fünf Jahre älteren Mann zusammen und konnte mit ihm endlich ihre sexuelle Leidenschaft ausleben. Sie gab sich mehreren Männern und ebenso Frauen hin. Die Sexintensität reichte von zartem Blümchensex bis zu harten Schlägen der Lust. Um all ihre erregenden Erlebnisse nicht zu vergessen, begann sie, diese aufzuschreiben. Mit ihren Geschichten möchte sie andere sexinteressierte Menschen ermutigen, ihre Gedanken und Wünsche auszuleben, um sich dabei selbst zu entdecken.

Lektorat: Jasmin Ferber

Originalausgabe

© 2018 by blue panther books, Hamburg

All rights reserved

Cover: g-stockstudio @ istock.com stevecoleimages @ istock.com Vesnushka @ depositphotos.com olegkrugllyak @ depositphotos.com

Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

ISBN 9783964770684

www.blue-panther-books.de

Klub der Züchtigung

Langsam zog Kitty die Haustür hinter sich zu. Das war’s. Sie schniefte nur einmal kurz: Sie hatte gerade für immer ihr Elternhaus verlassen. Wie oft hatte sie ihren Eltern zu erklären versucht, dass sie ein Anrecht auf ein eigenes Leben hatte – doch ihre Erzeuger waren auf diesem Ohr taub, sie wünschten sich von ihrer Tochter, dass diese Ärztin werden möge. Dafür hätten sie sie schließlich studieren lassen.

Kitty hatte mit ihren Eltern viel darüber gestritten, sie hatte sich aufgerieben, und als die Eltern nicht hatten nachgeben wollen – oder können –, hatte sie den letzten gangbaren Weg genommen, um sich nicht ganz zu verlieren. Sie war gegangen – dieser Schritt war längst überfällig gewesen.

Sie und Ärztin. Dass sie nicht lachte. Kitty hatte etwas völlig anderes im Sinn. Sie brannte seit Langem für die dunkle Seite des Sex, brannte darauf, diesen endlich frei und ungezwungen genießen zu dürfen, ohne die kleinen Kratzer vor den Eltern verstecken zu müssen.

In der nächsten Woche wurde sie zwanzig. Zwanzig Jahre! Mein Gott, wie lange sollte sie denn noch warten, bis sie ihr Leben auf die Reihe bekam.

Kittys Weg in ein neues Leben sollte sie nach Nizza führen. Sie hatte von einem High-Society-Klub gehört, der junge Frauen bis zweiundzwanzig Jahren aufnahm und sie als Subs, Dominas oder Hostessen ausbildete. Waren sie gut genug, wurden die Besten der Besten auf die elitärsten Klubs der Kette in aller Welt verteilt werden.

Das hatte sie angesprochen, und Kitty hatte sich beworben. Was sie nie für möglich gehalten hatte, war eingetreten – sie war zu einem Gespräch nach Nizza eingeladen worden.

Als Kitty die Mail auf ihrem Rechner vorgefunden hatte, hatte sie nicht sofort gewusst, ob sie lachen oder weinen sollte vor Glück. Ihr Traum würde wahr werden – endlich!

***

Nizza, im Mai 2018

Diese Maitage sollten Kittys Leben nachhaltig verändern.

Sie war vom Flughafen der Stadt direkt zu dem Klub gefahren, wo man sie freundlich und sehr zuvorkommend begrüßt hatte.

Kitty taxierte die Empfangshalle sehr genau. Das ist kein Klub im üblichen Sinn, dachte das Mädchen bei sich, der Klub erinnerte sie eher an ein Fünfsterne-Luxushotel in Monte Carlo. Sie begann, eine Vorstellung davon zu bekommen, welche Klientel den Laden hier aufsuchen würde.

Kitty, die in der Glashalle wartete, vernahm plötzlich eine ihr allzu vertraute Stimme.

»Kitty, bist du’s wirklich? Ich glaub’s ja nicht. Was machst du denn hier?«

Kitty wirbelte herum. »Chrissie?«

Kitty schlug die Hände vors Gesicht, Tränen der Freude liefen über ihre Wangen.

Chrissie, ihre ehemalige Mitschülerin aus unbeschwerten Schultagen, hier in Nizza, das konnte doch nicht wahr sein? Sie hatten sich seit dem Abschlussball nicht mehr gesehen, und niemand hatte so recht gewusst, wo das Mädchen abgeblieben war – nun wusste es Kitty.

