Rote Spaltung

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Rote Spaltung
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Henning Lindhoff

Rote Spaltung

Die Destabilisierung des Westens durch KGB und GRU

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Impressum

Einführung

Moskaus Sezessionen

Resümee

Literaturverzeichnis

Über den Autor

Impressum neobooks

Impressum

Rote Spaltung

Die Destabilisierung des Westens durch KGB und GRU

Copyright © 2016 Henning Lindhoff

Alle Rechte vorbehalten.

Umschlagbild: shutterstock.com

Umschlaggestaltung: Henning Lindhoff

Verfasser und Verleger: Henning Lindhoff,

Burgstraße 21, 53359 Rheinbach

Einführung

Den „Separatismus“ erklärt Carl Creifelds‘ renommiertes Rechtswörterbuch in seiner elften Auflage als „innenpolitische Bewegung, die auf Abtrennung eines Teiles des Staatsgebietes gerichtet“ (Creifelds, 1992) sei. Die Frage, ob eine solche Bewegung immer nur innenpolitische Bezüge aufweist, bildet den Gegenstand der nachfolgenden Erörterungen.

Ein Staat entsteht nicht von jetzt auf gleich. In der Juristerei kennt man den Begriff „Protostaat“, der laut Online-Lexikon Jurispedia „eine Vorstufe in der natürlichen Staatenbildung“ (Jurispedia, 2015) darstellt. Die Entwicklung von Protostaaten diene „der zwischenmenschlichen Konfliktregelung. Die häufig eskalierenden Friedensverhandlungen und Schlichtungen unter Männern der Stammeskulturen führten aus Leiderfahrungen zur Bildung staatlicher Gerichte, die nicht mehr im Konsens des Friedensgespräches, sondern autoritär durch Richter oder Könige entschieden.“ Anhand des Aktes der kollektiven Anerkennung eines formalen Richteramts könne rückblickend ein Protostaat erkannt werden, so die Autoren des Nachschlagewerks. Der Protostaat gilt somit als Werkzeug zur Rechtsprechung und Konfliktschlichtung zwischen streitenden Gemeinschaften. Auf dieser Kompetenz aufbauend wachsen im Laufe der Zeit die weiteren Arme der Staatskrake.

Ausgehend von dieser Definition passen einige der in der Menschheitsgeschichte bislang ausgerufenen Volksrepubliken, wie die VR Lugansk und VR Donezk in der Ostukraine der Jahre 2014 und 2015, sowie ähnliche provisorische Staatengebilde und ihre Vorläufer, nicht so recht ins Bild. Wie vor allem anhand der Ereignisse in der Ostukraine anno 2015 ersichtlich wird, wird in solchen Konstrukten weniger Recht gesprochen, als Volksgruppen gegeneinander aufgehetzt. Als Grundlage für einen Rechtsstaat sind die beiden jungen Republiken genauso wenig vorstellbar wie es ihre zahlreichen historischen Vorbilder waren. Es stellt sich also die Frage, ob ein Protostaat immer nur mit rechtspflegerischer und friedensstiftender Absicht der Einheimischen gegründet wird, oder ob nicht doch auch Interessen aus dem Ausland eine Rolle spielen, ob also Protostaaten nicht vielleicht auch Waffen im geopolitischen Wettstreit darstellen.

Dieser Frage werde ich in diesem Buch nachgehen. Ich werde darstellen, inwiefern die Unterstützung von Protostaaten im verfeindeten Ausland im Interesse einer geopolitisch bedeutenden Macht steht und dass der Initialfunke zur Gründung eines Protostaates oft mittels militärischer und geheimdienstlicher Unternehmungen gezündet wurde und wird.

Im Fokus meiner Untersuchungen werden die diesbezüglichen Aktionen der sowjetischen Regierung während des Kalten Krieges stehen. Mein Ziel ist es, anhand historischer Beispiele die grundlegenden Strategien der Operationen zur Gründung und Unterstützung separatistischer Protostaaten im Ausland aufzuzeigen.

