Magisches Kompendium - Runeninitiationen

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Aus der Reihe: MAGISCHES KOMPENDIUM #28
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Um es einfacher zu erklären: Bei der vierten Stufe geht es um das Verständnis des Geistes, sodass man seinen „wahren Weg“ erkennen, verstehen, annehmen, beschreiten und auch erweitern kann, sodass man nicht nur seine Lebensaufgaben in Angriff nimmt, sondern auch weiter an seiner Existenzaufgabe arbeitet, was wiederum mit der Bezeichnung „Arbeiten im Großen Werk“ erklärt werden kann. Hierdurch wird sich eine klare Eintracht und Harmonie ausbilden, die im Grunde permanent existiert, es sei denn, man erlaubt seinem eigenen Ego bewusst aus diesem Bereich hinaus zu treten, um am alltäglichen „Menschsein“ teilzuhaben, um gegebenenfalls seine sozialen Verpflichtungen nachzukommen. Wenn man diese Stufe nun auf die fünf physischen Sinne des Menschen adaptieren will, sodass man in der eigenen Profanität eine Erklärungsschablone hat, dann kann man diese Stufe mit dem SCHMECKEN vergleichen, mit den gustatorischen Eindrücken des Lebens.




Speziell für die Runeninitiation bedeutet das:

 Durch die Runeninitiation, durch das Setzen der Runen in das eigene Energiesystem, durch das Verschmelzen der Runen mit dem eigenen Energiesystem hat sich das Leben vollkommen verwandelt. Man hat sich selbst transformiert, man geht in die Transzendenz, wodurch das eigene Fundament erschüttert wird. Man wird wieder und wieder geprüft werden, und versteht, dass die Runen hier sehr harte Lehrer und Prüfer sind. Jede einzelne Rune wird das Leben prüfen, jede einzelne Rune wird sich offenbaren, und selbstständig „abklären“ ob das eigene Energiesystem die Macht der Rune benutzen kann, benutzen darf und benutzen wird. Man beginnt zu begreifen, dass die Runen eigenständige Energien sind, sodass man sich auf einen magischen, initiatorisch Hinweg gemacht hat, der zur Selbstverwirklichung führen wird, wobei dies dem Ego definitiv nicht „schmecken“ wird.






Fünfte



 Initiationsstufe des Geistes: Die Selbstvergöttlichung! Man beginnt den spiralförmigen Weg in die höheren Ebenen auf und ab zu gehen, so als ob dies der alltägliche Weg zur Arbeit ist. Hierdurch erreicht man einen energetischen Zustand der Demut, aber auch der Herrschaft. So wird man tagtäglich seinen eigenen Aufstieg und sein eigenes Dienen forcieren, da man jedes Mal die gedankliche Alltagswelt bewusst verlässt, um rein energetisch zu agieren. Mehr und mehr wird verstanden, dass die aktuelle Inkarnation, die aktuelle fleischliche Hülle, nur ein Vehikel ist, wodurch das normale, dimensional beschränkte Leben, als das erkannt was es ist – ein Spielfeld der Erfahrungen, wodurch nur Erfahrungen gemacht und auch gemeistert werden können, die nun einmal dreidimensional umrissen sind. Man versteht die eigenen energetischen Fragmente, man versteht, dass man ein Teil des Kosmos ist, dass man somit göttlich ist, was somit als die „Selbstvergöttlichung“ tituliert werden kann, wobei zu diesem Zeitpunkt alle Begriffe, alle Titel, alle Auszeichnungen vollkommen irrelevant und wertneutral betrachtet werden, da sie auf keine Resonanzfläche im eigenen Inneren mehr stoßen können. Könige oder Bettler, Gott oder Diener, man ist alles und bekleidet jede Position. Man agiert mit anderen Energien, welche autark und rein kosmisch existieren, da man verstanden hat, dass alles aus einer Quelle stammt, wodurch man selbst den Status eines Gleichgestellten einnimmt, der geschwisterlich mit Rat und Tat zur Seite steht. Man bewegt sich im Rhythmus des Kosmos, man hört das eigene Lied der Sterne, sodass man im Licht, im Zwielicht, im Schatten und in der Finsternis seinen Weg beschreitet und seinen Tanz tanzt.