Chrissie betrachtete ihre ehemalige Freundin mit Kennerblick. »Hübsch bist du geworden. Wo ist es denn hin, das kleine, in sich gekehrte Mädchen mit den feuerroten Haaren?«

Kitty seufzte. »Das steckt leider immer noch in mir – irgendwie kann ich das auch nicht ganz ablegen. Ich musste viel wegstecken in den letzten Jahren, und letztlich ist meine Schüchternheit auch der Grund dafür, weswegen ich hier um Aufnahme bitte.«

»Hört, hört«, meinte Chrissie, »du klingst ja bereits wie eine kleine Sub? Oder irre ich mich da? Hattest du eher eine Ausbildung zur Domina angestrebt?«

Kitty lachte. »Nein, du hast schon recht. Zumindest würde ich es gern probieren – doch erzähl mal, was treibt dich in dieses Etablissement?«

Chrissie grinste sie frech an.

»Ich wäre sozusagen deine Einpeitscherin. Ich arbeite hier, und es bereitet mir jeden Tag einen Heidenspaß, mit unseren Frischlingen zu trainieren. Diese bringe ich dann auf Spur, damit sie ihren späteren Herren auch ja keine Schande bereiten.« Chrissie leckte sich über die Lippen: »Weißt du«, fuhr sie fort, »wir decken hier im Klub den kompletten Bereich des Who is Who ab. Selbst Angehörige aus bekannten Königshäusern gehören zu unserer Klientel – und nun beginnt die neue Saison. In Nizza wird immer nur von Mai bis Oktober geöffnet, das ist natürlich nur ein wirklich kleines Zeitfenster, und dementsprechend ist hier besonders viel zu tun. Du würdest es nicht glauben, wenn ich dir erzählte, wer sich hier alles zu einer Sub ausbilden lassen möchte!« Chrissie sah Kitty verschwörerisch an.

»Moment, Moment!« Kitty schnaufte einmal tief durch. »Pause! Das geht mir alles viel zu schnell. Du wärst also für mich zuständig, ist das so weit korrekt?« Und als Chrissie nickte, meinte ihre Freundin: »Das ist ja cool. Vorteile genieße ich aber dadurch sicherlich nicht, wie ich dich kenne? Und im Übrigen habe ich mir das Etablissement irgendwie anders vorgestellt – nicht so edel, nicht so …«

»Protzig?«, half Chrissie bei der Wortwahl aus. »Nun ja, alles eine Frage des Geschmacks, nicht wahr? Aber um auf deine Frage einzugehen, nein, ich würde bei der Einweisung keinen Spaß verstehen, egal, wer sich hier um eine Aufnahme bemüht. Hier wäre auch mein Job in Gefahr – ich muss meine hundert Prozent erbringen, und eine Sub muss von vornherein lernen, wo es langgeht, sie muss brennen für das, was sie anstrebt, sie muss eins werden mit dem, was da in ihrem Kopf vorgeht. Verstehst du das?« Chrissie musterte die alte Freundin von oben bis unten. »Und … Wie stehst du dazu?«

Damit hatte sie Kittys wunden Punkt getroffen.

»Ja, ich weiß noch nicht so wirklich, ob ich dazu in der Lage sein werde, doch vielleicht muss sich alles erst fügen. Wer leitet denn den Laden?«, fragte Kitty dann.

»Sascha Winter«, antwortete Chrissie, »er ist ein ganz Süßer und tut dir garantiert nichts. Der lebt nur für seinen Serge. Serge hat den ersten ›Tempel‹ dieser Art gegründet und damit jede Menge Geld gemacht. Danach hat er Sascha mit ins Boot geholt, und seitdem sind die beiden unzertrennlich.« Chrissie lächelte. »Wenn du das hier vier, fünf Jahre durchhältst, dann hast du ausgesorgt, Kitty. Dafür erwartet zwar Sascha einiges von dir – doch ohne Fleiß kein Preis, nicht wahr. Der Mann hasst Mittelmäßigkeit, und dafür bin ich da: dass das eben nicht passiert. Alles klar so weit?«

Kitty zögerte etwas, dann nickte sie. »Dann bin ich offenbar auf dem rechten Weg. Ich hoffe nur, dass ich jetzt nicht versage und meine Ausbildung gut überstehe. Die Schmerzen schocken mich nicht.«