Moskaus Sezessionen

Am 3. Juni 1977 erklärte der kanadische Parlamentsabgeordnete Tom Cossitt in Ottawa, DDR-Geheimdienstler würden in einem Lager bei Finsterwalde etwa 500 bis 700 Terroristen aus verschiedenen Ländern zu Untergrundkämpfern ausbilden. Neben Mitgliedern der irischen IRA befänden sich in dem Lager auch Anhänger einer radikalen Organisation, die mit Gewalt die Lösung der Provinz Quebec vom übrigen Kanada betreiben wolle. Doch nicht nur Kanada war damals bedroht.

Untergrundkämpfer der Roten Armee lauerten in vielen Ländern des Westens. Zu behaupten, dass der internationale Terrorismus ohne Moskaus Unterstützung niemals eine hohe Bedrohungsstufe erreicht hätte, ist keinesfalls voreilig. Regionaler Nationalismus war den Sowjets stets eine willkommene Quelle für Störungsaktionen und Moskaus Machthaber unterstützten ihn in vielerlei Formen, genauso wie sie extremistischen Gruppen innerhalb nationaler Bewegungen konkrete Hilfe anboten (vgl. Suworow, 1989).

Entgegen wiederkehrender Dementis aus Moskau nutzten der KGB und der sowjetische Militärgeheimdienst GRU (Glawnoje Raswedywatelnoje Uprawlenije) während des Kalten Krieges immer wieder Gegensätze und schwelende Minderheitsfragen zur Destabilisierung des Westens. Moskau organisierte die Kooperation der internationalen marxistischen Gruppierungen und sorgte als Schirmherr für das Zusammenwachsen der kommunistischen Weltfront. Doch auch nicht-marxistische Gruppierungen, insbesondere rechtsradikale Kleingruppen in Mitteleuropa wurde gezielt aufgebaut und unterstützt, um Diskussionen über den angeblich faschistischen Westen am Köcheln zu halten. Einflussreiche Terrorbanden wie die ETA im Baskenland und die IRA in Nordirland wurden als „progressive Gruppen“ bezeichnet und ganz gezielt und direkt über die Residenturen des KGB in den Zielländern unterstützt (vgl. Laqueur, 1999).

Zusätzlich wurden mächtige Mittelsmänner eingesetzt. Etwa 50 kommunistischen Terrororganisationen griff allein Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi mit Billigung oder im Auftrag der sowjetischen Geheimdienste unter die Arme. Italiener, Türken, Südamerikaner, Japaner, Iren, Basken, Thailänder, Äthiopier und Palästinenser wurden in insgesamt 21 libyschen Terrorausbildungslagern trainiert. Im Dezember 1976 sprach Gaddafi persönlich mit Leonid Breschnew und forderte von ihm eine noch stärkere Aufrüstung im Mittelmeerraum. Insbesondere die Palästinenser müssten gestärkt werden. Libyen war damals Drehscheibe der sowjetischen Präsenz im südlichen Mittelmeer. Etwa 12.000 sowjetische sowie 5.00 polnische und bulgarische Militärberater und Techniker arbeiteten an verschiedenen Projekten im Land. Etwa 4.000 libysche Offiziere und Soldaten wurden in der Sowjetunion und Polen ausgebildet. Ab 1975 hatte Tripolis für über 13 Milliarden Dollar Waffen in der Sowjetunion gekauft – weit mehr als die kleine libysche Armee von 30.000 Mann wahrscheinlich überhaupt verwenden konnte. Zu den modernen sowjetischen Waffen in Libyen gehörten auch 50 Panzer des Typs T-72, die damit erstmals außerhalb des Warschauer Pakts geliefert worden waren

Die Operationsziele lagen vor allem auch in Europa, wo jahrzehntealte Regionalkonflikte um Grenzen, Nationalitäten und Territorien wieder aufflammten. Österreicher und Italiener stritten um Südtirol, Griechen und Türken um Zypern, Iren und Briten um Nordirland. Die Konflikte und sezessionistischen Bewegungen hatten zumindest anfangs kaum ideologische Verbindungen zum Kommunismus, wurden allerdings von den sowjetischen Strategen geopolitisch ausgenutzt.