Um es einfacher zu erklären: Bei der fünften Stufe geht es um die eigene Demut und den Willen, dass man seinem Selbst dienen will. Man agiert jetzt autark im Großen Werk, sodass man hier verschiedene Möglichkeiten der Mitbestimmungen und der Ratschläge besitzt, die in Abhängigkeit mit dem „wahren Platz“ oder mit den „wahren Aufgaben“ zu verstehen sind. Man herrscht, indem man dem Sein dient. Wenn man diese Stufe nun auf die fünf physischen Sinne des Menschen adaptieren will, sodass man in der eigenen Profanität eine Erklärungsschablone hat, dann kann man diese Stufe mit dem FÜHLEN vergleichen, mit den kinästhetischen Eindrücken des Lebens.




Speziell für die Runeninitiation bedeutet das:

 Die Erkenntnis der Runen existiert im eigenen Inneren, man versteht den Weltenbaum und begreift, im rein energetischen Sinne, was der Mythos aussagen will, als es hieß, dass Odin/Wotan sich selbst opferte, sich in Yggdrasil hing, neun Tage lang, um dann die Runen zu erhalten. Man versteht die Welten Yggdrasils, die jeweiligen Energien, und „fühlt“, dass man ein Teil Yggdrasils ist und schon immer war.






Diese fünf Stufen des Geistes, diese Initiationsstufen können durch alle Arten der Magie erreicht werden. Die Runenmagie ist hier nur ein mögliches Werkzeug, ein Werkzeug von unendlich vielen. So werden in diesem Kontext die Runen im Menschen, bzw. in dessen Energiekörpern, wie Prinzipien agieren, die nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip agieren. So sind die ersten Schritte zur Runeninitiation auch die ersten Schritte zu den verschiedenen Initiationsstufen des Geistes. Gleichzeitig muss man aber klar und deutlich sagen, dass es im Grunde niemals eine Art Startpunkt geben kann, da letztlich jeder Gedanke den ersten Dominostein umwerfen kann, sodass Transformation und Transzendenz als ein bewusstes Agieren in der Natur, in der Erkenntnis, in der Weisheit und in der All-Wissenheit angenommen wird! Doch wie wird das eigene Ego darauf reagieren? Wie wird das eigene Umfeld darauf reagieren? Die eigene Familie? Der Freundeskreis? Die Arbeitsstelle? Dies sind Fragen, die man selbst beantworten muss, jedoch nicht beantworten kann. Hier existiert die große Leere des Unbekannten, wobei diese Leere auch eine Lehre ist, da man versteht, wie das Leben gelebt werden kann – mit allen Facetten, in allen Extremen, mit allen Aufgaben und Verpflichtungen! So steckt man auf der einen Seite im profanen Leben fest, in der dimensionalen Begrenzung, im Fleisch, sodass man selbstverständlich seine verschiedenen sozialen Aufgaben meistern muss, und gleichzeitig ist man ein freier Geist, der durch die Energie der Runeninitiation und der Runen im Weltenbaum auf- und absteigt, und sich in den Ebenen der Götter und auch der Riesen bewegt. Mehr und mehr beginnt man sich zu befreien, sodass man seine eigene Dämmerung abstreift, da man begreift, dass das eigene, echte Licht, im inneren Kern strahlt, sodass man im Zwielicht, im Schatten und in der Finsternis bestehen wird. War man noch einst ein Spielball, ein Spielball des Umfeldes und auch der Energien, die es im Sein gibt, so ist man jetzt eine manifestierte Energie, die herrscht und dient. Jegliche Unzufriedenheit, jegliche Verzweiflung wird im Keim erkannt, erstickt und ausgemerzt, sodass man sich verändern wird, Stück für Stück, bis man seine eigene Eintracht und Harmonie vollkommen erreicht hat. So werden die Runen, die Runeninitiationen, die energetischen Reisen durch den Weltenbaum Yggdrasil, mit der Zeit eine Art Alltagsfunktion erhalten, da dies alles die ersten Schritte zur Selbstvergöttlichung sind. Mehr und mehr wird man seine eigenen Grenzen einreißen, sodass man sich in dieser Zeit vermehrt mit anderen magischen Systemen, Philosophien, Paradigmen und Sichtweisen beschäftigen wird. Man beginnt in seinem eigenen Inneren eine Akademie des Wissens zu erschaffen, sodass man in seinem eigenen Kern die verschiedenen Mysterienschulen zusammenschließen kann, wodurch sich die verschiedensten Mysterien, die das eigene Leben bereithält, lichten werden. Man wird neue Lehren erkennen, verstehen, analysieren, entwerfen und erweitern, sodass man mehr und mehr die Transformation und die Transzendenz lebt und umsetzt. Die Runeninitiationen, die die ersten Schritte zu diesem Prozess ausgelöst haben, werden in zyklischen Abständen wiederholt werden, wobei man hierdurch verstehen bzw. erkennen kann, dass die Runen wie Lebewesen agieren, die in den terrestrisch-energetischen Breiten leben.