Sogleich schüttelte Chrissie vehement den Kopf. »Du gehst mit der falschen Einstellung ran, Kitty. Wenn ich das schon höre – Schmerzen! Eine Sub empfindet nichts, ist unsichtbar, wenn es ihr Herr so verlangt. Sie übt sich in Selbstaufgabe und Demut, sie dient ihrem Herrn, ohne zu hinterfragen, und lässt die Dinge einfach geschehen. Fließend, ohne dass es sie wirklich berührt. Das alles muss in keinster Weise mit Schmerz zu tun haben – kann aber durchaus damit verbunden sein. Eine Sub soll ihrem Herrn dienen, Tag und Nacht für ihn da sein, und wenn dieser befiehlt, hat sie zu gehorchen. Verstehst du – eine Sub und ihr Herr bilden immer eine Einheit.«

Kitty schaute nachdenklich drein. So hatte sie all das überhaupt noch nicht gesehen – sie merkte, dass sie von dieser Welt, in die sie gerade eintauchen wollte, noch recht wenig wusste.

***

Chrissie, die eigentlich Christiane hieß, hatte diesen Namen selbst seit Jahren nicht mehr ausgesprochen. Sie ließ Kitty nun für den Moment allein, ihre neue Kollegin brauchte offenbar Zeit, sich ein wenig zu sortieren.

Chrissie selbst war erst vor wenigen Tagen in Nizza eingetroffen, um die Neulinge in Empfang zu nehmen und für die neue Saison vorzubereiten.

Der Klub an sich war ein wenig geheimnisumwittert – er öffnete nur für einige Monate seine Tore, und Sascha verstand es wie kein anderer, die Neugier seiner Gäste anzuheizen. Diese elitäre Gesellschaft schwamm geradezu im Geld, und wenn der Klub in Nizza seine Türen schloss, gingen sie in einem anderen Laden in einem anderen Teil der Welt.

Sascha wusste, wie er seine Klienten dazu ermuntern konnte, weite Reisen zu unternehmen, um den Nervenkitzel, welcher sie zu ihm nach Nizza geführt hatte, auch in anderen Regionen der Erde genießen zu können.

 

In Nizza herrschte ein besonderes Flair. Es mochte wohl an der Lebenseinstellung der Franzosen liegen, musste aber nicht. Denn die Klubs, die der Kette von Sascha und Serge angehörten, waren allesamt weise ausgewählt worden. Sie lagen meist etwas abseits von dem üblichen Trubel, in Waldhainen eingebettet oder direkt an einsamen Strandbuchten, wo man seiner Lust freien Lauf lassen konnte.

Chrissie fand es immer wieder spannend und erregend zugleich, wenn die neue Saison begann. Sollte Kitty sich für eine Erziehung entschließen, so wäre sie selbstverständlich ihre Ausbilderin, doch sie selbst hatte auch noch Pläne.

Zu gern würde sie Saschas persönliche Assistentin werden – das Zeug dafür hatte sie. Sie wollte nicht ihr Leben lang die Einpeitscherin sein, doch im Augenblick genoss sie es, wie die angehenden Subs mit Respekt und Ehrfurcht zu ihr aufsahen.

Für die anderen Ausbildungszweige war Tess zuständig, die ebenfalls einen prima Job machte.

***

Chrissie stand nun vor einer dicken Eisentür und betätigte den runden Ring. Ein tiefes, volltönendes »Ja, bitte!« war die Antwort und forderte sie auf einzutreten.

Sascha erhob sich aus seinem Stuhl und kam ihr entgegen.

»Chrissie, Darling, du bist schon da? Wie schön, dich wiederzusehen. Was macht Dubai – ist dort alles okay? Ach, was rede ich denn so viel. Was hast du für mich, meine Süße?«

Chrissie erzählte nur kurz von der Saison in Dubai, dann ging sie über zu den Dingen, die jetzt oberste Priorität hatten.

»Die Neuankömmlinge treffen in den nächsten Tagen ein«, berichtete sie Sascha, »ich werde sie mir, wie üblich, vornehmen, doch ich bin auch gekommen, weil ich eine Bitte an dich habe.«

Sascha zog eine Augenbraue hoch, und Chrissie räusperte sich. »Eine alte Schulfreundin stand heute Morgen plötzlich vor mir. Sie ist prädestiniert für eine Ausbildung zur Sub, und ich würde sie gern unter meine Fittiche nehmen, Sascha. Es wäre mir wichtig, denn die Kleine hat das Zeug zu einer wirklich guten Sub.«

»Eine Bekannte von dir – hier im Klub?« Sascha wirkte immer noch leicht erstaunt.

