Flugangst behandeln

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Flugangst behandeln
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Hermine Granger

Flugangst behandeln

Befreit in den Urlaub ohne Flugangst und Panik vorm Fliegen

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Inhalt

Vorwort

Was Sie über ein Flugzeug wissen müssen

Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen

Psychoanalyse der Flugangst

Wie Sie Flugangst konkret bekämpfen

Wie funktionieren Flugangstseminare?

Auch Sie können es schaffen!

Impressum neobooks

Inhalt

Vorwort ...................................................................................................................................................................... 3

Was Sie über ein Flugzeug wissen müssen ................................................................................................................ 4

Fail Safe und Redundanz – was ist das? ................................................................................................................ 5

Wartung und Check ................................................................................................................................................... 5

Wie wirkt Wetter? ................................................................................................................................................. 5

Flugzeug-TÜV ist besonders streng ........................................................................................................................... 6

Keine Angst vor Start und Landung! ...................................................................................................................... 7

Selbst der Super-Gau wird durchgespielt .................................................................................................................. 7

Das Notfallsystem ist perfekt..................................................................................................................................... 7

Sicherheit überall ....................................................................................................................................................... 8

Schulungen bis zum Exzess ........................................................................................................................................ 9

Piloten am schärfsten überwacht .............................................................................................................................. 9

Mehrfachbelastungen standhalten ........................................................................................................................... 9

Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen ....................................................................................................................... 10

Platzverweis für Passagiere? ............................................................................................................................... 10

Ist Angst natürlich? .............................................................................................................................................. 11

Woher kommt Angst? .......................................................................................................................................... 11

Angst als Reaktion auf Stress? ............................................................................................................................. 11

Wie kommt es zur Angststörung (Phobie)? ......................................................................................................... 12

Aviophobie oder Flugangst ...................................................................................................................................... 13

Psychoanalyse der Flugangst ................................................................................................................................... 15

Was sind die Symptome von Flugangst? ............................................................................................................. 15

Wir zeichnen unsere Stresskurve ............................................................................................................................ 17

Wie Sie Flugangst konkret bekämpfen .................................................................................................................... 20

Was ist Desensibilisierung? ................................................................................................................................. 20

Was ist die Konfrontationsmethode? .................................................................................................................. 21

Waren Sie schon im Flugsimulator? .................................................................................................................... 22

Wie entspanne ich richtig vor dem Flug? ............................................................................................................ 22

Positive Muskelentspannung nach Jacobson .......................................................................................................... 22

PMR-Übung zur Selbst-Anwendung ........................................................................................................................ 23

Entspannen Sie beim Atmen ................................................................................................................................... 25

Übung zum bewussten Atmen ................................................................................................................................ 25

Autogenes Training – wie geht das? .................................................................................................................... 26

So üben Sie autogenes Training richtig ................................................................................................................... 27

Wie funktionieren Flugangstseminare? ............................................................................................................... 29

Greifen Sie doch zur Selbsthilfe! .......................................................................................................................... 29

Medikamente und Alkohol und fliegen? ............................................................................................................. 31

Hypnose gegen Flugangst? .................................................................................................................................. 32

Akupunktur kann helfen .......................................................................................................................................... 32

Psychotherapie als letzter Ausweg? .................................................................................................................... 33

Auch Sie können es schaffen! .................................................................................................................................. 41

Vorwort

Man glaubt es kaum:

Ein Manager im Nadelstreifenanzug drückt sich beim letzten Aufruf seines Fluges noch

schnell eine Pille aus dem Tablettenstreifen und schluckt sie hastig vor dem Betreten des

Flugzeugs runter. Oder schauen Sie sich den Fußballprofi an, der zum wiederholten Mal

den abflugbereiten Jet wieder verlässt, nur weil er Angst vor dem Fliegen hat. Flugangst

ist weit verbreitet. Und es trifft jeden: Jung und Alt, Mann und Frau, Vielflieger und

Gelegenheitsflieger. Rund ein Drittel der Passagiere, die in ein Flugzeug steigen, leiden

unter Flugangst. Feuchte Hände, „nur“ ein komisches Gefühl, Schweißausbrüche oder gar

regelrechte Panikattacken – die Palette der Symptome bei Flugangst ist riesengroß.

Dabei ist das Flugzeug heutzutage das Fortbewegungsmittel erster Wahl. Zeit ist Geld. Ein

Termin jagt den nächsten. Wir kommen gar nicht mehr drum herum, uns in ein Flugzeug

zu setzen. Dabei ist das Gefährlichste am Flug nur der Weg hin zum Flughafen.