Man kann hier ohne Weiteres sagen, dass die Runeninitiationen der Grund dafür sind, dass man seine Selbstevolution beschleunigen kann. Doch dies bedeutet auch, dass sich das eigene Leben vollkommen verändern wird. Durch individuelle Lebensprüfungen wird man sich transformieren müssen, da man sonst sich selbst zerstört, zerbricht, zermalmt und auflöst. Wenn man mit den Runen initiatorisch arbeiten kann und arbeiten will, wenn man sich mit den Göttern und Göttinnen des nordischen Pantheons energetisch verbinden kann und verbinden will, werden neue Energiebahnen im eigenen Energiesystem gebildet werden, welche dann zu jeder neuen Initiation die transformatorischen und transzendenten Energien der oberen Welten weiterleiten. Hierdurch wird man erkennen und verstehen, dass man durch die ersten Schritte dieser Runenselbstevolution bzw. „Initiation des Geistes“, sich bewusst verändert hat, und freudig die Veränderung annehmen will bzw. annehmen wird. Zwar wird man ab und zu darauf stoßen, dass man viele Veränderungen erlebt hat, gleichzeitig aber auch Herausforderungen erschaffen hat. Man beginnt zu begreifen, dass man, je gelassener oder geduldiger man agiert, desto deutlicher wird man die Veränderungen an sich erkennen können, wodurch man wiederum schneller und schneller seine Transformation und Transzendenz voranbringt. Im kosmischen Sinne ist dies absolut wünschenswert, aus dem Blickwinkel des Egos kommt es einer Vernichtung gleich, einer Kontrolle, einer Veränderung, einer Selbstverwirklichung durch eine Selbstvergöttlichung! Dies alles soll nun reichen, in Bezug auf die energetischen Möglichkeiten der Runeninitiationen. 1000 Wörter werden nicht ausreichend sein, um eine einzige Sekunde zu beschreiben, wenn die Götter und Göttinnen des nordischen Pantheons, in ihren eigenen Ebenen und Welten, die Runen in das Energiesystem des Initianten/Aspiranten setzen werden. So könnte man jetzt eigentlich zu den praktischen Arbeiten kommen, sodass jetzt die ersten meditativen Arbeiten, die ersten Astralreisen, und dann ein Ritual kreiert und vollzogen werden kann. Eigentlich! Doch wie steht es um die Erkenntnis, um das Wissen und um die Weisheit, wenn es darum geht, die neun Welten Yggdrasil zu verstehen, zu benennen, zu identifizieren und energetisch zu betreten? Außerdem, wie verhält es sich in Bezug auf die Götter Baldur, Freyja, Freyr, Frigg, Gefjon, Heimdall, Hel, Loki, Nerthus, Njǫrðr/Njǫrðr/Njörd, Odin/Wotan, Thor/Donar und Tyr? Kennt man diese? Hat man literarische Informationen, sodass man auch im eigenen Tagesbewusstsein, in der Ratio, im Intellekt „Angaben“ besitzt, wodurch sich das eigene Unterbewusstsein Schablonen, Hilfestellungen, Bilder und Darstellungen erschaffen kann, um eine Kontaktierung nicht nur zu ermöglichen, sondern auch zuzulassen? Genau deswegen will ich jetzt vollkommen bewusst Informationen über die neun Welten Yggdrasil, wie auch über die göttlichen Prinzipien Baldur, Freyja, Freyr, Frigg, Gefjon, Heimdall, Hel, Loki, Nerthus, Njǫrðr/Njǫrðr/Njörd, Odin/Wotan, Thor/Donar und Tyr wiedergeben, sodass man, bevor man dann zur Praxis schreiten kann, entsprechende Informationen, zumindest abrufen kann, wenn man dies will.

