Buch lesen: «Insolvenzstrafrecht»
Insolvenzstrafrecht
Begründet von
Prof. Dr. Gerhard Dannecker Universität Heidelberg
Thomas C. Knierim Rechtsanwalt in Mainz
Bearbeitet von
Prof. Dr. Gerhard Dannecker Universität Heidelberg
Thomas C. Knierim Rechtsanwalt in Mainz
Dr. Andrea Hagemeier Hessisches Ministerium der Justiz
Dr. Robin Smok Rechtsanwalt in Wiesbaden
3., neu bearbeitete Auflage
Insolvenzstrafrecht › Herausgeber
Praxis der Strafverteidigung Band 24 |
Begründet von |
Rechtsanwalt Dr. Josef Augstein (†), Hannover (bis 1984) Prof. Dr. Werner Beulke, Passau Prof. Dr. Hans Ludwig Schreiber, Göttingen (bis 2008) |
Herausgegeben von |
Prof. Dr. Werner Beulke, Passau Rechtsanwalt Prof. Dr. Dr. Alexander Ignor, Berlin |
Schriftleitung |
Rechtsanwalt (RAK München und RAK Wien) Dr. Felix Ruhmannseder, Wien |
Insolvenzstrafrecht › Autoren
Prof. Dr. Gerhard Dannecker ist Direktor des Instituts für deutsches, europäisches und internationales Strafrecht und Strafprozessrecht an der Universität Heidelberg.
Kontakt: dannecker@jurs.uni-heidelberg.de
Thomas C. Knierim ist Rechtsanwalt in Mainz. Rechtsanwälte Knierim & Kollegen, Wallstraße 1, 55122 Mainz. Kontakt: knierim@knierim-rechtsanwaelte.de
Dr. Andrea Hagemeier ist tätig beim Hessischen Ministerium der Justiz.
Dr. Robin Smok ist Rechtsanwalt in Wiesbaden. ZIMMERMANN | SMOK Rechtsanwälte, Kaiser-Friedrich-Ring 82, 65185 Wiesbaden. Kontakt: smok@wi-strafrecht.de
Impressum
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Vorwort der Herausgeber
Mit der nunmehr dritten Auflage bekräftigt der vorliegende Band seinen festen Platz in der Reihe „Praxis der Strafverteidigung“.
Das Insolvenzstrafrecht ist nach wie vor eine Materie von hoher praktischer Relevanz, die zugleich hohe juristische Anforderungen an diejenigen stellt, die damit befasst sind, nicht zuletzt an die Strafverteidigung. Das Buch ist ein hervorragendes Hilfsmittel, ein angemessenes Verständnis der Materie und die erforderlichen Spezialkenntnisse zu erlangen. Die 3. Auflage bringt den Rechtsstoff auf den neuesten Stand. Sie berücksichtigt namentlich die Neuregelungen der zweiten und dritten Stufe der Insolvenzrechtsreform (2014/2018).
Unverändert geblieben ist der anwendungsfreundliche Aufbau des Buches. Im Anschluss an eine umfängliche Darstellung der Grundlagen, die mit dem Gegenstand und den Besonderheiten des Insolvenzstrafrechts vertraut macht (Teil 1), präsentieren die Verfasser die Einzelheiten der Materie bezogen auf die typischen Beratungssituationen der Verteidigung: das Stadium der Krise (Teil 2) und das Stadium der Insolvenz selbst (Teil 3). Eine ausführliche Handreichung zur Verteidigung der professionell an Sanierung und Insolvenz Beteiligten (Teil 4) rundet die Darstellung ab.
Die konsequente Ausrichtung des Buches auf die praktischen Beratungserfordernisse und -bedürfnisse versetzt den Verteidiger und die Verteidigerin in die Lage, sich in jeder Situation im wahrsten Sinne zurecht zu finden und angemessenen Rechtsrat zu erteilen. Dazu trägt bei, dass die Autoren die rechtlichen Regelungen sehr verständlich und von ihrer jeweiligen Zielsetzung her erläutern, dass sie sich nicht auf die Darstellung der Insolvenzstraftaten im engeren Sinne beschränken, sondern auch auf mögliche Begleitdelikte eingehen und dass sie die wirtschaftlichen Hintergründe, Interessen und Problemlagen nicht aus den Augen verlieren. Das Buch gewinnt damit den Charakter einer Einführung in das Wirtschaftsstrafrecht – zu recht, denn Insolvenzen bilden nicht nur einen häufigen Anlass für Wirtschaftsstrafverfahren, sondern oftmals auch den zentralen wirtschaftlichen Bezugspunkt der strafrechtlichen Bewertung möglicher Wirtschaftsstraftaten.