Flugzeuge sind die sichersten Verkehrsmittel überhaupt. Sie werden am intensivsten

gecheckt. Piloten unterliegen den strengsten Kontrollen und Schulungsauflagen. Sie

befinden sich also beim Fliegen in den sichersten und besten Händen.

Und doch beschleicht fast jeden ein eigenartiges Gefühl. Das liegt daran, dass nämlich

alles etwas anders als im wirklichen Leben ist. Man ist in enge Sitze gezwängt und hat

 

wenig Bewegungsfreiheit. Die feste Betondecke, das Fundament unter den Füßen fehlt.

Man muss sich anschnallen. Sehr viele Menschen sind auf engem Raum zusammen. Ja

selbst fremden Gerüchen kann man plötzlich nicht mehr ausweichen.

Man kann keine eigenen Entscheidungen mehr treffen, sondern ist für eine gewisse Zeit

wirklich fremdbestimmt, total dem Flugzeug und seiner Besatzung ausgeliefert.

Nicht alle Menschen entwickeln daraus gleich eine Flugangst. Für diejenigen aber, die

ernsthafte Symptome zeigen, ist dieses eBook genau das Richtige. Wenn Sie es intensiv

lesen und durcharbeiten, können Sie sogar schrittweise Ihre bestehende Flugangst damit

abbauen und sogar ganz überwinden. Dieses eBook gibt ihnen dazu Schritt für Schritt

Hilfen. Es nimmt Ihnen die Angst vor dem Fliegen, indem es Flugzeuge, deren Aufbau und

Funktionsweise beschreibt, etwas über Wetter und Turbulenzen verdeutlicht und viele

auslösende Faktoren von Flugangst analysiert.

Am Ende wird das Fliegen gar nicht mehr so monströs, grausam und geheimnisvoll sein,

sondern ganz natürlich – versprochen! Nun lehnen Sie sich entspannt zurück und

beginnen mit diesem eBook einen entspannten Flug durch die Welt der Jets, Lüfte und

Wolken. Ready for Take off? Fasten your Seat belt, und los geht´s!

Was Sie über ein Flugzeug wissen müssen

Um sich mit dem Thema Flugangst auseinanderzusetzen, sollten Sie erst einmal etwas

Grundlegendes über ein Flugzeug kennen. Wie ist ein Flugzeug aufgebaut? Wie

funktioniert Fliegen? Wie sicher ist ein moderner Jet? Welche regelmäßigen Wartungen

muss ein Flugzeug durchlaufen? Mit welchen Fachbegriffen müssen Sie sich beim Fliegen

vertraut machen? Wie sind die Sicherheitsbestimmungen? Was passiert alles im

wirklichen Notfall?

Ein Flugzeug ist so konstruiert, dass die allerwichtigste Verbindung zwischen Rumpf

und Flügeln besteht.

Um es gleich vorweg zu sagen: Ein Flügel kann nicht abbrechen! – Wie beruhigend! Im

Flugbetrieb reißt ein Flügel also nicht ab. Da können die Turbulenzen noch so groß sein.

Über diese Verbindung Rumpf-Flügel werden die auftretenden Kräfte von Luft und Masse

ins Gleichgewicht gebracht. Das heißt: Diese Verbindung muss ca. das 3,9-fache des

Eigengewichts des Flugzeugs aushalten können. So verlangen es die Sicherheitstests.

Zum Vergleich: Beim Aufsetzen im Landevorgang hält diese Verbindung etwa die 1,4-

fache Kraft aus, beim Start die 1,2-fache Kraft, im Kurvenflug mit z.B. 60 Grad Neigung die

2-fache Kraft und im unbeschleunigten Horizontalflug die 1-fache Kraft. Nur zum

Vergleich: Ihr Flugzeugsitz muss Belastungen bis zum 8-fachen und mehr seines

Eigengewichts aushalten können. Sie als Passagier spüren die Belastungen, die auf

Rumpf und Flügel einwirken, dadurch, dass Sie entweder in Ihren Sitz gedrückt werden

(Beschleunigung, Steigung, Start, Kurvenflug) oder aus ihm herausgezogen werden

(Landung, Sinkflug, Geschwindigkeitsrücknahme).

Sechs Baugruppen hat ein modernes Verkehrsflugzeug (in Klammern die englischen

Ausdrücke; in der Fliegerei ist die einzige internationale Verständigung Englisch, so auch

die Kommunikation zwischen Cockpit und Tower, Kapitän und Lotsen):

- Rumpf (Fuselage)

- Tragflächen (Wings)

- Triebwerke (Engines)

- Fahrwerk (Landing Gear)

- Leitwerk ((Empenage)

- Ausrüstung (Equipment).

