L...wie...Lisa, Lust, Liebe, Leben! Erotischer Roman

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L...wie...Lisa, Lust, Liebe, Leben! Erotischer Roman

von Günter Richter

Günter Richter wurde in einer kleinen Stadt am nördlichen Rand des Sauerlandes geboren.Es ist ihm wichtig, gelebte Sexualität aus ihren immer noch bestehenden Tabuzonen herauszuholen, sie im alltäglichen Sprachgebrauch zu etablieren und damit besprechbar zu machen.Günter Richter ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit seiner Frau in der Nähe von Dortmund. Er ist in eigener Praxis als Psychotherapeut tätig.

Lektorat: Marie Gerlich

Originalausgabe

© 2019 by blue panther books, Hamburg

All rights reserved

Cover: york_76 © depositphotos.com

Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

ISBN 9783862773800

www.blue-panther-books.de

Kapitel 1 Erste Begegnungen

An diesem Tag war es besonders schlimm. Ich hatte mal wieder mein »Augenflimmern« – so nenne ich den Zustand, der medizinisch korrekt wohl in den Bereich Migräne oder auch leichter epileptischer Anfall einzuordnen ist.

Es ist eigentlich harmlos, was die Symptome betrifft. Ein Anfall dauert in der Regel etwa eine halbe Stunde, kann sich aber auch wiederholen. Während der ganzen Sache ist mein Sehen mehr oder weniger stark beeinträchtigt. Ich kann dann nichts genau fokussieren, ein Flimmern breitet sich von einem Punkt kreisförmig nach außen aus. Zum Schluss ist das Flimmern aus meinem Gesichtsfeld verschwunden, zurück bleiben meist ein leichter Kopfschmerz und Schlappheit.

Gerade hatte ich einen solchen Anfall hinter mir, war matt und schläfrig, hatte leichten Kopfdruck. Ich beschloss, ein bisschen an die frische Luft zu gehen, um mein Gehirn mit Sauerstoff zu versorgen, damit ich wieder klarer denken könnte. Ich ging also in die nahe gelegenen Felder und genoss die spätsommerliche Stimmung. Es war angenehm warm – eine Wärme, die einen leicht werden lässt, die um den Körper schmeichelt, als machte sie Versprechungen, dass es immer so bleiben könnte. Ich ließ mich treiben, setzte einen Schritt vor den anderen, atmete ruhig und tief, mein Blick ging nach vorn, ohne etwas Bestimmtes zu fokussieren. Es wurde eine Art Meditation, bei der ich eins wurde mit der mich umgebenden Umwelt. So konnte ich auftanken.

In Gedanken versunken erschrak ich, als plötzlich eine Stimme neben mir sagte:

»Schön, ­einfach so zu gehen, nicht wahr?« Ich blickte nach links, von wo die Stimme kam, und sah in die dunkelbraunen Augen einer Frau. War sie schon länger neben mir gegangen? Warum hatte ich sie dann nicht eher bemerkt?

»Ich muss wohl ziemlich geträumt haben, Sie nicht zu bemerken!«, sagte ich zu ihr.

»Ja, das haben Sie wohl«, antwortete die Frau. Sie hatte eine außergewöhnliche Stimme mit einer tiefen, ange­rauten Stimmlage, die einem schmeichelte, einen in den Bann zog. Gleichzeitig wurde ich den Eindruck nicht los, sie könnte einen damit auch verhexen. Mit solcherart zwielichtigen Empfindungen machte ich mich daran, meine Beglei­terin näher in Augenschein zu nehmen. Sie war von kleiner Statur – hatte ich sie deswegen nicht bemerkt? – hatte leuchtend rote, halblange Haare und war mit allen weiblichen Reizen ausgestattet, die mich elektrisierten. Da waren Brüste, fest und nicht zu groß, ein Po mit einer ge­lungenen Mischung aus Apfel- und Birnenform, die Hüften rund und wohl­geformt, die Beine schlank, wo sie es sein sollten, und fleischig hoch bis zum Po.