„Bürgerkrieg morgen Nachmittag“ – Waffen für irische Genossen

In Irland sind allein in den Jahren von 1969 bis 1977 1.800 Menschen ums Leben gekommen. 12.000 Mordversuche wurden unternommen und über 20.000 Verletzte waren zu beklagen. Dazu kamen etwa 70.000 zerstörte Häuser, über 20.000 Schießereien und ungefähr 9.000 Explosionen – auf einem Gebiet mit damals nur etwa 1,6 Millionen Einwohnern. Nordirland zählte zu dieser Zeit nicht mehr Bewohner als der Großraum München.

Die irische Tragödie spielte sich vor dem Hintergrund eines mehrfachen Minderheitenproblems ab. Jahrhundertelang hatten die Iren die Unterdrückung durch britische Regierungen erleiden müssen – furchtbare Hungersnöte und millionenfache Auswanderung waren die Folgen. Unterdrückt wurden sie als Iren und als Katholiken. Sie wurden sozial wie politisch benachteiligt. Die nordirischen Protestanten widersetzten sich einer Vereinigung mit der Republik, da sie dann ihrerseits in die Minderheit geraten wären und dementsprechend Nachteile befürchteten. Das Nordirland-Problem war während des Kalten Krieges eines der am schwersten lösbaren europäischen Minderheitsfragen. Moskau hatte dies erkannt und versuchte es für seine politischen Zwecke auszunutzen.

Im Kampf um Nordirland standen sich mehrere Terrororganisationen gegenüber. Die lrish Republican Army, IRA, die Nordirland mit dem Freistaat vereinigen wollte, und bis heute noch will, und auf protestantischer Seite die Ulster Volunteer Force, UVF, die Ulster Defence Association, UDA, sowie die Rote Hand. Sie versuchten die Teilung Irlands und die enge Verbindung Nordirlands mit Großbritannien aufrecht zu erhalten. Anfang der 1960er Jahre begann die systematische marxistische Unterwanderung der IRA. Zehn Jahre später hatte sich die IRA in zwei Organisationen gespalten: Die „offizielle marxistische“ IRA und die weniger doktrinäre aber dafür noch gewalttätigere „provisorische IRA“. Beide zählten etwa 1.000 aktive Mitglieder. Die „offizielle IRA“ lehnte zwar auch Gewalt nicht ab, setzte jedoch mehr auf die Taktik einer friedlichen „nationalen Befreiungsfront“, um ganz Irland schließlich unter einem sozialistischen Regime zu vereinen. Die „provisorische IRA“ baute auf Stadtguerillaterror und Sabotageaktionen mit dem Ziel, die Regierungen in Dublin und Ulster zu stürzen (vgl. Barron, 1978).

 

Bereits in den 1920er Jahren hatte die IRA erste Fühler nach Moskau ausgestreckt, um Hilfe für ihren Kampf gegen England zu erbitten. Damals hatte jedoch der sowjetische Geheimdienst wenig Interesse gezeigt (vgl. Sejna, 1982).

In den 1930er Jahren aber erkannte dann die sowjetische Geheimpolizei GPU die Möglichkeit, via Unterstützung des Kampfes der IRA um das nordirische Territorium Großbritannien einen empfindlichen Schlag versetzen zu können und rekrutierte irische Agenten. Gemäß Anweisung aus der der KGB­Zentrale in Moskau fokussierte man sich dabei auf die Ansprache der Separatisten in öffentlichen Lokalen.

Und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, als der Terror in den nordirischen Städten von Jahr zu Jahr zunahm, nahm sich auch der Geheimdienst KGB der IRA an. Er beobachtete Irland mittels tschechischer und ostdeutscher Tarnfirmen. Wahrscheinlich begannen schon damals erste Waffenlieferungen und Ausbildungsmissionen.