Mal abgesehen von der besonderen Rumpf-Flügel-Verbindung muss die

Passagierkabine (Rumpf) ganz besondere Kräfte wie Biegungen, Verdrehungen und

Druck aushalten. Zum einen ist da der Innendruck, der es Passagieren auch in 10.000

Metern Höhe ermöglicht zu atmen. Zum anderen kommt aber auch der Außendruck hinzu,

der durch Winde, Gewitter, Blitz, Minustemperaturen, Regen, Hagel und Turbulenzen auf

den Rumpf einwirkt.

Fail Safe und Redundanz – was ist das?

Bei der Konstruktion eines Flugzeugs herrschen zwei Grundprinzipien vor: Fail-Safe-

Methode und Redundanz: Fail-Safe sorgt während der gesamten Lebenszeit eines

Flugzeugs dafür, dass mögliche Schäden, die trotz aller Kontrollen und Wartungen

auftreten können, minimiert werden; Redundanz bestimmt, dass bei Ausfall eines Teils

oder Systems ein anderes eingreift und die Aufgaben dann mit übernimmt. Beispiel: Wenn

ein Triebwerk ausfällt, übernimmt das andere die Aufgaben mit. Man kann auch mit nur

einem Triebwerk oder mit dreien (zweien) von vieren sicher landen. Und so wie auch

Vögel einfach nur zur Erde gleiten können, ohne ihre Flügel zu schlagen, fällt auch ein

Flugzeug bei Ausfall aller Triebwerke nicht wie ein Stein zu Boden, sondern kann noch

kilometerweit gleiten und ohne die Kraft der Triebwerke landen.

Wartung und Check

Jedes Flugzeug wird nach jedem Flug von einem geprüften Fluggerätemechaniker am

Boden gewartet. Er erteilt mit seiner Unterschrift die technische Freigabe für das

Flugzeug und übernimmt dementsprechend die Verantwortung. Der Kapitän muss sich

zusätzlich durch einen Rundgang ums Flugzeug (Walk Around) davon überzeugen, dass

zunächst einmal rein äußerlich alles in Ordnung ist: kein Öl ausläuft, die Reifen in Ordnung

sind, keine Klappen offen sind, keine Dellen bestehen, die Triebwerke in Ordnung sind

und so weiter. Das geht bis hin zur Beschaffenheit der Startbahn bei Regen, Schnee und

Eis, aber auch beispielsweise bis hin zur Enteisung von Tragflächen. Zusammen mit

seinem Bordingenieur oder Co-Piloten geht er vor dem Start einen umfangreichen

Sicherheitscheck im Cockpit durch. Alle Funktionen werden dabei überprüft, auch und

vor allem die Treibstoffmenge, die für den vorgesehenen Flug nötig ist. Aber auch die

Last des Flugzeugs selbst ist exakt berechnet, damit die Besatzung weiß, mit welcher

Schubkraft sie abheben muss. Die Verteilung der Fracht ist wichtig, damit der Flieger nicht

Schlagseite bekommt. Sollten irgendwelche Fehlfunktionen angezeigt werden, wird der

Pilot die Maschine nicht starten. Und selbst im Startvorgang können noch

Unregelmäßigkeiten erkannt werden. Dann wird er den Start abbrechen, selbst wenn er

schon auf der Piste steht.

Wie wirkt Wetter?

Als Vorbereitung auf den Flug hat die Cockpitbesatzung auch exakte Wetterdaten.

Winde, Turbulenzen, Wolkenbeschaffenheit und zahlreiche andere Daten fließen exakt in

die Berechnung der Flugstrecke ein. Auch während des Fluges bekommt die Besatzung

ständig neue Daten, hat Systeme wie Radar an Bord, die Wetterdaten ständig

aktualisieren. In der Regel versucht man, Stürme und Unwetter zu umfliegen, um es den

Passagieren so angenehm wie möglich zu machen. Turbulenzen sind keine Luftlöcher,

wie viele meinen, sondern Luftverwirbelungen, die dem Flugzeug nichts anhaben können.

Sie sind unangenehm für die Passagiere. Systeme an Bord gleichen turbulente

Lufteinwirkungen auf das Flugzeug aus.

