Dein Highschoolguide

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Susanne Diehm & Geska Jäkel

Dein Highschoolguide

Mit Kreativem Schreiben durch die Highschoolzeit – damit die Reise noch besser gelingt

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung der Autorinnen Susanne Diehm und Geska Jäkel reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Impressum

Copyright: © 2016 Edition Schreiberlebnis Berlin

Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

Cover: xaja.design, Köln

Illustrationen: Klaus Jäkel

Lektorat: Karin Spura

Korrektur und Layout: Korrlay, Berlin – Germany

Printed in Germany

Edition Schreiberlebnis Berlin

Zu den Autorinnen

Über Geska Jäkel

Geska Jäkel M.A., Amerikanistin, Hispanistin und Inhaberin von CAP – Cultures And Perspectives, Auslandsaufenthalte. Verheiratet, zwei Söhne.

Fremdsprachenlernen und Reisen begeisterte sie schon früh. Über kurze Schüleraustausche und Sprachkurse in Frankreich, England und Spanien ging es für sie nach dem Abitur als AuPair über den großen Teich zu einer Gastfamilie in New York, NY und Greenwich, CT, die sie noch viele Male im Anschluss an den Aufenthalt besucht hat.

Während des Studiums der Amerikanistik und Hispanistik an den Universitäten Gießen und Bonn ging es dann noch einmal für ein Jahr ins Ausland, diesmal aber nach Madrid, Spanien. Diese schöne Zeit lässt sie noch heute durch ihren Beruf weiterleben.

Seit 1996 ist sie im internationalen Kulturaustausch tätig und hat über die Jahre viele junge Menschen ins Ausland begleitet und auch die Hürden kennen und lösen gelernt. Ihre Familie begrüßt selbst AuPairs und Austauschschüler. So holt sie sich die Welt nach Hause und erfährt regelmäßig auch die Perspektive als Gastfamilie!

Website: www.go-cap.de

E-Mail: info@go-cap.de

Über Susanne Diehm

Susanne Diehm hat sich nach vielen Jahren als Pressereferentin und Kommunikationsberaterin in global wirkenden Unternehmen zu einem Masterstudium Biografisches und Kreatives Schreiben entschieden. Parallel zur Veröffentlichung mehrerer Bücher ergänzte sie ihr MA-Studium durch Qualifikationen zur Kunst-, Kreativitäts- und Lerntherapeutin. Seitdem trainiert und begleitet die Autorin leidenschaftlich gern Menschen, die »Schreiben!« als Ausdrucksform für sich entdeckt haben. Sie war 30 Jahre in Schreibberufen aktiv und ist selbst Mutter von zwei Teenagern. In Berlin arbeitet sie mit Schülern sowie Jugendlichen, die sich in Ausbildung oder Studium befinden. Im CAP-Highschoolguide stellt sie kunst- und schreibtherapeutische Interventionen speziell für den Highschoolaufenthalt zur Verfügung. Mit ihnen können Highschoolabsolventen sich im Gastland besser zurechtfinden oder leichte Anflüge von Heimweh besser überstehen.

Ihr Interesse für das Thema Highschoolaustausch wurde geweckt, als ihre Tochter eines Tages ankündigte: „Mama, ich will ein Highschooljahr!“ Um das Highschooljahr der Tochter ohne übertriebene Sehnsucht zu überstehen, beschloss Susanne Diehm für sich selbst zu sorgen und den Spaßfaktor in ihr eigenes Leben zu bringen: So gründete sie den »Salon Anna Blume«, wo sie Workshops für Unternehmen, Teams und Freunde der Schreibkultur anbietet. Dort finden auch Kurse für Jugendliche statt, die als Reiseblogger aktiv sein wollen.