 




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Die Welten und Paläste Yggdrasils




Wenn man sich mit der nordischen Mythologie beschäftigt, wird man unweigerlich auf den Weltenbaum, auf Yggdrasil stoßen. Die wortwörtliche Bedeutung, bzw. die Übersetzung, der Vokabel

Yggdrasil

 ist nicht vollkommen eindeutig. Primär wird davon ausgegangen, dass die Silbe „Yggs“ oder „Yggir“ kann mit „der Schreckliche“ übersetzt werden kann, wobei es auch einer der unzähligen Beinamen des Gottes Odin/Wotan ist. Die Silbe „drasill“ wird meistens mit „Pferd“ übersetzt, wobei auch hier Übersetzungen möglich sind, dass „etwas getragen wird“, oder dass es sich hier um eine „unscheinbare Person“ handelt. Doch in Bezug auf den Weltenbaum Yggdrasil, ist die eigentliche deutsche Übersetzung eher sekundär – hier ist es ausreichend, wenn man versteht, dass es ein Werkzeug der Götter ist, wobei hier Odin/Wotan als Gottvater verstanden wird, der in diesem Fall auch alle anderen Götter repräsentiert, hierbei aber auch Schreckliches präsentieren kann, da der Kosmos eben weder menschliche Ethik, noch Moral, noch Gnade oder Barmherzigkeit kennt. Wenn man so will, kann man also Yggdrasil auch als „fürchterlicher / schrecklicher Baum“ grob übersetzen. Doch auch wenn die Übersetzung nichts Gutes für den normalen Menschen verheißt, ist Yggdrasil dennoch ein Hort der göttlichen Energien. Um mit diesen göttlichen Energien zu interagieren, ist es natürlich wichtig, über sich hinaus zu wachsen, was in diesem Kontext bedeutet, dass man sich selbst erkannt hat, dass man einen festen und innigen Kontakt zu seinen energetischen Körpern aufbauen kann, sodass man außerkörperliche Erfahrungen ohne Weiteres meistern wird. Gleichzeitig bietet Yggdrasil eine kosmologische Erklärung, wie die Mythologie, bzw. wie das Dasein der damaligen Menschen, aufgebaut war. So ist Yggdrasil einmal eine Analogie eines Weltbildes, ein Warnruf, eine Kontaktmöglichkeit, Magie in ihrer wahren Form und reine kosmische Evolution. Wenn man so will, kann man diesen Weltenbaum mit einer einfachen Trinität versehen, sodass man auch hier wieder die obere Welt, die mittlere Welt und die Unterwelt versteht, was in diesem Fall auch mit „Himmel“, „Erde“ und „Unterwelt“ verglichen werden kann. Meistens wird Yggdrasil als Esche gesehen, doch manchmal wird Yggdrasil auch als Eibe und auch ab und zu als Eiche gedeutet und verstanden. Da es sich in diesem Kontext um ein energetisches Gebilde handelt, ist Yggdrasil alle Bäume. Da die neun Welten von Yggdrasil alle erdenklichen Parameter im psychologischen, philosophischen, archetypischen und magischen Sinne beinhaltet, ist es irrelevant, welches heilige Holz, welche Heilige Baum, Yggdrasil ist. Yggdrasil ist das Sein und das Leben. Hierbei spiegelt Yggdrasil aber auch die Dualität wider. So gibt es die Bereiche des Lichtes und des Zwielichtes, wie auch die Bereiche der Schatten und der Finsternis.












Im kabbalistischen Sinne kann man hier ohne Weiteres auch wieder den Lebensbaum, den Etz Chajim, verstehen, der sich auf den Sephiroth, also aus Ordnung, Licht und Zwielicht zusammensetzt, wie auch aus dem Qlippoth, also aus Chaos, Schatten und Finsternis. Die Zweige und der Stamm von Yggdrasil, sind die Pfade, die Verbindungen, die energetisch bereist werden können. Hierdurch werden alle neun Welten umfasst und durchzogen, sodass man durch die Weltenesche, durch die Welteneibe, durch die Welteneiche den Kosmos erfahren kann. Yggdrasil selbst bietet in diesem Fall auch eine klare Trinität, dass hier um die Wurzeln, um den Stamm und um die Baumkrone geht. Da Bäume in der nordischen Mythologie stets eine große Bedeutung hatten, immerhin waren sie auch Lebensspender, muss hier natürlich wieder reflektiert werden, dass Mythologien und glaube sehr blumige und viel sagende Aussagen beinhalten. Daher ist es nicht immer einfach, diese Aussagen auch auf die heutige Zeit zu übertragen. Gleichzeitig geht es um Schöpfungsmythen, wie die Welt entstanden ist. So heißt es zum Beispiel, dass Yggdrasil der erste und auch stärkste Baum war und ist, welcher Sprossen ist, nachdem der Urriese „Ymir“ vernichtet und getötet wurde. Besiegt wurde dieser Urriese von den Göttern der oberen Welten, die als Asen bekannt waren, da sie die Welt „Asgard /