Dem Autorenteam sei für seine Arbeit herzlich gedankt und dem Buch der verdiente Erfolg gewünscht.
Im Januar 2018
Passau
Werner Beulke
Berlin
Alexander Ignor
Vorwort
Insolvenz und Bankrott stehen als Synonyme für vielfältige wirtschaftliche, rechtliche und soziale Probleme eines Unternehmenszusammenbruchs. In der unmittelbaren Aufarbeitung von Unternehmensinsolvenzen richtet sich der Blick der Gläubiger und der Insolvenzverwaltung rückwärts auf die Gründe des Niedergangs eines Unternehmens. Die Ursachenklärung – seien es gesamtwirtschaftliche Entwicklungen, unternehmerische Fehlentscheidungen oder auch kriminelles Handeln – avanciert zum wichtigsten Instrument für die Bestimmung einer strafrechtlichen Verantwortung wie auch der zivilrechtlichen Haftung der Personen, die bisher die Unternehmensgeschicke bestimmt haben. Um die Insolvenzmasse zu mehren und etwaige Forderungsverluste bei den Verursachern des Zusammenbruchs einzufordern, sind in den letzten rund fünfzehn Jahren zahllose Streitigkeiten mit Geschäftsleitungsorganen, Gesellschaftern und Beratern in straf- und zivilrechtlichen Verfahren geführt worden, die vielfach zu Änderungen der Gesetze oder zu einer Neupositionierung der Rechtsprechung geführt haben.
Das Handbuch soll dem in der Verteidigungspraxis tätigen Rechtsanwalt deshalb nicht nur einen aktuellen strafrechtlichen Aufriss über das Insolvenzstrafrecht und seine Bezüge zu den Vermögens- und Informationsdelikten geben. Es schlägt einen Bogen von der dogmatischen Durchdringung des Insolvenzstrafrechts hin zu einer an der Praxis orientierten Darstellung, bei der die Akzessorietät der Strafnormen zu den zivilrechtlichen Bezügen, d.h. zum Unternehmens-, Arbeits-, Haftungs- und Insolvenzrecht, deutlich wird. So können auch Praktiker aus den Bereichen der Insolvenzverwaltung und der Finanzwelt ihre jeweilige Fallkonstellation analysieren. Der in der Unternehmenskrise beratende Rechtsanwalt muss eine etwaige Mitverantwortung bei der Sanierung oder Rechtsgestaltung kennen. Auch ein finanzierendes Kreditinstitut sollte sich der haftungs- und strafrechtlichen Grenzen der eigenen Tätigkeit bewusst sein, wie sich auch ein Insolvenzverwalter einer besonderen strafrechtlichen (Mit-)Verantwortlichkeit für Fehlentscheidungen zu Lasten der Insolvenzmasse stellen muss.
Für die tatkräftige Unterstützung bei der Entstehung der dritten Auflage möchten wir uns besonders bei Frau Ludmila Hustus, LL.M. Eur., Mag. rer. publ., und Herrn Markus Schaupp bedanken.