Sie bemerkte wohl, dass ich sie musterte, und meinte: »Ich bin Lisa. Gefall ich dir?«

Mir schoss das Blut in den Kopf, es wurde abwechselnd heiß und kalt und ich brachte keinen Ton heraus. Irgendwie nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und nickte ihr zu.

»Schön!«, war ihre Antwort. Wir gingen schweigend weiter. Irgendwann näherte ich mich ihr mit meiner Hand, berührte leicht die ihrige. Sie zog sie nicht zurück und ich griff zu. So gingen wir dann Hand in Hand. Ich spürte ihre warme Handfläche und in mir stieg eine wohlige Wärme auf. Es schien mehr wie ein Traum als Wirklichkeit. Ich befürchtete, jeden Moment aufzuwachen.

Inzwischen hatten wir wieder die Richtung zur Stadt eingeschlagen und näherten uns den ersten Häusern. Wir sprachen nicht, sondern gingen weiter bis zu einer Straßenecke, wo sie auf ein Haus und deutete und sagte: »Da wohne ich. Hast du Lust, mitzukommen?«

Wieder versagte vor Erregung meine Stimme. Ich nickte nur und schon standen wir im Hausflur. Nachdem wir zwei Treppen hochgestiegen waren, öffnete sie die Wohnungstür und wir betraten ihre Wohnung.

Sie deutete mir den Weg ins Wohnzimmer und verschwand selbst im Bad. Ich setzte mich in das bequeme, große Sofa und ließ den Raum auf mich wirken. Er war nicht besonders groß, aber – wie ich fand – geschmackvoll eingerichtet. Es gab einen niedrigen Tisch mit Glasplatte, in dessen Auslage Muscheln drapiert waren, wahrscheinlich Mitbringsel eines Urlaubs am Meer. Das Auffälligste aber war der Geruch, der alles zu umnebeln schien. Ein süßlicher Duft, dezent nach Moschus und Patschuli riechend, die Sinne betörend. Ich wollte mich gerade wieder in meiner angeregten Fantasie verlieren, da trat meine Begleiterin aus dem Bad.

Sie war nackt, NACKT, N-A-C-K-T! Mir war, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen. Hätte ich nicht gesessen, wäre ich geradewegs umgefallen.

Sie bemerkte meinen Schreck und sagte: »Du brauchst nicht erschrecken, ich bin zu Hause oft, eigentlich die meist Zeit, nackt. Ich hasse es, Kleider tragen zu müssen, und so entledige ich mich ihrer meistens sehr schnell. Du siehst, kein Grund zur Besorgnis. Wenn du möchtest, zieh dich doch auch einfach aus!«

Jetzt ging gar nichts mehr. Ich muss wohl puterrot im Gesicht gewesen sein, außerdem bekam ich einen Schluckauf – mein treuer Begleiter in vermeintlich peinlichen Situationen.

Sie bemerkte beides und versuchte mich zu beruhigen, indem sie auf mich zukam und mich umarmte. Ich war wie elektrisiert, als ihr Körper den meinen berührte. Ich spürte ihre nackte Haut durch meine Kleidung und es war ein geiles Gefühl. Hätte ich Nackenhaare gehabt, sie hätten sich aufgestellt. Aber bei mir stellte sich etwas anderes auf. Ich bekam eine Erektion. Da ich nur leichte Shorts anhatte, wurde die Beule unübersehbar. Ich hätte in den Boden versinken können.

Sie schien sich ihrer Wirkung auf mich voll bewusst und sagte: »Ist doch nicht schlimm, ist doch das Normalste auf der Welt, und ich fasse es als Kompliment auf, anscheinend findest du mich ja attraktiv. Ich mag Schmeicheleien. Aber jetzt musst du dich auch ausziehen.« Ja, was sollte ich bei so viel Offenheit anderes wollen? Ich entledigte mich meiner lästigen Kleidungsstücke und war dann auch vollkommen nackt, NACKT, N-A-C-K-T! Mir war nun alles egal. Nein das ist eigentlich der falsche Ausdruck, ich fand allmählich Gefallen an der Situation, wie sie war. Ich setzte mich ganz offen auf das Sofa, versteckte meine Scham nicht, sondern zeigte ihr meinen Penis, meinen Schwanz – und sie schaute hin. Es war nichts Anrüchiges dabei, es schien wirklich das Normalste auf der Welt zu sein. Diese Offenheit und Selbstverständ­lichkeit gefielen mir immer mehr. Warum sich eigentlich verstecken? Ich genoss die Situation, wie sie war.