Asgardhr“ bewohnen. Hierdurch tauchen sie in sehr vielen Mythen und Legenden auf, die dann von den Menschen niedergeschrieben wurden – so zumindest die Kernpunkte der verschiedenen Legenden, Mythen und Sagen.







Hier geht es also darum, dass eine kreative Energie sich geformt hat, sodass der Zyklus des Lebens aus dem Tod ersonnen wurde, wie Phönix aus der Asche bzw. wie Yggdrasil aus Ymir.




Da Yggdrasil also in sehr vielen Legenden und Sagen vorkommt, ist es nicht verwunderlich, dass Yggdrasil in der Edda aber auch in anderen wichtigen Schriften wie zum Beispiel die die Grímnismál bzw. Grimmismâl oder die „Völuspá“, die Prophezeiung der Völva, was ja die Betitelung des ersten der 16 Götterlieder ist, welches im „Codex Regius“, im Königsbuch existiert. Es sind also zentrale Punkte der Lieder- Edda, sodass hier ein entsprechendes Augenmerk natürlich vorhanden ist. Ein anderes Augenmerk bezieht sich aber auch auf das Leben

auf

 Yggdrasil,

in

 Yggdrasil und

unter

 Yggdrasil. So geht es in den Legenden darum, dass im oberen Geäst ein Adler sitzt, der zwischen seinen Augen einen „Wettermacher“ oder auch einen „Sturmbleichen“ trägt, was in der Mythologie ein Habicht ist, der den Namen

Vedrfölnir

 trägt. Da hier die Vokabeln für „Wind/Sturm“ und für „weißlich/bleich“ bzw. für „bleich werden“ auftauchen (

veðr

 und

fǫlr

 bzw.

fǫlna

), ist hier ein Hinweis zu sehen, dass auch das Wetter, welches in diesem Kontext wieder überleben und Tod entscheiden kann, von den Göttern beeinflusst wird. Doch auch ein Eichhörnchen, welches den Namen

Ratatöskr

 trägt und was man im allgemeinen mit „Nagezahn“ übersetzen kann, lebt in der Baumkrone des Weltenbaumes, wobei dieses lustige Tierchen er Zwietracht selbst sät, da es ein wenig für die Diskreditierung der verschiedenen Götter verantwortlich ist. Es vollführt die klassische üble Nachrede. In diesem Fall muss man aber auch immer dran denken, dass es sich um eine Mythologie handelt, eine Mythologie, die niedergeschrieben wurde, als die Christianisierung schon existent war, auch wenn die Edda entstand, als es keine aggressive Umerziehung in Bezug auf die christliche Religion gab. Denn das Eichhörnchen ist in diesem Kontext auch ein Bote, da das Eichhörnchen über den Weltenbaum huscht, und eine Kommunikation zwischen der Baumkrone, also dem Adler und den Wurzeln herstellt, wobei die Wurzeln von einem Drachen bzw. Lindwurm bewohnt werden, der den Namen

Nidhögg

 trägt, was man mit „hassende / hasserfüllte Schlange“ übersetzen kann. Auch hier ist es wieder wichtig, dass man den mythologischen Aspekt nicht aus den Augen verliert, denn der Adler, der über allem schweben kann, und die niederträchtige Schlange, die am Boden kriecht, können ohne Weiteres auf verschiedene Religionen gemünzt werden. Da die Schlange die Wurzeln von Yggdrasil schädigt, ist hier ein interessanter Blickwinkel entstanden, da in diesem Fall Schöpfung und Destruktion, Wahrheit und Lüge, Oben und Unten in eine Thematik gebracht werden. Da natürlich eine Schlange meistens nicht ausreicht, tauchen in den Legenden und Sagen auch noch weitere Schlangen auf, wobei es manchmal einfach nur heißt, dass hier „viele Schlangen“ hausen, manchmal werden aber auch einige direkt betitelt, wie zum Beispiel die Schlangen

Góinn ok Móinn

(Goin und Moin).