Heidelberg und Mainz im Oktober 2017
Prof. Dr. Gerhard Dannecker
Rechtsanwalt Thomas Knierim
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Herausgeber
Vorwort
Abkürzungsverzeichnis
Teil 1 Grundfragen des Insolvenz- und Insolvenzstrafrechts
A.Praktische Bedeutung der Insolvenzen und ihre Bedeutung für die strafrechtliche Praxis
I.Allgemeiner Überblick zur Insolvenzentwicklung in Deutschland
II.Überblick über die einzelnen Insolvenzstraftaten
III.Kriminalstatistische Entwicklungen im Bereich des Insolvenzstrafrechts
IV.Praktische Bedeutung des insolvenzrechtlichen Gläubigerschutzes
B.Historische Entwicklung
I.Entwicklung des Konkurs-/Insolvenzstrafrechts auf nationaler Ebene
1.Erstes Gesetz zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität vom 29.7.1976 (1. WiKG)
2.Alternativ-Entwurf „Straftaten gegen die Wirtschaft“
3.Gesetz über die Sicherung der Bauforderungen (Bauforderungssicherungsgesetz – BauFordSiG)
4.Einführungsgesetz zur Insolvenzordnung vom 5.10.1994 und Gesetz zur Änderung des Einführungsgesetzes zur Insolvenzordnung und anderer Gesetze vom 19.12.1998
5.Gesetz zur Änderung der Insolvenzordnung und anderer Gesetze vom 26.10.2001 und Gesetz zur Vereinfachung des Insolvenzverfahrens vom 13.4.2007
6.Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen
7.Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG)/Gesetz zur Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens und zur Stärkung der Gläubigerrechte/Gesetz zur Erleichterung der Bewältigung von Konzerninsolvenzen
II.Entwicklung des Konkurs-/Insolvenzstrafrechts auf europäischer Ebene
C.Geschützte Rechtsgüter und Systematik des Insolvenzstrafrechts
I.Geschützte Rechtsgüter der Insolvenzdelikte
1.Schutz individueller Rechtsgüter
2.Schutz überindividueller (sozialer) Rechtsgüter
3.Bedeutung der Rechtsgutsdiskussion für die strafrechtliche Praxis
II.Systematik der Insolvenzdelikte
III.Sonderdelikte
1.Schuldner
2.Geschäftsführer und vertretungsberechtigte Gesellschafter
3.Faktischer Geschäftsführer
4.Teilnahme
D.Grundbegriffe der Insolvenz
I.Strafrechtlich relevante Begriffe und ihre Definition
1.Krise als Oberbegriff
2.Überschuldung
a)Der insolvenzrechtliche Überschuldungsbegriff
b)Der strafrechtliche Überschuldungsbegriff
3.Zahlungsunfähigkeit
a)Die insolvenzrechtliche Zahlungsunfähigkeit
b)Der strafrechtliche Krisenbegriff der Zahlungsunfähigkeit
4.Drohende Zahlungsunfähigkeit
a)Der insolvenzrechtliche Begriff der drohenden Zahlungsunfähigkeit
b)Das strafrechtliche Krisenmerkmal der drohenden Zahlungsunfähigkeit
5.Keine strikte Insolvenzrechtsakzessorietät der Krisenbegriffe des § 283 StGB
II.Umfeldbedingungen
1.Markteinflüsse, Unternehmensfinanzierung, Sozialstruktur
2.Gesellschafter und Gläubiger
3.Auslandsinsolvenz
E.Das Insolvenzverfahren
I.Einführung
1.Änderungen auf Grund des Gesetzes zur Vereinfachung des Insolvenzverfahrens
2.Zulässigkeit, Voraussetzungen, Ablauf und Wirkungen eines Insolvenzverfahrens
3.Strafrechtliche Konsequenzen der Eröffnung des Insolvenzverfahrens
II.Insolvenzgericht
III.Insolvenzverwaltung