Website: www.susanne-diehm.de

Blog: http://schreibenbefluegelt.wordpress.com

GKS: http://sudijumi.wordpress.com

Schreibsalon: https://salonannablume.wordpress.com

E-Mail: info@susanne-diehm.de

Vorwort

Jedes Jahr wagen Tausende Jugendliche weltweit ein großes Abenteuer. Sie gehen für eine längere Zeit ins Ausland, um dort wie ein Jugendlicher des Gastlandes bei Gastfamilien zu leben und die Schule zu besuchen. Die meisten wollen ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern, neue Freunde finden und die Kultur des Gastlandes verstehen lernen. Unsere heutige Welt braucht genau diese Menschen, die Interesse an dem Anderen haben, die mit offenen Augen sehen und verstehen, dass nicht jeder gleich sein kann, dass Unterschiede gut sind. Durch diesen Austausch werden internationale Freundschaften intensiviert und damit ein Beitrag zum Weltfrieden geleistet. So sollte es sein – das ist aber leichter dahergesagt als umgesetzt. Die jungen Menschen stehen vor einer großen Herausforderung, die sie im Regelfall erstmals ohne die direkte Hilfe ihrer Eltern meistern müssen, die sich viele Kilometer entfernt aufhalten. Wie können die Daheimgebliebenen ihren Kindern helfen, diese Herausforderung zu meistern?

Mit diesen Themen im Blick entstand der Plan zu diesem Ratgeber.

Dir als Highschoolabsolvent nutzt es, dass Geska jahrelange Erfahrung im internationalen Kulturaustausch hat. Du wirst lesen, was wirklich wichtig ist zu wissen. Denn Geska hat schon so viele Situationen – von Himmel hoch jauchzend bis zu Tode betrübt – erlebt und hilfreich begleitet.

Du wirst schreiben, weil es Dir als Ventil hilft, Situationen zu bewältigen, weil es Dir zu Erkenntnis verhilft und in der Fremde Trost gibt. Du und Dein Schreibjournal, Ihr seid ein Team!

Der Text ist daher eine Kombination aus „Theorie und Praxis“, den Du in einem Rutsch lesen, aber auch situationsbedingt einfach nachschlagen kannst, wenn es so weit ist.

Im Text findest Du Hinweise, wenn zum Thema eine bestimmte Übung passt. Die Übung ist gelungen, wenn daraus das Ergebnis entsteht, dass die „harte“ Realität für Dich in einem nicht mehr so „harten“ Licht erscheint. Daher sollen die Übungen Dir den Perspektivwechsel und den Umgang mit schwierigen Situationen erleichtern. An der Realität können sie natürlich nichts ändern. Wenn die Gastmutter „Nein“ zu einer Party sagt, dann bleibt es so. Du kannst aber verstehen, dass die Gastmutter einen guten Grund dafür hat, indem Du Dich in ihre Position versetzt, und dadurch ihre Entscheidung leichter respektierst.


Unsere Schreibimpulse – damit Dein Highschoolaufenthalt noch besser gelingt!

Zu den Übungen:

Wir haben die Übungen in den Text eingebaut, dorthin, wo sie unserer Meinung nach am besten passen. Aber: Wir wollen Dir nur Anregungen geben. Abwandlungen dieser Übungen, sodass sie individuell zu Dir passen, sind nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht. Wichtig ist, dass Du überhaupt ins Schreiben und in den Dialog mit Dir selbst kommst. Schreibend zu denken ist nämlich viel intensiver, als wenn man nur über ein Thema redet. Das wirst Du merken. Bei den meisten Übungen kannst Du einfach drauflos schreiben; wir haben aber ganz am Schluss des Highschoolguides Techniken des Kreativen Schreibens beschrieben, die prima dafür geeignet sind, um ins Schreiben zu kommen oder Ideen zu sammeln. Der Schreibprozess entspricht in seinen Phasen nämlich in weiten Teilen dem Kreativitätsprozess: Assoziativ mittels bestimmter Techniken Ideen zu sammeln lässt Dich leichter ins Schreiben kommen und erhöht die Tiefe und Qualität Deiner Texte. Überarbeitung und gar Rechtschreibprüfung solltest Du erst im Anschluss an den frei heruntergeschriebenen Text vornehmen. Wenn Du es während des Schreibens schon tust, bringst du Dich aus dem Fluss und womöglich in eine Blockade. Die Techniken zum Ideen-Sammeln wie Freewriting, ABC-Darium und Akrostichon findest Du in Phase 6 – Die Techniken und Methoden des Kreativen Schreibens.