Chrissie nickte. »Sie ist vom Alter her eigentlich schon grenzwertig – wird in den nächsten Tagen zwanzig Jahre alt, doch sie sieht zum einen jünger aus, und zum anderen ist sie bereits jetzt so devot und brennt darauf, mit der Ausbildung beginnen zu dürfen.«

Chrissie räusperte sich. »Sie hätte so oder so noch vier bis fünf gute Jahre. Ich würde bei ihr in Richtung Schulmädchen oder Zofe gehen. Können wir da etwas machen, was denkst du?«

»Schätzchen«, Sascha faltete seine Hände auf dem Schreibtisch und sah Chrissie offen an, »denken tue ich grundsätzlich erst mal gar nichts. Ich weiß sehr wohl, dass sie in deinen bewährten Händen sehr gut aufgehoben wäre – also, voilà, sie gehört dir. Tu das, was du am besten kannst, mach sie gefügig.«

Chrissie lächelte. »Danke dir, Sascha, du bist ein Schatz. Weißt du, das ist mir echt wichtig.«

Sascha grinste sie an. »Ich weiß ja, wem ich die Kleine anvertraue, nicht wahr. Ich wünsche mir allerdings, dass du eine Top-Sub hervorbringst, die ihre Demut und ihre Loyalität ihrem Herrn gegenüber auch in vollstem Umfange auslebt. Weißt du, ich mag sie nicht mehr sehen, diese Möchtegernsklavinnen, die sich heranzüchten lassen und dann doch absolut nichts davon begreifen lernen.« Sascha fasste sich an sein Herz. »Das muss von ganz tief unten kommt – es muss in dir drinstecken, verstehst du das, Chrissie.«

Chrissie nickte. Ihr brauchte er seine Philosophie nicht zu erläutern, sie verstand ihn besser als jede andere.

»Na dann, war noch was?« Sascha schaute Chrissie kurz an, dann wandte er sich wieder seiner Arbeit zu. »Ach, Chrissie, dieses Mal gilt es. Ich brauche neue Gesichter, brauche echte Typen, keine billigen Imitate, verstehst du?« Und als Chrissie nickte meinte er nur: »Gut, Süße, dann lass mich jetzt bitte wieder arbeiten.« Theatralisch fasste sich Sascha an den Kopf. »Ich bekomme schon jetzt Kopfweh. Wir haben dieses Jahr so viele Anfragen für Dinnerpartys und Firmenevents … Wo lasse ich da bloß die Reichen und die Schönen – ach, herrje!«

Chrissie grinste. »Das ist doch eine deiner leichteren Übungen – oder etwa nicht? Und danke dafür, dass ich Kitty ausbilden darf. Ich werde dir eine Sub präsentieren, wie sie der Klub lange nicht mehr hervorgebracht hat.«

»Nichts anderes erwarte ich von dir«, meinte Sascha grinsend. »Betrachte es einfach als Treuebonus! Ich gehe allerdings davon aus, dass du die anderen Neuzugänge deshalb nicht vernachlässigen wirst?«

Dieser Blick, den er ihr jetzt schenkte, duldete kein Versagen. Saschas dunkle, fast schwarze Augen sprachen Bände, und Chrissie erwiderter: »Habe ich dich schon jemals enttäuscht? Du weißt, auf mich ist Verlass.«

Sie ging, und Sascha sah ihr voller Ehrfurcht nach. Diese Frau machte ihren Job wahrlich gut. Er war gespannt auf die Neue und darauf, was Chrissie aus ihr herausholen würde.

***

»Kitty?« Kitty kam angelaufen als sie Chrissies Stimme vernahm. »Ich werde dir jetzt dein Zimmer zeigen! Pack bitte aus, und danach geht’s ab zum Friseur und zur Visagistin. Trügt mich mein Gefühl, oder haben dich beide für eine lange Zeit nicht mehr zu Gesicht bekommen?«

Kitty musste zugeben, dass es sich genau so verhielt. Sie war nicht unbedingt die perfekt durchgestylte Frau, mochte eigentlich eher die legere Art zu leben, doch das würde sich ab sofort ändern, denn Chrissie mahnte: »Du musst hier absolut perfekt gestylt daherkommen, dir fehlt der nötige Schliff meine Liebe. Hier zählt auch das kleinste Detail, angefangen von den perfekt gezupften Augenbrauen bis hin zur Enthaarung deiner Beine und deiner Scham. Alles, was dazwischenliegt, wird von unseren Visagistinnen im Spa-Bereich wieder in Schuss gebracht. Tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber du hast deinen Körper nicht gut behandelt.«

Kitty hatte plötzlich einen dicken Kloß im Hals und schluckte. Verdammt, wie hatte sie das vergessen können. Nur gut, dass es Chrissies geschultes Auge war, dem das aufgefallen war. Wie hätte sie sich erst bei einer Fremden gefühlt.