Lisa setzte sich ebenfalls auf das Sofa, rückte an mich heran und fragte dann: »Darf ich deinen Schwanz streicheln?« Meine Zustimmung bekräftigte ich mit intensivem Kopfnicken.

Ich hätte mir nichts Schöneres vorstellen können. Sie berührte meinen Schwanz erst sanft mit ihren Fingerspitzen, strich mit ihnen über den ganzen Schaft, auf der Oberseite hinunter bis zu meinem Sack, an der Unterseite wieder zurück bis zur Eichel.

»Einen schönen Schwanz hast du«, war ihr Kommentar dazu. »Er ist schön und hart!« Meine Empfindungen explodierten wie kleine Feuerwerksraketen, kleine feine Nadelstiche durchzogen meinen Schwanz. Jetzt bloß nicht aufhören, dachte ich, aber sie ging wieder auf Distanz und setzte sich mir gegenüber in einen Sessel. »Ich möchte, dass wir uns langsam annähern und kennenlernen. Gib mir Zeit, ich weiß, dass Männer da anders ticken, sie gehen schnell aufs Ganze. Aber das gefällt mir nicht!«

Auch gut, dachte ich so bei mir, wenn’s weiter nichts ist. Heißgemacht und fallen gelassen! Beleidigt zog sich mein Schwanz zurück, fiel in sich zusammen, so eine Blamage. Sie bemerkte meine Regungen und musste schmunzeln. Auch das noch, jetzt lacht sie mich sogar noch aus, macht sich lustig über mich. Ich wollte mich schon wieder anziehen und mich aus dem Staube machen, da kam sie auf mich zu und umarmte mich. Ich ließ es zunächst gleichgültig zu – dann jedoch war mein Gekränktsein wie weggepustet und ich fing an, ihre wohlige Wärme zu genießen. Eng umschlungen gingen wir auf das Sofa zu und machten es uns darauf gemütlich. Wir lagen einfach da, eng umschlungen. Ich spürte die Wärme ihres Körpers, konnte ihren Herzschlag hören.