1.Verwaltung und Verwertung
a)Sicherung der Insolvenzmasse
b)Entscheidung über die Verwertung
c)Gegenstände mit Absonderungsrechten
2.Befriedigung der Insolvenzgläubiger und Einstellung des Verfahrens
a)Feststellung der Forderungen
b)Verteilung der Insolvenzmasse
c)Einstellung des Insolvenzverfahrens
3.Der Insolvenzverwalter als Erkenntnisquelle
IV.Stellung der Gläubiger, insbesondere öffentlicher Stellen und der Sozialversicherung
1.Das Finanzamt als Gläubiger des Gemeinschuldners
2.Sozialamt und Sozialversicherungsträger als Gläubiger eines Schuldners
a)Sozialamt und Sozialversicherungsträger als Gläubiger eines Schuldners in der Insolvenz
b)Das Sozialamt als Gläubiger eines Schuldners vor der Insolvenz
c)Der Sozialversicherungsträger als Gläubiger eines Schuldners vor der Insolvenz
V.Stellung des Schuldners im Insolvenzverfahren
1.Verlust von Rechten
2.Auferlegung von Pflichten
a)Auskunftspflichten des Schuldners
b)Mitwirkungspflichten des Schuldners
c)Sonstige Pflichten des Schuldners
F.Verzahnung von Insolvenzrecht und Insolvenzstrafrecht
I.Normauslegung und Normausfüllung
1.Blankettgesetzgebung
2.Tatbestandliche Bestimmtheit
3.Leichtfertige Begehungsweise/Berufsfahrlässigkeit im Wirtschaftsstrafrecht
II.Wahrheitsermittlung und Selbstbelastungsfreiheit
1.Selbstbelastungsfreiheit
2.Beweisverbote
a)Allgemein
b)Besonderheiten im Insolvenzstrafrecht
aa)Der Gemeinschuldnerbeschluss des Bundesverfassungsgerichts
bb)Beweisverwendungsverbot des § 97 Abs. 1 S. 3 InsO
c)Beweisverwertungsverbote bei Urteilsabsprachen
III.Sicherung der Masse durch Außenstehende, Eingriffe in die Unternehmensorganisation
1.Sicherung der Masse durch Außenstehende
a)Bildung eines Gläubigerpools
aa)Vom Poolvertrag im Allgemeinen und dem Sicherungspool im Besonderen
bb)Der Bankenpool
(1)Grundlagen
(2)Der krisengeborene Sanierungspool
(3)Der krisengeborene Verwertungspool
cc)Privat- und insolvenzrechtliche Gesichtspunkte
dd)Resümee
b)Einrichtung eines Gläubiger-Fonds
c)Gründung von Auffang-, Sanierungs- oder Betriebsübernahmegesellschaften
2.Eingriffe in die Unternehmensorganisation
IV.Maßnahmen zur Massesicherung und zur Befriedigung von Gläubigern
1.Insolvenzanfechtung
2.Absonderung
3.Aussonderung
V.Auswirkungen der Insolvenz auf die soziale Stellung des Mandanten
1.Bonitätsverschlechterungen
2.Beschränkungen bei öffentlichen Aufträgen
3.Beschränkung der Berufsfreiheit
4.Versagung der Restschuldbefreiung
G.Prozessuale Besonderheiten
I.Ermittlungsanlässe
1.Betriebswirtschaftliche Prüfungen
2.Auswertung wirtschaftskriminalistischer Beweiszeichen
3.Strafanzeige
a)Überlegungen im Vorfeld
b)Anforderungen an den Inhalt einer Strafanzeige
c)Rechtsmissbräuchliche Anzeigen
d)Konsequenzen einer Strafanzeige
4.Selbstanzeige des Schuldners
5.Zufallsfunde im Sinne von § 108 Abs. 1 StPO
6.Sonstige Ermittlungsanlässe
II.Untersuchungsspektrum
1.Auswertung von Betriebsprüfungen
2.Auswertung von Angaben im Insolvenzverfahren gemäß § 97 InsO
3.Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden mit anderen Institutionen