Kitty nickte schuldbewusst.

Chrissie sprach weiter: »Bist du damit fertig, bekommst du einen so genannten Wochenplan. An diesen wird sich ohne Wenn und Aber gehalten. Ich dulde keine Drückebergerei, dann käme der Rohrstock ins Spiel. «

Chrissie sah Kitty so kalt an, dass sie sich mittlerweile sehr wohl vorstellen konnte, wie ihre ehemalige Freundin sich als Ausbilderin Respekt verschaffte.

Und dann ließ Chrissie die Katze aus dem Sack. »Ach, und noch etwas Kitty. Für die Zeit deiner Ausbildung bist du mein persönliches Eigentum – Sascha hat zugestimmt –, und du weißt ja, ich dulde kein Versagen und auch keine Aufmüpfigkeit. Ich denke, mehr brauche ich nicht zu sagen?«

Als wäre es eine Selbstverständlichkeit erwiderte Kitty leise: »Ja, Herrin!«

Chrissies Augen leuchteten. »Gut so, das höre ich gern. Also, weiter. Du wirst ein umfangreiches Sportprogramm absolvieren, wirst deinen Körper stählen, erhältst sozusagen eine Model-Ausbildung, nur dass diese in der Ausbildung zu einer Sub enden wird. Kitty, ich warne dich, enttäusch mich nicht! Sascha hat dich mir anvertraut, ich habe mich da weit aus dem Fenster gelehnt, weil ich von deiner Art, wie du dich gibst, bereits jetzt fasziniert bin. Du wirst eine wundervolle Sub werden – denn du lebst all das eigentlich jetzt schon.«

Kitty zuckte leicht zusammen. Sie würde ihre Freundin nie enttäuschen, und sie würde selbstredend die beste Sub werden, die der Klub je hervorgebracht hatte. Kitty hatte sich ihre persönliche Messlatte sehr hoch gelegt. Sie spürte in sich den eisernen Willen, diese Ausbildung zu absolvieren – etwas anderes hätte auch keinen Sinn ergeben.

Sie war bereit.

***

Die Ausbildung beginnt

Gerade mal drei Tage war Kitty nun in Nizza, und das Tempo begann, rasant anzuziehen.

Der ansässige Figaro hatte eine völlig neue Kitty zu Tage befördert, mit Extensions und frechen Strähnchen sah Kitty einfach umwerfend aus. Die Visagistin hatte ihr ein Puppengesicht gezaubert, sodass Kitty sich bereits selbst als Schülerin oder Zofe sah. Man hatte den Leuten bereits erzählt, dass Kitty dort eingestuft werden würde – zumindest solange, bis sie idealerweise einen Herrn gefunden hatte, welcher sie dem Klub abkaufte.

Kitty hatte ohne Frage Talent, ansonsten hätte sie Chrissie auch nicht in die Ausbildung genommen. Sie wirkte schüchtern, ja fast scheu – was durchaus erwünscht war. Sie freute sich über Komplimente, die man ihr machte – es war sozusagen das Warm-up für die Dinge, die folgen sollten.

Man brachte Kitty in einen so genannten Käfig, in welchem sie auf Anordnung ihrer Herrin erst einmal untergebracht werden würde. Zum einen diente dieser dazu, Kittys Ansichten zu festigen, aber auch dazu, sich beobachten zu lassen. Hier war sie nie allein – Tag und Nacht würde sie von Augen überwacht werden – das war nicht angenehm, zumal die Käfige nicht viel Platz boten. Doch es war vonnöten, um die Grundeinstellung der Aspirantin kennenzulernen. War sie devot genug, dieses Warm-up auszuhalten, wäre sie auch für alle anstehenden Aufgaben gerüstet.