Sie legte sich auf den Rücken. Ich setzte mich seitlich von ihr und begann sie zu streicheln, zu massieren. Ich fing beim Bauchnabel an, umkreiste ihn mit dem Zeigefinger, danach legte ich die ganze Hand auf ihre Bauchdecke. Wie straff sie war, glatt und straff! Ich zog immer größere Kreise und berührte dabei ihre Haut zunächst sanft. Meine Hände waren wie Erkundungsorgane in einer Welt, wo es viel zu entdecken galt. Mit glucksenden Ge­räuschen kommentierte meine Gastgeberin mein Vorgehen, sie genoss die Berührungen sichtlich. Beim Übergang zu ihren Brüsten ließ ich endgültig meine letzte Scheu fallen und gab mich meinem Tun ganz hin. Da sie auf dem Rücken lag, schienen ihre Brüste jetzt weniger füllig, dafür aber breiter und sie fühlten sich verdammt weich an. Ich kuschelte meinen Kopf darauf und kam mir vor wie im Himmel. Nach einiger Zeit puren Genießens setzte ich meine Erkundungsreise fort. Von der Brust wanderte ich über den Bauch zu ihren Beinen, Schenkeln und Füßen. Dort, wo die Beine am Rumpf ansetzten, an der Innenseite ihrer Ober­schenkel, war sie sehr empfindsam. Es genügte ein leichtes Darüberfahren mit meinen Fingerspitzen und kleine Lustschreie kamen aus ihrem Mund, die sich wie Musik für mich anhörten. Immer wieder gelang es mir, eine neue »Melodie« zu intonieren. Ihre Oberschenkel waren kräftig, während die Unter­schenkel eher grazil und schmal wirkten. Sie hatte kleine Zehen und eine weiche Fußsohle. Ich spielte mit den Zehen, ließ meine Finger in die Zwischenräume gleiten, so wie man Hände faltet. Dann wanderte ich mit meinen Händen wieder Richtung Kopf. Ihre Genitalien, ihre Möse streichelte ich mehr flüchtig, aber meine neue Freundin wand sich unter der Berührung. Eine nähere Erkundung verschob ich erst mal. Bei ihrem Gesicht angekommen, stellte ich fest, dass sie die Augen geschlossen hielt. Ihr Gesichtsausdruck war entspannt, ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Ich nahm meine ganze Hand und strich ihr über die Wangen. Ihre kleine, spitze Nase erhob sich wie ein Stück elementarer Lebenserfahrung aus einem Pool von Alltagserlebnissen. Jetzt nahm ich den Geruch, der mir schon beim Betreten des Wohnzimmers aufgefallen war, erneut auf ihrer Haut wahr. Sie roch ver­dammt gut, nach Erde, Patschuli und Blumen, eine Mischung von Düften, die sich in Verbindung mit ihrer Haut zu einem solchen Gesamtkunstwerk von Aromen steigerten, dass ich nicht genug davon bekommen konnte und immer wieder an ihr riechen musste, um die Intensität nicht abklingen zu lassen. Ich entdeckte kleine Falten in ihren Mundwinkeln, die ich versuchte, glatt zu streichen, denn sie zerstörten auf der einen Seite die Vorstellung ewiger Attraktivität. Aber gleichzeitig waren diese Falten der Beweis, dass Schönheit, wirkliche Schönheit, sich nicht allein an Äußerlichkeiten festmachen lässt.

 

Sie bemerkte mein Stocken und meinte, ohne die Augen zu öffnen: »Ja so ist das, jeder wird älter und jeder muss einmal sterben!«

Ich antwortete: »Ja, das stimmt wohl, aber noch ist es nicht so weit.« Ich gab ihr einen Kuss auf den Hals und sie schnurrte genüsslich. Dann drehte sie sich auf den Bauch. Ihre Rückansicht ließ mich dahinschmelzen. Besonders ihre Hüften und ihr Po faszinierten mich derart, dass mein Schwanz beim Anblick dieser Reize wieder anschwoll. Wie von selbst begannen meine Hände von oben nach unten über ihren Rücken zu gleiten. Mehrmals fuhr ich die Rundungen ihrer Hüften und die perfekte Wölbung ihres Pos ab, glitt darüber wie über ein Relief. Es war, als sollten meine Hände das bestätigen, was ich mit meinen Augen sah. Ihre Haut war weich und nahezu makellos. Ich ließ meine Hände auch zwischen ihre Pobacken fahren, zog sie mit leichtem Druck durch die Ritze nach vorn zu ihren Schamlippen und wieder zurück, über den Anus hinauf zum Rücken. Sie atmete schwerer und das Glucksen verstärkte sich. Sie genoss in vollen Zügen. Dann beendete ich meine Erkundungs- ­und Verwöhntour und legte mich neben Lisa auf das Sofa. Ich wollte sie fragen, ob es ihr gefallen hatte, kam aber nicht dazu, da sie mir einen dicken, feuchten Kuss auf den Mund gab. Ich spürte ihr Verlangen und ihre Lust, sie wich jedoch nicht von ihren Prinzipien ab.