a)Zusammenarbeit mit öffentlichen Institutionen auf nationaler Ebene
aa)Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
bb)Bundeszentralamt für Steuern
cc)Informationszentrale für den Steuerfahndungsdienst beim Finanzamt Wiesbaden I, IZ-SteuFa
dd)Bundesagentur für Arbeit (BfA)
ee)Industrie- und Handelskammern (IHK)
b)Zusammenarbeit mit privaten Institutionen auf nationaler Ebene
aa)Telekommunikationsanbieter
bb)Institutionen der freiwilligen Selbsthilfe
(1)Deutscher Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität e. V. (DSW)
(2)SCHUFA Holding AG
(3)Verband der Vereine Creditreform e.V
(4)Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände
c)Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen
aa)Europäisches Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF)
bb)Europäisches Justizielles Netz für Strafsachen (EJN)
cc)Einheit für justizielle Zusammenarbeit der Europäischen Union (Eurojust)
dd)Europäisches Polizeiamt (EUROPOL)
ee)Wirtschaftsprüferkammer
4.Auswertung von Erkenntnissen aus der Vernehmung des Beschuldigten
5.Auswertung von Erkenntnissen aus der Vernehmung von Zeugen
a)Auskunftsverweigerungsrecht eines Zeugen gemäß § 55 StPO
aa)Bei Vorliegen eines rechtskräftigen Urteils
bb)Bei fehlender Rechtskraft bezüglich des Straf- bzw. sonstigen Rechtsfolgenausspruchs
cc)Bei Vorliegen eines rechtskräftigen Freispruchs
b)Sachverhaltsaufklärung im Ermittlungsverfahren durch Fragebögen an Zeugen
III.Eingriffsbefugnisse
1.Durchsuchung und Beschlagnahme gemäß §§ 94 ff. StPO
a)Durchsuchung und Beschlagnahme in Privatwohnungen
b)Durchsuchung und Beschlagnahme in Geschäftsräumen
aa)In §§ 52 ff. StPO bezeichnete Personen
bb)Beschlagnahmefreie Gegenstände nach § 97 Abs. 1 StPO
cc)Ander-/Treuhandkonten
dd)Grenzen des Beschlagnahmeverbots
(1)Der Zeugnisverweigerungsberechtigte wird zum Beschuldigten
(2)Teilnahmeverdacht
(3)Buchhaltungs- und Geschäftsunterlagen als Tatwerkzeuge nach § 97 StPO
ee)Beschlagnahme von Unterlagen beim Syndikusanwalt
ff)Entbindung von der Schweigepflicht
(1)Entbindung durch das Geschäftsleitungsorgan der Insolvenzschuldnerin
(2)Entbindung durch den Insolvenzverwalter
(3)Entbindung durch den Insolvenzverwalter in Verbindung mit dem beschuldigten Geschäftsführer einer GmbH
(4)Stellungnahme
(5)Faktische Geschäftsführung
(6)Sonderfall: Beschlagnahme von Mandantenunterlagen beim Berater
(7)Belehrung
gg)Folgen des Beschlagnahmeverbots
hh)Beschlagnahme von Behördenakten (§ 96 StPO)
ii)Teilnahme eines Wirtschaftsreferenten
2.Beweissicherung im EDV-Bereich
a)Die Rolle der EDV-Beweissicherung
b)Durchsuchungen im EDV-Bereich
aa)Betroffene
bb)Inbetriebnahme von EDV-Anlagen
cc)Programmnutzung
dd)Umfang und Grenzen der Durchsuchungsbefugnisse
ee)Durchsuchungen mit Auslandsbezug
ff)Ausführung der Durchsuchung
gg)Durchsicht von Unterlagen
c)Beschlagnahme von Computerdaten
d)Strafprozessuale Mitwirkungspflichten
aa)Mitwirkungspflichten der Telekommunikationsdienstleister
bb)Zeugenpflicht
cc)Editionspflicht (§ 95 StPO)
3.Telekommunikationsüberwachung gemäß §§ 100a ff. StPO