Phase 1 – Entscheidungsfindungen
1.1 Deine Entscheidung für ein Highschooljahr – Finde vom Traumschloss zur realistischen Erwartung

Plötzlich ist er da, der Gedanke, einmal für eine längere Zeit von zu Hause wegzugehen – ins Ausland. Dabei ist egal, ob Du hierbei an die USA, China oder Australien denkst. Allem ist gemein, dass Dich das Fernweh treibt, dass Du etwas anderes kennen lernen möchtest. Austauschorganisationen freuen sich natürlich über so viele junge Menschen, die in dieses Abenteuer starten möchten. Mit interkultureller Begegnung wird das gegenseitige Verständnis der Völker gestärkt. Dennoch ist klar, dass ein Highschoolaufenthalt nicht für jeden Schüler in diesem Alter die richtige Wahl ist. Dein Schüleraustausch wird Dich mit Herausforderungen konfrontieren, die Du in Deinem bisherigen Leben noch nicht kanntest. Dein Erfolg steht im Vordergrund. Die allermeisten Schüler kommen mit dem Gedanken zurück, im Ausland „das beste Jahr“ ihres Lebens verbracht zu haben. Und genau das sollst auch Du erleben! Im Idealfall wächst Du an Deinen persönlichen Herausforderungen und entwickelst Dich zu einem global denkenden, selbstbewussten Menschen, der neben vielen wunderschönen Erfahrungen auch noch viele neue Freunde gewinnt! Grundlage hierfür ist, dass Du mit realistischen Erwartungen an Deine Zeit im Ausland herangehst und nicht mit einem Traumschloss voller Vorstellungen, die sich sehr wahrscheinlich nicht erfüllen werden und Dich enttäuscht zurücklassen.

Übung 1: Wenn Du Dir Dein Highschooljahr vorstellst

Hol Dir Papier, einen Stift und einen Wecker oder eine Stoppuhr. Setz Dich bequem hin. Atme tief durch, schließ einen Moment die Augen und finde ein Bild im Kopf, das symbolisch für Deinen Austausch steht. Du im Kreise Deiner neuen Mitschüler? Du inmitten Deiner Gastfamilie? Versuche, realistisch zu bleiben. Halte das Bild gut fest. Dann öffne die Augen, stell Dir den Wecker/die Stoppuhr auf acht Minuten. Schreib oben auf das Papier: „Ich bin sicher, dass mein Highschooljahr …“ Das ist der erste Satz für Deinen Text. Du schreibst ihn zu Ende und dann weiter, bis der Wecker klingelt. Falls Du zwischendurch weitere Inspirationen brauchst, dann beginnst Du die neuen Sätze mit: „Möglicherweise …“ oder „Ich werde …“, „Es könnte sein, dass …, „Ich wünsche mir …“

 

Bravo! Damit hast Du die erste Schreibübung schon beendet und jetzt eine bessere Vorstellung davon, wie Du Dir Dein Highschooljahr vorstellst. Diese Technik des Kreativen Schreibens, in der man ohne innere Zensur einfach herunterschreibt, welche Gedanken und Gefühle man hat, heißt übrigens Freewriting.

Du kannst auch ausführlicher werden: Ähnlich wie in der noch folgenden Übung 6 zu Deinen Zielen, kannst Du Deine Vorstellung von dem kommenden Jahr innerlich visualisieren. Beschreibe mit allen Sinnen, was Du erhoffst, und beschreibe es in kleinen Szenen: Wie Dich die Gastfamilie am Flughafen in Empfang nimmt, wie/wo ihr leben werdet, wie Du Dir den Spirit an Deiner Schule vorstellst und das Leben insgesamt, das Du in diesem Jahr führen möchtest. Stell es Dir wie ein Bild vor, das Du mit Deinen Wünschen und Hoffnungen ausmalst.


1.2 Das „beste Jahr“ Deines Lebens, aber kein Wünsch-Dir-Was-Programm

Falls Du Dir also Klettern in den Rocky Mountains vorstellst oder lockeres Beach Life in Miami, dann wird Dich dieser Satz bestimmt erst einmal überraschen: Ein Highschooljahr ist kein Urlaub!