Doch auch ich wollte ihre Hingabe in diesem Moment nicht, noch nicht. Ich hatte längst Geschmack gefunden an diesem Spiel, das von Neugier, Verlangen und Lust geprägt schien, aber wichtige Dinge voraussetzte – die Bereitschaft, sich dem anderen zu öffnen, Vertrauen und Wertschätzung – alles Dinge, die bei einer schnellen Nummer keine Rolle spielten. Aber in unserem Spiel schienen sie die Hauptsache zu sein. Das beeindruckte mich sehr und es machte verdammt viel Spaß. Nun schien ich an der Reihe zu sein. Sie stand auf und bedeutete mir, mich auf das Sofa zu legen. Da es mir zu kurz erschien, entschied ich mich lieber für den flauschigen Langflorteppich des Wohnzimmers. Sie war damit einverstanden. So legte ich mich, meiner momentanen Lust und Laune folgend, auf den Bauch.

Lisa begann mit meinem Kopf. Sie strich mir mit gespreizten Fingern durchs Haar, von der Stirn zum Hinterkopf, mehrmals hintereinander. Bei jedem Mal erhöhte sie den Druck, den ihre Fingerspitzen und Fingernägel auf meine Kopfhaut ausübten. Es war eine Massage besonderer Art und sie tat besonders nach dem Vorfall des Augenflimmerns ein paar Stunden zuvor gut. Aufgrund der besseren Durchblutung stellte sich ein Kribbeln unter der Kopfhaut ein – ein unge­wöhnliches, aber auch zutiefst erregendes Gefühl. Anschließend strich sie meine Schulterblätter von innen nach außen bis zu den Oberarmen aus. Es kam mir vor, als würde sie dabei all meine Verspannungen und Blockaden mitnehmen und sie aus meinem Körper herausziehen. Es war eine Erleichterung, diesen Druck loszuwerden. Dann wanderte sie mein Rückgrat hinunter, indem sie ihre Handflächen rechts und links davon entlangpresste. Unten angekommen widmete sie sich meinem Po. Ich bin vom Körperbau nicht gerade athletisch, sondern eher der Typ Leptosom. Entsprechend ist die Form meines Hinterteils eher klein und unförmig als wohl definiert und knackig. Ich war mir nicht sicher, wie dieser Teil von mir bei ihr ankommen würde.

Als antwortete sie auf meine Zweifel bezüglich meiner körperlichen Attraktivität, sagte sie auf einmal: »Du hast aber einen süßen kleinen Po, gefällt mir. Ich möchte ihn kneten und knubbeln!«

»Nur zu«, gab ich zur Antwort, wobei ich noch nicht so recht glauben konnte, was ich gerade gehört hatte.

Nun nahm Lisa ein Massageöl aus dem Regal und goss sich paar Tropfen in die Handfläche, wo sie es eine Zeit lang behielt, um es auf Körpertemperatur zu bringen. Dann begann sie, meinem Allerwertesten einen öligen Glanz zu verleihen. Das Öl verminderte die Reibung ihrer Hände. Es wurde mehr ein Gleiten und Walken. Als sie mit ihren Händen durch meine Pobacken nach vorn glitt, kam meine Erektion zurück. Ich wünschte sehnlichst, sie würde mit ihren Händen dort bleiben, aber sie zog sie zurück und wanderte die Oberschenkel hinab, weiter über die Unterschenkel zu den Füßen. Diesen galt nun ihre ganze Aufmerksamkeit. Zunächst massierte sie die Fußsohlen mit leichtem Druck, der allerdings stärker wurde, als sie seitlich unter die Fußwölbung kam. Bisher hatte ich nicht gewusst, wie sensibel und empfindlich diese Stelle sein konnte. Sie drückte mit ihrem Daumen in die Flanke. Zunächst spürte ich Spannung‚ aber als sie losließ, stellte sich sofort eine wohl­tuende Entspannung ein.

Ich genoss ihre Berührungen. Es war eigentlich erstaunlich. Ich fasste Vertrauen zu dieser Frau, die ich vor ein paar Stunden noch gar nicht gekannt hatte, ließ sie meine intimstem Stellen berühren, gab mich in ihre Hände, überließ ihr das Tun und fühlte mich dabei saugut und geil und brauchte diese Empfindungen auch nicht vor ihr zu verstecken. Gleichzeitig war meine Wertschätzung für diese Frau und ihr Tun enorm.