Natürlich findet man auch hier wieder entsprechende Analogien, da man die beiden Begriffe Góinn und Móinn einmal mit „Säugetier“ bzw. „Landtier“ und einmal mit „Amphibien“ bzw. „Moortier“ übersetzen kann. Man sieht also hier sehr deutlich, dass die Darstellung des Weltenbaumes Yggdrasil sehr klar und deutlich eine Kosmologie besitzt, um das Leben selbst darzustellen. Denn es ist schon etwas schwierig, dass der Vater der beiden Schlangen Góinn und Móinn ein Wolf ist, der den Namen

Grafvitnir

 trägt. Da es hierfür keine klare Übersetzung mehr gibt, man aber davon ausgeht, dass es darum geht, dass es um die Vergänglichkeit, um den Tod und um das Vergehen/Verwesen geht, wird angenommen, dass mit dem Begriff „Grafvitnir“ ein Wolf gemeint ist, der in einem Grab bzw. in einer Grube wohnt. Da der Wolf letztlich in der nordischen Mythologie, wie auch die Schlange, ein gewisses Gefahrenpotenzial beinhaltet, kann man hier auch eine Verknüpfung zum eigentlichen Tod finden, zu der Vergänglichkeit, zu den Gräbern der Menschen. Da ein großer Weltenbaum natürlich noch von anderen Wesen bevölkert ist, sind hier auch noch die vier Hirsche

Dáinn

,

Dvalinn

,

Duneyrr

 und

Duraþrór

 zu nennen, die auch wieder den Weltenbaum schädigen, indem sie die jungen Triebe und die Blätter fressen. Nun, dies kommt natürlich nicht von ungefähr, denn im realen Leben schädigt das Wild des Öfteren junge Bäume. Doch auch hier geht es wieder um die Vergänglichkeit, da die vier Namen mit den Vokabeln „verstorben/gestorben“, „schlafen/langsam“, „dunkle Töne / brennende Laute“ und „ruhendes Schwert“ grob übersetzt werden können, was in diesem Kontext nicht so weit von den vier apokalyptischen Reitern entfernt ist, von Krieg, Hunger, Krankheit und Tod– auch wenn der erste Reiter, der weiße Reiter mit dem Bogen und dem Siegerkranz, auch als „Unheilsbote“ gedeutet werden kann. Doch dies alles zeigt wieder einmal sehr deutlich, dass der Weltenbaum Yggdrasil eine Kosmologie darstellt, die das Leben spiegelt. Ob nun die vier Hirsche wirklich mit den vier apokalyptischen Reitern direkt über eingebracht werden können, ist in diesem Kontext irrelevant. Hierbei geht es nur darum, dass die Kosmologie des alltäglichen Lebens, Einzug in Legenden und Mythen gefunden hat. Denn natürlich spielt sich auch das alltägliche Leben auf und in Yggdrasil ab, sodass in den Liedern davon berichtet wird, dass die Götter unter den Zweigen des Baumes Yggdrasil ihr Leben leben und Gericht halten. Da die Götter, bzw. die Krieger von Odin/Wotan auch sich ernähren müssen, existiert hier ein weiteres Prinzip, eine Ziege, die den Namen

Heiðrún

 trägt. So ist auch hier eine unendliche Quelle der Nahrung existent, wie auch ein weiteres Lebendspendendes Paar, welches in Form von zwei Schwänen im Weltenbaum Yggdrasil lebt und existiert. Diese Schwäne, von denen im Übrigen alle Vögel abstammen, schwimmen in einem Brunnen, in einem Brunnen der am Fuße des Weltenbaumes Yggdrasils, also unter den Wurzeln existiert. Es ist ein Schicksalsbrunnen, der Urdbrunnen, an dem die drei Schicksalsgöttinnen, die drei Nornen

Urd

 (Schicksal),

Verdandi

 (das Werdende) und

Skuld

 (Schuld; das, was sein soll) leben, und die Schicksale, sowie die Lebensfäden der Menschen hüten.