Man nennt das in der Fachsprache: Die Geschwindigkeit des Flugzeugs wird auf die

Turbulence Penetration Speed verringert. Damit werden die turbulenten Einwirkungen auf

die Maschine so gering wie möglich gehalten. Viel problematischer ist die Situation für

kleine Privatmaschinen, die solche Systeme nicht haben. Sie sind auch anfälliger für

Luftlöcher und können schon mal „ein Stück“ durchsacken, was dann wirklich die

Ausmaße eines Himmelfahrtskommandos annimmt. Winde und Turbulenzen bringen ein

Flugzeug nicht vom Kurs ab. Es kann immer mal passieren, dass die Crew einen

vorgegebenen Kurs ändern muss. Darauf sind die Bordsysteme aber eingestellt. Auch ist

es möglich, dass vorbestimmte Landeplätze wegen schlechten Wetters, Überlastung oder

auch Streiks nicht angeflogen werden können. Dann sind immer Ausweichflughäfen parat.

Grundsätzlich herrscht in unterschiedlichen Regionen auch ein anderer Luftdruck, auf den

sich die Flugzeuge immer einstellen müssen. Er bestimmt auch die Flughöhe.

Auch Blitze können zunächst einmal den Gästen nichts anhaben, weil auch ein Flugzeug

wie ein Faraday’scher Käfig konstruiert ist und Blitze somit abprallen lässt. Aber Blitze

können schon der feinen Elektronik an Bord schaden. Moderne Bordcomputer steuern

weitgehend das Flugzeug, so dass es praktisch auch mit dem so genannten Autopiloten

alleine fliegt und sogar selbst landen könnte. Über weite Strecken fliegt die Maschine auch

nur mit Autopilot. Die Flugstrecke wird exakt berechnet. Das Flugzeug ist in ständigem

Funkkontakt zu den jeweiligen Fluglotsen, die wiederum auf eigenen Radarschirmen die

Maschinen verfolgen. Sie sorgen dafür, dass Flieger in der Luft nicht die gleichen

Flugbahnen kreuzen und zusammenstoßen.

Flugzeug-TÜV ist besonders streng

Darüber hinaus schreibt der Hersteller regelmäßige Zwischen- sowie

Generalüberholungen bis hin zum Triebwerkwechsel oder Reifenwechsel vor. Ein

Flugzeug ist das am meisten überprüfte Verkehrsmittel. Und alle Tests sind nach

internationalen Standards geregelt. Deshalb gibt es auch Fluggesellschaften, die, wenn

sie sich nicht daran halten, dann auf so genannte „Black Lists“ gesetzt werden und

bestimmte Flughäfen nicht mehr anfliegen dürfen, weil sie eben ein Sicherheitsrisiko

darstellen. Europa ist da besonders streng, und zahlreiche Fluggesellschaften dürfen mit

ihren Maschinen europäische Airports nicht mehr anfliegen. In der Regel sind es solche

Airlines, die schon in der Vergangenheit Probleme mit ihren Maschinen oder Piloten

hatten. Wenn Sie also in Europa ein Flugzeug besteigen, dann seien Sie unbesorgt: Hier

dürfen nur wirklich extrem überprüfte Flieger starten und landen.

Keine Angst vor Start und Landung!

Die schwierigsten Situationen für Passagiere sind immer Start und Landung. Vor allem

beim Start kommt ein Moment, in dem der Flieger gerade vom Boden abhebt. Hier haben

viele das Gefühl, der Jet sackt nun nach hinten zurück wieder auf den Boden oder berührt

ihn gar mit dem Heck und strauchelt. Das ist eigentlich der unangenehmste Zeitpunkt für

Passagiere, in dem man sich am besten ablenken sollte. Aber keine Panik, denn das

Flugzeug hat so massive Auftriebskräfte, dass alles nur vom Boden weg gedrückt werden

kann. Mit der Stellung von Flügelklappen, Seiten- und Höhenruder – teils auch mit

Autopilot – ist alles so exakt berechnet, dass hier nichts passieren kann.

Manchmal sitzen Passagiere in der Nähe von Flügeln und können die Aufhängung von

Triebwerken beobachten. Bei Start und Landung sowie während Turbulenzen wackeln

manchmal die Triebwerke und Flügel gewaltig. Keine Angst, da bricht nichts ab. Das ist so

gut vernietet und tausendfach kontrolliert. Oder wenn das Flugzeug die Wolkendecke

durchstößt, hat so mancher Passagier das Gefühl: Was kommt jetzt? Ist da nicht ein

anderes Flugzeug in der Nähe? Das ist alles berechnet, und Flugzeuge verfügen über ein

System, das vor herannahenden Objekten warnt. In der Regel verlassen sich Kapitäne

auf diese Warnzeichen mehr als auf Fluglotsen, wenn es einmal kritisch werden sollte.

Sie haben die kostenlose Leseprobe beendet. Möchten Sie mehr lesen?