Ich war dankbar dafür, dass ich sie getroffen hatte, dass sie mich begleitet hatte, dass sie mich verwöhnte und auch geil machte. Und alles war so selbstverständlich, als wäre es das Normalste der Welt.

Als ich mich gerade bei ihr bedanken wollte, hörte ich sie sagen: »Würdest du dich jetzt bitte umdrehen?« Also tat ich, wie sie es wünschte, und vergaß meine Absicht. Da ich weiterhin eine starke Erektion hatte, beschäftigte mich nunmehr der Gedanke, wie sie darauf reagieren würde. Trotz des bisher Erlebten schlummerte in mir noch immer die Angst, Unverständnis und Ablehnung zu ernten. Doch es passierte nichts dergleichen. Als sie meinen gewaltigen Ständer sah, musste sie schmunzeln. Sie beugte sich darüber und küsste die Spitze der Eichel, um ihre Aufmerksamkeit dann wieder meinen Füßen zu widmen. Sie nahm ihre gespreizten Hände und legte die Finger zwischen die einzelnen Zehen, dann dehnte sie meine Füße mit leichtem Druck zu meiner Brust hin. Das Ganze wiederholte sie mehrmals. Die Sanftheit ihrer Bewegungen imponierte mir.

Schließlich nahm sie wiederum ein anderes Öl und verrieb es in ihren Händen. Sie strich mir damit über die Füße und balsamierte sie ein, ein wunderbar abschließendes Gefühl. Mit festem Druck ihrer einzelnen Finger ging es dann weiter die Beine hoch zu den Oberschenkeln, die sie kräftig durchmassierte. Je näher sie meinem Geschlecht kam, desto mehr wuchs meine sichtbare Erregung. Meine Spannung und Geilheit wuchsen ins Unermessliche. Ich konnte es kaum abwarten, dort von ihr berührt zu werden. Ich malte mir aus, wie sie meinen Schwanz umfasste, den Schaft rauf und runter glitt, wie ihre Hände meinen straffen Sack umschlossen und ihn sanft kneteten, sie mit meinen Eiern spielte.

Doch ich war in meiner Fantasie der Realität voraus. Als ich aus meinen Träumen erwachte, spürte ich zwar meine Erektion, aber ihre Hände waren nicht dort, sondern machten sich an meinem Gesicht zu schaffen.

Ich war enttäuscht. Es wäre so schön gewesen! Meine Erfahrung sagte mir aber, dass ich mich wieder auf das Hier und Jetzt konzentrieren sollte, und das tat ich dann auch. Sie massierte mein Gesicht in einer Art, die ich so nicht kannte. Ich spürte ihre Hände, ihre Finger wie ein Windhauch auf meiner Haut. Sie glitt darüber und ihre Berührung war Zärtlichkeit, Vertrautheit und Entspannung in einem.

Lisa beendete die Massage mit kreisenden Bewegungen an meinen Schläfen. Danach setzte sie sich in einen Sessel gegenüber und sah mich an. Ich war müde geworden, dämmerte in einem Halbwach-/Halbschlafzustand und blinzelte nur zurück. Ich konnte und wollte jetzt nicht reden. Lisa schien es genauso zu gehen. Also schwiegen wir, lauschten in die Stille und hingen unseren Gedanken nach.

Es war erstaunlich. Ich hatte einen mir fremden Menschen getroffen, war mit ihm gegangen, wir hatten intimste Zärtlichkeiten ausgetauscht, und das innerhalb weniger Stunden. Nie zuvor in meinem Leben war mir etwas Ähnliches widerfahren. Es war wie ein Traum, aber eben doch wohl Realität, denn als ich meine Augen und meine Sinne wieder öffnete, saß meine Bekanntschaft immer noch in dem Sessel mir gegenüber. Sie saß dort in einer Art Meditationsstellung, hielt ihre Augen leicht geschlossen. Ich ging ins Bad, um mich frisch zu machen. Als ich zurückkam, war sie verschwunden. Ich suchte nach ihr, fand sie aber nicht. Sie musste sich in der kurzen Zeit angezogen und die Wohnung verlassen haben. Ich war verblüfft. Genauso überraschend wie der Anfang der Geschichte schien sein Ende zu sein. Vielleicht ist sie nur kurz weg, was am Kiosk besorgen und kommt gleich zurück, sagte ich mir. Also wartete ich noch eine Weile. Aber sie kam nicht.