Der Urdbrunnen / Urðarbrunnr ist in diesem Kontext nichts anderes als das Schicksal selbst, bzw. die Quelle des Schicksals. Man sieht also auch hier wieder, dass Yggdrasil mehr als deutlich das Leben spiegelt, da das eigene Schicksal in den eigenen Wurzeln entschieden wird, das Leben aber oberhalb der Wurzeln sich abspielt, man gleichzeitig aber auch immer eine Verbindung von der allsehenden Schöpfung, bis hinunter zu den nagenden und zerstörenden Energien, haben muss, die die eigenen Wurzeln angreift. Es ist das klassische, hermetische Bild, dass das, was oben ist, auch das ist, was unten ist. In diesem Kontext ist Yggdrasil Leben und Tod, Schöpfung und Vernichtung, Menschlichkeit und Göttlichkeit. Daher ist es nicht wirklich überraschend, dass es im Weltenbaum Yggdrasil verschiedene Ebenen, verschiedene Welten und somit auch verschiedene Aufgaben bzw. Schicksale gibt. So heißt es in der Lieder-Edda, speziell im Lied von Grímnir (Grímnismál), dass es drei Wurzeln gibt, die sich, in der Form der Trinität durch die Ebenen winden. So existiert unter einer der Wurzeln die Unterwelt, Helheim, in der die Göttin „Hel“ die Herrschaft besitzt. Manchmal wird hier auch die Welt „Niflheim“ gedeutet, welches auch ein Teil der klassischen Unterwelt ist, wobei hier auch das Reich des Eises, des Nebels und der Finsternis existiert, wie auch ein energetischer Ursprung, der als Kessel dargestellt wird, als brausenden Kessel, sodass hieraus alle Flüsse entspringen. Der Kessel selbst trägt den Namen „

Hvergelmir

“. Unter einer anderen Wurzel existieren die Hrimthursen, die Frost-, Reif- und/oder Eisriesen. Hier existiert erneut ein Quell der Weisheit, und zwar der Mimirs Brunnen, aus dem Odin/Wotan trinken wollte, um Weisheit zu empfangen. Hierfür musste er eine Opferbereitschaft zeigen, welche durch das Abgeben eines Auges symbolisiert wird. Manchmal reicht diese Wurzel aber auch bis zu den Welten der Götter, sodass auch hier die drei Nornen zu finden sind, wie auch der Quell „Urdbrunnen / Urðarbrunnr“. Hierbei ist es auch interessant, dass diese Wurzeln bis zur Spitze reichen, also zu der Welt der Asen, wobei hier der Fluss „Äsir“ benannt wird, welches auch eine Bezeichnung für eine Region in Sumer ist, bzw. im heutigen Iran.

 



Der Lindwurm, bzw. der Drache Nidhöggr, der ja an den Wurzeln des Weltenbaumes Yggdrasils nagt, lebt manchmal unter den ganzen Wurzeln, manchmal aber auch direkt unter der zweiten Wurzel, sodass man hier auch wieder eine sehr schöne Dualität sehen kann, dass der Drache, bzw. der Lindwurm, der für das Element Feuer steht, in einer Ebene mit den Frost-, Reif- und/oder Eisriesen existiert, die natürlich in diesem Kontext für das Wasser stehen. Wenn man dann weitergehen will, sind die Menschen die Erde, und die Göttin Hel bzw. alle Götter, die Luft.







Hier einmal ein paar klassische und gemeinfreie Abbildungen des Weltenbaumes Yggdrasil:






Wenn man sich jetzt die Darstellungen von Yggdrasil anschaut, erkennt man die erwähnten Tiere, verschiedenen Ebenen, die Pfade und Wege, die Welten und die … ähm, die Welten?!?! Welche Welten? Wo sieht man denn auf den Abbildungen Welten? Vielleicht eine Welt, eine Bergwelt, die offensichtlich von Steinen oder auch Kristallen eingegrenzt ist, aber verschiedene Welten, die dann wohl auch autark sind, sieht man nicht. Gut, dann will ich hier weitere Abbildungen präsentieren:






