Der Käfig wirkte bedrohlich auf Kitty, und sie schluckte hart. »Ich will …?«

Chrissie, die sie zu den Käfigen begleitet hatte, hob sofort einen Finger: »Noch einmal, Kitty! Du hast hier nichts zu wollen! Du hast hier Befehle auszuführen – und die kommen zu hundert Prozent von mir! Haben wir uns da verstanden? Für dich gibt es keine Gold-Card, du durchläufst das volle Programm wie alle anderen auch. Wenn du gehen willst, dann geh jetzt!«

Völlig irritiert warf sich Kitty vor Chrissie auf den Boden und flüsterte die nächsten Worte fast: »Aber ich muss doch auch mal aufs Klo?« Sie errötete.

Chrissie tätschelte sie leicht, bevor es eine Ohrfeige setzte. »Meine süße kleine Kitty, als Sub musst du lernen, dich oftmals zurückzunehmen«, zischte Chrissie sie gereizt an. »Funktioniert das nicht: Da stehen Waschschüssel und Eimer – es ist alles da, was du für deine Bedürfnisse brauchst. Und jetzt tu das, wozu du hier bist – übe dich in Demut.«

Kitty hockte sich stumm in die Ecke ihres Käfigs und hielt den Kopf gesenkt.

Ihr bekommt mich nicht klein, nicht mich, dachte sie bei sich, ich werde eine gute Sub, ich werde es euch allen beweisen.

Chrissie, die inzwischen zu dem Aufseher gegangen waren, welcher die Nacht über auf Kitty aufzupassen hatte – gab die Anweisungen, nichts durchgehen zu lassen.

Kitty hat es sich unterdessen für die Nacht eingerichtet, man hatte ihr Bücher über das Sklaventum gegeben, welche sie durcharbeiten möge. Sie trug einen Jogginganzug und war angekettet worden. Das diente als reine Vorsichtsmaßnahme, sollte Kitty die Nächte nicht so verbringen wollen, wie dies die Ausbildung vorschrieb.

Doch nichts lag Kitty ferner, als sich hier ungebührend aufzuführen, sie saß ruhig und völlig gelassen in ihrem Käfig und wartete auf den Morgen. In der Nacht verspürte Kitty einen gewissen Drang und fragte ihren Wächter, ob er nicht einmal kurz wegschauen könne, doch dieser entgegnete nur: »Süße, so spielt das Leben, entweder du pinkelst da jetzt rein, oder es läuft dir die Beine hinunter, und das muss ich deiner Herrin melden. Was ist dir also lieber?«

Kitty seufzte tief, dann konnte sie nicht mehr und erleichterte sich auf dem Eimer. Nein – sie wollte heute Nacht niemanden mehr sehen, sie wollte allein sein, nachdenken und in sich gehen. Dieser Wächter reichte ihr vollends.

***

Chrissie wäre auch erbost gewesen, wenn man sie wegen so einer Lappalie belästigt hätte. Sie arbeitete in den Nachtstunden gern an ihren Akten, sie begutachtete die eingehenden Bewerbungen sehr genau, besonders die männlichen Aspiranten unterlagen extrem strengen Auflagen. Meist scheiterte es schon an der entsprechenden Schwanzgröße – sie mussten schon etwas aufzuweisen haben, diese Jungs. Die Dicke der Schwänze spielte eine große Rolle dabei, jedoch auch, ob diese leicht gekrümmt wirkten oder gerade abstanden.

Bei der gehobenen Klientel, die der Klub bediente, war so etwas nicht erwünscht. Die Gattin des Ölbarons würde Perfektion verlangen – und diese bekam sie. Da half auch kein Ziehen, Dehnen oder gar ein Implantat. Chrissie sah sofort, welcher Schwanz echt oder wo nachgeholfen worden war. Bildeten sich die Herren ein, so einfach in den Klub Einzug zu halten, so scheiterten sie oftmals an ihr, denn Chrissie selbst nahm die sogenannte Schwanzvisite vor. Auch wurden hier die Hoden vermessen. All dies wurde fein säuberlich in eben diese Akten eingetragen, die nun vor Chrissie lagen. Hier trennte sich bereits die Spreu vom Weizen. Mit viel Glück kamen vielleicht fünf von fünfzehn Aspiranten in die engere Wahl – hier kannte Chrissie kein Erbarmen.

 

Sie arbeitete gern in der Nacht, zum einen, weil ihr der Job am Tage wenig Zeit für ein Aktenstudium ließ, zum anderen, weil sie sich den ein oder anderen Fick genehmigen konnte, welcher am Tage kaum drin war.