Viele Dinge können heutzutage verwirklicht werden, wie zum Beispiel eine bestimmte Region, es kann aber beispielsweise nicht immer garantiert werden, dass Deine Gastfamilie auch Kinder hat, oder dass sie in Laufweite zur Schule lebt, oder Deine Gastmutter Zeit hat, Dich jeden Tag nach der Schule noch zu Freunden zu fahren. Je enger also Deine Vorstellungen von dem Umfeld Deines Ortes sind, umso mehr befinden wir uns im Bereich der „unrealistischen Erwartungen“. Je offener Du der Gestaltung Deines Austausches gegenüberstehst, umso realistischer sind Deine Erwartungen. Du gibst Dir und den anderen damit eine Chance, Deine Vorstellungen zu treffen und den Rahmen für Dich und ein erfolgreiches Jahr zu setzen.

Der Rahmen ist ein Bild, welches Du verinnerlichen solltest. Die Organisation kann Rahmenbedingungen schaffen. Sie kann eine Schule für Dich suchen und eine liebevolle Gastfamilie finden. Zudem stellt sie Betreuer an Deine Seite, die Dich beim Einleben in die fremde Kultur unterstützen. Wenn hier etwas nicht stimmt, können Organisationen für Abhilfe sorgen.

Das Bild in diesem Rahmen musst aber Du malen!

Übung 2: Wenn Du überlegst, ob ein Highschooljahr für Dich in Frage kommt

Schreib doch einfach auf, was passieren könnte. Das kannst Du tun, indem Du die folgenden Sätze vervollständigst. Im Kreativen Schreiben arbeitet man oft mit einem Anfangssatz oder einem Wort als Impuls. Schreib jeweils einen Absatz zu den drei Varianten:

1 Bestenfalls … erlebe ich das aufregendste Jahr meines Lebens und werde wie ein eigenes Kind in meiner Gastfamilie aufgenommen.

2 Im schlimmsten Fall … wird mich das Heimweh plagen, und ich will vorzeitig zurück.

3 In meinem Fall … habe ich wahrscheinlich kurze Heimwehanfälle, aber erlebe so viel Horizonterweiterndes und Beglückendes, dass es sich voll und ganz lohnt.

Aller Wahrscheinlichkeit nach wirst Du Dir im ersten Absatz das Glück auf Erden ausmalen, im zweiten kommen Dir ein paar Bedenken und im dritten pegelst Du Dich auf eine realistische Erwartung ein. Aber probiere es selbst, finde eigene Worte!

1.3 Eigener Wille und die Erwartungen der anderen

Immer wieder kommt es vor, dass Kinder ihren Eltern den Gefallen tun wollen, sie sich aber eigentlich nicht in der Lage fühlen, ins Ausland zu gehen. Nicht wollen ist auch in Ordnung! In Deinem Leben wird es noch viele Möglichkeiten geben, eine Zeit im Ausland zu verbringen. Wenn Du Dich jetzt noch nicht so weit fühlst, dann ist das so. Gehe nicht ins Ausland, weil „man das heutzutage so macht“, oder weil Dein Vater oder Deine Mutter selbst im Ausland waren und Du sie nicht enttäuschen willst.

Gehe ins Ausland, wenn Du willst und wenn Du bereit bist, Dich auch mit unangenehmen Situationen oder Regeln auseinanderzusetzen. Setz Dich im Vorfeld hin und versuche Dich kennen zu lernen. Wer bist Du? Was macht Dich besonders? Welche Stärken, aber auch welche Schwächen hast Du? Warum willst Du gehen, was ist Deine Motivation? Was hoffst Du zu gewinnen, und was planst Du beizutragen?

Was glaubst Du wünscht sich die Gastfamilie von Dir? Versuche auch die Vorstellungen „der anderen Seite“ so konkret wie möglich zu beschreiben. Auch wenn Du sie nicht kennst: Ein paar Dinge werden Dir sicherlich einfallen. Vielleicht kannst Du bei dieser Aufgabe auch schon berücksichtigen, dass in Deinem Traumland manche Dinge anders gehandhabt werden als bei uns. Kirchgänge beispielsweise, oder Kleiderordnungen.

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