Gut, die letzten Abbildungen haben also deutlich gezeigt, dass es im Weltenbaum Yggdrasil Strukturierungen gibt, die neun Welten umfassen. Doch was sind jetzt diese neun Welten? Und warum sind die auf der einen Abbildung anders positioniert, als auf der anderen? Außerdem, wie stehen diese neun Welten im Weltbild der Menschen, die sich mit den Runen in der alten Zeit verbunden haben, die die Mysterien des Nordens als ihre eigenen Sagen Annahmen und die den göttlichen Wesen aus Asgard die Treue schworen? Nun wie man auf den Abbildungen sehen kann, ist jede Welt auch gleichzeitig einem Volk bzw. einer Rasse zugeordnet, wobei die Welten gleichzeitig auch Ebenen sind. Wenn man so will, sind die Welten wie verschiedene Länder zu sehen, gleichzeitig aber auch die eigene Sphären, wie eigene Planeten. In den verschiedenen Legenden, Sagen und Mythen wird sehr oft davon gesprochen, dass die Götter sehr reiselustig waren, und die verschiedenen Welten sehr oft besucht haben. Hierdurch wird klar, dass die Welten untereinander irgendwie Verbindungen besitzen müssen. Doch diese Verbindungen sind auf der einen Seite bewacht, wie die Welten auch, hier kann man jeweils ein archetypisches Prinzip als „Hüter der Schwelle“ initiieren, und gleichzeitig ist es so, dass nicht jeder über die Regenbogenbrücke, über den Bifröst, reisen kann bzw. ihn betreten darf, da dieser auch wieder bewacht wird, bewacht von dem Gott Heimdall. In diesem Kontext werden auch gerne neun Runen mit den neun Welten verbunden, die Runen, die einzigartig sind, d. h. die man nicht 1:1 umdrehen kann.





Die Neun ist hier eine wichtige Ziffer, da sie nicht nur die letzte Ziffer ist, denn die Zehn ist bereits eine Zahl, nein, auch in den verschiedenen Legenden, Mythen und Sagen wird die Neun mehr als nur einmal bewusst erwähnt. So heißt es zum Beispiel in der Vǫluspá, in der „Weissagung der Seherin“: „Neun Welten kann ich zählen, neun Wurzeln des Baums“, und in der Hávamál, im „Hohen Lied“ bzw. in den „Sprüche des Hohen“: „Neun Lieder der Kraft lernte ich von Bölthorn, Bestlas Vater.“ In diesem Kontext tauchen auch immer wieder neun Runen auf, die die verschiedenen Welten spiegeln sollen, wobei es die Runen sind, die selbst nicht gespiegelt werden können. Hierbei muss man jedoch wieder reflektieren, dass es eine neuzeitliche Philosophie ist, da über die expliziten Zuordnungen keine historischen Aufzeichnungen kursieren. Es ist hier natürlich sehr interessant, dass es im älteren Futhark Runen gibt, die nicht gespiegelt (weder in ihrer waagerechten noch in ihrer senkrechten Spiegelkante) werden können, da sie sich ansonsten überhaupt nicht verändern, wie zum Beispiel die Rune Isa, oder die dann komplett ihren eigentlichen Wert verlieren würden. Da es hier wiederum kein richtig und kein falsch gibt, muss man selbst schauen und auch selbst bewerten, ob man folgende Einteilung übernehmen will oder ob man diese gegebenenfalls umstrukturieren will.







Hier einmal die neun Welten mit den Runenzuordnungen:




Ásgarðr / Asgardhr / Asgard: GEBO



Vanaheimr / Wanenheim: INGWAZ



Ljossalfheimr / Álfheimr / Albenheim: SOWILO




Miðgarðr / Middangeard / Middilgard / Midhgard (Erde): JERA



Muspellzheimr / Muspellsheim / Muspelsheim: DAGAZ



Jǫtunheimr / Jötunheimr/ Totunheimr: NAUDIZ

 oder auch ISA




Svartálfaheimr / Schwarzalbenheim: EIHWAZ



Niflheimr / Niflheim: ISA

 oder auch NAUDIZ



Helheimr / Helheim / Hel: HAGALZ





Wie man sieht, kann man ohne Weiteres den verschiedenen Welten auch unterschiedliche Runen zuweisen, da hier nur sehr wenige Runen sehr passend sind. Die Welt Helheim und die Rune Hagalaz passt natürlich sehr gut zusammen, dies gilt letztendlich auch für die Welt Midgard und die Rune Jera, wie auch für die Welten Wanenheim und Muspellsheim und die Runen Ingwaz und Dagaz. Doc