Jetzt gelüstete ihr nach Paco, welcher einen Riesenschwanz sein Eigen nannte, und der sie für eine halbe Stunde in ungeahnte Höhen katapultierte, die Chrissie herrlich locker und entspannt werden ließen. Also ließ sie nach ihm schicken. Paco war einer von Chrissies Lieblingen, diese Sporen würde sich Kitty erst noch verdienen müssen.

***

Um acht Uhr am nächsten Morgen stand Chrissie bereits wieder vor dem Käfig ihrer ehemaligen Schulkameradin und blickte in ein tiefenentspanntes Gesicht. Offenbar hatte Kitty eine ruhige Nacht gehabt. Sie bat die Kleine, sich fertig zu machen und sich bei ihr einzufinden, die Züchtigungen würden nun beginnen.

Kittys Herz jubilierte. Würde sie nun tatsächlich ihre ersten Schläge genießen dürfen?

Sie hatte sich verrechnet, denn eine ganze Demutsprüfung stand auf dem Plan, welche Kitty nicht recht schmecken wollte.

Chrissie hatte die Order ausgegeben, dass das Mädchen fünf Stunden nackt auf der Veranda stehen möge, und wehe, sie würde sich auch nur einen Millimeter von ihrem Platz entfernen. Ungehorsam wurde sofort bestraft, und ein Einknicken oder Versagen wurde hier nicht geduldet. Kitty blickte ratlos auf Chrissie, als diese ihr noch ein Schild um den Hals hing, auf welchem zu lesen war: Ich muss auf Geheiß meiner Herrin fünf Stunden hier stehen – es stellt ein Vergehen da, wenn ich nur einen Zentimeter nach links oder rechts ausweiche. Dafür werde ich hart bestraft. Ich bin ein Nichts, ein Niemand.

Kitty konnte es nicht so recht begreifen. Tat sie das wirklich?

Mittlerweile füllte sich die Veranda bereits in rasantem Tempo. Das Personal grinste hämisch, die Gäste wirkten eher amüsiert. Die ersten Griffe in Richtung Scham erfolgten, und die Mitarbeiter des Klubs zogen an Kittys Nippeln, um sie aus der Reserve zu locken.

Zwar war Kitty klar gewesen, dass diese Demutsprüfung kein Zuckerschlecken werden würde, doch als sie diese Gier, aber auch die Verachtung in den Augen der Menschen sah, wäre ihr fast schlecht geworden.

Sie aus der Reserve zu locken war eine Sache, sie aber zu demütigen und mit einer Gänsefeder zu quälen, war eine ganz andere Geschichte. Diese Methode war so perfide, dass Kitty all ihre Kraft zusammennehmen musste, um nicht aufzugeben. Lachen war zwar nicht verboten, aber auch sicherlich nicht unbedingt erwünscht.

Ein unglaublich schmierig wirkender Typ holte seinen Schwanz aus der Hose, masturbierte vor ihr und spritzte sein Sperma vor ihre Füße. Er grinste sie hämisch an und blieb vor ihr stehen und bespuckte sie.

In Kittys Augen glitzerte es verdächtig. Doch all diese Demütigungen waren erlaubt, ja sogar erwünscht. Man wollte damit austesten, wie weit eine angehende Sub zu gehen bereit war. Versagte sie schon bei diesen Tests, war die Heimreise vorprogrammiert. Doch Kitty gab nicht auf, letztlich machte sie diese Erfahrung nur noch härter.

***

Chrissie war angetan von ihrer Schülerin, sie hatte sich eine halbe Stunde Zeit genommen und die Kleine beobachtet und meinte nun: »Sauber. Sie wird eine gute Sub. Braucht natürlich noch ein bisschen Feinschliff. Bringt sie mal zu den Pferdekoppeln, wenn sie ihre fünf Stunden überstanden hat«, befahl sie einem Bediensteten. »Nach den vielen Stunden des Stehens wird ihr ein bisschen Bewegung guttun.«

Sie grinste diabolisch.

Der Sklave, um den es sich bei dem Diener handelte, wusste aus eigener Erfahrung, was die Koppel bedeutete – doch war das Mädchen wirklich schon so weit?

Als die Stunden der Qual um waren, gab man Kitty zu essen und zu trinken und sagte ihr, dass ihre Herrin angeordnet habe, sie nun auf die Pferdekoppeln zu bringen.