Nach einer Stunde ungeduldigen Wartens zog ich mich an und verließ die Wohnung. Ich weiß ja, wo sie wohnt, tröstete ich mich, um meiner Enttäuschung nicht so viel Raum zu geben. Ich hatte schließlich ein paar schöne Stunden erlebt und es gab eigentlich keinen Grund, enttäuscht zu sein. Nur das Ende der Geschichte gefiel mir nicht, passte nicht in meine Vorstellung. Sollte das Ganze nur so etwas wie ein One-Night-Stand gewesen sein? Als ich durch die Straßen der Stadt zurück in meine Wohnung ging, bemerkte ich eine Veränderung an mir. Ich fühlte mich beschwingt und frei. Federnden Schrittes ging ich dahin, mit einer Leichtigkeit, die ich so nicht kannte. Hatte mich das Wesen verzaubert, verhext oder wie …? Jedenfalls war es ein schönes Gefühl und ich genoss es.

Es war spät geworden. Als ich an meiner Haustür ankam, schlugen die Glocken des Doms zwölf Mal zur vollen Stunde. Ich legte mich sofort schlafen, denn ich war müde vom Spaziergang, vom Massieren und den ganzen schönen Dingen, die ich erlebt hatte. Nachts träumte ich von weiten, wiegenden Kornfeldern, dazu nahm ich klassische Musik wahr. In den Kornfeldern tauchte immer wieder ein Gesicht auf, Lisas Gesicht!

In den nächsten Tagen passierte nicht viel Nennenswertes. Ich stand unter dem Eindruck des Erlebten. Einerseits genoss ich die Erinnerung daran, andererseits verspürte ich Sehnsucht, das Erlebte zu wieder­holen. Ich ging brav meinen alltäglichen Pflichten nach, erledigte anfallende Arbeiten und genoss den späten Sommer mit seinem diffusen Abendlicht, seiner schwindenden Wärme und den bunten Farben der Bäume. Im Wald fand ich eine ganze Menge Steinpilze und bereitete mir damit ein schmackhaftes Abendmahl zu. Meine Gedanken drifteten aber immer wieder zum Erlebten. Ich zehrte von der Sinnlichkeit der Situationen, konnte sie mir lebendig ins Gedächtnis rufen. Ich ging sogar so weit, meine Fantasie auszuschmücken, neu zu erleben. Und fast jedes Mal war ich so erregt, dass ich einen Steifen bekam. Dabei ging ich sogar noch weiter und befriedigte mich selbst, wozu es in der Realität nicht gekommen war. Es waren schöne, erfüllende Orgasmen, die ich in vollen Zügen genoss.

 

Und doch hatte ich von den Fantasien und Vorstellungen nach ein paar Tagen genug. Ich wollte wieder mit ihr zusammen sein. Also machte ich mich auf den Weg zu ihrer Wohnung, um sie zu besuchen. Entweder war sie nicht da oder wollte nicht öffnen, jedenfalls ging ich unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Wo war sie? Da es mir keine Ruhe ließ, machte ich mich wieder zu ihrer Wohnung auf und postierte mich schräg gegenüber hinter einer mächtigen Kastanie, die mir sowohl Deckung gab, als auch Schatten spendete.

Ich hatte mir vorgenommen, mehr über die große Unbekannte in Erfahrung zu bringen, was ich am besten sozusagen undercover zu erreichen glaubte. Ich stand da und wartete. Es vergingen Minuten und Stunden, aber sie kam nicht.

Schließlich ging ich enttäuscht nach Hause.