a)Heimliche Überwachung der Telekommunikation im IT-System (sog. „Quellen-TKÜ“)
aa)Anwendungsbereich und Grundrechtsrelevanz
bb)Anordnungsvoraussetzungen
cc)Mitwirkungspflichten von Telekommunikationsdienstleistern
dd)Durchführung der Quellen-TKÜ
ee)Verfassungsrechtliche Bedenken
b)Online-Durchsuchung
c)Schutz des Kernbereichs privater Lebensgestaltung und Zeugnisverweigerungsrecht
d)Verfahren
e)Erhebung von Verkehrsdaten
f)Technische Ermittlungsdaten bei Mobilfunkendgeräten
g)Bestandsdatenauskunft
h)Durchsicht von Papieren und elektronischen Speichermedien
IV.Wahrung von Verteidigungsinteressen, Pflichtverteidigung
1.Stellung und Funktion des Verteidigers in Wirtschaftsstrafsachen
a)Besonderheiten bei Wirtschaftsstrafsachen
b)Sockelverteidigung
c)Unternehmensvertretung
2.Recht zur Stellung von Beweisanträgen
a)Inhalt des Beweisantrags
b)Form des Beweisantrags
c)Zeitpunkt der Antragstellung
d)Beweisermittlungsantrag
e)Ablehnungsbeschluss
f)Präsente Beweismittel
3.Einzelfragen zur Akteneinsicht
a)Rechte des Beschuldigten bei Versagung der Akteneinsicht im Ermittlungsverfahren
b)Das Recht zur Akteneinsicht im Ausgangsverfahren nach Verfahrenstrennung
c)Die Beschuldigtenanhörung vor Erteilung der Akteneinsicht an den Verletzten
d)Einsicht in so genannte „Spurenakten“
4.Besonderheiten der Pflichtverteidigung
V.Übernahme verfahrensfremder Ergebnisse
1.Private Ermittlungen des Geschädigten
a)Inhalt
b)Herkömmliche private Ermittlungen
aa)Zulässigkeit und Grenzen
bb)Verwertbarkeit der Ergebnisse
c)Compliance
2.Eigene Ermittlungen des Verteidigers
Teil 2 Verteidigung des Gemeinschuldners wegen Straftaten in der Unternehmenskrise
A.Insolvenzverschleppung, § 15a InsO
I.Einführung und Überblick
1.Normzweck
2.Historische Entwicklung
3.Praktische Bedeutung
II.Strafbarkeit wegen Insolvenzverschleppung
1.Objektive Voraussetzungen
a)Tatbestandsrelevante Gesellschaftsformen
b)Insolvenzgründe
c)Antragsverpflichtete
d)Antragsfrist und Antragsform
2.Subjektive Voraussetzungen
a)Vorsatz
b)Fahrlässigkeit
3.Rechtswidrigkeit
4.Schuld
5.Täterschaft und Teilnahme
6.Versuch, Vollendung und Beendigung
7.Strafrahmen
8.Verjährung
9.Konkurrenzen
III.Firmenbestattungen
1.Praktische Bedeutung
2.Strafbarkeit
a)Insolvenzverschleppung
b)Strafbarkeit nach weiteren Straftatbeständen
IV.Auslandsgesellschaften
V.Weitere Strafbarkeitsrisiken für den Geschäftsführer
1.Objektive Voraussetzungen
2.Subjektive Voraussetzungen
3.Strafrahmen und Verjährung
VI.Taten vor dem 1.11.2008 und ergänzende Regelungen durch das MoMiG
VII.Praxis der anwaltlichen Beratung
1.Strafrechtliche Situationsanalyse
2.Allgemeine Prüfungsaufgaben des strafrechtlichen Beraters/Verteidigers
3.Klärung der Unternehmenssituation
4.Beratung und Belehrung über die Pflichten der Unternehmensorgane
a)Pflichten der Geschäftsführungs- und Kontrollorgane
b)Faktischer Geschäftsführer, Strohmann
c)Mehrgliedrige Organe, Gesamtverantwortung
d)Gesellschafter
e)Pflicht zum Krisenmanagement
f)Sanierungspflicht
g)Zahlungsverbote
h)Insolvenzantragspflicht
B.Untreue, § 266 StGB