Denn bereits keine 20 Jahre später, im Herbst 1965 erklärte der KGB-Resident in der sowjetischen Botschaft in London, Nikolai Berdenikow seinem tschechischen Kollegen, dass der sowjetische Nachrichtendienst sehr glücklich wäre, wenn sein Einfluss in London so stark wäre, wie er in Irland bereits sei. Er erklärte weiter, dass nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges dem sowjetischen Nachrichtendienst Archive der Nachrichtendienste des Deutschen Reiches in die Hände gefallen seien. Das deutsche Agentennetz in Irland sei daraufhin vom sowjetischen Nachrichtendienst angeworben und übernommen worden und sei jederzeit bereit, Aktionen einzuleiten. Berdenikow erklärte wörtlich:

Unsere Positionen sind so stark, dass wir den Bürgerkrieg morgen Nachmittag entfachen könnten, wenn wir wollten.“ (vgl. Huyn, 1984)

Der tschechoslowakische Generalmajor Jan Sejna, der im Februar 1968 in den Westen geflohen war, berichtete: „Ich erinnere mich an eine Delegation von drei Vertretern der IRA, die 1963 die Tschechoslowakei besuchte um Waffen, Ausbildung und finanzielle Hilfe zu erhalten. Ihr Besuch wurde durch militärische Geheimdienstkanäle, nach der Entscheidung des Militärausschuss, der IRA eine Summe von drei Millionen Tschechischen Kronen (zirka 60.000 US-Dollar) zuzuteilen, arrangiert. Diese Entscheidung wurde von unserem Politbüro und den Russen gebilligt“ (Sejna, 1982). Sejna berichtete des Weiteren von tschechoslowakischen Waffenlieferungen an die IRA und von der Ausbildung irischer Terroristen:

Wir dachten, dass die IRA nach mehr fragte als sie benutzen könnte aber wir stimmten zu, 1964 fünf oder sechs Auszubildende für eine zweimonatige Ausbildung in Politischer Organisation und Guerillakriegsführung zu nehmen. Sie wurden individuell ausgebildet und erfuhren nichts von den anderen in der Tschechoslowakei. Die Vollzuteilung von drei Millionen Tschechoslowakischen Kronen wurde bereits im Jahr 1964 ausgezahlt.“ (Sejna, 1982)

Laut dem Major beschloss das Politbüro der tschechoslowakischen Kommunistischen Partei nach Absprache mit der KPdSU in Moskau, finanzielle Rückstellungen für die IRA im Fünfjahresplan für die Jahre 1965 bis 1970 zu berücksichtigen. Die kontinuierliche Unterstützung der IRA durch die Geheimdienste des Warschauer Paktes fand damit ihren Anfang. Als „Förderung der progressiven, antikolonialistischen Bewegung in Nordirland“ wurde das sowjetische Ziel der Etablierung eines sozialistischen Regimes in Nordirland benannt. Aus Furcht vor der „katholischen Bourgeoisie“ im Süden der Insel strebte der Kreml erst im zweiten Schritt eine Wiedervereinigung Irlands an.

Da Juri Wladimirowitsch Andropow, seit 1967 Chef des KGB, die direkte, offensichtliche Beteiligung sowjetischer Agenten ablehnte, sprach er sich für den Einsatz von Stellvertretern aus. Ein erste Gelegenheit, diese Strategie zu erproben, bot sich in Nordirland, als am 6. November 1969 Michael O’Riordan, der Generalsekretär der irischen Kommunistischen Partei, eine Bitte der marxistischen IRA-Führer Cathal Goulding und Seamus Costello um sowjetische Waffen weitergab. Laut O'Riordan habe es „zwischen der IRA und den irischen Kommunisten stets mehr oder weniger gute Beziehungen“ gegeben (vgl. Andrew & Mitrochin, 1999). In einem Bericht an das Zentralkomitee der KPdSU stellte Juri Andropow die Bedingung, vor eventuellen Waffenlieferungen an die IRA müsse geklärt werden, ob O'Riordan in der Lage sei, „bei der Übergabe der Waffen und der Geheimhaltung ihrer Herkunft für die notwendige Konspiration zu sorgen“. Zwei Jahre sollte es dauern, bis Andropow diese Bedingung als erfüllt anerkannte und die Lieferungen begannen.

