Gedichte und Geschichten zur Weihnachtszeit

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Unser Schneemann

Heute baun wir einen Schneemann,

so mit allem Drum und Dran.

Er kriegt Hut und Stock und Pfeife,

sieht dann aus wie’n echter Mann.

Erst rolln wir ’ne Riesenkugel

für den dicken Schneemannbauch,

etwas kleiner ist die nächste,

die kommt drauf und hält dort auch.

Für den Kopf gibt’s eine dritte,

schon sieht er ganz stattlich aus,

noch zwei dicke Knubbelarme

wachsen aus den Seiten raus.

Dann das Schmücken, das macht Laune,

Möhrennase, lang und rund,

und zwei schwarze Kohleaugen,

einen Hagebuttenmund.

Auf den Kopf kommt Opas

Krempenhut in dunkelbraun.

Noch ’ne Pfeife und ein Besen,

tolle ist er anzuschaun.

Sogar Seppl, unser Dackel,

findet diesen Schneemann fein,

wedelt freundlich mit dem Schwänzchen,

und dann hebt er gar ein Bein.


Schneemann Adolar

Der dicke Schneemann Adolar,

im Garten vor dem Haus,

der sieht seit ein paar Tagen schon

ganz miesepetrig aus.

Wir haben lange überlegt:

Was fehlt dem Adolar? –

Er langweilt sich, so ganz allein.

Das ist doch sonnenklar!

Er hätt’ so gern ’ne Schneemannfrau,

hübsch weiß und kugelrund,

mit einem schicken Hütchen auf

und Hagebuttenmund.

Wir haben seinen Wunsch erfüllt,

uns gleich ans Werk gemacht,

Und da hat unser Adolar

auch wieder froh gelacht.

„Na schaut doch, dieses Schneemannpaar,

ist das nicht wunderschön?“

Das sagen alle Leute, die

bei uns vorübergehn.


Wir gehen Rodeln

Hurra, nun hat es endlich

mal richtig toll geschneit!

Mein Schlitten und die Skier

stehn lange schon bereit.

Heut’ wolln wir rodeln gehen,

das ist so ausgemacht.

Und dabei gibt’s natürlich auch

’ne zünftige Schneeballschlacht.

Wir ziehen mit den Schlitten

zu unserm Rodelhang.

Der ist schon ganz schön fetzig,

so glatt und steil und lang.

Wir rodeln um die Wette,

allein, zu zweit und auch

paar Schlitten angekoppelt,

und manchmal auf dem Bauch.

Natürlich kann’s passieren,

wir landen mal im Schnee,

weil unsre Fuhre kippte.

Doch das tut gar nicht weh.

Am Ende sehn wir alle

dann wie Schneemänner aus

und ziehen unsre Schlitten

vergnügt und müd’ nach Haus.



Weihnachtsmann

„Von drauß’ vom Walde komm ich her,

ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr.“

Das wisst ihr ja, ihr lieben Leute,

drum mache ich’s mal anders heute,

erzähl’ euch was vom Nikolaus

und seinem großen Märchenhaus.

Das steht auf einem hohen Berge

und drinnen wohnen viele Zwerge,

die basteln all die schönen Sachen,

die guten Kindern Freude machen.

Und kommt das Weihnachtsfest heran,

dann packt der liebe Weihnachtsmann

den Schlitten voll mit bunten Päckchen,

mit Teddys, Puppen, warmen Jäckchen.

Er spannt die braven Schimmel an

und fährt durch den verschneiten Tann.

In jeder Stadt, in jedem Haus,

teilt er nun seine Gaben aus.

Und alle Kinder sagen dann:

„Hab Dank, du lieber Weihnachtsmann!“


Engel und Bergmann

Ich fehl’ in keiner eurer Stuben,

mich mögen Eltern, Mädchen, Buben.

Als Lichterengel kennt ihr mich,

ich schmücke jeden Weihnachtstisch.

Symbolfigur für Glück und Frieden,

so dreh ich mich auf Pyramiden,

bin mal aus Wachs, mal aus Papier,

stets schön bemalt, man sieht es hier.

Am liebsten – und das sag ich stolz –

bin ich aus edlem Fichtenholz,

im Erzgebirge schön gedrechselt,

bemalt von Könnern, unverwechselt

seh’ ich dann aus. Ihr seht mir’s an,

und krieg noch einen schönen Mann.

Bergmann und Engel sind fürwahr

seit eh und je ein stattlich Paar.

Wir bringen mit dem Lichterschein

Freude und Glück ins Haus hinein.

Der Bergmannsgruß heißt ja „Glückauf“,

und wenn der Bergmann fuhr herauf

nach schwerer Arbeit dort im Schacht,

ans helle Licht nach dunkler Nacht,

dann pries er jedes Mal sein Glück,

das ihn gesund geführt zurück.

Ich trage meine Tracht mit Stolz – bin

Bergmann, wenn auch nur aus Holz.

Räuchermann

Ich bin ein echter Räuchermann,

das seht ihr meiner Nase an.

Ich rauche früh, ich rauche spät,

und nichts mir übers Pfeifchen geht.

Ein Räuchermann, der ist bekannt

bei Groß und Klein, in Stadt und Land.

Mal bin ich Rastelbinder, Jäger,

Pilzsucher oder Schornsteinfeger.

Ich komm in vielerlei Gestalt,

doch niemals ohne Pfeife halt.

Weihrauch und Myrrhen kann ich rauchen,

auch Rosen, Zimt und Nelken schmauchen.

Und kommt die Weihnachtszeit heran,

bin ich ein vielbegehrter Mann.

Ich riech’ so gut, was soll man machen,

ihr braucht da gar nicht so zu lachen.

Und Oma schmeckt der Kaffee nicht,

blas’ ich nicht Rauch ihr ins Gesicht.


Wichtelmann

Ich bin der kleine Wichtelmann

und helf’ dem lieben Weihnachtsmann.

Ich schiebe ihm den Schlitten,

da muss er nicht lang bitten.

Dann pack ich ihm die Päckchen ein

und binde bunte Schleifchen fein.

Ich koch’ auch mal ein Süppchen

für Teddys und für Püppchen.

Und gibt’s Bonbons und Zuckerstang,

dann lutsch’ ich selber stundenlang.

Ist dann die Weihnachtszeit vorbei,

krieg’ ich vom Ruprecht wieder frei.

Dann kriech’ ich in mein Häuschen

Und schlafe wie ein Mäuschen.


Nussknacker

Zwar bin ich stattlich, groß und schön,

doch meistens grimmig anzusehn,

bin manchmal Förster, Polizist,

komm’ auch als Räuber Itzenplitz.

Nussknackerkönig bin ich gern,

so kennt man mich in Nah und Fern.

Ich knacke jede harte Nuss

mit meinen Zähnen, wenn ich muss.

Doch freut’s mich auch, wenn Kinder lachen

und mit mir ihre Späße machen.

Ich bin gedrechselt, ganz aus Holz,

und meine Zähne sind mein Stolz,

gehör in jede Weihnachtsstube.

Doch ärgert mich ein böser Bube,

dann beiß’ ich auch mal kräftig zu

und hab dann endlich meine Ruh!


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