I.Strafbarkeit wegen Untreue
1.Allgemeines
2.Missbrauchstatbestand
a)Wirksame Verfügungs- oder Verpflichtungsbefugnis
b)Fremdes Vermögen
c)Fremdnützige Vermögensbetreuungspflicht
d)Tathandlung
e)Einverständnis
f)Kausalität
3.Treuebruchtatbestand
a)Pflicht zur Wahrnehmung fremder Vermögensinteressen
b)Qualifizierte Vermögensbetreuungspflicht
c)Tathandlung
d)Einverständnis
e)Kausalität
4.Vermögensschaden
a)Allgemeines
b)Fallgruppen
5.Subjektive Tatseite
a)Vorsatz
b)Irrtum
6.Versuch, Vollendung, Beendigung
7.Täterschaft, Teilnahme
8.Strafantrag
9.Konkurrenzen
10.Rechtsfolgen
II.Fallgruppen, Besonderheiten
1.Unterlassene Vermögensmehrung
2.(Schadensgleiche) Vermögensgefährdung
3.„Schwarze Kassen“
4.Cash-Pooling im Konzern
5.Zuwendungen an Dritte
a)Begriffsbildung
b)Abgrenzung der Untreue zu Korruptionsdelikten
6.Risikogeschäfte
7.Existenzvernichtung
III.Praxis der anwaltlichen Beratung
1.Haftungs- und Strafbarkeitsprobleme
2.Verteidigungsgrundlagen und -umfang
a)Mandatsannahme und Verteidigungsauftrag
b)Sachverhaltsklärung
c)Rechtsbesorgung und Vertretung
d)Beratung über Verhaltenspflichten
e)Schutzpflichten des Anwaltes
C.Betrug
I.Bedeutung
II.Tatbestandsvoraussetzungen
1.Täuschung über Tatsachen
2.Täuschungsbedingter Irrtum
3.Vermögensverfügung
4.Vermögensschaden
5.Subjektive Voraussetzungen
6.Täterschaft, Zurechnung
7.Vollendung und Beendigung
8.Strafrahmen, Nebenfolgen
D.Weitere Delikte im Umfeld der Insolvenzen
I.Finanzierung geschäftlicher Aktivitäten, §§ 264 ff. StGB
1.Subventionsbetrug, § 264 StGB
a)Einführung
b)Tatbestandsvoraussetzungen
c)Täterschaft und Teilnahme
d)Tathandlungen
e)Strafverfolgung
2.Versicherungsmissbrauch, § 265 StGB
a)Einführung
b)Tatbestand
c)Subsidiarität
3.Kreditbetrug, § 265b StGB
a)Einführung
b)Beteiligte am Finanzierungsgeschäft
c)Falsche schriftliche Angaben für einen Kreditvertrag
d)Generelle Eignung zur Beeinflussung der Kreditentscheidung
e)Täterschaft und Teilnahme
f)Versuch, tätige Reue
g)Konkurrenz zu § 263 StGB
4.(Kredit-)Betrug, § 263 StGB
a)Täuschung über Tatsachen
b)Täuschungsbedingter Irrtum
c)Vermögensverfügung und Vermögensschaden
d)Subjektive Voraussetzungen
e)Versuch, Vollendung und Beendigung
f)Besonders schwerer Fall
g)Täterschaft und Teilnahme
II.Beitragsvorenthaltung, § 266a StGB
1.Arbeitgeber als Täter von § 266a Abs. 1–3 StGB
2.Arbeitnehmer als Beteiligte von § 266a Absätze 1–3 StGB
3.Beiträge zur Sozialversicherung als Tatmittel
4.Nichtabführen von Arbeitnehmerbeiträgen
5.Unmöglichkeit der Zahlung
6.Nichtabführen von Arbeitgeberbeiträgen
a)Unrichtige Mitteilungen des Arbeitgebers über die Versicherungsschuld
b)Unterlassen von Mitteilungen
7.Sonstige Lohneinbehalte
8.Vorsatz, Irrtum und Einwilligung
9.Versuch, Vollendung, Beendigung
10.Selbstanzeige, persönliche Straffreiheit
11.Konkurrenzen
III.Steuerhinterziehung, § 370 AO
1.Steuerliche Pflichten
2.Strafbarkeit
Teil 3 Verteidigung des Gemeinschuldners wegen Straftaten im Insolvenzstadium
A.Schmälerungen der Masse (§ 283 Abs. 1 Nrn. 1–4 StGB)
I.Zahlungseinstellung oder Eröffnung oder Ablehnung des Insolvenzverfahrens als objektive Strafbarkeitsbedingung