Selbst der kubanische Geheimdienst wurde unter der Leitung Moskaus involviert. Im Jahr 1968 hatte der KGB inoffiziell die Leitung des größten kubanischen Auslandsgeheimdienstes Dirección General de Inteligencia (DGI) übernommen. Der kubanische Geheimdienstagent Gerardo Perazo Amerchazurra, der sich im Dezember 1971 in die USA begab, enthüllte, dass er und seine Kollegen auch Kämpfer der IRA ausgebildet und mit kommunistischen Zirkeln in England kooperiert hatten, um den Konflikt in Nordirland zu befeuern (vgl. Barron, 1978).

Die spätere Entwicklung zeigte, dass Nikolai Berdenikow recht gehabt hatte. Der KGB hatte wenige Jahre später beide Flügel, den marxistischen und den nicht-ideologischen, der IRA infiltriert und sorgte direkt bzw. über kubanische, tschechoslowakische oder palästinensische Kooperationspartner die Terrorismus-Ausbildung und den Waffennachschub organisiert.

Allein zwischen den Jahren 1969 und 1973 forderte der Terror der IRA das Leben von 571 Zivilisten, 37 Polizisten und 194 britischen Soldaten.

„Prawda“-Korrespondent Juri Jasnew, Intourist-Vertreter N. W. Glawazki und der TASS-Korrespondent Juri Ustimenko in Dublin waren Vertreter des KGB. Sie standen in engen Beziehungen entweder zur IRA, zur irischen Kommunistischen Partei oder den irischen Gewerkschaften. Ihr wichtigster Kontaktmann war wahrscheinlich Michael O’Riordan, Generalsekretär der irischen Kommunistischen Partei. Sogar Vertreter des Zentralkomitees der KPdSU trafen sich in Irland und Großbritannien regelmäßig mit führenden Persönlichkeiten der IRA. Juri Jasnew gelang es sogar, einige Vertreter der IRA während ihrer Inhaftierung zu sprechen und dabei als Vermittler zwischen inhaftierten Rädelsführern und gerade aktiven Terroristen zu fungieren.

Im Herbst 1971 hatten niederländische Behörden auf dem Flugplatz Schiphol tschechoslowakische Waffenlieferungen für die IRA abgefangen, die diese bei „Omnipol“ gekauft hatte, einer Handels-Tarnorganisation des tschechoslowakischen Geheimdienstes. Diese Waffen waren nicht für den „offiziellen“ sondern für den „provisorischen“ Flügel der IRA gedacht. Den sowjetischen und tschechoslowakischen Mittelsmännern wird es letztlich unbedeutend erschienen sein, wer am Ende mit den Waffen tötete, solange nur die britischen Machthaber in Nordirland bedrängt wurden.

Anfang 1978 trafen bei der IRA, auf dem Umweg über Libyen und Rotterdam, zudem panzerbrechende Handfeuerwaffen sowjetischer Herkunft ein. Seit Ende des Jahres 1972 verwendete die IRA sowjetische Raketenwerfer vom Typ RPG7 in ihrem Kampf gegen die britischen Truppen und die Polizei. Der KGB hatte nicht nur Kontakte der IRA zu Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi, den Palästinensern und den italienischen Roten Brigaden hergestellt. Ende des Jahres 1976 traf sich die IRA-Führung in Belfast auch mit dem Sekretär der gegen Südwestafrika operierenden kommunistischen SWAPO-Guerillas (Wikipedia über SWAPO, 2015) und mit Robert Mugabe, dem Anführer der damals gegen Rhodesien operierenden marxistisch-leninistischen ZANU-Terroristen (vgl. Huyn, 1984) und heutigen Präsidenten von Simbabwe.

Sie haben die kostenlose Leseprobe beendet. Möchten Sie mehr lesen?