Kitty ging bereitwillig mit, und als sie dort angekommen war, war Chrissie bereits vor Ort und hielt das Zaumzeug in den Händen.

Sie befahl Kitty, sich hinzuknien und sich das Zaumzeug anlegen zu lassen. Danach führte ein Sklave im zweiten Lehrjahr das Mädchen durch den Parcour, und Kitty ging ohne Murren mit.

Chrissie forderte einen leichten Trab ein und ließ Kitty das erste Mal die Gerte spüren. Der Schweiß, welcher dem Mädchen mittlerweile in Bächen den Rücken hinunterlief, machte Kitty zu schaffen, doch sie biss die Zähne zusammen.

Gehorchen, du musst gehorchen, sagte sie zu sich selbst, und als sie Chrissies Stimme hörte, die sagte: »Ja, genau, so will ich es sehen, genau so!«, da war Kitty stolz auf sich.

Chrissie klatschte mit ihrer Gerte immer wieder in die eigene Hand. Wie ungemein erregend dies auf Kitty wirkte, ahnte Chrissie natürlich nicht.

Plötzlich lachte Kitty laut auf. Du dummes Ding, du, dachte sie, was hattest du denn erwartet, ein paar Peitschenschläge, und dann dienst du als Sub! Was bist du mit deinen zwanzig Jahren für ein dummer Backfisch – du weißt nichts von dieser Welt aus Schmerz, Demut und Unterwerfung. Nichts, gar nichts. Doch mittlerweile ging eine Saat in ihr auf – wuchs heran – langsam, ein zartes Pflänzchen noch. Unterwerfung war es zwar noch nicht – eher der Wunsch, die Kontrolle über ihr Leben abzugeben, sich dem Herrn oder der Herrin völlig zu überzulassen, zu akzeptieren, was ist.

Hätte Chrissie Kittys Gedanken erfahren, sie wäre mehr als entzückt gewesen.

Kitty hatte den Parcours mit Bravour durchlaufen, jetzt hatte sie sich die Flasche Wasser, die der Sklave ihr reichte, redlich verdient, doch sie bekam nur ein Glas! Ein Glas Wasser nach dieser wahnsinnigen Tortur. War dies wieder einer der Tricks ihrer »Freundin«?

Trotzdem bedankte sie sich ehrerbietig, ebenso wie für den knitterigen Apfel, der auch schon bessere Tage gesehen hatte. Sie fügte sich in das, was war, und Chrissie notierte all dies wohlwollend auf Kittys Karteikarte.

Nach der doch recht kargen Mahlzeit wurde Kitty in einen Raum geführt, in dem ihr zuallererst die Augen verbunden wurden. Danach setzte man sie auf den kalten Steinfußboden. Man nahm Kittys Haare hoch und legte ihr ein Halsband aus Stahl an, an welchem eine lange Eisenkette befestigt wurde. Auch Handschellen standen an der Tagesordnung, die sich in diesem Moment schlossen.

Ein männlicher Sklave richtete ihr aus, sie möge sich nun in Demut üben und niederknien – ihre Herrin würde gleich bei ihr sein und sie weiter unterweisen. Wie er diese Worte sagte, fand Kitty überaus erregend. Doch zeigen durfte sie es nicht, jede noch so kleine Gefühlsregung war ihr verboten, und so kniete sie in einer Ecke und wartete auf ihre Herrin.

Sie spürte den kalten Stahl an ihrem Hals, spürte die Kette, spürte die Handschellen sowie die Fußschellen, welche man ihr ebenfalls angelegt hatte. Kitty sagte sich immer und immer wieder: Demut kann man nur erspüren, man kann sie nicht wirklich erlernen. Es ist ein Wandlungsprozess. Entweder ich akzeptiere dieses Leben, so, wie es jetzt ist, oder ich gehe nach Hause.

Wie nah Kitty damit der Philosophie des Klubs und den Auffassungen seines Inhabers, Sascha Winter, kam, ahnte sie nicht. Dann riss sie auch schon die harsche Stimme ihrer Herrin aus ihren Gedankengängen. »Mitkommen, sofort!«

Kitty erhob sich, und man zog sie an der Kette in einen anderen Raum. Dort wurde ihr die Augenbinde abgenommen, und Kitty erkannte, dass sie sich in dem riesengroßen Spa-Bereich befanden. Hier standen mehrere Whirlpools zur Entspannung bereit, einer davon blubberte, also nahm sie an, dass dieser für sie bestimmt war.