II.Zusammenhang zwischen Bankrotthandlung, Krise und objektiver Strafbarkeitsbedingung
III.Beeinträchtigung von Vermögensbestandteilen gemäß § 283 Abs. 1 Nr. 1 StGB
1.Strafrechtliche Organ- und Vertreterhaftung nach § 14 StGB
2.Vermögensbestandteile als taugliche Tatobjekte
a)Sachen, Rechte und Ansprüche
b)Immaterielle und sonstige Vermögensrechte
c)Belastete Vermögensteile
3.Beiseiteschaffen
4.Verheimlichung
5.Zerstörung, Beschädigung, Unbrauchbarmachen
IV.Spekulationsgeschäfte und unwirtschaftliche Ausgaben gemäß § 283 Abs. 1 Nr. 2 StGB
1.Verlust-, Spekulations- und Differenzgeschäfte
2.Unwirtschaftliche Ausgaben, Spiel und Wette
V.Waren- und Wertpapierverschleuderung gemäß § 283 Abs. 1 Nr. 3 StGB
1.Kreditierte Waren und Wertpapiere als taugliche Tatobjekte
2.Veräußerung unter Verstoß gegen den Wirtschaftlichkeitsgrundsatz
VI.Vortäuschen von Rechten Dritter und Anerkennung fremder Rechte (Scheingeschäfte) gemäß § 283 Abs. 1 Nr. 4 StGB
1.Rechte als taugliche Tatobjekte
2.Vortäuschung oder Anerkennung
B.Veränderung der Aufzeichnungen (§ 283 Abs. 1 Nrn. 5–7 StGB)
I.Überblick
II.Verletzung der Buchführungspflicht gemäß § 283 Abs. 1 Nr. 5 StGB
1.Verpflichtung zum Führen von Handelsbüchern
a)Handelsbücher als Tatobjekte
b)Buchführungspflicht
2.Unterlassung der Buchführung
3.Mangelhafte Buchführung
4.Unmöglichkeit der Handlungspflichterfüllung
III.Unterdrücken von Handelsbüchern gemäß § 283 Abs. 1 Nr. 6 StGB
1.Handelsbücher und sonstige Unterlagen als taugliche Tatobjekte
2.Tatbestandliche Beeinträchtigungshandlungen
3.Erschwerung der Übersicht über den eigenen Vermögensstand
IV.Verletzung der Bilanzierungspflicht gemäß § 283 Abs. 1 Nr. 7 StGB
1.Mangelhaftigkeit der Bilanzaufstellung
a)Bilanzbegriff
b)Mangelhaftigkeit der Bilanz
2.Unterlassung einer rechtzeitigen Bilanz- und Inventaraufstellung
a)Bilanzen und Inventare
b)Tathandlung
C.Sonstige Veränderungen (§ 283 Abs. 1 Nr. 8 StGB)
I.Verringerung des Vermögensstandes gemäß § 283 Abs. 1 Nr. 8, 1. Alt. StGB
II.Verheimlichen oder Verschleiern der wirtschaftlichen Verhältnisse gemäß § 283 Abs. 1 Nr. 8, 2. Alt. StGB
D.Herbeiführung der wirtschaftlichen Krise (§ 283 Abs. 2 StGB)
E.Verletzung der Buchführungspflicht (§ 283b StGB)
F.Besonders schwere Fälle (§ 283a StGB)
I.Handeln aus Gewinnsucht (Nr. 1)
II.Gefährdung vieler Personen (Nr. 2)
1.Gefahr des Vermögensverlustes (1. Alt.)
2.Wirtschaftliche Not des Opfers (2. Alt.)
III.Sonstige besonders schwere Fälle
G.Gläubigerbegünstigung (§ 283c StGB)
H.Schuldnerbegünstigung (§ 283d StGB)
I.Insolvenzdelikte im weiteren Sinne
I.Vereitelung des Gläubigerzugriffs
1.Vereitelung der Zwangsvollstreckung gemäß § 288 StGB
a)Allgemeines
b)Begünstigter
c)Drohende Zwangsvollstreckung
d)Vereitelte Vollstreckungshandlungen
e)Veräußerung von Pfandgegenständen
f)Vorsatz und Vereitelungsabsicht
g)Teilnahme
h)Absolutes Antragsdelikt
i)Konkurrenzen
2.Pfandkehr gemäß § 289 StGB
a)Schutzzweck
b)Begünstigter
c)Taterfolg
d)Vorsatz
e)Teilnahme, Versuch
f)Absolutes Antragsdelikt